Beiträge von pepperann

    ACHTUNG!!! Dieser Text enthält Spoiler für all diejenigen, die „Wenn ich bleibe“ noch nicht gelesen haben.
    KLAPPENTEXT:
    Ein gefeierter Rockstar – und doch unruhig, leer ausgebrannt. Nach dem Ende seiner großen Liebe zu Mia droht Adam am Leben zu zerbrechen.
    Als er von einem Konzert erfährt, das Mia in New York gibt, will er nur eines: sie wiedersehen. Endlich finden beide den Mut, sich auszusprechen und auszusöhnen. Und dann sollen sie – mitten in der Nacht, mitten auf der Brooklyn Bridge – wieder getrennte Wege gehen...


    ZUR AUTORIN:
    Bevor Gayle Forman begann Bücher zu schreiben, arbeitete sie als Journalistin. Unter anderem für berühmte Zeitschriften wie Cosmopolitan, Seventeen, Elle. Ihr erstes Buch schrieb sie über ihre einjährige Weltreise mit ihrem Mann Nick. „Wenn ich bleibe“ schaffte es auf die New York Times Bestsellerliste. Ihre anderen Bücher wurden mehrfach ausgezeichnet.


    EIGENE MEINUNG:
    Ich bin fasziniert und erstaunt zu gleich, dass es eine Autorin schafft zwei zusammenhängende Bücher in so unterschiedlichem Erzählton zu schreiben, dass eine komplett andere Atmosphäre hergestellt wird, als im ersten Band. Während „Wenn ich bleibe“ trotz der schrecklichen Situation in die Mia gerät, einen eher heiteren und lockeren Ton anschlägt, bei dem es mich vor Rührung immer wieder schüttelte, ist „Lovesong“ eher düster und anfangs auch sehr drückend.
    Das mag vor allem daran liegen, dass in „Wenn ich bleibe“ Mia erzählt und all ihre guten Erinnerungen aufarbeitet. In „Lovesong“ hingegen erfahren wir wie es 3 Jahre nach dem Autounfall, bei dem Mias Eltern und ihr kleiner Bruder Teddy umgekommen sind, mit Adam und Mia weitergeht. Berichtet wird aus Adams Perspektive, der verzweifelt ist, ausgebrannt und ohne Mia irgendwie unvollständig. Er befindet sich in einem düsteren Loch, das darauf hinweist, dass er irgendwie unter Burn-Out oder Depressionen leidet. Mias Trennung hat ihm das Herz gebrochen und der entscheidende Mensch, der in der Lage ist, es wieder zusammen zu flicken fehlt: Mia.
    „Lovesong“ hat mich so gefesselt, dass ich am liebsten die letzte Seite gelesen hätte, um zu wissen, wie es mit Adam und Mia ausgeht. Und trotzdem konnte ich keine Zeile überlesen, wollte kein Wort verpassen, hab jedes einzelne in mich aufgesogen, da Gayle Formans Schreibe so wundervoll ist. Gefühlvoll und spannend zugleich. Ich war mitten in der Geschichte drin. Hätte gut ein Bandmitglied oder Mias Freundin Kim sein können, oder einfach ein stiller Beobachter, der Mia und Adam auf Schritt und Tritt begleitet. Sie ist nicht nur was die bildliche Schreibe betrifft große Klasse, sondern kann auch die Emotionen der Protagonisten so gut rüber bringen, dass ich aufpassen musste, nicht in Adams schwarzes Loch hineingezogen zu werden.
    „Lovesong“ arbeitet die Gefühle auf, die bei Mia und Adam nach dem Tod von Mias Eltern entstanden sind. Dieses Buch ist noch direkter, noch kritischer, noch ehrlicher. Es beschönigt nichts und offenbart uns schonungslos Adams Inneres, das ohne Mia nur eine schlechte Kopie seiner Selbst ist. Denn Mias Weggang hat Adam zerrissen...
    Seit diesem Buch liebe ich Adam. Er ist nicht mehr der heldenhafte und unnahbare Rockstar, der er im ersten Buch noch ein wenig war. Er ist Adam. Pur, ohne Schnörkel, ein ganz normaler junger Mann, der um Freunde und seine große Liebe trauert, ohne die er einfach nur ein halber Mensch ist. Meine Gefühle zu Mia waren etwas zwiespältig. Es ist bewundernswert was sie erreicht hat, trotz der schweren Schicksalsschläge, die sie durchgemacht hat. Aber sie wirkt anfangs auch ein wenig abgebrüht. Im Laufe der Geschichte lernen wir aber Mias Beweggründe besser kennen, können sie verstehen und, ohne zu viel zu verraten, das Ende ist so anrührend und bewegend...


    FAZIT:
    „Lovesong“ ist der perfekte Nachfolgeband für „Wenn ich bleibe“. So wie Adam nur mit Mia komplett ist, ergänzen sich auch diese beiden Bücher. Deswegen lautet meine Empfehlung auch hier: LESEN!!!

    AMAZON:


    ACHTUNG: SPOILERT "WENN ICH BLEIBE" VON GAYLE FORMAN
    Ein unvergessliches Buch über eine unvergessene Liebe


    Das Ende seiner großen Liebe zu Mia lässt Adam fast am Leben zerbrechen. Ruhelos, leer, ausgebrannt fühlt er sich, trotz seiner sensationellen Erfolge als Rockstar. Auch wenn er seinen Gefühlen auf der millionenfach verkauften CD Collateral Damage Ausdruck verliehen hat, ist der Schmerz über den Verlust von Mia noch immer zu stark, als dass er ihn ertragen könnte. Als Adam von einem Konzert erfährt, das Mia, inzwischen gefeierte Cellistin, in New York gibt, will er nur eines: sie wiedersehen. Noch in derselben Nacht finden sie den Mut, sich auszusprechen, sich auszusöhnen und sich zu trennen, um eigene Wege zu gehen. Da hört er, wie eine Stimme seinen Namen ruft …


    Eine große Liebesgeschichte zweier Menschen, die gegensätzlicher nicht sein können und sich doch brauchen, um vollständig zu sein.



    Der wunderschöne zweite Band um Mia und Adam :)

    KLAPPENTEXT:
    „STIRB, DU SAU!“ So prangt es in roter Farbe an Höpfls Haus. Der Dienstleiter von der PI Landshut ruft an: Realschuldirektor Höpfl ist nicht zum Unterricht erschienen. Ich soll da jetzt mal hinfahren und nachsehen. „Stirb, du Sau!“, schießt es mir durch den Kopf. Und ich ahne nix Gutes...


    ZUR AUTORIN:
    Rita Falk ist Mutter von drei Kindern und lebt mit ihrem Mann, der Polizeibeamter ist, in der Nähe von Landshut. Ihr erster Provinzkrimi „Winterkartoffelknödel“ war ein Riesenerfolg. „Dampfnudelblues“ ist der zweite Fall für Franz Eberhofer. Der dritte Band, der den Titel „Schweinskopf al dente“ trägt, erscheint im Dezember 2011 ebenfalls bei DTV.


    EIGENE MEINUNG:
    Und auch während des neuen Provinzkrimis von Rita Falk, in dem es weniger um die Kriminalistik als um das Leben des Polizeibeamten Franz Eberhofer geht, musste ich wieder herzhaft lachen. Das passiert mir beim Lesen eher selten. Wenn ich mal ein leises Schmunzeln rausbekomme, dann ist das schon das höchste der Gefühle. Aber wenn der Eberhofer loslegt, der mit dem Charme eines afrikanischen Wasserbüffels an keinem Fettnäpfchen vorbei kommt, dann kann ich einfach nicht anders.
    Autorin Rita Falk kann sich so gut und authentisch in die Rolle des Franz Eberhofer hineinversetzen, dass man das Gefühl hat der eigenbrödlerische Mittdreißiger, der sich immer noch von Oma bekochen lässt und zwar gern mit Langzeitfreundin Susi kuschelt, sie aber nicht heiraten will, würde die Geschichte wirklich selbst erzählen.
    Das beste am Provinzkrimi ist wirklich die Provinz. Dieser dörfliche Flair, der für Vetternwirtschaft, Tratsch und Traditionen steht, macht die Geschichte so lesens- und liebenswert. Ich fühl mich fast wie daheim, wenn mich der Franzl mit zum Simmerl in die Metzgerei oder zum Wolfi in die Kneipe.
    Dennoch ist es nirgends so schön, wie beim Franz daheim, wo der Papa den ganzen Tag Beatles hört und die Oma leckere Speisen kocht oder die Angebotsblättchen durchschaut. Ungemütlich wird’s erst, wenn der Leopold zu Besuch kommt. Dem Franz sein großer Bruder, der sich immer beim Papa ein schleimt. Seit neustem hat er seine dritte Ehefrau, die gerade volljährig ist und nur englisch spricht, weil sie aus Thailand kommt. Ihr Kind heißt Uschi, aber weil so auch schon die verstorbene Mama heißt, nennt der Franz die kleine Sushi. Passt ja auch viel besser...
    Mit Herzlichkeit und ein wenig Sarkasmus nimmt Autorin Rita Falk nicht nur die Dorfbewohner, sondern auch Franz Eberhofers Polizeiarbeit auf die Schippe. Locker, leicht und lustig lässt sich der Krimi in einem durchlesen und ich war fast ein bisschen traurig als ich aus Niederkaltenkirchen bei Landshut abreisen musste. Aber zum Glück erscheint im Dezember schon Eberhofers neuer Fall „Schweinskopf al dente“ im Deutschen Taschenbuch Verlag.
    Als besonderes Extra gibt’s im Glossar eine Übersetzung niederbayerischer Ausdrücke und, wie immer, Omas Rezepte der Gerichte, die sie im Buch zubereitet.


    FAZIT:
    Bei schlechter Laune: „Dampfnudelblues“ lesen!! Herzhaftes Lachen und gute Laune garantiert!!

    AMAZON:
    »›Stirb, du Sau!‹, prangt es in roter Farbe von Höpfls Haus. Der Dienststellenleiter von der PI Landshut ruft an: Realschulrektor Höpfl ist nicht zum Unterricht erschienen. Ich soll da jetzt mal hinfahren und nachsehen. ›Stirb, du Sau!‹, schießt es mir durch den Kopf. Und ich ahne nix Gutes.«



    Schon über den ersten Provinzkrimi von Rita Falk "Winterkartoffelknödel" habe ich mich prächtig amüsiert.

    KLAPPENTEXT:
    Als ihre bester Freundin sich das Leben nimmt, bricht Caitlins Welt auseinander und ihr Herz gleich mit. Warum hat sie das getan? Warum hat sie nichts gesagt? Hätte Caitlin ihr nicht helfen können? So viele Fragen, die unbeantwortet bleiben. Doch dann macht Caitlin eine Entdeckung und erfährt noch viele Dinge über ihre Freundin. Fast mehr, als sie ertragen kann. Und kann endlich Abschied nehmen.


    ZUR AUTORIN:
    Nina LaCour wuchs in der Nähe von San Francisco auf. Sie unterrichtete Literatur an einer Highschool. „Ich werde immer da sein, wo du auch bist“ ist ihr Debüt, ein weiterer Roman ist in Arbeit und wird 2012 veröffentlicht.


    EIGENE MEINUNG:
    Whow! Was für ein Debüt. Ich bin nicht nur stark beeindruckt, sondern auch zutiefst gerührt und doch weiß ich gar nicht wo ich anfangen und wie ich die Gefühle, die das Buch während des Lesens bei mir ausgelöst hat, in Worte fassen soll.
    Schon nach den ersten wenigen Sätzen war ich begeistert. Was für schöne Satze. Was für wundervolle Worte die Autorin benutzt um eine Geschichte zu schreiben über ein Thema das alles andere als schön ist.
    Caitlin ist über den Selbstmord ihrer besten Freundin Ingrid erschüttert. Sie ist so traumatisiert, dass es ihr schwer fällt ins Leben zurückzukehren. Doch sie muss ja und deshalb geht sie auch wieder zur Schule, um dort Schritt für Schritt, den Alltag und ihr Leben wiederzufinden.
    Wir begleiten Cailtin vom Sommer in dem Ingrid starb, bis ein Jahr danach. Ein Jahr voller Trauer, Schmerz, Wut, Selbstzweifel und Angst. Aber auch ein Jahr, in dem Caitlin zu sich selbst findet, in dem sie einiges über Freundschaft und Vertrauen lernt und ein Jahr, in dem sie ein Stück erwachsener wird.
    Die Autorin kann Caitlins Gefühle so deutlich ausdrücken, dass ich ihren Schmerz und ihre Verzweiflung beinah am eigenen Körper spüren konnte. Ich habe das Buch an einem Stück durchgelesen und war ebenso in einem dunklen Loch meiner Emotionen gefangen wie Caitlin. Ein Zitat aus dem Buch, das sich eigentlich auf ein Musikstück bezieht, dass sie immer wieder hört, ist hier sehr treffend: „ Sein Herz ist gebrochen, das kann ich fühlen.“ (S. 44) Auch Caitlins Herz war gebrochen und ich konnte es fühlen.
    Aber „Ich werde immer da sein, wo du auch bist“ ist nicht nur ein trauriges Buch. Es ist gleichzeitig auch wunderschön. Sehr emotional und rührend. Abwechselnd kalt und warm. Abwechselnd traurig und einfühlsam. Und vor allem sehr ergreifend und eindrucksvoll.
    Mit leisen Tönen hat Nina LaCour ein so ausdrucksstarkes Werk erschaffen, das eine emotionale Spannung aufbaute, die mir das Gefühl gab, ständig kurz vorm explodieren zu sein. Fast das gesamte Buch über hatte ich einen dicken Kloß im Hals, der sich vor allem bei Ingrids Tagebucheinträgen in Tränen verwandelte. Trotzdem ist dieses Buch ein Wechselspiel aus Gänsehaut und Herzenswärme.
    Es ist einfach so rührend zu beobachten, wie Caitlin zurück ins Leben findet. In kleinen Schritten, mit Hilfe von Menschen, die ihr so viel Güte und Herzlichkeit entgegen bringen. Trotzdem wirkt die Geschichte nicht überzogen, sondern sehr realistisch. Denn es wird nichts beschönigt und so hat Caitlin nicht nur mit Schuldgefühlen zu kämpfen, sondern muss lernen, den Tod und die Krankheit (die übrigens so authentisch dargestellt wird) ihrer Freundin zu akzeptieren und zu verarbeiten.


    FAZIT:
    „Ich werde immer da sein, wo du auch bist“ ist nicht nur eine Hommage an die Freundschaft, sondern auch ein Buch über loslassen, verarbeiten und akzeptieren. Es macht nachdenklich und rührt tief in unseren Emotionen. Und vor allem ist eine absolute Leseempfehlung, die ich nur jedem ans Herz legen kann.

    AMAZON:
    Abschied und Neuanfang
    Das Tagebuch der besten Freundin ist tabu. Es sei denn, die Freundin hat sich das Leben genommen und das Büchlein unter deinem Bett versteckt. Dann musst du es lesen. Verstörend, hoffnungsleer und voller Sehnsucht ein Abschied in Skizzen und kurzen Briefen. Ein Abschied vom Leben. Du bleibst allein zurück, allein mit deiner Trauer und dem Unverständnis für die Entscheidung deiner Freundin. Doch du hättest sie nicht retten können. Und du kannst lernen, wieder nach vorn zu sehen. So wie Caitlin.



    Dieses Buch hat meinen Freundinnen so gut gefallen, dass ich mich gleich darauf stürzen werde.

    KLAPPENTEXT:
    Harlem in den späten 60er Jahren. Rico hat die Nase voll. Er ist es leid, von den Latinos nicht anerkannt zu werden, weil er so helle Haare und eine helle Haut hat. Und er ist es leid, von den Schwarzen als Weißer verprügelt zu werden. Um dem Ärger aus dem Weg zu gehen, lässt er sich immer seltener in der Schule blicken. Als seine Eltern ihn deswegen auf eine Militärakademie schicken wollen, haut er ab...


    ZUM AUTOR:
    Oscar Hijuelos wurde 1951 als Sohn kubanischer Einwanderer in New York City geboren. 1983 veröffentlichte er sein Romandebüt „Our House in the last World“. Sein Buch „The Mambo Kings Play Songs of Love“ wurde nicht nur verfilmt, er erhielt dafür auch den Pulitzer Preis.
    „Runaway“ ist sein erstes Jugendbuch und für den deutschen Jugendliteraturpreis nominiert.


    EIGENE MEINUNG:
    „Runaway“ ist die Geschichte eines Jungen, der eigentlich vor seinem Umfeld wegrennt, und auf diesem Weg mehr über sich selbst und sein Leben herausfindet als ihm vielleicht lieb ist.


    Erbarmungslos, offen und brutal erzählt Autor Oscar Hijuelos vom Leben farbiger Jungs in Harlem in den späten 60er Jahren. Ohne irgendetwas zu beschönigen, schreibt er seine Charaktere in ein Milieu, das ihnen das überleben nicht gerade leicht macht. Angefangen von desillusionierten Eltern über rassistische Mitmenschen bis hin zu Gewalt und Drogenkriminalität, bekommt der Leser einiges vor die Füße geworfen, das es erst einmal zu verarbeiten gilt. Ich erinnere mich geradezu deutlich an eine Szene, in der Rico das erste Mal sieht wie sich ein Freund einen „Schuss“ verpasst. Diese Szene war so widerlich, brutal und erschreckend, dass sich mein Magen fast umgedreht hat vor Ekel und Mitgefühl.

    Durch diese Art Ricos Alltag mit all seinen Grausamkeiten zu beschreiben, bekommt der Leser Mitleid mit dem Protagonisten und seinen Freunden, die eigentlich nette Jungs sind, aber leider in etwas hineingeraten sind, dass sie später vielleicht einmal ihr Leben kosten wird. Einzig Ricos Freund Gilberto scheint alles richtig gemacht zu haben. Er hat im Lotto gewonnen und nutzt den Betrag um nach Wisconsin zu gehen und dort zu studieren. Dass Geld und das entsprechende Umfeld jedoch nicht die einzige Möglichkeit sind, das Leben zu verändern, müssen Gilberto und Rico noch am eigenen Leib erfahren. Denn was wirklich zählt ist der eiserne Wille etwas für seine Zukunft zu tun.


    Rico liest gern Comics über Superhelden. Später möchte er mit seinem Freund Jimmy, der ein hervorragender Künstler ist, sein eigenes Comic kreieren. Im wirklichen Leben ist Rico alles andere als ein Superheld. Er ist einfach der nette Junge von nebenan. Eigentlich recht normal, bis auf die Tatsache, dass er ein weißer Kubaner ist.


    Rico war mir von Anfang an sehr sympathisch. Er ist keinesfalls der Typ Protagonist wie man ihn häufig antrifft: Super hübsch oder super hässlich. Aus einer ganz tollen Familie, oder aus einer ganz armen. Er ist einfach ein ganz normaler Junge, wie es sie in seiner Gegend zuhauf gibt. Natürlich sind seine Eltern arm und es gibt innerfamiliäre Probleme, aber das gehört in seinem Viertel zum Alltag. Er ist keinesfalls überzogen, was ihn sehr ehrlich und echt macht und die Geschichte sehr realistisch wirken lässt. Seinem großen Held Huckleberry Finn nacheifernd begibt er sich auf die Reise in ein besseres Leben. Was ein besseres Leben bedeutet, was dazu gehört und wer dafür verantwortlich ist, weiß Rico zu Anfang noch nicht so genau, doch gute und weniger gute Erfahrungen lehren ihn zu erkennen, was wirklich zählt...


    Dies verdeutlicht der Autor vor allem an den beiden Nebenfiguren Gilberto und Jimmy, die mit völlig unterschiedlichen Voraussetzungen zurecht kommen müssen und dies auf ihre ganz eigene Art und Weise tun. Diese beiden Charaktere sind so gut herausgearbeitet, dass sie mir fast noch besser gefallen als Protagonist Rico.


    Die Schreibe des Autors lässt sich schnell und flüssig lesen. Dadurch, dass er immer wieder spanische Worte und Satzteile einfließen lässt, schafft er eine Atmosphäre, die den Leser glauben lässt, ebenfalls zu einer kubanischen Einwandererfamilie zu gehören und ein Teil der Geschichte zu sein.


    Ein kleiner Kritikpunkt des Buches ist der Erzählstil. Rico ist derjenige, der dem Leser die Geschichte berichtet und dabei manchmal einen etwas plumpen Ton anschlägt. Außerdem stellt er manchmal Fragen an seine Zuhörer, ein Stilmittel, das mir leider nicht so sehr zusagt, das aber manch anderem Leser sicher gut gefällt.


    Außerdem hatte ich eine etwas andere Geschichte erwartet, weshalb ich ein klitzekleines bisschen enttäuscht war. Alles in allem bin ich aber voll auf meine Kosten gekommen und hatte einige interessante Lesestunden, die mich in eine Zeit zurückgeführt haben, gegen deren Missstände ich oft die Augen verschließe. Oscar Hijuelos hat mir jedoch noch einmal gezeigt, dass nicht alles Gold ist was glänzt und die 60er nicht nur aus Rock`n´Roll und Petticoats bestanden, sondern ein Jahrzehnt waren, in dem es noch viel Diskriminierung und Intoleranz gab.


    FAZIT:
    „Runaway“ ist ein ehrliches und offenes Buch darüber, wie wichtig es ist, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Nur wir selbst haben die Chance etwas zu verändern, egal welche Voraussetzungen uns dafür gegeben wurden.

    AMAZON:
    Pulitzer-Preisträger schreibt sein erstes Jugendbuch
    Harlem in den späten 60er Jahren. Rico hat die Nase voll. Er ist des Chaos und der Brutalität an der Schule überdrüssig. Er ist es leid, von den Latinos nicht anerkannt zu werden, weil er so helle Haare und eine helle Haut hat. Und er ist es leid von den Schwarzen als Weißer verprügelt zu werden. Um dem Ärger aus dem Weg zu gehen, lässt er sich immer seltener in der Schule blicken. Als seine Eltern ihn deswegen auf eine Militärakademie schicken wollen, beschließt er abzuhauen. Und er macht sich auf den Weg in den Mittleren Westen. Hier findet Rico seine erste große Liebe und schließlich sich selbst.
    Oscar Hijuelos stellt in seinem Roman die große Frage nach dem Sinn des Lebens und zeigt, wie Erfahrungen einen Menschen formen. Er erzählt mal witzig, mal traurig.



    Der Erzählton des Protagonisten ist nicht so ganz mein Fall, aber sonst gefällt es mir ganz gut :)

    KLAPPENTEXT:
    Ich wollte unbedingt das sein, was man gemeinhin als braves Mädchen bezeichnet. Ich habe es wirklich versucht.
    Mondschein, Wunder, Fliegen und Nonsens, Rosenkohl, Sarkasmus und das Geheimnsi der Zeit, erstaunliche Tatsachen und absolut nichts – das alles ist Minas Tagebuch. Das ist Mina.


    ZUM AUTOR:
    (Quelle: Buchumschlag)
    David Almond wuchs in der Nähe von Newcastle-upon-Tyne auf. Er studierte Literatur, arbeitete als Hotelportier, Postbote und Lehrer und begann, Kurzgeschichten für Erwachsene zu veröffentlichen. 1998 erschien „Zeit des Mondes“, sein erstes Kinderbuch. Für sein umfangreiches Werk wurde er mit zahlreichen renommierten Preisen ausgezeichnet. 2010 er hielt er den Hans-Christian-Andersen Preis, die weltweit höchste Auszeichnung für Kinder- und Jugendliteratur.


    EIGENE MEINUNG:
    Mina ist ein ganz besonderes Mädchen. Sie ist anders als die anderen Kinder in ihrem Alter und hat es dadurch nicht immer leicht. Sie wird als „Freak“ bezeichnet, dabei hat sie einfach nur eine ganz andere Sicht auf die Welt und liebt Wortspielereien. Sie ist sehr sensibel und wird oft missverstanden, wenn sie sich so ihre eigenen Gedanke über irgendwelche Dinge macht. Außerdem vermisst sie ihren Vater und ihr sehnlichster Wunsch ist es, ihn wieder bei sich zu haben.
    Mit seiner sehr gefühlvollen und zauberhaften Schreibe, die so viel Lebensfreude vermittelt, hat Autor David Almond eine Protagonistin kreiert, die jedem Leser sofort ans Herz wächst. Mina ist unglaublich weise und kindlich zugleich, was sie zu einer ganz liebenswerten Person macht. Ihre Tagebucheinträge erinnerten mich immer ein wenig an Francois Lelords Hector.
    David Almond spielt in seinem Buch ebenso mit Worten wie seine Protagonistin Mina, die nicht nur neue Worte erfindet, sondern auch gern deren Klang lauscht oder sie einfach nur ansieht. Getreu Minas Worten „Vielleicht ist auch das Schreiben wie Spazierengehen“ ( S. 227)hatte ich das Gefühl durch die Mina-Welt zu spazieren, die irgendwie aus anderen Farben besteht, als die Welt ihrer Mitmenschen. Dies spiegelt das Cover des Buches so wunderschön wider, das Mina als eine Art Scherenschnitt zeigt, mit lila farbenen Haaren auf einem lila farbenen Baum mit verschnörkelten Details. Auf dem Baum sitzt außerdem ein Vogel, denn Mina wäre auch gern ein Vogel und hofft, dass ihre Seele als solcher wiedergeboren wird. Unter dem Baum sitzt eine schwarze Katze, die im Buch eine besondere Stelle in Minas Leben einnimmt.
    Mina hat außerdem ganz eigene Vorstellungen davon, wie das Leben eines Kindes aussehen sollte. Sie ist dafür, dass Kinder auch mal Ruhe brauchen, damit sie einmal still sein können, damit sie auch einfach mal nichts tun können. Dadurch gerät sie jedoch des öfteren in Konflikte mit anderen Kindern oder auch ihren Lehrern. Am liebsten mag ich die Stelle, in der Mina einen Aufsatz in Deutsch bzw. Englisch schreiben muss. Es geht um die verschiedenen Zeiten der Verben. Auf die Frage der Lehrerin, ob sie fertig sei, antwortet Mina: „Nein. Das Geheimnis der Zeit kann also nicht auf ein Arbeitsblatt über Verbformen reduziert werden.“ (S. 80)
    Ein sehr schönes Extra des Buches ist das außergewöhnliche Textlayout, das immer mal wieder zwischen dem eigentlichen Text auftritt und den Tagebuch Charakter von Minas Aufzeichnungen deutlich hervorhebt. Eine ihrer Rubriken in ihrem Tagebuch ist die „Außergewöhnliche Aktivität“. Dort notiert sie sich Aktivitäten, die sie als besonders schön empfindet und die dem Leser jedes mal ein kleines Lächeln ins Herz zaubern. So wie:
    Schau dir die Sterne an.
    Reise durch Zeit und Raum.
    Halte deinen Kopf in deinen Händen und werde dir bewusst, dass du außergewöhnlich bist.
    Erinnere dich daran, dass du nur Staub bist.
    Denke daran, dass du ein Stern bist.
    Stelle dich unter die Straßenlaterne.
    Tanze und glitzere in ihrem Licht.
    Lausche auf die zerbrechlichen und kraftvollen Dinge in deinem Herzen.
    (S.243)


    FAZIT:
    „Mina“ ist ein sehr kluges Buch. Es ist ein bisschen lustig, ein bisschen ernst, ein bisschen rührend und ein bisschen traurig, aber vor allem ist es ein Buch, das ein wenig Licht und Farbe in das graue Grau des Alltags zaubert.

    INHALT (Penguin Books)
    Annie and Duncan are a mid-thirties couple who have reached a fork in the road, realising their shared interest in the reclusive musician Tucker Crowe (in Duncan's case, an obsession rather than an interest) is not enough to hold them together any more. When Annie hates Tucker's 'new release', a terrible demo of his most famous album, it's the last straw - Duncan cheats on her and she promptly throws him out. Via an internet discussion forum, Annie's harsh opinion reaches Tucker himself, who couldn't agree more. He and Annie start an unlikely correspondence which teaches them both something about moving on from years of wasted time.

    AMAZON:
    Mina ist anders als die anderen Kinder in ihrer Klasse. Nachdenklich, fantasievoll und rebellisch eckt sie immer wieder an. Mina stellt alles infrage: Glaube, Liebe, Freundschaft, Trauer, Vorschriften, das Leben an sich. Das ist Minas Blick auf die Welt. Das ist Minas Tagebuch. Das ist Mina.

    KLAPPENTEXT:
    Wenn Adam in fremde Augen schaut, sieht er das Todesdatum seines Gegenübers. Mehr noch – er spürt, ob jemand glücklich stirbt, einsam oder brutal. Als Adam immer und immer wieder mit dem gleichen Datum konfrontiert, weiß er: Etwas Schreckliches steht bevor! Doch was kann so gewaltig sein, dass es dermaßen viele Opfer fordert? Adam setzt alles daran, es herauszufinden. Denn er will die Zukunft verändern. Doch dazu muss er ins Zentrum des Geschehens...


    ZUR AUTORIN:
    Rachel Ward wurde 1964 geboren und lebt mir ihrer Familie in England. Ihr Debüt „Numbers: Den Tod im Blick“ wurde nicht nur für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert, sondern auch für zahlreiche englische Auszeichnungen. Der dritte Band der Reihe wird in diesem Monat (Juni) in England veröffentlicht.


    EIGENE MEINUNG:
    Jede Menge Spannung verspricht uns der Klappentext des zweiten „Numbers“-Bandes „Den Tod vor Augen“. Doch ob er hält was er verspricht, davon war ich im Vorfeld nicht so überzeugt. Denn Rachel Wards erstes Numbers Buch „Den Tod im Blick“ war so spannend und toll, dass ich dachte: „Das schafft sie kein zweites Mal!“ Zumal die Thematik des Buches einfach schwierig als Serie aufzubauen ist, ohne sich zu stark zu wiederholen.
    Doch „Numbers: Den Tod vor Augen“ hält was es verspricht. Viel mehr noch: Es hat Suchtcharakter. Einmal aufgeschlagen und mit der Geschichte begonnen kann man das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Es ist heftig, bedrückend und die Spannung darin hat mich schier zerrissen!! Ich hab gedacht ich werde verrückt, wenn ich nicht bald erfahre, was am 1. Januar 2028 in London passiert.
    Futuristischer als sein Vorgänger, der in erster Linie auf der Liebesgeschichte zwischen Jem und Spinne basierte, nimmt uns der Roman mit in ein England in einer Zeit, in der sogar Menschen per Chip überwacht und kontrolliert werden. Der Autorin gelingt es hier erfolgreich auf den Zug der Dystopien aufzuspringen, der zur Zeit seine Kreise in der Bücherwelt dreht. Eigentlich hatte ich davon auch schon ein bisschen die Nase voll, weil die Geschichten einfach immer ähnlicher werden und allmählich an Spannung und Neuigkeiten einbüßen. Rachel Ward hat mich eines besseren belehrt. Es geht noch fesselnder, noch mitreissender, noch bedrückender.
    Auf der einen Seite ist es nur schwer, das Buch wegzulegen wenn man einmal damit begonnen hat, auf der anderen Seite ging mir die Atmosphäre aber einfach so an die Nieren, dass ich den Roman immer mal zur Seite legen musste um Luft zu holen und wieder ein bisschen Licht an mich heran zu lassen. Die Düsternis, die Adam umgibt, der seine Gabe für eine Art Fluch hält, ging so extrem auf mich über, dass ich nicht wusste ob ich mich für die Emotionalität, die Rachel Ward dadurch auslöst begeistern sollte, oder ob ich mich aufgrund dessen am liebsten unter einer Decke verkrochen hätte.
    Es ist unglaublich wie gut die Autorin es schafft mit ihrer Schreibe Emotionen, Gedanken und Gefühle in die Leser eindringen zu lassen. Die Verzweiflung der Protagonisten war regelrecht um mich herum zu spüren.
    Natürlich dreht sich die Geschichte auch hier wieder um ein junges Pärchen. Aber die Liebesgeschichte der beiden ist längst nicht so sanft wie die zwischen Jem und Spinne, sondern geht viel mehr in Extreme wie Sehnsucht, Hass oder Leid.


    FAZIT:
    Angst, Hoffnung, Liebe und Verzweiflung sind nicht nur zu einem Cocktail reinster Spannung gemixt, sondern dringen dank der ausdrucksstarken Schreibe der Autorin tief in den Leser ein. Eine Leseempfehlung für alle, die Nervenkitzel lieben!!

    AMAZON:
    Mina ist anders als die anderen Kinder in ihrer Klasse. Nachdenklich, fantasievoll und rebellisch eckt sie immer wieder an. Mina stellt alles infrage: Glaube, Liebe, Freundschaft, Trauer, Vorschriften, das Leben an sich. Das ist Minas Blick auf die Welt. Das ist Minas Tagebuch. Das ist Mina.

    KLAPPENTEXT:
    Natalie ist vierzehn, als der charismatische River an einem heißen Julinachmittag auf der Milchfarm der Wards in den kanadischen Cascade Mountains auftaucht. Mit der sanften Stimme und den aquamarinblauen Augen wird er bald Teil der glücklichen Familie. Doch tragische Ereignisse verändern das Leben aller und die Idylle endet jäh …


    ZUR AUTORIN:
    Donna Milner wurde in British South Columbia geboren und wuchs in West Vancouver auf. Sie hat vier Kinder und widmet sich nun ganz dem Schreiben. „River“ ist ihr Debütroman. Ihr zweites Buch „Der Tag, an dem Marylin starb“ wurde ebenfalls ins Deutsche übersetzt und erscheint in diesem Monat im Piper Verlag als Taschenbuch.


    EIGENE MEINUNG:
    Donna Milners Buch „River“ zu lesen ist wie zu einem Familientreffen zu gehen. Ein Treffen bei dem Geschichten aus längst vergessenen Zeiten erzählt werden und wo die Familienmitglieder mit dadurch aufkommenden Emotionen überschüttet werden. Dies gibt uns das Gefühl von Zugehörigkeit, Nähe und Gemeinschaft. Aber wie in allen Familien gibt es in der Familie Ward nicht nur gute, sondern auch schlechte Zeiten. Wie in vielen Familien gibt es auch hier gut gehütete Geheimnisse, die fest verschlossen unter den Teppich der Verschwiegenheit gekehrt wurden, bis sie eines Tages aus ihrem Gefängnis ausbrechen müssen.
    Als der schöne „Drückeberger“ River auf der Milchfarm der Familie Ward auftaucht bringt er anfangs frischen Wind in die Familie, der jedoch schon bald zu einem kräftigen Wirbelsturm heranreift, der die Idylle und das Glück der Familie zu zerstören droht.
    Donna Milner ist es gelungen einen fesselnden und zugleich sehr bewegenden Roman über Glück, Unglück, Familie, Verlust, Ängste und die Liebe zu schreiben. Von Anfang an hatte ich eine Ahnung was geschehen würde, sobald River in der Familie auftaucht. Ich wusste, welche dunklen Schatten über der Familie lagen und doch hat die Autorin es geschafft, mich mit ihrer Schreibe so in ihren Bann zu ziehen, dass ich immer und immer weiter lesen musste, in der Hoffnung, dass die Geheimnisse nun endlich aufgelöst werden würden. Und sobald dies geschah war ich versunken in einer Mischung aus Überraschung, Bestürzung und Mitleid, denn was durch Verstrickung unglücklicher Umstände mit dem Familienfrieden geschieht, ist mir doch sehr an die Nieren gegangen.
    Das schönste an diesem Buch ist, dass man wirklich das Gefühl hat, am Familienleben teilzunehmen. Zu einer Familie zu gehören, der nichts wichtiger ist als der Zusammenhalt und die Familie an sich. Unbedarft und glücklich wachsen die Kinder der Ward Familie auf, so dass sie noch nicht einmal auf Freunde angewiesen sind. Meine Lieblingsszene ist wie die ganze Bande an Weihnachten mit Milchtruck und Kutsche loszieht um gemeinsam Geschenke für bedürftige Mädchen einzusammeln. In diesen Kapiteln des Romans liegt so viel Wärme und Zufriedenheit, dass es dem Leser ganz wohlig ums Herz wird. Indem die Autorin Protagonistin Nathalie immer wieder in die Zukunft zurückkehren lässt, verknüpft sie so geschickt die Geschichte, dass sie damit die Spannung immer weiter in die Höhe treibt.


    FAZIT:
    „River“ ist ein Buch, das wunderschön und tragisch zugleich ist. Eins, das dem Leser ein wohlig warmes Gefühl vermittelt und ebenso eiskalte Schicksalsschläge bereithält.Das ihn mit den Charakteren sowohl lachen als auch leiden lässt. Eine Geschichte über den Facetten Reichtum der Liebe und eine Familie, die einem einfach ans Herz wächst.

    Da vermutlich (außer mir ;)) fast jeder die Bücher kennt, werde ich keine Rezi im üblichen Sinne schreiben, sondern einfach mal kurz und knackig meine Meinung dazu sagen:
    Ich habe mich ja lange dagegen gesträubt, aber ich muss sagen: Es gefällt mir.
    Joanne K. Rowling hat nicht nur eine schöne Schreibe, sondern trifft einfach genau die Fantasie des Lesers. Als Kind hätte ich es vermutlich geliebt und mit meinen Freundinnen Harry Potter gespielt. Wobei ich sagen muss, dass ich Ron und Hermine ebenso gern mag wie Harry. Und Hagrid. Er ist einfach so gutherzig.
    Außerdem würde ich es lieben eine eigene Eule zu besitzen.Und es gab einen Drachen, Einhörner und Zentauren. Auch wenn ihre Auftritte nur ganz kurz waren. Sie waren da ;)
    Es überrascht mich sehr, dass ich mir all die vielen und ausgefallenen Namen so gut merken kann, aber ich finde sie auch einfach fantastisch. Frau Rowling hat sich mit der Auswahl der Namen wirklich große Mühe gegeben.
    So ganz gefesselt hat mich der erste Band noch nicht. Ich kann also in Ruhe den nächsten Monat abwarten (HP Challenge: ein Buch pro Monat).


    Aufgrund des Kopfschmerzwetters kann ich meine Gedanken heute eher nicht so gut auf den Punkt bringen, deshalb sag ich jetzt noch abschließend: ein schöner Auftakt einer vielversprechenden Serie, deren Hype ich allerdings bisher noch nicht ganz nachvollziehen kann. Aber vielleicht komtm das ja noch.

    AMAZON:
    Wie eine Fata Morgana erschien er in der flirrenden Hitze der Straße, die hinab zu unserer Farm führte. Er kam zu Fuß, und ich beobachtete ihn aus dem Schatten unserer Veranda, seine Augen waren tief wie ein blaugrüner Ozean. Dad und meine Brüder waren nicht da, aber Mom hängte im gleißend hellen Sonnenlicht gerade unsere Betttücher auf. Irgendetwas war anders an ihr an diesem Julinachmittag. Ihr Haar war hochgesteckt, und ich glaube, sie hatte sogar einen Hauch Rouge aufgelegt. Sie erwartete ihn. Doch was sie nicht erwartet hatte, war all das Leid, das wie ein kalter Wind folgen sollte. In Natalie Wards Erinnerung ist dies der letzte Tag, an dem ihre Familie noch heil und glücklich war. Als sie 34 Jahre später einen Anruf ihres Bruders erhält, muss sie sich entscheiden, ob sie nach Hause zurückkehrt und sich den Erlebnissen dieser Zeit noch einmal stellt.


    Gestern Abend damit begonnen, die erste Hälfte durch und völlig hin und weg :)

    KLAPPENTEXT:
    Dass Erwachsene ihr Leben keineswegs immer besser im Griff haben als Kinder, hat Annie schon früh lernen müssen. Wie oft hat sie ihrer Mutter aus den verrücktesten Schwierigkeiten heraus geholfen. Und auch sonst – wo immer etwas schiefgeht oder jemand Hilfe braucht, ist sie zur Stelle. So zögert sie selbst dann nicht anzupacken, als die hochschwangere 16-jährige Paula bei ihr auftaucht und es mit einem Mal um Leben und Tod geht.


    ZUR AUTORIN:
    Claudia Schreiber wurde in einem kleinen Dorf in Nordhessen geboren, lebt nun aber schon seit über 12 Jahren in Köln. Sie beschreibt sich selbst als „eine glückliche Frau“.
    Sie hat mehrere Bücher für Erwachsene, aber auch ein Kinderbuch veröffentlicht. Ihr Roman „Emmas Glück“ (unbedingt lesen!!!) wurde verfilmt und in mehreren Ländern veröffentlicht. Für „Süß wie Schattenmorellen“ wurden ebenfalls Filmrechte erworben.


    EIGENE MEINUNG:
    Sehnsüchtig habe ich auf ein neues Buch von Autorin Claudia Schreiber gewartet, deren Roman „Emmas Glück“ zu meinen absoluten Lieblingsbüchern zählt. Nun hat mein Warten endlich ein Ende. Wieder einmal glänzt die Autorin mit Charakteren, die etwas skurril, aber liebenswert und etwas ganz besonderes sind.
    Annie lebt gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrem Opa auf einem Hof in einem hessischen Dorf. Gemeinsam bewirtschaften sie eine Kirschplantage. Einen Vater hat Annie nicht. Gezeugt wurde sie per „Windbefruchtung“, wie ihre Mutter es so schön sagt. Der wird eines Tages alles zu viel und als Opa dann auch noch seinen zweiten Frühling erlebt, wird es ihr endgültig zu bunt und sie haut ab. Nun ist Annie auf sich allein gestellt. Einzig ihre Freunde, der hilfsbereite Apotheker und Galle, der etwas verquere Dorftrottel, stehen ihr zur Seite. Doch plötzlich überschlagen sich die Ereignisse und nichts ist mehr wie es scheint.
    Claudia Schreiber glänzt mal wieder durch ihre Charaktere. Allen voran Protagonistin Annie, die ganz anders ist als die Mädchen in ihrem Alter und Ruhe und Geborgenheit in der Arbeit auf der Kirschplantage findet. Auf der einen Seite gilt sie als eher zurückgeblieben. Hat kein Handy, kein Internet, keine gleichaltrigen Freunde. Auf der anderen Seite ist sie sehr intelligent und weise. Außerdem betreibt sie eine Studie über das Sexualleben ihrer Mitmenschen, deren Ergebnisse sie sich sorgfältig in ihrem Herbarium notiert.
    Mutter Nette wird einfach alles zu viel. So viel Arbeit, so viel Verantwortung und dazu keinen Mann. Das kann sie einfach nicht ertragen. Sie leidet an einer Art Burn-Out-Syndrom, was wiederum einiges an Verantwortung auf Annie abwirft, denn Opa hält sich mal schön aus allem raus. Trotzdem ist er mein Lieblingscharakter der Geschichte. Ich liebe einfach seine Sprüche und Lebensweisheiten. Er nimmt kein Blatt vor den Mund, sagt was er denkt und macht, wozu er Lust hat.
    Aber nicht nur die Protagonisten, sondern auch die Nebencharaktere sind mit ganz viel Liebe und netten kleinen Details kreiert. So, dass ich ständig dachte: “Nee! Das is ja wie bei uns auf ´m Dorf!!“ Dies gibt dem Leser nicht nur das Gefühl ganz nah am Geschehen dran zu sein, sondern auch mitzufühlen, mitzuerleben und richtig in die Geschichte hinein zu leben.
    Claudia Schreiber berichtet aber nicht nur aus Annies Leben, sondern auch aus dem der 16-jährigen Paula, die von ihren Eltern überbehütet und sogar elektronisch überwacht wird. Damit steht diese im krassen Kontrast zu Annie, die schon sehr viel Verantwortung tragen muss und größtenteils auf sich allein gestellt ist. Die Autorin beleuchtet somit zwei gegensätzliche Erziehungsstile, die sie durch übertriebene Handlungen überspitzt darstellt. Das war mir an manchen Stellen etwas zu überdreht, hat aber auf die Gesamtqualität des Buches kaum Auswirkungen. Sie übt indirekte Kritik an diversen Eltern bzw. deren Beziehung zu ihren Kindern und macht uns ganz klar deutlich, dass die Entwicklung des Kindes sowieso nicht von seinen Eltern abhängt. Die Persönlichkeit eines jeden Heranwachsenden ist individuell und nur bedingt beeinflussbar.
    Wieder einmal hat Claudia Schreiber einen sehr schönen Roman geschrieben, der mich vor allem auch sprachlich überzeugt hat. Mit jeder Menge Humor und Sarkasmus erzählt sie vom Leben auf dem Land und den damit zusammenhängenden Höhen und Tiefen.


    FAZIT:
    Für alle Fans von Claudia Schreiber ein Muss!! Wer sie noch nicht kennt, sollte spätestens jetzt endlich mal ein Buch von ihr lesen!!
    „Süß wie Schattenmorellen“ ist ein herrlich erfrischendes Buch über Familie, Erziehung, Freundschaft und den Sinn des Lebens.

    KLAPPENTEXT:
    Wie hört sich der Urknall an? Haben Spinnen Ohren? Wohin geht das Wasser bei Ebeb? Werden Computer jemals klüger als Menschen sein?
    Wissenschaft bedeutet Fragen zu stellen, denn wer nicht fragt, bekommt auch keine Antwort! Aber häufig gibt es auf eine Frage mehrere Antworten oder aus der Antwort ergibt sich die nächste Frage. Dieses Prinzip hat Glenn Murphy vom Science Museum in London aufgegriffen und beantwortet so die spannendsten Fragen über das Weltall, den Planeten Erde, die Tierwelt, den menschlichen Körper und Technologien der Zukunft. Mit Humor und Leichtigkeit präsentiert er komplexes Sachwissen und liefert verblüffende Antworten auf knifflige Fragen.


    ZUM AUTOR:
    Glenn Murphy studierte Wissenschaftskommunikation in London. „Warum ist der Schnodder grün?“ ist sein erstes populärwissenschaftliches Buch, das er veröffentlichte während er am Science Museum in London arbeitete. „Warum ist der Schnodder grün?“ stand auf der Auswahlliste für den Blue Peter Book Award 2007 und den Royal Society Prize for Science Books Junior Prize.


    EIGENE MEINUNG:
    „Warum ist der Schnodder grün?“ ist eins der coolsten, witzigsten und dennoch lehrreichsten Bücher, die ich jemals zum Thema Wissenschaft gelesen habe. So lernen wir nicht nur, warum der Schnodder grün ist, sondern auch welche 10 Orte die besten sind, um den Popel los zu werden ;)
    Gegliedert ist das Buch in die Kapitel: „Verloren im All“, „Der wütende Planet“, Tierisch genial“, Über den Menschen“, „Fantastische Zukunft“, so dass viele verschiedene Sparten der Wissenschaft abgedeckt werden.
    Mein persönlicher Lieblingsabschnitt ist „Tierisch genial“. Schon von Kindesbeinen an bin ich fasziniert von allem was mit Tieren und Natur zu tun hat. Habe alles darüber gelesen, was mir in die Finger kam, konnte die Blumen bestimmen, die bei uns in Wald und Wiese wuchsen, Bäume an der Rinde erkennen und wusste welcher Vogel wann, wie, wo nistet. Mein Wissen auf diesem Gebiet ist also ziemlich umfangreich. Dennoch konnte mich Glenn Murphy mit mir völlig neuen Erkenntnissen begeistern. Zum Beispiel, ob Zebras Sonnenbrand bekommen können oder wie viele Farben ein Chamäleon hat. Und wusstet ihr, dass Termiten beim Pupsen mehr Methangas ausstoßen als Fabriken, Autos und Flugzeuge zusammen?
    Sehr interessant finde ich auch, dass der Autor sich mit Fragen auseinandersetzt, die unsere Zukunft betreffen. Zum Beispiel wie leicht oder schwer wir Menschen durch Computer zu ersetzen sind oder ob es uns irgendwann möglich ist zu teleportieren. Ich denke dies macht das Buch zu einem Schatz für jüngere Leser, die sich doch gern mit solchen Dingen beschäftigen und sich Gedanken darüber machen, was wohl noch so alles geschehen kann. Fragen, auf die viele Eltern keine Antworten geben können und die auch durch Google nicht so einfach zu beantworten sind. Unter anderem geht es aber auch um Themen, die Kindern, durch Berichte in den Medien, vielleicht Angst machen. Wie z.B. Erdbeben oder Tsunamis, die ihnen bekannt sind durch Horrorbilder, aber nicht so erklärt werden, dass ihre Entstehungsweise auch für Kinder verständlich wird, was ihnen sicher Ungewissheit und Ängste nehmen würde.
    Stilistisch erinnert mich die Schreibe des Autors und der Aufbau des Buches ein wenig an „Es war einmal das Leben“, eine Serie über den menschlichen Körper, die ich als Kind gern gesehen habe, da sie in einer locker leichten Art die Funktionen des Körpers erklärt. Ebenso hält es Glenn Murphy. Sein Erzähl Ton ist fröhlich dahin plätschernd, wie ein Gespräch zwischen Freunden. Ohne seine Erklärungen mit wissenschaftlichen Fachbegriffen zu überlagern, die eh kaum jemand versteht, bringt er seinen Lesern nicht nur Antworten zum Thema Tiere und Menschen näher, sondern verschafft auch einen – vielleicht ersten – Zugang zu physikalischen Fragen und Gesetzen.
    Besonders gut gefällt mir, dass Glenn Murphy sich nicht einfach mit einer Frage beschäftigt, diese erklärt und dann abhakt, sondern versucht, den Wissensdrang von Kindern zu befridiegen. Er hat sich Gedanken darüber gemacht welche neuen Fragen aufkommen könnten, sobald eine Frage beantwortet ist. So wird ein Thema aus mehreren Blickwinkeln betrachtet bis wirklich alle Ungereimtheiten dazu geklärt sind. Das hat allerdings auch zur Folge dass ich, hatte ich mich erst mal für ein Thema interessiert, das Buch kaum wieder weglegen wollte, da der Wissensdurst dadurch noch mehr angeregt wird.
    Zu vielen Antworten gibt es dann noch ein kleines Extra wie z. B. Zeichnungen oder eine Top Ten Liste der tierischen Pupse oder eine Top Ten der Phobien.
    FAZIT:
    Noch nie war Wissenschaft so spannend und lehrreich zugleich und dabei dennoch so leicht verständlich. Glenn Murphy beantwortet uns viele nütze und unnütze Fragen, die uns schon immer interessiert haben. Ein tolles Buch für Leser jeden Alters.