Beiträge von Trugbild

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    Original von Perseus


    Trugbild :


    Und dein Satz, dass SPD-Anhänger mehr hätten zuhören müssen, ist keine Emotion eines enttäuschten Wählers? :grin


    Wohl eher nicht. Bin ja schliesslich kein Deutscher.
    Was das Zuhören betrifft, so möchte ich ein Beispiel nennen (das ich vorhin schon angeschnitten habe): die geplante Steuererleichterung der schwarz-gelben Seite wurde von der SPD zu Plakaten umgearbeitet, auf denen für jedermann verständlich dargestellt worden ist, dass das alles zu Lasten der Kleinen geht und die dann die Steuerausfälle der Reichen tragen müssen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen dass man so etwas glaubt, wenn man sich ein bisschen mit dem Thema auseinandersetzt.


    Aber wie gesagt. Uns kann's freuen, wenn Deutschland seine Reichen zu uns schickt. Ich kann mir schon vorstellen, dass die Steuern ein wesentlicher Faktor dafür sind, dass sich Leute wie Udo Jürgens, Boris Becker und Michael Schumacher für die Schweiz entschieden haben.
    Übrigens hat auch DJ Bobo eine Zeit lang in Deutschland gelebt - und zwar war nicht der Steuersatz an sich, aber das Verhalten der Steuerbehörden ein wichtiger Punkt dafür, dass er wieder zurück gekommen ist.


    Und wusstet Ihr eigentlich, dass trotz der völlig überrissenen Löhne in der Schweiz (die natürlich mit den völlig übertriebenen Lebenskosten verbunden sind) die Lohnkosten für Angestellte im 1:1 Vergleich trotzdem wesentlich günstiger sind als in Deutschland? Ist ja doch irgendwie seltsam, oder? Der Vereinfachung der gesamten Administration (vor allem was Steuern betrifft) kann meiner Meinung nach gar nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt werden. Leider war das bei der SPD nicht wirklich ein Thema. Verkauft sich wahrscheinlich nicht so gut.



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    Und deshalb sage ich: Weg mit Merkel UND Schröder!


    Dem stimme ich 100% zu.

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    Original von Perseus
    Trugbild :


    Wir sind aber nicht zufällig verwandt? ;-)


    Wahrscheinlich stammen wir von den selben Adam & Eva ab. Aber der grosse Unterschied von meiner Nation zu Deiner ist halt immer noch, dass wir ein "+" auf der Flagge haben und Ihr ein "-". Das sind also immer noch Welten die uns trennen. :-)

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    Original von Heaven


    Mein Post war eine Antwort darauf. Und DAS ist nicht unbedingt ein Aushängeschild für Kenntnisse wie du sie angiebst. ;-)


    Das war aber nicht der Beleg für meine politischen kenntnisse, sondern vor allem die Erklärung für mein politisches INTERESSE. Abgesehen davon hast Du den wesentlichen Teil in Deiner Schlussfolgerung unterschlagen: dass nämlich mein Vater sehr aktiv war.


    Meinst Du nicht, wenn Dein Vater ein Österreichischer Schriftsteller gewesen wär und er bei Tisch immer wieder mal ausführlich über die Entwicklung der österreichischen Litarturszene und deren Autoren gesprochen hätte und Dir damit ein grosses Interesse daran mit auf den Weg gegeben hätte - dass Du dann heute besser Bescheid weisst als etwa 80% der Bevölkerung? Ist das so schwer vorstellbar?



    Naja. Schlussendlich spricht es für sich, dass ihr mich an solchen Details festnageln oder gar aufhängen wollt.
    Das belegt schlussendlich eine meiner Kernaussagen: Emotion ist wichtiger als Inhalt.

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    Original von Heaven
    Ich lese gern, kenne auch Autoren persönlich. Aber das heißt noch lange nicht, dass ich ein fundiertes Wissen über österreichische Literatur abgeben kann, obwohl ich auch einige österreichische Autoren gelesen habe. ;-)


    Was meinst Du mit "fundiert"? Eine feste Grundlage? Oder schon nahezu Expertenwissen (denn so kommt der Satz bei mir an).


    Jedenfalls ist es wieder eine seltsame Schlussfolgerung - denn das müsste ja dann auf 50% aller Deutschen zutreffen. Das ist Dir schon klar, oder?


    Abgesehen davon hinkt der Vergleich natürlich gewaltig. Politik auf Regierungsebene wird schlussendlich von einer Reihe von bekannten Personen gemacht. Da gibt es keine "underground"-Szene und keine "independent Politiker". Alle Leute müssen dem Volk bekannt sein - sonst wären sie kaum gewählt worden.

    Wenn Ihr das nächste mal Raab guckt: achtet mal darauf, wie oft er "ja?" sagt. Ich schätze, pro Sendung so um die 50 mal.
    Seine Rhetorik ist eine einzige Katastrophe.
    Niedlich ist aber, wie er jeden Witz und jeden Ausschnitt zu Tode erklärt - bis ihn auch wirklich JEDER verstanden hat. :-)

    Was ich noch kurz anmerken will:
    in meiner Einschätzung bin ich natürlich auch davon ausgegangen, dass es sich mit dem politischen Interesse in Deutschland nicht so viel anders verhält als in der Schweiz. Und hier bin ich definitiv besser informiert als etwa 80% der Leute die ich kenne - und die kommen aus den unterschiedlichsten Landesregionen.
    Das hängt sicher damit zusammen, dass mein Vater politisch sehr engagiert war und ich viele Politiker, die auf lokaler und kantonaler Ebene tätig waren, sogar persönlich kennengelernt habe. Und das waren Vertreter unterschiedlichster Parteien.
    Hmmm... das wird mir jetzt sicher wieder als "arrogant" vorgeworfen. :-)


    Ausserdem verhält es sich hier mit den Parteien nicht so anders als in Deutschland.


    Was man hier in der Schweiz über die deutsche Politik so hört und liest ist:
    - ARD
    - ZDF
    - verschiedene Dritte (wie NDR, WDR, BR)
    - Webseiten der verschiedenen Parteien
    - Der Spiegel
    - Der Stern
    etc. etc.
    Dazu kommt, dass ich viele Verwandte und Bekannte in Deutschland habe. Aus BW, NRW, MVP und Berlin.
    und ich wage es wirklich zu bezweifeln, dass Deine Informationsquellen so viel besser und reichhaltiger sind.


    Da in der Schweizer Politik viel weniger beschuldigt, provoziert, gehänselt, beleidigt und zur Sau gemacht wird - eignet sich die Deutsche Politik für zeitvertreibende Diskussionen viel besser. In der Schweiz diskutiert man viel eher über einzelne Sachpunkte, sprich Abstimmungsvorlagen.


    Aufgrund der Art und Weise, wie die Wahlkämpfe geführt werden - nämlich mit Emotion statt Information kann man schnell zur Schlussfolgerung kommen, dass oberflächliches Phrasengedresche scheinbar deutlich besser ankommt als das Vermitteln von Inhalten.


    Auch die Wahlreden - und davon habe ich einiges mitgekriegt - waren zum Grossteil völliger Stuss.
    Wie schonmal gesagt: es wäre nicht weniger glaubwürdig gewesen, wenn der Weltfriede versprochen worden wäre.

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    Original von Rabarat


    Mit anderen Worten: Du hast keine Ahnung, reißt aber gerne die Klapppe auf.


    Wieder ein kleiner Beitrag zum Thema "Niveau". Ist dir eigentlich schon aufgefallen, dass persönliche Beleidigungen bisher sehr einseitig aus Deiner Ecke kommen?


    Ich möchte Dich noch kurz darauf aufmerksam machen, dass Du Deinen Frust nicht zwingend an mir abreagieren musst. Aber wenn Du Dich dabei besser fühlst kannst Du natürlich weiter machen. Auch wenn ich befürchte, dass Du damit die Forenregeln verletzt.

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    Aber genau DAS verkündest du doch hier. Was in Zukunft die SPD schafft oder nicht kannst du doch noch nicht wissen. Von daher also auch nicht ersthaft meinen, dass sich die SPDler verwählt haben. Aus Unkenntnis wie du meinst. ;-)


    Mit "SPD" habe ich natürlich in 99% aller Fälle die momentan aufgestellte SPD-Regierung gemeint und nicht die SPD, die es in 4 Jahren sein wird. Aber da werden ja neue Wahlen sein.

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    Original von Idgie


    Woher nimmst du die Kenntnis über den Wissensstand der Hälfte der deutschen Wähler? Hast du die alle interviewt? Findest du eine solche Aussage nicht reichlich arrogant?


    Du weisst aber schon, was das Wort "einschätzen" bedeutet, ja? und eventuell kannst Du dann auch vermuten, wass ich mit "würde mich aber aufgrund dessen was man so hört und liest" meine.

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    Original von Heaven
    Ich weiß nicht was Rabarat denkt, aber ich denke, wenn die CDUler dieses Ausgepägte Wissen gehabt hätten wäre nie die SPDler ran gekommen und wir würden jetzt strahlend in unseren blühenden Landschaften in der Sonne an der Kaffeetafel sitzen. ;-)


    Mal ganz partei-unabhängig und neutral geschrieben: Der kluge Wähler ist sicher der, der nicht auf eine Partei fixiert ist, sondern sich das aktuelle Team anschaut. Wenn die CDU-Regierung zu Kohls Zeiten schlecht war heisst das nicht, dass auch die neue CDU-Regierung schlecht wäre. Und wenn die SPD-Regierung der letzten 7 Jahre schlecht war heisst das nicht, dass auch eine neue SPD-Regierung schlecht wäre.


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    Politik KANN KEINE Arbeitsplätze schaffen, Arbeitsplätze schaffen Unternehmen!


    Gut gebrüllt, Löwe. Aber es dürfte allgemein bekannt sein, dass es die Aufgabe der Politik ist, mit Rahmenbedingungen die richtigen Impulse zu geben.... ah ja... das schreibst Du ja weiter unten. :-) Vielleicht sehen wir beide die Wichtigkeit dieser Rahmenbedingungen verschieden..


    Aber was red ich eigentlich... schliesslich sollte grad ich als Schweizer der Deutschen Regierung unendlich dankbar sein. Wenn CDU-FDP noch immer nicht an die Macht kommen, dann freue ich mich auf viele weitere zahlungskräftige Einwanderer aus Deutschland.


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    Wenn man sich dann anschaut, wie - ich muss es sagen - arschkriecherisch die Union George Dummeljouh Bush in Fragen des Iraks umgarnte, da ist mir mir viel lieber, wenn es Politiker gibt, die vor einer Großmacht nicht zurückschrecken, "Im not convinced" zu sagen.


    Da stimme ich Dir zu. Ich hab mich damals auch gefreut, dass nicht Stoiber das sagen hatte... allerdings ist es genau das was ich meinte mit "wenn eine ergebnislose Anti-Kriegs-Haltung wichtiger ist als die Bekämpfung der Armut im eigenen Land"

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    Original von Idgie
    Ich bin immer wieder erstaunt, wieviele intime Kenner der politischen Szene da aus dem benachbarten Ausland auf unser armes Land voller verblödeter Wähler blicken. :wow


    Bei dem Zirkus der da veranstaltet wird, kommt man ja kaum drumrum. Schliesslich sind 80% der Fernsehsender, die man hier empfängt aus deutschen Ursprungs und wenn die Grenze nur ein paar Kilometer entfernt ist, dann hat man viel Kontakt zu Deutschen und auch Deutsche Zeitschriften sind überall präsent. Und wenn man dann auch noch längere Zeit in Ströbeles Wahlkreis gelebt hat...


    Als politisch interessierter Mensch würde ich mich vielleicht nicht als Kenner der deutschen Politik bezeichnen - würde mich aber aufgrund dessen was man so hört und liest ja doch eher so einschätzen, dass ich besser bescheid weiss als etwa die Hälfte der Wähler.


    Jedenfalls war der Deutsche Wahlkampf ein einziges Lachkabinett. Ich mein: Plakate mit einer abgebildeten Familie und einem riesigen, roten Euro-Betrag, den ihr in Zukunft vom Staat genommen werden wird wenn schwarz-gelb an der Macht ist nimmt hoffentlich niemand ernst, oder?


    Ich würde nicht die Parteien im allgemeinen bewerten. Eher die aktuellen Kandidaten und ihre favorisierten Regierungsmitglieder. Wenn es um Arbeitsplätze und Wirtschaftsaufschwung geht, würde ich mir genau anschauen, welche Partei diesbezüglich das vielversprechendste Team anbietet. Interessant wäre es allenfalls gewesen, wenn Schröder neue Leute ins Spiel gebracht hätte.


    Ich halte überhaupt nichts davon, sich auf Lebzeiten einer bestimmten Partei zu verschreiben.

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    Original von Rabarat


    Das ist eben genau die Art von Arroganz, die mich zum Kotzen bringt. Dein Satz heißt nichts anderes, als dass SPD -Wähler zwar keine schlechten Menschen sein müssen, aber eben nicht informiert genug sind, um zu wissen, was richtig wäre, kurzum, sie sind zu dumm!


    Man muss schon ganz schön blöd sein, um so eine gequirrlte Scheisse von sich zu geben! OHNE SMILIE!!


    eine sehr erstaunliche Art, Schlussfolgerungen zu ziehen.
    Du willst damit also sagen, dass jeder, der nicht über ausgeprägtes volkswirtschaftliches Wissen verfügt, dumm ist?
    Interessant... ich hingegen würde es nicht als lebensnotwendig erachten, in VWL bescheid zu wissen. Überhaupt nicht. Ich beobachte aber, dass es viele Wirtschaftsexperten in der Politik eher in die liberale und bürgerliche Richtung zieht als in die Linke.
    Ich muss wohl jetzt noch darauf aufmerksam machen, dass das Wort "viele" nicht "alle" bedeutet... genausowenig wie das Wort "einige"


    Und von wegen Unterstellungen und Beleidigungen: habe ich mich verlesen, oder hast Du meine Statements als "gequirlte Scheisse" bezeichnet. Damit beweist Du, dass man mit wenigen Worten sehr viel über sich sagen kann. Die Niveaufrage dürfte damit jedenfalls geklärt sein.

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    DAS war deine Aussage. So wie sie da steht soll man sie auch verstehen.


    Wieso überliest Du denn Wörter wie "einige"? Ich habe diesbezüglich nirgendwo Aussagen gemacht, die alle Menschen einschliessen.


    Mir ist klar, dass es hier im Forum von SPD-Anhängern wimmelt. Ich bin sicher dass es einige gibt, die tatsächlich an die Ideen der SPD glauben (und mit "Ideen" meine ich ihre Vorschläge, WIE man die Lage verbessern kann). Hängt halt auch stark vom volkswirtschaftlichen Wissen ab.


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    "Meine Meinung soll auch eure Meinung sein."


    Blöde Unterstellung. Ich habe nirgendwo gesagt, wen ich gewählt hätte und habe keine einzige der Parteien positiv hervorgehoben.
    Wie man zugucken kann, wie ein Land 7 Jahre lang von der Regierung in die Sch***** geritten wird und dann weiter davon begeistert sein kann, wird mir ewig ein Rätsel bleiben. Genauso wie einem ein ergebnisloser Anti-Kriegseinsatz wichtiger sein kann als die Bekämpfung der Armut im eigenen Land.

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    Original von Heaven
    Um aber mal darauf zurück zu kommen, dass du denkst SPD-Wähler können nicht zuhören, sonst hätten sie anders gewählt.


    Ich habe nie eine allgemeine Aussage gemacht. Bitte nichts verdrehen. In solchen Sätzen sind einschränkende Wörter essentiell und sollten nicht einfach unterschlagen werden.



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    Vielleicht konnten diese sich aber eher mit dem Programm identifizierren als mit den anderen?


    Die Programmpunkte waren sich sehr ähnlich. Aber unter "zuhören" verstehe ich nicht, dass man sich einfach anhört, was die Partei gerne machen würde - sondern dass man sich genau anschaut, WIE diese Partei das erreichen will.
    Von der SPD hat man vor allem mitgekriegt, dass mit der CDU alles noch viel schlechter wird und alle armen Leute noch ärmer werden. Das ist nicht grad das, was ich unter Inhalten verstehe. Die meisten anderen Parteien haben keinen viel besseren Eindruck gemacht - aber was Wirtschaftskompetenz angeht, spielt die SPD in der Amateur-Liga und das ist nicht grad das was ein Land braucht, dem es so schlecht geht.

    Ich erklär mal, wofür ein leerer Wahlzettel gut ist:
    will man zeigen, dass man mit der Politik des Landes unzufrieden ist, bringt es nicht allzu viel, einfach nicht wählen zu gehen. Denn dann gehört man in die Kategorie der "Verhinderten" bzw. "Vergesslichen" und "Desinteressierten" und es wirkt sich höchstens auf die Wahlbeteiligung aus, die nie eindeutig als Protest interpretiert werden kann (ausser sie ist so massiv wie es in den Niederlande vor einige Zeit mal der Fall gewesen ist).


    Legt man aber einen leeren Wahlzettel ein, wird das zur Wahlbeteiligung hinzugezählt, fällt aber in die Kategorie "ungültig". Damit signalisiert man, dass man interessiert ist und zum "wählenden Volk" gehört, aber alle Kandidaten für nicht wählbar hält. (natürlich sind auch ungültige Wahlzettel aufgrund von falschem Zettel oder falschem Ausfüllen möglich - aber ist diese Anzahl vernachlässigbar klein).


    Ein Prozentsatz von 5% an ungültigen Stimmen wär wohl schon eine ziemliche Ohrfeige für alle Politiker.

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    Original von Heaven


    In D schon, aber anscheinend nicht in NL. ;-)


    Ah ja... :-) Durchaus denkbar. :-)


    Jedenfalls habe ich gestern die Vorschau für die Sendung gesehen und kann es kaum erwarten. Gesehen hat man z.B. einen kurzen Ausschnitt aus der Diskussion mit dem Verleger, bei der es um Titel und Covergestaltung ging. Sehr interessant...