Beiträge von Incomplete

    Vor knapp einem Jahr habe ich den ersten Band “Der magische Zauber” als Audiobook gehört und war wahnsinnig enttäuscht. Das lag noch nicht einmal an der Geschichte selbst, sondern an der lustlosen Sprecherin – dennoch stand die Reihe dadurch für mich unter einem schlechten Stern. Nun hat meine Neugier jedoch gesiegt und von daher habe ich mich entschieden, auch dem zweiten Band “Die goldene Brücke” eine Chance zu geben.


    An sich ist “Die goldene Brücke” eine gute Geschichte, allerdings hatte ich relativ schnell meine Probleme mit dem Buch, denn das 17. Jahrhundert gehört für mich nicht unbedingt zu den Jahrhunderten, die ich geschichtlich bevorzuge.


    Der Schreibstil von Eva Völler ist jedoch gewohnt gut. Ich mag ihren Humor, der besonders in ihren Chick Lit-Romanen zur Geltung kommt, aber auch in diesem Werk gibt es eine gute Portion Humor und Dialoge, die ich sehr unterhaltsam fand. Dazu sind die geschichtlichen Hintergründe gut recherchiert und interessant geschrieben, ohne dabei langatmig zu wirken. Interessant ist dabei auch, wie die drei Musketiere mit in die Geschichte eingearbeitet wird, denn so kommen Fans von Alexandre Dumas ebenfalls auf ihre Kosten.


    Ein kleines Problem hatte ich dagegen mit den Figuren. Besonders im ersten Band ist mir aufgefallen, dass Anna lediglich nur sehr oberflächlich beschrieben wurde und ich hatte stets das Gefühl, als würde ich sie überhaupt nicht kennen lernen. Ich habe von daher gehofft, dass sich dies im Nachfolger ändern würde, aber leider habe ich auch jetzt immer noch das Gefühl, als würde ich sie nicht kennen. Zwar ist sie mir weiterhin sehr sympathisch, aber dazu ist sie noch naiv, was mich stellenweise dann doch etwas genervt hat. Gleiches gilt leider auch für Sebastiano. Dieser ist mir zwar deutlich weniger naiv, aber dennoch wusste ich nie so ganz, was ich von ihm zu halten habe, da man auch ihn nur recht oberflächlich kennen lernt und ich ihn dadurch ebenfalls nicht ins Herz schließen konnte.


    Das Thema Zeitreisen ist an sich ganz interessant und gut umgesetzt, allerdings muss ich gestehen, dass ich Bücher zu diesem Thema schon in deutlich spannenderer Art und Weise gelesen habe, von daher hat es mir leider an vielen Stellen an Spannung gefehlt. Zudem hätte ich mir ein anderes Jahrhundert gewünscht, aber gut, dies kann man sich als Leser schlecht aussuchen.


    Die kleinen Romanzen, die es im Laufe der Geschichte gibt, sind dagegen nett, aber leider mehr auch nicht, denn oftmals wirken diese zu naiv und kitschig. Auf der einen Seite kann man sagen, dass dies ganz gut nach Paris und dem 17. Jahrhundert passt, aber ich habe mir da etwas mehr versprochen, da es zu den Jugendlichen der heutigen Zeit, sprich Anna, nicht wirklich passt.


    Das Cover ist dagegen unglaublich schön und wurde passend zum ersten Band gestaltet. Die Farben gefallen mir gut und die Brücke wird bestens ins Bild gerückt. Die Kurzbeschreibung liest sich ebenfalls gut und macht Lust auf mehr.


    Insgesamt ist “Die goldene Brücke” eine ganz nette, aber bei Weitem nicht sehr gute Fortsetzung, was wohl daran liegt, dass mir das 17. Jahrhundert nicht unbedingt liegt und ich daher mit Anna und Co. nicht unbedingt mitfiebern konnte. Wer den ersten Band bereits geliebt hat, könnte jedoch auch vom zweiten Band begeistert sein.


    :lesend :lesend :lesend

    Da ich bei Dystopien immer unglaublich kritisch bin, war ich mir lange Zeit nicht sicher, ob mir “Artikel 5″ gefallen könnte. Da die Rezensionen aber fast allesamt positiv waren, habe ich mich dann doch entschieden, dass ich dieses Buch lesen möchte. Nun bereue ich es jedoch, denn leider konnte mich “Artikel 5″ nicht so fesseln und begeistern, wie ich es im Vorfeld erhofft habe.


    Der Schreibstil ist an sich ganz nett, aber leider nicht wirklich besonders anspruchsvoll oder gar fesselnd. Das Buch liest sich recht schnell weg, aber das war es auch schon. Fehlende Spannung, stellenweise recht langatmige Dialoge und anstrengende Charaktere sorgten nicht unbedingt dafür, dass ich von der Geschichte fasziniert wurde.


    Ember gehört zu der Sorte Buchfigur, die ich wohl nie ins Herz schließen werde. Obwohl die Vereinigten Staaten von Amerika sehr streng und konsequent handeln, schafft sie es dennoch wohl behütet und von allem geschützt aufzuwachsen. Plötzlich ist sie jedoch auf sich allein gestellt und natürlich wird sie plötzlich ach so mutig und wirft sämtliche Hemmungen ab. Ganz ehrlich, kennen wir das nicht schon aus zahlreichen anderen Büchern?! Ich hätte mir eher gewünscht, dass sie sich trotz der brenzligen Situation bzgl. ihrer Mutter mehr treu geblieben wäre, statt sämtliche Klischees zu erfüllen, die man nahezu erwartet. Sie konnte mich weder überraschen, noch sonderlich begeistern und somit war es mir gegen Ende fast schon egal, was aus ihr wird. Leider erging es mir auch bei den anderen Charakteren so. Es fehlte mir an Tiefe und an Sympathie. So ist leider keine Figur dabei, an die ich mich lange erinnern werde.


    Natürlich ist es erschreckend, für was man in den Vereinigten Staaten alles bestraft wird und es grenzt schon fast an Lächerlichkeit. Wenn man dies jedoch mit anderen Ländern der heutigen Zeit vergleicht, ist es jedoch schon erschreckend realistisch. So wird man u.a. dafür bestraft, dass man im schwangeren Zustand nicht verheiratet ist.


    Was die Spannung angeht, so hätte diese meiner Meinung nach noch ein bisschen mehr vorhanden sein können. Manche Handlungsstränge sind zwar tatsächlich spannend, aber auch sehr vorhersehbar, sodass ich kaum überrascht werden konnte und gedanklich schon immer etwas weiter war, sodass ich mich manchmal nicht komplett auf die Geschichte konzentrieren konnte. Sehr schade, normalerweise sollte der Spannungsbogen schon etwas größer sein.


    Die Covergestaltung hat mir dagegen sehr gefallen. Ich mag die blauen Augen und den kritischen bis verzweifelten Blick, der gut zur Geschichte passt. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls vollkommen in Ordnung, konnte mich aber nicht dazu animieren, das Buch direkt zu lesen.


    So gern ich “Artikel 5″ auch gemocht hätte, leider konnte mich die Geschichte nicht überzeugen und somit war ich am Ende eher froh, dass ich das Buch endlich schließen konnte. Gute Ansätze waren definitiv vorhanden, aber leider wurden diese für meinen Geschmack nicht gut genug umgesetzt. Somit bleibt “Artikel 5″ für mich ein Buch, dass ich schnell wieder vergessen werde.


    :lesend :lesend

    “Silber. Das erste Buch der Träume” habe ich schon sehr lange herbeigesehnt und habe es direkt aufgeschlagen, als ich es zum ersten Mal in den Händen halten durfte. Ich habe gehofft, dass dieses Werk mit “Rubinrot” mithalten kann, aber leider war dem nicht so. Das soll nun nicht bedeuten, dass “Silber. Das erste Buch der Träume” schlecht ist, es ist nur anders, als ich erwartet habe.


    In Sachen Schreibstil kann man Kerstin Gier nichts vormachen: Humor, liebevolle Umschreibungen, geniale Dialoge und nachvollziehbare Gedankengänge sind wie immer nahezu perfekt und konnten mich unterhalten, aber dennoch hat bei mir der letzte Funken gefehlt, um dieses Buch wirklich zu lieben. Die Geschichte war mir oftmals schon fast zu süß und zu niedlich. Normalerweise mag ich teilweise überspitzte und niedliche Geschichten, aber in “Silber” gab es direkt noch eine riesengroße Portion Zuckerguss und Schlagsahne obendrauf , die zu viel des Guten war.


    Dazu konnte ich mit Liv als Figur leider nicht allzu viel anfangen. Sie steckt in einem schwierigen Alter und hat nicht unbedingt die beste Familiensituation, was aber auch für ihre Schwester gilt. An sich sind beide Mädchen sympathisch und zum Großteil authentisch, bei Liv hatte ich jedoch das Problem, dass sie mir stellenweise zu sarkastisch und aufmüpfig war. In ihrem Alter und einigen Situationen kann man eine gewisse Aufmüpfigkeit zwar schon fast erwarten, aber dennoch hätte ich ihr auch ein bisschen mehr Reife gewünscht. Auch die anderen Figuren konnten mich leider nicht voll und ganz von sich überzeugen. Grayson ist an sich zwar ein ganz interessanter Junge, der in seinen Träumen auch die ein oder andere Schwäche zeigt, aber dennoch konnte er mich nicht voll und fanz von sich überzeugen. Das Gleiche gilt für seine Freunde, besonders für Henry, die in seinen Träumen ebenfalls eine Rolle spielen und die Liv immer besser kennen lernen darf. Man merkt den meisten Figuren das Alter noch deutlich an. Dies kann man entweder mögen oder als störend empfinden. Bei mir war dies ein Mittelding, denn stellenweise habe ich mir schon ein wenig mehr Reife gewünscht.


    Überflüssig empfand ich den “Tittle-Tattle”-Blog, da dieser oftmals den Lesefluss gestört hat und mich ein wenig zu sehr an “Gossip Girl” erinnert hat. Zwar ist es für die Leser ein gutes Goodie, dass es den Blog tatsächlich gibt, aber dennoch hätte ich diesen nicht wirklich gebraucht. Dazu ist die Idee auch alles andere als neu, da hätte ich mir ein bisschen mehr Originalität gewünscht. Das einzig Gute an dem Blog? Er ist auch jetzt noch aktiv, sodass die Wartezeit auf den zweiten Band ein wenig kürzer erscheint.


    Wirklich hübsch ist dagegen die Cover- und Buchgestaltung. Die einzelnen Kapitel, als auch der Buchdeckel sind wunderschön und ansprechend gestaltet. Sämtliche wichtige Details, die in der Geschichte enthalten sind, findet man auf dem Cover wieder, sodass dies nicht nur ein Hingucker in jedem Regal ist, sondern auch die Geschichte perfekt widerspiegelt. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und hat mich auf das Buch direkt aufmerksam gemacht. Schade, dass der Inhalt am Ende nicht mithalten konnte.


    Insgesamt hat mich “Silber. Das erste Buch der Träume” nicht leider umhauen können. Ich habe mir unter der Geschichte was anderes vorgestellt und konnte bis zum Schluss mit den Figuren nicht warm werden. Dennoch werde ich auch dem zweiten Band “Silber. Das zweite Buch der Träume” eine Chance geben, der im Juli 2014 erscheinen wird. Kerstin Gier bleibt für mich einfach ein Muss, auch wenn ich dafür auch mal eine Enttäuschung einstecken muss. Empfehlen würde ich dieses Buch dennoch, man sollte eventuell nur nicht zu viel erwarten.


    :lesend :lesend :lesend

    “Der Sommer, als ich schön wurde” ist mir in der Vergangenheit schon mehrfach empfohlen worden. Leider war ich jedoch zunächst skeptisch, da allein der Buchtitel relativ oberflächlich klang, aber dann habe ich mir doch einen Ruck gegeben und zum Buch gegriffen. Und was soll ich sagen? Ich liebe es! Die Charaktere, die Orte, die Beziehungen untereinander, alles passt perfekt zusammen, sodass ich mich bereits auf den ersten Seiten in das Buch verliebt habe.


    Jenny Han hat einen sehr schönen Schreibstil, der mich direkt begeistern konnte. Die Geschichte wird einfühlsam, humorvoll, stellenweise sehr melancholisch, aber sympathisch erzählt. “Der Sommer, als ich schön wurde” findet hauptsächlich in der Gegenwart statt, allerdings gibt es immer wieder Rückblicke auf andere Sommer, die Belly mit den anderen Figuren im Sommerhaus verbracht hat. Dabei werden jedoch nicht nur die schönen Momente hervorgehoben, sondern auch die eher schlechteren, in denen Belly oftmals wie ein Kind behandelt wurde und somit einige Sachen mit den Jungs nicht machen durfte. Dank dieser Rückblenden kann man auch genau erkennen, wie sich die Figuren, besonders Jeremiah und Belly, entwickelt haben.


    Zunächst dachte ich noch, dass Belly eine unglaublich oberflächliche Person ist, aber dieser Verdacht hat sich zum Glück nicht bestätigt. Jedoch hat mich der Buchtitel sehr dazu verleitet, so etwas über sie zu denken, denn ich finde den Titel doch ein wenig unglücklich, allerdings wurde dieser gut übersetzt, da auch der Originaltitel die gleiche Aussage hat. Belly ist ein tolles Mädchen, was man einfach gern haben muss. Sie liebt die Sommer im Ferienhaus und sieht Susannah und ihre Familie auch als ihre eigene Familie an. Zusammen mit ihrer Mutter und ihrem Bruder verbringt sie die Sommer jedes Jahr mit Susannah und ihren Söhnen Conrad und Jeremiah. Für sie ist das DIE Zeit im Jahr, die sie möglichst nie vergessen möchte. In diesem Jahr hat sie sich zu einem wunderschönen Schwan verwandelt und wünscht sich nur eine Sache: Endlich von Conrad wahrgenommen werden, doch dies ist leichter gesagt als getan, denn dieser sieht sie nach wie vor als zu jung und eher wie eine kleine Schwester. Conrad ist sehr zurückhaltend und oftmals in sich gekehrt. Über Gefühle spricht er nicht und auch sonst lässt er kaum Menschen an sich heran. Sein Bruder Jeremiah ist dagegen ganz anders, denn er ist offen, humorvoll und trägt sein Herz oftmals auf der Zunge, dazu ist er der beste Freund von Belly.


    Wer bei “Der Sommer, als ich schön wurde” lediglich eine Sommerromanze erwartet, wird überrascht sein, denn die Geschichte hat so viel mehr zu bieten, als man zunächst annehmen darf. Die Charaktere sind tiefgründiger und alles andere als oberflächlich, dazu muss man sich mit dem traurigen Thema Krebs auseinandersetzen und auch miterleben, wie Familien zerbrechen und wie jeder auf seine ganz eigene Art und Weise umgeht. Gleichzeitig darf man bei Belly nicht nur eine körperliche Verwandlung erleben, denn auch sie wird im Laufe der Geschichte offener und lässt sich auf einen Urlaubsflirt mit Cam ein, der sie ein wenig von Conrad ablenkt. Sie merkt selbst, dass sie nicht nur ihr ganzes Leben auf Conrad warten kann und macht deswegen ihre ganz eigenen Erfahrungen, erlebt aber auch Enttäuschungen.


    Das Cover ist dagegen Geschmacksache. Auf der einen Seite gefällt mir die Unschuld, die auf dem Bild ausgestrahlt wird, auf der anderen Seite hätte ich mir ein anderes Cover gewünscht. Der Strand, das Strandhaus, eventuell alte Kinderbilder im Hintergrund – sowas hätte sehr gut zur Geschichte gepasst, aber leider kann man sich das Cover als Leser ja nicht aussuchen. Aber dennoch: Schlecht ist das Cover definitiv nicht. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen.


    Insgesamt hat mir “Der Sommer, als ich schön wurde” unglaublich gut gefallen und gehört bereits jetzt schon zu meinen absoluten Lesehighlights in diesem Jahr. Die gut ausgearbeiteten Charaktere, sowie die melancholische Stimmung haben mich von Anfang an bezaubert und somit kann ich das Buch jedem Leser ans Herz legen. Mit Sicherheit werde ich auch die Fortsetzungen lesen.


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    SVV, oder auch Selbverletztendes Verhalten ist leider ein sehr trauriges Thema, dass meiner Meinung nach viel zu wenig besprochen wird. Da ich das Thema und die Beweggründe schon immer sehr interessant fand, schaue ich zwischendurch immer mal wieder nach Büchern, die sich mit der Thematik auseinandersetzen. Dabei ist mir immer wieder "Bis unter die Haut" ins Auge gesprungen - Grund genug, diesem Buch eine Chance zu geben.


    Ich habe von Julia Hoban einiges erwartet, aber leider wurde ich dann doch enttäuscht, denn der Schreibstil konnte mich leider nicht von sich überzeugen. Es fanden viel zu viele Wiederholungen statt ("Ich habe meine Eltern umgebracht!") und auch sonst hat die Autorin es nicht geschafft, die Figuren sympathisch zu gestalten. Dazu liest sich die Geschichte aufgrund der vielen Wiederholungen sehr holprig und dadurch konnte mich das Buch trotz seiner interessanten Thematik nicht an sich fesseln.


    Ein großes Problem hatte ich leider mit den Figuren, denn keiner davon konnte mich berühren oder wurde mir im Laufe der Zeit sympathisch. Besonders Willow war ein schwieriger Fall. Ich wollte sie und ihre Beweggründe, wieso sie sich dies selbst antut, unbedingt verstehen, aber leider versank sie so oft in Selbstmitleid und hat immer wieder davon angefangen, dass sie ihre Eltern umgebracht hätte. Dies wurde mir dann irgendwann zu anstrengend und ich habe das Interesse an ihr und ihrer Familiensituation verloren. Jeder Mensch hat seine Phasen, in denen er eventuell sogar zu Selbstmitleid neigt, aber was Willow gemacht hat, war mir dann doch zu viel, denn an vielen Stellen hatte ich zu sehr das Gefühl, als wolle sie sich auch einfach nicht weiterentwickeln. Gleiches galt leider auch für Guy, der mich ebenfalls nicht von sich überzeugen konnte. Zwar fand ich ihn noch deutlich sympathischer als z.B. Willow oder deren Bruder, aber dennoch hat mir bei ihm das gewisse Etwas gefehlt.


    Die Liebesgeschichte, die sich hier langsam aufbaut, wird dagegen sehr authentisch beschrieben. Ganz besonders der Moment, als Guy herausfindet, was sich Willow beinahe täglich antut, wurde sehr authentisch und nachvollziehbar beschrieben. Die Liebe der beiden Figuren wirkt dabei auch nicht kitschig oder gar sehr romantisch. Man betrachtet sie eher als relativ nüchtern und realistisch.


    Ein weiterer Kritikpunkt ist neben den Figuren die Weiterentwicklung der Geschichte. Diese spielt nur an wenigen Orten und als Leser bekommt man kaum etwas Neues präsentiert. Immer wieder geht es an alte Orte zurück, ohne eine gewisse Entwicklung. Oftmals blieb die Autorin auf der Stelle stehen und ich hätte mir für die Charaktere so viel mehr gewünscht. Dazu ist die Geschichte Dank der wenigen Handlung auch sehr vorhersehbar. Sehr schade, denn das Potential war definitiv vorhanden, es wurde nur einfach nicht genutzt.


    Das Cover selbst ist gelungen, da sich besonders die feinen Linien sehr mit der Thematik beschäftigen. Das Mädchen auf dem Cover ist ebenfalls gut ausgewählt. Besonders gefallen hat mir auch die Kurzbeschreibung. Umso enttäuschender, dass der Inhalt am Ende nicht mithalten konnte.


    Insgesamt hat mir "Bis unter die Haut" leider nicht gefallen. Ich hatte hohe Erwartungen, aber leider wurden diese nicht erfüllt, da mich das Selbstmitleid der Protagonisten immer mehr genervt hat und ich mich somit nicht mehr auf die Geschichte einlassen konnte. Schade, aber leider nicht änderbar. Vielleicht können sich ja andere Leser besser auf die Geschichte einlassen.


    :lesend :lesend

    Als ich gehört habe, dass Dan Wells ein Jugendbuch schreibt, habe ich mich zunächst gefreut, denn ich fand seine “John Cleaver”-Trilogie richtig gut, als ich jedoch erfahren habe, dass sich sein Jugendbuch als Dystopie entpuppt, war ich dann doch etwas skeptisch, denn bislang konnte mich noch keine Dystopie so richtig überzeugen – und ich habe wirklich schon einige gelesen. Da ich dann aber doch neugierig wurde, habe ich mich an “Aufbruch” herangewagt. Das Buch ist gut, aber Dan Wells kann es eindeutig besser.


    An sich ist die Thematik ganz nett, aber leider nicht unbedingt neu und somit wurde ich nicht so sehr überrascht, wie ich es mir im Vorfeld erhofft habe. Zwar ist die Geschichte an einigen Ecken unvorhersehbar, aber der ganz große Knaller blieb für mich aus. Die Charaktere sind ebenfalls ganz nett, aber eben nur nett. Sie waren mir leider nicht sympathisch genug, um sie ins Herz zu schließen und somit konnte ich auch nicht so mit ihnen mitfiebern, wie ich es mir gewünscht hätte. Alles wirkt auf mich ein bisschen zu gewollt, fast so, als würde Dan Wells einfach auf die Dystopien-Welle aufspringen wollen, dabei hat er dies überhaupt nicht nötig, denn er ist ein phantastischer Autor. Das soll nun nicht bedeuten, dass er das Buch komplett versemmelt hat, aber dennoch hat mir etwas gefehlt, was ich noch nicht einmal groß benennen kann.


    Der Schreibstil ist ganz okay und der Autor beschreibt seine Charaktere und die Ortschaften sehr ausführlich. Obwohl alles recht detailliert beschrieben wurde, konnte mich die Geschichte leider nicht packen. Spannung ist zwar vorhanden, aber dennoch hat mir die typische Gänsehaut, die ich sonst bei Dan Wells habe, sehr gefehlt und somit plätscherte die Geschichte nur so vor sich hin.


    Mit Kira lernt man eine Protagonistin kennen, die ich bis zum Schluss nicht einschätzen konnte. Zwar finde ich sie relativ interessant, aber ich hatte nicht wirklich das Gefühl, dass ich sie im Laufe der Geschichte kennengelernt hätte. Sie ist mutig und stellt sich den Gefahren des Landes entgegen was sie mutig und entschlossen erscheinen lässt. Ihr Ehrgeiz, den Virus zu bekämpfen, ist beispielhaft und wirkt alles andere als gestellt, aber dennoch fehlte mir etwas, um sie tatsächlich ins Herz schließen zu können. Sie wirkt fast schon zu aalglatt, zu perfekt – die wirklichen Ecken und Kanten, die einen Menschen ausmachen, haben mir dabei klar gefehlt.


    Positiv zu bewerten ist die Tatsache, dass das Buch trotz der etwas schrägen Handlung sehr authentisch beschrieben wird. Da man mittlerweile weiß, wie schnell ein Virus entstehen und ausbrechen kann, finde ich die Darstellung des RM-Virus und die Ängste und Gedanken der Menschen dabei sehr nachvollziehbar und ich konnte auch die Entschlossenheit, etwas gegen den Virus zu finden, ebenfalls verstehen.


    Die Covergestaltung gefällt mir ausgesprochen gut, auch wenn das Mädchen auf dem Cover keine Unbekannte ist und bereits mehrfach auf anderen Covern zu sehen war. Dennoch passt die Gestaltung gut zur Geschichte und auch die Farbgestaltung konnte mich überzeugen. Die Kurzbeschreibung liest sich ebenfalls gut und stimmig.


    “Aufbruch” ist sicherlich ein guter Auftakt von “Partials”, aber leider konnte mich der Band trotz einigermaßen interessanten Charakteren und einem netten Plot nur bedingt überzeugen. Durch “John Cleaver” und anderen Büchern bin ich einfach eine bessere Leistung des Autors gewohnt und ich hoffe, dass er im zweiten Band wieder zur alten Form findet.


    :lesend :lesend :lesend

    Inhalt:
    Pia, Richterin an einem Schülergericht, verliebt sich unsterblich in einen der Delinquenten - den charismatischen Jonas. Opfer einer Verleumdung sei er, behauptet Jonas, und Pia will ihm nur allzugern glauben. Doch es häufen sich unerklärliche, äußerst beunruhigende Vorfälle. Nach einem verheerenden Unfall beschleicht Pia ein furchtbarer Verdacht: Ist Jonas doch nicht so unschuldig, wie er behauptet? Was sie nicht ahnt: Je näher sie der schrecklichen Wahrheit kommt, desto mehr gerät sie selbst in tödliche Gefahr.


    Meinung:
    Ulrike Bliefert hat es wieder einmal geschafft mich zu begeistern! Nachdem ich bereits “Bitterherz” und “Elfengrab” gelesen habe, musste natürlich ein weiteres Buch von der Autorin her und ich habe mich spontan für “Eisrosensommer” entschieden.


    Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Ulrike Bliefert beschreibt die Gedanken und Gefühle der Charaktere sehr gut und ich konnte die meisten Taten und Hintergründe gut verfolgen und sogar nachvollziehen. Allerdings hatte ich selbst mit den Opfern keinerlei Mitleid, da ich dann doch nicht so sehr mit den Charakteren mitfühlen konnte. Man lernt diese zwar kennen, aber stellenweise sehr oberflächlich, was ich jedoch nicht besonders schlimm fand, denn ich habe keine weiteren Informationen vermisst. Die Geschichte ist stellenweise nicht immer authentisch, aber dennoch immer spannend und bis zum Ende habe ich zum Teil im Dunkeln getappt.


    Die Thematik ist an sich sehr interessant. Das Schülergericht, deren Tätigkeiten und Maßnahmen werden gut beschrieben und vor allem die Maßnahmen wirken wie eine Bestrafung, die gleichzeitig als Wiedergutmachung gilt. An sich eine gute Sache, auch wenn die Tat von Jonas eigentlich fast schon zu schwerwiegend für das Schülergericht war.


    Bei den Charakteren hatte ich stellenweise ein paar Probleme, denn ich konnte mich mit ihnen stellenweise nicht identifizieren. Besonders mit Pia hatte ich zunächst ein paar Probleme, da sie mir oftmals als relativ naiv und oberflächlich erschien. Je mehr ich sie jedoch kennen lernen konnte, umso besser konnte ich mich in ihre Gedankenwelt hineinversetzen. Aber trotz ihrer Naivität ist sie alles andere als unsympathisch, sie ist lediglich etwas anstrengend, was ich ihr jedoch sehr gerne verzeihe. Die anderen Charaktere waren interessant, aber auch leider recht oberflächlich. Wirklich interessant fand ich dagegen Jonas, denn man merkt schnell, was er für eine Art Mensch ist, aber dennoch war ich bei seinen Beweggründen ein wenig im Unklaren, gleiches gilt auch für Rebecca, die mir unglaublich auf die Nerven ging, aber dennoch fand ich sie relativ interessant. Lennart, der hier als Opfer auftritt, ist zwar interessant, aber oftmals auch sehr langweilig, da Biologie sein Leben ist und ich nicht wirklich etwas mit dem Fach, bzw. fleichfressende Pflanzen anfangen kann.


    Bei dem Buch ist es sehr schwer zu sagen, wer wirklich Täter und wer Opfer ist, denn oftmals wurden einige Charaktere so dermaßen beeinflusst, dass es schwer ist, zu sagen, ob sie einfach nur naiv sind, manipuliert wurden oder tatsächlich bösartig sind. Der Fall beweist, dass es immer mehrere Sichtweisen geben kann und selbst Opfer ohne irgendwelche Taten eine gewisse Schuld mit sich tragen können. Dazu ist die Geschichte weitaus tiefgehender als ich es zunächst erwartet habe, denn es geht nicht nur um irgendwelche kleinen Delikte unter Jugendlichen, sondern um weit mehr. Da spielen nicht nur Hass oder Streitereien eine Rolle, sondern sogar Beeinflussungen durch bestimmte Medien, die ein Weltbild erschaffen wollen, das alles andere als gut ist.


    Einen Kritikpunkt gibt es jedoch trotzdem: Die Geschichte wirkt an einigen Stellen recht unrealistisch. So haben mich besonders einige Szenen im Krankenhaus nicht ganz überzeugen können, denn ausgerechnet da soll mancher Besuch nicht aufgefallen sein?!


    Der Titel und die Covergestaltung gefallen mir sehr gut, allerdings bin ich bis jetzt immer noch nicht so ganz sicher, ob dies wirklich wirklich gut zur Geschichte passt. Aber dennoch, das Cover ist sehr schön anzusehen. Die Kurzbeschreibung hat mich direkt angesprochen und ich musste das Buch direkt lesen.


    Insgesamt hat mir “Eisrosensommer” gut gefallen. Zwar war der Arena Thriller stellenweise recht unrealistisch, dies nehme ich der Autorin jedoch nicht übel, da ich dennoch durchweg unterhalten und gefesselt wurde. Wer die Thriller aus dem Arena Verlag mag, wird “Eisrosensommer” sicherlich lieben.


    :lesend :lesend :lesend :lesend

    Die Kleinstadt Mayen steht Kopf. Am helligten Tag verschwindet die 16-jährige Sophie völlig spurlos. Die einzige Spur sind ihr Fahrrad und ihre blutüberströmte Jacke. Für die Dorfbewohner ist dies natürlich ein gefundenes Fressen und schnell sind sie der Meinung, dass nur einer als Täter in Frage kommt: Timo, der mit Sophie befreundet ist und sie als Letzter lebend gesehen hat. Nur eine hält noch zu ihm: Nina, Sophies beste Freundin. Aber kann sie sich bei seinen Vorstrafen sicher sein, dass er nicht der Täter ist? Ein Wettlauf zwischen Leben und Tod beginnt..


    Ulrike Bliefert hat mich bereits mit ihrem Thriller “Lügenengel” (Rezension folgt!) von sich überzeugen können. Allerdings konnte sich die Autorin in “Bitterherz” noch einmal steigern. Die Geschichte wird von der ersten bis zur letzten Seite spannend beschrieben und hat mich so manches Mal auf die falsche Fährte gebracht. Hier wird mit Vermutungen sehr gut gespielt und die Thriller-Elemente werden großzügig verpackt.
    Nebenbei wird hier auch noch die noch sehr junge Liebe zwischen Nina und Timo beschrieben. Sehr schüchtern und unbeholfen gehen sie zunächst aufeinander zu, jedoch wachsen sie im Laufe der Geschichte immer mehr zusammen, ohne zu wissen, ob dies wirklich das Richtige ist. Aber hier will ich natürlich nicht zu viel verraten.


    Sehr gut gefallen hat mir auch die sehr detaillierte Beschreibung von Orten und Charakteren. Obwohl man hier einiges über die einzelnen Protagonisten erfährt, bleiben einige dennoch geheimnisvoll und fremd, was hier eine gute Mischung ist.


    Obwohl Nina und Sophie von Baby an beste Freundinnen sind, können sie zum Teil unterschiedlicher nicht sein. Während sich Nina sehr früh von ihrer Familie abnabeln musste und nur nochzu ihrer Mutter Kontakt hat, wächst Sophie sehr behütet bei ihren Eltern auf. Dennoch teilen sie jedes Geheimnis miteinander und verlassen sich bis zum Schluss aufeinander.


    Sehr unnahbar, aber dennoch interessant sind Ninas Freund Timo, sowie ihr bester Freund Kaprolath. Beide haben ähnliches in ihrer Vergangenheit erlebt und gehen damit ohne große Vorurteile aufeinander zu. Während viele im Dorf beide missachten, halten sie wortlos zusammen.


    Die Covergestaltung ist einem Thriller sehr gut angepasst. Man kann die weiße Rose sehr gut als Unschuld und Reinheit ansehen, die hier Sophie verkörpert. Auch das Blut spricht für sich. Sehr schlichtes Cover, aber dennoch wunderschön.


    Die Kurzbeschreibung ist vom Verlag sehr gut gewählt und spricht für die Unvorhersehbarkeit der Geschichte. Hier wurde alles richtig gemacht.


    Ulrike Bliefert konnte mich auch mit “Bitterherz” überzeugen. Hier kommen Thriller-Fans voll und ganz auf ihre Kosten. Empfehlenswert!

    Inhalt:
    Mia ist verliebt. In David. Sehnsüchtig wartet sie auf den Tag, an dem er ihre Liebe erwidert. Die gemeinsame Projektwoche in den Bergen kommt da gerade recht. Als sie und ihre Freundinnen nach der ersten Nacht mit dem Wort BITCH auf der Stirn aufwachen, glauben sie noch an einen blöden Scherz. Bis weitere Attacken und ein mysteriöser Unfall folgen und der Liebestrip unverhofft zum Horrortrip wird.


    Meinung:
    Da ich aktuell sehr gerne die Arena-Thriller lese, war "Lügenprinzessin" für mich quasi schon Pflichtlektüre. Ich habe bislang noch nichts von Nora Miedler gelesen, von daher war ich gleich doppelt gespannt, was mich bei diesem Buch erwarten wird. "Lügenprinzessin" ist aufgrund seiner Protagonistin Mia oftmals ein bisschen anstrengend, aber dennoch hat mir die Geschichte sehr gefallen.


    Ganz besonders gefallen hat mir der Schreibstil, der die Stimmung gut auffängt und dafür sorgt, dass sich das Buch leicht, flüssig und spannend lesen lässt. Ich habe das Buch relativ schnell ausgelesen, weil ich es nur selten aus den Händen legen konnte. Dazu sind die jeweiligen Ortschaften sehr gut gewählt und auch die Charaktere sind trotz vieler Macken relativ interessant, aber auch anstrengend. Die Geschichte wurde sehr detailliert beschrieben, sodass ich mir vieles sehr gut bildlich vorstellen konnte.


    Etwas anstrengend waren dagegen die Charaktere, ganz besonders Mia, die mich an so vielen Stellen sehr genervt hat. An sich ist sie ein ganz nettes Mädchen, wenn sie doch nicht immer nur so angeben und lügen würde. Sie lügt ihre Freunde und Klassenkameraden an, um sich besser darzustellen, als sie ist, stalkt ihrem Mitschüler David ständig hinterher und ist aufgrund ihrer Gedanken stellenweise sehr anstrengend und manchmal war sie mir sogar richtig unsympathisch. Es fiel mir schwer sie zu mögen und von daher konnte ich auch nicht unbedingt mit ihr mitfühlen. Ihre Freunde waren mir dagegen schon sympathischer, auch wenn sie ebenfalls ihre Macken haben: Diana ist eine Zicke, Vero sehr schüchtern und gibt dadurch oft klein bei, Chris ist ein Streber und Besserwisser und Felix gilt als Klassenclown, der die Dinge nie ernst nimmt. David, der hier als Mädchenschwarm auftritt, konnte mich dagegen ebenfalls nicht unbedingt begeistern, da er sich seiner Anziehungskraft stellenweise zu sehr bewusst war und sich nicht auf ein Mädchen allein festlegen möchte. Es ist stellenweise schon fast peinlich, wie sehr sich Mia an David klammert und was sie bereit ist für ihn zu opfern. So behauptet sie u.a. vor den ganzen Mädchen in der Klasse, dass sie mit ihm geschlafen habe, obwohl dies nicht der Fall ist.


    Die jeweiligen Anschläge beginnen zunächst harmlos mit "Bitch" auf der Stirn, gehen aber immer weiter, bis hin zur Körperverletzung. So werden u.a. die Rucksäcke und Schuhe von Felix und Chris ruiniert, Mia die Haare abgeschnitten und Diana eine Morddrohung hinterlassen. Umso schlimmer ist es dabei, dass von keiner Seite aus etwas getan wurde. Zwar werden Lehrer und Aufseher benachrichtigt, diese sehen die Taten aber immer wieder nur als kleine Kindereien an, was der Geschichte noch mehr Drama verleiht.


    Interessant ist die Tatsache, wie sich die Schüler, besonders die Clique rund um Mia benehmen, als die Anschläge beginnen. Jeder gibt jeden die Schuld und obwohl die Clique eigentlich zusammenhalten und sich als Einheit zeigen wollte, fingen auch sie an, sich gegenseitig zu misstrauen. Dabei wird klar, sie sehr sich doch so manche Persönlichkeit veränderte, als es um Streiche und Verletzungen ging. Da wird ein normales Lachen plötzlich als "falsch" und "hinterhältig" angesehen, Flüstereien bedeutet angeblich, dass andere neue Anschläge aushecken, usw. Gleichzeitig zeigt die Geschichte aber auch, was passieren kann, wenn sich jemand immer mehr in seine Lügengeschichten verstrickt und was daraus werden kann, wenn andere diese Geschichte bedingungslos glauben. So können nicht nur Freundschaften zerbrechen, sondern auch ganze Cliquen und Beziehungen.


    Die Auflösung der Geschichte ist ebenfalls sehr gelungen, denn ich habe mit diesem Ausgang nicht unbedingt gerechnet. Zwar kamen mir einige Aussagen relativ merkwürdig vor, aber ich habe diese nach einer gewissen Zeit nicht mehr beachtet, sodass ich am Ende umso überraschter war. Ich muss zugegeben, dass ich zunächst andere Menschen verdächtig habe, bin aber dennoch der Meinung, dass die Auflösung am Ende die einzig richtige Entscheidung war, denn so ergab alles tatsächlich einen Sinn.


    Das Cover gefällt mir dagegen absolut nicht. Der goldene Rahmen und die violetten Totenköpfe passen nicht zusammen und haben mit der Handlung nichts gemeinsam. Ich hätte es schöner gefunden, wenn man eventuell einen Wald in den Vordergrund gestellt hätte, denn dieser hätte sehr gut gepasst. Die Kurzbeschreibung liest sich dagegen gut.


    "Lügenprinzessin" ist ein guter und spannender Thriller, der durch interessante, aber auch anstrengende Protagonisten besticht und die Spannung bis zur letzten Seite aufrechterhält. Ich werde mit Sicherheit noch weitere Bücher von Nora Miedler lesen. Für Fans der Arena-Thriller ist dieses Buch ein absolutes Muss!


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    Sebastian Fitzek hat es bei mir alles andere leicht, denn seine Bücher waren für mich entweder immer sehr gut oder grottenschlecht. Obwohl ich von seinen letzten Werken relativ enttäuscht war, wollte ich "Der Nachtwandler" unbedingt eine Chance geben, da ich die Kurzbeschreibung sehr spannend fand. Ein riesengroßes Highlight war das Werk für mich nun nicht gerade, aber auch keine Enttäuschung, was mich mit Sebastian Fitzek versöhnlich stimmt.


    Obwohl die Geschichte ein oftmals schockierender Psychothriller ist, gab es ein paar Momente, in denen ich lachen musste, ganz besonders, wenn es um Leons Adoptiveltern ging, die sam Anfang sehr sympathisch wirkten. Ansonsten gab es bei dieser Geschichte für mich jedoch nicht viel zu lachen, denn die Spannung war auf jeder Seite deutlich spürbar, sodass ich das Buch stellenweise recht angespannt in den Händen hielt. Der Schreibstil ist sehr flüssig, spannend und eindringlich. Sebastian Fitzek sorgt dafür, dass die Geschichte nicht nur auf dem Papier, sondern auch in den Köpfen stattfindet, indem er Leons Nächte ausführlich und eindringlich beschreibt. Ganz besonders spannend fand ich dabei, wie sehr mich die Frage interessiert hat, was alles real war und was nur ein Traum. Jedoch dauerte es lange, bis es erste Anzeichen zu meinen Fragen gab.


    Allerdings gibt es auch einen großen Kritikpunkt, über den ich nicht hinwegsehen konnte:
    Es heißt, es handelt sich bei "Der Nachtwandler" um einen Psychothriller, der dem Genre auch oftmals gerecht wird, allerdings wird stellenweise auch einiges extrem überspitzt dargestellt, was mich ein wenig beeinflusst hat. Normalerweise möchte ich bei diesem Genre immer das Gefühl haben, dass mir ähnliches passieren könnte, doch leider war dieses Gefühl nicht immer vorhanden. Sehr schade, denn so ist einiges an Spannung flöten gegangen. Da half auch oftmals die Frage, ob es sich tatsächlich um einen Traum oder Realität handelt, nicht mehr viel.


    Die Charaktere sind dagegen gelungen, auch wenn ich einige Reaktionen, besonders die von Leon stellenweise als zu emotionslos empfand. Zwar kann man seine Gefühle und seine Gedanken durchaus nachvollziehen, aber dennoch hat er mir stellenweise zu kalt reagiert und ich frage mich, wieso das so ist, denn ich hätte in einigen Situationen deutlich anders reagiert. Die Gespräche, die er mit anderen Menschen führt, wirken oftmals sehr wirr und man fragt sich, ob er sich dessen überhaupt bewusst ist oder ob er sein eigenes Verhalten überhaupt erkennt, denn bei allem wirkt er sehr abwesend und lustlos. Dennoch konnte ich ihn bis zum Schluss nicht ganz einschätzen, sodass ich mit ihm auch nicht sonderlich warm wurde, aber dennoch fand ich ihn in gewisser Art und Weise recht sympathisch.


    Das Cover passt trotz all seiner Schlichtheit sehr gut zur Geschichte, denn die Taschenlampe ist ein wichtiges Element und die Dunkelheit ist ebenfalls ein riesengroßer Bestandteil dieser Geschichte. Die Kurzbeschreibung konnte mich ebenfalls überzeugen. Zwar hat sie mich am Anfang sehr an "Das Haus/House of Leaves" von Mark Z. Danielewski erinnert, jedoch waren die Geschichten dann doch sehr unterschiedlich.


    Insgesamt konnte mich "Der Nachtwandler" zum Großteil überzeugen. Eine düstere Stimmung, große Spannungsmomente und ein interessanter Protagonist sorgten dafür, dass ich das Buch stellenweise nur schwer aus den Händen legen konnte. Sebastian Fitzek ist und bleibt trotz einiger schwächerer Bücher für mich DER dt. Thriller-Autor, von daher kann ich nur eine Kauf- und Leseempfehlung aussprechen.

    Vor einigen Monaten habe ich von Sophie Benning die “Emma”-Reihe gelesen, die mich sehr begeistert hat. Da musste natürlich Nachschub her und somit wollte ich auch unbedingt ihr aktuelles Werk “Das Leben ist ein Kitschroman” lesen und auch dieses Buch hat mir gut gefallen.


    Zwar hat das Buch durchaus seine Schwächen, aber diese verzeiht man der Autorin gerne. Der Schreibstil hat mir bei der “Emma”-Reihe besser gefallen. Da wirkte die Sprache noch sehr frisch und leicht salopp. Bei “Das Leben ist ein Kitschroman” wirkte der Schreibstil dagegen oftmals etwas bemüht, außerdem wurde mir zu viel in diesem Buch wiederholt. Dies merkt man besonders bei Charlotte, bei der viele Wiederholungen auftreten. So erwähnt sie ständig, dass sie seit Monaten keinen Sex mehr hatte und auch, dass sie absolut nicht wisse, was sie in ihrer Zukunft beruflich machen wolle. Außerdem hatte ich stellenweise ein Problem mit den ganzen Akzenten. An sich ist sowas ab und zu mal nett, hier wirkte es jedoch oftmals zu aufgesetzt und zu viel des Guten. Ansonsten war ich von den Charakteren jedoch restlos begeistert.


    Charlotte ist ein Charakter, den man nur mögen kann. Sie ist 25 Jahre alt, hat ihr BWL-Studium gerade abgeschlossen und soll zukünftig für Steuerangelegenheiten verantwortlich sein, nur leider hat sie darauf absolut keine Lust mehr und möchte mit ihrem Leben andere Dinge erleben. Als ihre zukünftige Wohnung durch einen Brand nicht beziehbar ist, kommt sie bei ihrer Freundin Luise unter und dabei lernt sie Menschen und neue Perspektiven kennen, die sie zuvor nicht erwartet hätte. Sie nimmt Jobs beim Tierarzt und bei der Oper an, dazu bringt ihr der Koch Andrea das kochen bei. Ihr heimlicher Traum ist es Autorin zu sein, allerdings traut sie sich das Schreiben nicht zu. Durch ein Wink des Schicksals kommt es jedoch trotzdem zu den ersten Schreibversuchen, die alles andere als schlecht sind. Aber es läuft bei ihr nicht alles so rund, wie es zunächst scheint: Ihre Mutter mischt sich ständig in ihre nicht vorhandenes Liebesleben ein und versucht sie mit zukünftigen Arbeitskollegen zu verkuppeln, dazu akzeptiert sie nur einen Job in einer Kanzlei, während alles andere nicht gut genug ist. In der Liebe läuft ebenfalls nicht immer alles glatt. Bereits seit vielen Monaten ist sie Single und ein Sexleben ist quasi nicht vorhanden, dazu lernt sie immer wieder Männer kennen, die es mit ihr nicht ernst meinen.


    Auch die Nebencharaktere konnten mich sehr von sich überzeugen. Besonders ihre neue Nachbarin Ineke und ihr Mitbewohner Andrea haben mir gut gefallen. Sie stehen Charlotte immer bei und geben ihr neuen Mut, um sich auf neue Dinge im Leben einzulassen. Sie helfen ihr beim Schreiben, bringen ihr das Kochen bei, ermutigen sie, sich gegen ihre Eltern zu stellen und versuchen auch ihr Liebesleben aufzupeppen, was jedoch nicht immer gelingen mag.


    Ein wenig enttäuscht war ich über das Ende, das viel zu schnell kam. Mir kam es kurz so vor, als hätte die Autorin keine Zeit mehr gehabt, um das Ende richtig auszuarbeiten. Es bleiben noch viele Fragen offen und somit kann ich nur hoffen, dass es da eventuell sogar einen zweiten Band geben wird, was man allerdings jedoch anzweifeln muss, da bislang kein Folgeband bestätigt wurde.


    Zugegeben, das klingt nun alles unglaublich kritisch, aber dennoch hat mir das Buch sehr gefallen, denn ich mochte vor allem die Nebencharaktere und die vielen Perspektiven, die das Leben so mit sich bringt, wenn man nur bereit ist, sich auf diese einzulassen. Das Buch regt zum Nachdenken, aber auch zum Kopfschütteln an und dies hätte ich bei dem Genre zunächst absolut nicht erwartet. Von daher ist dies ein klarer Pluspunkt.


    Sehr gefallen hat mir ebenfalls die Covergestaltung, die viele Details aus der Geschichte liebevoll zusammenfasst und gut ins Bild rückt. Vor allem der Mops hat es mir sehr angetan! Die Kurzbeschreibung liest sich ebenfalls gut und macht Lust auf mehr.


    Insgesamt konnte mich “Das Leben ist ein Kitschroman” trotz einiger Schwächen überzeugen. Die Charaktere, als auch der Schreibstil hatten einige Schwächen, aber dennoch hatte ich eine Menge Spaß mit der Geschichte und ich konnte die Charaktere trotz ihrer Fehler ins Herz schließen. Wer bereits die “Emma”-Reihe mochte, wird auch dieses Werk mögen!


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