KLAPPENTEXT:
Grace Divine, die Tochter des Dorfpastors, wusste schon immer, dass etwas Furchtbares passiert sein musste in jener Nacht, in der Daniel verschwunden war. Voller Schrecken erinnert sie sich daran, wie sie ihren Bruder Jude blutverschmiert auf der Veranda gefunden hat. Als Daniel nach drei Jahren wiederauftaucht, fühlt sich Grace auf unerklärliche Weise zu ihm hingezogen, obwohl sie ihrem Bruder versprechen musste, sich von Daniel fernzuhalten. Was steckt hinter dem dunklen Geheimnis der beiden Jungen? Was schützt die Menschen, die wir lieben? Muss Grace für ihren Bruder und ihren Geliebten ein Opfer bringen, das größer ist als alles, was sie bislang kannte?
ZUR AUTORIN:
Bree Despain schreibt schon seit ihrer Kindheit. Am College nahm sie sich sogar ein Semester frei, um zu schreiben. Zur Autorin wurde sie aber erst nach einem schweren Autounfall, der ihr klar machte, wie kurz das Leben ist und wie wichtig es ist keine Zeit zu vergeuden, sondern die Dinge zu tun, die einem am Herzen liegen. "Urbat: Die dunkle Gabe" ist der erste Teil der "Dark Divine" Bücher. Der zweite Band "The Lost Saint" erscheint am 28. Dezember auf englisch und wird hoffentlich bald ins Deutsche übersetzt.
EIGENE MEINUNG:
Schon lange hat mich kein Buch mehr so berührt, emotional mitgenommen, vor Anspannung kaum schlafen lassen.
Die Pastorenfamilie Divine ist sehr beliebt und bekannt für ihren unermüdlichen Einsatz für Hilfsbedürftige. Eine Bilderbuchfamilie. So scheint es zumindest nach Außen. Im Inneren der Familie geht jedoch alles drunter und drüber. Als nach 3 Jahren Daniel, eine Junge aus der Nachbarschaft, Grace` und Judes ehemals bester Freund und ehemaliges Pflegekind der Familie, wieder auftaucht, rüttelt das nicht nur am Familienfrieden, sondern scheint die Harmonie der Familie Divine zu zerteilen. Grace, die Daniel schon seit langer Zeit liebt und schmerzlich vermisst hat, will den Geheimnissen auf den Grund gehen. Warum Jude auf einmal nichts mehr von ihm wissen will. Warum Daniel aussieht wie ein Obdachloser. Warum er vor 3 Jahren so plötzlich verschwunden ist....
Das große Geheimnis, dass um Daniel rankt, ist der Kern der Geschichte. Immer wieder stößt die Autorin den Leser auf eine Fährte, um sich dann doch nur noch tiefer in ihren Geheimnissen zu verstecken und nichts preiszugeben. Sie schafft es auf eindrucksvolle Weise um das Geheimnis herumzuerzählen, ohne dass Spannung verloren geht oder das Buch in die Länge gezogen wird. Ganz im Gegenteil. Ich habe die Seiten förmlich verschlungen, in der Hoffnung, endlich Daniels Geheimnis aufzudecken. Im Hinterkopf die Angst davor, was er wirklich sein könnte. Das ging so weit, dass ich nachts von Monstern träumte, ohne, dass im Buch je die Rede davon war, dass Daniel Eines ist. Einzig die Art und Weise der Autorin, die Spannungskurve immer höher und höher zu fahren, haben dieses Phänomen verursacht.
Bree Despain schafft es nicht nur die Spannung auf den Höhepunkt zu treiben, sondern auch die Emotionen. Durch ihre bildliche Art zu schreiben, schafft sie es, den Leser genau das fühlen zu lassen, was die Figur in der Geschichte auch gerade fühlt, welche Emotionen sie durchlebt. Besonders Grace`s Verzweiflung ging mir sehr zu Herzen. Die Verzweiflung mit der sie zwischen den beiden Menschen steht, die sie am meisten liebt, die Verzweiflung tatenlos zusehen zu müssen, die Verzweiflung unbedingt helfen zu wollen und doch immer im Ungewissen stehen gelassen zu werden. Oft hätte ich am liebsten laut aufgeschluchzt und ständig überkam mich Gänsehaut. Die Schreibe der Autorin hat nicht nur bezweckt sich gut in die Gefühle der Figuren hineinzuversetzen, sondern auch, ein genaues Bild der Charaktere zu schaffen. Ich weiß haargenau wie Mutter Divine oder Don Mooney aussehen. Der hilfsbereite Don Mooney, der immer nur Gutes tun möchte, dabei aber das Feingefühl eines Grizzlybären besitzt.
Insgesamt spielt die Geschichte in einer recht düsteren und verzweifelten Atmosphäre, die unter anderem auch damit zu tun hat, dass in dem Buch soziale Probleme auftauchen. Vor allem Gewalt innerhalb der Familie und die Wehrlosigkeit, von der die Opfer oft betroffen sind, spielen eine zentrale Rolle.
Ein Buch, das ein Thema behandelt, dass vielen Lesern eine Gänsehaut verursachen wird. Die Kraft des Glaubens (nicht unbedingt religiös, als vielmehr an sich selbst, gedacht) und der wahren Liebe. Was nach einem Kitschroman klingt, ist ein wundervolles Buch, das überhaupt nicht kitschig ist, sondern vielmehr das Innerste des Lesers trifft und dazu noch sehr spannend ist.
Zu Urbat gibt es die wundervolle Homepage Urbat-dasbuch.de, die ihr unbedingt besuchen solltet