Beiträge von **Line**

    Michelle Harrison; Elfenseele - Zwischen den Nebeln; 1,0
    Cassandra Clare; City of Bones; 1,5
    Richelle Mead; Dark Swan - Sturmtochter; 2,0
    Eva Lirot; Seelenbruch!; 1,5
    Marie Velden; Lilienrupfer; 1,0
    Wiebke Lorenz; Allerliebste Schwester; 3,0
    Caitlin Kittredge; Nocturne City - Schattenwölfe; 1,5
    Rhiannon Lassiter; Böses Blut; 2,5
    Jens Lossau/Jens Schumacher; Der Elbenschlächter; 1,0; Monatshighlight
    Maggie Stiefvater; Ballade; 1,5
    Eva Lirot; Rendezvous mit dem kleinen Tod; 1,5

    Kurzbeschreibung:
    "Paradise" steht auf dem Sprayfläschchen, das dieFrankfurter Kripo neben der Leiche einer jungen Frau findet. Es war das Geschenk einer Freundin - und die bleibt spurlos verschwunden. Die KTU kann nicht alle Inhaltsstoffe bestimmen, aber es scheint sich um eine neue Sexdroge zu handeln. Und schon findet man einen weiteren Toten mit einem Fläschchen "Paradise". Die Kripo durchsucht seinen Computer und findet E-Mails, in denen er um die Nachlieferung des Sprays geradezu fleht.
    Eine fieberhafte Suche nach dem Dealer dieser offensichtlich hochgefährlichen Lifestyledroge beginnt. Doch dann erfährt das Team des unkonventionellen Kommissars Jim Devcon durch einen anonymen Hinweis, dass ein internationales Pharmakonsortium das Spray auf den Markt bringen will. Die Tests an Menschen haben bereits begonnen. Ist ihr Leben in Gefahr? Viel Geld steht auf dem Spiel um ein Präparat, das höchste sexuelle Erregung auslöst und zuverlässig zum Orgasmus führt...


    Zur Autorin:
    Eva Lirot wurde 1966 in Diez an der Lahn geboren und ist vergleichsweise wohlbehütet in der Umgebung von Limburg aufgewachsen. Nach berufsbedingter Wanderschaft durch den Großraum Hessen, die USA und Kanada lebt sie seit einigen Jahren mit ihrem Mann wieder in Limburg. 2002 begann sie ein Studium in den Fächern Literaturwissenschaft und Psychologie. Heraus kam ein Magister - und ihr erster Kriminalroman "Rendezvous mit dem kleinen Tod".


    Es würde seine letzte Auslieferung werden, das hatte er sich geschworen. Noch heute Nacht würde er die wichtigsten Sachen zusammenpacken und dann für immer von hier verschwinden. (Seite 120)


    Rezension:
    Eva Lirot entführt den Leser in ein beängstigendes Szenario, das sehr zum Nachdenken anregt: Lustbefriedigung per Nasenspray. Auch wenn sich das zuallererst recht lächerlich anhört, kommt man während des Lesens doch immer mehr ins Grübeln, da recht anschaulich geschildert wird, inwieweit skrupellose Pharmakonsortien Menschen manipulieren und durch die Entwicklung dieses Nasensprays in die Abhängigkeit versetzen können.


    Das Buch legt ein rasantes Tempo vor, denn gleich zu Beginn wird die Leiche einer jungen Frau gefunden, die nach Gebrauch von dem Nasenspray "Paradise" verstorben ist. Und dies wird nicht die letzte Tote bleiben.


    In knapp 175 Seiten schildert die Autorin detailreich und gut recherchiert die Ermittlungsarbeiten der Frankfurter Kripo, geführt von Kommissar Jim Devcon, einem gebürtigen Texaner, und versteht es in ihrem Debütroman den Leser bis zum Ende hin zu fesseln.


    Zum Schluß bleibt der Leser mit einem unangenehmen Gefühl zurück. Denn was wäre, wenn es wirklich solch ein Präparat gäbe und was würde das für die Menschheit bedeuten? Ich bin gespannt, mit welchem Fall es Jim Devcon und seine Kollegen demnächst zu tun bekommen und freue mich darauf, mehr von Eva Lirot zu lesen.


    Zur Gestaltung des Buchs: Das Cover ist größtenteils in Schwarz gehalten. Am oberen Rand sieht man ein Frauengesicht, das mit geschlossenen Augen angedeutete Dämpfe einatmet, die das Nasenspray "Paradise" andeuten sollen.


    Fazit: Ein solider Krimi, der sich mit dem Thema Lustbefriedigung durch Medikamente auseinandersetzt und den Leser gleichzeitig auch nachdenklich zurückläßt.


    Wertung: 4 von 5 Punkten

    Kurzbeschreibung:
    James ist alles andere als ein ganz normaler Teenager - und zwar nicht nur, weil er ein höchst talentierter Musiker ist. Nein, es liegt daran, dass James zu den wenigen Menschen gehört, die wissen, dass es Feen wirklich gibt und dass sie eben keine liebreizenden kleinen Flatterwesen sind. Doch eigentlich möchte James das alles nur zu gerne vergessen, als er seiner besten Freundin - und heimlichen Liebe - Deirdre an das angesehene Konservatorium Thornking-Ash folgt. Schnell merkt er jedoch, dass dort nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Sollten die Feen, mit denen James und Deirdre sich in ihrem Heimatort herumschlagen mussten, ihnen gefolgt sein?
    James' Verdacht bestätigt sich, als er Nuala kennenlernt. Sie ist eine Muse, die in der Lage ist, das Talent begabter Musiker zu fördern und ihnen zu großem Ruhm zu verhelfen. Doch James weiß, dass die Hilfe einer Fee immer einen hohen Preis hat. Und obwohl Nuala ihn sehr fasziniert, beschließt er, dass es besser für ihn ist, sich von ihr fernzuhalten. Natürlich fällt ihm das alles andere als leicht. Aber was ist schon leicht, wenn man es mit Feen zu tun bekommt?
    Nuala hat in ihrem langen, langen Leben schon einiges erlebt - aber nicht, dass ein Sterblicher ihrem Zauber widersteht. Und auch wenn sie es eigentlich nicht will, beginnt sie, sich immer mehr für ihn zu interessieren...


    Zur Autorin:
    Maggie Stiefvater, geboren 1981, führt in Virginia mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern ein "wildes Hippie-Leben", wie sie es selbst nennt. Maggie arbeitet als Schriftstellerin und Künstlerin, mag Rock, besonders Celtic-Rock, und alte Autos.


    Es machte mir Angst, müde zu sein. Ich stellte mir vor, ich könnte eines Nachts die Augen zumachen und sie nie wieder aufschlagen. Und dann - nichts. Das behaupteten sie jedenfalls immer - dass Feen keine Seele hatten. (Seite 254)


    Rezension:
    "Ballade" ist der 2. Band der "Books of Faerie"-Reihe von Maggie Stiefvater. Im Gegensatz zum 1. Teil, in dem Deirdre Monaghan die Hauptfigur darstellte, erscheint sie nun als Nebenrollenpart zugunsten von James Morgan, ihrem besten Freund.


    Die Geschichte wird aus zwei verschiedenen Perspektiven der diesmaligen Hauptfiguren James und der Feenmuse Nuala in Ich-Perspektive erzählt. Sie wechseln sich quasi ab, was man schön daran erkennen kann, dass der Name der jeweilig erzählenden Person am Kapitelanfang erscheint.


    "Ballade" ist als eigenständiges Buch anzusehen. Man muß den Vorgängerband "Lamento" nicht zwingend gelesen haben, da einiges Wissenswertes aus James' und Dees Vergangenheit nebenbei berichtet wird, ohne dabei allerdings zu viel ins Detail zu gehen. Da auch die Hauptfigur mit James und der Handlungsort mit dem Konservatorium Thornking-Ash sich von "Lamento" unterscheiden, bringt "Ballade" eine ganz neue Sichtweise gegenüber zum ersten Band ein. Es kommen allerdings auch schon bekannte Personen vor, die allerdings dieses Mal etwas blass gehalten sind.


    Maggie Stiefvater versteht es auch im 2. Band der Reihe mit ihrer bildhaften Sprache und wunderbaren Beschreibungen eine sehr schöne Atmosphäre zu zaubern. Ob die Reihe fortgesetzt wird, konnte ich bisher nicht in Erfahrung bringen, da auf Maggie Stiefvaters Website bisher noch nichts darüber erwähnt wurde. Zu wünschen wäre es allemal.


    Zur Gestaltung des Buchs: Das Cover reiht sich nahtlos an den ersten Band an, verziert mit Blütenranken in Spotlackoptik passt es sehr schön dazu.


    Fazit: Maggie Stiefvater gelingt es, das Niveau von Band 1 zu halten und entführt den Leser wieder in ihre wunderbar beschriebene Welt von Menschen und Feen.


    Wertung: 4 von 5 Punkten

    Kurzbeschreibung:
    Blut ist ein ganz besonderer Saft...vor allem Elbenblut. Das weiß auch der geheimnisvolle Elbenschlächter, der in den Straßen Nophelets, der Hauptstadt des Königreichs Sdoom, fünf elbische Jünglinge auf brutale Weise ermordet.
    Mit der Klärung des Falls werden Meister Hippolit und der Troll Jorge betraut. Beide sind Ermittler des "Instituts für angewandte investigative Thaumaturgie", welches sich mit der Aufklärung magischer Verbrechen befasst. Ihre Arbeit führt die beiden nicht nur in das Strichermilieu Nophelets, sondern interessanterweise auch an den Königshof...ist doch nicht alles Gold, was glänzt? Das gilt es herauszufinden.


    Zu den Autoren:
    Jens Schumacher ist in zahlreichen Genres beheimatet. Sein Schwerpunkt liegt beim Krimi und in der Kinder- und Jugendliteratur. Jens Lossau schreibt Thriller, Krimis, Horror und Mystery. Als Autorenduo haben Lossau und Schumacher eine Reihe von Krimis und Kurzgeschichtenbänden verfasst, darunter den Gutenberg-Krimi "Der Schädeltypograf" (2002). "Der Elbenschlächter" ist der erste Ausflug des Autorenduos in die High Fantasy.


    Mit ausdruckslosem Blick betrachtete Hippolit die fingerdicken Buchstaben auf der Titelseite. "Elbenschlächter schlägt erneut zu", stand dort. "Mordserie in Foggats Pfuhl fordert sechstes Opfer. Ordnungsmacht rat- und tatenlos!" (Seite 230)


    Rezension:
    Ich muss sagen, ich habe lange Zeit nichts so Gutes mehr gelesen wie dieses Buch. Es klingt zwar etwas hochgegriffen, doch die beiden Autoren erinnern mich mit ihren Einfällen an Terry Pratchett und seine Scheibenwelt. "Der Elbenschlächter" ist ein gekonnter Mix aus Fantasy und Krimi/Thriller, bei dem auch der Humor eine große Rolle spielt.


    Die beiden Hauptfiguren Meister Hippolit und vor allem Jorge, den Troll, habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Jorge hat immer ein markiges Trollsprichwort auf der Zunge, er trinkt gerne mal einen über den Durst, ist aber sonst ein wirklich liebenswerter Zeitgenosse. Meister Hippolit ist eigentlich ein älterer Mann, da er aber nicht mehr so mobil war, wurde er mittels Thaumaturgie in einen Albinojungen verjüngt, den Fremde nicht für voll nehmen und sich somit in mancher Hinsicht einige Probleme für ihn ergeben.


    Es hat mir als Leser wirklich sehr viel Spaß gemacht, die beiden auf ihren Ermittlungen durch die Stadt Nophelet und das verruchte Viertel Foggats Pfuhl zu begleiten, die mich sehr an Terry Pratchetts Ankh-Morpork erinnerten, und ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung "Der Orksammler", der laut Verlagsseite im Oktober 2010 erscheinen wird.


    Zur Gestaltung des Buchs: Auf dem Cover ist am unteren Bildrand ein Elb zu sehen, der ermordet in einer schummrigen Gasse liegt. Der Titel des Buches ist in Spottlack-Optik geprägt.


    Fazit: Ein uneingeschränkt empfehlenswertes Buch für alle, die auch gerne Terry Pratchett-Romane lesen und vor einem Mix aus Fantasy, Krimi und Humor nicht zurückschrecken.


    Wertung: 5 von 5 Punkten

    Kurzbeschreibung:
    Eine verborgene Tür führt in ein geheimes Spielzimmer. Dort liegt ein Stapel alter Kinderbücher, aus denen die Namen einzelner Charaktere herausgestrichen sind. Vor vielen Jahren haben sich hier drei Mädchen ein düsteres Spiel ausgedacht. Was sie spielten, wurde real, doch dann geriet das Spiel außer Kontrolle. Die Mädchen verließen den Ort ihrer Kindheit und versuchten, das Spiel zu vergessen.
    Doch die aus der Phantasie befreiten Kreaturen blieben am Leben. Tief im Wald warten sie noch immer auf längst fällige Opfergaben, und sie rasen vor Wut. John, Katherine, Catriona und Roland sind die Einzigen, die das Spiel beenden können, und treten das gefährliche Erbe der Mädchen an. Doch sie werden zu hilflosen Spielfiguren ...


    Zur Autorin:
    Rhiannon Lassiter kam 1977 in London zur Welt und studierte in Oxford, wo sie noch heute lebt. Sie ist die älteste Tochter der Jugendbuchautorin Mary Hoffman. Ihren ersten Roman "2367 - Experiment Hex" veröffentlichte sie im Alter von neunzehn Jahren. Am liebsten liest und schreibt sie Fantasy und Science Fiction, arbeitet aber auch als Journalistin und Webdesignerin. Ihre Bücher wurden in über zehn Sprachen übersetzt.


    Der Junge namens Fox, der einen Pelzmantel trug und sie aus listigen grünen Augen beobachtete, während er durch den Wald schlich - wenn Namen irgendeine Macht hatten, welche Macht hatte ihm seiner verliehen? (Seite 184)


    Rezension:
    Zuallererst angesprochen hatte mich das Buch bezüglich seines tollen Covers und der recht geheimnisvollen Beschreibung. In "Böses Blut" dreht sich alles um die Patchworkfamilie Wilde-Brown. Harriet Wilde bringt 2 Kinder mit in die Ehe, Catriona und Roley. Peter Brown bringt die Kinder Katherine und John mit in die Beziehung.


    Die beiden Mädchen haben ständig Streit miteinander, vor allem deswegen, weil beide mit Cat bzw. Kat angesprochen werden und keine der zwei ihre Namensabkürzung aufgeben will und somit einige Mißverständnisse entstehen.


    Schon auf den ersten Seiten wird dem Leser klar, dass Namen eine sehr große Rolle spielen werden. Und als die Familie sich aufmacht, einen Urlaub im Haus der verstorbenen Mutter von Katherine und John zu verbringen, geht es mit Ärger und Spannung erst richtig los.


    "Böses Blut" ist ein gelungener Mix aus Jugendbuch, Fantasy und Mystery mit Gruselelementen, aber auch die Problematik des Erwachsenwerdens spielt eine sehr große Rolle.


    Da es sich um ein Jugendbuch handelt, bleibt die Spannung etwas gedämpft. Doch das tut dem Lesefluss durchaus keinen Abbruch, ich habe mich gut unterhalten gefühlt.


    Zur Gestaltung des Buchs: Das Cover ist in dunkelrot passend zum Buchtitel gehalten, es wird ein düsteres Haus dargestellt, wir sehen unter anderem eine Schere und mehrere Buchseiten mit geheimnisvollen Symbolen, die alle eine Rolle spielen. Die Dornenranken auf dem Cover wiederholen sich auch auf jeder Seite des Buches.


    Fazit: Ein empfehlenswertes Buch für Jugendliche ab 12, die sich gerne ein wenig gruseln und über das Problem des Erwachsenwerdens lesen möchten.


    Wertung: 3 von 5 Punkten

    Mir hat das Buch auch gut gefallen :-]


    Kurzbeschreibung:
    Luna Wilder ist eine Insoli, eine Werwolf-Einzelgängerin ohne Rudel. Die Insoli werden von den Rudeln verachtet und gejagt. Doch Luna ist auch eine Kriminalbeamtin der Mordkommission in Nocturne City, einer Stadt, in der sich neben Menschen besonders viele Werwölfe und Hexen niedergelassen haben und die deshalb immer wieder Mittelpunkt mysteriöser Vorkommnisse ist.
    Als Luna zu einem Fall gerufen wird, bei dem die Leiche einer jungen Werwölfin grausam zugerichtet wurde, liefern ihr die Spuren schnell einen ersten Verdächtigen: den zwielichtigen und doch auch verführerischen Werwolf Dmitri Sandovsky. Es fällt Luna schwer, sich seinem wölfischen Charme zu entziehen. Der raubeinige Dmitri weckt ihre animalischen Triebe und gefährdet zugleich ihre Unabhängigkeit.
    Verzweifelt bemüht sie sich, den attraktiven Mann auf Abstand zu halten. Gleichzeitig will Luna einfach nicht glauben, dass Dmitri der Täter ist, und versucht alles, um seine Unschuld zu beweisen. Da kommt es zu weiteren Morden, die dem ersten sehr ähnlich sind. Immer mehr deutet darauf hin, dass der Killer jemand ist, der sich mit schwarzer Magie und Dämonen beschäftigt. Gemeinsam mit Dmitri verfolgt Luna seine Spur - und gerät dabei selbst in höchste Lebensgefahr...


    Zur Autorin:
    Caitlin Kittredge begann mit 13 Jahren zu schreiben. Sie sammelt Bücher und Comics, trinkt gern Tee und hört laute Musik. Zu ihren Lieblingsautoren gehören Neil Gaiman, Stephen King und Robin McKinley. Sie lebt in Olympia, Washington. "Schattenwölfe" ist ihr erster Roman.


    Als ich mich auf den Rücken drehte, sah ich über mir den Kopf eines Mannes, der sich über mein Bett beugte. Noch bevor ich atmen oder schreien konnte, presste er mir seine Hand wie eine zentnerschwere Stahlplatte auf den Mund. (Seite 172)


    Rezension:
    "Schattenwölfe" ist der 1. Teil der auf 4 Bände angelegten "Nocturne City"-Reihe. Luna Wilder, die Protagonistin, ist eine toughe Frau und gleichzeitig Werwölfin, die als Detective für die örtliche Mordkommission arbeitet. Die Stadt Nocturne City mutet etwas futuristisch an und erinnerte mich von der Beschreibung her an Gotham City aus "Batman".


    Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Luna erzählt, somit erhält der Leser einen tiefen Einblick in ihre Unausgeglichenheit: Auf der einen Seite ist sie die starke Frau, die sich durch Arroganz, Überheblichkeit und Aggression auszeichnet, auf der anderen Seite trägt sie aber auch sehr viel Verzweiflung und Unsicherheit in sich.


    Gut gefallen hat mir auch der Nebencharakter Sunny, Lunas Cousine, von der wir hoffentlich in den Folgebänden noch mehr erfahren werden. Nur Dmitri kam mir etwas blaß in der ganzen Geschichte vor, ich empfand ihn eher als Mitläufer denn als führenden Alpha-Werwolf.


    Die Handlung ist bedingt durch den Kriminalfall sehr actiongeladen, an manchen Stellen auch brutal, blutig und nicht unbedingt etwas für schwache Nerven. Das Ende ist in sich abgeschlossen, der Fall wird aufgelöst, doch es bleiben einige Fragen um Luna, Dmitri und Sunny offen, die Stoff für den nächsten Band bieten. Dieser soll laut Verlagsseite im September 2010 mit dem Titel "Blutfehde" erscheinen, worauf ich schon sehr gespannt bin.


    Zur Gestaltung des Buchs: Das Cover zeigt Luna vor der in vollmondgetauchten Stadt Nocturne City und ein Werwolfaugenpaar in Spotlack-Optik, in der auch Titel und Autorenname gedruckt sind.


    Fazit: Ein spannender Auftakt zu einer Krimi-Reihe der etwas anderen Art.


    Wertung: 4 von 5 Punkten

    Kurzbeschreibung:
    Drei Jahre ist es her, dass Eva ihre Zwillingsschwester verlor, unter Umständen, die nie ganz aufgeklärt worden sind. Danach nahm Evas Leben eine von vielen als ungeheuerlich empfundene Wendung: Sie heiratete den Witwer, den Ehemann der verstorbenen Marlene. Allmählich haben sich die Menschen in ihrer Umgebung an dieses Arrangement gewöhnt. Doch ihr selbst kommt es wie ein Frevel vor, und die Totgeburt, die sie jetzt erleidet, empfindet sie als Strafe dafür. Während ihr Mann diese Tragödie als bloßes Malheur behandelt, wird Eva davon aus der Bahn geworfen. Sie flüchtet sich in Erinnerungen an die vermeintlich glückliche Kindheit mit ihrer Zwillingsschwester.
    Immer öfter erscheint ihr Marlene in verstörend realen Tagträumen. Eva droht allen Halt zu verlieren, bis eines Tages in der Buchhandlung, in der sie als Aushilfe arbeitet, ein Mann auftaucht, der ihre Schwester gekannt hat. Auf sonderbare Weise fühlt sie sich zu diesem Unbekannten hingezogen und glaubt, dass er ihr helfen kann, das Rätsel um Marlenes Tod zu lösen.


    Zur Autorin:
    Wiebke Lorenz, geboren 1972 in Düsseldorf, studierte in Trier Germanistik, Anglistik und Medienwissenschaft und lebt heute in Hamburg. Sie arbeitet journalistisch u. a. für Cosmopolitan und stern.de und schreibt Drehbücher für TV-Filme. Bereits mit 26 Jahren debütierte sie als Schriftstellerin und veröffentlichte seitdem mehrere Bücher. Ihr Roman Was? Wäre? Wenn? (2003) war bei Kritik und Publikum höchst erfolgreich.


    So viel trinkt Eva normalerweise nicht. Nicht mehr, sie weiß, dass Alkohol die Tür zu ihren Abgründen aufstößt. Die muss verschlossen bleiben, musste immer fest verschlossen bleiben in den vergangenen Jahren, damit Eva nicht hindurchfällt, durch das feine Gitternetz ihres neuen Lebens. (Seiten 49/50)


    Rezension:
    Wiebke Lorenz schafft es, mit "Allerliebste Schwester" auf 240 Seiten ein gut recherchiertes und detailliertes Psychogramm der Protagonistin Eva zu zeichnen. Die düstere Stimmung bleibt über das ganze Buch erhalten und der Leser erlebt Evas langsamen Absturz in die Schizophrenie hautnah mit.


    Spannung ist bei mir beim Lesen nicht aufgekommen, auch das Ende war nicht wirklich verblüffend. Daher lies mich das Buch etwas unbefriedigt mit dem Ausgang der Geschichte zurück, da ich mir hiervon mehr versprochen hatte.


    Trotzdem erzeugt das Buch eine hohe Emotionalität und die Hintergrundgeschichte der beiden Zwillingsschwestern Eva und Marlene ist sehr bildhaft geschildert. "Allerliebste Schwester" ist ein gelungenes Buch, man muss es aber nicht unbedingt gelesen haben.


    Zur Gestaltung des Buchs: Das Cover wird von einer Apfelhälfte dominiert, an der Blut heruntertropft. Ich interpretiere diese Apfelhälfte als die überlebende Zwillingsschwester Eva, was hinsichtlich der Geschichte gut passt.


    Fazit: Gelungenes Psychogramm mit einer glaubhaften Protagonistin, die sich schuldig am Tod ihrer Schwester fühlt. Das Ende ist etwas zu vorhersehbar, was ich schade finde.


    Wertung: 3 von 5 Punkten

    Kurzbeschreibung:
    "Lieber Robbie Williams...", schreibt Undine, und es kommt ihr ganz natürlich vor. Seit geraumer Zeit führt sie ein E-Mail-Tagebuch, das sie dem Superstar über eine ausgedachte Mailadresse anvertraut.
    Sie erzählt darin von ihrer Arbeit an einem kleinen Theater, von den Menschen, die ihr nahe stehen, und von Christian, ihrer großen Liebe. Mit Mitte dreißig glaubt Undine, in ihm jenen besonderen Einen gefunden zu haben. Doch sie täuscht sich. Ohne Erklärung verlässt Christian sie über Nacht.
    Tief getroffen verkriecht sich Undine vor der Welt, als das Leben sie erneut verblüfft: Auf ihre E-Mails an Robbie Williams erhält sie plötzlich eine Antwort, die alles verändert. Im Chaos der Ereignisse steht sie auch Christian wieder gegenüber, der seine eigene Geschichte hat...


    Zur Autorin:
    Marie Velden wuchs in einem kleinen Ort in der bayerischen Rhön auf. Sie volontierte bei einer Tageszeitung und ging danach nach Paris, wo sie als Kindermädchen jobbte, Briefe für eine Werbeagentur tippte, in einer kleinen Galerie arbeitete und überhaupt eine tolle Zeit verbrachte. Später arbeitete sie an einem Münchner Theater und schrieb für Zeitschriften und Tageszeitungen. "Lilienrupfer" ist ihr Debütroman. Marie Velden lebt mit ihrer kleinen Familie in München.


    Das kleine Mädchen, das sich Prinzen und Wunder wünscht, bleibt ein Leben lang Teil einer weiblichen Seele. Selbst bei denen, die das nicht von sich glauben. (Seite 183)


    Rezension:
    Eigentlich zählt ein Buch wie "Lilienrupfer" nicht zu meinen gängigen Lese-Genres. Aber als ich auf der Verlagsseite von dtv las, dass es unter anderem um E-Mails geht, die die Protagonistin Undine Busch an eine fiktive Adresse schreibt, war es um mich geschehen. Da ich die beiden Bücher von Daniel Glattauer, "Gut gegen Nordwind" und "Alle sieben Wellen", sehr gelungen fand, musste ich "Lilienrupfer" einfach lesen und ich bin nicht enttäuscht worden.


    Marie Velden gelingt mit ihrem Debütroman eine Mischung aus Melancholie und Trauer aber auch Spritzigkeit und Wortwitz, die mich ab der ersten Seite an in ihren Bann zog. Durch die Ich-Perspektive, in der Undine ihre Geschichte erzählt, und die E-Mails, die sie schreibt, erhält man einen sehr dichten Bezug zu ihr. Der Leser freut sich mit ihr, leidet mit ihr und am Ende bleibt man verblüfft zurück.


    Zuerst war ich etwas enttäuscht über die Wendung, die "Lilienrupfer" am Ende hin nimmt, doch im Nachhinein könnte es nicht passender sein. Marie Velden hat mich sehr positiv mit diesem Roman überrascht und dafür gesorgt, dass ich mich in Zukunft mehr in diesem Genre umschauen werde.


    Zur Gestaltung des Buchs: Das Cover ist ein echter Hingucker! Eine Lilie in Spotlack-Optik, der Titel des Romans und der Autorin sind in einem dunklen Rosa bzw. hellen Blau geprägt und filigrane Blumen- und Schmetterling-Zeichnungen runden das tolle Gesamtbild ab.


    Fazit: Ich empfehle "Lilienrupfer" all denen, die schon von Daniel Glattauers Romanen um Emmi Rothner und Leo Leike (der sogar einmal im Buch erwähnt wird) begeistert waren. Absolut lesenswert!


    Wertung: 5 von 5 Punkten

    Kurzbeschreibung:
    Dreister Mord im Kaiserdom! So titeln die Zeitungen nach dem brutalen Verbrechen, das während der Bischofsweihe im Dom von Frankfurt stattfindet. Hauptkommissar Jim Devcon bekommt es mit einem Serienmörder zu tun, der kaltblütig genug ist, eines seiner Opfer im Beichtstuhl einer vollbesetzten Kirche zu ermorden.
    Bei den Ermittlungen findet die "SOKO Jack" entscheidende Hinweise im Internet - in der Welt der Online-Gemeinschaften. Doch welche Rolle spielt die Studentengruppe um Laura Münchberg bei der Aufklärung des Falls? Wieso sucht der Mörder seine Opfer bevorzugt in diesem Kreis? Die Frage bleibt offen - bis Devcon in Münchbergs geheimnisvoller Vergangenheit auf nicht öffentlich gemachte Experimente stößt: Experimente mit einem Enzym, das den Tod besiegen soll...


    Zur Autorin:
    Eva Lirot wurde 1966 in Diez an der Lahn geboren und ist vergleichsweise wohlbehütet in der Umgebung von Limburg aufgewachsen. Nach berufsbedingter Wanderschaft durch den Großraum Hessen, die USA und Kanada lebt sie seit einigen Jahren mit ihrem Mann wieder in Limburg. 2002 begann sie ein Studium in den Fächern Literaturwissenschaft und Psychologie. Heraus kam ein Magister - und ihr erster Kriminalroman. Mit "Seelenbruch!" legt Eva Lirot nun im Schardt-Verlag ihren zweiten Roman vor.


    Sebastian betrachtet die jetzt dicht vor ihm stehende, passionierte Regietyrannin mit einem stillen Lächeln. Und einer provozierenden Seelenruhe. Wenn er nur wollte, könnte er ihr den speckigen Hals umdrehen, noch bevor sie überhaupt merken würde, wie ihr geschieht. Wenn er nur wollte. (Seite 140)


    Rezension:
    Eva Lirots Krimi "Seelenbruch!" erzählt auf knapp 200 Seiten die Geschichte eines in sich zerrissenen Mörders, der dem Leser recht schnell bekannt ist, was aber nichts von der Spannung des Romans nimmt.


    Die eigentliche Thematik ist die Motivsuche durch Jim Devcon, dem gebürtigen Texaner, und seinem Team in der "SOKO Jack". Auch spielen soziale Netzwerke im Internet und ihre möglichen Gefahren eine gewichtige Rolle, was in der heutigen Zeit sehr an Aktualität beiträgt, in der sehr viele Menschen ohne diese Plattformen nicht mehr auszukommen meinen.


    Sehr gefallen hat mir der Handlungsspielort Frankfurt, da ich in der Nähe wohne und somit die Schauplätze auch recht gut wiedererkannt habe.


    Das Ende hat mich doch etwas überrascht und ich hätte nicht unbedingt mit einer bestimmten Person, die dem Täter "hilfreich" zur Seite steht, gerechnet. Ich fühlte mich mit "Seelenbruch!" einige Stunden gut unterhalten und bin auf den nächsten Roman von Eva Lirot gespannt.


    Zur Gestaltung des Buchs: Das Cover ist weitgehend in Schwarz gehalten mit der Silhouette eines Mannes in der Mitte, der aus einem dunklen Raum hinaus ins Helle geht (ich schätze, dass es sich hierbei um den Täter handeln soll).


    Fazit: Ein spannender Krimi, der sich mit Realität und Virtualität auseinandersetzt und in knapp 200 Seiten das erzählt, wofür andere Autoren die doppelte Seitenzahl bräuchten.


    Wertung: 4 von 5 Punkten

    Kurzbeschreibung:
    Als Schamanin treibt Eugenie Markham für zahlungskräftige Kunden Geister aus und schickt diese zurück in die magische Anderswelt. Eugenie ist lange genug im Geschäft, um schon so ziemlich alles gesehen zu haben. Doch in letzter Zeit legen die Geschöpfe der Anderswelt ein merkwürdiges Benehmen an den Tag. Die einen versuchen Eugenie an die Wäsche zu gehen, die anderen scheinen fest entschlossen, sie umzubringen.
    Um den Kopf freizubekommen, geht Eugenie in eine Bar. Dort lernt sie den geheimnisvollen Tierarzt Kiyo kennen, dessen Charme sie sofort verfällt. Doch nach einer heißen Liebesnacht mit ihm erlebt sie eine böse Überraschung: Der gut aussehende Kiyo ist nicht so menschlich, wie es zunächst den Anschein hatte. Und bevor Eugenie ihn zur Rede stellen kann, verschwindet er spurlos. Derweil meldet sich ein Klient bei Eugenie, der behauptet, seine Schwester Jasmine sei von Wesen der Anderswelt entführt und als Konkubine an den Hof des Feenkönigs Aeson gebracht worden. Aus Mitleid mit dem jungen Mädchen beschließt Eugenie, ihm zu helfen. Doch das bedeutet, dass sie in die Anderswelt eindringen muss - ein gefährliches Unterfangen, das Eugenies Fähigkeiten als Schamanin auf eine harte Probe stellt.


    Zur Autorin:
    Richelle Mead wurde in Michigan geboren und lebt heute in Seattle. Sie hat Kunst, Religion und Englisch studiert. Alles begann mit Geschichten über Einhörner und Zauberern, die sie schon als kleines Kind schrieb. Dem Erfolg ihres ersten Romans "Succubus Blues" schloss sich die Roman-Serie "Vampire Academy" an. Mit ihr gelang ihr auf Anhieb der Sprung auf die amerikanische Bestsellerliste.


    Die Erinnerung, die ich in der Sauna halb zu fassen bekommen hatte, kehrte mit Macht wieder zurück. Auf einmal fand ich mich vor dem Sturmkönig wieder und sah zu ihm auf. Die Angst war wieder da, die Angst, dass ich ihm nicht entkommen konnte und er mich fortbringen würde. (Seite 243)


    Rezension:
    "Sturmtochter" war mein erstes Buch der Autorin, somit kann ich keine Vergleiche zu ihrer Serie "Vampire Academy" ziehen, die aber wohl eher für Jugendliche gedacht ist. Richelle Mead gelingt mit diesem Auftaktband der "Dark Swan"-Reihe eine tolle Mischung aus Action, Spannung, Erotik und Humor.


    Sehr gut gefallen haben mir die vielen Nebencharaktere, die nicht blaß sind, sondern eine richtige Tiefe haben, allen voran Volusian, ein Geist, den Eugenie an sich gebunden hat. Er muß ihr dienen, hätte aber nichts dagegen, sie sofort zu töten, was er immer wieder gerne betont.


    Es kommen zwar einige, auch im Detail geschilderte, Sexszenen vor, die aber recht gut und nicht zu platt geschildert werden und auch in der Handlung vonnöten sind, was der Leser recht schnell erkennt.


    Eugenie als Protagonistin des Buches kommt glaubhaft daher: Man merkt ihre Zerrissenheit, auf der einen Seite ist sie die eiskalte Killerin, die ohne ihr Waffenarsenal nicht vor die Tür geht, auf der anderen Seite aber ist sie einsam und sehnt sich nach Liebe und Geborgenheit.


    Da einige Fragen am Ende des Buches offen bleiben, warte ich schon jetzt gespannt auf den 2. Teil "Dornenthron", der auf der Verlagsseite für Oktober 2010 angekündigt ist. Da in dieser Serie noch mehr Potenzial steckt, vergebe ich für den 1. Band eine etwas niedrigere Punktzahl.


    Zur Gestaltung des Buchs: Auf dem Cover ist Eugenie mit einem Dolch in der Hand abgebildet, im Hintergrund ein Kreis aus Schriftzeichen. Der Titel ist in Spotlack-Optik gehalten.


    Fazit: Ein gelungener Auftakt zur "Dark Swan"-Reihe, die ich sehr gerne an Leser/innen dieses Genres weiterempfehlen möchte.


    Wertung: 3 von 5 Punkten

    Kurzbeschreibung:
    Es sollte ein ganz normaler Abend in New York City werden. Doch dann wird die fünfzehnjährige Clary im Pandemonium-Club Zeugin eines Mordes. Drei Teenager, über und über mit Tattoos bedeckt, verschwinden durch den Hinterausgang. Und zurück bleibt - nichts. Die Leiche hat sich einfach in Luft aufgelöst.
    Clary ahnt noch nicht, dass sie das erste Mal mit den Schattenjägern zusammengetroffen ist, die sich dem Kampf gegen die Dämonen der Stadt verschrieben haben. Aber nicht einmal 24 Stunden später sieht es so aus, als ob ausgerechnet Clary eine ganz besondere Rolle in dem gefährlichen Spiel der Unterwelten einnimmt. Kann Clary den Schattenjägern und allen voran dem gut aussehenden Jace wirklich trauen?


    Zur Autorin:
    Cassandra Clare wurde in Teheran geboren und verbrachte die ersten zehn Jahre ihres Lebens in Frankreich, England und der Schweiz. Da ihre Familie ständig umzog, wurden Bücher ihre besten Freunde. Sie lebt mit ihrem Freund und ihren zwei Katzen in Brooklyn, New York. "City of Bones" ist ihr Debüt.


    Am oberen Ende der Treppe befand sich ein Absatz mit einer Tür, auf der, in kaum noch lesbaren Buchstaben, das Wort "Foyer" geschrieben stand. Die Tür knarrte in den rostigen Angeln, als Jace sie aufdrückte. Clary machte sich auf das Schlimmste gefasst... (Seite 275)


    Rezension:
    Ich hatte anfangs ein wenig Mühe, mich in der Geschichte rund um Clary zurechtzufinden, da der Einstiegsspielort, der "Pandemonium-Club", mir etwas zu futuristisch dargestellt wurde. Doch danach entwickelt sich die Geschichte mit einer Rasanz, die den Leser kaum zu Atem kommen läßt. Trotz des etwas einschüchternden Umfangs des Buches hatte es keine Längen und der Spannungsbogen hielt sich konstant bis zum Schluß.


    Die Charaktere, allen voran Clary, sind jeder auf seine Art sympathisch gezeichnet und mit der nötigen Tiefe ausgestattet. Die Handlung hat alles, was ein Buch dieses Genres braucht: Spannung, Action, Kämpfe gegen das Böse und auch ein Schuß Romantik und Humor fehlt nicht.


    "City of Bones" kann man als in sich abgeschlossen betrachten, es gibt keinen unnötigen Cliffhanger. Trotzdem bleiben einige Fragen offen, da es sich um eine Trilogie handelt, die mit "City of Ashes" weitergeführt und mit "City of Glass" beendet wird.


    Ich war sehr begeistert von Cassandra Clares Roman und werde mit Sicherheit die beiden Folgebände auch lesen.


    Zur Gestaltung des Buchs: Der Schutzumschlag ist farblich dominierend in Grün gehalten, die Titelschrift in einem leuchtenden Gold. Mittig ist ein Teil der Skyline New Yorks, dem Handlungsort, abgebildet mit einem Schwarm Raben, die darüber hinwegfliegen (beides in Spotlackoptik). Sehr hilfreich fand ich die Karte mit den Hauptschauplätzen am Ende des Buches und das passend in Grün gehaltene Lesebändchen.


    Fazit: Ein spannender Auftakt zur "Chroniken der Unterwelt"-Trilogie, den man nur schwerlich beiseite legen kann und der neugierig auf den nächsten Band macht.


    Wertung: 4 von 5 Punkten

    Kurzbeschreibung:
    Endlich ist es Red gelungen, einen Weg ins Elfenreich zu finden. Sie will ihren Bruder James befreien, der als Baby von Feen entführt wurde. Auf ihrem Weg zum Königshof der Elfen begegnen ihr Gefahren, wie sie sie in ihren schlimmsten Albträumen nicht gesehen hat, doch sie findet auch Verbündete, wo sie sie am wenigsten vermutet.
    Aber James' Freiheit hat ihren Preis: Red lässt sich auf einen Handel mit dem König der Elfen ein, der sie das Leben kosten könnte. Gemeinsam mit ihren Freunden Tanya und Fabian macht sie sich in der Menschenwelt auf eine gefährliche Suche. Sie ahnt nicht, dass der König ihr eine Fall gestellt hat, der sie nicht entrinnen kann.


    Zur Autorin:
    Michelle Harrison wurde 1979 geboren. Sie schreibt, seit sie denken kann, und hat schon früh begonnen, ihre Abenteuer in den Wäldern von Essex in spannende Geschichten zu fassen. Michelle Harrison sammelt illustrierte Kinderbücher und hat einen Abschluss in Kunstgeschichte. Heute arbeitet sie als Kinderbuchlektorin und lebt mit ihrem Partner Darren und der Katze Pepper in Oxford. Nach "Hinter dem Augenblick" ist "Zwischen den Nebeln" ihr zweiter Roman.


    Red versteifte sich, als sie sah, wovor das Tier zurückgescheut war. Zwei Schattengestalten standen dort zwischen den Bäumen und versperrten ihnen den Weg aus dem Wald. (Seite 256)


    Rezension:
    "Zwischen den Nebeln" ist der 2. Band der "Elfenseele"-Trilogie. Michelle Harrison arbeitet gerade an Band 3, "The Thirteen Secrets", der im Januar 2011 im Original erscheinen wird und in dem Tanya und Fabian wieder mehr in den Mittelpunkt gerückt werden sollen. Im vorliegenden Buch ist die Protagonistin diesmal Rowan Fox, genannt Red, die bereits im Auftaktband eine Nebenrolle spielte.


    Der Leser erfährt mehr über ihre Geschichte, die in Band 1 nur grob angerissen wurde, z. B. wie es dazu kam, dass ihr Bruder James von den Elfen entführt wurde. Tanya und Fabian spielen eine etwas untergeordnetere Rolle, aber sie stehen Red mit Rat und Tat zur Seite und helfen ihr so gut sie können, um Reds Aufgabe, die sie vom Elfenkönig gestellt bekommen hat, zu erfüllen.


    Auch andere Nebenfiguren, die man bereits aus dem ersten Buch kennt, spielen wieder mit: Tanyas Großmutter Florence ist ebenso vertreten wie Warwick, Fabians Vater. Es gesellt sich noch Nell dazu, die neue Haushälterin, die etwas Zwielichtiges an sich hat.


    Sehr gut gefallen hat mir, dass in diesem Band mit Rückblenden gearbeitet wird: Der Leser lernt Red besser kennen, da ihre Geschichte vom Unfall ihrer Eltern bis hin zum Leben im Kinderheim und James' Entführung erzählt wird. Man kann nun auch besser verstehen, warum Red manchmal sehr kalt und abweisend wirkt, was im ersten Buch nicht unbedingt nachvollziehbar war.


    Zur Gestaltung des Buchs: Der Schutzumschlag ist komplett in Spotlack-Optik gehalten. Dominierend ist diesmal die Farbe Violett. Jedes Kapitel beginnt wie im ersten Band mit einem Großbuchstaben, den Michelle Harrison selbst mit sehr schönen Illustrationen gestaltet hat. Abgerundet wird der Gesamteindruck mit einem Lesebändchen.


    Fazit: Eine wundervolle und würdige Fortsetzung von "Hinter dem Augenblick". Die 541 Seiten flogen nur so dahin und man kann sich einfach nur auf das nächste Abenteuer freuen.


    Wertung: 5 von 5 Punkten

    Melissa Fairchild; Himmelsauge; 2,0
    Maggie Stiefvater; Lamento; 2,0
    Aprilynne Pike; Elfenkuss; 5,5
    Elke Schwab; Hetzjagd am Grünen See; 2,0
    Michelle Harrison; Hinter dem Augenblick; 1,5; Monatshighlight
    Michelle Zink; Die Prophezeiung der Schwestern; 2,5
    Will Gatti; Diebe!; 2,0
    Lisa McMann; Wake; 2,0
    Polly Shulman; Die geheime Sammlung; 3,0

    Kurzbeschreibung:
    Als die 15-jährige Elizabeth einen Aushilfsjob im kuriosen "New Yorker Repositorium der Verleihbaren Schätze" bekommt, in dem man Kunst und Krempel, Wertvolles und Verrücktes ausleihen kann, ahnt sie nicht, dass sie bald in großer Gefahr schweben wird.
    Elizabeth liebt es, durch die großen Lagerhallen zu streifen und ganz besondere Schätze zu entdecken. Doch dann erfährt sie, dass es im Keller eine geheime Sammlung gibt: das Grimm-Sammelsurium, in dem sich wunderliche Artefakte finden.
    Und auch wenn Elizabeth es erst nicht glauben mag: Sie beweisen, dass die Geschichten, die von den Brüdern Grimm aufgeschrieben wurden, alles andere sind als erfundene Geschichten - und sie haben geheimnisvolle magische Kräfte. Elizabeth ist begeistert.
    Doch dann beginnt jemand, ihren Zauber zu stehlen, und nur Elizabeth kann dies verhindern...


    Zur Autorin:
    Es gibt kaum ein Thema, über das Polly Shulman noch nicht für Zeitungen und Magazine geschrieben hat: ägyptische Grabmäler, essbare Quallen, Unendlichkeit, Blind Dates, Bücher und, und, und...Kaum zu glauben, dass sie ursprünglich einmal Mathematik in Yale studiert hat. Polly Shulman lebt gemeinsam mit ihrem Mann und einem Papagei namens Olive in New York.


    Die Tür öffnete sich klickend, und Ms. Callender hielt sie für Anjali offen, die mit meinem Pullover die Sammlung verließ. Es war doch richtig, Anjali und Marc zu vertrauen, oder? Der misstrauische Gesichtsausdruck auf Aarons Gesicht machte mich noch unsicherer als jemals zuvor. (Seite 163)


    Rezension:
    An "Die geheime Sammlung" hat mir sehr gefallen, daß diverse Gegenstände aus den Märchen der Brüder Grimm eine mehr oder weniger große Rolle spielen, wie z.B. der Spiegel von Schneewittchens böser Stiefmutter, das Tischlein-deck-dich, der Knüppel-aus-dem-Sack oder auch die Siebenmeilenstiefel. Polly Shulman hat es geschafft, die heutige moderne Zeit gekonnt mit den berühmten Märchen zu verbinden.


    Auch die Protagonisten des Buches sind gelungen: Elizabeth Rew, die Außenseiterin und kleine graue Maus an ihrer Schule ist, sich aber zu einer wahren Heldin des Buches mausert und ihre neuen Freunde Marc, der Basketballstar, die süße Anjali mit ihrer kleinen nervtötenden Schwester Jaya und Aaron, der etwas eigenbrötlerische Junge, der etwas Oberlehrerhaftes an sich hat.


    Zwar ist das Buch sehr vielseitig, denn es ist fantasievoll mit viel Magie, aber auch spannend und zeigt, wie wichtig Freundschaft ist, doch leider fand ich es an einigen Stellen etwas langatmig und teilweise schleppend erzählt. Ich hatte mir die Handlung doch ein klein wenig spannender vorgestellt.


    Trotzdem hat mir die Grundidee sehr gut gefallen und es hat Spaß gemacht, Elizabeth und ihre Freunde bei der Rettung der magischen Gegenstände zu begleiten.


    Zur Gestaltung des Buchs: Das Buch wird durch sein Cover zu einem wirklichen Blickfang in jedem Buchregal. Die in rot gehaltenen Rankenverzierungen und die Silhouette des lesenden Mädchens sind in Spotlack-Optik gedruckt und erhaben. Auch die Schriftart des Buchtitels ist gut ausgewählt und in gleicher Optik gehalten. Auch die Ecken, die wie angekokelt aussehen, passen sehr gut zum Gesamtbild. Ein Lesebändchen rundet das Ganze ab.


    Fazit: "Die geheime Sammlung" ist ein Wohlfühlbuch für verregnete Wochenenden, um für ein paar schöne Lesestunden in eine magische Welt einzutauchen.


    Wertung: 3 von 5 Punkten

    Was ist denn bei den Falken los? Lassen die Elterntiere die Kleinen jetzt schon alleine?


    Edit sagt: Ah, eben ist wieder ein Altvogel da. Hat was zu Essen besorgt :-)

    Kurzbeschreibung:
    Träume, in denen man nackt durch die Stadt geht? Aus einem Hochhaus stürzt? Die hübsche Nachbarin küsst? Das hat die siebzehnjährige Janie Hannagan alles schon zur Genüge gesehen - in anderer Menschen Träume.
    Wann immer jemand in ihrer Umgebung einschläft, kann sie seine Träume sehen. Nur kann sie niemandem davon erzählen, denn keiner würde ihr glauben. Und so lebt sie mit einer Gabe, die sie nicht will und die sie nicht kontrollieren kann.
    Doch dann wird sie in einen Alptraum gezogen, der ihr das Blut in den Adern gefrieren lässt. Zum ersten Mal ist Janie mehr als nur die Zuschauerin eines Traums. Sie ist mittendrin...


    Zur Autorin:
    Lisa McMann wollte seit der vierten Klasse Schriftstellerin werden. Mit ihrem ersten Roman "Wake" schaffte sie es direkt auf die New York Times Bestseller-Liste. Lisa McMann lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in Arizona.


    Janie lässt das Buch auf dem Tisch liegen und geht leise hinaus. Sie schaltet das Licht aus, schließt die Tür und lässt Miss Stubin Zeit für Zweisamkeit mit ihrem Soldaten. Bevor er stirbt. Und sie nie wieder die Gelegenheit dazu hat. (Seite 68)


    Rezension:
    "Wake" ist der 1. Band einer Trilogie um die siebzehnjährige Janie Hannagan, die sich in anderer Leute Träume hineinversetzen kann. Janie ist in ihrer Schule ein Außenseiter, da ihre Familie nicht viel Geld hat; ihre Mutter ist Alkoholikerin und sie ist ohne Vater aufgewachsen.


    Sie verliebt sich in Carl Trumheller, einen Mitschüler, der aber angeblich in Drogengeschäfte verwickelt sein soll. Janie ist nicht sicher, wem sie glauben kann: Carl oder den Gerüchten, die über ihn kursieren.


    "Wake" besteht aus sehr kurzen Abschnitten, die nach Datum und Uhrzeit unterteilt sind und manchmal nur aus einem oder zwei Sätzen bestehen. Dadurch wirkt der Schreibstil recht nüchtern und abgehackt. Gerade am Anfang des Buches geschehen sehr viele Zeitsprünge von mehreren Jahren, sodaß ich als Leser kurz zurückblättern mußte, um herauszufinden, in welchem Alter sich Janie gerade befindet.


    Das ändert sich aber im Laufe des Buches und nach kurzer Eingewöhnung liest sich die Geschichte recht flüssig. Das Hauptthema, sich in anderer Leute Träume hineinzuversetzen, ist interessant geschildert und man fiebert als Leser mit Janie mit, in welchem Traum sie wohl als nächstes landen wird.


    Der nächste Band "Dream" wird im August 2010 beim Boje-Verlag erscheinen und hier soll der Leser dann erfahren, was es mit der Gabe von Janie auf sich hat und welcher Fluch auf ihr lastet. Ich bin gespannt und freue mich darauf, die Fortsetzung zu lesen.


    Zur Gestaltung des Buchs: Das Cover ist in einem dunklen Lila gehalten, der Schriftzug und das abgebildete Kissen in Spotlack-Optik.


    Fazit: Ein Jugendbuch mit zahlreichen Facetten: Spannung, Paranormales, Liebesgeschichte - hier ist von allem etwas dabei.


    Wertung: 4 von 5 Punkten

    Kurzbeschreibung:
    Die Straßendiebe Demi und Baz können ihr Glück kaum fassen: Sie haben zufällig einen kostbaren Ring erbeutet. Mit diesem Schatz könnten sie ein neues Leben beginnen, fernab des Vorstadtslums, in dem sie hausen.
    Ein dummer Zufall, dass der Ring ausgerechnet der Frau eines der mächtigsten Männer der Stadt gehört. Plötzlich stehen Baz und Demi zwischen den Fronten einer korrupten Polizei und der brutalen Schläger des Slums.
    Von allen Seiten in die Enge getrieben, merken die beiden nicht, dass ihr größter Feind ihnen bereits ganz nah ist. Und er zeigt sein wahres Gesicht erst, als es fast zu spät ist...


    Zum Autor:
    Will Gatti, geboren 1949 in London, arbeitete in vielen Berufen - u. a. als Lagerarbeiter auf den Docks von Bordeaux, als Dekorateur, Lkw-Fahrer und Lektor für Kinderbücher - bevor er Englischlehrer an einem Gymnasium in Surrey wurde. "Diebe!" ist sein drittes Jugendbuch.


    Alle werden sehen, wer und was sie ist - sie könnte genauso gut ein Schild mit der Aufschrift "Diebin" vor dem Bauch tragen. Sie kommt aus dem Barrio, das lässt sich nicht wegwaschen, schon gar nicht hier. Die Uniformträger wissen sofort Bescheid, sie können einen riechen. (Seite 266)


    Rezension:
    Will Gatti erzählt in seinem Jugendroman "Diebe!" die Geschichte von Demi und Baz, zwei Kindern, die in den Slums einer südamerikanischen Großstadt, dem Barrio, leben. Durch Gattis kurz gehaltene Sätze und den klaren Schreibstil fühlt sich der Leser regelrecht als Teil dieser Welt.


    Sehr ausschweifend wird das Leben im Barrio geschildert mit all seiner Armut und Trostlosigkeit, der Roman lebt quasi davon. Den Leser erwartet eine Welt aus Erpressung, Machtkampf und den täglichen Kampf ums Überleben selbst. Und auch die Spannung kommt nicht zu kurz und steigert sich kontinuierlich bis zum Ende hin.


    Etwas gestört hat mich anfangs der Slang, mit dem die wörtliche Rede einhergeht. Aus "haben" wird "ham", aus "sind Sie" "sindse". Aber das legte sich, je mehr ich in die Geschichte eintauchte und trägt letztendlich auch zur Glaubwürdigkeit der Figuren bei.


    Ich möchte das Buch denjenigen Lesern empfehlen, die einen ernsthaften, spannungsgeladenen und auch nachdenklich stimmenden Jugendroman suchen.


    Zur Gestaltung des Buchs: Das Cover ist vornehmlich in Gelb gehalten, mit zwei Schatten von Kindern, die davonrennen, was sehr gut zur Geschichte von Baz und Demi passt.


    Fazit: Ein Jugendbuch abseits des momentanen "Mainstreams", das den Leser atemlos zurücklässt, so als wäre man selbst Teil der Welt des Barrios.


    Wertung: 4 von 5 Punkten

    Kurzbeschreibung:
    Nach dem mysteriösen Tod ihres Vaters ereignet sich im Leben der siebzehnjährigen Zwillingsschwestern Lia und Alice Unerklärliches.
    Dinge geschehen, die den Zusammenhalt der Schwestern mehr und mehr zerstören: Auf Lias Handgelenk zeigt sich ein geheimnisvolles Zeichen, eine Schlange, die sich um ein "C" windet. In ihren Träumen fühlt Lia sich von seltsamen Stimmen gerufen - und bedroht.
    Zugleich verschließt Alice sich ihr gegenüber immer mehr; wiederholt ertappt Lia ihre Schwester des Nachts bei geheimnisvollen Ritualen und dabei, wie sie die Räume durchstöbert - auf der Suche wonach?
    Als Lias Freund James in der Bibliothek ein altes Buch findet, in dem von einer rätselhaften "Prophezeiung der Schwestern" die Rede ist, ahnt Lia: Sie hat einen ersten Hinweis zur Lösung der Rätsel gefunden...


    Zur Autorin:
    Michelle Zink ist im Süden Kaliforniens aufgewachsen und lebt mit ihrer Familie in New York. Schon immer hat es sie fasziniert, alte Legenden und Erzählungen zu hinterfragen und weiterzuspinnen. Bisweilen entstanden daraus ganz eigene, neue Stoffe - so auch die "Prophezeiung der Schwestern".


    Unser Wettrennen, die Prophezeiung so zu erfüllen, wie jede von uns es sich wünscht, wird gefährlich sein, vielleicht sogar tödlich. Und doch kann ich nichts weiter tun, als vorwärts zu gehen, es sei denn, ich will mein Leben in Dunkelheit und Schrecken verbringen. Ich habe keine andere Wahl. (Seite 235)


    Rezension:
    "Die Prophezeiung der Schwestern" ist der Auftaktband zur "Guardian of the Gate"-Trilogie. Michelle Zink entführt den Leser in das Jahr 1890. Gleich zu Beginn wird die düstere Atmosphäre, in der sich der Roman bewegt, greifbar, denn man wird sofort mit der Beerdigung des Vaters von Lia, Alice und ihrem Bruder Henry konfrontiert.


    Lia ist die eigentliche Protagonistin des Romans, sie erzählt ihre Geschichte aus der Ich-Perspektive. Leider läßt diese Erzählweise ihre Schwester Alice relativ blass aussehen und der Leser erfährt keinerlei Gedankengänge aus ihrer Sicht, was sehr interessant gewesen wäre.


    Zwar wird die düstere, angespannte Atmosphäre über den ganzen Roman hin gehalten, doch hätte ich mir an manch passender Stelle etwas gruseligere Momente gewünscht. Trotzdem ist Michelle Zink mit diesem Auftaktband ein atmosphärisch dichter und auch glaubhafter Einstieg in die Geschichte der Schwestern Lia und Alice gelungen.


    Das Ende wird weitgehend offengehalten, aber der interessierte Leser darf sich bereits auf die Fortsetzung "Die Prophezeiung der Schwestern - Liebe und Verrat" freuen, die im August beim cbj-Verlag erscheinen wird und die ich gerne lesen möchte. Da auf jeden Fall noch eine Steigerung möglich ist, vergebe ich eine etwas niedrigere Punktzahl.


    Zur Gestaltung des Buchs: Das Cover ist eine kleine Augenweide, die sich sehr gut im Regal macht. Die Schrift und die Blumenranken sind in silbern geprägt und erhaben. Sehr gelungen!


    Fazit: Auch ohne wirklich gruselige Momente ein atmosphärisch gelungener Auftaktband, der zu unterhalten weiß.


    Wertung: 3 von 5 Punkten

    Kurzbeschreibung:
    Nie wieder wollte Tanya ihre Großmutter auf Elvesden Manor besuchen, denn niemand will sie dort haben, nicht ihre Großmutter und nicht die Elfen, die zu Hunderten und Tausenden die Wälder um das alte Herrenhaus bevölkern.
    Doch nun liegt ein ganzer Sommer vor Tanya, und während sie versucht, ihrer Großmutter aus dem Weg zu gehen, stößt sie auf ein Geheimnis: Vor fünfzig Jahren ist ein Mädchen im Wald von Elvesden verschwunden und seitdem hat niemand etwas von ihr gehört.
    Tanya ahnt, dass sie die Einzige ist, die das Rätsel lösen kann. Denn die Elfen scheinen darin eine entscheidende Rolle zu spielen...


    Zur Autorin:
    Michelle Harrison wurde 1979 geboren. Sie schreibt, seit sie denken kann, und hat schon früh begonnen, ihre Abenteuer in den Wäldern von Essex in spannende Geschichten zu fassen. Michelle sammelt illustrierte Kinderbücher und hat einen Abschluss in Kunstgeschichte. Heute arbeitet sie als Kinderbuchlektorin und lebt mit ihrem Partner Darren und der Katze Pepper in Oxford. "Hinter dem Augenblick" ist ihr erster Roman.


    Tanya stand am Waldrand, den Kompass in der Hand, den Eisennagel in der Tasche - und jedes ihrer Kleidungsstücke falsch herum angezogen. Diesmal würde sie kein Risiko eingehen. (Seiten 267/268)


    Rezension:
    "Hinter dem Augenblick" ist der Auftaktband einer Trilogie, der 2. Band "Zwischen den Nebeln" ist bereits erschienen. Michelle Harrison entführt den Leser in die Welt von Tanya, einem dreizehnjährigen Mädchen, das das sogenannte Zweite Gesicht hat, sie kann Elfen sehen. Da Tanya durch diese Gabe in manch absurde Situation gerät und ihre Mutter dadurch überfordert ist, wird sie in den Sommerferien zu ihrer Großmutter auf deren Landsitz Elvesden Manor in das Dorf Tickey End geschickt.


    Dort wird sie zusammen mit Fabian, dem Sohn des düsteren Gutsverwalters Warwick, in einen Entführungsfall verwickelt, der fünfzig Jahre zurückliegt und in dem die Elfen ihre Hände im Spiel zu haben scheinen.


    Tanya als Hauptcharakter hat mir sehr gut gefallen. Sie ist hilfsbereit, man kann ihr vertrauen und sie geht sehr respektvoll mit den Elfen um, auch wenn diese ihr nicht immer wohlgesonnen sind. Auch ihre Freundschaft zu Fabian, die sich Stück für Stück aufbaut, ist glaubhaft geschildert und ohne seine Hilfe wäre die Geschichte wohl anders ausgegangen.


    Speziell der Rüsselmops, der Abflussbewohner und der Kobold Brunswick sind tolle Nebencharaktere, die etwas Humor in die Geschichte miteinfließen lassen. "Hinter dem Augenblick" ist ein schönes Jugendbuch mit einer manchmal etwas düsteren Geschichte, bei der aber auch der Humor nicht zu kurz kommt. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten und freue mich auf den 2. Band.


    Zur Gestaltung des Buchs: Der Schutzumschlag ist komplett in Spotlack-Optik gehalten. Dominierend ist die Farbe Grün (passend zu einem Handlungsort des Buches). Jedes Kapitel beginnt mit einem Großbuchstaben, den Michelle Harrison selbst mit sehr schönen Illustrationen gestaltet hat. Abgerundet wird der Gesamteindruck mit einem Lesebändchen.


    Fazit: Ein magischer und zauberhafter Debütroman mit sympathischen Charakteren, der neugierig auf die Fortsetzung macht.


    Wertung: 4 von 5 Punkten