Die 36jährige Undine Busch ist eine hoffnungslose Romantikerin und arbeitet als Dramaturgin. Da sie aktuell nicht ganz mit ihrem Leben zufrieden ist, schreibt sie all ihre Sorgen, Gedanken und Träume an Robbie Williams. Zumindest stellt sie sich das vor. Sie schreibt ihre Nachrichten an die ausgedachte Emailadresse „r.williams@allnet.com“, die aber allesamt unbeantwortet bleiben.
Da dies ihr Tagebuchersatz ist, schreibt sie gleich alles auf, was in ihr vorgeht. So berichtet sie z.B. von Hannes, in den sie gleich zweimal verliebt war. Einmal mit 16, einmal mit Mitte 20.
Doch dann trifft sie auf Christian, ihr ernannter Lilienrupfer, mit dem sie eine Nacht verbringt. Undine glaubt, dass sich nun all ihre Wünsche und Sehnsüchte erfüllen, doch dann meldet sich Christian nicht mehr. Erst nach Tagen der Funkstille meldet er sich zurück – jedoch mit schlechten Nachrichten.
Aber Undine ist nicht allein, denn sie hat ja noch nach wie vor ihr „Email-Tagebuch“. Als sie von dieser Emailadresse plötzlich eine Email erhält, fällt sie aus allen Wolken. Und dazu meldet sich auch noch Christian zurück…
„Lilienrupfer“ ist der Debütroman von Marie Velden.
Das Buch ist in insgesamt zwei Teile aufgeteilt und hinterlässt ein einziges Gefühlschaos beim Leser. Oftmals habe ich mit der Hauptfigur Undine mitgefühlt und auch mitgelitten, aber gleichzeitig war ich auch etwas genervt, da manche Dinge einfach nicht authentisch auf mich wirkten.
Aber gleichzeitig steckt das Buch auch voller Überraschungen. So hätte ich z.B. nie mit so einem Ende gerechnet.
Der Schreibstil gefällt mir gut. „Lilienrupfer“ liest sich sehr flüssig und auch die E-Mailform im ersten Teil stört mich durchaus nicht.
Besonders schön fand ich dabei die zitierten Songtexte, aber auch Vergleiche mit anderen Büchern, wie z.B. die Nennung des Leo Leike, dessen Geschichte in „Gut gegen Nordwind“ beschrieben wird.
Das Cover ist wunderschön und springt sofort ins Auge. Neben der Lilie sind die pinken Verzierungen in Form von Schmetterlinge und Blumen ein absolutes Highlight.
Auch der Klappentext ist wunderbar geschrieben und macht neugierig auf mehr.
Auf dem Cover findet man folgendes Zitat von Thommie Bayer:
„Manche Bücher können glücklich machen, manche traurig.
Dieses Buch kann beides.“
Das kann ich so unterschreiben.
Ein tolles Buch für verregnete Nachmittage.