Beiträge von **Line**

    Kurzbeschreibung:
    Jahrelang ist es Jacob Reckless gelungen, im Zimmer seines verschwundenen Vaters unbeobachtet die Hand auf den Spiegel zu legen und so ins märchenhafte Reich dahinter zu gelangen. Dort hat er als erfolgreicher Schatzjäger unter anderem im Dienst der Kaiserin gearbeitet, ist dem Schuh von Aschenputtel ebenso hinterher gejagt wie dem Tischlein deck dich, dem Knüppel aus dem Sack oder dem Goldenen Ball, der jeden in sich hineinzuziehen vermag, der ihn berührt. Und er hat erfahren, dass sein Vater mit seinen Erfindungen den grausamen Goyls bei ihrem Kampf gegen die Menschen geholfen hat: jenen seelenlosen Wesen also, deren Haut (und Herz) aus Stein besteht.
    Jetzt aber ist Jacobs jüngerer Bruder Will dem Schatzjäger ins geheimnisvolle Reich hinter dem Spiegel gefolgt – und gerät dadurch in tödliche Gefahr. Plötzlich droht er selbst zu einem Goyl zu werden: mit einer Haut aus Jade. Der Jade-Menschengoyl aber soll mit einer ungeheueren Macht ausgestattet sein, die sich der Goyl-Herrscher Kami’en zunutze machen könnte, um endgültig über die Menschen zu siegen. So jedenfalls hat es die Dunkle Fee erträumt, die an der Seite Kami’ens herrscht. Und während Jacob mit Wills Freundin Clara und der Gestaltenwandlerin Fuchs verzweifelt versucht, den Verfall von Wills fleischlicher Haut in Jade aufzuhalten, ist Will längst als Leibwächter des Goyl-Königs eingeplant. Eine unerbittliche Jagd gegen die Zeit beginnt, die Jacob kaum gewinnen kann...


    Zur Autorin:
    Cornelia Funke, eine der bekanntesten deutschen Autorinnen von Kinder- und Jugendliteratur, hat erst nach einer Ausbildung zur Diplom-Pädagogin und einem anschließenden Grafikstudium angefangen zu schreiben. Texte zu Bilderbüchern, Bücher zum Vorlesen, für Leseanfänger und Leseratten entstanden und wurden zum größten Teil auch von ihr selbst illustriert; einige ihrer Romane sind Familienbücher im besten Sinne. Zu großen internationalen Erfolgen wurden "Herr der Diebe", "Drachenreiter" sowie die "Tintenwelt"-Trilogie: "Tintenherz", "Tintenblut" und "Tintentod". Auch Ehrungen und Preise gibt es für Cornelia Funke nicht nur in Deutschland (schließlich sind ihre Bücher inzwischen in mehr als 40 Sprachen erschienen), Verfilmungen sind geplant und realisiert, und ihre Fans warten stets sehnsüchtig auf das jeweils nächste Buch und sorgen dann für den Sprung auf die Bestsellerlisten. Cornelia Funke lebt mit ihrer Familie in Los Angeles, Kalifornien.


    Sie waren beide da: der Fremde aus der Höhle, dessen Kälte sie immer noch wie Gift auf der Zunge schmeckte, und der andere, der vor dem Zimmer seiner Mutter auf dem Krankenhauskorridor gestanden und ihr jedes Mal, wenn sie vorbeiging, zugelächelt hatte. Will. Sie vermisste ihn so sehr. (Seite 162)


    Rezension:
    Leider konnte mich Cornelia Funke mit ihrem neuen Trilogie-Auftakt "Reckless: Steinernes Fleisch" nicht überzeugen. Das Grundthema an sich ist interessant, nur bei der Ausführung gibt es einiges zu bemängeln, vor allem störte mich gleich zu Beginn, dass ein Zeitsprung von sage und schreibe zwölf Jahren erfolgt. Als Jacob entdeckt, dass er durch den geheimnisvollen Spiegel seines Vaters in ein Märchenreich gelangen kann, ist er noch ein Kind, aber die eigentliche Handlung setzt erst zwölf Jahre später ein, in der von der Vergangenheit und Jacobs Reisen in das Märchenreich nur andeutungsweise gesprochen wird, was ich sehr schade finde, denn gerade das wäre für mich als Leser der geeignete Einstieg für Band 1 gewesen.


    Die Handlung selbst schreitet recht schnell voran, sie ist spannend, keine Frage, aber nicht herausragend. Die Figuren bleiben recht blass und nicht sehr aussagekräftig, es war keine Person dabei, mit der ich mich als Leser identifizieren konnte. Es gibt die Guten und die Bösen, aber von Cornelia Funke bin ich von "Tintenherz" doch eine andere, bessere Charakterzeichnung gewohnt.


    Das Ende des Buches bleibt relativ offen gehalten, was bei einer Trilogie auch nicht verwundert. Man sollte ja nicht mit anderen Werken vergleichen, doch bleibt dies zwangsläufig nicht aus: "Reckless: Steinernes Fleisch" kann meines Erachtens leider nicht mit dem "Tintenherz"-Auftaktband konkurrieren und bleibt hinter diesem erzählerisch zurück. Da wäre für den ersten Band einer neuen Reihe wesentlich mehr drin gewesen.


    Zur Gestaltung des Buchs: Das Cover ist vorwiegend in Schwarz gehalten, in der Mitte befindet sich ein silberner, reich verzierter Rahmen, in dem man ein jadefarbenes Steingesicht mit bernsteinfarbenen Augen sieht. Großflächige Schwarz-Weiß-Illustrationen zieren die Kapitelanfänge, ein Lesebändchen wurde beigefügt.


    Fazit: Cornelia Funke kann meiner Meinung nach leider nicht das halten, was ich mir von ihrem neuen Buch erhofft hatte. Trotz allem ist die Geschichte spannend und die Grundidee interessant. Ich vergebe ein "Kann gelesen werden, muss aber nicht".


    Wertung: 3 von 5 Punkten

    Kurzbeschreibung:
    London 1897. Jonathan Kentham führt ein ganz gewöhnliches Leben als Reporter des Strand Magazine - bis er eines Nachts einen alten Mann sterbend in einer Gasse vorfindet. Dieser entpuppt sich als Albert Dunholm, der Erste Lordmagier von London, und sein Tod stellt Jonathans Leben völlig auf den Kopf. Unfreiwillig wird er in eine Welt der Magie hineingezogen - eine Welt hinter den Fassaden des viktorianischen London, in der Fabelwesen, Geister und Menschen mit übersinnlichen Kräften existieren. Gemeinsam mit Dunholms Kutscher Randolph Brown und dem exzentrischen, dandyhaften Magier Jupiter Holmes versucht Jonathan herauszufinden, was hinter dem Mord an Dunholm wirklich steckt.
    Zur gleichen Zeit begibt sich die junge Hexe Kendra McKellen mit ihrem Großvater Giles auf eine Reise aus den Highlands nach London. Giles will dort mit Dunholm, seinem alten Freund, über seltsame Veränderungen in der Magie beraten - Veränderungen, die Anlass zu großer Sorge geben.
    Sie alle müssen feststellen, dass eine Verschwörung von furchtbaren Ausmaßen im Gange ist. Eine Gruppe von Magiern hat in den Ruinen des untergegangenen Atlantis ein uraltes Siegel geöffnet, um ein neues Zeitalter der Magie einzuläuten. Doch stattdessen droht das Chaos über die Welt hereinzubrechen...


    Zum Autor:
    Bernd Perplies wurde 1977 in Wiesbaden geboren und studierte Filmwissenschaft und Germanistik in Mainz. Heute arbeitet er am Deutschen Filminstitut in Frankfurt/Main als Redakteur von filmportal.de und ist darüber hinaus als Übersetzer tätig. Mit der furiosen "Tarean"-Trilogie gab er sein viel beachtetes Debüt.


    Die Verbindung zur Magie brach ab, und es wurde dunkel. Das ist das Ende, durchfuhr es Kendra. Überall war nur noch Wasser - Wasser, das ihr die Kraft aus den Gliedern sog, Wasser, das ihre Lungen füllte, Wasser, das ihr das Bewusstsein zu rauben drohte. (Seite 110)


    Rezension:
    Bernd Perplies' Auftakt zur neuen Trilogie "Magierdämmerung" besticht durch einen flüssigen Schreibstil, der zwar oft sehr ausgeschmückt, aber nie anstrengend zu lesen ist. Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven in der dritten Person erzählt. Die Spannung baut sich von Kapitel zu Kapitel auf, sodass man immer neugieriger wird, wie es wohl weitergehen mag. Dies liegt auch an den zahlreichen geheimnisvollen Ereignissen, Personen und einzelnen Intrigen, die den Leser in Atem halten. Der Schauplatz des viktorianischen London ist sehr passend gewählt und stimmungsvoll in Szene gesetzt.


    Sehr gut gefallen haben mir die anschaulich dargestellten Personen des Romans: Jonathan Kentham, ein Zeitungsredakteur, der zufällig in die Welt der Magier hineingezogen wird. Kendra McKellen, ein junges Mädchen, das die Magie quasi schon in die Wiege gelegt bekommen hat und nun lernen muss, damit umzugehen. Und vor allem der exzentrische Magier Jupiter Holmes, von dem angenommen wird, dass er das Vorbild zum literarischen Sherlock Holmes darstellt.


    Am Ende laufen die einzelnen Handlungsstränge sehr stimmig zusammen. Es bleibt zwar sehr offen gehalten, aber ich möchte vermuten, wer dieses Buch gelesen hat, wird sicherlich auch gerne die Wartezeit auf den 2. Band "Magierdämmerung. Gegen die Zeit", der im Februar 2011 erscheinen soll, in Kauf nehmen, um zu erfahren, wie es mit Jonathan und seinen Magierverbündeten weitergehen wird.


    Zur Gestaltung des Buchs: Auf dem Cover der Klappenbroschur ist die "Nautilus", die auch eine Rolle im Buch spielt, abgebildet. Der Autorenname und Buchtitel werden durch Spotlackoptik hervorgehoben. Im Inneren erwartet den Leser am Anfang eine Karte von Europa aus dem Jahr 1897, am Ende des Buches eine Straßenkarte von London des gleichen Jahres. Außerdem wurde eine "Dramatis Personae", ein Namensverzeichnis der wichtigsten Personen, beigefügt.


    Fazit: Bernd Perplies gelingt ein spannender und auch unterhaltsamer Auftakt zu einer neuen Trilogie angesiedelt im London des Jahres 1897, bei dem man sich einfach nur auf die Fortsetzung freuen darf und kann. Für mich ein absolutes Lese-Muss!


    Wertung: 5 von 5 Punkten

    Cornelia Funke - Reckless. Steinernes Fleisch


    Kurzbeschreibung:
    Jacob Reckless hat einen Fehler gemacht nach all den Jahren der Vorsicht: Sein Bruder Will ist ihm hinter den Spiegel gefolgt. In eine Welt, in der die dunkelsten Märchen wahr sind und der Fluch einer Fee Steinernes Fleisch sät. Viele Jahre lang hat diese Welt für Jacob Zuflucht und Zuhause bedeutet, und er hat als Schatzjäger für Kaiser und Könige die magischen Dinge gesucht, die sich in ihren Wäldern und Hügeln verbergen. Aber als Wills Haut sich in Jade verwandelt, muss Jacob nur noch eines finden: die Medizin, die seinen Bruder rettet.

    Kurzbeschreibung:
    Nachdem ein grauenvoller Orkan die Welt in eine andere verwandelt hat - gefährlich und wild, ohne Technik, Zivilisation und vor allem ohne Erwachsene - müssen sich die drei Jugendlichen Matt, Ambre und Tobias ungeahnten Gefahren stellen.
    Die Flucht vor einem unheimlichen Schattenwesen führt sie mitten in den gefährlichen Blinden Wald. Als die drei Freunde von einem aggressiven Insektenvolk, das in Baumwipfeln haust und dort mit Luftschiffen navigiert, gekidnappt werden, geraten sie in eine beinahe ausweglose Situation. Doch es gelingt ihnen, mit einem der großen Luftschiffe in die Nacht zu entfliehen. Zu ihrem Entsetzen landen sie jedoch wenig später in einer von Zyniks bewachten Stadt, mitten im Reich der schrecklichen Königin Malronce.
    Im Reich der Königin, in dieser Festungsstadt wird Matt von den Zyniks gefangen genommen und in einen Turm gesperrt. Er soll noch am selben Tag auf ein Schiff gebracht werden, das ihn zur Königin transportieren soll. Fieberhaft überlegen Tobias und Ambre, wie sie ihren Freund retten können. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...


    Zum Autor:
    Maxime Chattam wurde 1976 in Montigny-lès-Cormeilles geboren. Er studierte Literaturwissenschaft in Paris, war anschließend als Buchhändler tätig und begann nebenher zu schreiben. Bereits sein erster Roman war in Frankreich ein großer Erfolg. "Alterra. Die Gemeinschaft der Drei" erreichte Platz 6 der französischen Bestsellerliste und eroberte sich auch in Deutschland eine große Fangemeinde.


    Das Schiff entfernte sich langsam vom Ufer. Tobias ließ alle Vorsicht fahren und blieb weiterhin sichtbar auf dem Kai stehen. Er konnte nicht fassen, das sie zu spät gekommen waren. Matt wurde nach Süden verschleppt. Zu Malronce. (Seite 241)


    Rezension:
    Die Fortsetzung von "Alterra. Die Gemeinschaft der Drei" setzt zeitlich 10 Tage nach dem Ende des 1. Bandes ein. Auch hier möchte ich der Kurzbeschreibung nichts mehr hinzufügen, da schon viel vom Geschehen erzählt wird. Erwähnenswert allerdings ist, dass die Handlung noch actiongeladener vonstatten geht. Die drei Freunde werden von einer haarigen und gefährlichen Situation in die nächste geschleudert, sodass kaum Zeit bleibt, das gerade Erlebte zu verdauen.


    Sehr gefallen hat mir der Abschnitt, in dem Matt, Tobias und Ambre sich bei der Gemeinschaft der Gaia aufhalten. Diese Jugendlichen haben den apokalyptischen Sturm ganz anders überlebt und sich nun mehr an die Natur angepaßt als andere, sie haben z.B. grüne Haare und leben in völligem Einklang mit ihrer Umwelt.


    Die Gegenspieler der Freunde, das unheimliche Schattenwesen, das Matt in seinen Träumen jagt, und die Königin Malronce, die ihn per Steckbrief suchen läßt, bleiben weiterhin etwas blaß und mysteriös. Warum beide hinter ihm her sind, wird auch im vorliegenden 2. Band nicht geklärt, das möchte sich der Autor wohl für den unvermeidlichen Showdown im letzten Buch dieser Trilogie aufheben.


    Wie auch im ersten Buch, hat der Nachfolgeband ein Ende, das in sich abgeschlossen wirkt, wobei aber alles auf das oben schon genannte finale Aufeinandertreffen zwischen der Gemeinschaft der Drei und ihrer Feinde hinausläuft. Es ist zu hoffen, dass das letzte Buch zügig übersetzt wird.


    Zur Gestaltung des Buchs: Auch hier überzeugt das Cover eindeutig. Es ist passend zum ersten Band gestaltet (aber leider nicht in gleicher Qualität, das Papier fühlt sich wesentlich dünner an, denn beim ersten Band wurde Papier mit Folienüberzug genommen, worauf dieses Mal leider verzichtet wurde), diesmal in einem metallisch schimmernden Türkis auf schwarzem Grund. Zu sehen ist ein Schiff, das von Ballons gezogen wird. Darunter erscheinen der Name des Autors und des Titels, am unteren Rand eine Großstadtsilhouette, Fledermäuse und mehrere Pflanzenranken. Am Ende des Buches findet der Leser eine Übersichtskarte von den Handlungsorten und ein schwarzes Lesebändchen rundet den guten Gesamteindruck ab.


    Fazit: Maxime Chattam legt in "Alterra. Im Reich der Königin" noch eine gehörige Portion an Action und Spannung zu. Wem der erste Band gefallen hat, kommt hier mit dem Lesen nicht drum herum.


    Wertung: 5 von 5 Punkten

    Kurzbeschreibung:
    Niemand sah ihn kommen, plötzlich war er über der Stadt: ein unheimlicher, eisig kalter Sturm. Als der 14-jährige Matt die blauen Blitze bemerkt, will er seine Eltern warnen - doch zu spät: Matt wird von einem Blitz getroffen und verliert das Bewusstsein. Als er wieder aufwacht, ist er allein. Seine Eltern sind verschwunden, ebenso die Nachbarn und die Menschen auf den Straßen...Was ist geschehen?
    Zusammen mit seinem Freund Tobias macht sich Matt auf die Suche nach weiteren Überlebenden. New York wirkt menschenleer - doch sie sind keineswegs ganz allein: Seltsame Wesen mit gleißenden Augen jagen sie, und ihnen bleibt nur die Flucht aus der Stadt. Die Welt, die Matt und Tobias nun betreten, ist gefährlich und wild geworden.
    Zuflucht finden sie schließlich auf einer abgelegenen Insel im Westen, bei einer Gruppe von Kindern, die sich "Die Pans" nennen. Und Ambre, ein ebenso schönes wie kluges Mädchen, wird den Jungen schnell zu einer unverzichtbaren Freundin. Als "Die Gemeinschaft der Drei" wollen sie sich den Gefahren der neuen Welt stellen und die Pan-Gemeinschaft vor dem Untergang retten. Denn vom Norden aus nähert sich ein bedrohlicher Schatten, und die einzigen Erwachsenen, auf die die Kinder noch stoßen, sind zu Kinderjägern geworden...


    Zum Autor:
    Maxime Chattam wurde 1976 in Montigny-lès-Cormeilles geboren. Er studierte Literaturwissenschaft in Paris, war anschließend als Buchhändler tätig und begann nebenher zu schreiben. Bereits sein erster Roman war in Frankreich ein großer Erfolg. Seitdem ist Maxime Chattam regelmäßig Gast auf den Bestsellerlisten.


    War er im Begriff, ungewöhnliche Kräfte zu entwickeln? Das würde natürlich erklären, warum ihm sein Schwert plötzlich so leicht vorgekommen war...Die blutigen Erinnerungen kehrten zurück und mit ihnen die quälenden Gewissensbisse und das flaue Gefühl im Magen. (Seite 208)


    Rezension:
    Da die Kurzbeschreibung schon sehr viel über die Handlung des Buches verrät, möchte ich hierauf nicht weiter eingehen. Grundthema ist der Wandel der Erde, die mit ihren Waffen zurückschlägt, da die Menschheit sie größtenteils nur ausgebeutet hat. Einzig die Kinder sind Überlebende, die Erwachsenen verschwinden fast allesamt. Das Hauptaugenmerk legt Maxime Chattam auf "Die Gemeinschaft der Drei", den Jugendlichen Matt, Tobias und Ambre.


    Der Autor versteht es, die Spannung von Anfang an aufzubauen und sogar noch zu steigern, wobei eine sich durch das ganze Buch ziehende düstere Stimmung herrscht, die den Leser gefangen nimmt. Auch wurde glücklicherweise auf einen Cliffhanger verzichtet, der Roman ist in sich abgeschlossen, wobei man aber trotz allem wissen möchte, wie es im nächsten Teil "Alterra. Im Reich der Königin" mit den drei Freunden weitergeht.


    Die Charaktere sind sehr anschaulich dargestellt. Nicht nur der Wandel ihres bisherigen Lebensraums beschäftigt die Jugendlichen, sondern auch alltägliche Probleme wie einzelne Grüppchenbildungen innerhalb der Pan-Gemeinschaft, kleine Eifersüchteleien und natürlich die Eingewöhnung in ihre neue Lebenssituation. Wer nun genau der unbekannte Böse ist, der Matt einige Male erscheint und ob er überhaupt real existiert oder nur in Matts Träumen, wird noch nicht aufgeklärt.


    Die Nebenfiguren, z.B. die mutierten Erwachsenen, die "Zyniks" genannt werden, oder auch die anderen Pan-Mitglieder bleiben gegenüber den drei Freunden Matt, Tobias und Ambre sehr blaß zurück. Hier merkt man deutlich, dass das Hauptaugenmerk des Autors auf der "Gemeinschaft der Drei" liegt.


    Zur Gestaltung des Buchs: Auf dem Cover, das in einem hellen bis dunklen Orange auf schwarzem Grund gehalten ist, sieht man eine Großstadt (New York), über die ein Schwarm Fledermäuse fliegt. Relativ mittig erscheinen Autor und Titel des Buches, darunter sind mehrere Käfer und Pflanzenranken abgebildet, alles wurde in Spotlackoptik hervorgehoben, was im Licht ein sehr schönes Schimmern erzeugt. Die Kapitelanfänge zieren weitere Pflanzenranken in Hellgrau. Am Ende des Buches befindet sich eine Karte der Pan-Gemeinschaften und ein schwarzes Lesebändchen rundet das gelungene Erscheinungsbild ab.


    Fazit: Maxime Chattam ist mit "Alterra. Die Gemeinschaft der Drei" ein sehr spannendes Jugendbuch im Bereich Urban Fantasy gelungen, das ich gerne weiterempfehlen möchte.


    Wertung: 4 von 5 Punkten

    Bernd Perplies - Magierdämmerung. Für die Krone


    Kurzbeschreibung:
    London 1897. Eines Nachts findet der junge Reporter Jonathan Kentham in einer Gasse einen sterbenden Mann. Dieser übergibt ihm einen Ring, der Jonathans Leben grundlegend verändern soll. Unfreiwillig wird er in den Kampf rivalisierender Magier hineingezogen. In den Ruinen des untergegangenen Atlantis wurde ein uraltes Siegel gebrochen und die Wahre Quelle der Magie geöffnet. Die ganze Welt droht im Chaos zu versinken...

    Kurzbeschreibung:
    Es sollten tolle Ferien werden im Haus am See. Doch es ist die Hölle: Flure schrubben, Prügelstrafe, wässrige Erbsensuppe, verriegelte Türschlösser, Rede- und Handyverbot. Dugo, Brauni, Zaza und dem Kamel gelingt mitten in der Nacht eine abenteuerliche Flucht. Im nahegelegenen Luna Park suchen sie verzweifelt Hilfe. Doch in diesem Vergnügungspark wollen alle nur ihren Spaß haben, spielen und schlemmen, sich verlieren und amüsieren.
    Wer am Dauervergnügen keinen Spaß mehr hat, den bestraft der König des Luna Parks: Er vewandelt ihn in eine starre Figur in einem Ölgemälde. Ist man einmal im Park, kommt man nicht so leicht wieder hinaus. Entrinnt dem Terror nur, wer sich anpasst und mitspielt, oder, wer anderen hilft und auch sie zu retten versucht?


    Zur Autorin:
    Olivia Monti wurde am 14. Juli 1968 als Findelkind in einem bayerischen Kloster erstmals registriert. Mit ihren Adoptiveltern begann ein unruhiges Reisen durch die Welt, von Ort zu Ort, von Hippiekommune zu Hippiekommune. Längere Aufenthalte gab es nur in Südfrankreich und der Toskana. 1984 verschwanden Olivias Eltern spurlos auf einer Amazonasreise. Die 16jährige Monti kämpfte sich von Manaus in Brasilien alleine nach München durch, wo sie zum ersten Mal regelmäßig eine öffentliche Schule besuchen durfte. Sie studierte Soziologie, Philosophie und Biophysik und erforscht heute die vor 135 Mio. Jahren beginnende Entwicklung von Schmetterlingen. Zudem veröffentlichte sie Krimis und Romane und präsentiert hier ihren ersten phantastischen Roman, der in 3D verfilmt werden soll.


    Mein erster Gedanke war: Jetzt sperren sie uns irgendwo ein, wie im Haus am See. Wir waren in einem Schloss, dann würde es eins der klassischen Burgverliese sein, mit feuchten, dicken, moosbewachsenen, riesigen Steinquadern, Eisenringen und Eisenketten an den Wänden, wie die Verliese in "Die Drei Musketiere". Aber es ging anders. (Seite 90)


    Rezension:
    Dugo wird von seinen Eltern in den Sommerferien in ein Feriencamp geschickt, das am Starnberger See liegt. Doch kaum dort angekommen, entpuppt sich dieses Camp als eine Art Gefängnis für Kinder und Jugendliche: Dugo und seine neuen Freunde Brauni, Zaza und das Kamel müssen tagtäglich die Böden der einzelnen Zimmer mit Zahnbürsten schrubben, bekommen kein gescheites Essen und werden in Zellen gehalten, die nachts verschlossen werden. Doch ihnen gelingt die Flucht.
    Kaum aus dem Feriencamp geflohen, finden sie sich am Eingang des Luna Parks wieder, einer Art Schlaraffenland, in dem sich nur Kinder aufhalten und dort nach Herzenslust ihren liebsten Beschäftigungen fröhnen können: Essen und Trinken in Hülle und Fülle, Videospiele, Kinofilme, alles das und noch mehr wird dort geboten. Doch was hat es mit dem mysteriösen König des Luna Parks auf sich? Dugo und seine Freunde scheinen vom Regen in die Traufe gelangt zu sein, denn der Luna Park ist nicht die erhoffte Rettung aus ihrer scheinbar ausweglosen Situation...


    Das Hauptthema des Buches ist, wie leicht manipulierbar der Mensch sein kann und das wird an den beiden Handlungsorten, dem Haus am See und dem Luna Park, sehr anschaulich dargestellt.


    Das Haus am See gleicht einer Art Diktatur, die Aufpasser triezen die Kinder und wenn sie nicht das tun, was vorgegeben wird, erfolgen Strafen wie z.B. das Wegsperren in einen Kellerraum ohne jegliches Licht. Der Luna Park hingegen greift auf ein etwas anderes Mittel zurück: Die Kinder dort leben in einer Art Schlaraffenland und verlernen mehr und mehr das eigene Denken und Handeln, werden manipuliert.


    Die Spannung wird durchweg bis zum Ende gehalten, denn der Leser ist sehr daran interessiert, ob es Dugo und seinen Freunden denn nun gelingen wird, aus dem Luna Park auszubrechen und nicht den Verführungen zu erliegen, denn eigentlich lebt es sich in so einem Schlaraffenland, in dem man selbst jede Entscheidung abgenommen bekommt, ja eigentlich nicht so schlecht.


    Das Ende ist wie zu erwarten ein Gutes (einziges Manko: Leider wurde die Identität des Luna Park-Königs nicht aufgeklärt) und es wird aufgezeigt, dass Freundschaft, Liebe und Zusammenhalt etwas sehr Wichtiges im Leben und im Umgang mit anderen Menschen sind. Das Thema ist für die angesprochene Zielgruppe ab 11 Jahren in einem sehr verständlichen und bildhaften Erzählstil gehalten und ich kann mir durchaus vorstellen, dass "Luna Park" auch im Unterricht an Schulen gelesen werden könnte.


    Zur Gestaltung des Buchs: Das Buch ist in einem dunkelblauen Leineneinband gebunden und enthält ein schwarzes Lesebändchen. Auf dem cremefarbenen Cover ist eine Gebäudezeichnung abgebildet, die stark an das Schloss des Königs vom Luna Park erinnert. Die Kapitel beginnen mit Initiallabyrinthen, das erste Wort wird erst bei näherem Hinsehen sichtbar, sehr schöne Idee!


    Fazit: Wie das Cover schon sagt, ein phantastischer Roman für Kinder von 11 bis 111 Jahren, bei dem jeder Leser noch etwas dazulernen kann. Ich vergebe die Note "Gut" und empfehle es gerne weiter.


    Wertung: 4 von 5 Punkten

    Maxime Chattam - Alterra. Die Gemeinschaft der Drei


    Kurzbeschreibung:
    Ein Orkan bricht über New York herein. Innerhalb weniger Stunden versinkt die Stadt in Eis und Schnee. Aus der Dunkelheit, die folgt, schießen blaue Blitze hervor. Als sie verschwunden sind, ist die Welt eine andere geworden: gefährlich und wild, ohne Technik und Zivilisation - und ohne Erwachsene. Übrig sind nur die Kinder, unter ihnen Matt, Tobias und Ambre. Gemeinsam machen sie sich auf in ein unglaubliches Abenteuer...

    Olivia Monti - Luna Park


    Kurzbeschreibung:
    Es sollten tolle Ferien werden im Haus am See. Doch es ist die Hölle: Flure schrubben, Prügelstrafe, wässrige Erbsensuppe, verriegelte Türschlösser, Rede- und Handyverbot. Dugo, Brauni, Zaza und dem Kamel gelingt mitten in der Nacht eine abenteuerliche Flucht. Im nahegelegenen Luna Park suchen sie verzweifelt Hilfe. Doch in diesem Vergnügungspark wollen alle nur ihren Spaß haben, spielen und schlemmen, sich verlieren und amüsieren. Wer am Dauervergnügen keinen Spaß mehr hat, den bestraft der König des Luna Parks: Er verwandelt ihn in eine starre Figur in einem Ölgemälde. Ist man einmal im Park, kommt man nicht so leicht wieder hinaus. Entrinnt dem Terror nur, wer sich anpasst und mitspielt, oder, wer anderen hilft und auch sie zu retten versucht?

    Kurzbeschreibung:
    Der hochintelligente Einzelgänger Quentin Coldwater steht kurz vor dem Abschluss der Highschool. Vor der Langeweile des Alltags flüchtet er sich am liebsten in die fantastischen Romane, die in einem magischen Land, in Fillory, spielen. Natürlich ist Quentin davon überzeugt, dass es Zauberei in der realen Welt nicht gibt bis er sich unerwartet an einem geheimen, sehr exklusiven College außerhalb von New York wiederfindet.
    Gerade noch ist er durch das winterliche Brooklyn gelaufen, als er plötzlich auf dem idyllischen Gelände des Brakebills-Colleges für Magische Pädagogik in der prallen Sommersonne steht. Als Quentin begreift, was mit ihm geschehen ist, ist er bereit, die ihm gebotene Chance zu ergreifen. Er beginnt, moderne Zauberei zu studieren und er genießt das Collegeleben: Freundschaft, Liebe und Sex.
    Aber irgendetwas fehlt. Obwohl er eine Macht gewinnt, von der er niemals zu träumen gewagt hätte, ist er nicht wirklich glücklich. Da machen er und seine Freunde eine atemberaubende Entdeckung: Das magische Land Fillory gibt es tatsächlich, aber es ist weitaus düsterer und bedrohlicher als Quentin es sich je vorgestellt hatte. Sie begeben sich auf eine gefährliche Reise...


    Zum Autor:
    Lev Grossman wurde 1969 in Boston geboren. Er studierte Literatur an der Universität von Yale. Seit 2002 schreibt er für das TIME Magazine. Lev Grossman lebt heute in Brooklyn. Sein erster Roman "Die Macht des Codex" wurde weltweit zu einem großen Bestseller.


    Schritte in der Dunkelheit. Jemand kam auf ihn zu. Die Hände der Gestalt glommen, erleuchtet von einem Lichtzauber. Erschöpft begann Quentin erneut mit einem Raketenzauber, bis er erkannte, dass es nur Eliot war. Er nahm die Hände herunter und sank zu Boden. (Seite 525)


    Rezension:
    Quentin Coldwater ist 17 Jahre alt und hochintelligent. Er ist zu einem Aufnahmegespräch für die Universität in Princeton eingeladen, doch dieses Gespräch wird nie stattfinden. Mit einem Mal findet er sich am geheimen Brakebills College wieder und bevor er weiß, was eigentlich genau mit ihm geschieht, hat er dort bereits die Einstellungstests bestanden. Die Schule entpuppt sich als eine Lehranstalt für Zauberei und Quentin weiß: Hier gehört er hin. Er besteht nach einigen Jahren das harte Studium und entdeckt sogar einen Zugang zum Land Fillory, das er eigentlich nur aus seinen Lieblingsbüchern kennt, das aber nicht das schöne, verträumte und bezaubernde Land ist, wie er immer gedacht hat...


    Leider konnte "Fillory" nicht das halten, was ich mir von dem Buch versprochen hatte. Hatte ich noch anfangs angenommen, es handelt sich hier um eine Art Harry Potter für ältere Leser, gestaltete es sich zu einer Mischung aus eben diesem und auch an die Chroniken von Narnia fühlte ich mich stark erinnert. Aber nicht im positiven Sinne.


    Von der Grundidee ist das Buch wirklich interessant, nur konnte ich überhaupt keinen Bezug zu den einzelnen Personen herstellen, da diese auffallend blass erscheinen. Einfache und recht flüssige Abschnitte verwandeln sich auf einmal in recht komplexe Sätze, die fehl am Platz wirken und für ein Jugendbuch ab 14 Jahren nicht sehr zuträglich sind.


    Die Spannung wird dem Leser genommen, indem man die Studierenden nur beim Lernen beobachtet und mehrere Monate des Geschehens einfach übersprungen werden. Erst auf den letzten 200 Seiten konnte das Buch deutlich an Fahrt aufnehmen und mehr überzeugen. Doch dies täuscht leider nicht über die Zwei Drittel relative Langeweile des Buches hinweg. Sehr gestört haben mich auch die exzessiven Saufgelage der Studenten, die sich auch noch mit Sex und Drogen die Zeit vertreiben müssen.


    Soweit ich richtig informiert bin, ist eine Trilogie von "Fillory" geplant. Der zweite Band "The Magician King" soll im Original im Herbst 2011 erscheinen. Dieses Buch werde ich aber wohl nicht mehr lesen wollen.


    Zur Gestaltung des Buchs: Das Cover ist gelungen und geheimnisvoll gestaltet, der Klappentext verspricht einiges, sodass der potentielle Leser sehr davon angesprochen wird. Edel gestaltetist auch das Wappen des Brakebills College, eine Biene und ein Schlüssel, in Gold, das sich auf dem Buchdeckel befindet und die farbigen, wie von Hand gemalten Karten von Fillory auf den Vorsatzblättern des Buches.


    Fazit: Leider kann ich das Buch aus meiner Sicht nicht weiterempfehlen - was noch recht spannend anfing, strotzte später nur so vor langweiligen Begebenheiten und manchmal sehr unglaubwürdigen Handlungsweisen der Hauptpersonen. Schade!


    Wertung: 1 von 5 Punkten

    Lev Grossman - Fillory. Die Zauberer


    Kurzbeschreibung:
    Quentin Coldwater steht kurz vor dem Abschluss der Highschool. Die Schule langweilt ihn - wie ihn eigentlich alles langweilt außer Fillory, das magische Land aus den phantastischen Büchern, die er liebt. Doch plötzlich findet sich Quentin, der gerade noch durch Brooklyn gelaufen ist, selbst in einer magischen Welt wieder, an einer geheimen Zauberschule: Brakebills College. Und auch Fillory gibt es wirklich. Aber es ist keine heile Welt, sondern ein düsterer Ort, von dem eine schreckliche Bedrohung ausgeht. Quentin und seine Freunde begeben sich auf eine gefährliche Reise - und müssen sich einem alles entscheidenden Kampf stellen...

    Kurzbeschreibung:
    Jeden Winter wartet Grace darauf, dass die Wölfe in die Wälder von Mercy Falls zurückkehren - und mit ihnen der Wolf mit den goldenen Augen. Ihr Wolf.
    Ganz in der Nähe und doch unerreichbar für sie, lebt Sam ein zerrissenes Leben: In der Geborgenheit seines Wolfsrudels trotzt er Eis, Kälte und Schnee, bis die Wärme des Sommers ihn von seiner Wolfsgestalt befreit. In den wenigen kostbaren Monaten als Mensch beobachtet er Grace von fern, ohne sie jemals anzusprechen - bevor die Kälte ihn wieder in seine andere Gestalt zwingt.
    Doch in diesem Jahr ist alles anders: Sam weiß, dass es sein letzter Sommer als Mensch sein wird. Es ist September, als Grace den Jungen mit dem bernsteinfarbenen Blick erkennt und sich verliebt. Doch jeder Tag, der vergeht, bringt den Winter näher - und mit ihm den endgültigen Abschied.


    Zur Autorin:
    Maggie Stiefvater, geboren 1981, hatte glücklicherweise immer Schwierigkeiten, ihren Hang zu Tagträumereien und Selbstgesprächen mit ihren Jobs zu vereinbaren. Anstatt also als Kellnerin, Kalligraphielehrerin oder technische Redakteurin zu arbeiten, versuchte sie es mit der Kunst. Heute lebt sie als erfolgreiche Musikerin, Malerin und Autorin in Virginia, ist verheiratet, hütet zwei kleine Kinder sowie zwei neurotische Hunde und hofiert eine verrückte Katze. "Nach dem Sommer" ist der Auftakt einer mitreißenden Trilogie.


    Der Traum flüsterte mir zu, dass ich die Zeichen nicht erkannte. Die Zeichen, die mir bedeuten sollten, dass ich die Gewalt aus meiner Welt hinüber in Grace' brachte. Wölfe an ihrer Schule, am Haus ihrer Freundin und jetzt auch bei ihr zu Hause. Wölfe, unter deren Pelz sich ein menschliches Herz verbarg. (Seite 233)


    Rezension:
    Maggie Stiefvater entführt den Leser in ihrer neuen Trilogie in die Welt der (Wer)wölfe. Sam, 18 Jahre alt, wurde als Kind von einem Wolf gebissen und verwandelt sich, sobald es Winter wird und die Temperaturen sinken, von seiner Jungengestalt in die eines Wolfes. Er beobachtet die 17-jährige Grace in dieser Gestalt schon Jahre, seit er ihr das Leben gerettet hat, als andere Wölfe sie töten wollten. Und Grace ihrerseits wartet jedes Jahr ungeduldig auf den Winteranfang, denn sie liebt diesen Wolf abgöttisch.


    Als beide sich im Sommer dann richtig kennenlernen, wird daraus eine bittersüße Liebesgeschichte, denn sie wissen, dass ihnen nicht mehr viel Zeit bleibt: Dies wird der letzte Sommer von Sam in Menschengestalt sein, denn nach einer gewissen Zeit verwandeln sich die Wölfe immer später in Menschen, bis sie eines Tages nur noch in ihrer Wolfsgestalt leben.


    Maggie Stiefvater erzählt die Geschichte von Grace und Sam aus verschiedenen Perspektiven: Die Kapitel wechseln von Grace' Sichtweise in Sams Sicht der Dinge, immer aus der Ich-Perspektive erzählt, wodurch der Leser einen recht guten Einblick in die Gedankengänge der beiden Protagonisten gewinnt. Eine Ergänzung zu den Kapitelanfängen bietet die Angabe der Temperatur, die gerade vorherrscht. Das macht die Geschichte noch einen Tick spannender.


    Ob man den Roman mit der "Bis(s)"-Reihe von Stephenie Meyer vergleichen kann, mag ich nicht zu beurteilen, da mir diese Serie nicht bekannt ist. Jedenfalls bleibt Maggie Stiefvater ihrem Erzählstil aus ihren anderen Büchern ("Lamento", "Ballade") treu und beschreibt jede Szene, und mag es "nur" der Wald sein, in dem Sam und sein Rudel leben, sehr anschaulich und detailliert, als wäre man als Leser selbst vor Ort.


    Ich möchte das Buch jungen Leserinnen ab 14 Jahren empfehlen, die gerne Liebesgeschichten lesen, die nicht unbedingt durch ein Happy End gesegnet sind und freue mich bereits auf die Fortsetzung "Ruht das Licht", die nächstes Jahr erscheinen soll.


    Zur Gestaltung des Buchs: Ein wunderschönes, verträumtes Cover, das sehr gut zur Geschichte passt: Man sieht Grace und Sam in Wolfsgestalt ganz in Einklang mit der Natur, die in Form von grünen Zweigen und Ästen dargestellt wird. Der komplette Schutzumschlag schimmert perlmuttfarben.


    Fazit: Maggie Stiefvater ist mit "Nach dem Sommer" ein sehr romantisch-bittersüßer Auftakt zu ihrer neuen Trilogie gelungen.
    Wertung: 5 von 5 Punkten

    Maggie Stiefvater - Nach dem Sommer


    Kurzbeschreibung:
    Jeden Winter wartet Grace darauf, dass die Wölfe in die Wälder von Mercy Falls zurückkehren - und mit ihnen der Wolf mit den goldenen Augen. Ihr Wolf. Ganz in der Nähe und doch unerreichbar für sie, lebt Sam ein zerrissenes Leben: In der Geborgenheit seines Wolfsrudels trotzt er Eis, Kälte und Schnee, bis die Wärme des Sommers ihn von seiner Wolfsgestalt befreit. In den wenigen kostbaren Monaten als Mensch beobachtet er Grace von fern, ohne sie jemals anzusprechen - bevor die Kälte ihn wieder in seine andere Gestalt zwingt. Doch in diesem Jahr ist alles anders: Sam weiß, dass es sein letzter Sommer als Mensch sein wird. Es ist September, als Grace den Jungen mit dem bernsteinfarbenen Blick erkennt und sich verliebt. Doch jeder Tag, der vergeht, bringt den Winter näher - und mit ihm den endgültigen Abschied.

    Kurzbeschreibung:
    Ende des 19. Jahrhunderts: Glücklich und voller Hoffnung brechen Lore und Fridolin nach Berlin auf. Hier nimmt Fridolin einen bedeutenden Posten in einem Bankhaus an, und Lore erfüllt sich ihren großen Traum, mit ihrer Freundin einen Modesalon zu eröffnen. Doch die schöne Zeit soll nicht anhalten. Die Frauen der adeligen und auch der höheren bürgerlichen Gesellschaft intrigieren gegen sie und Lore weiß nicht, dass Fridolin mittlerweile seine frühere Bekannte Hede Pfefferkorn, die Besitzerin des Bordells "Le Plaisir", wieder getroffen hat...


    Zur Autorin:
    Hinter dem Namen Iny Lorentz verbirgt sich ein Münchner Autorenpaar, dessen erster historischer Roman "Die Kastratin" die Leser auf Anhieb begeisterte. "Die Wanderhure" wurde zu einem Millionenerfolg. Seither folgt Bestseller auf Bestseller, die Iny Lorentz zur erfolgreichsten deutschen Autorin im Bereich historische Unterhaltung machten und in zahlreiche Länder verkauft wurden.


    Lore setzte sich und knüllte, als der Wagen anfuhr, ihre Handschuhe zusammen. Gerne wäre sie voller Zuversicht und dem Wissen aufgebrochen, dass Fridolin zu ihr zurückkehren werde. Doch immer wieder schob sich Wilhelmine Grünfelders Gesicht in ihre Überlegungen. (Seite 600)


    Rezension:
    Nach dem doch etwas enttäuschenden "Dezembersturm" habe ich nun "Aprilgewitter" beendet und muss sagen, dass dieser Teil doch einiges gegenüber dem Vorgänger wettmacht. Es wird definitiv mehr auf die einzelnen Figuren eingegangen, es gibt einige interessante Handlungsstränge, die aber meines Erachtens wiederum zu schnell und einfach aufgelöst werden, z.B. das geplante Attentat auf Prinz Wilhelm, da hätte ich mir noch etwas mehr Spannung versprochen.


    Positiv aufgefallen ist mir, dass die Personen in diesem Band weitaus mehr an Tiefe erreichen. Lore hat sich charakterlich stark weiterentwickelt und strotzt nur so von Selbstbewusstsein, auch wenn die höhere Gesellschaft Berlins sie schneidet und gegen sie intrigiert. Um kurz auf die Zeit, in der der Roman spielt, das Ende des 19. Jahrhunderts, zu kommen, hätte ich mir noch ein paar mehr Beschreibungen dieser Zeit gewünscht: Außer, dass die Frau an sich nicht viel zählt und Bordelle Sündenpfuhle darstellen, wurde meiner Ansicht nach nicht näher darauf eingegangen.


    Nichtsdestotrotz gelingt es Iny Lorentz mit "Aprilgewitter" annähernd an ihre Stärke anzuknüpfen: Viele Charaktere, mehrere Handlungsstränge, eine anständige Brise Herzschmerz und ein zufriedenstellendes Ende. Desweiteren muss der Leser nicht zwingend den Vorgängerband "Dezembersturm" gelesen haben, um sich in der Handlung zurechtzufinden, da einige wichtige Vorkommnisse nochmals kurz angerissen werden. "Aprilgewitter" hat mich definitiv mehr begeistert als sein Vorgänger.


    Zur Gestaltung des Buchs: Das Cover ist zur Geschichte passend wieder sehr gelungen: Im Vordergrund eine junge Frau mit einer Rose in der Hand, die sehr nachdenklich scheint, im Hintergrund die Andeutung einer Berliner Prachtstraße mit Kutschen und flanierenden Personen.


    Fazit: "Aprilgewitter" ist um Längen besser als "Dezembersturm" - empfehlenswert zu lesen für herbstliche Tage, ohne zwingend den Vorgängerband kennen zu müssen.


    Wertung: 3 von 5 Punkten

    David Lozano Garbala; Puerta Oscura. Totenreise; 2,0
    Thomas Thiemeyer; Der Palast des Poseidon; 1,0; Monatshighlight
    Cayla Kluver; Alera: Geliebter Feind; 3,0
    Elke Schwab; Das Skelett vom Bliesgau; 2,0
    Holly Webb; Rose und das Geheimnis des Alchemisten; 1,5
    Di Toft; Der Clan der Wolfen; 1,5
    P.C. Cast und Kristin Cast; Erwählt. House of Night 3; 3,0
    Lauren Kate; Engelsnacht; 1,5
    Iny Lorentz; Dezembersturm; 4,0

    Kurzbeschreibung:
    Ostpreußen 1875: Die junge Lore lebt nach dem Tod ihrer Eltern bei ihrem Großvater Nikolaus von Trettin. Lore hält diesen für verarmt und ahnt nicht, dass er sein Geld beiseitegeschafft hat, um es ihr nach seinem Tod zu vererben - sehr zum Ärger seines Neffen, der nur einen Gedanken hat: Er muss die Rivalin aus dem Weg schaffen.
    Um sie zu retten, schmiedet Nikolaus einen tollkühnen Plan: Lore soll nach Amerika auswandern und so ihrem geldgierigen Verwandten entkommen. Doch auf ihrer Reise in die Neue Welt lauern viele Gefahren auf das junge Mädchen...


    Zur Autorin:
    Hinter dem Namen Iny Lorentz verbirgt sich ein Münchner Autorenpaar, dessen erster historischer Roman "Die Kastratin" die Leser auf Anhieb begeisterte. "Die Wanderhure" wurde zu einem Millionenerfolg. Seither folgt Bestseller auf Bestseller, die Iny Lorentz zur erfolgreichsten deutschen Autorin im Bereich historische Unterhaltung machten und in zahlreiche Länder verkauft wurden.


    Am liebsten wäre sie ihm nachgerannt, um ihm zu sagen, dass Ruppert in der Nähe war. Er selbst würde Natis Vetter aufgrund der Beschreibung, die sie ihm in London gegeben hatte, mit Sicherheit nicht erkennen. Gleichzeitig hatte sie das unangenehme Gefühl, selbst beobachtet zu werden, und das wich auch nicht, als sie unter Deck gingen, um ihre Kabinen zu beziehen. (Seite 408)


    Rezension:
    Wie es bei Iny Lorentz-Romanen so üblich ist, geht es in diesem Buch mal wieder um ein junges Mädchen, das sich durch Intrigen und Verrat der eigenen Verwandtschaft auf sich selbst gestellt durchs Leben schlagen muss und einige Höhen und vor allem Tiefen zu meistern hat.


    Da "Dezembersturm" nicht mein erstes Buch von Iny Lorentz war, bin ich mit relativ niedrigen Erwartungen in die Geschichte eingetaucht: Eine unterhaltsame Geschichte, die sich gut für einen regnerischen Sonntagnachmittag eignet und bei der man nicht unbedingt viel denken muss (was nicht negativ gemeint ist!).


    Und genau das wurde auch geboten: Es kommen sehr viele Charaktere daher, die man mithilfe eines Personenregisters am Ende des Buches auseinanderhalten kann. Leider bestechen diese nicht unbedingt durch Tiefe, sie sind allesamt recht blass gehalten, einzig, wer gut und wer böse ist, wird auf den ersten Blick leicht erkennbar.


    Als unsympathischste Person im Buch wird mir die kleine Komtess Nathalia in Erinnerung bleiben. Diese nervt von Seite zu Seite mehr durch ihre Arroganz, altkluges Gerede und ihre Sucht nach Aufmerksamkeit, sodass man diesem Kind wirklich nichts Nettes abgewinnen kann.


    Sehr bedauert habe ich, dass die Hauptperson Lore nach Amerika auswandern sollte, aber dort nie angekommen ist. Es hätte meines Erachtens interessant werden können, wie Lore in der Neuen Welt ihren Weg findet, doch dieser Weg bleibt dem Leser leider versperrt.


    Alles in allem ist "Dezembersturm" eine leichte Lektüre für einen herbstlichen Nachmittag und leider auch nicht mehr und ich hoffe, dass Iny Lorentz mit der Fortsetzung "Aprilgewitter" etwas mehr Spannung und Tiefe gelungen ist.


    Zur Gestaltung des Buchs: Das Cover passt sehr gut zur Zeit, in der dieser Roman spielt: Man sieht ein junges Mädchen (Lore), im Hintergrund die Andeutung eines Wintertages.


    Fazit: Sehr dick aufgetragen mit zu vielen Unglücksmomenten - Lore ist wirklich nicht zu beneiden und ich hoffe für sie, dass sie in "Aprilgewitter" nicht noch Schlimmeres ertragen muss. Iny Lorentz hat schon Besseres aufs Papier gebracht!


    Wertung: 2 von 5 Punkten

    Kurzbeschreibung:
    Lucinda Price, genannt Luce, ist siebzehn und den ersten Tag auf dem Internat, als sie ihn sieht: Daniel Grigori, den unglaublich attraktiven, aber auch unglaublich distanzierten Jungen, von dem sie sicher ist, dass sie ihm schon einmal begegnet ist. Daniel jedoch behauptet, sie nicht zu kennen - er scheint sie sogar zu hassen und weicht ihr aus, wo immer er kann.
    Doch immer wenn Luce etwas Schlimmes widerfährt, sobald die bedrohlichen Schatten sie wieder umtanzen, die sie seit ihrer Kindheit umgeben, ist Daniel zur Stelle. Mehrfach rettet er ihr Leben. Allmählich kommen die beiden sich näher, und da erst erfährt Luce, welches dunkle Geheimnis sie beide umgibt...


    Zur Autorin:
    Lauren Kate wuchs in Dallas auf, arbeitete einige Zeit in einem New Yorker Verlag und zog dann nach Kalifornien, wo sie "Creative Writing" studierte und parallel an ihrem ersten Jugendbuch arbeitete. "Engelsnacht", der Start einer Romantasy-Serie zum Thema Engel, stürmte weltweit gleich nach Erscheinen die Bestsellerlisten.


    Die Flügel wirbelten in allen Farben der Welt um sie herum, dass ihr der Kopf davon schmerzte. Sie suchte mit den Augen nach einem Halt, aber da waren nur noch das glühende Rot des Sonnenuntergangs und das dunkler werdende Blau des Abendhimmels. Dann sah sie nach unten. Der Boden unter ihren Füßen. Unendlich tief unter ihr. (Seite 219)


    Rezension:
    Luce ist 17 Jahre alt und muss nach einem mysteriösen Unfall, bei dem ihr Freund Trevor ums Leben kam, auf die Schule "Sword & Cross", einer Lehranstalt für Schwererziehbare, wechseln. Dort freundet sie sich schnell mit Pennyweather Van Syckle-Lockwood, genannt Penn, an, der Tochter des verstorbenen Hausgärtners.


    Doch schon bald steht Luce zwischen zwei Jungen: dem sehr abweisenden Daniel Grigori, der sie trotz seines ablehnenden Verhaltens ihr gegenüber sehr fasziniert, und dann ist da noch Cam, der keinen Hehl aus seiner Zuneigung zu ihr macht. Luce merkt immer mehr, dass Daniel ihr sehr vertraut ist, als ob sie ihn schon länger kennen würde. Zusammen mit ihrer Freundin Penn will sie Daniels Herkunft näher erforschen und erfährt Dinge, die sie selbst nicht zu glauben wagt...


    Sehr gut gefallen hat mir die Schilderung des Alltags in der "Sword & Cross"-Schule, die nichts mit einer normalen Highschool oder ähnlichem zu tun hat. Es geht hier deutlich düsterer zu, die Lehrer sind alle etwas merkwürdig, Kameras beobachten die Schüler auf Schritt und Tritt und Lauren Kate schildert Luces Eingewöhnung in ihre neue Umgebung sehr bildhaft als wäre man mit dabei.


    Der Roman selbst ist nur bedingt spannend, doch man fiebert mit Luce mit, was es denn mit Daniel und seinem mysteriösen Verhalten auf sich hat, warum er Luce teils ignoriert und im Grunde doch mit ihr zusammensein möchte. Luce als Protagonistin selbst wirkt anfangs etwas zurückhaltend und schüchtern, doch ändert sich das im Laufe der Handlung, je mehr sie über Daniel erfährt. Daniel kommt anfangs eher unsympathisch daher, da er Luce immer wieder vor den Kopf stößt. Warum das so ist, erfährt man zwar mehr oder weniger bereits im Prolog, doch die genaue Ursache dafür kann man später gut nachvollziehen.


    Da es sich mit "Engelsnacht" um den Auftaktband einer mehrteiligen Serie handelt, bin ich schon sehr auf den zweiten Teil gespannt, da das Ende relativ offen gehalten ist und sich für die Fortsetzung schon einiges an Spannung abzeichnet. "Torment" erscheint im Original bereits am 28. September 2010. Für wann eine deutsche Übersetzung geplant ist, steht noch nicht fest.


    Zur Gestaltung des Buchs: Das Cover ist in mehreren Blautönen gehalten, in der Mitte ist ein Mädchen mit langen schwarzen Haaren in einem schwarzen Kleid zu sehen, das sich die Hände vors Gesicht hält. Der Titelschriftzug leuchtet in einem schönen Silber.


    Fazit: Lösen Engel nun den Vampirhype ab? Es sieht danach aus - Lauren Kate hat mit "Engelsnacht" eine schöne und mysteriöse Liebesgeschichte erdacht, in der nun die Engel am Zuge sind.


    Wertung: 4 von 5 Punkten

    Iny Lorentz - Aprilgewitter


    Kurzbeschreibung:
    Ende des 19. Jahrhunderts: Glücklich und voller Hoffnung brechen Lore und Fridolin nach Berlin auf. Hier erfüllt sich Lore ihren großen Traum, mit ihrer Freundin einen Modesalon zu eröffnen. Doch bald muss sie erkennen, dass sie von den Damen der Gesellschaft geschnitten, ja dass ganz offensichtlich gegen sie intrigiert wird. Zu allem Überfluss beginnt es auch noch in ihrer scheinbar so glücklichen Ehe zu kriseln, denn Fridolin hat eine alte Bekannte wieder getroffen - die Besitzerin des Edelbordells Le Plaisir...

    Kurzbeschreibung:
    Das kann doch nur ein Witz sein! Nat will zwar einen Hund, aber nicht diesen zotteligen, dreckigen Riesenköter. Dann heißt der auch noch Woody. Aber irgendwas ist da, in seinen Augen, in seinem Blick. Die Wahrheit hätte Nat sich jedoch nicht mal in seinen wildesten Träumen vorstellen können.
    Woody ist ein Wolfen, ein Gestaltenwandler der höchsten Art. Leider hat er seine Verwandlungen nicht ganz im Griff. Und das bringt Nat nicht nur in peinliche Erklärungsnöte, sondern die beiden in tödliche Gefahr. Denn Woody ist auf der Flucht. Er konnte zwar in allerletzter Sekunde einem streng geheimen Forschungsprojekt entkommen. Aber seine Verfolger sind ihm längst auf der Spur. Und das sind gefährliche Typen der übelsten Sorte...


    Zur Autorin:
    Di Toft hatte schon die verschiedensten Jobs. Sie verkaufte sehr noble Häuser an Fußballer, beobachtete Männer, die tiefe Löcher in die Straße gruben, schrieb Dienstvorschriften und Werbetexte. Heute arbeitet sie in der neuen Bibliothek ihrer alten Schule. "Der Clan der Wolfen" ist ihr erstes Buch - und der Auftakt zu einer Trilogie. Di lebt mit ihrer Familie und einem Hund namens Dave in Portishead, England. Dave ist riesengroß. Man kann ihn auf Google Earth sogar aus dem All erkennen.


    Teddy grinste benommen und starrte weiter in die Lichter. Dann erhaschte er eine Bewegung beim Picknickplatz drüben, und als er hinüberspähte, stockte ihm der Atem. An einem der Steintische saß eine wahre Albtraumgestalt, schlimmer als in jedem Horrorfilm, und verspeiste Sandwiches aus einem großen Picknickkorb. (Seite 215)


    Rezension:
    Nat möchte einen Hund, aber muss es ausgerechnet dieses dreckige, riesige und nicht gerade schön anzusehende Exemplar sein, dass ihm der Farmer Alec Tate andrehen will? Ja, genau der soll es sein, denn Woody blickt Nat aus seinen bernsteinfarbenen Augen an und schon ist es um ihn geschehen. Doch Woody hält noch eine viel größere Überraschung parat: Er ist ein Wolfen, ein Gestaltenwandler, der sich in einen Jungen verwandelt, wenn nicht unbedingt jemand damit rechnet.


    Dadurch sind beide in Gefahr, denn Woody flüchtete aus einem geheimen Forschungsprojekt der Regierung und nun sind einige sehr unangenehme Zeitgenossen hinter ihm her, angeführt von dem rabiaten Lucas Scale. Sie versuchen alles, um Woody wieder einzufangen. Ob ihnen das wohl gelingen wird?


    "Der Clan der Wolfen" ist der 1. Band einer Trilogie um Nat und Woody. Der englische 2. Band "Wolven - The Twilight Circus" wurde im Mai 2010 veröffentlicht, der 3. Band soll im Mai 2011 erscheinen. Wann die deutsche Fortsetzung geplant ist, steht leider noch nicht fest.


    Mich hat dieses Jugendbuch, das ab 11 Jahren empfohlen wird, begeistert. Die Geschichte fängt zunächst recht lustig an, man lernt Nat und seine Familie, die aus seiner Mutter Jude und den Großeltern Mick und Apple besteht (Nats Vater befindet sich momentan in Frankreich) kennen, wie sie gerade bei Farmer Alec Tate zu Gast sind, der ihnen Woody unbedingt andrehen will.


    Später geht es dann recht spannend zur Sache, als die unheimlichen Verfolger Woodys auf den Plan treten. Doch auch der Witz bleibt nicht auf der Strecke. Der Autorin Di Toft ist mit diesem Auftaktband ein unterhaltsames, lustiges, aber auch spannendes und in manchen Teilen unheimliches Buch gelungen, das für schöne Lesestunden sorgt. Die Sprache ist einfach und verständlich und die Hauptpersonen Nat, seine Familie und Woody sind schnell ins Herz geschlossen.


    Das Ende bleibt ein wenig offen und es wird bereits eine kurze Leseprobe zum nächsten Band geboten. Rundum eine Empfehlung für jugendliche Leser, aber auch für Erwachsene, die gerne mal ein Jugendbuch lesen, geeignet.


    Zur Gestaltung des Buchs: Das Cover ist eines der originellsten, die mir in letzter Zeit aufgefallen sind. Es besteht nämlich aus einem sogenannten Wackelbild: Beim Hin- und Herschwenken wechselt Woody, der Junge zu Woody, dem Wolfen. Eine sehr schöne Idee!


    Fazit: Witzige Elemente gepaart mit Spannung - Di Toft ist mit "Der Clan der Wolfen" ein schöner Auftakt zu dieser Trilogie gelungen, die ich gerne empfehlen möchte.


    Wertung: 4 von 5 Punkten