Beiträge von Incomplete

    Reif für die Insel Cinderella fühlt sich vom Pech verfolgt. Sie ist pleite, der Vater ihres Kindes hat sie verlassen, doch sie plant einen neuen Anfang: ausgerechnet auf Sylt. Aller Anfang ist jedoch schwer. Sie hat kein Geld für eine Unterkunft und findet nur einen Job als Zimmermädchen. Und Tommy, ihr fünfjähriger Sohn, ist auch nicht immer ein Quell der Freude. Der Junge will etwas, das alle Kinder haben: einen richtigen Vater. Weil Cinderella sich geschworen hat, nie wieder einen Mann anzuschauen, schaltet sie kurz entschlossen eine Anzeige: "Vaterrolle auf Vierhundert-Euro-Basis" zu vergeben. Damit nehmen die amourösen Verwicklungen ihren Lauf. Eine anrührende Liebesgeschichte – nicht nur für Sylt-Fans!


    Sylt – Für viele DIE Urlaubsinsel. Für Cinderella ist es allerdings mehr ein Fluchtort, auf dem sie neu anfangen will. Wo andere Urlaub machen, möchte sie für sich und ihren Sohn eine Wohnung und einen Job finden, damit sie mit ihrer Vergangenheit endgültig abschließen kann.


    Emma Bieling hat mit “Cinderella auf Sylt” einen leichten und humorvollen Roman geschrieben, der perfekt zum Sommer passt. Die Geschichte selbst ist nicht völlig neu: Junge Frau wird von ihrem Mann betrogen und flüchtet in eine neue Stadt/auf eine Insel, um noch einmal von vorne anzufangen.
    Obwohl man sowas bereits öfters gelesen hat, wird das Thema jedoch nicht langweilig, im Gegenteil: Emma Bieling hat die Thematik sehr charmant und humorvoll verpackt, sodass ich mich während der Lektüre pudelwohl gefühlt habe.


    Der Schreibstil ist flüssig und leicht. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und sind voll mit Humor, Sarkasmus und Hoffnung gefüllt. Allerdings bedient sich die Autorin auch vieler Klischees, was ich jetzt allerdings nicht als schlimm empfunden habe. Dennoch fällt es sehr auf. Cinderellas Job musste natürlich in einem Hotel sein, dazu kommt, dass der Sohn auf der Insel ständig Krabben als Essen haben möchte. Kommt einem ziemlich bekannt vor, aber dennoch: Alles sehr liebevoll geschrieben. Stellenweise verfällt der Schreibstil aber auch in Richtung Kitsch, woran man sich erst einmal gewöhnen muss, allerdings kommt dies erfreulicherweise nicht allzu oft vor.
    Beispiel: “Eine intensivere Abfuhr konnte es nicht geben. Geknickt wie eine gebrochene Rose, deren Schönheit man verkannt hatte, verließ Cinderella das Geschäft.”


    Die Charaktere sind sehr gelungen und ich habe sie sehr schnell ins Herz geschlossen. Cinderella führt mehr oder weniger ein echtes Cinderella-Leben: Ihre Mutter verstarb, als sie sechs Jahre alt war, sie musste jahrelang bei ihrer Stiefmutter in der Schneiderei arbeiten und ihr Mann hat sie mit ihrer Schwester und anderen Frauen betrogen. Sie setzt all ihre Wünsche, Hoffnungen und Träume auf Sylt und möchte mit ihrem fünfjährigen Sohn dort ein neues Leben beginnen. Sie ist ein bisschen naiv und durchdenkt viele Dinge nicht, ist aber eine absolut liebenswerte Mutter, die nur das Beste für sich und ihren Sohn möchte.
    Ihren Sohn Tommy muss man einfach mögen. Er ist eine Mischung aus Engel und Satansbraten und immer für eine Überraschung gut. Durch seine offene und ehrliche Art bringt er seine Mutter so manches Mal in Schwierigkeiten und versucht sehr oft seinen Willen durchzusetzen.


    Die Suche nach einer neuen Liebe und eines Vaters für Tommy wird authentisch, chaotisch und humorvoll erzählt. Auch das Ende ist sehr gelungen, lässt aber noch einige Fragen offen, sodass ich die Hoffnung habe, dass es eventuell eine Fortsetzung geben könnte. Wünschenswert wäre es.


    Die Covergestaltung gefällt mir sehr gut. Die Sonnenbrille und der Blick auf den Strand ist gelungen und passend zum Thema. Ebenfalls gelungen ist die Kurzbeschreibung, die das Wichtigste enthält und bei der Suche nicht zu viel verrät. Perfekt!


    Insgesamt hat mir “Cinderella auf Sylt” gut gefallen. Die Autorin überzeugt mit wunderbaren Charakteren und einer Insel, die das Herz höher schlagen lässt. Als Sommerlektüre bestens geeignet.


    :lesend :lesend :lesend :lesend :lesend

    Als “Meisterklasse” 2011 erschienen ist, war ich sehr skeptisch, da mir die Kurzbeschreibung nicht so ganz gefallen hat. Nachdem ich allerdings ein paar positive Rezensionen zu dem Buch gelesen habe, wurde ich doch neugierig. Gott sei Dank hatte ich kaum Erwartungen an dieses Buch, denn so konnte ich nicht enttäuscht werden, denn “Meisterklasse” hat meinen ersten Eindruck leider bestätigt.


    Es ist nicht so, dass das Buch gänzlich schlecht ist, jedoch hat es mich kaum gepackt und ich habe mich zum Ende hin mehr oder weniger durch die Seiten geschleppt, als wirklich Spaß an dem Buch zu haben. Zwar ist der Schreibstil an sich ganz nett und auch Katarina war eine recht angenehme Protagonistin, aber es sollte wohl einfach nicht sein. Die Geschichte hat mich stellenweise zu sehr an die wunderbare “Ocean’s Eleven/Twelve/Thirteen”-Filmreihe erinnert, die ich noch heute sehr mag. Zwar ist dieser Vergleich mit Sicherheit nicht von der Autorin gewollt, aber dennoch kommt man einfach nicht drum herum, beides miteinander zu vergleichen.


    Der Schreibstil ist wie gesagt recht angenehm, aber nichts, was mich umgehauen hätte. Die Gedanken von Katarina werden nachvollziehbar und sympathisch beschrieben, sodass man sie recht gut kennen lernt. Obwohl sich die Autorin große Mühe gegeben hat, hat mir das Besondere gefehlt. Zwar liest sich das Buch trotz manch holpriger Stelle relativ schnell und leicht, aber dennoch blieb ich etwas enttäuscht zurück.


    Die Crew rund um Katarina wird gut und liebevoll beschrieben, was so ziemlich das Positivste an dem Buch ist, allerdings kam mir doch vieles zu leicht und zu überspitzt vor. Die Diebstähle sind zwar gut durchdacht und die Vorgehensweise wirkt auch relativ authentisch, allerdings war mir das Meiste zu gewollt und zu verkrampft. Die Lockerheit hat leider an vielen Ecken gefehlt.


    Ein weiterer Kritikpunkt ist die angebliche Liebesgeschichte, die in dem Buch zu finden ist. “Angeblich” deswegen, weil diese bis zum Schluss nicht einmal ansatzweise klar ersichtlich ist. Diese verläuft eher orientierungslos vor sich, als eine gewisse Spannung oder Romantik auszustrahlen. Schade, denn das Potential war durchaus vorhanden.


    Relativ gelungen sind auch die vielen Ortswechsel. Zwar sind diese stellenweise fast schon zu rasant, aber dennoch sind die schnellen Reisen eine gelungene Abwechslung zu anderen Büchern, die nur in einer Stadt spielen.


    Das Cover ist ganz nett, aber bei weitem kein Highlight im Bücherregal. Allerdings ist Katarina recht gut getroffen und das Gemälde im Hintergrund, sowie die Laserstrahlen sind stimmig zur Geschichte. Zwar stimmt bei Katarina die Haarfarbe und die Frisur nicht, aber dennoch finde ich das Mädchen auf dem Cover sehr passend, da der Blick und die Haltung gut zu ihr passen. Die Kurzbeschreibung ist nach meinem Geschmack etwas zu lang und verrät zu viel, sodass kaum noch Unerwartetes in dem Buch zu finden ist. Weniger ist mehr!


    Insgesamt ist “Meisterklasse” ein Buch, dass man nicht unbedingt gelesen haben muss. Zwar kann man stellenweise durchaus Spaß an der Geschichte haben, der große Knaller ist es jedoch nicht. Die Fortsetzung werde ich nicht mehr lesen.


    :lesend :lesend

    Bücher, die nur aus E-Mails, Briefen und SMS bestehen, sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. Bereits Autorinnen wie Meg Cabot und Cecelia Ahern konnten mich damit voll und ganz überzeugen. Als ich erfahren habe, dass Sofie Cramer zusammen mit Sven Ulrich ähnliches plant, war ich sofort neugierig. Und dieses Buch zu lesen, hat sich absolut gelohnt.


    Bereits mit "SMS für dich" konnte mich Sofie Cramer vor knapp zwei Jahren sehr begeistern, daher hatte ich bei "Herz an Herz" große Erwartungen. Das Autorenduo konnte mich überzeugen und hat mich mit den Protagonisten lachen und leiden lassen. Die Briefe sind weder zu kurz, noch zu lang und haben eine gute Mischung aus Sarkasmus und tiefgründigen Gesprächen. Auch wenn diese Geschichte eine gewisse Ähnlichkeit zu "Gut gegen Nordwind" aufweist, kann man diese im Grunde genommen kaum miteinander vergleichen, da "Herz an Herz" deutlich besser und gefühlvoller geschrieben ist. Hier wurde quasi alles besser gemacht, was ich bei Daniel Glattauer vermisst habe.


    Der Briefwechsel von Sara und Berti war von Anfang an sehr interessant. Als Sara in ihrer Verzweiflung eine Flaschenpost schreibt, ahnt sie nicht, dass jemand auf sie reagieren würde, von daher ist es gleich doppelt überraschend für sie, als sie kurze Zeit später eine Antwort von Berti erhält. Was zunächst sehr zaghaft und vorsichtig beginnt, wird jedoch recht schnell vertrauter und man teilt sämtliche Emotionen miteinander. Schön zu beobachten war auch, wie sich die Geschichte entwickelt. Die Charaktere lernen sich nicht nur immer besser kennen, sondern man erkennt auch das Interesse füreinander, indem die Abstände zwischen Briefe, E-Mails und SMS immer kürzer werden und man sich immer mehr aufeinander einlässt.


    Die Gefühle und Ansichten der beiden Protagonisten werden gut dargestellt. Sie sind authentisch, sympathisch und konnten mich von der ersten bis zur letzten Seite gut unterhalten. Ohne großartig zu viel zu verraten, muss gesagt werden, dass ich es absolut großartig finde, dass es sich hier um keine kitschige Liebesgeschichte handelt, wie man es eventuell anhand des Covers erwartet. Vielmehr ist es ein Zusammentreffen zweier Fremder, die ihre Gedanken, Gefühle und Erfahrungen zum Teil schonungslos niederschreiben und aufeinander zu gehen.


    Das Cover ist relativ kitschig, aber dennoch wunderschön. Schon allein die Mischung aus Wolken, Ballon und Brief passt gut zusammen und die tollen Farben runden das Cover ab. Allerdings ist ein bisschen zu viel Romantik darauf zu erkennen, was man in der Geschichte jetzt nicht unbedingt vorfindet.


    "Herz an Herz" ist eine berührende und humorvolle Geschichte, die man einfach nur mögen muss. Sympathische Charaktere, authentische Gefühle und Gedanken, sowie die Idee, das Buch allein durch Briefe, SMS und E-Emails zu gestalten, sind eine Leseempfehlung wert. Kaufen, lesen, genießen!

    Die KOMPLETTE Handlung ist geklaut!


    Die komplette Handlung ist geklaut!


    Okay, zugegeben: Bücher, die extrem gehypt werden, hatten es schon immer besonders schwer bei mir. Bücher, die jedoch gehypt werden und mir gleichzeitig das Gefühl geben, einfach nur abgeschrieben zu sein, haben dagegen gar keine Chance bei mir. So erging es mir bei diesem Buch.


    Ich will der Autorin hiermit nicht unbedingt vorwerfen, dass sie die KOMPLETTE Geschichte geklaut hat, aber Fakt ist, dass es diese Geschichte schon einmal gab. Im Jahr 2003 wurde "Battle Royale" von Koushun Takami veröffentlicht. Auch hier stehen Freundschaft, Rivalität und tödliche Spiele im Vordergrund, sogar das "Fuchsgesicht" kommt bereits in diesem Buch vor. Soll das wirklich alles nur Zufall sein?!


    Gut, die eine Geschichte spielt in Panem, die andere in keiner fiktiven Welt, bei "Battle Royale" ist es eine Schulklasse, bei Panem zwei Jugendliche pro Distrikt, aber das war es auch schon mit den Unterschieden. Waffen und sogar Namen sind zum Teil vollkommen identisch. Wie will man da also noch überrascht werden?


    Kurzbeschreibung von "Battle Royale":
    Asien in der nahen Zukunft. Japan und China haben die Großrepublik Ostasien gegründet, einen totalitären Staat, in dem Furcht und Unterdrückung herrschen. Dazu gehört das Experiment »Battle Royale«, ein grausames Spiel, bei dem jedes Jahr Schulklassen ausgewählt und auf eine einsame Insel verschleppt werden, wo sich die Schüler gegenseitig bekämpfen, bis nur noch ein Überlebender übrig bleibt.


    Sicher, Katniss, Gale, Peeta und Co. sind sympathisch und stellenweise auch ganz interessant, aber für mich hat das einfach nicht gereicht, um in Euphorie auszubrechen. Nach jeder Seite hatte ich immer mehr den Eindruck, dass ich bereits alles schon kenne. Das sowas nicht Sinn der Sache ist, dürfte klar sein.
    Die Einteilung und die Erklärung der Distrikte, sowie das Training und Herannähern der jeweiligen Teilnehmer ist ganz nett erzählt, das muss man Suzanne Collins zugestehen, umgehauen hat es mich letztlich aber nicht.


    Der Schreibstil ist direkt, schonungslos und stellenweise alles andere als der gewohnte Jugendbuchstil, das ist aber auch der einzige Pluspunkt, den ich diesem Buch geben kann.
    Zugegeben: Hätte ich "Battle Royale" nicht gekannt, wären "Die Tribute von Panem" sicherlich besser bei mir angekommen, aber da es nun einmal nicht so ist, konnte ich bei diesem Buch stellenweise nur fassungslos den Kopf schütteln und habe es bei der Hälfte abgebrochen.


    Die Verfilmung werde ich mir allerdings nicht entgehen lassen. Sollte mir dieser gefallen, kann ich mir sogar vorstellen, der Trilogie noch einmal eine Chance zu geben. Aber aktuell steht für mich ganz klar fest, dass der Hype um Panem nichts für mich ist.

    Der 12-jährigen Hugo Cabret ist bereits in jungen Jahren auf sich allein gestellt. Da sein Vater bei einem Museumsbrand ums Leben kam, muss Hugo zu seinem Onkel in den Bahnhof ziehen. Nachdem auch dieser spurlos verschwindet, ist Hugo vollkommen allein und verheimlicht das Verschwinden seines Onkels, damit er weiterhin unbeobachtet im Bahnhof leben und den Job seines Onkels übernehmen kann. Mit kleinen Diebstählen hält er sich halbwegs über Wasser, denn er hat eine ganz bestimmte Aufgabe: Er möchte den mechanischen Mann, eine Art Roboter, der eigenständig schreiben kann, reparieren, da Hugo hofft, dass sich hier eine geheime Botschaft seines Vater befindet.
    Allerdings wird er bei einem seiner Diebstähle vom Spielzeughändler Georges Méliès erwischt, der Hugo androht, ihm beim Bahnhofswächter zu verraten, wenn er ihm nicht verrät, wofür er Zahlenräder und Schrauben benötigt. Georges Méliès entdeckt ein Notizbuch, dass Zeichnungen über den mechanischen enthält und nimmt es ihm ab. Hat Hugo noch eine Chance, den mechanischen Mann zu reparieren, wenn ihm die nötige Anleitung fehlt?


    "Die Entdeckung des Hugo Cabret" ist Brian Selznicks erster Roman. Bereits auf den ersten Seiten merkt man, dass man hier ein ganz besonderes Buch in den Händen hält. Wer trotz eines Umfanges von knapp 550 Seiten glaubt, dass es sich dabei um einen dicken Wälzer über mehrere Tage Lesezeit handelt, wird schnell enttäuscht sein, denn dieses Buch hat man recht schnell in ein bis zwei Stunden durch, da die Geschichte zu zweidrittel nur aus Zeichnungen besteht. Die wenigen Seiten, die hier beschrieben sind, haben es jedoch in sich. Hugos Geschichte wird schnell erzählt und man fliegt nur so durch die Zeiten. Der Autor hält sich nicht groß mit Vorgeschichten auf, viel mehr ist man als Leser direkt mitten im Geschehen. Die Dialoge sind gelungen und die Charaktere wirken allesamt authentisch, auch wenn diese ein paar Schwächen aufweisen.


    Die zahlreichen Illustrationen stammen ebenfalls vom Autor. Sie sind oftmals sehr detailliert gezeichnet und geben die Geschichte gut wieder und führen sie weiter, allerdings wäre ein bisschen mehr Text und weniger Zeichnungen für meinen Geschmack besser gewesen. Von den knapp 550 Seiten gibt es gerade einmal knapp 150-200 Seiten Text, die noch nicht einmal vollkommen ausgefüllt sind. Stellenweise hätte ich die Bilder lieber in Textform erlebt, weil die Geschichte dann noch mehr Schwung gehabt hätte. So bin ich beim ständigen Umblättern der Zeichnungen dann doch nach einer Zeit etwas gelangweilt gewesen, da ein flüssiges Lesen einfach nicht zustanden kommen konnte.


    Auch mit den Charakteren hatte ich am Anfang meine Probleme. Zwar fand ich Hugo von Anfang an sympathisch, aber dennoch hat mir etwas bei ihm gefehlt. Er war mir eine Spur zu glatt, einige Ecken und Kanten hätten ihm gut gestanden. Allerdings ist seine Entwicklung im Laufe der Zeit enorm. Isabelle wirkt dagegen sehr häufig wie ein Fremdkörper. Sie versucht sich recht schnell mit Hugo anzufreunden, kommt dabei aber sehr naiv und aufdringlich rüber. Ihre Entwicklung ist leider auch nicht so groß wie bei Hugo, viel mehr wurde sie mir immer unsympathischer, je mehr ich über sie und ihr Handeln erfahren habe. Wirklich interessant ist dagegen Georges Méliès. Bereits bei seinem ersten Auftritt empfand ich ihn als geheimnisvoll und unnahbar, was sich während der Geschichte bestätigt hat. Seine Lebensgeschichte hat mich berührt und ich hätte am liebsten noch viel mehr über ihn erfahren. Hugo wird hier zwar als Hauptcharakter dargestellt, aber der heimliche Star ist für mich Georges Méliès, da mich dessen Geschichte mehr überzeugen konnte.


    Die Covergestaltung ist gelungen, aber nicht unbedingt der größte Hingucker. Die Zahlenräder sind passend, dass Schloss allerdings eher weniger. Hier hätte ich mir lieber die Herzöffnung gewünscht, die immer wieder in der Geschichte erwähnt wird. Sehr gelungen ist dagegen die Kurzbeschreibung, die weder zu viel, noch zu wenig verrät und neugierig auf mehr macht.


    Insgesamt konnte mich "Die Entdeckung des Hugo Cabret" trotz mancher Schwächen zum Teil überzeugen. Da die größte Schwäche hier jedoch die zu vielen Zeichnungen sind, ist mir der Lesespass zwischendurch immer wieder verloren gegangen. Sollte man das Buch dennoch kaufen? - Ja, denn Hugo Cabret und Georges Méliès geben ein wunderbares Zusammenspiel ab, das man nicht verpassen sollte.

    Für London ist jeder Tag ein Abenteuer. Das Mädchen leidet seit ihrer Kindheit an einer besonderen Art von Amnesie und erinnert sich morgens nicht mehr daran, was sie am Tag zuvor gemacht hat. Während sie jeden Tag aufs Neue ihre Vergangenheit vergisst, kann sie jedoch immer einen Blick in ihre Zukunft werfen. Durch unzählige Notizen bleibt sie auf dem aktuellen Stand, allerdings muss sie dafür auch Rückschläge erleiden, denn in der Schule ist sie eine Außenseiterin und muss sich täglich mit lästernden Cheerleaderinnen auseinandersetzen.
    Als sie bei einem Feueralarm auf den gleichaltrigen Luke trifft, ändert sich vieles für sie. Zwar muss sie sich immer noch mit lästernden Mitschülerinnen auseinandersetzen, allerdings hat sie nun Luke an ihrer Seite, der sie zu ihren Klassenräumen begleitet und ihr nach kurzer Zeit sein Herz schenkt. Für London könnte nun alles schöner sein, wären da nicht Blicke in ihre Zukunft, die sie stark verunsichern. So sieht sie sich immer wieder auf dem Friedhof stehen, wie sie um einen Menschen trauert und auch Luke taucht in ihrer Zukunft nicht auf. Aber muss wirklich immer alles so kommen oder kann man seine Zukunft und die seiner Mitmenschen mit ein paar einfachen Handlungen verändern?



    Es kommt bei mir äußerst selten vor, dass ich ein Buch einfach so kaufe, ohne den Inhalt zu kennen. Meistens ist es der berühmte Griff ins Klo, aber diesmal nicht, denn "Forgotten" hat mich von der ersten Seite an komplett in seinen Bann gezogen.
    Wirklich neu ist die Idee nicht, denn Bücher und auch Filme (u.a. "50 erste Dates") haben sich mit dem Thema bereits ausführlich beschäftigt, aber dennoch konnte mich Cat Patrick mit ihrem Debütroman überzeugen, denn die Charaktere und Handlungsstränge sind perfekt aufeinander eingestimmt.


    Der Schreibstil ist absolut großartig. Die Autorin schafft es von Beginn an, die Melancholie bei den Charakteren perfekt auszudrücken. Die Geschichte liest sich flüssig und aufgrund der kurzen Kapitel fliegt man nahezu durch die Seiten. Auch wenn die Thematik nicht unbedingt die einfachste ist, hat man hier dennoch eine recht gute Mischung geschaffen, sodass die Stimmung nicht allzu gedrückt ist und man mit den Charakteren nicht nur leiden, sondern auch lachen konnte. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von London, die unter Amnesie handelt.
    Die Idee, dass sie ihre Vergangenheit nicht kennt, aber dafür ihre komplette Zukunft vor Augen hat, ist wie gesagt nicht neu, aber dennoch sehr interessant. Es ist erstaunlich, wie gut die Protagonistin trotz vieler Hürden ein halbwegs normales Leben führen kann.


    London ist eine tolle Protagonistin, die ich schnell ins Herz schließen konnte. Ihre Amnesie wird eindrücklich geschildert, aber dennoch wird sie hier nicht als Opfer dargestellt, das man den ganzen Tag bemitleiden muss. Durch Notizen hält sie ihre Erlebnisse fest, sodass sie sich auch in Zukunft ihre Erfahrungen nachlesen kann, um so auf Freunde und Familie eingehen zu können.
    Aber nicht nur London konnte mich überzeugen, sondern auch sämtliche andere Charaktere. Da gibt es zum einen ihre Mutter, die sich stets bemüht, ihrer Tochter ein schönes und sorgenfreies Leben zu bereiten, ihre beste Freundin Jamie, mit der es zwar nicht immer einfach ist, sie aber dennoch ihre Daseinsberechtigung hat und natürlich Luke, der neu in die Stadt zieht und schnell einen Platz in Londons Herz erhält.


    Aber nicht nur die Amnesie ist hier ein großes Thema, sondern auch die Familienverhältnisse, die bei London herrschen. Ihre Mutter ist alleinerziehend, zu ihrem Vater und ihrer Großmutter hat sie keinerlei Kontakt und die Freundschaft zu Jamie ist auch oftmals schwierig. Ebenfalls einen großen Platz erhält die Liebesgeschichte zwischen London und Luke, die hier weder zu kitschig, noch zu naiv dargestellt wird. Beide wirken sehr reif für ihr Alter und können mit ihren Problemen und Sorgen gut umgehen.
    Ein kleiner Kritikpunkt ist hier das Ende, das mir ein bisschen zu plötzlich kam. Zu schnell wurde für meinen Geschmack zu viel auf einmal aufgelöst, aber dennoch konnte ich mit dem Ausgang zufrieden sein, weil ich mir genau dieses für London und ihre Mitmenschen gewünscht habe.


    Die Covergestaltung ist wunderschön, auch wenn sie stark vom Original abweicht. Die zarten Farbtöne passen aber dennoch gut zu Londons Wesen. Die Kapitelgestaltung hat mir ebenfalls gut gefallen. Sie sind weder zu lang, noch zu kurz.


    Insgesamt ist "Forgotten" ein Risikokauf gewesen, der sich auf ganzer Linie gelohnt hat. Interessante Charaktere und gut durchdachte Handlungsstränge machen dieses Buch zu einem schönen Leseerlebnis, das mir noch länger im Gedächtnis bleiben wird. Jetzt schon ein Jahreshighlight für mich!

    Als ich im letzten Jahr "Sieben Minuten nach Mitternacht" entdeckt habe, war für mich von Anfang an klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Da mich das Cover, die Illustrationen und die Kurzbeschreibung enorm begeistert haben, habe ich hier eine einfühlsame und erschütternde Geschichte erwartet, doch Pustekuchen! Bereits nach den ersten zwanzig Seiten habe ich gemerkt, dass hier etwas nicht stimmt. Obwohl die Geschichte recht schnell beginnt, konnte sie mich von Anfang an nicht für sich gewinnen, viel mehr wurde ich nach jeder Seite ein bisschen skeptischer.
    Im Prinzip hat "Sieben Minuten nach Mitternacht" auf den ersten Blick alles, was ein gutes Buch ausmacht: Eine gut gemachte Kurzbeschreibung, eine versprochene düstere Handlung, einen halbwegs sympathischen Protagonisten und gute Illustration. Allerdings ist dieser erste Eindruck schnell verflogen, denn weder die Kurzbeschreibung, noch der Hauptcharakter Conor konnten überzeugen.


    Die Idee, dass ein Monster für psychische Probleme steht, finde ich auf den ersten Blick plausibel, besonders wenn man das Alter des Protagonisten bedenkt, allerdings ist die Idee alles andere als neu und nur mittelmäßig umgesetzt worden. Dafür sind die Charaktere hier aber auch um einiges authentischer als in anderen Büchern, was wiederum einen Pluspunkt bringt.
    Man merkt Conor schnell an, dass er anders ist, als andere Jungs in seinem Alter. Während andere vor dem Monster geflohen wären, setzt sich Conor mit diesem auseinander und zeigt keinerlei Furcht, was er diesem auch direkt klar macht. Gleichzeitig ist aber auch schnell klar, dass Conor Dinge erleiden musste, für die er nichts kann und die tief in seiner Seele festsitzen. Er wurde mir schnell sympathisch, eine Verbindung konnte ich zu ihm allerdings nicht aufbauen, da er mir dafür trotz der brisanten Thematik zu farblos blieb. Seine Gedanken sind wirr - mal sind sie sehr tiefgründig und werden lang und breit erklärt, dann wiederum werden sie nur sehr oberflächlich angeschnitten, hier hat mir ein klares Mittelmaß gefehlt.


    Wirklich schön ist jedoch das Cover, dass eine gewisse Melancholie ausstrahlt. Warum es hier allerdings noch eine Erwachsenenausgabe gibt, ist mir schleierhaft, denn dieses Buch würde ich nicht direkt als Jugendbuch bezeichnen - auch wenn der Protagonist ein Jugendlicher ist. Auch die Illustrationen sind gut gelungen und drücken Situationen und Gefühle gut aus und sorgen für eine düstere Stimmung. Besonders gut gefiel mir daran, dass die Zeichnungen oftmals wirr und unsauber gezeichnet wurden, was sehr gut zu Conors Seelenleben passt.


    Insgesamt konnte mich "Sieben Minuten nach Mitternacht" trotz einer guten Thematik und vielen Erwartungen nicht komplett von sich überzeugen. Zwar hat dieses Buch alles, was ein gutes Buch ausmacht, allerdings sind die nötigen Emotionen vollkommen an mir vorbeigegangen. Wer sich mit den Abgründen der Seele beschäftigen möchte, ist bei diesem Buch mit Sicherheit gut aufgehoben - ich war es leider nicht.


    2/5

    Für Bastian stehen aufregende Tage bevor. Der scheue Medizinstudent, der sich hauptsächlich hinter Lernbücher verkriecht, lernt Sandra kennen und geht für sie sogar auf ein Rollenspiel, dass ihn normalerweise nie interessiert hätte. Im Wald trifft er auf eine Gruppe von Rollenspielern, die für fünf Tage das Leben im 14. Jahrhundert nachstellen wollen.
    Doch das Rollenspiel steht von Anfang an unter keinem guten Stern, denn Sandra ignoriert Bastian nahezu und auch der Standort ist der Gruppe zum Teil nicht ganz geheuer, denn der Wald, indem sich die Studenten treffen, soll verflucht sein. Als dann auch noch Mitspieler verschwinden, beginnt ein Wettlauf zwischen Leben und Tod…


    Da ich “Erebos” zu meiner Schande immer noch nicht gelesen habe, war ich auf “Saeculum” gleich doppelt gespannt – und ich wurde nicht enttäuscht.
    Ursula Poznanski hat einen so spannenden und mitreissenden Schreibstil, das es eine Freude war, dieses Buch zu lesen und mit den Protagonisten mitzufiebern. Das Buch liest sich flüssig und leicht und die Autorin hat es geschafft, die Spannung von Anfang bis Ende aufrecht zu erhalten.


    Obwohl Rollenspiele und auch das Mittelalter nicht so ganz mein Ding sind, konnte ich mich von Anfang an auf das Buch einlassen und habe mich in keiner eizigen Minute gelangweilt – ganz im Gegenteil. Das Leben im 14. Jahrhundert wird authentisch dargestellt und es war interessant mitanzusehen, wie die Charaktere sich auf das Abenteuer Mittelalter eingelassen haben. Einige kamen mit der Umstellung wunderbar zurecht und haben sich auf ein Leben ohne Handy und weitere Medien eingelassen und andere konnten mit den Extremsituationen, die das 14. Jahrhundert geboten hat, nicht umgehen. Allgemein ist es interessant, wie die Gruppe miteinander umgeht.
    So unterschiedlich die Gruppe miteinander umgeht, so unterschiedlich sind auch ihre eigenen Mitglieder. Die Gruppe ist bunt gemischt und vor allem Bastian hat seine Problem, sich daran zu gewöhnen. Allerdings steckt mehr in ihm, als man evtl. am Anfang erwarten könnte. Seine Entwicklung ist gut und er erkennt schnell, das etwas nicht stimmt und handelt auf realistische Art und Weise, ohne als Held zu wirken.


    Von den anderen Charakteren wirkt man besonders am Anfang wie erschlagen, da es zu viele sind und ich meine Probleme hatte, jeden einzelnen Charakter zu unterscheiden. Es war wahnsinnig schwer, sich auf die charaktere einzulassen und sie zu mögen. Allerdings ist ihre Entwicklung gut und ich konnte manche von ihnen im Verlauf der Geschichte ins Herz schließen.


    Die Covergestaltung ist genial. Obwohl sie so schlicht erscheint, sagt sie doch eine ganze Menge über dieses Buch aus, dass ebenfalls eine gewisse Schlichtheit ausstrahlt und dennoch so viel mehr zu bieten hat. Auch die Kurzbeschreibung ist gut geschrieben und macht neugierig auf mehr, ohne zu viel zu verraten.


    Insgesamt konnte mich “Saeculum” von sich überzeugen und ich hatte großen Spaß, die Charaktere bei ihrem Abenteuer zu begleiten. Vor allem Fans vom Mittelalter und Rollenspielen werden hier ihren Spaß haben. “Erebos” wird auch sehr bald gelesen, denn diese Autorin sollte man sich nicht entgehen lassen. Sehr empfehlenswert.


    4/5

    Die 13-jährige Stella ist nicht so wie andere Mädchen in ihrem Alter. Durch den frühen Tod ihrer Mutter ist sie mit ihrem Vater auf sich allein gestellt und befasst sich lieber mit Pflanzen, als mit Gleichaltrigen etwas zu unternehmen. Als eines Tages ein Mann mit Zylinder vor ihrem Haus auftaucht und sie als Pflanzenflüsterin anspricht, bekommt sie es mit der Angst zu tun. Zwar kann sie sehr gut mit Pflanzen umgehen und weiß auch immer, was mit ihnen los ist, aber macht sie das zu einer Pflanzenflüsterin?
    Am selben Abend begegnet sie dem Mann im Zylinder erneut, der ihr sagt, dass sie immer ihren Schlüssel bereithalten soll, doch Stella weiß nicht, worauf der mysteriöse Mann hinaus will. Als sie auf dem Dachboden einen Schlüssel ihrer verstorbenen Mutter entdeckt, scheint nichts mehr zu sein, wie es war. Wer war ihre Mutter wirklich und was hat es mit dem Schlüssel auf sich?
    Am nächsten Tag begegnet sie den gleichaltrigen Kian, der sich direkt an ihre Fersen hängt und sie nach Hause begleiten möchte. Zu spät erkennt Stella, dass dieser mit Faan, dem Zylindermann, zusammenarbeitet. Sie wird in eine magische Welt entführt, in der sie eine seltene Pflanze finden soll. Ein gefährliches Abenteuer beginnt…


    Nach “Melina und die vergessene Magie” ist “Sternenkraut” mein zweites Buch von Susanne Mittag. Nachdem ich von “Melina” bereits sehr begeistert war, waren meine Erwartungen an “Sternenkraut” natürlich ziemlich hoch. Enttäuscht wurde ich hierbei zum Glück nicht, denn Susanne Mittag hat es erneut geschafft, mich in eine magische Welt zu entführen, auf die ich mich voll und ganz einlassen konnte.


    Der Schreibstil ist wieder einmal sehr einfach gehalten, sodass besonders jüngere Leser keine Schwierigkeiten beim Lesen haben. Die Geschichte liest sich flüssig und schnell, was auch an der etwas größeren Schriftart liegt.
    Charaktere und Orte werden gut und ausführlich beschrieben und ich konnte mir dadurch alles sehr gut bildlich vorstellen. Vor allem die Höhlen werden hier bis ins kleinste Detail beschrieben. Obwohl dies als sehr verwirrender Bau gilt, habe ich einen guten Einblick dazu erhalten.


    Ganz besonders sind mir jedoch die Charaktere ans Herz gewachsen.
    Stella gehört zu der Sorte Mädchen, die man sofort in sein Herz schließt. Mit ihren 13 Jahren ist sie sehr reif und sie musste durch den Tod ihrer Mutter viel zu früh erwachsen werden. Sie schmeißt den kompletten Haushalt und kümmert sich um ihren Vater. Mit Gleichaltrigen kommt sie nur schwer aus, da ihr die passenden Themen zum Reden fehlen. Ihr Wissen über Pflanzen ist interessant und es artet nicht zu einem Biologiebuch aus. In den Höhlen wächst sie über sich hinaus und beweist Mut und Loyalität.


    Mit Kian und Tasne konnte ich zunächst nicht besonders viel anfangen, da sie recht blass wirkten. In der Mitte der Geschichte machen sie jedoch eine große Entwicklung und erhalten die nötigen Ecken und Kanten, die solche Charaktere brauchen.


    Die Covergestaltung ist sehr gut gelungen und passt sich der Geschichte an. Hierbei sind besonders die Verzierungen am Rand und der tolle Grünton ein optisches Highlight.


    Insgesamt hat mich Susanne Mittag erneut begeistert. Sympathische Charaktere und eine magische Handlung machen dieses Buch zu einem Highlight, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Empfehlenswert!


    4/5

    Für Becky beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Die lebenslustige Frau ist nicht nur eine glückliche Ehefrau, sondern nun auch schwanger. Alles könnte so schön sein, wären da nicht ihre Eifersucht und ihre Kaufsucht. Nachdem sie diese zuletzt reduzieren konnte, bricht diese erneut aus, weil sie alles für ihr ungeborenes Baby kaufen möchte – unabhängig davon, ob es wirklich notwendig ist oder nicht.


    Nachdem Becky erfährt, dass ihre Geburtshelferin eine Ex-Freundin von Luke ist, bricht für sie nahezu eine Welt zusammen, denn sie glaubt, dass sie ihr Luke ausspannen möchte. Aber wie weit kann Becky ihren Gefühlen trauen?


    “Prada, Pumps und Babypuder” ist der vorletzte Band der Shopaholic-Reihe.
    So sehr ich die anderen Teile gemocht habe, so sehr verfluche ich nun diesen Band. Becky kann allgemein ja unglaublich nerven, aber was sie sich in diesem Buch leistet, ist unterirdisch und hat mich nur noch genervt. Zum ersten Mal war ich so richtig froh darüber, ein Buch von Sophie Kinsella zu beenden.


    Der Schreibstil ist gewohnt gut und flüssig, trotz der eher miesen Handlung, habe ich dieses Buch dennoch an einem Tag beenden können, was wieder einmal für die Autorin spricht. Allerdings wurde ich diesmal einfach nicht gepackt, sondern habe eher genervt auf die gesamte Handlung reagiert.


    Die Beziehung zwischen Becky und Luke vertieft sich durch die Schwangerschaft und als Leser habe ich zunächst geglaubt, dass Becky selbst nun auch endlich ruhiger wird und zu sich kommt, aber Pustekuchen. Hier wird so ziemlich jedes Klischee erfüllt, dass man sich bei einer Schwangerschaft nur vorstellen kann. Becky fällt in alte Muster zurück und kauft ungeniert ein, was sie angeblich braucht und nicht braucht, dazu unterstellt sie Luke so einiges, u.a. eine Affäre, was ich ebenfalls nicht nachvollziehen konnte.
    Im Prinzip ist es ja normal, dass besonders bei typischen Frauenromanen mit Klischees gespielt wird, aber dies ist mir hier doch zu viel des Guten.


    Die Covergestaltung ist wie immer Geschmacksache. Bislang waren die Cover recht bedeutungslos, dieses hier gefällt mir jedoch, weil es endlich mal auf die Thematik eingeht. Das habe ich bei den letzten vier Bänden enorm vermisst.


    Leider konnte mich “Prada, Pumps und Babypuder” nicht von sich überzeugen. Zwar bleibt sich Sophie Kinsella auch in diesem Buch treu, schafft es aber nicht, dass bei ihren Charakteren eine Weiterentwicklung stattfindet. Empfehlenswert nur für echte Becky Fans, die auch in schlechten Zeiten zu ihr halten wollen/können.


    2/5

    Für Meghan kann das neue Lebensjahr nicht schlechter beginnen.
    Ihre Mutter interessiert sich kaum für sie und ihren Geburtstag und in der Schule wird sie gemobbt. Ihr kleiner Bruder Ethan und ihr bester Freund Robbie sind ihre einzigen Hoffnungsschimmer.
    Als Ethan jedoch entführt wird und im Haus ein Wechselbalg in seiner Gestalt sein Unwesen treibt, muss Meghan erkennen, dass nichts mehr so ist, wie es einmal war und sie erfährt die ganze Wahrheit.
    Robbie ist ihr Beschützer, der für sie sorgen und auf sie aufpassen soll. Durch Ethans Entführung muss sie mit Robbie in das Feenland “Nimmernie” reisen, um ihn zu befreien, doch hierbei lauern ungeahnte Gefahren auf sie, denn für die Bewohner des Feenlandes ist sie keine Unbekannte, denn ausgerechnet sie ist die Tochter des Feenkönigs.
    Als wäre das nicht verwirrend genug, verliebt sie sich in Ash, der dem Feindesland angehört. Schon bald muss sich Meghan entscheiden, was ihr wichtiger ist: Loyalität oder Liebe…


    “Sommernacht” ist der Auftakt von “Plötzlich Fee”.
    Bei diesem Buch war ich leider ganz oberflächlich, denn ich wollte es unbedingt wegen dem wunderschönen Cover lesen, dass mich direkt fasziniert hat. Dass diese Einstellung ein Fehler war, habe ich sehr schnell bemerkt, denn fesseln konnte mich das Buch so gut wie nie.


    Julia Kagawa ist hierbei jedoch alles andere als ideenlos, denn die Handlung hat mir ganz gut gefallen, allerdings merkt man hier auch, dass das Potenzial einfach nicht genutzt wurde.
    Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Die Autorin beschreibt die Charaktere und das Feenland sehr detailliert und ich konnte mir dadurch alles bildlich vorstellen, allerdings wirkte der komplette Verlauf auch etwas langatmig. Vieles wiederholt sich, allen voran Meghan’s Gedanken. Wiederholungen mögen zwar ganz nett sein, aber ein drittes und viertes Mal habe ich den gleichen Gedanken nicht mehr gebraucht.
    Ebenfalls gestört haben mich die vielen übernommenen Ideen aus anderen Büchern. Zwar kann sowas immer mal vorkommen, aber hier war es doch mehr als offensichtlich, dass sich die Autorin aus anderen Büchern etwas abgeguckt hat.


    Beispiele:
    Die Feenwelt “Nimmernie” wird über einen Schrank betreten, dies erinnert schon sehr an “Die Chroniken von Narnia”. Das Winterreich und seine Wesen hat mich ebenfalls sehr an Narnia erinnert.
    Dazu gibt es noch einen sprechenden Kater, der hauptsächlich durch sarkastische Bemerkungen und eigennützige Aktionen auffällt, dabei musste ich spontan an “Alice im Wunderland” und die Rose-Reihe denken.
    Auch die “Twilight”-Reihe darf hier nicht ungenannt bleiben, denn auch hier wurde ordentlich was abgeguckt. So erinnert die komplette Liebes-, bzw. Dreiecksgeschichte zwischen Meghan, Ash und Puck an die Situation zwischen Edward, Bella und Jacob.
    Ich persönlich halte ja nicht allzu viel von Twilight-Vergleichen, aber hier ist es mehr als auffällig.


    Allgemein wurde ich nur sehr schwer mit den Charakteren warm.
    Meghan ist zwar eine ganz sympathische und mutige Protagonistin, allerdings haben mir hier die nötigen Ecken und Kanten gefehlt. Ich mag sie, aber konnte sie nicht ins Herz schließen, was für mich bei einer Reihe unglaublich wichtig ist. Ihre Gefühle und Gedanken werden gut geschildert, allerdings wirkte sie dabei auf mich sehr naiv. Ein bisschen mehr Reife hätte ihr durchaus gut getan.
    Ihr bester Freund Puck, bzw. Robbie, wie er in der Menschenwelt genannt wird, hat mir da schon besser gefallen. Er hat Meghan in allen wichtigen Situationen begleitet und war ihr stets ein guter Freund, allerdings hat er seinen Auftrag, sie niemals in die Feenwelt zu bringen, nicht erfüllt.


    Aber trotz all der Kritik ist an diesem Buch nicht alles schlecht. Die magische Welt, die hier geschaffen wurde, konnte mich durchaus fesseln, allerdings reicht dies für mich nicht aus, um mich vollends zu begeistern. Auch der Kater Grimalkin konnte mich hier überraschen. Seine sture Art gefiel mir gut und ich hätte gerne noch viel mehr über ihn und seine Beweggründe erfahren.
    Die Liebesgeschichte in dem Buch wirkt gut ausgearbeitet und wirkt weder zu aufdringlich, noch deplatziert, allerdings wirkt Meghan wie oben beschrieben doch ein bisschen naiv, was ich ihr aber durch ihr Alter nur schwer übel nehmen kann.
    Interessant ist ebenfalls Meghans Familiengeschichte. Ihre Familie hatte nie viel Geld und somit konnte sie sich selten etwas leisten, was sie besonders in der Schule zu spüren bekam. Sie wurde durch ihre Wohnsituation und ihre Kleidung gemobbt und musste auf vieles verzichten. Ihre Mutter und deren Freund haben selten Zeit für sie und sie war dadurch schon zu oft auf sich selbst gestellt.


    Wirklich wunderschön ist hier die Covergestaltung, die direkt ins Auge fällt. Das sehr gut in Szene gesetzte Auge und die Pusteblume harmonieren perfekt miteinander und ist ein Highlight in jedem Bücherregal. Die Kurzbeschreibung ist dagegen für meinen Geschmack zu lang, da sie nahezu die komplette Handlung verrät und ich dadurch nur sehr selten während der Geschichte überrascht wurde. Hier wäre weniger mehr gewesen.


    Insgesamt konnte mich “Sommernacht” trotz vieler guter Ideen nicht ganz von sich überzeugen. Zwar mag ich die Welt, die die Autorin geschaffen hat, aber gepackt hat mich das Ganze nicht. Da ich allein für diesen Band fast vier Monate benötigt habe, werde ich auf weitere Bände dieser Reihe verzichten.


    3/5

    Virgin River bekommt Zuwachs.
    Für Paige und ihren Sohn Christopher gibt es nur nur einen Gedanken: Flucht! Sie flüchten aus Los Angeles in das abgelegene Virgin River. Eigentlich sollte es nur ein kurzer Aufenthalt werden, denn ihre Flucht ist noch längst nicht vorbei. Da ihr Sohn aber krank wird, bleibt Virgin River ihre einzige Alternative. Hilfe erhält sie von Preacher, der zusammen mit Jack die einzige Bar in Virgin River betreibt. Nach anfänglichem Zögern schafft es Paige, sich Preacher gegenüber zu öffnen und erzählt ihm den Grund für ihre Flucht aus Los Angeles.
    Gleichzeitig überschlagen sich die Ereignisse in dem kleinen Ort: Liz kehrt in den verschlafenen Ort zurück und überrascht die Einwohner mit ihrer Schwangerschaft. Für Rick ein Schock…


    “Wiedersehen in Virgin River” ist der zweite Teil der wunderbaren Virgin River-Reihe.
    Auch wenn dieses Buch Teil einer Reihe ist, muss man diese nicht zwingend nach der Reihenfolge lesen. Von Vorteil wäre es hier aber dennoch, da immer wieder Ereignisse aus dem ersten Band hervorgeholt werden.


    Während im ersten Band hauptsächlich über das Leben von Mel und Jack berichtet wurde, bekommen nun Preacher und Rick ihre großen Auftritte. Beide sind mit Mel und Jack sehr verbunden und haben bereits im ersten Band eine kleine Rolle gespielt. Nun erfährt man als Leser mehr über die Beiden und man muss sie einfach in sein Herz schließen.
    Der Schreibstil ist weiterhin flüssig und gut gewählt. Robyn Carr versteht es einfach, ihre Leser immer wieder aufs Neue für sich zu gewinnen.
    Bereits bekannte Charaktere haben sich weiterentwickelt und konnten auch weiterhin von sich überzeugen.


    Preacher ist ein Einzelgänger, der es hasst, im Mittelpunkt zu stehen. Er lebt ruhig und bescheiden in der Bar, die er zusammen mit Jack betreibt. Durch sein burschikoses Aussehen haben die Leute sehr viel Respekt vor ihm, einige haben sogar Angst vor ihm, wenn sie ihn nur nach dem Aussehen beurteilen. Durch Paige beginnt er sich zu öffnen und zeigt auch seine weiche Seite. Paige und ihr Sohn Christopher bedeuten ihm von Anfang an eine Menge und seine Bemühungen und Gedanken haben mich nicht kalt gelassen – im Gegenteil. Preacher ist ein so lieber Kerl, dass man ihm am liebsten die ganze Welt gönnen würde.
    Auch Paige und Christopher muss man einfach ins Herz schließen. Paige hat durch ihren Mann Wes eine Menge durchleiden müssen und flüchtet vor ihm aus ihrer Heimatstadt Los Angeles. Durch ihre Erlebnisse ist sie sehr sensibel und besitzt nur wenig Selbstvertrauen, das sie jedoch nach und nach immer mehr zurückgewinnt.
    Rick ist mit seinen 17 Jahren noch sehr jung. Er lebt mit seiner Großmutter in Virgin River und sieht in Jack und Preacher seine größten Bezugspersonen. Die Drei sind so eng miteinander verbunden, dass Jack schnell zu einer Vaterfigur für ihn wurde. Durch die Schwangerschaft seiner Freundin Liz wird er zum Mann und stellt sich dem Erwachsenenleben.
    Aber auch Mel und Jack werden in diesem Buch weiterhin thematisiert. Mel’s Schwangerschaft ist eines der Ereignisse in Virgin River und Jack kann sein Glück kaum fassen. Gleichzeitig stehen die Beiden Preacher und Rick in jeder Situation bei.


    Die Covergestaltung passt sich dem ersten Band an. Zu sehen ist diesmal der See, an dem sich Preacher, Rick und Jack regelmäßig zum Angeln treffen. Die warmen Farben passen perfekt zur Landschaft und laden zum Träumen ein.


    Insgesamt konnte mich auch der zweite Band der “Virgin River” von sich überzeugen und in seinen Bann ziehen. Robyn Carr hält an lieb gewonnenen Charakteren fest und erweitert die Kleinstadt mit neuen Bewohnern, die man direkt in sein Herz schließt. Eine tolle Reihe, die ich nur immer wieder empfehlen kann.


    5/5

    Für Mel verändert sich innerhalb von wenigen Sekunden das komplette Leben, als ihr Mann in einem Supermarkt unschuldig erschossen wird. Von ihrer Trauer überwältigt hat sie nur einen Wunsch: Raus aus Los Angeles in ein ruhigeres Leben.
    Sie kündigt ihren Job im Krankenhaus und verkauft ihr Haus, um ins kleine Dorf Virgin River zu ziehen. Hier möchte sie dem Arzt des Dorfes helfen und neue Kraft tanken. Doch das Dorf sieht nicht so aus, wie auf den Fotos, die sie zuvor erhalten hat. Die Straßen sind holprig und das versprochene Landhaus gleicht einer Ruine. Am liebsten würde sie sofort wieder aus Virgin River flüchten, wären da nicht ein ausgesetztes Baby und Barbesitzer Jack, der sich vom ersten Moment an liebevoll um sie kümmert…


    Robyn Carr war mir vor “Virgin River” gänzlich unbekannt, von daher war ich besonders gespannt, was ich hier zu erwarten habe – und ich bin sehr begeistert. “Neubeginn in Virgin River” ist für mich eine der Überraschungen des Jahres und der erste Band der “Virgin River”-Reihe.


    Der Schreibstil ist unglaublich toll. Robyn Carr erzählt die Geschichte so intensiv, dass ich mir vorkam, als wäre ich selbst ein Teil des Dorfes und des Geschehens. Die Landschaften, Häuser und Menschen sind bis ins kleinste Detail beschrieben, sodass man sich ein sehr gutes Bild von allem machen konnte. Ich wurde nahezu mitgerissen und habe mit den Charakteren gelitten und mich für sie gefreut.


    Vor allem Mel ist eine unglaublich tolle Person, die man einfach ins Herz schließen muss. Sie ist bodenständig, sympathisch, wunderschön und hat ein Herz aus Gold. Ihr Schicksalsschlag wird sensibel thematisiert und als Leserin bin ich mit ihr durch das Bad der Gefühle gegangen. Sehr erfrischend ist ihre Zusammenarbeit mit dem Doc. Er ist der griesgrämige, alte Mann, der sich nötige Hilfe nicht eingestehen möchte und Mel lebt für ihren Job und liebt jeden einzelnen Tag davon.
    Auch Jack ist ein interessanter Charakter. Er ist ein Naturbursche mit sportlicher Figur und verdreht den Frauen im Dorf und der Umgebung den Kopf. Seine Bar ist der Treffpunkt des Dorfes und er ist direkt an der Quelle, wenn es um Gerüchte und Neuigkeiten geht.


    Die Annäherung zwischen Mel und Jack wird gut dargestellt. Sie gehen vorsichtig und sensibel miteinander um und versuchen auf den anderen behutsam einzugehen, denn beide haben ein Päckchen zu tragen, dass sie verarbeiten müssen. Durch ihr Alter (Mel 32, Jack 40) sind sich beide dessen bewusst, welche Verantwortung sie füreinander tragen und wirken alles andere als naiv.


    Sehr positiv überrascht bin ich von der Covergestaltung. Meistens sind die Cover von Mira eher unglücklich gewählt, aber in diesem Fall gefällt mir das Cover deutlich besser als das Original. Die Landschaft und das Landhaus am Waldrand sind perfekt eingefangen und ich konnte mir Virgin River gut vorstellen.


    Insgesamt konnte mich “Neubeginn in Virgin River” mehr als überzeugen und ich bin bereits dabei, den zweiten Band zu lesen, indem Preacher, der in Jack’s Bar arbeitet, eine große Rolle spielt. Fans von Susan Mallery, Nora Roberts und Sandra Brown werden auch Robyn Carr lieben. Absolut empfehlenswert.


    5/5

    Für Wolfi beginnt der Tag wie jeder andere Morgen auch: Ein leerer Kühlschrank, eine unglückliche Mutter und wenig Geld – doch schon bald soll alles anders sein.
    Er trifft auf Tala und Zi’ib, die beide von verschiedenen Kontinenten stammen, versteht sich jedoch auf Anhieb mit ihnen. Es scheint, als seien Tala und Zi’ib nicht zufällig hier, denn beide sind auf der Suche nach einem Elternteil. Als dann auch noch der mysteriöse Mr. Forester auftaucht und den Kindern etwas über unsichtbare Energielinien erklärt, scheint den Kindern einiges klar zu werden, denn plötzlich fühlen sie sich als ein Teil des Ganzen und beherrschen sämtliche Sprachen, die auf der Welt gesprochen werden.
    Ein magisches und aufregendes Abenteuer beginnt.


    “Sternensilber” ist Sam Osmans Debutroman und gleichzeitig der Auftakt einer neuen Trilogie.
    Der Schreibstil ist recht einfach gehalten, was besonders bei jüngeren Lesern gut ankommt. Die Geschichte ist in recht kurzen Kapiteln zusammengefasst und das Buch umfasst insgesamt vier größere Teile. Die Geschichte liest sich flüssig und leicht, sodass ich nur so durch die Seiten geflogen bin. Charaktere und Schauplätze werden gut und detailliert beschrieben, dadurch habe ich mich recht schnell in die Geschichte einfinden können.
    Ein weiterer Pluspunkt neben den Charakteren und Schauplätzen ist die Ausrichtung. Neben der Gegenwart wird auch immer wieder auf die Vergangenheit eingegangen.


    Zu den Charakteren konnte ich schnell Sympathien aufbauen. Besonders Wolfi muss man einfach mögen. Für sein Alter ist er sehr reif und er weiß genau, was im Leben wirklich zählt. Durch seine familiäre Situation (nur ein Elternteil, wenig Geld) wirkt er erwachsen und alles andere als naiv. Bei Tala und Zi’ib sieht es da genauso aus. Sie handeln weder voreilig, noch artet es in kindlichem Verhalten aus. Obwohl die Kinder sich zunächst nicht kennen, verbindet sie doch mehr als sie denken. So haben sie u.a. einige Gemeinsamkeiten, denn sie sind allesamt in nicht gerade leichten Verhältnissen aufgewachsen, da immer ein Elternteil gefehlt hat.
    Ebenfalls interessant ist der Geheimbund “Manus Sacra”. Dieser versucht, die drei Kinder aufzuhalten und lässt dabei nichts unversucht. Die Geschichte bleibt dadurch durchweg spannend und konnte mich so manches mal überraschen.


    Auch die Idee, dass die Kinder plötzlich jede Sprache der Welt beherrschen, ist gut gelungen. Zwar ist dies nicht unbedingt neu, passt aber sehr gut zu dieser Geschichte, da die Kinder allesamt von unterschiedlichen Kontinenten stammen und sich sonst nur sehr schwer untereinander verständigen können.
    Die Energielinien werden ebenfalls gut übermittelt, auch wenn diese stellenweise sehr komplex sind, aber dennoch für jüngere Leser nachzuvollziehen sind.


    Wunderschön ist hierbei auch die Covergestaltung. Die Farbkombination und die Schattierung machen das Cover zu einem absoluten Hingucker, das in jedem Bücherregal auffällt. Auch die Kurzbeschreibung lässt sich gut lesen. Sie macht neugierig, verrät aber nicht allzu viel von der Geschichte.


    Insgesamt konnte mich “Sternensilber” von sich überzeugen. Eine spannende, gut durchdachte Handlung und sympathische Charaktere haben dieses Buch zu einem tollen Leseereignis gemacht. Band 2 wird definitiv gelesen.


    4/5

    Als Summer nach Mysteria zurückkehrt, um die Stelle ihrer Schwester als Lehrerin zu übernehmen, hat sie nur ein Ziel: Sie will Ken erobern, der schon seit Ewigkeiten einen großen Platz in ihrem Herzen hat. Doch schnell wird ihr klar, dass es in Mysteria auch noch viel mehr als Ken gibt. Sie freundet sich mit Kollegen an, beginnt ihren Job zu mögen und lernt auf einer Klassenfahrt Colin kennen, der sie direkt verzaubert. Colin ist ein Vampir und zeigt ihr, dass es auch noch andere Männer als Ken gibt, aber kann sich Summer wirklich vollkommen auf ihn einlassen?


    Nachdem ich erst kürzlich die “House of Night”-Reihe abgebrochen habe, war ich auf “Geküsst” besonders gespannt. Ich war mir sehr unsicher, ob mich die Autorin noch einmal von ihren Ideen überzeugen kann, allerdings ist es ihr bei diesem Buch recht gut gelungen.


    Der Schreibstil ist wie immer sehr salopp, manchmal sogar unpassend, aber dennoch typisch P.C. Cast. Leser, die mit “Geküsst” ihr erstes Buch von der Autorin lesen, sind mit Sicherheit zunächst abgeschreckt, jedoch sollte man diesem Buch eine faire Chance geben.


    Auffällig ist hier jedoch die Tatsache, dass die Autorin anscheinend von den Themen Vampire, Sex, High School und Lehrer nicht genug bekommen kann, denn auch hier geht es um kaum etwas anderes. Weiterhin auffällig ist hier noch die Sache mit den Göttern. Grundsätzlich heißt es in allen Cast Bücher immer nur “Oh Göttin!”, hier wäre es besser, wenn die Autorin mal von ihrem typischen Stil abweichen würde, sodass man ihre Bücher besser unterscheiden kann, denn manchmal ist es mir doch ein wenig zu eintönig geworden.


    Allerdings ist dieses Buch trotz der Kritik nicht schlecht. Die Handlung wird schnell, stellenweise zu schnell, erzählt, jedoch so unterhaltsam, dass man sich gerne in den Bann ziehen lässt. Auch die Charaktere sind sehr sympathisch. Sie sind zwar alles andere als perfekt, aber dennoch liebenswert.
    Besonders bei der Lehrerin Summer konnte ich sehr schnell Sympathien entwickeln. Sie ist verrückt, chaotisch und manchmal sehr naiv, aber dennoch eine nette Protagonistin, der ich gerne bei ihrer Geschichte begleitet habe. Obwohl sie so chaotisch ist, versucht sie dennoch immer wieder perfekt und geordnet zu erscheinen, was ihr nur wirklich selten gelingt. Auch mit der Magie scheint es bei ihr nur schwer zu klappen, denn auch das kann manchmal ein heilloses Durcheinander sein.


    Die Liebesgeschichte wird authentisch dargestellt. Zwar wirkt sie auf mich zum Teil naiv, aber dies ist pure Geschmacksache. Positiv ist mir hierbei aufgefallen, dass P.C. Cast aus ihren Fehlern gelernt hat und die Liebesgeschichte nicht allzu schnell angegangen ist, sondern den Charakteren ihre nötige Zeit gegeben hat.


    Die Covergestaltung ist recht schlicht, gefällt mir aber sehr gut. Das Gesicht strahlt eine gewisse Sinnlichkeit aus, die perfekt zu der Geschichte passt.


    Insgesamt konnte mich P.C. Cast mit “Geküsst” überzeugen. Hierbei hat die Autorin bewiesen, dass sie weitaus mehr kann, als nur über das House of Night in Oklahoma zu schreiben. “Geküsst” ist eine Novelle und sorgt mit seinen 128 Seiten für 1-2 entspannte Lesestunden. Die perfekte Mischung aus Chick-Lit und Fantasy.


    4/5

    Puh, was für ein Buch! Ich habe mich sehr lange vor dieser Rezension gedrückt, da ich bis heute nicht weiß, was ich von diesem Buch halten soll. Zwar hatte ich das Buch recht schnell durch, aber doch eher, weil ich dem ganzen Drama ein Ende setzen wollte. “Vision: Das Zeichen der Liebenden” ist der Auftakt einer neuen Trilogie.
    Durch das wunderschöne Cover und die Kurzbeschreibung bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden und ich dachte, dass ich hierbei ein paar entspannte Lesestunden haben könnte, doch dem war leider nicht so.


    Der Schreibstil hat mir auf den ersten Seiten noch sehr gut gefallen, danach wurde es allerdings sehr schleppend und langatmig. Manches wurde mir viel zu ausführlich beschrieben, andere – für mich wichtige – Dinge wurden dagegen nur sehr oberflächlich erklärt, was ich sehr schade fand. Die beiden Autoren haben sich bemüht, die Geschichte ideenreich und spannend zu gestalten, allerdings ist dies nur sehr mäßig gelungen.
    Wirklich nett fand ich allerdings die Idee mit den Tattoos, die mich zwar auch hier nicht umgehauen haben, aber ein Grund waren, das Buch weiter in die Hand zu nehmen. Ebenfalls ganz nett gemacht ist das Glossar, bei dem einiges noch einmal erklärt wird.


    Auch die Charaktere konnten mich nicht so ganz von sich überzeugen.
    Alex und Jana sind zwar keine Totalausfälle, aber auch keine Personen, die ich in mein Herz schließen konnte. Beide wirkten auf mich sehr oberflächlich, wobei Jana mir hier besser gefallen hat. Sie ist ein selbstbewusstes Mädchen, dass weiß, was sie will und dabei nicht auf andere angewiesen ist. Alex ist dagegen wahnsinnig naiv und scheint nur nach dem Herzen zu handeln, ohne dabei überhaupt den Kopf einzuschalten. Dadurch wirken die Beiden nicht nur durch ihre Herkunft grundlegend verschieden.
    Die Liebesgeschichte, die zwischen den beiden Protagonisten entsteht, ist ganz nett, aber auch nichts, was mich umgehauen hätte. Die Liebe wirkt zum Teil naiv, was aber anhand des Alters von Alex und Jana nicht weiter schlimm ist, allerdings konnte ich trotz ihrer Situation weder mit ihnen mitfiebern noch mitleiden, vielmehr habe ich die Geschichte einfach so hingenommen.


    Wirklich schön ist dagegen die Covergestaltung. Optisch ist das Buch ein absolutes Highlight, da kann man absolut nichts kritisieren, aber leider ist das Cover alleine leider keine Garantie für einen guten Inhalt. Auch die Kurzbeschreibung ist gelungen und klang sehr vielversprechend. Man kann dem Verlag hier keinesfalls vorwerfen, dass sich keine Mühe gegeben wurde.


    Insgesamt konnte mich “Vision: Das Zeichen der Liebenden” nicht von sich überzeugen. Das Autorenduo hat sich hier zwar Mühe gegeben, aber leider kein zufriedenstellendes Ergebnis abgeliefert. Die anderen beiden Bände werde ich nicht mehr lesen. Eine Kaufempfehlung kann ich hier leider nicht aussprechen.


    1/5

    Karo macht gerade eine schwierige Zeit durch. Ihre Beziehung ist gescheitert, die berufliche Situation ist alles andere als rosig und ihre Gefühle verursachen ein einziges Chaos. Dazu ist die Angst ihr ständiger Begleiter. Karo will wieder sie selbst sein und Dinge ohne Ängste überstehen. Sie beschließt, eine Therapie zu beginnen und lernt sich und ihre Gefühlswelt noch einmal vollkommen neu kennen und realisiert, was im Leben wirklich zählt.


    Ich liebe dieses Buch und kann mittlerweile gar nicht mehr so genau sagen, wie oft ich dieses bereits gelesen habe. Sarah Kuttner kannte ich bereits vor diesem Buch durch ihre Kolumnen und ihren Fernsehauftritten und fand sie immer ganz nett. Als ich dieses Buch jedoch vor knapp zwei Jahren in den Händen hielt, war es um mich geschehen. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und habe jedes Wort förmlich verschlungen.
    Auch jetzt – nach dem ca. zehnten re-read – geht es mir ganz genauso. Sarah Kuttner hat ein unglaubliches Talent mit Worten umzugehen. Jeder Satz scheint nahezu perfekt zu sein: Einfühlsam, intensiv, authentisch – und somit brachte sie mich mit “Mängelexemplar” so manches mal zum Lachen und zum Weinen.


    Der Schreibstil ist locker und eingehend. Auch wenn die Autorin offen lässt, ob die Handlung autobiographisch ist, habe ich ihr von Anfang an jedes Wort geglaubt. Trotz des recht ernsten Themas gibt es sehr viele humorvolle und sarkastische Stellen, die beweisen, dass man auch anders mit dem Thema Ängste und Depressionen umgehen kann. Hier wird kein großartiges Mitleid erzeugt, sondern die knallharten Fakten aufgelistet, die man bei diesem Krankheitsbild erwarten kann.


    Karo ist eine großartige Protagonistin, die man einfach ins Herz schließen muss. Trotz vieler Probleme und Schwächen steht sie zu sich selbst und erwartet dies auch in gewisser Weise von ihrem Mitmenschen. Sie ist schnell aufbrausend und ungeduldig, gibt sich aber nahezu immer recht tough, wundert sich dann aber, wenn ihr Umfeld nicht mitbekommt, dass es ihr innerlich schlecht geht. Sehr unglücklich ist auch ihr Liebesleben. Ihre letzte Beziehung war ein vollkommenes Desaster, die nur noch sporadisch bestand. Auch weitere Liebeleien sind für sie – in ihrer Sprache – zwar ganz okay, aber mehr auch nicht. Nur ihr bester Freund Nelson scheint der einzige Mann zu sein, der sie nie enttäuscht.
    Ihr Verhältnis zu ihrer Mutter ist zunächst schwierig. Sie haben keine typische Mutter/Tochter-Beziehung, sondern gehen eher verhalten miteinander um. Sie müssen sich nicht oft sehen oder miteinander telefonieren, um zu wissen, dass die andere Person noch da ist, viel mehr sind ihre Treffen recht selten. Durch Karos Ängste und Depressionen kommen sich die zwei unterschiedlichen Frauen jedoch wieder näher und können gelassener miteinander umgehen.


    Die Art und Weise, wie Karo mit sich und ihrer Psyche umgeht, ist bemerkenswert. Sie gesteht sich ein, dass sie krank ist. Sie lernt zu akzeptieren, dass nicht nur ihr Körper, sondern auch ihre Seele kranken werden kann und vor allem darf. Sie geht recht offen mit ihrer Krankheit um und nimmt sich eine Auszeit von ihrem Leben. Gleichzeitig verliert sie aber nie das Ziel vor Augen, wieder vollkommen angstfrei und ohne Depressionen zu leben.


    Eine Befürchtung, die viele Menschen haben, ist, dass Antidepressiva das Bewusstsein, die eigene Persönlichkeit verändern. Dass man von Tabletten gesteuert ist und nicht mehr man selbst. Das stimmt aber nicht. Ich fühle mich nicht fremd. Die Tabletten machen mich nicht falsch glücklich, nur weniger chaotisch. Ich bin traurig, wenn ich traurig bin, und unsicher und ängstlich, wenn es passt. Nicht mehr alles auf einmal. Und allein das erleichtert mich ungeheuer.


    Ihr bester Freund Nelson unterstützt sie, wo er nur kann. Durch seinen Job bei einem Homeshopping-Sender hat er einen gewissen Bekanntheitsgrad, der ihn aber grundsätzlich kalt lässt. Mit seiner lockeren Art und seinem zum Teil schrägen Humor, schafft er es immer wieder, Karo zu beruhigen. Er akzeptiert ihre Macken und holt sie so manches Mal auf den Boden der Tatsachen zurück.
    Gleiches gilt für ihre Mutter, mit der sie zwar nicht viel zu tun hat, aber dennoch für ihre Tochter da ist, wenn sie diese braucht. Auch sie ist an Depressionen erkrankt und kann sich dadurch gut in ihre Tochter hineinversetzen.


    Die Covergestaltung ist sehr schlicht, aber durchaus passend, da diese Geschichte kein großartiges Cover braucht. Die zerknitterte Seite passt nicht nur gut zum Titel, sondern auch zu Karos aktueller Psyche. Auch die Kurzbeschreibung ist sehr gelungen. Sie verrät nicht zu viel und macht Lust, dieses Buch zu lesen.


    Insgesamt konnte mich Sarah Kuttner mit “Mängelexemplar” sehr begeistern. Der lockerflockige Schreibstil und die wunderbaren Charaktere machen das Buch trotz ernstem Thema zu einem unterhaltsamen Leseerlebnis. Da dieses Buch zu meinen absoluten Lieblingsbüchern gehört, kann ich dieses Buch absolut jedem empfehlen!


    5/5

    Als Rose nach 62 Jahren Tiefschlaf von einem ihr unbekannten, jungen Mann geweckt wird, bricht eine Welt für sie zusammen. Ihre Familie und Freunde sind verschwunden und sie muss sich allein in einer ihr unbekannten Welt durchschlagen. Für das junge Mädchen ist das Ganze kein leichter Einstieg, denn obwohl sie mittlerweile Erbin eines Millionimperiums ist, kann sie dieses nicht genießen, da sich direkt Fremde und Presse auf sie stürzen. Als wäre das alles nicht verwirrend und zu viel genug, muss sie auch noch feststellen, dass ein Verfolger hinter ihr her ist, der ihr alles andere als gut gesinnt ist…


    Dystopien gibt es aktuell wie Sand am Meer und ich konnte mich bislang noch nicht wirklich mit dem Genre anfreunden. Da mir allerdings von “Während ich schlief” der Klappentext so gut gefallen hat, wollte ich dem Buch eine faire Chance geben. Enttäuscht wurde ich hierbei nicht, komplett überzeugt allerdings auch nicht.


    “Während ich schlief” ist Anna Sheehans erster Roman, was man ihr aber nicht anmerkt, da typische Anfängerfehler von ihr zum Großteil vermieden wurden. Der Schreibstil ist flüssig, einfühlsam und trotz der Thematik leicht zu lesen. Charaktere und Orte werden gut beschrieben und durch die vielen Details war es mir möglich, mir das Meiste auch bildlich vorzustellen. Ein Problem hatte ich jedoch mit der Erzählweise. Zwar wird hier alles ausführlich erklärt und beschrieben, aber die vielen Perspektiven haben mich zum Großteil dann doch irritiert. Einmal wird aus der Ich-Perspektive von Rose erzählt, dann von ihrem Verfolger und zwischendurch wird das Buch immer wieder aus einer neutralen Sicht erzählt. Im Prinzip ein guter Schachzug der Autorin, für mich jedoch verwirrend.


    Rose’ Träume und ihre Entwicklung innerhalb der 62 Jahre Schlafenszeit erhalten hier genug Platz, um mehr über das Mädchen und ihre Gedanken zu erfahren. Trotz der langen Zeit versucht sie sich in der – für sie – neuen Welt durchzuschlagen. Sie wirkt mutig, reif und intelligent. Ihre Schwärmerei wirkt authentisch, ohne naiv oder kindisch zu wirken.
    Interessant ist auch hier, wie ihr Verfolger dargestellt wird, denn dieser ist keinesfalls menschlich, sondern roboterartig. Diese Idee ist zwar nicht gänzlich neu, aber passt gut in die Entwicklung der letzten 62 Jahre, die Rose durch ihren Schlaf verpasst hat. Allerdings muss hier gesagt werden, dass das roboterartige Wesen dieser Geschichte zwar gut tut, jedoch auch sehr vorhersehbar wirkt. Groß überrascht wurde ich hierdurch nicht, was ich der Autorin aber aufgrund ihrer Schreiberfahrung nicht übel nehme.


    Die Buch- und Covergestaltung ist schlicht gehalten, hat mir jedoch gut gefallen. Abgebildet ist Rose während ihres 62-jährigen Schlafs. Die vielen Blautöne sind eine gute Mischung und ihr reines, unschuldiges Gesicht rundet das Cover ab. Auch die Kurzbeschreibung hat mir gefallen. Sie beinhaltet das Wesentliche, ohne dabei zu viel zu verraten.


    Insgesamt ist “Während ich schlief” eine gute Geschichte, die mich für ein paar Stunden unterhalten, aber nicht in den Bann ziehen konnte. Allerdings hat mir dieses Buch das Genre Dystopie näher gebracht, was bislang keines zuvor geschafft hat. Fans von phantastischen Liebesgeschichten, Science-Fiction und Dystopien werden an diesem Buch ihre wahre Freude haben.


    3/5

    In Jacobs Leben waren Horrorgeschichten schon immer ein Thema. Sein Großvater erzählt ihn Märchen von einer Insel mit besonderen Kindern und untermalt diese mit mysteriösen Fotos. Wie ernst sein Großvater dieses Märchen meint und was wirklich dahinter steckt, erfährt Jacob erst mit sechszehn, als sein Großvater auf mysteriöse Art und Weise stirbt. Bei der späteren Wohnunugsräumung findet Jacob einen Brief, der bestätigt, dass es die kleine Insel in Europa tatsächlich gibt. Zusammen mit seinem Vater geht er auf Entdeckungsreise, denn er will unbedingt herausfinden, was mit seinem Großvater tatsächlich passiert ist…


    Als ich das Buch vor einiger Zeit beim Onlinehändler meines Vertrauens entdeckt habe, war ich direkt vom wunderschönen Cover fasziniert, nachdem ich die Kurzbeschreibung gelesen habe, wurde ich jedoch skeptisch, weil ich nicht wusste, ob dieses Buch unbedingt etwas für mich ist. Jetzt, wo ich das Buch gelesen habe, bleibe ich jedoch ein wenig ratlos zurück, denn ich weiß immer noch nicht so ganz, was ich von diesem Buch halten soll.


    Auf der einen Seite ist die Idee mit der Insel, den Familienumständen und den besonderen Kindern eine gute und spannende Sache, allerdings blieb der Protagonist für mich bis zum Schluss farblos. Zwar erfährt man hier eine Menge über ihn aus der Vergangenheit, sowie seine Gefühle und Gedanken, aber ich habe dennoch nicht das Gefühl, dass ich Jacob wirklich kenne, was ich mehr als schade finde.


    Der Schreibstil ist dagegen genial. Ransom Riggs hat es von Anfang an geschafft, mich an dieses Buch zu fesseln. Der Stil ist flüssig, eingehend und durchweg spannend. Die Idee mit den besonderen Kindern ist gut umgesetzt und so manches Mal wurde ich vom Autor in die Irre geführt. Die Insel wird reichlich detailliert und facettenreich beschrieben. Durch die vielen Beschreibungen konnte ich mir vieles bildlich vorstellen und wäre am liebsten selbst ein Teil der Insel gewesen. Bei den Charakteren sehe ich jedoch noch deutliches Potential nach oben und hoffe, dass sich diese noch im zweiten Band weiterentwickeln werden.


    Jacob ist in seiner Familie ein kleiner Rebell, man könnte ihn auch fast als das schwarze Schaf bezeichnen, denn während alle anderen dem Großvater skeptisch gegenübertreten, hält dieser an ihn fest und kümmert sich um ihn. Die Geschichten rund um die Insel sind ihm zwar suspekt, aber er bleibt seinem Großvater weiterhin treu. Auch der Familienbetrieb ist ihm nicht so wichtig, wie dem Rest der Familie. Er macht sich nichts aus dem vielen Geld und verurteilt seine Familie zum Teil für deren Meinung, welchen Stellenwert Geld im Leben hat. So glaubt seine Mutter, dass zu Fuß gehen nur etwas für arme Menschen ist. Aber wie oben bereits gesagt, blieb er für mich trotz all der Umstände farblos. Seine Gedanken und sein Handeln sind zwar mutig und interessant, aber dennoch konnte ich ihn nicht in mein Herz schließen.


    Besonders schön ist hier jedoch die Cover- und Buchgestaltung, die es mir sehr angetan hat. Das Cover wirkt magisch und gruselig zugleich, da ein schwebendes Mädchen abgebildet ist. Im Buch selbst findet man jede Menge Fotos über die besonderen Kinder, die allesamt eine Gabe, bzw. etwas an sich haben, was sie besonders wirken lässt. Allein für die Aufmachung hat das Buch trotz seiner Schwächen einen Platz in jedem Bücherregal verdient.


    “Die Insel der besonderen Kinder” ist der Auftakt einer neuen Reihe. Der zweite Band, der bislang noch keinen Titel hat, wird 2013 erwartet.


    Insgesamt ist die “Die Insel der besonderen Kinder” trotz mancher Schwächen lesenswert. Wer die Charaktere nicht allzu ernst nimmt, sich aber auf die Handlung und Umgebung einlassen kann, wird hier einen ganz besonderen Lesespaß mit verstörenden Bildern erleben. Ein Fantasyroman, der unter die Haut geht.


    3/5