Das war mein amazon Kommentar zu dem Buch:
Man muß schon aufpassen mit welchen Erwartungen man an solch ein Buch herangeht. Bei mir waren es leider die falschen. Erwartet hatte ich einen komplizierten Mordfall der durch akribischer Polizeiarbeit aufgedeckt wird. Das trifft aber leider nur zum Teil zu. Denn nicht die Arbeit der beiden Polizeiermittler steht im Vordergrund, sondern vielmehr wie die betroffenen Freunde und Angehörigen des Mordofpers diese Tat verarbeiten.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht der besten Freundin des Opfers, Alice Halpert. Man erlebt mit, wie sie mit der Tat umgeht und wie sie Stück für Stück in die Aufklärung derselbigen hineingezogen wird. Allerdings passiert das in einem recht schleppenden Tempo und relativ spannungsarm. Ihr Leben scheint zwar ebenfalls bedroht zu sein, aber so recht glaubt man als Leser nicht daran. Statt dessen muß man sich vielmehr mit ihrer Suche nach einer neuen Wohnung auseinandersetzen. Das ist nun nicht unbedingt prickelnd zu lesen. Auch der reisserische Titel -7 Minuten zu spät- ist eigentlich völliger Nonsens. Denn ob es nun 7 Minuten, 6 Stunden oder 4 Tage sind ist für die Geschichte völlig egal und belanglos.
Eigentlich bleiben alle Figuren, Alice vielleicht einmal ausgenommen, ziemlich blass und eindimensional. Man erfährt nur das nötigste von ihnen - aber mehr will man auch gar nicht wissen. Die Auflösung ist etwas an den Haaren herbeigezogen. Zwar nicht ganz unlogisch, aber doch nicht so hundertprozentig - auch was das Verhalten des Ehemannes des Opfers angeht.
Alles in allem ein recht durchschnittliches Buch. Zwar keine verschwendete Lesezeit, aber wer andere Möglichkeiten hat, kann und sollte diese auch getrost nutzen. Ihm entgeht nichts.