Verlage sind keine Wohlfahrtsunternehmen und keine staatlich gesponsorten Kulturbetriebe. Daher haben sie nur ein Ziel: verkaufen.
Das kann man ihnen nicht vorwerfen, denke ich. Der wichtigste von allen, der die Pseudonymlandschaft lichten könnt, wäre der Leser selbst. Indem er sich durch Autorennamen nicht abschrecken lässt. Denn offenbar fürchten sich ja die Verlage und in Folge die Buchhändler davor, dass ein Name sich nicht gut verkauft, weil:
+ nicht exotisch genug für das Setting
+ nicht gut verkauft beim ersten Buch
+ hat Bücher in einem gegensätzlichen Genre veröffentlicht.
Solange sich Leser wirklich davon abschrecken lassen, und das tun ja mehr als genug, wie ich an den Posts hier sehe, haben wir Autoren auch kein Gegenargument, um Pseudonymwünschen der Verlage zu widersprechen.
Wer zahlt, schafft an. Und die Verlage bestimmen, wer auf dem Cover draufsteht. Solange man nicht so groß ist, dass allein der Name mehr zählt als der Titel, wird sich daran nichts ändern.
Ah ja, wegen den offenen Pseudonymen. Ich hatte auch eines. Steht auf meiner Webseite bei dem betreffenden Buch und auch das Warum (war mein eigener Wunsch, damals). Das war für eine Geschichte und es war nicht verkehrt.
Und ja, ich will, dass meine Bücher gekauft werden. Ich will möglichst viele LeserInnen unterhalten und ich will durch meine Bücher etwas verdienen.
Dabei will ich meine Vielseitigkeit nicht verstecken müssen, weil ich mich vor einem Tunnelblick der LeserInnen fürchten muss.
Einige hier haben betont, dass sie, wenn ihnen Buch X von Autor Y nicht gefallen hat, auch Autor Y vier Jahre später nicht unter dem Namen Autor K irgendwo kaufen möchten.
Irgendwie impliziert das, dass Autoren nicht dazulernen, stets dieselben bleiben, das Leben und das Schreiben sich für sie nicht verändert.
Ich hoffe mal, dass das nicht stimmt. Daher merke ich mir eigentlich nur Autorennamen, deren Bücher ich besonders gut fand. Solche, die mir nicht gefallen haben, vergesse ich. Wenn mir dann ein Buch unterkommt, das der gleiche Autor Jahre später geschrieben hat, ich es kaufe, weil Leseprobe, Cover usw. interessieren, und jetzt, nachdem er an seiner Figurengestaltung, seinen Dialogen, seinen Spannungsbögen gearbeitet hat, so dass es mir gefällt, bin ich froh, dass ich mir den Namen bei seinem ersten Buch nicht gemerkt habe.