Kurzbeschreibung:
Nick ist süchtig nach Erebos, einem Computerspiel, das an seiner Schule von Hand zu Hand weitergereicht wird. Die Regeln sind äußerst streng: Jeder hat nur eine Chance, Erebos zu spielen. Er muss dabei immer allein sein und darf mit niemandem über Erebos reden. Wer dagegen verstößt oder seine Aufgaben nicht erfüllt, fliegt raus und kann das Spiel auch nicht mehr starten. Was aber am merkwürdigsten ist: Erebos erteilt Aufträge, die nicht in der virtuellen Welt, sondern in der Wirklichkeit ausgeführt werden müssen. Fiktion und Realität verschwimmen auf irritierende Weise. Und dann befiehlt das Spiel Nick, einen Menschen umzubringen…
Zur Autorin:
Ursula Poznanski wurde 1968 in Wien geboren, studierte sich einmal quer durch das Angebot der dortigen Universität und landete schließlich als Redakteurin bei einem medizinischen Fachverlag, für den sie immer noch tätig ist. 2005 wurde sie mit dem Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien ausgezeichnet.
„Ich entziehe der Realität meine Zustimmung. Ich verweigere ihr meine Mithilfe. Ich verschreibe mich den Verlockungen der Weltenflucht und stürze mich mit ganzem Herzen in die Unendlichkeit des Irrealen.“ (Seite 219)
Rezension:
„Erebos“ hat mich von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen. Ursula Poznanski versteht es meisterhaft, beide Welten (die „Erebos“-Welt und die Wirklichkeit) miteinander verschwimmen zu lassen. Die Spielewelt von „Erebos“ wird sehr detailreich dargestellt, man fiebert als Leser mit Nick mit, wenn er als Dunkelelf Sarius durch „Erebos“ streift und gegen dunkle Feinde kämpfen muss.
Sehr interessant und innovativ fand ich die Idee, dass das Spiel sogenannte Aufträge erteilt, die im realen Leben erfüllt werden müssen. Diese fangen erst recht harmlos an, werden aber immer schwieriger bis hin zu lebensgefährlich.
Mit Nick, dem Hauptprotagonisten des Romans, konnte ich mich sehr gut identifizieren. Auch wenn ich keine Computeradventures spiele, war seine immer größere Sucht nach „Erebos“ sehr anschaulich und nachvollziehbar dargestellt.
Die Sprache ist sehr flüssig und verständlich, die Kapitel in einer gut überschaubaren Einteilung und die Schrift sehr angenehm zu lesen.
Zur Gestaltung des Buches: Auch hier ein Lob von meiner Seite. Das in vorwiegend Rot gehaltene Cover mit dem Auge als Bild über dem Buchtitel und der auf verwaschen getrimmte Look machen das Buch zu einem echten Hingucker.
Fazit: Absolut empfehlenswert, auch in Hinsicht auf das Thema „Computerspiele-Sucht“.
Wertung: 5 von 5 Punkten