Gigantomanischer Nusszopf of Doom ääh, Saftiger Nusszopf (S. 52)
Ich habe heute nichtsahnend den Nusszopf gebacken. Oder sowas ähnliches, weil mir erst 1 Sekunde vorm Loslegen klargeworden ist, dass hier gar nicht das normale 08/15 405er Mehl gefordert ist, sondern 550er (hier hätte ich mir hinten bei der "Mehlkunde" mal ein paar Infos gewünscht, was genau daran denn jetzt anders ist ...).
Egal, von sowas lasse ich mich doch nicht aufhalten, schon gar nicht, wenn der Rest schon bereitsteht!
Die Verarbeitung des Teigs war total einfach. Meine bisherige Erfahrung war, dass Hefeteig direkt aus der Hölle kommt und unfassbar klebrig ist (vielleicht hat meine Mutter mir aber auch nur blöde Rezepte mitgegeben) und man beim Backen eine Extrastunde für das verzweifelte Säubern der Hände und der Schüssel einplanen muss.
Hier hat nix geklebt. Gar nicht. Weder an den Händen noch an der Schüssel, obwohl ich weder mehr Mehl zugegeben noch ewig geknetet habe. War hin und weg!
Beim ersten Gehen ist eigentlich nicht viel gegangen. Das Ausrollen musste mangels Nudelholz, Flaschen oder anderer Hilfsmittel ausfallen (ich bin gerade bei meiner Schwester zu Besuch, die küchenmäßig bisher irgendwie nicht so toll ausgestattet ist :rolleyes) und wurde durch Ziehen, Schieben und Zerren ersetzt. Ging aber ganz gut. Ich denke, das Ausrollen hätte auch ganz gut funktioniert; nach nochmaligem Kneten war der Teig schön geschmeidig und formbar.
Die Füllung habe ich abgewandelt. Eigentlich besteht sie aus gemahlenen Haselnüssen, Sahne und Marzipan (plus etwas Vanillezucker und Zimt). Der Freund meiner Schwester verträgt aber kein Marzipan. Marzipan besteht aus Mandeln und Zucker, also habe ich beschlossen, dass Haselnüsse und Zucker ein super Ersatz sind und habe ungefähr so viel Haselnüsse und Zucker dazugekippt, bis mir das Marzipan ausreichend ersetzt vorkam.
Ließ sich auch sehr gut auf dem Teig verteilen und die Füllmenge war ziemlich gut, glaube ich.
Was ich nicht kapiert habe, war die Flechtmethode im Buch. Also habe ich meine Standardmethoden genommen, den Teig aufgerollt, längs mittig aufgeschnitten und ein bisschen in sich verdreht und dann nochmal gehen lassen.
Nach dem zweiten Gehen (wobei ich freudig entdeckt habe, dass der Backofen eine 35°C-Stufe hat) hatte ich einen gigantomanischen Monsternusszopf from Hell. Der ist riesig geworden! Ich hab ihn schon diagonal aufs Blech gelegt und selbst da ist er drüber gewachsen.
Ich hab ihn dann lieber gleich im Ofen gelassen zum Backen
Und nach dem Backen gleich probiert! (nachdem ich vorsichtig nachgeschaut habe, ob er noch auf dem Blech liegt oder schon rausgekrabbelt ist ...)
Er ist sehr fluffig und die Füllung sehr nussig. Sehr lecker! Hab gleich ein zweites Stück gegessen. Meine Schwester mochte ihn auch.
Beim nächsten Mal probiere ich die Füllung mal mit dem Marzipan.