Beiträge von Incomplete

    Ich war lange Zeit unentschlossen, ob ich diesem Buch eine Chance geben soll. Da Joanne K. Rowling zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen gehört, müsste “Ein plötzlicher Todesfall” eigentlich ein absolutes Muss sein, dennoch war ich lange skeptisch, da das Buch immer als Krimi bezeichnet wurde und ich nur sehr selten von Krimis begeistert bin. Dennoch bin ich über meinen Schatten gesprungen und habe das Buch direkt am ersten Verkaufstag gekauft, damit ich wieder mal etwas von Frau Rowling lesen konnte. Wirklich bereut habe ich es nicht, dieses Buch gelesen zu haben, allerdings blieb ich am Ende doch ein bisschen ratlos zurück.


    Ich habe selten so lange für ein Buch gebraucht, was schon zeigt, wie schwer mir dieses Buch gefallen ist. Das liegt nicht einmal daran, dass das Buch schlecht ist, sondern daran, dass meine Erwartungen absolut nicht erfüllt werden konnten. Dabei hatte ich noch nicht einmal sehr hohe Erwartungen, ich habe mich lediglich gefreut, mal eine andere Seite von Joanne K. Rowling zu lesen, die so ganz anders ist, als man es bislang von ihr gewohnt war.


    Der Schreibstil von Joanne K. Rowling ist wieder einmal großartig. Sie beschreibt die Charaktere und die Orte so dermaßen gut, dass ich mir sehr vieles bildlich vorstellen konnte und schnell ein Teil von Pagford wurde. Dazu lernt man eine vollkommen neue Seite von J.K. Rowling kennen, denn der Ton wird deutlich rauer, als in der “Harry Potter”-Reihe.
    In “Ein plötzlicher Todesfall” wird offen über Sex geredet, die Sprache wird deutlich salopper und es kommt auch mal zu derben Beschimpfungen, was man bislang nicht von ihr kannte. Allerdings gefällt mir die neue Art sehr gut, da sie sich somit deutlich vom Jugendbuch-Genre verabschiedet hat und klar ersichtlich wird, dass dieser Roman eher für Erwachsene oder Jugendliche ab 16 geeignet ist.


    Ein großes Problem hatte ich zunächst mit den vielen Charakteren. Die Geschichte springt ständig zwischen den Charakteren hin und her, sodass es mir oftmals schwer fiel, sämtliche Bewohner von Pagford auseinander zu halten und diese richtig einzuordnen. Dabei merkt man auch schnell, dass jede Familie in Pagford mehr oder weniger etwas zu verbergen hat. Manche führen nach außen hin eine Bilderbuchfamilie, die allerdings im eigenen Haus alles andere als harmonisch aussieht. Da werden Kinder beleidigt, Frauen gedemütigt oder erst gar nicht beachtet. Der Tod von Barry Fairbrother ist Thema Nummer 1 und es ist stellenweise schon sehr erschreckend, wie jeder mit seinem Tod umgeht. Einige freuen sich diebisch und haben große Mühe, diese zu verbergen, andere sind sehr geschockt und noch andere denken nur an den Sitz im Gemeinderat, der nun frei geworden ist.


    Leider muss ich jedoch sagen, dass ich die Charaktere bis zur letzten Seite immer wieder miteinander verwechselt habe, da es einfach viel zu viele sind. Es wäre schöner gewesen, wenn man sich nur auf zwei bis drei Familien konzentriert hätte, das ganze Dorf war mir einfach zu viel und somit konnte ich mit niemanden wirklich mitfiebern. Bis zum Schluss hing oftmals ein großes Fragezeichen über meinen Kopf, es war zu viel Input, was kaum verarbeitet werden konnte.


    Das Buch wurde, wie gesagt, oft als Krimi beworben, allerdings habe ich in diesem Buch keine Krimielemente finden können. Die Geschichte ist eher ein Roman, der die Gesellschaft kritisiert und aufzeigt, wie Menschen in gewissen Situationen reagieren und nur an sich denken, während andere zeitgleich großes Leid ertragen müssen.


    Das Cover hat mir dagegen auf Anhieb gut gefallen. Ich mag sowohl die Schlichtheit, als auch die Farben. Das große Kreuz steht für die Wahl, sodass das Cover passender nicht sein könnte. Die Kurzbeschreibung liest sich ebenfalls recht gut, führt aber meiner Meinung nach etwas in die Irre, da sie auf einen Krimi hinweist, den es schlicht und ergreifend nicht gibt.


    Es fällt mir wirklich schwer, dieses Buch zu bewerten, da Joanne K. Rowling wie gesagt meine Lieblingsautorin ist. Ein Ausrutscher kann immer mal passieren, aber kann man dieses Buch wirklich als Ausrutscher bezeichnen, wenn man einfach nur die falschen Erwartungen hatte? Sollte man dieses Buch wirklich lesen wollen, sollte man es auf keinen Fall nur deswegen lesen, weil es von Joanne K. Rowling stammt. Man sollte Interesse am Wahlverfahren und an gesellschaftskritischen Büchern haben, dann ist es mit Sicherheit eine große Bereicherung fürs Bücherregal. Reine Fans der “Harry Potter”-Reihe werden wohl eher enttäuscht sein und mit dem Buch nur schwer etwas anfangen können.


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    Nach dem Tod ihrer geliebten Mutter ist Cynthia Aschenbrenner zusammen mit ihren Vater Thomas auf sich allein gestellt. Von Trauer überwältigt versuchen beide, ihr Leben so gut es geht zu gestalten und halten wie Pech und Schwefel zusammen, bis Stephanie Wolters in ihr Leben tritt. Die Frau wirkt auf Cynthia wie ein Fremdkörper und wird nur “diese Frau” genannt. Zu ihrem Pech hat Stephanie auch noch zwei Kinder in Cynthias Alter, die ihr das Leben schwer machen.
    Als Thomas beschließt, mit Stephanie zusammenzuziehen, bricht für Cynthia eine Welt zusammen, was sie jedoch nicht nach außen hin zeigt.
    Sie bekommt das kleinste Zimmer in der Wohnung und ist zum Großteil für den Haushalt verantwortlich, weil es sonst keiner macht. Da kann man sich schon mal wie Aschenputtel fühlen.
    Durch ihre Liebe zur Kunst lernt Cynthia den 20-jährigen Studenten Daniel Petersen kennen, der sie jedoch nicht wirklich wahrnimmt. Sie verliebt sich Hals über Kopf in ihn und versucht sein Herz zu erobern, was sich als schwieriger herausstellt, als zunächst befürchtet.
    Kann Cynthia am Ende vllt. doch wie Aschenputtel mit ihrem Märchenprinzen zusammen kommen oder enden Märchen doch nicht immer mit meinem Happy End?


    “Cinderella Undercover” ist bereits das dritte Märchen, dass von Gabriella Engelmann modernisiert wird. Nach Schneewittchen und Dornröschen bekommt nun Aschenputtel ihre ganz eigene, moderne Geschichte, die das Leben der 16-jährigen Cynthia Aschenbrenner erzählt.


    Mit “Cinderella Undercover” nimmt die Autorin ihre Leser auf eine ereignisreiche Stadtrundfahrt durch Hamburg mit, die immer wieder interessant ist.
    Neben bereits bekannten Schauplätzen aus anderen Märchenbüchern, wie z.B. dem Schloßhotel aus “Hundert Jahre ungeküsst”, lernt man hier viele tolle neue Orte kennen, die Lust auf eine spontane Hamburgtour machen.


    Der Schreibstil ist wie immer wunderbar. Die Geschichte liest sich leicht und flüssig und ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Gabriella Engelmann hat ein tolles Gespür dafür, sich in die Gedanken und Gefühle von Teenagern zu versetzen, ohne das es zu aufgesetzt oder übertrieben wirkt.
    Interessant ist auch, wie die Autorin auf das Thema Patchwork-Familie eingeht und nicht einfach nur die “Böse Stiefmutter und ihre Töchter” in eine Ecke drängt.
    Es ist schön zu sehen, wie hier auch auf die Unsicherheit von Stephanie und ihren Töchtern eingegangen wird, an denen die Umstellung ebenfalls nicht spurlos vorübergeht.
    Obwohl man ja im Normalfall weiß, wie ein Märchen endet, war der Weg dorthin doch voller Überraschungen und so manche Situation war für mich unvorhersehbar.


    Das Personenregister direkt am Anfang ist toll zusammengefasst und bringt einem die Protagonisten direkt näher. So konnte ich direkt zu Anfang meine Lieblinge und “Hassobjekte” finden, deren Entwicklung ich im Laufe der Geschichte bestens beobachten konnte. Und die Entwicklung der Charaktere ist wirklich großartig!


    Cynthia war mir sofort sympathisch. Ihre leicht schüchterne, aber dennoch direkte Art macht sie zu einer tollen Protagonistin, die man einfach gern haben muss. Ihre Liebe zur Kunst und Büchern wird gut dargestellt, ohne übertrieben zu wirken. Sie ist verantwortungsbewusst und sehr reif für ihr Alter.
    Obwohl ihr Vater nicht gerade wenig Geld besitzt, möchte sie nicht von ihm abhängig sein und sucht sich einen Job in der Bar “Erste Liebe”. Neben ihrer Arbeit in der Bar arbeitet sie gleichzeitig mit ihrem besten Freund Gernot, genannt GG, in seinem Atelier und hilft ihm dort bei seiner neuen Kollektion.
    Ihre Verliebtheit bzgl. Daniel ist süß zu verfolgen. Sie schwärmt für ihn und möchte unbedingt bei ihm auffallen, ist aber gleichzeitig zu schüchtern, ihn anzusprechen. Trotzdem wirkt dies weder zu kindlich, noch zu naiv.
    Ihr Verhältnis zu ihren neuen Schwestern ist schwierig, da sich beide abkapseln und weder im Haushalt beitragen, noch sonst respektvoll mit Cynthias persönlichen Sachen oder ihren Freunden umgehen.


    GG ist mein absoluter Liebling in dem Buch. Er ist ein typischer Designer, der zu Gefühlsausbrüchen neigt und Cynthia gerne “Liebchen” nennt. Er legt großen Wert auf ihre Meinung und ihre Ideen und fördert ihre Kreativität. Aber auch Paulina und Louisa sind immer für Cynthia da und stehen ihr mit Rat und Tat zur Seite.


    Ein Highlight in der Geschichte ist La Perla, ein Beo-Vogel, den ihr Vater aus Sri Lanka mitgebracht hat. Der Vogel lernt schnell und spricht in kurzer Zeit ganze Sätze, die Cynthia manchmal ganz schön in den Wahnsinn treiben, aber auch oft zum Lachen bringen.


    Das Cover ist wunderschön und passt sehr gut zu Aschenputtel, ohne zu kitschig zu wirken. Die Chucks sind ein toller Gegensatz zum Glasschuh und die Kutsche passt perfekt zum ursprünglichen Märchen.


    Insgesamt konnte mich Gabriella Engelmann” erneut von ihrem großen Talent überzeugen und die Geschichte hat mir ein paar tolle Lesestunden beschert. Ich freue mich schon auf viele weitere Märchen.


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    Dystopien sind für mich immer wie ein Überraschungsei: Man weiß nie, was drin steckt und manchmal wird man auch enttäuscht. Da ich allgemein dem Genre sehr skeptisch gegenüberstehe, fiel es mir zunächst schwer, mich auf dieses Buch einzulassen, allerdings verschwand dies immer mehr, je mehr ich über die Handlung und die Charaktere erfahren habe.


    Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte liest sich spannend und flüssig. Trotz der Thematik wird die Geschichte nicht allzu dramatisch erzählt, vielmehr informiert sie stellenweise über das Thema Organspende, zum anderen beschreibt die Geschichte das Leben der Menschen, die darunter leiden müssen, dass der Staat seine Machtspielchen an ihnen auslässt. Neal Shusterman hat ein großes Talent, seine Leser an sich zu binden, nur selten konnte ich das Buch aus den Händen legen.


    Gelungen sind auch die Charaktere, die mir zum Großteil sehr sympathisch waren. Connor, Risa und Lev sind alles andere als glücklich und müssen sich täglich mit Dingen befassen, die für andere Jugendliche relativ fremd sind. Connor gerät ständig in Situationen, in denen es zu Ärger kommt, Risa ist eine talentierte Musikerin und lebt in einem Waisenhaus und Lev muss sich mit strenggläubigen Eltern herumschlagen, die das Leben nicht unbedingt angenehm gestalten. Die drei Jugendlichen sind sehr unterschiedlich und haben keinerlei Gemeinsamkeiten, allerdings sind sie auf der Flucht, weil sie nicht in die Fänge des Organhandels geraten möchten. Trotz ihrer Lebensumstände haben sie nur einen Wunsch: Sie wollen leben! Ich konnte mit ihnen mitfühlen, konnte ihre Gedanken, Ängste und Argumente verstehen und man wünscht ihnen einfach ein besseres Leben, um auch einmal auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen. Obwohl jeder Charakter seine Macken hat und ich nicht direkt mit ihnen warm wurde, sind sie doch am Ende allesamt sehr sympathisch. Vor allem Risa ist eine Protagonistin, die man einfach ins Herz schließen muss. Alle Drei entwickeln sich während der Flucht gut, sie werden quasi erwachsen und können sich und das Leben anderer besser einschätzen und handeln nicht mehr nur aus dem Bauch heraus.
    Die Flucht selbst ist relativ spektakulär geschrieben und hat mir so manchen Gänsehautmoment beschert.


    Das Thema Organspende ist mit Sicherheit nicht neu, allerdings immer wieder interessant. Vor allem die Darstellung, dass man durch seine Organe in anderen Menschen weiterleben soll, ist interessant. Man versucht ein ernstes Thema, bei dem es um Leben und Tod geht, schön zu reden, indem man den Jugendlichen vermittelt, dass sie mit ihrer Spende und ihrem Tod etwas Wunderbares erreicht.
    Gleichzeitig wird aber auch ordentlich aussortiert. Problemkinder, die entweder schlechte Noten haben, Streitereien erzeugen oder keine Eltern mehr haben, werden durch die Organspende ausgesucht. Für mich als Leserin ist diese Entscheidung nicht nachvollziehbar. Der Staat, der seine Einwohner mit dieser Methode mehr oder weniger bestraft, findet diese Vorgehensweise jedoch vollkommen okay.
    Auch das heikle Thema Abtreibung wird in diesem Buch besprochen. Gleich zwei solcher Themen in einem Jugendbuch ist vom Autor sehr mutig, aber trotz mancher Zweifel sehr gut gelungen. Das Buch ist dadurch nicht nur ein einziger Fingerzeig, sondern auch informativ und dem Leser wird die Chance gegeben, sich selbst seine Gedanken zu machen.


    Die Covergestaltung ist kaum der Rede wert. Das Cover ist sehr schlicht, leicht silbrig und der Titel springt direkt ins Auge. Allerdings ist bei dieser Geschichte auch kein großes Cover nötig, denn die Geschichte überzeugt einfach ohne kitschige Bilder. Die Kurzbeschreibung liest sich spannend und hat sofort mein Interesse geweckt.


    Insgesamt ist “Vollendet” ein Buch, dass Dank der Thematik zum Nachdenken anregt und einen so schnell nicht wieder loslässt. Endlich mal wieder eine Dystopie, die mich überzeugen konnte. Empfehlenswert.


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    Wow! Was für ein Buch! Als ich zum ersten Mal von “Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick” erfahren habe, war ich vom Buchtitel und vom Cover sehr angetan. Leider hat es dann doch etwas gedauert, bis ich das Buch gelesen habe. Gelohnt hat es sich auf jeden Fall, denn die Geschichte nimmt den Leser mit auf einen Flug, bzw. einer Reise nach London, der es in sich hat.


    Jennifer E. Smith hat einen sehr schönen, flüssigen und angenehmen Schreibstil, der mich von der ersten Seite an begeistert hat. Sie beschreibt die Charaktere, deren Gefühle und Gedanken sehr ausführlich und authentisch, sodass mir Hadley und Oliver auf Anhieb sympathisch waren und ich sie sehr gerne auf ihrem Flug nach London begleitet habe. Dazu finde ich es sehr schön, dass die Dialoge alles andere als oberflächlich, sondern sehr interessant und intelligent sind. Hadley und Oliver bieten sich so manchen Schlagabtausch, den man sehr gerne beobachtet. Die beiden Protagonisten vertrauen sich recht schnell aneinander an und man erfährt so einiges über die Familie des jeweils anderen. Auffällig ist dabei allerdings, dass Oliver verschwiegener als Hadley ist. Die Erzählung aus der Ich-Perspektive aus Hadleys Sicht sorgt zusätzlich dafür, dass man Hadley und ihre Situation ausführlich kennen lernt. Vor allem ihre Sorge, ihre Wut und ihre Zweifel bzgl. ihrer neuen Stiefmutter, die sie bis zur Hochzeit nicht persönlich kennengelernt hat, sind sehr authentisch.


    Wie schon gesagt, die Charaktere sind unglaublich gut und waren mir auf Anhieb sympathisch. Dazu sind sie sehr authentisch, intelligent, alles andere als naiv und stehen trotz ihrer Probleme mitten im Leben, was man nicht unbedingt immer von Protagonisten aus Jugendbüchern erwarten kann. Hadley muss nach London, um an der Hochzeit ihres Vaters teilzunehmen, was ihr jedoch alles andere als passt, da sie ihrem Vater immer noch nicht verziehen hat, dass er die Familie für eine andere Frau verlassen hat. Oliver ist dagegen Brite und studiert lediglich in den USA, muss jedoch auch eher unfreiwillig zurück nach London, da auch er an einem Familientreffen teilnehmen muss. Seine familiäre Situation scheint ähnlich schwierig zu sein, jedoch geht er vollkommen anders mit Situation um.


    Ihre Gespräche haben mich zudem tief berührt. Sie sprechen offen über Probleme und Ängste, ohne wirklich etwas vom anderen zu erfahren, aber dennoch sind sie sich gleichzeitig so nah, als würden sie sich schon seit Jahren kennen. Besonders Oliver konnte bei den Dialogen bei mir punkten, denn er wirkt sehr charmant und zuvorkommend und beweist eine enorme Reife für sein Alter, die aber auch gleichzeitig für Hadley gilt.


    Nach dem Flug verlieren sie sich am Zoll sehr schnell aus den Augen und Hadley weiß mit der neuen Situation gar nicht umzugehen: Liebe auf den ersten Blick, die Hochzeit ihres Vaters, vollkommen neue Verwandte, eine fremde Stadt, die Sorge um ihre Mutter, die sie zu der Teilnahme an der Hochzeit ermuntert hat und die Sehnsucht nach Oliver, obwohl sie sich noch keine vierundzwanzig Stunden kennen. Dabei ist es sehr interessant, wie Hadley mit allem umgeht. Obwohl sie den Kopf nicht wirklich frei bekommt, schafft sie es, alles unter einem Hut zu bekommen und nimmt nicht nur an der Hochzeit teil, sondern findet auch noch Oliver wieder und erfährt dabei die Wahrheit über seine Familie. Dadurch werden die Gespräche noch intimer und noch berührender, sodass man als Leser gar nicht drumherum kommt, als die beiden Jugendlichen ins Herz zu schließen.


    Einen kleinen Kritikpunkt gibt es jedoch: Das Ende kam viel zu schnell und somit endete die Geschichte aus sehr abrupt. Hadley und Oliver stecken mitten in einem sehr interessanten Gespräch und plötzlich ist alles vorbei. An sich ist das Ende ganz okay, aber es lässt für mich zu viele Fragen offen, was ich sehr schade finde, denn anscheinend ist auch keine Fortsetzung zu “Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick” geplant. Schade.


    Das Cover gefällt mir sehr gut. Auf den ersten Blick wirkt es sehr blass und nicht wirklich aussagekräftig, je mehr man jedoch in die Geschichte eintaucht, umso mehr kann man die Situation erkennen und als passend ansehen. Die Kurzbeschreibung hat mir ebenfalls sehr gut gefallen und diese animiert zum direkten Weiterlesen.


    Insgesamt hat mich “Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick” tief beeindruckt zurückgelassen und ich kann es kaum erwarten, weitere Werke der Autorin zu lesen. Interessante Charaktere, eine absolut authentische Handlung und eine gewisse Tiefe, die ich zuvor nicht erwartet habe, machen das Buch zu einem großartigen Lesespaß, an den ich noch lange zurückdenken werde. Absolute Kauf- und Leseempfehlung!


    Ein kleiner Aufreger zum Schluss:
    Carlsen verlegt das Buch im Mai 2013 erneut, allerdings als Taschenbuch und unter einem völlig anderen Titel, was ich sehr schade finde. Der neue Titel lautet “Punktlandung in Sachen Liebe”, was mir leider überhaupt nicht gefällt, da ich den deutschen Titel bislang sehr ansprechend fand. “Punktladung in Sachen Liebe” klingt dagegen sehr einfallslos. Da die Taschenbuchausgabe allerdings gerade einmal 6,99 EUR kosten wird, kann ich mir vorstellen, dass da einige Leser zuschlagen werden.


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    Ich muss gestehen: Ich bin allgemein kein Fan von Dystopien. Da “Spiegelkind” jedoch sehr gut klang, wollte ich dem Buch unbedingt eine Chance geben, doch leider war dies ein Fehler, denn ich hatte große Mühe, mich auf die Geschichte einlassen zu können.


    Leider konnten mich weder die Handlung, noch die Charaktere packen, sehr schade, denn ich habe gehofft, dass ich mich zumindest halbwegs mit dem Buch anfreunden könnte. “Spiegelkind” ist an sich nicht schlecht, nur leider gab es keine einzige Sache, bzw. kein einziger Charakter, der mich wirklich an sich binden konnte. Die Geschichte ist stellenweise zu rasant für mich und konnte mich leider nicht unterhalten. Wäre sie ein wenig ruhiger gewesen und hätte sich die Autorin etwas mehr den Charakteren gewidmet, wäre ich vielleicht ein bisschen offener für die Geschichte gewesen.


    Die Gesellschaft, in der Juli lebt, ist an sich ganz interessant, nur leider wurden auch hier die vielen Möglichkeiten nicht so genutzt, wie man es eventuell im Vorfeld erhoffen konnte. Die Geschichte wirkt unglaublich blass, was ich sehr schade finde, denn das hat die Handlung an sich eigentlich nicht verdient. Es ist mir klar, dass ein Auftakt einer Reihe, bzw. Trilogie oftmals schwach ist, da viel erklärt werden muss, aber dies war mir dann doch eine Spur zu viel. Das Verschwinden der Mutter ist an sich ein gutes Element, allerdings nicht unbedingt das Gelbe vom Ei. Auch da wurden die gegebenen Möglichkeiten einfach nicht genutzt.


    Selbst der an sich recht gute Schreibstil konnte mich mit dem Buch nicht versöhnen. Da ich noch weitere ungelesene Bücher von Alina Bronsky besitze, möchte ich die Autorin jedoch noch nicht komplett abschreiben. Ich hoffe, dass mich “Scherbenpark” besser unterhalten kann.


    Auf Seite 149 war für mich Schluss, denn ich habe selten so sehr mit einem Buch gekämpft. Schade, aber manchmal soll es einfach nicht sein. “Spiegelkind” ist der Auftakt der Spiegel-Trilogie.


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    Kerstin Gier gehörte schon immer zu meinen Lieblingsautorinnen. Da ich bislang nur ihre Frauenromane kannte, wollte ich mich nun auch mit ihren Jugendbüchern beschäftigen. Man erkennt zwar eindeutig, dass Kerstin Gier “Rubinrot” geschrieben hat, aber dennoch war es ein ganz anderes Lesegefühl, was ich bislang nicht von ihr kannte.


    “Rubinrot” ist der Auftakt der “Edelstein”-Trilogie, die sich mit dem Thema Zeitreisen beschäftigt. Auch wenn ich zunächst eine gewisse Skepsis hatte, muss ich doch zugeben, dass mir der erste Band gut gefallen hat und ich sicherlich an der Trilogie dran bleiben werde.
    Dennoch war das Lesegefühl etwas anders als bei den bisherigen Büchern, die ich von Kerstin Gier gelesen habe. Ihre Frauenromane haben sich immer sehr leicht und unbeschwert lesen lassen, bei “Rubinrot” hatte ich dagegen am Anfang so meine Probleme, denn ich kam zunächst einfach nicht in die Geschichte hinein. Zum Glück hat sich dies jedoch im Laufe der Zeit geändert und ich konnte mich voll und ganz auf die Geschichte rund um Gwendolyn einlassen. Allerdings muss dazu gesagt werden, dass der typische Gier-Humor weiterhin vorhanden ist – zwar weniger bissig, aber dennoch auf vielen Seiten spürbar.


    Mit Gwendolyn wurde eine sympathische Protagonistin geschaffen, die man schnell ins Herz schließt. Sie ist unglaublich sympathisch und reif für ihr Alter. Sie trägt das sogenannte Zeitreise-Gen in sich, sodass sie dazu bestimmt ist, Zeitreisen zu unternehmen, um dabei bestimmte Aufgaben zu erfüllen. Dabei war das Gen eigentlich nicht für sie bestimmt, sondern für Charlotte, die lange Zeit darauf vorbereitet wurde. Dadurch entsteht eine gewisse Rivalität zwischen ihnen, sodass immer eine gewisse Anspannung herrscht. Gwendolyns Gedanken und Gefühle werden gut beschrieben, sodass man sie im Laufe der Geschichte gut kennen lernt und sich in ihre Welt hineinversetzen kann. Da sie nie auf die Zeitreisen vorbereitet wurde, ist es oftmals sehr amüsant zu beobachten, wie sich Gwendolyn in der Vergangenheit benimmt. in der Vergangenheit waren die Frauen noch sehr damenhaft, was Gwendolyn jedoch ein bisschen fehlt. Oftmals wirkt sie relativ verloren, sodass ich oft Mitleid mit ihrer Situation hatte. Auf ihren Reisen begleitet sie Gideon, der jedoch nicht jedermanns Geschmack ist. Ich habe bei ihm etwas länger gebraucht, um mit ihm warm zu werden, da er oftmals sehr abweisend und arrogant wirkt. Jedoch wird auch dies während der Geschichte besser, sodass ich letztlich doch noch ein paar Sympathien für ihn übrig hatte.


    Die familiäre Situation von Gwendolyn wird ebenfalls gut beschrieben. Durch das Zeitreise-Gen herrscht eine gewisse Rivalität in der Familie. Gwendolyns Mutter wollte ihrer Tochter ein normales Leben schaffen und hat deswegen verschwiegen, dass auch sie das Gen in sich tragen könnte. Dies ist sowohl für Gwendolyn als auch für Charlotte ein Schock. Durch das fehlende Training und Wissen über Zeitreisen ist Gwendolyn oftmals in Gefahr, was Charlotte und einigen anderen in der Familie jedoch nur wenig ausmacht. Sie denken, dass Charlotte die Aufgaben besser meistern könnte, da sie bereits lange Zeit auf die Zeitreisen und die Aufgaben vorbereitet wurde.


    Richtig gut gefallen haben mir die einzelnen Orte, an denen die Geschichte spielt. London ist eine großartige Stadt, die schon immer zu meinen Favoriten gezählt hat, von daher war es besonders spannend und interessant für mich, mehr aus der früheren Zeit in London zu erfahren. Dabei muss auch erwähnt werden, dass Kerstin Gier gut recherchiert hat.


    Das Cover ist wunderschön und passend zur Geschichte. Da der Umschlag jedoch nur aus recht rauem Papier besteht, hatte ich immer wieder ein bisschen Angst, dass mir dieser einreissen könnte, von daher würde ich empfehlen, das Buch ohne den Schutzumschlag zu lesen.


    Insgesamt hat mir “Rubinrot” nach anfänglichen Schwierigkeiten recht gut gefallen und ich bin sehr gespannt, wie es weitergehen wird. Kerstin Gier hat mit dem Auftakt dieser Trilogie bewiesen, dass sie auch andere Bücher schreiben kann und ich kann vor ihrer Leistung nur den Hut ziehen. Für Fans von Zeitreisen ist dieses Buch besonders empfehlenswert.


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    “Dylan & Gray” gehört für mich zu den Büchern, die ich bereits lange vor der Veröffentlichung auf der Wunschliste hatte. Nun, wo es endlich erschienen ist, musste ich es selbstverständlich direkt lesen. Zum Glück war das Buch mindestens genauso gut, wie ich es im Vorfeld erwartet habe, denn sonst wäre es eine dicke Enttäuschung gewesen. “Dylan & Gray” ist der Auftakt einer Trilogie.


    Katie Kacvinsky hat eine Geschichte geschaffen, die es in sich hat. Das Buch liest sich schnell und leicht und man merkt schnell, dass es sich bei diesem Buch um kein typisches Jugendbuch handelt. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Dylan und Gray erzählt, dadurch lernt man die beiden Teenager sehr gut kennen. Trotz der stellenweise sehr traurigen Themen schafft es die Autorin, dennoch unterhaltsam und sehr humorvoll zu erzählen. Man erlebt mit den Charakteren eine Gefühlsachterbahn, die man so schnell nicht wieder verlassen möchte.


    Mit Dylan und Gray hat die Autorin zwei interessante Charaktere geschaffen, die unterschiedlicher nicht sein können. Dylan ist ein lebensfrohes Mädchen, dass durch ihre Optik eher als unauffällig bezeichnet werden kann. Sie nimmt das Leben oftmals sehr auf die leichte Schulter, denkt nicht lange über die Zukunft nach und möchte alles erleben, was die Welt so bietet. Gray mag es dagegen ruhiger. Er liebt es, auf andere Menschen unscheinbar zu wirken und verschließt sich seit mehr als einem Jahr. Es ist sehr schwer, Kontakt zu ihm aufzubauen, aber dennoch ist es Dylan gelungen. Er liebt Baseball und Musik, vor allem letzteres betreibt er sehr intensiv.
    Beide sind sehr unterschiedlich und sind eine Bereicherung im Leben des Anderen. Während Gray mehr aus sich rauskommt und alten Tätigkeiten nachkommt, wird Dylan ruhiger. Zunächst hatte ich große Probleme mit ihr, da mir ihre Art nicht zugesagt hat, je mehr ich jedoch über sie erfahren habe, desto mehr konnte ich sie ins Herz schließen.


    Die Liebesgeschichte ist alles andere als kitschig. Es ist eine Annäherung, die seine Zeit braucht, gleichzeitig war Gray zunächst sehr skeptisch und unfreundlich, da er Dylan nicht einordnen konnte. Aber genau so etwas macht dieses Buch aus. Es sind nicht die üblichen naiven Schwärmereien, die man sonst in dem Genre mehr als einmal erlebt. Die Liebe erhält ihre nötige Zeit, die beiden Protagonisten wissen, worauf sie sich einlassen und es ist phantastisch, wie die Autorin Dylan und Gray in dieser Zeit strahlen lässt.


    Die Covergestaltung ist sehr schlicht, aber dennoch ein Hingucker. Abgebildet ist Dylan – zum Glück genauso, wie ich sie mir während des Lesens vorgestellt habe, gleichzeitig gibt es ein Zitat aus dem Buch auf dem Cover, was mich direkt angesprochen hat. Gleiches gilt für die Kurzbeschreibung, die sich sehr gut anhört und direkt zum Weiterlesen animiert.


    Insgesamt ist “Dylan & Gray” ein wunderbares Buch mit authentischen Charakteren und einer Handlung, die sich von anderen Jugendbüchern deutlich abhebt. Der zweite Band “Second Chance” ist kürzlich auf Englisch erschienen und ich hoffe, dass es auch dieser Teil in die deutschen Buchläden schafft. Ich würde mich freuen. Absolute Kaufempfehlung!


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    Als ich vor einiger Zeit von “Legend” erfahren habe, war ich doch sehr skeptisch, da ich nicht unbedingt der größte Fan von Dystopien bin – eher im Gegenteil. “Fallender Himmel”, der Auftakt von “Legend” hat mir jedoch spontan zugesagt und somit bin ich mit hohen Erwartungen an dieses Buch heran gegangen. Es hat sich tatsächlich gelohnt.


    Normalerweise sind mir Dystopien doch immer eine Spur zu unrealistisch, zu sehr gewollt und weniger gekonnt, doch hier wurde eine gute Mischung aus Spannung und interessanten Charakteren geschaffen, die mich schnell in den Bann gezogen hat.


    Marie Lu hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der mich begeistert hat. Sie schreibt locker leicht und die Geschichte ist relativ schnell zu lesen. Dazu schafft es die Autorin, die Spannung stets hochzuhalten, gleichzeitig werden die Ereignisse und Charaktere sehr intensiv beschrieben, sodass man vieles schnell versteht und Teil der Geschichte wird. Dazu gefällt mir der Perspektivenwechsel sehr gut, denn jedes Kapitel wird entweder aus der Sicht von Day oder June relativ intensiv erzählt. So lernt man ihre Gedanken, Gefühle und Ängste sehr gut kennen.


    Day gilt in der Republik als Verbrecher, quasi als Staatsfeind Nummer Eins. Sein Glück ist dabei jedoch, dass er quasi nicht einfangbar ist, da niemand genau weiß, wie er aussieht, denn jedes Mal wird ein anderes Phantombild von ihm gezeigt. Dies nutzt er zu seinem Vorteil und lebt mehr oder weniger normal unter den anderen Menschen, jedoch als Straßenkind, aber dennoch einigermaßen sicher, solange er sich nicht selbst in Gefahr begibt. Da er selbst kein Geld hat, muss er dieses jedoch leider stehlen, um sich, aber auch seine Familie zu versorgen, denen er regelmäßig Geld schickt. Seine Mutter weiß jedoch nicht, woher das Geld kommt, da sie glaubt, dass Day verstorben ist. June muss sich dagegen nicht verstecken, sondern lebt mit ihrem Bruder in einem der besseren Viertel des Landes. Ihr Bruder ist Polizist, sie soll es eventuell einmal werden, denn sie gehört zu den besten Studenten an ihrer Universität. Allerdings ist sie dort auch nicht gerade beliebt in der Verwaltung, da sie ständig mit Aktionen auffällt, die nicht zur Hausordnung gehören. So klettert sie u.a. verbotenerweise Wände hoch. Ausgerechnet June versucht nach Day zu suchen, nachdem ihr Bruder verstorben ist und findet ihn auch, ohne es jedoch zunächst zu wissen. Da er sich jedoch ihr gegenüber loyal erweist, hat sie nun ein Problem: Soll sie ihn ausliefern oder nicht?!


    Natürlich darf dabei auch eine Liebesgeschichte nicht fehlen, allerdings findet diese nicht so statt, wie man es vielleicht erwartet, denn alles wirkt unglaublich vorsichtig und nicht gerade offensichtlich. Man muss schon genau die Handlung verfolgen, um mitzubekommen, was June und Day fühlen und wie sie miteinander umgehen. Wirklich toll gemacht, zumal die Geschichte dadurch weder kitschig noch aufgesetzt wirkt.


    Normalerweise sind mir die Welten, in denen Dystopien spielen, meistens viel zu suspekt oder unglaubwürdig, bei “Fallender Himmel” ist dies jedoch anders, denn hier fand ich das Gesellschaftssystem richtig interessant. Die Geschichte spielt in den USA, allerdings nicht mehr so, wie man diese kennt, denn die USA wurde durch die Natur geteilt und seitdem herrscht ein erbitterter Krieg zwischen den Kolonien und der Republik. Auch wenn dies alles sehr politisch klingt, so viel ist es gar nicht, was man dabei kennen lernt. Die Geschichte ist trotz Krieg nicht trocken, sondern relativ lebendig, spannend und stellenweise auch tiefgründig, was ich zuvor nicht erwartet habe.


    Das Cover ist sehr schlicht, aber unglaublich schön und passend. Gleiches gilt für die Kurzbeschreibung, die ebenfalls gelungen ist und nicht zu viel verrät. Normalerweise bin ich kein Fan von Untertiteln, die es im Original nicht gibt, allerdings muss ich sagen, dass “Fallender Himmel” wirklich gut passt und von daher hat es mich absolut nicht gestört.


    Insgesamt ist “Fallender Himmel” ein toller und packender Auftakt der “Legend”-Trilogie, der mich sehr schnell in den Bann gezogen hat. Interessante Charaktere, ein spannender Plot und ein gelungener Schreibstil machen dieses Buch zu einem tollen Leseerlebnis. Endlich mal wieder eine Dystopie, die mich packen konnte.Auch der Nachfolger wird definitiv gelesen. Empfehlenswert!


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    “Sixteen Moons” handelt vom Leben des 16-jährigen Ethan und der 15-jährigen Lena, die neu in die kleine Südstaaten-Stadt Gatlin zieht.
    Als sei dies nicht schon eine Sensation für sich, dass Gatlin eine neue Bewohnerin bekommt, so stellt sich schnell heraus, dass Lena die Nichte des meistgehassten Einwohners, nämlich Macon Ravenwood ist.


    Dies macht sie nicht nur in der Schule, sondern in der gesamten Stadt zur Aussenseiterin. Alle Einwohner scheinen von Ignoranz zerfressen zu sein, nur Ethan hält zu Lena und gibt ihr eine faire Chance. So stellt er sich nicht nur gegen seine Freunde, sondern auch gegen Amma, die seit dem Tod seiner Mutter wie eine Ersatzmutter geworden ist.


    Allerdings merkt er schnell, dass Lena mehr als nur ein normaler Teenager ist, denn sie ist das Mädchen, von dem er schon eine Ewigkeit geträumt hat. Als sei dies nicht schon verwirrend genug, muss er bald feststellen, dass Lenas gesamte Familie anders ist als alle anderen Menschen in Gatlin.


    Zwischen Ethan und Lena entwickelt sich eine einzigartige Freundschaft, die schon bald darüber hinausgeht, aber kann Ethan mit allen Entwicklungen in Lenas Leben zurecht kommen?


    Kami Garcia und Margaret Stohl ist mit “Sixteen Moons” ein wunderbares Jugendbuch gelungen, dass vor lauter Magie, Liebe und Geheimnissen nur so sprüht.


    Sehr schön ist, dass dieses Buch aus der Ich-Perspektive von Ethan erzählt wird. Es sollte ohnehin viel mehr Bücher geben, die aus der Sicht von Jungs geschrieben sind.


    Die Charaktere sind wunderbar beschrieben und begeistern den Leser.


    Ethan gefällt mir sehr gut. Man merkt schnell, dass er anders ist, als die anderen Jungs, auch wenn dies erstmal nicht so erscheint, denn er spielt Football und sitzt immer bei seiner Mannschaft, was ihn recht populär macht.
    Allerdings versteckt er seine geliebten Bücher vor seinen Freunden. Was ihn ebenfalls ausmacht, ist die Tatsache, dass er nicht dieses typische Südstaaten-Denken wie die restlichen Bewohner hat, sondern lieber aus der Kleinstadt raus will. Ethan will nach seinem Schulabschluss raus und alle Orte besuchen, die er interessant findet.
    Auch lässt er sich von Gerüchten und Anfeindungen Lena gegenüber nicht beirren.


    Aber auch Lena ist ein interessanter und glaubwürdiger Charakter. Beim Lesen spürt man regelrecht ihre Ängste und Sorgen. Sie ist sehr in sich gekehrt und versucht, ihre Probleme mit sich selbst auszumachen.
    Gleichzeitig sehnt sie sich aber auch nach Freunden, die zur ihr stehen.


    „Manchmal wünschte ich, ich wäre so wie alle anderen. Aber ich kann nicht aus meiner Haut. Ich hab’s versucht, aber ich ziehe nie die richtigen Klamotten an und sage immer das falsche, irgendwas geht immer schief. Ich wünschte mir, ich könnte so sein, wie ich bin, und trotzdem Freunde haben, denen es nicht gleichgültig ist, ob ich in die Schule gehe oder nicht.“
    Lena über sich selbst, S. 72


    Der Schreibstil liest sich flüssig und spannend und zieht den Leser von der ersten Seite an in den Bann.


    Das Cover ist wunderschön und überzeugt mit seinen kräftigen Farben, vor allem Lenas grüne Augen sind ein wunderbares Highlight.
    Aber auch der Klappentext ist gelungen und fasst das Wichtigste zusammen.


    “Sixteen Moons” ist ein wunderbarer, geheimnisvoller Auftakt einer Serie, den man so schnell nicht wieder vergißt. Mein persönliches Jahreshighlight!


    Wunderschön gemacht ist auch der dazugehörige Buchtrailer, der besser nicht sein könnte. Die Umsetzung vom Buch zum Trailer ist wunderbar gelungen, stimmig und durch den wunderbaren Song “Sixteen Moons” unterstrichen, der mehrfach in dem Buch erwähnt wird.


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    Mit “Wir beide, irgendwann” haben Jay Asher und Carolyn Mackler ihr erstes gemeinsames Jugendbuch veröffentlicht. Beide Autoren kenne ich bereits durch “Tote Mädchen lügen nicht” (Asher) und “Die Erde, mein Hintern und andere dicke runde Sachen” (Ackler). Da mir beides gefallen hat, bin ich besonders gespannt gewesen, was mich bei diesem Buch erwartet.


    Die Idee, jemanden die Zukunft via Facebook zu zeigen, hat mir zunächst sehr gut gefallen, da es mal eine völlig neue Idee war, die jede Menge Potential hat. Allerdings hat man nicht unbedingt das Beste daraus gemacht. Zwar wurde ich auf jeder Seite bestens unterhalten, jedoch hat es mir nicht gefallen, wie leichtfüßig mit der eigenen Zukunft und die von Freunden gespielt wurde. Besonders Emma fiel dabei sehr negativ auf, die quasi mit nichts zufrieden war und kleine Momentaufnahmen als ein unglückliches Leben abstempelte.


    Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Emma und Josh erzählt. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und durch die Ich-Perspektive lernt man die beiden Protagonisten sehr gut kennen. Man bekommt einen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt von Jugendlichen, die allesamt noch das Leben vor sich haben und voller Wünsche und Hoffnungen stecken. In einigen Kapiteln sieht man Facebook-Statusmeldungen, die zwar meistens interessant waren, andere hätte ich jedoch nicht unbedingt gebraucht, da es stellenweise ziemlich bedeutungslos war. Am Ende macht jedoch alles Sinn.
    Die Geschichte hat eine sehr angenehme und flüssige Sprache, die leicht und schnell zu lesen ist. Eigentlich wollte ich nur die ersten zwei bis drei Kapitel anlesen, am Ende habe ich mich jedoch auf Seite 320 vorgefunden.


    Ein kleiner Schwachpunkt waren allerdings die Charaktere. Josh fand ich absolut großartig. Trotz seiner Zukunft, die ihm Facebook voraussagt, bleibt er bodenständig, sympathisch und ein Realist. Er versucht den Start in seine Zukunft einzuleiten, ohne dabei allzu egoistisch zu handeln. Für sein Alter ist er sehr reif, kann Situationen gut einschätzen und er ist sehr loyal – was man von Emma nicht unbedingt sagen kann.
    Am Anfang fiel es mir sehr schwer, sie zu mögen und mich auf sie einzulassen, da sie oftmals sehr naiv gewirkt hat. Zwar konnte ich sie gegen Ende immer mehr leiden, musste jedoch trotzdem immer wieder den Kopf über sie schütteln. Obwohl sie die Zukunftsvisionen von Facebook sehr ernst nimmt und sich einfach nur ein perfektes Leben wünscht, spielt sie sehr oft leichtgläubig mit ihrer Gegenwart und Zukunft und nimmt dabei nur sehr wenig Rücksicht auf Verluste. Oftmals sieht es so aus, als würde sie ihren besten Freund Josh dabei nur ausnutzen. Obwohl sie weiß, dass er sehr lange für sie geschwärmt hat und die Freundschaft deswegen beinahe zerbrochen wäre, küsst sie ihn einfach, nur um die Zukunft zu verändern, weil sie mit ihrem zukünftigen Ehemann nicht einverstanden ist. Allgemein geht sie sehr leichtsinnig mit der Liebe um. Sie glaubt nicht an die wahre Liebe und beendet ihre Beziehungen oftmals nach kurzer Zeit, ohne dabei traurig zu wirken. Für sie scheint es nur sich und ihren Sport zu geben.
    Besonders traurig: Obwohl manche ihrer Freunde in der Zukunft sehr glücklich sind, passt ihr dies nicht und sie will die Zukunft unbedingt verändern, indem sie mit ihren Freunden Gespräche führt und versucht, die Zukunft in andere Bahnen zu lenken. Ein weiteres Zeichen dafür, dass sie nur an sich denkt und sich ein perfektes Leben mitsamt perfektem Umfeld wünscht.


    Ein weiterer, jedoch sehr kleiner Kritikpunkt, ist die kurze Zeitspanne. Die Geschichte wird innerhalb von 6-7 Tagen erzählt, was mir zu kurz erscheint. Es geschieht an einem Tag viel zu viel, sodass man oftmals nicht hinterher kam. Ein längerer Zeitraum von 1-2 Monaten wäre dabei realistischer gewesen.


    Das Cover ist meiner Meinung nach zu bunt gestaltet, aber dennoch passend zur Geschichte, da aufgezeigt wird, dass noch viele Menschen im Leben kommen und gehen werden und man trotz Zukunftsvisionen nie ganz weiß, was wirklich auf einen zukommt. Die Kurzbeschreibung gefällt mir ebenfalls gut und war für mich Lesegrund Nummer Eins.


    Obwohl “Wir beide, irgendwann” ein paar Schwächen aufweist, hat mir das Buch dennoch sehr gefallen und ich war schnell ein Teil dieser Geschichte. Der Schreibstil und die vielen Ideen der Autoren konnten mich überzeugen, sodass mir “Wir beide, irgendwann” eine paar schöne Lesestunden beschert hat. Wer gerne Jugendbücher liest, wird um dieses Buch nicht herum kommen. Empfehlenswert!


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    Als ich dieses Buch zum ersten Mal entdeckt habe, war ich direkt von der Kurzbeschreibung gerührt und habe mich sehr auf das Buch gefreut. Als ich es dann jedoch zum ersten Mal aufgeschlagen habe, war ich enttäuscht, denn ich habe leider recht schnell festgestellt, dass mir der Schreibstil leider überhaupt nicht liegt.


    Alison McGhee hat leider nicht die Art Schreibstil, den ich bevorzuge. Die Geschichte wird zwar hauptsächlich aus der Ich-Perspektive erzählt, aber oftmals wird der Leser auch direkt angesprochen, was mir leider überhaupt nicht gefallen hat. Normalerweise ist es immer gut, wenn man als Leser mit in die Geschichte einbezogen wird, hier war es mir jedoch zu viel des Guten, da die Geschichte dadurch oftmals aufdringlich wirkte und dies absolut nicht zur Handlung und den Emotionen gepasst hat. Ich hätte es schöner gefunden, wenn man die Geschichte komplett aus der Ich-Perspektive erzählt hätte. Dazu wirken die Sätze oftmals sehr abgehackt, sodass die Geschichte nie ganz flüssig war, sondern eher holprig, was mir zusätzlich Schwierigkeiten bereitet hat, um mich voll und ganz auf die Geschichte einzulassen. Ich wollte dem Buch so gerne eine faire Chance geben, aber leider sollte es wohl einfach nicht sein.


    Bei den Charakteren ist es leider genauso. Rose ist an sich sehr sympathisch und ihre Gefühle sind ebenfalls authentisch, allerdings ist die Geschichte so kurz, sodass ich mich gar nicht richtig auf sie einlassen konnte. Sie ist zwar ein nettes Mädchen und ich kann ihre Sorgen und Gefühle bzgl. Ivy nachvollziehen, allerdings hatte ich auch das Gefühl, dass die Autorin gar nicht wollte, dass man Rose wirklich kennen lernt. Dazu fand auf den 160 Seiten kaum eine Entwicklung bei ihr statt, sodass es mir auch hier schwer fiel, mit ihr zu fiebern. Hätte das Buch einhundert Seiten mehr gehabt, wäre es mir vielleicht leichter gefallen, mich auf sie einzulassen.


    Natürlich ist das Thema Koma und dessen Folgen sehr traurig, allerdings kam bei mir nie die nötige Stimmung auf, sodass mich das Buch viel zu oft einfach kalt gelassen hat, was mir beinahe schon wieder leid tut, aber leider nicht zu ändern ist. Ich habe mir eine tiefgründige Handlung und einen einfühlsamen und packenden Schreibstil gewünscht, nur leider konnte ich beides nicht vorfinden. Sehr schade, denn Potential war definitiv vorhanden.


    Das Cover ist dagegen richtig schön und der Grund, weshalb ich das Buch überhaupt entdeckt habe. Die abgebildete Situation ist sehr passend und drückt eine gewisse Melancholie aus, die man auch im Buch auch vorfindet. Die Kurzbeschreibung liest sich sehr, sehr gut, leider konnte das Buch nicht mithalten.


    Insgesamt konnte mich “Ich lebe, lebe, lebe” leider nicht überzeugen. Ich hätte dem Buch wirklich gerne eine Chance gegeben, zumal ich die Thematik sehr interessant fand. Leider war “Ich lebe, lebe, lebe” nur leider bei mir an der falschen Adresse, sodass ich mich mit dem Buch nicht anfreunden konnte. Von daher fällt es mir auch sehr schwer, eine Kaufempfehlung auszusprechen.


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    Ich muss gestehen, dass mir diese Rezension richtig schwer fällt, denn bislang habe ich die Bücher von Gabriella Engelmann immer sehr geliebt. “Im Pyjama um halb vier” hat die Autorin mit Jakob M. Leonhardt geschrieben und leider hat mir das Buch nicht so gut gefallen, wie ich es erwartet habe. Um ehrlich zu sein, bin ich sogar richtig enttäuscht.


    Normalerweise liebe ich den Schreibstil von Gabriella Engelmann, da sich dieser immer flott, flüssig und humorvoll liest. Bei diesem Werk kam mir die Geschichte doch sehr oft holprig und stellenweise auch unrealistisch vor. Natürlich gibt es immer wieder solche Bekanntschaften im Internet, dies möchte ich auch gar nicht anzweifeln. Was mich dabei gestört hat sind die Charaktere, denn deren Verhalten ist oftmals nicht glaubwürdig, da sie manchmal noch unglaublich kindlich und naiv sind und manchmal so reif, sodass man das Gefühl hat, es würden plötzlich zwei Erwachsene miteinander schreiben. Dies war stellenweise äußerst verwirrend und somit hatte ich große Schwierigkeiten mich auf diese Geschichte einzulassen.


    Lulu und Ben sind zwei Jugendliche, die sich über Facebook kennen lernen. Dies ist in der heutigen Zeit keine Seltenheit und somit freunden sich die beiden Schüler relativ schnell miteinander an und erzählen sich gegenseitig Geschichten aus ihrem Alltag, reden über ihr Liebesleben und philosophieren über das Leben. An sich gar keine schlechte Idee, nur leider sind die Charaktere an so vielen Stellen leider nicht authentisch. Lulu wirkt für ihr Alter (16 Jahre) oftmals noch sehr kindlich und schreibt gerne Dinge wie “LOL”, was ich persönlich so gar nicht mag, auf der anderen Seite kann sie jedoch auch sehr ernst sein. An sich kann sie sympathisch sein, aber oftmals hat sie sich bei mir unsympathisch gemacht, indem sie häufig naiv an Dinge heran geht und oftmals oberflächlich wirkt, indem sie z.B. in Chats über die “einfache Kleidung” von Jungs diskutiert. Ben wirkt dagegen oft sehr reif für sein Alter, was ihm gut steht, aber oftmals benutzt er Wörter, die heutzutage einfach nicht mehr, bzw. sehr selten von Jugendlichen benutzt werden. Dadurch wirkt er oftmals viel zu alt für sein Alter und ich hatte manchmal das Gefühl, als würde Lulu mit jemanden schreiben, der weit über dreißig ist. In öffentlichen Chats wirkt er dagegen wieder wie ein Jugendlicher. Da fragt man sich schnell, wer der wahre Ben ist und wieso er manchmal sehr hochgestochen klingt und wieso manchmal wiederum nicht.


    Allgemein werden in den öffentlichen Chats manchmal über Themen diskutiert, die nicht wirklich zu den Jugendlichen von heute passen. Wer in Chats oder auf Facebook unterwegs ist, wird schnell erkennen, dass die Themen oftmals wahnsinnig oberflächlich sind, so wird z.B. wahnsinnig viel über Make-Up, Autos, Sportarten, irgendwelche TV-Serien und sonstige Dinge diskutiert. Bei Ben und Lulu ist es gleich der Sinn des Lebens, die Art und Weise, wie man mit Menschen umgeht, usw. An sich mal ganz interessant zu lesen, was andere dazu denken, aber wirklich authentisch ist dies meiner Meinung nach nicht unbedingt. Dies ist aber wie immer Geschmacksache.


    Wirklich gut gefallen hat mir jedoch das letzte Drittel in dem Buch, allerdings sollte mich ein Buch bereits nach den ersten zwanzig Seiten unterhalten können, was hier leider nicht geschehen ist. In dem Drittel unterhalten sich Lulu und Ben häufiger über ein Treffen und telefonieren, auch ihre Ängste und Gedanken dazu sind nachvollziehbar und ausnahmsweise mal altersgerecht. Dazu kommt es plötzlich zu Situationen, die ich nicht erwartet hätte, die mich wütend gemacht und zum Nachdenken angeregt haben. Aber wie gesagt, das Buch hätte mich bereits viel früher packen müssen.


    Auch die Covergestaltung ist nicht ganz nach meinem Geschmack. Zwar ist es klar, dass bei dem Inhalt keine Gesicht aufs Cover passen würden, aber eine etwas liebevollere Gestaltung hätte ich mir da schon gewünscht. Die Kurzbeschreibung liest sich dagegen jedoch gut.


    Insgesamt hat mich “Im Pyjama um halb vier” leider nicht so überzeugen können, wie ich es im Vorfeld erhofft habe. Ich würde das Buch nicht unbedingt als Flop bezeichnen, denn so schlecht ist es wirklich nicht. Meine Enttäuschung ist eher damit begründet, da ich einfach bessere Bücher von Gabriella Engelmann gewohnt bin. Wer Geschichten im Email-/Chatstil mag, wird an der Geschichte sicherlich seine Freude haben.


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    “Die Bestimmung” wurde schon lange vor Veröffentlichung gehypt. Warum dies so ist, wollte ich unbedingt herausfinden, da ich es mir absolut nicht erklären konnte. Auch heute, nach dem Lesen, kann ich es mir immer noch nicht so ganz erklären. Zwar ist die Geschichte recht solide, aber weit davon entfernt, bei mir lange im Gedächtnis zu bleiben, was aber hauptsächlich daran liegt, weil Dystopien nicht unbedingt zu meinen Lieblingsgenres gehören.


    “Die Bestimmung” ist der Auftakt einer Trilogie. Der Schreibstil weiß durchaus zu gefallen. Die Geschichte liest sich flüssig und leicht, allerdings auch sehr brutal, was nicht unbedingt zu einem Jugendbuch passt. Es geht äußerst blutig zu, die Dialoge werden ruppiger und die Charaktere, allen voran Beatrice, werden unberechenbarer und gewaltbereiter. Von daher würde ich das Buch trotz seiner jungen Protagonisten eher nicht zum Jugendbuch-Genre zählen, bzw. die Altersangabe deutlich anheben. Umgebungen und Umstände werden sorgfältig erklärt, sodass für mich zunächst kaum Fragen vorhanden waren.


    Etwas enttäuscht war ich von den Protagonistin, die mich nicht wirklich umhauen konnten. Zwar sind sie stellenweise interessant und zum Teil auch sympathisch, allerdings reicht mir das nicht, um mich ihnen nah zu fühlen und mit ihnen mitzufiebern. Dadurch war ich nie mittendrin im Geschehen, sondern vielmehr eine stumme Zuschauerin, die die Handlung von weiter weg aus beobachtet. Besonders Beatrice war ein Problem für mich. Zwar ist sie relativ sympathisch, allerdings konnte ich sie nie ganz einordnen, was vor allem daran liegt, weil sie sich selbst nicht einordnen kann und nicht weiß, was sie will. Streckenweise kann dies ganz spannend sein, allerdings wurde mir ihre Unentschlossenheit zu sehr in die Länge gezogen, sodass mir am Ende beinahe egal war, was mit ihr geschieht. Dazu erinnert mich Beatrice und ihre Situation zu sehr an “Die Tribute von Panem”. Beide Mädchen sind eher unscheinbar, verwandeln sich aber später in entschlossene junge Frauen, die zur Not auch über Leichen gehen würden. Wirklich beeindruckt hat mich diese Entwicklung nicht.


    Die Idee mit den fünf Fraktionen ist durchaus eine nette Idee, allerdings werden diese so dermaßen wirr beschrieben, dass ich oftmals meine Schwierigkeiten hatte, dem Buch zu folgen. Vollkommen unklar war für mich, wieso man nicht zwei oder mehr Eigenschaften haben durfte, sondern nur eine. Das macht für mich nicht wirklich einen Sinn, da Menschen einfach viel mehr als nur eine Eigenschaft besitzen. Dies machte das Ganze etwas unrealistisch für mich. Aber ich bin guter Dinge, dass man dabei in den Folgebänden noch einiges erfahren wird, denn bislang wirkt die Idee zwar noch nicht ausgereift, aber das kann sich ja noch ändern.


    Selbstverständlich darf auch in diesem Buch eine Liebesgeschichte nicht fehlen. Ob diese hier allerdings nötig ist, sei mal dahin gestellt. Immerhin wird sie nicht zu kitschig beschrieben, sodass sie mich letztlich nicht gestört hat, aber auch nicht mitgerissen.


    Das Cover ist hübsch anzusehen und besticht mit tollen Blautönen und dem brennenden Symbol, welche mir sehr gefallen. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und liest sich toll, vielleicht sogar zu toll, da die Erwartung an das Buch dadurch gewachsen ist und nicht erfüllt werden konnte.


    Insgesamt ist “Die Bestimmung” ein Buch, das ganz okay ist, aber niemals zu meinen Lieblingen gehören wird. Gäbe es weniger farblose Charaktere und wäre die Handlung etwas weniger vorhersehbar gewesen, hätte die Geschichte durchaus zu einem Knaller werden können. So leider nicht. Allerdings bin ich versucht, auch die Nachfolger zu lesen, da es mich schon interessieren würde, ob sich die Charaktere doch noch weiterentwickeln. Empfehlenswert für Leser, die bevorzugt Dystopien lesen.


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    Für das zurückhaltende Mädchen Carmen beginnen zwei aufregende Wochen mit ihrer Chorgruppe in dem kleinen Ort Paradise. Hier soll sie zusammen mit anderen Chören singen und auf eine Karriere hoffen. Doch Carmen ist nicht mehr Carmen. Während der Fahrt nach Paradise fällt Mercy, ein Geist, in ihren Körper und besetzt das Mädchen, ohne das sie etwas dagegen tun kann.
    Mercy wird zu einer Gastfamilie gebracht, doch hier wird schnell klar, dass hier etwas nicht stimmt. Die Hunde reagieren wütend auf sie, ihre Gasteltern sind nur ein Schatten ihrer selbst und Ryan, der Sohn, scheint sie auf den ersten Blick zu hassen. Seine Schwester Lauren wurde entführt und wird von den meisten Menschen bereits als tot erklärt, nur Ryan glaubt daran, das sie noch lebt. Da Mercy ihm glaubt, versucht sie ihm zu helfen, nach Lauren zu suchen.
    Und dann wiederholt sich das ganze Drama, als ein weiteres Mädchen spurlos verschwindet. Beide Mädchen waren in einem Chor, beiden wurde eine große Karriere nachgesagt – eine Spur, die verfolgt werden muss…


    “Gefangen” ist der erste Band einer neuen Jugendbuch-Reihe.
    Rebecca Lim hat mit Mercy eine tolle Geschichte geschrieben, die mich sehr schnell in ihren Bann gezogen hat.


    Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Die Geschichte liest sich flüssig und spannend. Einige Dialoge waren sehr langatmig, wie z.B. die meisten zwischen Carmen und Tiffany, auch die Chorproben hätten ein bißchen weniger beschrieben werden können, aber sonst gibt es da nichts zu kritisieren.
    Die Rivalität zwischen Carmen und Tiffany wird gut geschildert, fast schon zu gut, von daher waren die Dialoge hier eher überflüssig, weil bereits alles gesagt wurde. Hier wäre es besser gewesen, wenn man sich mehr um andere Charaktere gekümmert häte.


    Die vielen Thriller- und Fantasyelemente werden gut in die Geschichte eingefügt und erhöhen damit nicht nur die Spannung, sondern auch den Lesespaß. Charaktere und Orte werden wunderbar dargestellt und können gegensätzlicher nicht sein.
    Während Carmen eher das schüchterne Mädchen ist, dass nicht an sich glaubt, ist Mercy sehr direkt und offen, leider aber auch schrecklich oberflächlich. Vor allem am Anfang ist es mir schwergefallen, sie zu mögen. Während der Geschichte entwickelt sie sich jedoch weiter und erhält immer mehr Ecken und Kanten.
    Ein weiterer sehr interessanter Charakter ist Ryan. Er ist der Außenseiter in der Stadt, der nicht wahrhaben möchte, dass seine Schwester ermordet sein soll. Er bricht die Schule ab, um nach ihr zu suchen. Er beobachtet die Bewohner von Paradise und durchsucht Orte. Sein Ehrgeiz und sein Durchhaltevermögen ist bewundernswert, kein Wunder, dass Mercy Gefallen an ihm findet.


    Da die Handlung in sich eigentlich schon abgeschlossen ist, bin ich gespannt, was in den anderen Büchern noch passieren wird. Über Mercys Herkunft ist noch einiges ungeklärt, was sehr interessant werden könnte. Ich hoffe nur, dass die Autorin hierbei dann nicht übertreiben wird, denn Mercys Aufmachung zum Ende hin fand ich doch etwas sehr strange.


    Das Cover ist wunderschön und fällt besonders durch das leicht glitzernde Auge auf. Die zarten Farben wirken unschuldig und passen gut zu Carmen. Die Kurzbeschreibung ist jedoch sehr verwirrend. Auf der einen Seite wird Mercy als Engel bezeichnet, auf der anderen Seite als Geist. Hier wäre es schön gewesen, wenn man sich auf eine Gestalt geeinigt hätte.


    Insgesamt konnte mich Rebecca Lim mit dem Auftakt der Mercy-Reihe sehr begeistern und überraschen. Eine spannungsgeladene Handlung und tolle, rätselhafte Charaktere machen dieses Buch zu einem aufregenden Lesespaß!


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    Seit “Eine wie Alaska” bin ich ein großer Fan von John Green. Ich mag seinen unglaublich guten Schreibstil, der jede noch so kleine Emotion hervorlocken kann und somit war es eine Selbstverständlichkeit, dass ich auch “Das Schicksal ist ein mieser Verräter” lesen werde.


    Ich muss gestehen, dass ich immer noch sprachlos bin, wenn ich an dieses Buch denke. “Das Schicksal ist ein mieser Verräter” hat so viele Emotionen in mir ausgelöst, dass es stellenweise sehr schwer fiel, dieses Buch zu lesen. Ich habe mit Hazel gelacht, geweint, nachgedacht, mich immer wieder aufgeregt und mich unglaublich wohl und unwohl zugleich gefühlt. Es ist einfach großartig, was John Green mit seinen Geschichten immer wieder erschafft.


    Der Schreibstil ist wunderschön. Die Geschichte liest sich melancholisch, humorvoll, sarkastisch und flüssig. Trotz der ernsten und traurigen Thematik bin ich nur so durch die Seiten geflogen, musste mir aber auch immer wieder Pausen gönnen, da mir das Thema sehr nahe ging. John Green hat mit Hazel, Gus, deren Eltern, Isaac und Peter Van Houten Charaktere geschaffen, die ich allesamt in mein Herz geschlossen habe. Jeder Charakter ist auf seine eigene Art und Weise recht speziell, manchmal auch schroff, aber dennoch sehr liebenswert. Alles hat seinen Grund, wieso sie so reagieren, wieso sie das Leben auf ihre Art meistern und es war eine großartige Zeit mit ihnen. Ich bin mir bereits jetzt schon sicher, dass ich dieses Buch mit Sicherheit nicht zum letzten Mal gelesen habe.


    Mit Hazel, Gus und Isaac hat man drei Charaktere geschaffen, die allesamt an Krebs erkrankt sind. Hazel hat Probleme mit der Lunge, die ständig mit Wasser gefüllt ist, Gus hat bereits ein Bein verloren und Isaac hat eine seltene Form von Augenkrebs. Sie versuchen mit dem Krebs so gut es geht zu leben, gehen zur Selbsthilfegruppe und sehen ihre Krankheit als Nebenwirkung des Lebens an. Obwohl das Thema so traurig ist, versuchen sie dennoch das Beste aus ihrer Krankheit zu machen und lassen sich nicht einschränken. Sie sind allesamt sehr sarkastisch, humorvoll, melancholisch, manchmal theatralisch, aber immer unglaublich sympathisch. Ihre Eltern sind dagegen oftmals (verständlicherweise) übervorsichtig und wollen ihre Kinder vor allem schützen, was ihnen jedoch nicht immer gelingt.
    Mit Peter Van Houten lernt man dagegen einen recht schroffen Charakter kennen, der keinerlei Respekt vor Menschen oder dem Krebs hat. Vor zehn Jahren hat er ein Buch geschrieben, dass von Hazel und Gus regelmäßig verschlungen wird. Beide lieben die Atmosphäre und Trauer in dem Buch, haben aber noch viele Fragen, die sie gern beantwortet hätten. Leider möchte Van Houten diese Antworten nur sehr ungern geben. Selbst ein Flug nach Amsterdam kann ihn nicht umstimmen und er behandelt Hazel und Gus wie Aussätzige, die Mitleid für ihre Krankheit einfordern, was jedoch nicht stimmt.


    Die Liebesgeschichte zwischen Hazel und Gus ist sehr außergewöhnlich. Hier geht es nicht nur um naive Liebeleien auf dem Schulhof oder oberflächliche Dates, hier gibt es ganz klar um tiefe Verbundenheit, um Zusammenhalt und den Willen, gemeinsam gegen die Krankheit zu bestehen oder zumindest mit dieser so gut es geht zu leben. Die Dialoge sind weder kitschig, noch naiv oder aufgesetzt. Jedes Wort passt und wirkt nicht überflüssig. Auch die Dialoge zwischen Hazel und Isaac, sowie zwischen Isaac und Gus sind unglaublich unterhaltsam und regen dennoch zum Nachdenken an.


    Die Geschichte spielt in den USA und in Amsterdam, was mir besonders gut gefällt, da Amsterdam zu meinen absoluten Lieblingsstädten gehört. Die vielen Gassen und das Anne Frank Haus werden so detailliert beschrieben, dass man das Gefühl hat, selbst vor Ort gewesen zu sein. Auch die Charaktere werden sehr detailliert beschrieben. Man lernt sie sehr gut kennen und somit auch schnell lieben.
    Einen weiteren Pluspunkt gibt es für die vielen Erklärungen von den Krebserkrankungen. Es wird kaum Fachchinesisch gesprochen, sodass man auch als Leser alles versteht und keine Fragen offen sind.


    Wie gesagt, das Buch ist wahnsinnig emotional und hat mich so manches Mal vollkommen aus der Fassung gebracht. In der einen Minute habe ich geweint, wenig spät gelacht und direkt danach wieder geweint. Vor allem Isaac hat mich immer wieder zutiefst berührt über seine Meinung zum Leben und seinen Mitmenschen. Freud und Leid liegen hier so oft so nah beieinander, dass man mit seinen Gefühlen manchmal gar nicht hinterher kommt. Manche werden geheilt, manche erkranken, einige halten tapfer durch. Das gesamte Buch ist eine einzige Achterbahnfahrt der Gefühle, aus der man am liebsten nie wieder aussteigen würde.
    Dieses Buch ist wie ein Geschenk: Man lernt das Leben neu kennen, erfährt neue Lebensweisen, denkt über sein eigenes Leben nach und stellt sich vor, wie man sich selbst in den jeweiligen Situationen verhalten würde. Ich kann kaum in Worte fassen, wie sehr mir dieses Buch gefallen hat und was es alles in mir ausgelöst hat. Man kann vor John Green einfach nur den Hut ziehen.


    Das Cover gefällt mir sehr gut. Die Sterne passen gut zum Thema und auch der Titel ist Teil des Buches, da dieser in einer Email genannt wird. Zunächst war ich eher skeptisch, was den Titel anging, aber durch die Email und die Handlung in Amsterdam hat sich alles wie ein Puzzle zusammengesetzt. Die Kurzbeschreibung liest sich ebenfalls sehr gut und sorgt dafür, dass man nur sehr schwer um dieses Buch herum kommt.


    Insgesamt hat mir “Das Schicksal ist ein mieser Verräter” unglaublich gut gefallen und zutiefst berührt. Sympathische Charaktere, eine emotionale und packende Handlung, sowie interessante Orte machen dieses Buch zu einem Lesegenuss, welches man nicht häufig vorfindet. Jeder sollte mindestens einmal ein Buch von John Green gelesen haben. Eine absolute Kaufempfehlung!


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    Die Autorin Rachel Cohn war mir spätestens seit “Dash & Lilys Winterwunder”, das sie zusammen mit David Levithan geschrieben hat, ein Begriff. Von daher war ich besonders gespannt, wie ich den Auftakt ihrer neuen Reihe “Beta” so finden werde. Leider konnte mich das Buch nicht so von sich überzeugen, wie ich es im Vorfeld erhofft habe.


    Rachel Cohn hat mich bislang mit ihrem Schreibstil begeistern können, bei “Beta” war dies leider nicht der Fall. Ich weiß nicht, ob es am Plot direkt lag oder sogar an mir, aber ich hatte von der ersten Seite an das Gefühl, als wollten wir einfach nicht zusammenpassen. Sehr schade, denn die Kurzbeschreibung klang sehr vielversprechend und ich habe mich auf ein paar angenehme Lesestunden eingestellt, doch leider war es gegen Ende dann doch eher eine Qual als ein Lesevergnügen. Der Anfang war noch relativ gut und ich habe versucht, mich auf die Geschichte einzulassen, doch je mehr ich gelesen habe, umso mehr wurde ich enttäuscht.


    Leider waren auch die Charaktere mindestens genauso flach wie die Geschichte selbst. Elysia fand ich am Anfang eigentlich ganz nett. Sie ist ein Klon und sollte somit eigentlich keine Gefühle haben und ist nur geschaffen worden, um den Menschen als Sklavin dienen, allerdings ist sie anders, denn sie kann Gefühle empfinden und dies sollte laut Meinung der Menschen nicht sein. Sogenannte Betas, wie Elysia eine ist, werden lediglich geschaffen, um den Menschen als Sklaven zu dienen, jedoch steckt in Elysia weit mehr. Sie hat ihren ganz eigenen Kopf und hinterfragt Dinge, so möchte sie u.a. keine Sklavin mehr sein und ist auch dazu bereit, um ihre Freiheit zu kämpfen. An sich eine sehr schöne Einstellung, aber dennoch hat mir bei ihr einiges gefehlt. So hätte ich mir u.a. mehr Tiefe, sowie Ecken und Kanten gewünscht. Tahir hat ebenfalls auf den ersten Blick einen netten Eindruck gemacht, allerdings konnte ich nach einiger Zeit nicht mehr viel mit ihm anfangen, da er mir viel zu flach erschien. Man merkt zwar, dass er ganz anders als die anderen Jugendlichen ist, die ohne sämtliche Perspektiven in den Tag leben, aber dennoch wurde ich mit ihm nicht warm.


    Selbstverständlich darf bei so einer Geschichte eine Liebesgeschichte nicht fehlen. An sich war diese ganz nett beschrieben, jedoch habe ich weder Elysia, noch Tahir die Gefühle abgenommen. Alles wirkt sehr oberflächlich, stellenweise auch kitschig. Es wirkt schon fast so, als hätte diese Liebesgeschichte unbedingt noch ins Buch hinein gemusst, damit das Buch dicker wird. Das Potential ist sicherlich vorhanden, nur leider wurde es an so vielen Stellen nicht genutzt, bzw. nur sehr lieblos umgesetzt.


    An sich ist die Thematik sehr interessant. Klonen ist nach wie vor ein Thema, bei dem sich die Geister scheiden. Ist dies wirklich ein Schritt in die richtige Richtung oder ist es vielleicht doch nur ein wahnsinniger Eingriff in die Natur? Dürfen Menschen überhaupt die Macht haben, andere zu klonen? Das Buch kann sicherlich zum Nachdenken anregen, wenn man sich voll und ganz auf die Geschichte einlassen kann, doch leider wollte mir dies nicht so ganz gelingen. Interessant ist jedoch, dass es sich bei “Beta” um kein typisches Jugendbuch handelt. Gut, es gibt eine Liebesgeschichte, aber diese verläuft stellenweise so ganz anders, als man es in anderen Jugendbüchern her kennt.


    Wirklich schön ist jedoch das Cover, das mir direkt ins Auge gesprungen ist. Die Farben und das Gesicht passen gut zusammen und geben ein schönes Gesamtbild ab. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen, schade, dass der Inhalt da nicht mithalten konnte.


    Insgesamt konnte ich mich mit “Beta” leider nicht wirklich anfreunden. Schwache Charaktere und ein recht flacher Plot konnten mich leider nicht an das Buch fesseln. Sehr schade, denn Potential ist definitiv vorhanden. Die Folgebände werde ich dennoch nicht mehr lesen.


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    “Die Wahrheit über Alice” habe ich schon lange im Bücherregal stehen, nur leider habe ich es bis vor kurzer Zeit nicht sonderlich beachtet, wofür ich mich im Nachhinein sonstwo hintreten könnte. Nun, wo ich es endlich gelesen habe, bin ich zutiefst begeistert und möchte es jedem Leser ans Herz legen.


    Rebecca James hat einen unglaublich intensiven und schönen Schreibstil, sodass es mir sehr leicht fiel, in die Geschichte hineinzufinden und ich war direkt auf den ersten Seiten von der Sprache begeistert. Die Geschichte hat mich oftmals schockiert, aber auch zum Lachen und nachdenken gebracht. Die einzelnen Situationen werden sehr ausführlich und intensiv beschrieben, sodass ich stets das Gefühl hatte, ein Teil der Geschichte zu sein. Vor allem Katherine ist mir sehr ans Herz gewachsen und ich habe es sehr genossen, an ihrem Leben teilhaben zu dürfen.


    Erzählt wird die Geschichte aus ihrer Sicht in drei Teilen: Die Zeit, in der ihre Schwester Rachel noch lebt, die Zeit, in der Katherine mit Alice ihre Zeit verbringt und einmal die Gegenwart, ca. fünf Jahre nach den Ereignissen. Obwohl “Die Wahrheit über Alice” oftmals als ein Jugendbuch genannt wird, so ist dies kein typisches Buch aus dem Genre, denn es ist auch gleichzeitig ein Thriller und bestens für ältere Leser geeignet.


    Die Charaktere sind der Autorin sehr gelungen und ich habe es tatsächlich geschafft, sämtliche Charaktere (bis auf Alice) in mein Herz zu schließen. Das geschieht bei mir nur äußerst selten bei einem Buch, aber Rebecca James hat dies tatsächlich geschafft. Vor allem Katherine ist eine unglaublich interessante Person, die es dem Leser leicht macht, sie zu mögen. Durch die Ermordung ihrer Schwester ist sie ein anderer Mensch geworden. Früher war sie das Partygirl, heute ist sie eher zurückhaltend und es fällt ihr schwer, sich auf andere Menschen einzulassen. Durch Alice taut sie jedoch wieder auf und beginnt wieder zu leben. Dennoch gibt sie sich weiterhin die Schuld am Tod ihrer Schwester und verheimlicht ihre Familiengeschichte vor anderen Menschen. Alice und Robbie vertraut sie sich nach einer gewissen Zeit an, muss aber später feststellen, dass dies ein riesengroßer Fehler war, denn Alice ist nicht das freundliche und großzügige Mädchen, wie es zunächst scheint. Diese ist oftmals eiskalt und unberechenbar und ihr größter Spaß ist es, die Menschen untereinander auszuspielen, nur um hinterher das Unschuldslamm zu spielen. Robbie ist dagegen sehr sympathisch, aber leider viel zu naiv, denn er lässt sich immer wieder von Alice benutzen und hintergehen, obwohl er ahnt, was für eine Art Mensch sie in Wirklichkeit ist. Er hat mir oft sehr leid getan und ich hätte ihn am liebsten wachgerüttelt, aber leider musste ich mit ansehen, wie er immer mehr in sein Unglück läuft. Auch die Geschwister Mick und Philippa haben mir sehr gefallen, da sie stets zu Katherine halten und Mick und Katherine ein wirklich niedliches Paar abgeben. Dabei wird die Liebesgeschichte weder zu kitschig, noch zu aufgesetzt beschrieben, sondern sehr authentisch und sympathisch.


    Die Autorin beschreibt eindringlich, was passieren kann, wenn man den falschen Personen vertraut und wie sehr nicht nur man selbst, sondern auch andere Menschen darunter leiden können. Plötzlich wird die beste Freundin zur schlimmsten Feindin und man muss als Leser hilflos zuschauen, wie Katherine immer mehr unter Alice leidet. Dazu wird aufgezeigt, wozu manche Menschen fähig sind, wenn sie auch nach Jahren unter ihrer Kindheit leiden und wie sie Menschen beschützen wollen, die deren Schutz überhaupt nicht verdient haben. Rebecca James hat es geschafft, mich nachdenklich zurückzulassen und dennoch habe ich eine ganze Menge aus der Geschichte mitnehmen können. Pass auf, wem du vertraust, öffne dich den Menschen nicht immer direkt und steh zu deiner Vergangenheit – auch wenn sie noch so grausam ist!


    Einen klitzekleinen Kritikpunkt gibt es für das Ende, denn das war mir stellenweise zu emotionslos geschrieben. Wenn man bedenkt, was mit Alice und Mick geschieht, hätte man dem Ganzen mehr Zeit einräumen müssen. So wurde dies recht schnell abgearbeitet und ich hätte ein bisschen mehr Drama gut gefunden, denn so konnte ich gegen Ende leider nicht mehr so mitfühlen. Ansonsten gibt es aber so wie gar nichts zu kritisieren.


    Das Cover ist wunderschön und passend. Alice sieht dabei sehr sinnlich, fast schon friedlich aus, was gar nicht zu ihrem echten Wesen passt, aber gut zu dem Mädchen, was sie sein möchte. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen, sodass man direkt Lust auf das Buch bekommt.


    Insgesamt konnte mich “Die Wahrheit über Alice” begeistern, schockieren und zum Nachdenken anregen. Imposante Charaktere und ein interessanter Plot sorgten dafür, dass ich das Buch nur schwer aus der Hand nehmen konnte. Absolute Kauf- und Lessempfehlung.


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    “Flamingos im Schnee” ist mir ehrlich gesagt nur aufgefallen, weil es immer wieder mit “Das Schicksal ist ein mieser Verräter” von John Green verglichen wird. Da ich ein großer Fan von John Green bin, wurde ich natürlich neugierig und wollte “Flamingos im Schnee” unbedingt lesen und wurde dann doch etwas enttäuscht, denn bis auf die Thematik ist da kaum Gemeinsamkeit vorhanden. Selbstverständlich habe ich dabei nicht nur den Vergleich bewertet, sondern auch die gesamte Handlung und deren Stimmung, nur konnte die mich so oft leider nicht überzeugen.


    Wendy Wunder hat einen Schreibstil, mit dem ich oft nicht klargekommen bin. Vieles wirkt oftmals viel zu bemüht und damit nicht wirklich authentisch. Dazu hat sie immer wieder mit Disney abgerechnet, was ich nicht so ganz verstehen konnte, denn ich glaube, dass sich die Autorin mit ihren vielen negativen Äußerungen nicht unbedingt einen Gefallen getan hat. Die Charaktere werden zwar von ihr relativ ausführlich beschrieben, aber dennoch wirkten sie sehr flach und nicht wirklich sympathisch. Dazu hat die Geschichte an vielen Stellen oftmals seine Längen, sodass sich die Handlung nicht immer flüssig liest. Auf den ersten einhundert Seiten passiert quasi kaum etwas, außer eine negative Haltung gegenüber Disney und eine nörgelnde Cam.


    Besonders mit Cam hatte ich sehr große Probleme. Als Krebspatientin hat sie mit ihrem Leben bereits abgeschlossen und lebt quasi nur noch lustlos vor sich hin. Sie macht ihrer Familie das Leben nicht unbedingt leicht, indem sie ständig eine Antihaltung an den Tag legt und an Wunder möchte sie auch nicht glauben. Dazu wird quasi fast jeder Mensch in ihrer Umgebung von ihr schlecht dargestellt. Es war wirklich nicht leicht mit Cam und obwohl ich sie wirklich mögen wollte, ist mir dies leider nicht gelungen und somit konnte ich bzgl. ihrer Krankheit nicht mitfühlen, was sehr schade ist, denn dies ist normalerweise die Voraussetzung bei so einem Buch. Auch ihre Mutter und ihre Schwester haben mir nicht gefallen, da sie oft zu aufgesetzt wirkten und ihre Fröhlichkeit oftmals fehl am Platze wirkten. Asher wirkt dagegen schon fast sympathisch, nur leider wird er von Cam anfangs stellenweise so schlecht geredet, dass es schwer fiel, sich dabei nicht beeinflussen zu lassen.


    Natürlich darf bei so einer Thematik eine Liebesgeschichte nicht fehlen. Diese ist jedoch besser als erwartet und somit ein Pluspunkt. Asher und Cam kommen sich nur langsam näher, sodass dieser Teil der Geschichte so ziemlich der einzige Punkt ist, bei dem Cam nicht aufgesetzt wirkt. Ich kann ihre Gedanken und Ängste im Bezug auf Bindung und Liebe verstehen, auch wenn ich vielleicht so manches Mal anders gehandelt hätte, aber dennoch wird die Liebesgeschichte so vorsichtig und liebevoll geschrieben, dass mich immerhin dieser Teil unterhalten konnte.


    Vieles in dem Buch wurde mir oftmals viel zu negativ dargestellt. Besonders Cam denkt immer nur negativ, lässt sich auf nichts mehr ein und lebt lieber für sich und möchte weder mit den Menschen in Promise etwas zu tun haben, noch stellenweise großartig etwas von ihrer Mutter, die sie oftmals abstößt. Man möchte, dass sie unbedingt gesund wird, nimmt viele Strecken von Florida nach Maine auf sich, nur um sie zu retten und alles was ihr dabei einfällt sind sarkastische und verletzende Bemerkungen. Dazu war mir die Geschichte auf vielen Strecken viel zu emotionslos. Bei so einer Thematik erwarte ich quasi, dass ich in Tränen ausbreche, nur ist dies in “Flamingos im Schnee” leider nicht aufgetreten. Gleichzeitig gefällt mir oftmals die Antihaltung der Autorin nicht und ich finde, dass sie oftmals viel zu häufig ihre eigene Meinung hat mit einfließen lassen, sodass die Charaktere, besonders Cam, dadurch noch aufgesetzter wirken.


    Das Cover ist gelungen, erinnert aber nicht sofort an ein Jugendbuch. Dennoch ist es schön anzusehen und passend zur Thematik. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und macht direkt Lust auf mehr.


    Insgesamt hat mich “Flamingos im Schnee” leider nicht so berühren und beeindrucken können, wie ich es mir erhofft habe. Die Charaktere wirken fast allesamt flach und unsympathisch und somit konnte ich leider nicht mit ihnen fühlen und somit war es mir stellenweise schon fast egal, was aus ihnen wird. Wendy Wunder hat mit Sicherheit Talent, allerdings sollte sie dann mehr darauf achten, dass alles nicht so unglaublich bemüht erscheint. Leser, die bereits “Das Schicksal ist ein mieser Verräter” von John Green geliebt haben, sollten bei “Flamingos im Schnee” nicht zu viel erwarten.


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    “Zurück nach Hollyhill” gehört zu den Büchern, die mich auf Anhieb ansprechen konnten. Die Kurzbeschreibung klang sehr vielversprechend und das Cover fällt durch seinen knalligen Gelbton sehr schnell auf. Da ich dazu auch gerne Debütromane lese, war dieses Buch quasi wie für mich geschaffen und es hat sich definitiv gelohnt.


    Alexandra Pilz hat einen schönen Schreibstil, der mich relativ schnell an das Buch gefesselt hat. Das Dorf Hollyhill, aber auch die Charaktere werden sehr gut beschrieben und man lernt die meisten Charaktere recht gut kennen. Zwar gibt es auch Charaktere, die meiner Meinung nach viel zu kurz gekommen sind, aber da es eine Fortsetzung geben soll, bin ich guter Dinge, dass diese Charaktere dem Leser spätestens da näher gebracht werden. Die Autorin beschreibt die Hauptcharaktere und Ortschaften so genau, dass man sich vieles bildlich vorstellen kann, dazu wird man durch das Thema Zeitreise in das Jahr 1981 entführt, was für Großbritannien besonders interessant war, denn die Geschichte spielt genau zu dem Zeitpunkt, in dem Prinz Charles und Lady Diana geheiratet haben.


    Die Charaktere sind gelungen, besitzen aber auch die ein oder andere Schwäche, die mich stellenweise sehr genervt hat. Besonders Emily war oftmals recht anstrengend. Zwar betont sie immer wieder, dass sie eigentlich nicht so ist und ihr Handeln oftmals selbst nicht verstehen kann, aber dennoch hat es mich sehr gestört, dass sie sich einfach nicht geändert hat oder zumindest freundlicher reagiert hat. Aber gleichzeitig ist sie auch sehr entschlossen und mutig, was bei mir wieder Pluspunkte gibt. Ja, sie ist wahrlich keine einfache Person, dennoch hätte ich mir keine andere Protagonistin gewünscht. Matt ist ebenfalls sehr gelungen und auf Anhieb sympathisch, allerdings merkt man bei ihm schnell, dass er oft launisch ist und so manches Geheimnis hat. Auch wenn er oftmals alles andere als freundlich gegenüber Emily ist, geben die beiden Protagonisten ein tolles Duo ab, das man sehr gerne auf ihren Abenteuern begleitet.


    Sicherlich, Zeitreisen ist alles andere als ein neues Thema und mit Sicherheit wurde es auch schon mehrfach genauso umgesetzt, aber dennoch konnte mich “Zurück nach Hollyhill” sehr fesseln, da ich die Beweggründe für die Zeitreisen sehr interessant und vor allem spannend fand. In der Gegenwart wird Emily von einem Mörder bedroht und ihre beste Freundin Fee entführt. Mit Matt springt sie in die Vergangenheit, um den Mörder bereits dort zu fassen, damit weitere Taten erst gar nicht geschehen können und die Gegenwart verändert wird. Dabei gibt es jedoch ein großes Problem: Emily darf auf keinen Fall ihren Eltern begegnen, die gestorben sind, als sie vier Jahre alt war. Dabei lernt Emily ihre Mutter auch erstmals wirklich kennen, indem sie von den anderen Bewohnern aus Hollyhill einiges erfährt. Selbst ihr Vater und Emily haben zuvor nie etwas über ihre Heimat Hollyhill oder ihre Vergangenheit erfahren. Dementsprechend groß ist daher die Überraschung, was Emily alles über Hollyhill und die Zeitreisen erfährt.


    Ein wenig enttäuscht bin ich über das Ende, das viel zu schnell kam und mich mit vielen Fragen allein gelassen hat. Klar, es ist immer schön, wenn noch Fragen offen sind und der Leser somit unbedingt am Ball bleiben möchte, allerdings war mir das Ende dann doch zu offen und mit viel zu wenigen Erklärungen bestückt. Aber da ich den Nachfolger sowieso lesen werde, hoffe ich einfach, dass ich dann endlich meine Antworten erhalten werde.


    Das Cover gefällt mir sehr gut, allerdings hätte ich mir gewünscht, dass man Hollyhill etwas größer dargestellt hätte, denn allein durch die Beschreibung konnte ich mir das kleine Dorf leider nicht so gut bildlich vorstellen, wie es das Dorf verdient hätte. Die Kurzbeschreibung gefällt mir dagegen sehr gut, auch wenn sie stellenweise fast schon zu viel verrät.


    Insgesamt hat mir “Zurück nach Hollyhill” gut gefallen. Die Geschichte ist relativ unvorhersehbar und auch die Charaktere sind trotz mancher Schwäche gelungen. Einen Punkt Abzug gibt es jedoch für das Ende, das nach meinem Geschmack etwas zu viele Fragen offen lässt. Dennoch: Ein tolles Debüt, das man sich nicht entgehen lassen sollte!


    “Zurück nach Hollyhill” erscheint am 25. Februar 2013 als Hardcover und Ebook. Eine Fortsetzung ist bereits in Planung.


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