Beiträge von Incomplete

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    Original von LeseBär
    Noch verwunderter war ich allerdings über die Tatsache, dass Trine bereits eine "Wassermelone" vor sich herschiebt, da sie in Kapitel 2 doch gerade erst kundgetan hat, wieder schwanger zu sein (genau am Tag von Charlottes Kündigung, was zeitlich gesehen noch keine Woche her sein kann). Oder hab ich da was falsch verstanden? Eine so weit fortgeschrittene Schwangerschaft müsste unter guten Freundinnen doch schon viel eher bekannt sein. Für mich ein grober Fehler in der Geschichte...


    Da sie bereits das Geschlecht bei der Ankündigung wusste, muss sie da ja schon mindestens im 3./4. Monat gewesen sein. :gruebel


    Schwangere Frauen neigen ja immer dazu, sich dann dicker zu sehen, als sie sind, von daher kann ich mir das schon vorstellen. Denkt mal an Lily Becker, die bereits im 2. Monat hochschwanger aussah.

    Habe nun die 100 erreicht und ich muss sagen, dass es tatsächlich besser wird. :)


    Allerdings nervt mich Eric ganz gewaltig und ich werde absolut nicht mit ihm warm. Er scheint vieles recht nett zu meinen, merkt aber nicht, wie er dabei wirkt.
    Er wirkt weiterhin sehr aufdringlich und die Aktion im IKEA fand ich sehr merkwürdig. Ich glaube nicht, dass man beim IKEA ein Kind einfach so an einen Fremden herausgeben würde. Man merkt sich dort normalerweise, von wem ein Kind abgegeben wurde, da würde ich als Aufpasserin das Kind nicht einfach so jmd. anderes geben.
    Zwar hat Finn ihn aus Verzweiflung Papa genannt, aber dennoch bin ich mir nicht sicher, was ich davon halten soll. :gruebel


    Charly ist nach wie vor sehr anstrengend, zickig und viel zu überdreht, dennoch kann ich sie inzwischen mehr akzeptieren als am Anfang. Sie reagiert zwar sehr leicht über, aber bei der IKEA-Situation konnte ich sie sehr gut verstehen.


    Bin schon gespannt, wie es weitergeht. :)

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    Original von BrittaS


    Eric will Charlotte beeindrucken, er ist ein Mann :lache :lache
    Lass dich überraschen, was Eric wirklich für ein Vater ist :yikes


    Mit Eric kann ich mich absolut nicht anfreunden. Wie gesagt, er wirkt für mich sehr unnatürlich und will sich selbst nach außen hin als Mr. Perfekt hinstellen, was er aber meiner Meinung nach nicht ist.
    Es ist schon sehr verwunderlich, dass er Charly nach dem zweiten Treffen direkt sagt, dass er sie sehr mag und ihm auch Finn sehr ans Herz gewachsen ist. Natürlich gibt es sowas auch, aber ich finde es doch sehr naiv, was er da macht.


    Da er anscheinend überall auftaucht, wo auch Charly ist, habe ich momentan das Gefühl, als wäre er ein Heiratsschwindler oder ähnliches, der es auf - seiner Meinung nach - hilflosen, alleinerziehenden Frauen abgesehen hat. Kann mich jetzt aber auch gewaltig irren. :lache


    Hallo Britta,


    danke für die ausführlichen Antworten. :)


    Ich bin nun auf Seite 103 und ich muss sagen: Es wird deutlich besser ud ich freunde mich mit den meisten Charakteren immer mehr an.


    Bei Charlotte hat mich am Anfang sehr gestört, dass sie sich selbst so in den Himmel gelobt hat und erst gar nicht in Erwägung gezogen hat, dass jemand anderes die Stelle bekommen könnte. Gut, letztendlich hat diese niemand bekommen, aber sie kam mir auf den ersten Seiten dadurch sehr arrogant rüber. Umso erstaunlicher ist es dann, dass sie sich und ihre Arbeit so in den Himmel lobt, aber die Arbeit von Mona mehr oder weniger anzweifelt und sogar drüber lästert, z.B. in der Bar.


    Mit Mona kann ich mich mittlerweile immer besser anfreunden. Zwar fand ich es nicht so pralle, dass sie die Arbeitslosigkeit direkt weitergetratscht hat, aber dafür kümmert sie sich aktuell sehr gut um Charly und nimmt ihr so manchen Spruch, wie in der Bar, nicht übel. Ihre Entwicklung gefällt mir sehr. Zu Trine habe ich bislang keine große Meinung.


    Das mit dem Arbeitsamt finde ich wirklich krass. Es ist klar, dass sie ihre Kunden schnell loswerden wollen, damit ihre Monatsstatistik gut aussieht, allerdings habe ich so einen Fall noch nicht erlebt.


    Marc ist ja bislang nicht mehr aufgetaucht, was ich ganz gut finde, denn er passt so gar nicht zu Charly und hat ihr anscheinend auch nicht wirklich gut getan. Ob sie aber mit Eric an einen besseren Mann gerät, sei mal dahin gestellt.

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    Original von Schnuckerle
    Eric finde ich nicht zu neugierig, er will ja mit Charlotte ins Gespräch kommen und wenn sie schon nichts sagt, muss er halt reden. :grin


    Ich finde ihn schon sehr aufdringlich und zum Teil besserwisserisch. Er geht ja davon aus, dass Finn ihr Kind ist, aber wieso belehrt er sie dann ständig? "Ach, Kinder machen das", usw.


    Er stellt sich als Übervater da, der absolut alles richtig macht. Er ist für eine gute Beziehung zwischen Eltern und Kindern (was absolut richtig ist), lässt dies aber direkt bei den ersten Sätzen auf der Bank relativ schnell raushängen.
    Eric wirkt dadurch nicht authentisch auf mich, eher sehr gestellt und Mr. Perfekt, der er eigentlich nicht ist.


    Aber ich möchte noch nicht zu hart mit ihm ins Gericht gehen, ich warte mal ab, wie es weiter geht. :)

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    Original von tinkerbell
    Ich bin noch etwas unentschlossen, wie ich Charlotte eigentlich finde - in einigen Situationen fehlen ihr immer die Worte oder sie reagiert total zickig, das mag ich so gar nicht. Auch der Terrorkeks ist mir unsympathisch - ja ich weiß, es gibt solche Kinder und Eltern, aber warum lässt jeder es zu, dass er seine Essensreste überall einarbeitet? Ich fand das sehr ekelig - sorry.


    Das mit den Essensresten ist mir auch negativ aufgefallen. Auf der einen Seite sagt sie, wie unfassbar eklig es ist, in der Wohnung vertrocknete Karottenstäbe zu finden, auf der anderen Seite reagiert sie null darauf, als der Knirps bei ihr ein ähnliches Chaos hinterlässt. Da hieß es nur "Wir gehen in den Zoo."


    Anstatt dem Kleinen beizubringen, dass sowas nicht geht, wird er lieber noch für seine Taten belohnt und mit Eis und Fanta vollgestopft. Da ist es doch kein Wunder, dass er so weitermacht und glaubt, dass sowas vollkommen in Ordnung ist, wenn er solche Aktionen bringt.

    Ich bin aktuell auf Seite 63.
    Leider bin ich ein bisschen enttäuscht, denn so manche Situation wird mir als zu überspitzt dargestellt:


    - Charlotte denkt, dass sie aufgrund ihrer guten Arbeit selbstverständlich befördert wird. Eine gesunde Portion Optimismus ist zwar nett, aber dieses "Nachher werde ich befördert" hat mich am Anfang sehr gestört. Diese Selbstüberschätzung findet man in jedem zweiten Chicklit-Roman


    - Ihre Freundin macht mit Filz quasi aus Mist Gold - schön für sie, aber wirklich authentisch?! Dazu plaudert sie direkt jede Neuigkeit direkt an andere weiter.


    - Ihre andere Freundin ist natürlich auch nicht besser und ist auf einem Nicht Zucker-Trip, unter dem ihr Kind zu leiden hat. Dazu hat sie n Fable für ausgefallene Namen und ist von Beruf Mutter. Wo bleiben die 'ganz normalen' Freundinnen?


    - Jeder, selbst die Vermittlerin vom Arbeitsamt, rät ihr zur Schwangerschaft? Hallo? :pille


    - Die Sex-Beziehung: An sich eine Sache, die tausend Mal in Deutschland stattfindet und auch so endet, aber die Darstellung ist nicht so wirklich gelungen. Auf der einen Seite sagt sie, dass sie ihn niemals lieben könnte und sie sich nichts zu sagen haben, was auch gut wäre. Auf der anderen Seite denkt sie nach der "Trennung", dass er eventuell doch der Richtige gewesen wäre, man hätte es nur anders angehen müssen, etc. Na gut, nach einem mehr als miesen Tag ist so ein Gedanke evtl. recht normal, aber wie sie über seine Freundin denkt, ist doch sehr naiv und teeniemäßig.


    Ich hatte auch schon einen WTF-Moment: Seine Freundin erlaubt ihm noch einmal Abschiedssex? Hallo? Das ist mir alles eine Spur zu überzogen und meiner Meinung nach alles andere als authentisch :bonk


    - Was ich über Eric halten soll, weiß ich leider noch nicht so wirklich. Er scheint zwar ganz nett zu sein, wirkt aber auch sehr aufdringlich.


    Momentan würde ich dem Buch knappe 3 Sterne geben. Hoffentlich wird es noch besser.

    Als ich dieses Buch in den Händen hielt, dachte ich zunächst, dass es mich von der Aufmachung und der Kurzbeschreibung zu sehr an "Raum" erinnern könnte. Nachdem ich jedoch etwas mehr in die Geschichte hinein gelesen habe, hat sich meine Skepsis sehr schnell in Luft aufgelöst, denn bis auf den Raum selbst hat die Geschichte nicht viel mit "Raum" gemeinsam.


    Cat Clarke hat einen wunderbaren Debütroman geschrieben, der mich von der ersten Seite an schockiert, berührt und zum Nachdenken angeregt hat. Dazu ist die Geschichte noch wahnsinnig spannend, sodass es mir schwer fiel, dass Buch auch nur für kurze Zeit aus den Händen zu legen.


    Die Geschichte beginnt relativ ruhig. Grace erklärt, wo sie sich befindet und schildert sehr ausführlich und authentisch ihre Gedanken und Ängste. Der Raum ist komplett weiß und engt sie ein, obwohl kaum etwas in dem Raum vorhanden ist. Lediglich einen Tisch, Papier und Stifte findet sie vor. Diese benutzt sie, um über ihre Vergangenheit nachzudenken und schreibt ihre Geschichte nieder.


    Der Schreibstil ist absolut wundervoll. Die Handlung wird eindringlich, spannend, schonungslos und dennoch gefühlvoll beschrieben. Oftmals wirkt die Sprache auch sehr salopp und ordinär, was ich jedoch nicht weiter schlimm fand, da dies sehr gut zu den Charakteren, besonders zu Grace, passt. Bei Grace als Protagonistin wurde sich besonders viel Mühe gegeben. Am Anfang konnte ich noch nicht so viel mit ihr anfangen, da sie mir recht oberflächlich, abgeklärt und unsympathisch erschien. Aber je mehr sie über sich und das Leben nachdenkt, desto mehr versteht man, wieso sie so ist wie sie ist. Ihre Gedanken sind authentisch, nachvollziehbar und haben mir stellenweise sogar eine Gänsehaut beschert. Sie hat eine schwere Zeit hinter sich, die ihr beinahe das Leben gekostet hat, weil sie das Leben lange Zeit nicht geschätzt hat und leichtsinnig damit umgegangen ist. Ihre Mutter und ihre Freunde sind hilflos und können sich stellenweise selbst nicht helfen, da jede Person ihre eigenen Probleme hat. Grace kommt kaum zur Ruhe und lebt zum Teil orientierungslos in den Tag hinein.


    Allerdings gibt es auch zwei kleine Kritikpunkte:
    Obwohl das Buch stellenweise sehr spannend ist, ist es doch leider auch mindestens genauso vorhersehbar. Zwar gab es hier und da ein paar Antworten, die ich eher weniger erwartet hätte, aber insgesamt waren am Ende bei der Auflösung kaum Schockmomente vorhanden, was ich doch ein wenig schade finde.
    Der zweite Kritikpunkt ist die Kurzbeschreibung. Zwar liest diese sich sehr gut und macht Lust auf mehr, aber sie führt auch in die Irre, denn ich habe dadurch einen Jugendthriller erwartet, der jedoch mehr ein Drama ist und kaum Thrillerelemente aufweist. Ich fand es nicht schlimm, dass es kein Thriller war, dennoch denke ich, dass viele Leser unter Umständen etwas anderes erwartet haben.


    Das Cover ist sehr schlicht und wirkt schon beinahe grell, da das Weiß doch recht ausgeprägt ist. Allerdings lebt das Cover von seinen Details, die man nicht unbedingt auf den ersten Blick sieht. Ganz blass kann man Zeilen im Hintergrund erkennen, auf denen der Buchtitel noch einmal deutlich hervorgehoben wird. Eine schöne Idee, die sehr gut zum Thema passt.


    Insgesamt ist "vergissdeinnicht" ein Buch, das man in der Tat nicht so schnell wieder vergessen kann. Eine wunderbare Protagonistin und eine großartige Handlung machen das Buch zu einem Jahreshighlight, das ich mit Sicherheit nicht zum letzten Mal gelesen habe. Hoffentlich wird es noch viele weitere Bücher von der Autorin geben. Absolut empfehlenswert!


    :lesend :lesend :lesend :lesend :lesend

    "Das Gedächtnis ist eine Gedenkstätte. Für alles Gute und alles Schlechte. Die Bilder sind da. Sie liegen nur in den Archiven, stauben vor sich hin, bis irgendwann der Zeitpunkt da ist, sie sich wieder ins Bewusstsein zu bringen." - Seite 69


    Nach einer langen Wartezeit war es nun so weit: Ich durfte wieder ans Grace College und Rose, Robert, David und Co. bei ihren Abenteuern begleiten. Nachdem der erste Band der zweiten Staffel sehr gut endete und viele Fragen vorhanden waren, war ich auf die Fortsetzung besonders gespannt und ich wurde nicht enttäuscht.


    Besonders schön finde ich an diesem Teil, dass David endlich mehr in den Vordergrund rückt. Bereits in anderen Bänden habe ich ihn, neben Rose und Robert, als interessantesten Charakter eingestuft, da er immer sehr ruhig und konzentriert wirkt und kaum Emotionen aufweist. Ebenfalls sehr interessant sind seine Gedanken. Er ist sehr intelligent und steht Robert in vielen Dingen gleichwertig gegenüber. Seine Gefühle zu Julia werden ausführlich geschildert und auch sein Verhältnis zu Rose, bzw. Rose' Gefühle zu ihm werden gut erklärt, sodass ich mich mit beiden noch stärker verbunden fühlte.


    Allgemein habe ich das Gefühl, dass Krystyna Kuhn beim sechsten Band besonders darauf geachtet hat, dass der Inhalt sehr authentisch dargestellt wird. Zwar ist dies bei den anderen Bänden recht ähnlich, aber dieses Mal hatte ich das Empfinden, dass sie beim Thema Amoklauf nichts falsch machen wollte.
    Die Dialoge zwischen dem Amokläufer und seinen Gefangenen sind hervorragend ausgearbeitet und regen zum Nachdenken an. An sich ist der Amokläufer wahnsinnig interessant: Er versteckt sich hinter einer Rolle, die er selbst geschaffen hat, wirkt dabei aber wahnsinnig intelligent und vor allem psychopathisch. Auch die Gründe für den Amoklauf und den gesamten Verlauf und die Vorbereitungen werden gut geschildert und haben für so manches Kopfschütteln bei mir gesorgt.


    Die Geschichte liest sich unglaublich spannend und wirkt wie der reinste Psychothriller, der mit einem Jugendbuch nur noch wenig gemeinsam hat. Die Geschichte ist alles andere als vorhersehbar und ich habe so manchen Schockmoment erlebt, da mich die Geschichte gleichzeitig fasziniert und schockiert hat. Der Band ist deutlich intensiver und mitreissender, als die letzten Bände, was ich so gar nicht erwartet hätte, denn das Spannungsniveau war bislang immer sehr, sehr hoch. Ganz großes Kompliment an die Autorin, die mich an dieses Buch gefesselt hat.


    Interessant ist außerdem, wie sich bei manchen Charakteren die Einstellung zum Tal verändert. Während man bislang öfters einen Fluch oder ähnliches in Betracht gezogen hat, kommen nun Gedanken auf, die mir sofort Gänsehaut bereitet haben. Allgemein findet eine Veränderung bei den Charakteren statt, sie wirken entschlossener, haben noch weniger Angst als zuvor und lassen ihre Gefühle oftmals außen vor.


    Die Covergestaltung ist nach wie vor problematisch. Die erste Staffel hat mich farblos deutlich mehr angesprochen. Das rötlich-braune Cover mit dem dunklen Grünton passen nicht so ganz zusammen und waren für mich leider kein Hingucker. Sehr schade, was eine einzige Farbe doch ausmachen kann. Die Kurzbeschreibung liest sich dagegen super spannend und hat mich direkt zum Weiterlesen animiert.


    Insgesamt hat mir auch der sechste Band der Tal-Reihe sehr zugesagt und es war wie immer eine Freude, mit den Charakteren zu leiden und mit ihnen die Geheimnisse des Tals aufzudecken. Ich kann den nächsten Band kaum noch erwarten.


    :lesend :lesend :lesend :lesend :lesend

    “Das kalte Herz der Schuld” hat mich direkt angesprochen, als ich es in den Händen hielt. Das wunderschöne Cover und die Kurzbeschreibung waren sehr vielversprechend, sodass ich recht schnell mit dem Lesen begonnen habe – und es hat sich gelohnt.


    Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Die Geschichte wird schnell und leicht erzählt und trotz der Dicke des Buches kam keine Langeweile auf. Allerdings habe ich mir ein bisschen mehr Spannung gewünscht, denn diese ist trotz der gut ausgearbeiteten Ermittlungen und all dem Hinterfragen deutlich zu kurz gekommen. Einen Pluspunkt gibt es allerdings dafür, dass die Geschichte aus der Sicht von Neily und Audrey erzählt wird, statt aus einer neutralen Perspektive. Ebenfalls gelungen sind die Protagonisten.


    Neily und Audrey konnten mich von Anfang an überzeugen. Sie wollen den Tod ihrer Freundin und Cousine nicht wahrhaben und glauben nicht daran, dass der mutmaßliche Täter tatsächlich der Mörder ist. Sie hinterfragen die bisherigen Ermittlungen und versuchen die Wahrheit herauszufinden. Dabei werden sie jedoch von der Polizei im Stich gelassen, sodass sie selbst Nachforschungen anstellen. Diese werden – wie auch die Beiden selbst – authentisch dargestellt und ich konnte ihre Gedanken und Gefühle gut nachvollziehen.
    Aber auch die verstorbene Carly lernt man gut kennen, denn es werden viele Rückblicke gezeigt, die vor ihrem Tod stattfanden.


    Ein kleiner Kritikpunkt – neben der oftmals fehlenden Spannung – sind die vielen Klischees, mit denen man sich als Leser auseinandersetzen muss. Die Autorin hat quasi nichts ausgelassen: Drogen, Alkohol, Gewalt, Liebeskummer, High School, Freundschaften, falsche Freunde. Dies kann zwar ab und an interessant sein, jedoch waren mir das doch ein paar Klischees zu viel auf einmal.


    Allerdings hat mich die Autorin auch so manches Mal in die Irre geführt, denn die Geschichte – speziell das Ende – ist alles andere als vorhersehbar. Zwar hatte ich hier und da meine Vorahnungen, allerdings musste ich so manchen Gedanken wieder verwerfen. Auch die Emotionen konnten mich begeistern. Neily und Audrey führen oftmals sehr melancholische Gespräche miteinander, um herauszufinden, was mit Carly geschehen ist. Allerdings können sie auch recht locker miteinander umgehen, was sarkastische Gespräche beweisen. Man merkt beiden jedoch an, wie groß ihr Gefühlschaos ist und mit welcher Leidenschaft sie an die Ermittlungen herangehen.


    Wenn man das deutsche Cover mit dem Originalcover vergleicht, so gewinnt hier klar die deutsche Ausgabe, die zwar verspielter ist, aber dennoch sehr nahe am Thema liegt. Auch die Kurzbeschreibung hat mir gut gefallen und hat nicht in die Irre geführt. Allerdings hat mir der Titel nicht so ganz zugesagt und ich habe auf eine bessere Übersetzung gehofft.


    Insgesamt ist “Das kalte Herz der Schuld” ein Jugendthriller, der sich gut lesen lässt, aber nicht die erhoffte Spannung und Nervenkitzel vorweisen kann, die ich erwartet habe. Allerdings sind die Charaktere so gut gelungen, dass man gerne über die fehlende Spannung hinweg sehen kann. Empfehlenswert!

    Als ich irgendwann “Twenty Boy Summer” in den Händen hielt, hat mich das Cover direkt angesprochen. Nun, wo das Buch auch auf Deutsch erschienen ist, musste ich es einfach lesen.


    Mit “Die Sterne leuchten immer noch” ist Sarah Ockler ein wunderbarer Debütroman gelungen, der unterhält, berührt und zum Nachdenken anregt. Die Geschichte ist leicht und flüssig geschrieben und ich bin trotz der manchmal sehr traurigen Thematik nur so durch die Seiten geflogen. Der Schreibstil ist sehr intensiv, Gefühle und Gedanken werden authentisch und eindringlich geschildert und es fiel mir oftmals nicht leicht, meine eigenen Emotionen zurückzuhalten. Sarah Ockler schenkt dem Leser Zeit, um über sich und das Leben nachzudenken, gleichzeitig vermittelt sie durch ihre Protagonistinnen Lebensfreude.


    Die Charaktere sind absolut liebenswert. Man lernt ihre Gedanken, Gefühle, Zweifel und Entwicklungen genau kennen und ich konnte mich nach kurzen Anlaufschwierigkeiten in Anna, Frankie und Sam hineinversetzen.
    Anna und Frankie sind zwei wunderbare Mädchen, die versuchen, den Tod ihres Bruders und Freundes zu verarbeiten. Sie geben sich selbst und gegenseitig die nötige Zeit, verlieren aber nicht das restliche Leben aus dem Auge. Sie wollen wieder am Leben teilhaben und fahren gemeinsam in den Urlaub, um endlich wieder das Leben genießen zu können. Dies klappt auch recht gut und stellenweise legen sie dabei eine Entwicklung hin, die sie sich selbst wohl nie erträumt hätten. Respektabel ist auch, wie sehr Anna immer noch an Matt denkt und wie sie ihr gemeinsames Geheimnis hütet. Zwar ist dies Frankie gegenüber nicht ganz fair, aber durchaus verständlich. Durch die intensivere Gefühlswelt von Anna ist sie mir auch fester ans Herz gewachsen. Sie kann zwar zusammen mit Frankie und anderen Menschen trauern, aber dennoch darf sie ihre Gefühle und Gedanken nie ganz aussprechen.
    Sam blieb mir dagegen etwas zu blass. Zwar scheint er ebenfalls ein recht netter Junge mit eigener Geschichte zu sein, aber wirklich zu Wort kommt er nicht, da er meistens im Hintergrund bleibt. Hier hätte ich mir gewünscht, dass er ein bisschen mehr Aufmerksamkeit erhält.
    Obwohl Matt in der Geschichte fast ausschließlich eine passive Rolle spielt, ist er auf den Seiten dennoch spürbar, da sich Anna und Frankie gerne an ihn zurückerinnern und jede für sich ihre ganz eigenen Gefühle und Gedanken für ihn/über ihn hat.


    Sehr schön ist auch, dass jedes Thema seine nötige Zeit erhält. Obwohl der Tod lange und ausgiebig thematisiert wird, wird auch gleichzeitig an die Freundschaft, Lebensfreude und Liebe erinnert, die einem auf nahezu jeder Seite begleiten.


    Die Covergestaltung gefällt mir sehr gut. Obwohl sie komplett anders als das US Cover aussieht, ist sie doch gelungen und passend zum Thema. Die ausgebreiteten Arme strahlen Lebensfreude aus, dennoch kann man eine gewisse Melancholie erkennen, die während der gesamten Handlung herrscht. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und enthält das Wichtigste, ohne zu viel zu verraten.


    Insgesamt konnte mich “Die Sterne leuchten immer noch” begeistern und berühren. Sarah Ockler hat für ein Erstlingswerk einen unglaublich schönen Schreibstil, den selbst manche Autoren nach 20 Jahren nicht erreichen. Hoffentlich wird es noch viele weitere Bücher von ihr geben. Absolut empfehlenswert!

    Christine Fehér – eine Autorin, die man einfach nicht ignorieren kann. Nach “Dann bin ich eben weg”, “Elfte Woche” und “Dornenliebe” ist “Schwarze Stunde” mein viertes Jugendbuch von ihr. Leider ist “Schwarze Stunde” allerdings auch das schwächste Buch, welches ich von der Autorin kenne.


    Der Schreibstil ist wie immer große Klasse. Christine Fehér versteht es, ihre Leser an die Seiten zu fesseln, um mit den Charakteren mitzufiebern. Ihre Sprache ist leicht, flüssig und spannend. Die Geschichten sind immer aus dem Leben heraus und geben nie den Anschein, unauthentisch oder übertrieben dargestellt zu sein. Christine Fehér hat mich zudem bislang immer mit ihren Charakteren begeistern können. Dies war bei “Schwarze Stunde” leider nicht so, denn ich wurde mit Valerie alles andere als warm.


    Sie hat eine leicht schroffe Art, die mit Sicherheit nicht jeden Leser anspricht. Ihre stellenweise gleichgültige und patzige Art konnte mich nicht begeistern, sodass ich auf so mancher Seite ziemlich genervt von ihr war. Sie ist alles andere als ein leichter Mensch, was u.a. durch ihre Erfahrungen herführt, allerdings ist in meinen Augen nicht alles damit entschuldbar. Lediglich im Zusammenspiel mit Corvin war sie für mich erträglich.
    Sie lernt Corvin auf dem Flug von England nach Deutschland kennen und lieben, was sie jedoch nicht ahnt: Er wird ihr neuer Referendar.
    Natürlich ist dies keine einfache Situation für die Schülerin und auch Corvin muss einiges überdenken, allerdings müssen sie sich auch mit dem Hass und den Zweifeln anderer Menschen auseinandersetzen, denn Valeries Ex Freund macht ihr das Leben zur Hölle und auch ihre Freundin Alena kann mit ihrem Neid und Eifersüchteleien nicht Ruhe geben.
    Corvin ist ebenfalls nicht unbedingt der angenehmste Protagonist, den ich mir vorstellen konnte. Zwar gibt er zusammen mit Valerie ein gutes Bild ab, allein ist er jedoch sehr gewöhnungsbedürftig, da er sich gar nicht wie eine Respektperson benimmt, sondern noch sehr kindisch und naiv. Es ist zwar schön, wenn man eine Band mag, aber stellenweise kam er mir doch wie ein Groupie vor, den man sich in dem Alter nicht mehr unbedingt vorstellen mag. Das dies so kommentarlos hingenommen wurde, hat mich sehr gewundert.


    Aber nicht nur Neid, Eifersucht und Liebeskummer spielen hier eine Rolle, sondern auch Mobbing und Selbstfindung. Bei manchen Menschen in Valeries Klasse merkt man schnell, dass sie noch nicht wissen, wer sie sind und wohin ihr Weg gehen soll. Für sie ist daher oftmals Mobbing die einzige Lösung, ohne dabei auf andere zu achten. So wird nicht nur Valerie ein Opfer dessen, sondern auch andere. Gleichzeitig ist in diesem Buch vieles nicht so, wie es scheint. Manche Szenen kamen absolut unerwartet, sodass ich so manches Mal von der Autorin überrascht wurde. Auch das Ende hat mich überrascht und war alles andere als vorhersehbar. Allerdings muss man sagen, dass die Geschichte doch stellenweise alles andere als spannend ist. Zwar wurde der Spannungsbogen von der Autorin an einigen Stellen recht hoch gehalten, an anderen kam so gut wie keine Spannung auf. Für die Handlung selbst hätte ich mir weitaus mehr Spannungsmomente gewünscht.


    Die Covergestaltung ist recht schlicht und einfach gehalten, dennoch passt sie sehr gut zur Schule und die Anzahl der Striche weist darauf hin, dass es jeder sein könnte, dem man hier etwas ankreiden könnte. Auch die Kurzbeschreibung liest sich gut, verrät aber meiner Meinung nach schon bereits zu viele Verdächtige. Ein bisschen geheimnisvoller hätte das Ganze sein dürfen.


    Insgesamt hat mich “Schwarze Stunde” leider nicht so überzeugen können, wie ich es im Vorfeld erwartet habe. Zwar ist die Handlung durchaus gelungen, aber Valerie war mir ein kleiner Dorn im Auge, den ich während der Geschichte nur schwer ertragen konnte. Da Christine Fehér jedoch eine wunderbare Autorin ist, kommt man auch um dieses Buch nur sehr schwer herum.

    Elizabeth George gehört zu den Autoren, die man einfach nicht ignorieren kann. Mit ihrer “Inspector Lynley” Reihe ist sie mir bereits mehrfach positiv aufgefallen und ich habe mir schon länger ein Jugendbuch von ihr gewünscht. Nun ist es endlich soweit.


    “Sturmwarnung” ist der Auftakt der “Whisper Island” Reihe. Was sich zunächst sehr gut angehört hat, wurde immer enttäuschender, denn man merkt Elizabeth George einfach an, dass sie sich im Jugendbuch Genre nicht unbedingt wohl fühlt. Die Leichtigkeit, mit der sie ihre Krimis schreibt, ist bei “Sturmwarnung” auf keiner Seite sichtbar, viel mehr wirkt der Schreibstil recht verkrampft und holprig.
    Auch wenn der Schreibstil mich nicht wirklich überzeugen konnte, muss man dennoch zugeben, dass von Autorenseite her einiges versucht wurde. So merkt man beim Lesen recht schnell, dass man mehrfach versucht hat, eine gewisse Spannung aufzubauen, die meiner Meinung nach allerdings nicht immer gelungen ist. Dennoch ist die Handlung zum Teil recht spannend. Außerdem sind die vielen kleinen Details, mit denen die Autorin auftrumpfen kann, recht gut gelungen. Whidbey Island wird sehr schön beschrieben und ich konnte mir die Insel bildlich gut vorstellen.


    Ebenfalls gelungen ist Becca King. Sie gehört zu den Protagonisten, die man schnell ins Herz schließt. Ihre Gabe ist für sie nicht immer nur ein Geschenk, sondern eher ein Fluch, denn sie findet dabei nie ihre nötige Ruhe, da sie durch die vielen Gedanken der Menschen nur selten abschalten kann. Ihre Gedanken und Gefühle werden dabei ausführlich und authentisch geschildert. Man leidet mit ihr, man freut sich mit ihr, aber gleichzeitig habe ich mir auch gewünscht, dass sie mit der Gabe ein bisschen besser und leichter umgeht – auch wenn dies mit Sicherheit nicht immer leicht ist. Durch die Flucht ist sie relativ mutig, zeigt Reife und ändert ihr Aussehen, was eine Entschlossenheit hervorbringt, die sie wohl selbst nicht erwartet hätte. Interessant ist vor allem, das man auch hinter ihre Fassade schauen kann. Man lernt ihre Angst kennen, ihren Drang nach Geborgenheit und Sicherheit, aber dennoch merkt man auch, wie unsicher sie im Umgang mit sich und anderen Menschen ist. Etwas irritiert war ich jedoch, wie sie mit dem Verschwinden ihrer Mutter umgegangen ist. Wäre ich mit 14 Jahren so auf mich allein gestellt gewesen, hätte ich das ein oder andere Mal sicherlich Angst gehabt, Becca bleibt jedoch sehr ruhig – meiner Meinung nach sogar viel zu ruhig.


    Natürlich darf bei so einer Handlung auch eine Liebesgeschichte nicht fehlen, allerdings ist auch diese eher holprig, denn romantische Stimmung oder das Gefühl, das hier etwas Großes geschieht, hat sich bei mir leider nicht entwickelt. Es plätschert eher ideenlos vor sich hin, was ich ein bisschen schade fand, denn man hätte deutlich mehr aus der Sache herausholen können.
    Relativ schade empfand ich, wie die Autorin mit der Handlung im Laufe der Zeit umgeht. Plötzlich steht Beccas Flucht nicht mehr im Vordergrund, sondern ein Fall, der sich auf Whidbey Island ereignet. Zwar ist Elizabeth George dabei wieder in ihrem Element, indem sie Krimielemente einbaut, allerdings hilft dies weder der Flucht, noch Becca selbst sonderlich weiter. Hätte man sich mehr auf die Protagonistin und ihre Geschichte konzentriert, hätte das Buch bei mir deutlich besser angeschnitten.


    Die Covergestaltung gefällt mir dagegen richtig gut. Der zweifelnde und leicht traurige Gesichtsausdruck passt gut zu Becca und sie wird auf dem Cover authentisch dargestellt. Die kräftigen Blautöne und die Pflanzen machen es zu einem optischen Highlight im Bücherregal. Die Kurzbeschreibung liest sich ebenfalls gut und hat mich sehr schnell dazu animiert, dieses Buch lesen zu wollen.


    Insgesamt hat mir “Sturmwarnung” leider nicht so gut gefallen, wie ich es im Vorfeld erhofft habe. Zwar findet man in diesem Buch sehr viele gute Ansätze, jedoch sind diese nur sehr mittelmäßig umgesetzt worden. Allerdings schreibe ich die Reihe noch nicht völlig ab und warte den zweiten Teil ab.

    Virgin River geht in die vierte Runde – und dieses Mal ganz anders, als man es bislang gewohnt war. Robyn Carr kündigt bereits in ihrem – wie immer sehr sympathischen – Vorwort an, dass dieses Buch etwas ganz besonderes ist, und dies merkt man schnell.


    Die Geschichte ist relativ eigenständig und kann auch ohne Vorwissen gelesen werden. Zwar kommen die Protagonisten der eigentlichen Reihen ebenfalls vor, erhalten aber mehr oder weniger nur eine Nebenrolle. Die Geschichte spielt mitten im dritten Band “Happy End in Virgin River” und geht so gut wie gar nicht auf die aktuellen Geschehnisse in Virgin River ein, was ich sehr gelungen finde.


    Der Schreibstil ist Robyn Carr wie immer sehr gelungen. Die Stadt und die Umgebung wird liebevoll beschrieben, alte Charaktere lernt man aus neuen Blickwinkeln kennen und die Geschichte liest sich sehr flüssig, einfühlsam und melancholisch. Endlich mal wieder eine Reihe, die nicht nach dem zweiten Band rapide abstürzt, sondern nach wie vor mit vielen guten Ideen glänzt.


    Die Charaktere konnte ich direkt ins Herz schließen. Zwar erfährt man von Jack, Preacher, Mel und Paige nicht unbedingt etwas Neues, aber es ist interessant zu sehen, wie Außenstehende über die Einwohner denken und mit welcher Großzügigkeit und Herzenswärme Fremde begrüßt werden.
    Marcie ist eine mutige, junge Frau, die durch die Marines in bereits jungen Jahren zur Witwe wurde. Nach einer Trauerphase rafft sie sich auf und möchte ein neues Leben beginnen, was ihr jedoch erst gelingen kann, wenn sie Ian findet, der ihren Mann zunächst gerettet hat. Da er sich jedoch vollkommen abschottet, hat sie keine andere Wahl, als ihn zu suchen, damit sie mit der Vergangenheit abschließen kann. Ihre Entschlossenheit und ihr Mut, Ian zu finden, ist beispielhaft und ich habe mich schnell mit ihr identifizieren können. Sie liebt ihren verstorbenen Mann, ist aber lange nicht so emotional und trauernd wie andere Frauen. Vielmehr denkt sie auch an sich und weiß, dass ihr Leben trotz all der Trauer und Verluste nicht vorbei ist und sie die nächsten Schritte gehen muss.
    Ian ist dagegen das genaue Gegenteil. Früher war er sehr mutig und bei den Marines, wo er vielen Soldaten das Leben gerettet hat. Allerdings kann er es sich nicht verzeihen, dass er Marcies Mann zunächst gerettet hat, denn dadurch musste er noch lange unter seinen Verletzungen leiden, bis er ihnen erlegen ist. Er schottet sich ab und bricht zu sämtlichen Menschen den Kontakt ab, dazu gehören auch seine Verlobte und sein Vater. Sein Zwiespalt und seine Gefühle werden gut dargestellt und auch er ist ein liebgewonnener Charakter, über den ich gerne mehr erfahren würde.


    Die Suche nach Ian wird glaubwürdig und emotional dargestellt. Marcie steckt immer in einem gewissen Zwiespalt, weil sie die Suche auf ihre Weise angeht. Ihre Schwester ist gegen die Suche und möchte lieber einen Profi aufsuchen und das nötige Geld wird auch immer knapper. Zum Glück lernt sie in Virgin River Jack und Preacher kennen, die sie mit Essen und Trinken versorgen, sodass sie Geld für Benzin sparen kann.


    Die Covergestaltung ist wunderschön und passt sich den bisherigen Teilen an. Die Winterlandschaft ist gelungen und strahlt eine gewisse Melancholie und Hoffnung aus. Die Kurzbeschreibung liest sich gut und macht Lust auf mehr. Perfekt!


    Auch wenn “Wintermärchen in Virgin River” etwas aus der Reihe fällt, ist es dennoch eine wunderbare Geschichte, die das Herz berührt und zum Nachdenken anregt. Besonders empfehlenswert für Leser, die zum ersten Mal etwas von Virgin River lesen möchten.

    Wenn der Sommer immer näher rückt, sind leichte Lektüren bei mir Pflichtprogramm. Bei “Martha im Gepäck” habe ich auf eine humorvolle Geschichte für zwischendurch gehofft und meine Erwartungen wurden sogar noch übertroffen. Ulrike Herwig hat mit “Martha im Gepäck” einen grandiosen Debütroman geschrieben, der mich zum Lachen gebracht und zum Nachdenken angeregt hat.


    Der Schreibstil ist wunderbar. Die Geschichte liest sich leicht, flüssig und sehr humorvoll. Stellenweise erinnert mich Ulrike Herwig an Autorinnen wie Dora Heldt und Sofie Cramer, was bei mir immer ein gutes Zeichen ist, da ich deren Bücher bereits alle verschlungen habe. Die Geschichte entwickelt sich gut, bleibt stets sarkastisch und humorvoll und sorgt für unterhaltsame Lesestunden. Die Charaktere sind sehr authentisch und obwohl jede Person ihre Macken hat, konnte ich diese dennoch schnell ins Herz schließen und ihren Urlaub live miterleben, der so manches Mal anders verläuft, als man es sich erhofft hat.


    Das Buch ist nicht unbedingt tiefgründig, dennoch hat es mich an mancher Stelle zum Nachdenken angeregt, wenn Martha in den Vordergrund gerückt ist. Für ihre über 80 Jahre ist sie trotz mancher Krankheit recht fit und für so manche Überraschung gut. Zwar ist sie stellenweise sehr schroff und erpresst auch mal gerne ihre Verwandten, aber dennoch ist sie eine liebenswerte Protagonistin, die ich schnell in mein Herz geschlossen habe.
    Auch die anderen Charaktere haben mir gut gefallen. Karen und ihr Mann Bernd wünschen sich nur eines: Einen ruhigen Urlaub mit ihren Kindern und jede Menge Erholung, allerdings macht Martha dies zunichte, indem sie die Reisepläne immer wieder ändert. Da es zwischen Karen und Bernd stellenweise recht abgekühlt ist, hofft Karen, dass sie sich während des Urlaubes wieder näherkommen. Während er sich in den letzten Jahren einen Bauch angefuttert und sich immer mehr in seine Highlander-Sammlung vertieft hat, ist Karen immer mehr gefrustet und träumt heimlich von ihrem Arbeitskollegen Mike und beneidet ihre Freundin Bettina um ihr Singleleben.
    Etwas anstrengend sind die beiden Kinder Mark und Teresa. Mark steckt mitten in der Pubertät und findet grundsätzlich alles blöd und flüchtet lieber in seine eigene kleine Welt. Teresa wirkt dagegen wahnsinnig verwöhnt und neugierig. Sie ist der einzige Charakter, der mir zwischendurch auf die Nerven ging. Allerdings muss gesagt werden, dass auch sie ihre Berechtigung in der Geschichte hat.


    Was mir besonders gut gefallen hat: Obwohl die Geschichte stellenweise sehr sarkastisch geschrieben ist, wird nicht sonderlich oft übertrieben. So werden die Probleme von Karen und Bernd weder zu überspitzt, noch zu emotional beschrieben. Es ist vielmehr beiden klar, dass es sich hierbei um ganz alltägliche Probleme handelt, die mit Geduld und ein bisschen Arbeit lösbar sind. Insgesamt ist die Geschichte sehr authentisch und ich hatte auf keiner einzigen Seite das Gefühl, dass bei der Handlung etwas nicht stimmig wäre.


    Die Covergestaltung ist ganz hübsch, dennoch habe ich mir ein bisschen mehr erhofft. So hätte ich z.B. Martha im Schottenrock oder den Van mit der kompletten Familie deutlich schöner und passender gefunden. Zwar ist die Möwe auch ganz nett, aber nicht so ganz passend. Die Kurzbeschreibung gefällt mir dagegen gut und macht Lust auf mehr.


    Insgesamt ist “Martha im Gepäck” ein Roman, den man im Liegestuhl am Strand bestens lesen kann. Ulrike Herwig überzeugt durch authentische Charaktere und wunderbare Landschaften, die genauestens beschrieben werden. Eine Pflichtlektüre im Sommer – absolut empfehlenswert!

    Internat, Geheimnisse, Fantasyelemente – drei Faktoren, die sofort bewirken, dass ich ein Buch unbedingt lesen muss. So erging es mir auch beim ersten Band der Night Academy. “Die Begabte” hat mich durch das schöne Cover und die Kurzbeschreibung sehr schnell für sich gewinnen können und ich habe das Buch sehr genossen.


    Inara Scott hat mit “Die Begabte” einen guten Debürtoman geschrieben, der alles hat, was ich mir von einem Jugendbuch wünsche: Fantasyelemente, Protagonisten, mit denen man sich (zumindest halbwegs) identifizieren kann, Spannung, kleine Liebeleien und eine Entwicklung, die man nicht übersehen kann.


    Auch wenn die Geschichte selbst von Anfang an richtig gut war, hatte ich auf den ersten hundert Seiten meine Probleme mit Dancia. Zwar ist sie ein sehr liebes und mutiges Mädchen, aber dennoch hat mich ihre “aber ich bin doch so arm und unbedeutend”-Art sehr lange genervt. Durch ihren bisherigen Lebensstil konnte ich diese Denkweise zunächst noch verstehen, aber als diese alle zwei Seiten immer wieder erwähnt wurde, habe ich mich manchmal dabei erwischt, wie ich nur noch mit dem Kopf geschüttelt habe. Allerdings wurde das mit der Zeit besser und ich konnte mich immer mehr auf Dancia einlassen.


    Bei den anderen Charakteren hatte ich ebenfalls anfangs meine Probleme.
    Cam ist der typische Sunnyboy, der von allen bewundert wird und in Wahrheit kaum etwas ausstrahlt, Jack dagegen ist eher der düstere Typ, den alle meiden, weil er ‘anders’ rüber kommt. Hennie ist tollpatschig und wird als unfreiwillig lustige, liebenswerte Person beschrieben und Esther als ach so lustig, obwohl ich sie eher als peinlich und kindisch empfunden habe. Auch wenn das nun zunächst sehr negativ klingt, ist dies nicht einmal so gemeint, denn im Grunde genommen habe alle Charaktere ihre Berechtigung und konnten mich auch unterhalten, allerdings haben sie mich zunächst nicht beeindrucken können. Auch zum Ende hin bin ich mit Esther und Cam nicht warm geworden, mit Jack dagegen schon.


    Gut gefallen haben mir die jeweiligen Gaben, die man auf der Night Academy findet. Zunächst habe ich gedacht, dass sämtliche Gaben aus dem Fantasybereich kommen, aber dem ist nicht so. Man findet auch die ganz natürlichen Gaben, wie z.B. ein großes Talent im Umgang mit Zahlen, den Elementen und im Bereich Schauspielerei.
    Sehr gut ist auch die komplette Darstellung der Schule und des Geländes. Vieles wirkt düster und abschreckend, man spürt auf manchen Seiten beinahe die Bedrohung, auf anderen Seiten dagegen rein gar nichts. Die Schule verwirrt und lässt von Anfang an viele Fragen zu, die man nur lückenhaft beantwortet bekommt.
    Die Entwicklung in der Schule und bei Dancia ist gut durchdacht, wenn auch nicht immer nachvollziehbar. Aus der vernünftigen Dancia wird zwischendurch ein verliebtes, sehr naives Mädchen, dass keine negativen Gedanken zulässt, allerdings kann sie auch anders und wirkt wieder sehr vernünftig. In der Zeit sammelt vor allem Jack sehr viele Pluspunkte bei mir.


    Sehr hübsch ist die Covergestaltung. Dancias zweifelnder Blick ist nahezu perfekt eingefangen und die Schule im Hintergrund wird sehr gut dargestellt. Auch die Farbgestaltung passt gut zum Rest und gibt ein tolles Gesamtbild ab. Die Kurzbeschreibung liest sich ebenfalls gut und spannend und führt nicht in die Irre.


    “Die Begabte” ist mit Sicherheit nicht der beste Auftakt aller Zeiten, dennoch konnte das Buch durchaus überzeugen. Allerdings hoffe ich sehr, dass sich die Charaktere im zweiten Band weiterentwickeln, sodass man noch mehr Spaß an der Night Academy bekommt. Empfehlenswert für alle, die Internatsgeschichten mögen.


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