Ich hab in die Leseprobe rein gelesen, und ich finde das Buch nicht sehr schlimm oder so dass man eine Lesung verbieten müsste an einer Schule.
Ich kann mir nur denken, was in den Lehrern vorgeht, da ich selbst unterrichte. Meine Schüler sind zwischen 10 und 14 (einige auch schon 16) Jahre (Hauptschule) und ich krieg also hautnah mit, wie sie sich unterhalten und welchen Jargon sie sprechen.
Das Wort Pimmel benutzen sie nicht (Schwanz schon eher), wenn sie provozieren wollen, reden sie von ihren Eiern, von ihren Eicheln und von feuchten Muschis, weniger von Möpsen - liegt vielleicht am Schulstandort in Österreich.
Zurück zu den möglichen Ursachen der Lehrerbedenken.
1. die Eltern - sie sind es, die den Lehrern die Hölle heiß machen werden, wenn die vulgären Worte zuhause fallen und es heißt, ja, sie hätten das bei einer offiziellen Schulveranstaltung vorgelesen bekommen und in Gymnasien gehen oft auch Kinder ein und aus, die eben nicht diesen Jargon sprechen.
2. man hat als Lehrer kein Argument mehr, diese untere Sprachschublade als ungeeignet für den Unterricht zu kritisieren, wenn man ihnen diese Sprache von einem geladenen Autor vortragen lässt.
Das könnten, meiner Vermutung nach, die Gründe sein, warum dieses Buch an gewissen Schulen nicht eingeladen bzw. wieder ausgeladen wurde.
An meiner Schule wäre eine Lesung ein Ereignis und da dieser Jargon ohnehin in jeder Pause fällt, würde sich wahrscheinlich kaum ein (sicher kann man da nie sein) Elternteil aufregen.
So konservativ mein Landstrich ist, würde sich aber die (eventuelle) Empörung auch nur eines Elternteils bald mal in einer Abmahnung durch meine Vorgesetzte über meinem Kopf entladen.
Falls wir jemals genug Geld haben sollten, um Autoren an die Schule einzladen, würde ich jedenfalls das Buch erst mal meinen Vorgesetzten und dann dem Schulforum vorlegen und deren okay einholen, ehe ich eine Einladung an den Autor ausspreche. So abgesichert käme es auch nicht zu peinlichen Absagen.