Beiträge von pepperann

    KLAPPENTEXT:
    Als Luke mit seinem Vater in eine abgelegene nordenglische Kleinstadt zieht, ist ihr Leben ziemlich aus den Fugen geraten: Das neue Haus entpuppt sich als Bruchbude. Lukes Vater hat Schwierigkeiten im Job, und beide kämpfen nach dem Unfalltod der Mutter mit ihrer Trauer. Jeder auf seine Art. Da steht eines Morgens Jon vor der Tür, ein Junge aus der Nachbarschaft, der in seinen merkwürdigen Opaklamotten wie aus der Zeit gefallen zu sein scheint. Luke weiß erst nichts mit ihm anzufangen, aber er findet Mum hätte ihn gemocht.

    ZUM AUTOR:
    Robert Williams schrieb mit „Luke und Jon“ seinen Debütroman, der mit dem englischen National Book Tokens Prize ausgezeichnet und wärmstens von Christine Westermann empfohlen wurde.


    EIGENE MEINUNG:
    „Ein großartiges Jugendbuch über die Freundschaft von zwei Verlierern.“ Das ist die Meinung, die der KulturSpiegel über „Luke und Jon“ hat. Ich kann dem nur bedingt zustimmen. Recht haben die Redakteure, wenn sie von einem „großartigen Buch über Freundschaft“ sprechen. Zu unrecht betiteln sie Luke und Jon allerdings als Verlierer, denn die beiden sind zwei ganz starke Jungs, die vom Schicksal gezeichnet und trotzdem so liebenswert und großartig sind.
    Luke und Jon sind schon etwas anders als andere. In ihrer Schule sind sie deswegen Außenseiter. Doch sie sind sehr stark und sehr besonders. Beide haben ähnliches erlebt: Beide haben mindestens ein Elternteil verloren und wohnen nun bei den verbliebenen Verwandten. Luke bei seinem Vater, einem Spielzeugmacher, der seit dem Tod der Mutter in ein Loch gefallen ist und ein wenig in seiner eigenen Welt lebt, die er sich mit Alkohol verschönert, und Jon bei seinen Großeltern. Dort ist allerdings nicht ganz ersichtlich, wer sich um wen kümmert...
    Luke und Jon unterscheiden sich von den anderen Kindern in der Schule, was vor allem Jon sehr stark zu spüren bekommt. Doch nun hat er ja Luke und der steht zu ihm, egal, was passiert.
    Die Geschichte der beiden Jungs ist sehr emotional und rührend. Teilweise ist es sehr bedrückend, was die beiden durchleben müssen, aber auf der anderen Seite strahlt dieses Buch so viel Wärme aus, dass einem beim Lesen trotz einiger trauriger Gedanken, das Herz aufgeht. Es ist eins der Sorte Bücher, das besonders ist. Das mit wundervollen Charakteren und einer sehr schönen Geschichte im Herzen unf im Gedächtnis der Leser bleibt.
    Auch Lukes Mutter war etwas besonderes. Obwohl sie krank war und damit eine eher dunkle Seite in ihrem Leben durchleben musste, hat sie es geschafft ihren Sohn zu einem wunderbaren Menschen zu erziehen, der weiß, welches die richtigen Werte im Leben sind und dass es sehr wichtig ist, auf den Charakter der Menschen und nicht auf ihr Aussehen zu achten. Er gibt sich große Mühe, dies einzuhalten, was noch nicht immer ganz gelingt und manchmal ist es auch einfach schwierig zu erkennen, was richtig und was falsch ist. Während seiner jungen Jahre musste er schon einiges mit machen, das Leben hat ihn sehr gezeichnet und manchmal weiß man nicht, wer der Erwachsene ist.
    Es ist etwas schwierig, eine Rezension zu diesem Buch zu schreiben, ohne zu viel vom Inhalt zu verraten. „Luke und Jon“ ist ein sehr schöner Roman für jedes Alter, den ich gerade in der Vorweihnachtszeit, in der Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft besonders groß geschrieben werden, nur jedem ans Herz legen kann.



    FAZIT:
    „Luke und Jon“ ist ein wunderbares Buch über Freundschaft, das seine Leser mit außergewöhnlichen, aber sehr liebenswerten Charakteren und viel Wärme bezaubert.

    Ich bin wie immer ganz begeistert!! Habe bisher alle historischen Romane von Rebecca Gablé gelesen und bin immer wieder aufs neue fasziniert, wie man es schafft, Geschichten solchen Umfangs zu schreiben.


    Nicholas of Waringham ist ein sehr sympathischer junger Mann, der mich dank seiner Gabe und seinem Sinn für Gerechtigkeit, seinem Mut und seiner Ausstrahlung sehr an Robin of Waringham erinnert, meiner Lieblingsfigur aller Galé Romane.
    Wie immer habe ich allerdings etwas Schwierigkeiten dem historischen Hintergrund genau zu folgen, da ich mir Ereignisse und Namen so schlecht merken kann. Vor allem, wenn es der gefühlt hundertste Henry ist.
    Wieder einmal ist es Rebecca Gablé gelungen, schon auf den ersten 100 Seiten eine wundervolle Atmosphäre zu schaffen und Figuren mit sehr unterschiedlichen Charakterzügen zu schaffen. Laura of Waringham ist eine der Personen, die ich sofort in mein Herz schloss, während ich schon ein bisschen Angst habe, was mit der Sumpfhexe noch so alles auf uns zu kommt. Denn bekanntlich geht Frau Gablé nicht gerade schonend mit ihren Protagonisten um.


    Das Jasper im Tower stirbt war für mich absehbar, allerdings hätte ich wirklich gedacht, dass er mehr Schwierigkeiten aufgrund seiner ketzerischen Gedanken bekommt. Das wurde mir auf den ersten 100 Seiten etwas schnell abgehakt, aber wer weiß, was da noch so kommt. Dass es das Geheimnis um Nicholas`Mutter gibt, macht die Sache allerdings sehr spannend.

    KLAPPENTEXT:
    Das Letzte, was Carlos Fuentes will, als er zu seinem Bruder Alex zieht, ist, es diesem gleichzutun. Denn weder ist Carlos bereit, auf sein „Bad Boy“ - Image zu verzichten, noch mag er sich wie Alex und dessen Freundin Brittany in eine feste Beziehung begeben. Und schon gar nicht will Carlos sich auf seine Mitschülerin Kiara einlassen, denn sie ist das exakte Gegenteil der Mädchen, auf die er eigentlich abfährt. Auch Kiara hat alles andere im Sinn, als mit einem arroganten Latino-Macho wie Carlos anzubandeln. Und doch ziehen sich Kiara und Carlos magisch an – und riskieren damit mehr, als sie je geglaubt hätten...

    ZUM AUTOR:
    Simone Elkeles lebt mit ihrer Familie und ihren Hunden in Illinois und hat Psychologie studiert. "Du oder das ganze Leben" ist nicht ihr erster, aber bisher erfolgreichster Roman. Sie wurde zum "Illinois Author of the Year" gewählt.
    "Du oder der Rest der Welt" wird fortgesetzt von „Chain Reaction" ( im August 2011 auf englisch erschienen).


    EIGENE MEINUNG:
    „Brauchen wir einen weiteren Roman über einen der Fuentes-Brüder?“ Dies war mein erster Gedanke, als „Du oder der Rest der Welt“ auf Deutsch erschien. Ich war mir sehr unsicher, ob ich das Buch lesen möchte, obwohl oder gerade, weil mir der erste Band so gut gefallen hat und ich mir nicht vorstellen konnte, dass ein weiterer Fuente dem tollen Alex das Wasser reichen kann. Ganz so begeistert wie vom ersten Buch der „Perfect Chemistry“ - Reihe bin ich nicht, aber ich muss sagen: „Ja, wir brauchten eine weitere Geschichte über einen der Fuentes und ja, wir wollen definitiv noch eine!!“
    Carlos Fuentes ist großmäulig, draufgängerisch und aufsässig. Ein echter Bad Boy und dank seines Aussehens Schwarm aller Mädchen. Er ist außerdem witzig, charmant, hat einen Sinn für Familie und kann auch nett sein. Das soll aber keiner wissen, denn Carlos kann sein wahres Ich nicht zeigen, denn er will weder so „weich“ werden wie sein Bruder Alex, der seiner Freundin Brittany den Hintern küsst, noch will er verletzt werde, so wie es ihm mit seiner Ex-Freundin Destiny passiert ist. Doch oftmals liegen, dass was man sich vornimmt und das, was dann wirklich geschieht, weit auseinander...
    Kiara ist taff und weiß was sie will. Manchmal fehlt es ihr am nötigen Selbstbewusstsein, vor allem dann, wenn sie vor lauter Aufregung anfängt zu stottern. Diese kleinen Schwächen macht sie allerdings locker durch ihr Köpfchen wieder wett. Sie ist nicht nur ausgesprochen hilfsbereit und liebenswürdig, sondern auch noch sehr pfiffig und gewitzt. Das bekommt auch Carlos zu spüren, als er sich mit ihr anlegt....
    Nicht nur die Protagonisten Kiara und Carlos wissen zu begeistern, sondern auch die Nebencharaktere. Allen voran Kiaras Dad, der nun Psychologie Professor ist, früher aber mal ein Marine war und so über die richtige Mischung an Charisma, Autorität und Empathie verfügt.
    Da dies nun einmal der zweite Teil einer Trilogie ist, bleibt es nicht aus, Vergleiche zu ziehen. Was ist anders? Was ist besser? Was ist schlechter?
    Besser ist die weibliche Hauptrolle. Kiara mag ich sehr viel lieber als Brittany, die zwar in diesem Buch wieder ausgesprochen sympathisch, aber leider immer noch etwas Tussihaft, rüber kommt. Mit Kiara konnte ich mich einfach mehr identifizieren. Sie ist zwar aus sehr behütetem Hause, dennoch etwas draufgängerisch, interessiert sich für Autos statt für Klamotten und hat Ziele und Werte zu denen sie steht.
    Anders ist die Romantik. Diesmal steht nicht diese Sehnsucht und das schwere Verlangen, dass die beiden Protagonisten füreinander empfinden im Vordergrund, sondern eher wie sie zueinander und Carlos zu sich selbst findet. Man spürt zwar deutlich die Anziehungskraft, die zwischen ihm und Kiara steht, aber Carlos Leben, seine Vergangenheit und das, was er nun aus seinem Leben macht, sind vorrangig. Da er sehr verliebt ist in sein Image als Bad Boy ist es für Kiara und ihren Vater nicht gerade einfach, ihn auf den rechten Weg zu bringen.
    Schlechter ist meiner Meinung nach nichts. Es ist eine etwas andere Geschichte, was ich sehr gut finde, denn es ist nicht einfach bei einer modernen Romeo und Julia-Trilogie dennoch unterschiedliche Geschichten zu schreiben und den Leser nicht zu langweilen. Wieder einmal habe ich das Buch innerhalb kürzester Zeit verschlungen. Ich mag dennoch den ersten Band lieber, denn mein Herz gehört nun mal Alex ;)


    FAZIT:
    „Du oder der Rest der Welt“ ist ein würdiger Nachfolger des Buches „Du oder das ganze Leben“. Ein Roman, der mit tollen Charakteren und einer charmanten und spannenden Liebesgeschichte begeistert.

    KLAPPENTEXT:
    „Es war nicht meine Absicht, er zu werden. Ich suchte mir Cassiel Roadnight nicht aus einer Reihe von Kandidaten aus, die genauso aussahen wie ich. Ich ließ es einfach geschehen. Ich wünschte mir, es wäre die Wahrheit. Mehr habe ich nicht falsch gemacht, zu Anfang jedenfalls.“
    Ein obdachloser Jugendlicher nimmt die Identität eines vermissten Jungen an. Die Ähnlichkeit der beiden ist so verblüffend, dass nicht einmal die Familie von Cassiel den Betrug merkt. Doch jeder Mensch und jede Familie hat ein Geheimnis. Wer wird die Wahrheit als Erster herausfinden?

    ZUM AUTOR:
    Jenny Valentine studierte englische Literatur und zog in ihrer Kindheit regelmäßig um. Diese Angewohnheit hat sie bis heute bei behalten. Ihre beiden Jugendbücher „Wer ist Violet Park?“ und „Kaputte Suppe“ wurden mehrfach ausgezeichnet und auch ihre Kinderbuchreihe „Meine kleine Schwester Kiki & Ich“ ist sehr beliebt.



    EIGENE MEINUNG:
    Jenny Valentines größtes Talent ist das Lautmalen von Gefühlen. Wie kaum einer Anderen gelingt es ihr, den Leser so tief in die Gefühlswelt ihrer Protagonisten hinein zu reißen, dass man vom ersten Augenblick bis zum letzten Atemzug der Geschichte mitleidet, mitlacht, mitlebt.
    Chap, so hat ihn der Großvater immer genannt. Doch eigentlich ist er ein Niemand. Ein Niemand ohne Familie, ein Niemand ohne Zuhause, ein Niemand ohne Freunde. Dass man glaubt er sei ein verloren gegangener Junge, der von seiner Familie sehr vermisst wird, ist seine Chance auf ein neues Leben. Seine Chance endlich Jemand zu sein. Doch schnell merkt er, dass es sich mit solch einer Lüge nicht leicht leben lässt.
    „Das zweite Leben des Cassiel“ Roadnight ist mein zweites Buch von Jenny Valentine und befasst sich wie sein Vorgänger „Die Ameisenkolonie“ mit Menschen, die soziale Probleme haben. Mit Familien, in denen das alltägliche Leben nicht so leicht ist, wie in anderen Familien. So auch hier. Auf den ersten Blick scheint Chap, der ja jetzt Cassiel heißt, eine liebevolle Familie gefunden zu haben. Umso größer ist seine Angst sie wieder zu verlieren, wenn der ganze Schwindel auffliegt. Doch erst einmal hinter die Fassade geschaut bemerkt er, dass Helens Verhalten und die stets geröteten Augen oder Franks übermäßige Freundlichkeit nicht so normal sind, wie es zuerst den Anschein hatte. Als er Floyd kennen lernt, fühlt er sich in seinen Vermutungen über die „Normalität“ der neuen Familie bestätigt. Doch nicht nur das. Floyd offenbart ihm dunkle Geheimnisse, die sein neues Leben schnell wieder auf den Kopf stellen. Er muss sich entscheiden...
    Jenny Valentine ist eine der Schriftstellerinnen, die mit wenigen, leisen Worten ein sprachgewaltiges Werk schafft, das sehr berührt und eine Geschichte zaubert, die sich nachdrücklich in das Herz des Lesers einbrennt. Chap /Cassiels Geschichte ist so bedrückend und düster, so bemitleidenswert, dass es mir wirklich nah gegangen ist. Jenny Valentine schreibt die Gefühle ihrer Protagonisten so eindrücklich, so lebendig, dass man die Leere, die Einsamkeit und die Sehnsucht in Chaps Herzen hautnah spüren konnte. Aber auch seine Ängste, vor allem vor dem Verlust der neuen Familie gingen mir unter die Haut, obwohl diese wirklich alles andere als perfekt ist. Dennoch ist sie wie ein rettender Anker auf offener See.
    „Das zweite Leben des Cassiel Roadnight“ ist vor allem aber auch ein Buch voller Geheimnisse. Düstere und wenig düstere, schwerwiegende und solche, die ein ganzes Leben verändern können, schlummern in diesem dünnen Jugendbuch, das man kaum wieder aus der Hand legen kann, auch wenn man ein nicht mehr ganz so jugendlicher Leser ist. Eigentlich gelingt es mir in den meisten Büchern de Geheimnisse schon lange vor Ablauf der Geschichte aufzudecken, aber hier ist es der Autorin gelungen mich damit nicht nur zu fesseln, sondern auch immer wieder zu überraschen. Vor allem mit der Auflösung des größten Geheimnisses hätte ich nicht gerechnet.


    FAZIT:
    Jenny Valentine hat mich zum zweiten Mal mit einem ihrer Jugendbücher mehr als überzeugt. Mit einer Mischung aus sozialen Problemen, dunklen Geheimnissen und starken Gefühlen hat sie einen Roman kreiert, der anders ist, als sein Vorgänger und den Leser fesselt, bewegt und begeistert.

    KLAPPENTEXT:


    Altons Großonkel Lester ist alt, blind, sehr krank – und sehr reich. Deshalb hat Alton keine Chance sich zu weigern, als Onkel Lester seinen Eltern erzählt, dass er jemanden sucht, der ihn viermal die Woche in seinen Bridge Club begleitet. Das Einzige, was Alton über Bridge weiß, ist, dass es ein langweiliges Spiel für alte Damen ist. Das reicht ihm eigentlich auch. Doch sehr bald stellt Alton fest, dass die Karten ganz anders verteilt sind, als es auf den ersten Blick schien:
    1. ist Onkel Lester zwar zynisch und verbittert, aber das könnte auch an seiner geheimnisvollen Vergangenheit liegen.
    2. Scheint Bridge doch kein langweiliges Spiel zu sein, sondern ein sehr faszinierender Sport.
    3. Ist Onkel Lesters Bridgepartnerin Toni gar nicht so gemeingefährlich, wie Altons Mutter behauptet, sondern ziemlich hübsch und ziemlich nett.
    Drei Voraussetzungen für ein aufsehenerregendes Turnier und für Sommerferien, die Altons Leben entscheidend verändern werden...

    ZUM AUTOR:


    Louis Sachar wurde 1954 in East Meadow, New York, geboren. Die Idee zu „König, Dame, Joker“ liegt auf der Hand, denn Sachar ist nicht nur Schriftsteller und ehemaliger Anwalt, sondern auch leidenschaftlicher Bridgespieler. Er hat bereits mehrere Kinder- und Jugendbücher geschrieben. Für sein Werk „Löcher (engl. „Holes“) bekam er mehrere Preise, wie z.B. den National Book Award.


    EIGENE MEINUNG:


    „König, Dame, Joker“ ist ein sehr schönes Buch, das einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hat. Zu verdanken ist das dem Autor Louis Sachar. „Natürlich ist das dem Autor zu verdanken“, könnte man nun denken. Der entwickelt ja die Geschichte, erweckt die Figuren zum Leben und saugt sich die entsprechenden Worte aus den Fingern. Das stimmt so natürlich auch, aber dennoch gibt es diesbezüglich einige Unterschiede.
    Louis Sachar verfügt über eine wundervolle Schreibe, mit der er versteht, seine Leser in einen Bann zu ziehen, der auch dann nicht seine Wirkung verfehlt, wenn die Geschichte gerade mal nicht so spannend ist. Warum das so ist, kann ich gar nicht genau definieren. Ich kann nur sagen: Seine Schreibe hat mich sehr begeistert!!
    Seine Figuren hat er mit so viel Liebe entwickelt, dass man sie einfach nur mögen muss, egal wie schrullig und abgefahren sie auch sein mögen. Bis ins kleinste Detail hat er ihnen Charakterzüge angeschrieben, die sie zu Menschen machen, die etwas anders sind, als Andere. Das macht sie allerdings besonders liebenswert und so authentisch, dass ich an den Stellen der Geschichte, an denen sie sich gefreut haben mit ihnen lachen und an den Passagen, an denen sie traurig waren mit ihnen weinen musste. Und genau das ist einer der Punkte, die ein gutes Buch ausmachen.
    Ich kann gar nicht genau sagen, wen ich am meisten mochte. Vielleicht Onkel Lester, der ein genialer Kartenspieler ist und manch einen mit seiner Art verschreckt, denn er ist streng und hat so seine eigenen Vorstellungen, welche Eigenschaften und Hobbys ein Mensch haben sollte (er erinnert mich immer an den alten Reitlehrer meines Vaters, der bei der Kavallerie war, wo man noch lernte, was Ordnung und Disziplin sind). Dennoch ist er auf seine etwas schrullige Art und Weise ein Großonkel, den man gern mag. Protagonist Alton war für mich mit seiner ruhigen Art eher ein kleiner Mitläufer. Er ist halt der Erzähler und überraschte mich manchmal mit seinem Auftauchen in der Geschichte. Ganz groß herausgestochen ist Toni Castaneda, die ich sofort in mein Herz schloss und für immer dort behalten werde, auch, wenn sie etwas aufmüpfig ist und mit ihrer verstorbenen Großmutter kommuniziert...
    Aber auch den Nebenfiguren hat Sachar ganz liebevoll eigene Charakterzüge aufgeschrieben und so sehe ich die gutmütige und etwas großmütterliche Gloria noch am Bridgetisch sitzen und Teodoras exotischen Akzent nachahmen...
    Einziger Minuspunkt: Es wurde mir etwas viel über Bridge geredet. Natürlich ist das einer der wichtigsten Punkte im ganzen Buch, aber da ich so überhaupt keinen Bezug zu Gesellschafts- oder Kartenspielen habe, war es für mich auch nicht so ganz leicht den Ausführungen über Bridge zu folgen. Wobei ich gestehen muss, dass es mir ein bisschen in den Fingern gekribbelt hat, nun auch Bridge Karten in die Hand zu nehmen...


    FAZIT:


    Mit „König, Dame, Joker“ ist Louis Sachar ein sehr lesenswertes Jugendbuch gelungen, das mich mit schrulligen und liebenswerten Charakteren und einer äußerst wundervollen Schreibe dazu auffordert mehr von Louis Sachar aufzusaugen.

    KLAPPENTEXT:


    Tom glaubt an die Liebe, und weil er seit Jahren mit Helen zusammen und ihr dabei auch noch treu ist, halten seine Freunde ihn für nicht ganz normal. Vor allem Wladimir, für den jede Frau ein Verfallsdatum trägt. Das Wort „Beziehung“ hat auf ihn dieselbe Wirkung wie Knoblauch auf einen Vampir, und wenn man in seiner Gegenwart „heiraten“ sagt, dann zerfällt er zu Staub. Doch in diesem heißen Berliner Sommer wendet sich das Blatt: Ebenso verzweifelt wie vergeblich versucht Tom, den Heiligen Gral seiner Liebe durch einen Seitensprung zu retten, und Wladimir verfängt sich im Netz einer rothaarigen Schönheit.

    ZUM AUTOR:
    Edgar Rai wurde 1967 geboren und hat in seinem Leben schon viel gesehen und ausprobiert, bevor er bei der Schriftstellerei hängen blieb. Er hat bereits mehrere Bücher veröffentlicht, darunter Drehbücher, Sachbücher, eine Biografie und Romane wie „Vaterliebe“ und „Nächsten Sommer“.



    EIGENE MEINUNG:


    Was erwarte ich von einem Buch, das den Titel „Sonnenwende“ trägt? Eigentlich eine Geschichte, die mir einen sonnig, fröhlichen Eindruck vermittelt, vielleicht während der Sommerzeit oder im Urlaub spielt und in der das Leben wenigstens eines Protagonisten einen Wendepunkt beinhaltet. So weit meine Anforderungen. Kommen wir nun dazu wie gut oder schlecht sie erfüllt wurden:


    Die Geschichte spielt während der Sommerzeit, was vor allem Weiberheld Wladimir zu gute kommt, denn die Frauen sind leichter bekleidet und man kann am See baden gehen. Sommerliche Stimmung kam bei mir allerdings weniger auf. Vielleicht hatte ich da aber auch einfach falsche Erwartungen, denn so wirklich ist dies für die Geschichte auch nicht von Nöten.


    Einen Wendepunkt gibt es. Und nicht nur einen. Leider sind die sehr leicht vorhersagbar und lassen kaum Spannung aufkommen. Sehr schade, denn eigentlich hätte der Autor mit seinen vielen, sehr facettenreichen Charakteren ordentlich was basteln können, aber so wusste ich leider schon etwa in der Mitte des Buches wie das Leben von Wladimir oder Tom in dieser Geschichte endet.


    Wie gesagt, wir treffen auf sehr viele Charaktere, deren Einzigartigkeit und Besonderheit das Buch aufleben lässt. Diese, teilweise sehr verschrobenen, Protagonisten haben mich sehr begeistert. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass der Autor ihnen mehr Tiefe gegeben hätte. Einzig Wladimirs Nachbarin Ada hat einen sehr ausgereiften und gut durchdachten Charakter, weshalb sie trotz oder gerade weil sie sehr seltsam ist und einige psychische Macken hat, meine Lieblingsfigur ist. Ich finde einem Autor sind seine Figuren gelungen, wenn es welche gibt, die man liebt und welche, die man überhaupt nicht mag. Was das angeht hinterlässt Edgar Rai einen sehr positiven Eindruck bei mir, denn so sehr ich Ada mochte, so gern hätte ich Emanze Helen gegen die Wand geklatscht. Vor allem, wenn sie mal wieder einen Streit mit Wladimir hatte, dessen Charme auch ich erlegen war.


    Die Schreibe des Autors lässt mich etwas zwiegespalten zurück. Eigentlich habe ich sein Buch ganz gern gelesen. Es fehlte mir etwas an Spannung, aber dennoch lies es sich schnell runter lesen und ich hatte nicht das Bedürfnis es gelangweilt weg zu legen. Dennoch gab es manchmal extrem starke Unterschiede zwischen dem normalen Erzähltext und der wörtlichen Rede. Während der Roman an sich in schöner Sprache geschrieben ist, die toll auf Gefühle und Gedanken der Figuren eingeht und einem netten Plauderton entspricht, den man gern verfolgt, sind die Gespräche manchmal irgendwie banal. Das war leider für mich der größte Kritikpunkt, der mich während des Lesens oftmals gestört hat.


    FAZIT:
    „Sonnenwende“ war mein erstes Buch von Edgar Rai, an das ich vielleicht ein wenig zu hohe Ansprüche gestellt habe, die der Autor leider nicht ganz erfüllen konnte. Trotzdem bin ich neugierig auf weitere Bücher des Autors und werde mir vor allem seinen Roman „Nächsten Sommer“ noch unbedingt zulegen.
    Wer also einen netten Roman über Beziehungskrisen und Selbstfindungsstörungen lesen möchte, der sich schnell und leicht lesen lässt und mit tollen Charakteren begeistert, der ist hier genau richtig.

    AMAZON:
    Tom glaubt an die Liebe, und weil er seit Jahren mit Helen zusammen und ihr dabei auch noch treu ist, halten seine Freunde ihn für nicht ganz normal. Vor allem Wladimir, für den jede Frau ein Verfallsdatum trägt. Das Wort „Beziehung“ hat auf ihn dieselbe Wirkung wie Knoblauch auf einen Vampir, und wenn man in seiner Gegenwart „heiraten“ sagt, dann zerfällt er zu Staub. Doch in diesem heißen Berliner Sommer werden die Karten völlig neu gemischt: Ebenso verzweifelt wie vergeblich versucht Tom, den heiligen Gral seiner Liebe durch einen Seitensprung zu retten, und Wladimir verfängt sich im Netz einer rothaarigen Schönen.

    KLAPPENTEXT:


    Die Pastorentochter Grace hat ihre Seele geopfert , um ihren geliebten Daniel vom Fluch des Werwolfes zu befreien. Nun trägt sie selbst das Wolfsblut in sich. Als sie eine Nachricht von Jude erhält, weiß sie, was sie zu tun hat: Sie muss ein Hund des Himmels werden und ihren verlorenen Bruder nach Hause bringen. Verzweifelt auf der Suche nach Jude freundet sie sich mit dem gutaussehenden Talbot an. Als die beiden sich näherkommen, wächst der Wolf in Grace. Sie entfremdet sich von Daniel, der seinerseits eine ganz merkwürdige Entwicklung durchmacht. Und das verhängnisvolle Band der Liebe schnürt sich enger um alle Urbats...

    ZUR AUTORIN:


    Bree Despain schreibt schon seit ihrer Kindheit. Am College nahm sie sich sogar ein Semester frei, um zu schreiben. Zur Autorin wurde sie aber erst nach einem schweren Autounfall, der ihr klar machte, wie kurz das Leben ist und wie wichtig es ist keine Zeit zu vergeuden, sondern die Dinge zu tun, die einem am Herzen liegen.


    EIGENE MEINUNG:


    Eines muss man Bree Despain definitiv zugestehen: Sie kann so schreiben, dass man alles um sich herum vergisst. Bildlich und voller Spannung ist es ihr auch mit dem zweiten Band der Urbat Trilogie „Der verlorene Bruder“ gelungen mich zu packen und in die Welt der etwas naiven und doch sehr heldenhaften Grace Divine zu entführen.
    Im ersten Band „Die dunkle Gabe“ hat mich die düstere Atmosphäre mehr als begeistert. Noch Stunden nach dem Lesen konnte ich das bedrückende Gefühl, dass Protagonistin Grace hatte, nicht abschütteln. Diese Beklemmung ist diesmal nicht zu spüren, was mich anfangs ein kleines bisschen enttäuscht hat, was aber der Geschichte an sich eigentlich keinen Abbruch tut. Der Schwerpunkt wurde diesmal halt auf Graces Leben mit „dem inneren Wolf“ verlagert. Es hat mich zwar nicht wie beim letzten Band bis in meine Träume verfolgt, aber fast ebenso mitgerissen.
    Die Meinungen über Bücher über Werwölfe und Vampire gehen ja sehr auseinander. In der Regel ist es so, dass man entweder von dem Hype angesteckt wurde oder total davon genervt ist. Ich zähle eigentlich eher zur zweiten Kategorie, kann mich aber dennoch sehr für Bree Despains Bücher begeistern. Denn die Werwölfe werden dort einfach sehr „realistisch“ (soweit man das über Fabelwesen behaupten kenn) dargestellt und sind wirklich Menschen, wenn sie in ihrem menschlichen Körper sind und gefährliche Raubtiere, wenn sie in ihrem Wolfskörper sind. Keine romantischen Mädchen-Fantasien lenken davon ab, dass sie eigentlich Räuber sind und man sich vor ihnen in acht nehmen muss. Besonders, wenn man selbst vom Wolf befallen ist...
    Trotzdem darf eine Liebesgeschichte nicht fehlen, doch auch die ist einfach nur toll. Bree Despain gelingt es die Leser neidisch zu machen auf das Verhältnis von Grace und Daniel, ohne dabei unnötigen Kitsch zu verwenden. Natürlich gibt es auch hier ein paar vorhersehbare Dinge wie Eifersucht und Streit, aber es stört mich hier kein bisschen. Die einzige etwas nervige Komponente in Graces sozialem Gefüge ist ihre Freundin April, die gerne Klamotten designt und auf Glitzi und Lady Gaga steht.
    Das spannendste an der Story ist die Suche nach Graces Bruder Jude. Immer mal wieder dachte ich, zumindest ich hätte eine Spur entdeckt, auch wenn Grace noch im Dunkeln tappte, aber die Autorin hat mich immer wieder eines besseren belehrt und bis zum Ende den Spannungsbogen hochgezogen und mich im unklaren gelassen. Dasselbe Gefühl hatte ich mit dem Thema „Gut und Böse“. Neben Daniel gibt es nun einen zweiten Protagonisten, der auf den ersten Eindruck einen recht zuverlässigen und positiven Eindruck macht. Doch man kann immer nur hinter die Fassade gucken. Doch das ist auch bei Daniel nicht anders. Dank der Stimme, die Grace immer wieder zuflüstert, sie solle sich in acht nehmen, sind auch wir Leser ganz verwirrt und wissen spätestens nach 300 Seiten einfach nicht mehr, wem wir trauen können und wem nicht.
    Die Geschichte endet mit einem fulminanten Cliffhanger, der einiges Offen lässt, die Spannung noch mal übelst in die Höhe treibt und mich ganz unruhig auf den nächsten Teil dieser tollen Buchreihe warten lässt.


    FAZIT:


    „Urbat: Der verlorene Bruder“ ist ein packender Jugendfantasyroman, der mit Werwölfen, düsterer Atmosphäre und einer spannenden Handlung seine Leser zu begeistern weiß. Ich bin schon extrem gespannt auf den letzten Teil der Trilogie.

    KLAPPENTEXT:


    Els Beerten erzählt in ihrem Roman die bewegende Geschichte der drei Geschwister Jef, Renée und Remi und die ihres Freundes Ward. Jef und Ward gehen in dieselbe Schule. Jefs Schwester Renée lernt Ward bei einer Orchesterprobe kennen, verliebt sich in ihn und kann sich ein Leben ohne Ward nicht mehr vorstellen. Ward erwidert diese Liebe. Aber Belgien ist von den Deutschen besetzt. Als die Deutschen in Russland große Verluste erleiden, fordert Wards Lehrer seine Schüler auf, an der Seite der Deutschen gegen die Russen zu kämpfen, denn von den Russen gehe eine größere Gefahr für Belgien aus als von den Deutschen. Ward glaubt seinem Lehrer, den er wie einen Vater verehrt, wird Soldat und geht an die Ostfront. Renée kann Wards Entscheidung nicht nachvollziehen und wendet sich von ihm ab, obwohl sie ihn noch immer liebt. Jef würde sich Ward gerne anschließen, aber sein Vater verbietet es ihm. Und dann geschieht etwas, das aller Leben verändert...

    ZUR AUTORIN:
    (Quelle: Fischerverlage)


    Els Beerten wurde 1959 in Hasselt, Belgien geboren. Sie studierte Niderlandistik, Anglistik und unterrichtet heute Niederländisch, Englisch und Kreatives Schreiben. Außerdem ist sie erfolgreiche Autorin von nahezu zwanzig Büchern. Für „Als gäbe es einen Himmel“ wurde sie mit den renommiertesten Literaturpreisen der Niederlande und Belgien ausgezeichnet.




    EIGENE MEINUNG:


    „Als gäbe es einen Himmel“ ist ein Buch, das mich so tief berührt hat, dass es mir die Sprache verschlagen hat. Das mich andächtig nachdenken lässt und eine Gänsehaut verursachte, die mich erschauern ließ. Ganz viele Gefühle wurden in mir geweckt, denn „Als gäbe es einen Himmel“ ist ein Buch voller Emotionen und ich weiß gerade noch gar nicht, wie es mir gelingen soll diese alle in eine Rezension zu packen, geschweige denn meine Begeisterung über dieses Buch in den richtigen Worten auszudrücken.
    Normalerweise lese ich nicht so gern Bücher, die während des zweiten Weltkrieges spielen. Zu grausam sind die Dinge, die damals geschehen sind. Zu sehr holen sie Traurigkeit und Erschütterung in mir hervor, als dass ich ständig darüber lesen könnte. Trotzdem habe ich mich an „Als gäbe es einen Himmel“ begeben und bin sehr froh darüber. Obwohl es sehr erschütternd und auch sehr traurig ist, hat es mich auch positiv berührt und wirklich gemischte Gefühle in mir ausgelöst, die ich gerne empfunden habe.
    Els Beerten hat eine Geschichte geschrieben, die zwar im zweiten Weltkrieg spielt, die aber im Grunde jeden beliebigen Krieg als Thema beinhalten könnte, denn es geht nicht nur um den Wahnsinn eines Krieges, ausgelöst durch irgendeinen Idioten, der glaubt seine Ideale wären die einzig Wahren, weshalb sie jeder annehmen müsse, sondern vor allem um das, was mit den Menschen passiert, die mehr oder weniger in den Krieg verwickelt sind. Was für Konsequenzen nicht nur Kriegszeiten, sondern auch die verrückten Ziele der Kriegsführer für sie haben.
    „Als gäbe es einen Himmel“ wird abwechselnd von mehreren Protagonisten aus der Ich-Perspektive erzählt. Von Jef, dem Kriegshelden, seiner Schwester Renée, dem kleinen Bruder Remi und Martin Lenz, einem deutschen Soldaten. Dies führt nicht nur dazu, dass sich das Buch sehr schnell lesen lässt (habe für die 600 Seiten nur zwei Tage gebraucht), sondern steigert auch die Spannung und gewährt dem Leser Einblicke in die unterschiedlichsten Gefühlswelten und Ansichten der Protagonisten.
    Mein ganz besonderer Liebling in der Geschichte ist Remi. Er ist der Jüngste im ganzen Buch und wird, wenn es um ernste Themen geht, immer ins Bett geschickt. Man versucht ihn damit zu schützen, doch leider funktioniert das nicht so recht, denn er will so gern erwachsen sein, mitreden können und außerdem macht er sich doch um alles Gedanken und will jedem helfen. So macht er sich also seine eigenen Gedanken, die aufgrund seines Alters noch recht naiv sind und ihn, wenn er sie laut ausspricht, oft in Schwierigkeiten bringen. Doch er ist etwas ganz besonderes. Er ist musikalisch begabt und sehr einfühlsam. Er ist der Sonnenschein in einer sehr schweren Zeit.
    „Als gäbe es einen Himmel“ besticht nicht nur durch interessante Charaktere, sondern auch durch eine facettenreiche Geschichte, die nicht nur sehr nachdenklich macht und berührt, sondern auch sehr sehr spannend ist. Mich hat das Buch so gefesselt, dass ich richtig dolle Schwierigkeiten hatte, es überhaupt aus der Hand zu legen. Die Schreibe der Autorin trägt dazu ihr übriges bei. Sie ist wunderbar. Geradlinig und doch so, dass sie die Leser mitten ins Herz trifft.
    Jetzt habe ich so viele Worte benutzt und trotzdem noch das Gefühl immer noch nicht genügend darüber gesagt zu haben, wie wundervoll dieses Buch ist, das so viele Dinge thematisiert, mit denen Menschen in Kriegszeiten konfrontiert werden: von psychischen Tricks über Hungers-/Geldnot bis hin zu politischen Machenschaften, mit denen der Krieg gewonnen werden soll. Von Verlust, Ängsten, Freundschaften und Helden. Wobei sich die Frage stellt: Wer ist der Held? Wie wird man ein Held? Und welche Perspektive und welche Taten bestimmen einen Helden? Es erzählt aber auch davon, wie die Menschen in Kriegszeiten versuchen sich das Leben so angenehm gestalten wie möglich und welche Kleinigkeiten manchmal unser Leben aufhellen können.


    FAZIT:


    „Als gäbe es einen Himmel“ ist ein ganz wunderbares, fesselndes, berührendes, bewegendes Feuerwerk der Gefühle, das mit einer wundervollen Schreibe, noch wundervolleren Charakteren und einer sehr gut durchdachten Geschichte überzeugt. Ein Buch, das ich euch gern ans Herz legen möchte. Ein absolutes Highlight, das mir viele schwere, aber auch schöne Lesestunden beschert hat.

    KLAPPENTEXT:


    Benjamin ist sechzehn und kapselt sich von allen ab, denn er trägt ein dunkles Geheimnis mit sich herum. Es hat mit der Zeit im Internat Reichenfels zu tun, damals als er zwölf war. Jetzt will Benjamin nur noch vergessen. Doch als Lilith ihn besucht, kommen die Erinnerungen umso heftiger zurück – an den Lehrer, der Benjamin missbraucht hat, an die Verzweiflung und die Scham. Ben muss sich entscheiden: zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen Schweigen und Freiheit...

    ZUR AUTORIN:


    Brigitte Blobel wurde 1972 in Hamburg geboren, studierte Theaterwissenschaften und Politik und arbeitet nun als freie Journalistin und Autorin. Neben Jugend- und Erwachsenbüchern schreibt sie außerdem Drehbücher und ist Übersetzerin der „Fünf Freunde“ - Reihe von Enid Blyton.



    EIGENE MEINUNG:


    Ich habe „Dunkles Schweigen“ gerade aus der Hand gelegt und bin immer noch ein wenig Starr. Starr und erschüttert von dem was darin passiert. Traurig und bewegt vom Schicksal eines Jungen, dessen Vertrauen und Situation schamlos ausgenutzt wurden.


    Autorin Brigitte Blobel ist es unwahrscheinlich gut gelungen Bens Kampf mit sich selbst und die Bewältigung seiner Erfahrungen darzustellen. Ich habe schon einige Bücher zum Thema Missbrauch gelesen, aber Brigitte Blobel beschreibt dies so echt, so reell, dass mir beim Lesen übel wurde. Dabei geht es nicht um die Missbrauchsszenen an sich, die sie zwar teilweise recht detailliert und somit sehr schockierend beschreibt, sondern vor allem um das, was beim Opfer ausgelöst wird. Noch nie hat mich der Umgang des Protagonisten mit seiner Missbrauchssituation so sehr mitgenommen wie in „Dunkles Schweigen“.


    Das liegt nicht nur an Brigitte Blobels gefühlvoller, aber auch sehr direkter und eindringlicher Schreibe, sondern auch daran wie authentisch sie das Thema behandelt. Der Leidensweg, den Ben zu durchlaufen hat, ging mir so nah, dass ich mich während des Lesens ein sehr beklemmendes Gefühl hatte. Wie sehr er darunter leidet, wie wenig er sich traut darüber zu reden...ohne Schnörkel bringt Brigitte Blobel auf den Punkt wie schrecklich solche Erlebnisse sind und wie sehr sie das gesamte Leben eines Opfers beeinflussen. Wie aus einem normalen und sehr talentierten Jungen ein seltsamer Vogel wird, dem man die Lust am Malen, an seiner Leidenschaft zur Kunst, genommen hat und der erst wieder lernen muss einen „normalen“ sozialen Umgang zu pflegen. Der erst wieder zu sich selbst finden muss, um sich überhaupt jemals wieder auf andere einlassen zu können.


    Nicht nur die Opferrolle wird eindrücklich und realistisch dargestellt, sondern auch die des Täters. Es war widerlich und hat mich gerade zu mit Hass erfüllt, wie der Lehrer Ben mit Hilfe von psychischen Tricks und regelrechtem Psychoterror dazu gebracht hat nichts zu sagen. Wie er die Wahrheit verdreht hat, wie er Ben dazu bringt sich selbst die Schuld zu geben usw. Denn nicht nur die Tat schädigt Missbrauchsopfer, sondern auch das, womit sie sich auseinander setzen müssen und da steht ganz oben die Frage der Schuld. Eine Schuld, die Täter nur zu gern auf ihre Opfer abwälzen, bis diese glauben, dass sie sich das Ganze selbst zuzuschreiben haben und sich selbst immer weniger leiden mögen.


    Eine weitere offene Frage ist die der Mittäterschaft. Denn wie kann es passieren, dass ein Lehrer in einem Internat dazu kommt Schutzbefohlene zu missbrauchen. Und wie kann es dazu kommen, dass eine Mutter so etwas nicht merkt?


    FAZIT:


    „Dunkles Schweigen“ ist ein sehr bedrückendes und berührendes Buch über das schreckliche Thema Kindesmissbrauch. Der Autorin ist es auf sehr authentische und sensible Art und Weise gelungen eine Geschichte zu schreiben, die sich mit dem Leidensweg, aber auch dem Heilungsprozess eines Missbrauchopfers auseinandersetzt.


    EXTRAS:
    Im Anhang der Geschichte befinden sich Adressen von Beratungsstellen für Opfer sexuellen Missbrauchs.

    KLAPPENTEXT:


    Alles begann mit Tara. Der wilden, huskyblauäugigen, verlockenden Tara, in die sich die unscheinbare Alissa Hals über Kopf verliebt. Um mit Tara zusammen zu sein, beginnt Alissa heimlich ein Doppelleben, irrlichtert zwischen Sein und Schein, belügt ihre Eltern und – nimmt Drogen. Sie erlebt ungeahnte Höhenflüge, ist verzaubert, berauscht, fühlt sich unsterblich. Es scheint, als sei Alissas Sehnsucht endlich gestillt. Da zeigen sich tiefe Risse in Taras schillernder Welt...


    ZUR AUTORIN:
    ( Quelle: Beltz&Gelberg )
    Anna Kuschnarowa, geboren 1975 in Würzburg, studierte Ägyptologie, Prähistorische Archäologie und Germanistik in Leipzig. Sie unterrichtet Mittelägyptisch an der Universität Leipzig, seilt sich aber regelmäßig aus dem Elfenbeinturm ab und arbeitet dann als freiberufliche Autorin und Fotografin.
    Bei Beltz&Gelberg erschienen von ihr bereits die Romane „Spielverderber“ und „Schattensommer“.



    EIGENE MEINUNG:


    Zieht euch warm an, denn wenn ihr „Junkgirl“ lest, denn euch wird eine Eiseskälte den Rücken herauf kriechen. So traurig und bedrückend ist die Geschichte von Alissas Wandlung zu Alice und ihrem Pitchblack Angel Tara.


    Alissa kommt aus einer sehr christlichen Familie. Eine Familie, die versucht ihre Kinder zu behüten und vor den Boshaftigkeiten der Welt zu beschützen. Alissa hat sich in dieser Familie immer als das schwarze Schaf gesehen. Sie ist anders. Nicht so nett und großherzig wie ihre Schwester Pia, und auch nicht so glatt. Sie ist eine Rebellin. Außerdem hat sie andere Ansichten davon, was für sie schlecht ist, als ihre Eltern, so dass eine Menge Reibungspunkte entstehen. Als Alissa dann Tara kennen lernt, die ihr nicht immer vorschreibt was sie tun soll, sondern zeigt was Spaß ist und wie toll es ist anders und vor allem nicht langweilig zu sein, ändert sich Alissas Leben schlagartig. Aus der braven Alissa wird Alice. Alice, die nicht mehr zur Schule geht und Drogen nimmt...


    „Junkgirl“ ist ein sehr bewegendes und berührendes Buch. Es beschreibt sehr authentisch den Zerfall eines jungen Mädchens, dass aus seiner Rolle, seinem Umfeld ausbricht, um ...ja um was überhaupt? Um anders zu sein? Um einen Kick zu erleben? Um endlich mal Spaß zu haben? Was davon ist im Leben eines Teenagers so wichtig, dass er / sie zu Drogen greift und sein Leben damit den Hunden zum Fraß vorwirft?
    Fragen, die mich während des Lesens sehr beschäftigt haben. Eine davon ist auch: Wer ist schuld daran? Wer ist schuld, dass ein Jugendlicher zu Drogen greift? Er/sie selbst aus oben genannten Gründen? Oder das Umfeld? Eltern, die Kinder in eine Schublade stecken wollen? Eltern, die Kindern ihren Lebensweg vorgeben wollen? Eltern, die nur das Beste für ihre Kinder wollen?
    Die Frage des Warums und die Frage des Schuld werden im Buch aus unterschiedlichen Blickwinkeln angeschnitten. Anna Kuschnarowa lässt die Antwort darauf aber offen, so dass ihre Leser sich selbst Gedanken darüber machen können, machen müssen. Ein dickes Plus für diese Art Leser nachdenklich zu stimmen darüber, warum Junkies zu Drogen greifen. Denn ich finde es ganz schlimm, dass viele Drogensüchtige einfach damit abgestempelt werden: „Der / Die nimmt Drogen. Selbst schuld!“


    Die Sprache in der Geschichte ist sehr jugendlich slanghaft. Oft wirkt das in Jugendbüchern, die von Erwachsenen geschrieben werden aufgesetzt, was hier aber gar nicht der Fall ist. Die Autorin versetzt sich sehr gut in die jugendlichen Darsteller ihres dramatischen Romans, so dass Ausdruck und Umgangsformen der Charaktere sehr authentisch wirken. Immer wieder gibt es kleine fettgedruckte Einwürfe von Alissa bzw. ihrem Drogen-Ich Alice - die Geschichte ist so erzählt, als ob Alissa sie Revue passieren ließe - , mit denen sie ihr Leben im Drogensumpf kommentiert. Dabei wird deutlich wie stark sich der Charakter verändert und zu welchen psychischen Abgründen und Tiefen ein Leben als Junkie führt.


    Anna Kuschnarowa ist es sehr gut gelungen rüber zu bringen wie gefühlskalt Konsumenten von Drogen werden, wie sehr sie irgendwann von den Drogen beherrscht werden, wie sehr ihre Gefühlswelt darunter leidet bis es irgendwann so weit ist, dass sie das Gefühl haben innerlich schon längst gestorben zu sein... Dies wirkt im Buch so echt, so nah, so eindringlich, dass ich ganz traurig wurde und Alissa, Tara und ihre Freunde am liebsten gepackt und aufgerüttelt hätte.


    FAZIT:


    „Junkgirl“ ist ein Buch, das berührt, das bewegt, das traurig macht, das Gänsehaut verursacht und unseren schwarzen-weißen Horizont so weit öffnet, dass wir ein bisschen farbiger sehen, ein bisschen mehr hinter die Fassade blicken und das uns vielleicht auch ein bisschen verständnisvoller macht.
    Eine absolute Leseempfehlung für Jung und Alt und all diejenigen die vom Thema Drogen direkt oder indirekt betroffen sind.

    KLAPPENTEXT:


    Wieviele Leben muss man Leben, bis man den findet, für den man bereit ist zu sterben?
    Die Hölle auf Erden. Das ist es für Luce, wenn sie von ihrer großen Liebe, dem gefallenen Engel Daniel, getrennt sein muss. Seit einer Ewigkeit suchen sie nacheinander, und nun, da sie sich endlich gefunden haben, muss Daniel sie auch schon wieder verlassen. So lange, bis er die Unsterblichen besiegt hat, die Luce töten wollen. Daniel versteckt Luce in Shoreline, einem Internat an der kalifornischen Küste. Dort lernt Luce, die furchterregenden Schatten, die sie seit frühester Kindheit umgeben, zu kontrollieren und mit ihrer Hilfe in die Vergangenheit zu blicken. Doch je mehr Luce dadurch über ihre und Daniels frühere Leben erfährt, desto mehr ahnt sie, dass er ihr etwas verschweigt – etwas Wichtiges und sehr Gefährliches...


    ZUR AUTORIN:


    Lauren Kate wuchs in Dallas auf und studierte Creative Writing in New York. Ihre Bücher „Engelsnacht“ und „Engelsmorgen“ stürmten die Bestsellerlisten.



    EIGENE MEINUNG:


    „Engelsmorgen“ ist eins der Bücher, die ich in 2011 am sehnsüchtigsten erwartet habe, denn der Vorgänger „Engelsnacht“ hat mich so sehr mitgerissen und mir, vor allem durch seine Atmosphäre, so gut gefallen, dass ich es kaum abwarten konnte, den Folgeroman zu lesen. Das hab ich nun getan Leider wurden meine Erwartungen nicht ganz so erfüllt, wie ich es mir vorgestellt hatte, dennoch habe ich auch dieses Buch wieder einmal verschlungen.


    Auf was hatte ich gehofft? Ich hatte auf ein Buch gehofft, dass die düstere Atmosphäre widerspiegelt, die auch schon das Cover hergibt. In „Engelsnacht“ kreierte die Autorin so ein drückendes Ambiente, dass ich fast das Gefühl hatte, meine Lesestunden auf einem Friedhof zu verbringen. Diese Atmosphäre hätte ich mir wieder gewünscht, was aber auch aufgrund der Handlungen nicht so recht möglich war. Alles nicht so arg schlimm, aber als Leser ist man halt doch immer etwas enttäuscht, wenn ein Buch anders ist, als erwartet.


    Des weiteren hatte ich natürlich auf eine Fortsetzung der Liebesgeschichte zwischen Daniel und Luce gehofft. Und da gab es ja auch noch Cam. Schön und gefährlich...
    Ob mir dieser Wunsch erfüllt wurde lasse ich mal offen. Davon müsst ihr euch selbst überzeugen. Aber so viel sei gesagt: auch in diesem Buch gibt es einen ordentlichen Schuss Liebe und Romantik...


    Der Autorin ist es wieder gelungen mit ihrer mitreißenden und bildhaften Schreibe, meine volle Aufmerksamkeit auf die Geschichte zu ziehen, so dass ich das Buch gerade zu in mich hinein gesogen habe.


    Vor allem die Figuren des Buches machen einen großen Teil der positiven Aspekte aus. Von gefährlich, schön über bissig, selbstbewusst bis hin zu besten Freunden, treffen wir auf jegliche Art von Charakteren, die man einfach mögen bzw. hassen muss. Wie auch beim ersten Band rätselte ich ständig hin und her, wer nun gut und wer böse ist und wem man trauen kann und wem nicht. Und was macht überhaupt gut und böse aus? Fragen, die nicht nur den Leser, sondern auch Luce sehr beschäftigen und ihr den Alltag nicht gerade erleichtern...


    „Engelsmorgen“ ist ein echter zweiter Band. Ein Übergangsband, der viele Türen öffnet, unklar, wohin sie den Leser führen werden. Einige der Handlungen und Gedankengänge haben mir nicht so zugesagt. Ich hätte sie gern aus dem Buch gestrichen, fand, dass sie nicht so sehr in die Geschichte hineinpassten, aber nichts desto trotz habe ich das Buch sehr gerne gelesen und war von der Spannung gefesselt.


    FAZIT:
    „Engelsmorgen“ ist der gelungene Folgeband des Buches „Engelsnacht“, der mit facettenreichen, starken Charakteren und einer spannenden Handlung seine Jugendlichen Leser begeistern wird. Ein dicker Cliffhanger lässt mich auch den dritten Band voller Spannung erwarten.


    Zum Glück ist dieser im Originaltext bereits unter dem Titel „Passion“ erschienen und ein vierter Band ist bereits in Arbeit. Für die deutsche Übersetzung werden wir uns wohl noch ein bisschen gedulden müssen.

    KLAPPENTEXT:


    Seit die junge Linn sich erinnern kann, träumt sie von Drachen, die ihr Dorf angreifen. Da geschieht die Katastrophe tatsächlich, und ihre Nachbarn machen sie für ihren Überfall verantwortlich. Innerlich aufgewühlt verlässt Linn ihre Heimat, um Menschen, die sie liebt, zu schützen. Insgeheim ist sie aber entschlossen zurückzukehren – als Drachenjägerin!
    Doch der Weg in die Drachengarde des Königs scheint ihr verwehrt zu sein. Denn ihr Vater war kein Held, wie sie immer dachte. Er hat seinen König, sein Reich, ja die ganze Menschheit verraten, indem er mit den Drachen paktiere. Wegen ihrer Abstammung legen ihr nicht nur der König und sein Erbe Steine in den Weg. Nur der Schreibergeselle Nival und der Narr des Königs unterstützen Linn beim Erreichen ihres Traums. Aber an dem dunklen Geheimnis, das Nival vor ihr verbirgt, könnte ihre Freundschaft zerbrechen. Und auch der Narr ist nicht das, was er zu sein vorgibt...


    ZUR AUTORIN:


    Maja Winter ist das Pseudonym der Autorin Lena Klassen, die 1971 in Moskau geboren wurde und in Deutschland aufwuchs, wo sie Anglistik, Literaturwissenschaften und Philosophie studierte. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern auf einem kleinen Bauernhof und sagt von sich selbst, dass sie eine „Tee- und Schokoladensüchtige Büchergenießerin“ ist. Sie hat bereist mehrere Bücher geschrieben, darunter die Vampir-Trilogie „Magyria“.




    EIGENE MEINUNG:


    Bücher mit, über und gegen Drachen – eigentlich ist der Markt der Fantasybücher mittlerweile relativ voll davon. Vor ein paar Jahren gab es da ja mal so einen Hype...
    Ist unsere Nachfrage an „Drachenbüchern“ nun schon so erschöpft, dass wir lieber Bücher mit anderen Fantasyfiguren lesen oder kommt dieses Buch gerade genau richtig? Da ich als großer Drachenfan schon einiges an Drachenbüchern gelesen habe, gehe ich zunächst immer sehr skeptisch an Bücher mit meinen liebsten Fantasyfiguren heran. Vor allem, wenn die Drachen darin die Bösen sind.


    „Die Drachenjägerin“ hat mich jedoch sehr positiv überrascht. Obwohl man es schon ein wenig mit Licia Troisis „Drachenkämpferin“ vergleichen kann, ist es eine tolle, spannende Geschichte mit äußerst interessanten Charakteren. Und wenn wir schon beim Vergleich sind muss ich sagen, dass Linn mir um einiges sympathischer war als Drachenkämpferin Nihal.


    Maja Winter verschafft uns gleich einen spannenden Einstig in die Geschichte der jungen Linn, die als Tochter einer Witwe in eine Art „Patchworkfamilie“ herein gerät. Der Müller, den ihre Mutter geheiratet hat, hat auch schon Kinder und wie es immer so ist in Familien, gibt es welche mit denen man sich mehr oder weniger gut versteht. Linn hat es jedoch schwerer als ihre Geschwister, denn sie wird von Visionen heimgesucht, die sie sich nicht erklären kann, die sie jedoch sehr verschrecken. Niemand glaubt ihr und alle halten sie für verrückt. Sogar Yaro, der sie eigentlich liebt. Als die Drachen über ihr Heimatdorf herfallen wird natürlich Linn dafür verantwortlich gemacht. Man beschuldigt sie die Drachen gerufen zu haben und würde sie am liebsten als Hexe verbrennen, denn sie ist ja dafür bekannt immer Ärger zu machen, hat sie ja schließlich ihren fleißigen Bruder Rinek ins Gefängnis gebracht indem sie den Stadtvogt verärgerte. Linn sieht keine andere Wahl als abzuhauen. Doch nicht nur die Bedrohung durch die Dorfbewohner treibt sie weg. Es ist wie ein Sog, der sie aus dem Dorf fortzieht. Hin zu den Drachen. Hin zu den Drachenjägern. Um ihr Erbe anzutreten und ihren Ruf zu retten. Doch dass nicht alles Gold ist was glänzt, muss auch Linn sehr schnell feststellen...


    „Das hohe Spiel“ ist nichts besonderes, nichts ganz neues, nichts überraschend unerwartetes, aber es macht sehr viel Spaß dieses Buch zu lesen. Bereits nach kurzer Zeit hatte ich die ersten hundert Seiten gelesen und war ganz erstaunt darüber wie ungern ich das Buch aus der Hand legen wollte.


    Nicht ganz unschuldig daran sind die Charaktere. Allen voran Protagonistin Linn, die einige Ecken und Kanten hat und vor allem ein rechter Dickschädel ist. Den braucht sie aber auch, um sich in einer (fast) Männer dominierten Welt durchzusetzen. Zum Glück lernt sie bald Freunde kennen. Den schüchternen Nival, der scheinbar ein Geheimnis mit sich herum trägt, mit dem er nicht so recht raus rücken will. Außerdem den Narr Jikesch, den ich nicht ganz so sehr mochte, was aber vermutlich daran liegt, dass ich die Narren in solchen Büchern fast nie mag. Meine Lieblinge sind vor allem die Köchin Mora, die gemütlich, gewitzt und dennoch streng ist. Sie ist eine der Menschen, die man gerne in der Realität treffen würde. Ebenso der Club der Drachenjäger: Veteranen, die einen rechten Spaß an Linns Bemühungen eine Drachenjägerin zu werden, haben und ganz angetan sind von ihrer Kämpfernatur.
    Natürlich gibt es auch Charaktere, die man nicht so mag. Ich entwickelte einen regelrechten Hass auf den Prinzen. Und genau das macht für mich eine gute Geschichte aus: Sie muss meine Gefühle ausreizen. Und das von hoch zu tief.
    Mit facettenreichen Figuren und einer bildhaften Schreibe ist es Maja Winter gelungen mich mit dem ersten Band ihrer Drachenjäger-Trilogie so gut zu unterhalten, dass ich definitiv auch die weiteren Bände lesen werde.


    FAZIT:


    „Die Drachenjägerin: Das hohe Spiel“ ist der erste Band der Drachenjäger-Trilogie, der uns mit viel Spannung, Abenteuer, der notwendigen Prise Liebe und dem richtigen Maß an Humor, dazu verführt wieder einmal eine Fantasy-Trilogie zu lesen.

    KLAPPENTEXT:


    Da draußen gibt es eine ganze Welt, und du musst deinen Platz darin einnehmen. Die Menschen von Sevenwaters haben eine Schuld zu begleichen, und es ist Zeit, dass sie es tun.
    Die junge Fainne ist abgeschieden von anderen Menschen aufgezogen worden und zu einer mächtigen Zauberin herangewachsen. Doch nun muss sie in die Heimat ihrer Mutter zurück kehren, um eine grausame Prophezeiung wahr werden zu lassen. Fainne könnte sich widersetzen – doch der Preis dafür ist das Leben derer, die sie liebt…


    ZUR AUTORIN:


    Juliet Marillier wurde 1948 in Neuseeland geboren. Ihre Eltern stammen ursprünglich aber aus Schottland und Irland. Wahrscheinlich der Grund, warum sie sich schon seit frühester Kindheit für keltische Musik und irische Geschichte begeistert. "Die Tochter der Wälder" war ihr allererstes Buch und verhalf ihr zu internationalem Durchbruch.


    EIGENE MEINUNG:


    Obwohl ich einige Stimmen vernahm, die verkündeten, dass der dritte Band der Sevenwaters-Reihe längst nicht mehr dem Standard der beiden ersten Bände entspräche, habe ich mich nicht von Juliet Marilliers sagenhaften Büchern abbringen lassen. Und darüber bin ich auch sehr froh!! Auch, wenn „Das Kind der Stürme“ nicht mehr so märchenhaft ist wie „Tochter der Wälder“ oder so eine grandiose Liebesgeschichte wie „Der Sohn der Schatten“, ist es ein ganz wunderbares Buch. Und gerade die Tatsache, dass sich die Bücher der Sevenwaters Saga zwar ähneln, aber dennoch unterscheiden, machen sie zu einer ausgesprochen lesenswerten Buchserie.
    Eine der Gemeinsamkeiten aller Bücher ist: Es ist eine unglaubliche Sehnsucht spürbar. Eine Sehnsucht nach verwandten Seelen, aber auch eine Sehnsucht nach Einklang mit der Natur, der Heimat und dem eigenen Ich. Dies alles wird wie immer wundervoll verpackt in Sagen und magische Geschichten.
    Protagonistin Fainne wirkt zunächst sehr scheu und schüchtern wie ein Reh. Aufgewachsen in der Einsamkeit und Gesellschaft ihres Vaters, ist sie anderen Menschen gegenüber eher zurück haltend und weiß nicht so recht welches Verhalten angemessen ist. Dadurch wirkt sie auf ihre Mitmenschen recht arrogant und findet nur schwierig Anschluss. Ihre Rolle im Buch ist daher anfangs nicht so stark und mutig wie die ihrer Vorgängerinnen. Ihr fehlt es zunächst an der nötigen Präsenz, weshalb man als Leser nicht so ganz schnell warm mit ihr wird. Außerdem trägt sie die Gene der Frau in sich, die wir in „Die Tochter der Wälder“ hassen lernten: Lady Oonagh. Sorchas bösartige Stiefmutter, die dafür gesorgt hat, dass Sorchas Brüder in Schwäne verwandelt wurden.
    Fainnes Herkunft macht diese Geschichte wieder einmal sehr spannend. Interessant, dass es nun einmal eine Protagonistin gibt, die nicht uneingeschränkt gut ist, denn Fainne hat viel Macht und magische Fähigkeiten ihrer Großmutter geerbt, die sie nicht immer nur an den richtigen Stellen einsetzt. Manchmal hatte man das Gefühl es gäbe Fainne gleich Zwei mal. Einmal gut und einmal böse und zum ersten Mal war ich mir nicht gleich sicher, ob ich die Protagonistin mag, oder nicht…
    Wie immer gibt es ein Wiedersehen mit den Bewohnern von Sevenwaters. Aber auch andere alte Bekannte spielen hier eine große Rolle, so wie Fainnes Vater Ciarán und Eamonn, der sehr verbittert ist und vom einstmals netten Jüngling zu einem eher unsympathischen machtgierigen Mann heran gewachsen ist. Die Verwebung der machtgierigen alten Hexe Lady Oonagh ist der Autorin mehr als grandios gelungen



    FAZIT:


    Auch der dritte Band ist mal wieder ein Meisterwerk der sagen- und märchenhaften Erzählkunst der Autorin Juliet Marillier. Es war ein Wiedersehen mit den Bewohnern von Sevenwaters, das mir viele Tränen der Freude und der Trauer bereitet hat und am Ende vor allem wie immer eine dicke Gänsehaut. Wie schön, dass ich noch einen Band der Reihe vor mir habe.



    REIHENINFO:
    Die Tochter der Wälder
    Der Sohn der Schatten
    Das Kind der Stürme
    Die Erben von Sevenwaters

    KLAPPENTEXT:


    Nick ist süchtig nach Erebos, einem Computerspiel, das an seiner Schule von Hand zu Hand weitergereicht wird. Die Regeln sind äußerst streng: Jeder hat nur eine Chance Erebos zu spielen. Er muss dabei immer allein sein und darf mit niemandem über Erebos reden. Wer dagegen verstößt oder seine Aufgaben nicht erfüllt, fliegt raus und kann das Spiel auch nicht mehr starten. Was aber am merkwürdigsten ist: Erebos erteilt Aufträge, die nicht in der virtuellen Welt, sondern in der Wirklichkeit ausgeführt werden müssen. Fiktion und Realität verschwimmen auf irritierende Weise. Und dann befiehlt das Spiel Nick, einen Menschen umzubringen...


    ZUM AUTOR:


    Ursula Poznanski wurde 1968 in Wien geboren. Sie studierte Japanologie, Publizistik, Rechtswissenschaften, Theaterwissenschaften. Danach wurde sie Medizinjournalistin und veröffentlichte 2003 ihr erstes Buch. Ein Kinderbuch namens „Buchstabendschungel“. Ihr neuster Jugendroman „Saeculum“ erscheint am 2. November diesen Jahres im Löwe Verlag.



    EIGENE MEINUNG:


    Von der Jugendjury nominiert für den Jugendliteraturpreis 2011, ist „Erebos“ nicht nur ein preisverdächtiges, sondern auch sehr bekanntes Buch, das auch in meinem Freundes- und Bekanntenkreis bereits die Runde machte. Deshalb konnte natürlich auch ich mich der allgemeinen Faszination des Buches nicht entziehen und musste es lesen, um mir ein eigenes Urteil zu bilden. Ganz so begeistert wie der Rest der Leserschaft bin ich leider nicht, ich muss aber trotzdem zugeben, dass es sich um ein spannendes und gut durchdachtes Buch handelt.
    Erebos ist ein Rollenspiel, das den Eindruck vermittelt Gedanken lesen zu können. Es kennt die geheimsten Wünsche und dunkelsten Geheimnisse seiner Spieler. Dadurch übt es nicht nur eine besondere Faszination aus, sondern erschafft einen Sog, dem sich kein Spieler entziehen kann. Scheint es am Anfang noch wohlgesonnen gegenüber seinen Teilnehmern, wird es im Laufe des Spiels immer berechnender. Aktive werden gegeneinander ausgespielt ohne es zu merken. Auch in der realen Welt entstehen die ersten Folgeschäden: Rufschädigung, kleinere Unfälle, bis hin zum Bruch von Freundschaften.
    Die Idee hinter der Geschichte ist faszinierend: ein Computerspiel, das mitdenkt und ins innerste seiner Spieler schauen kann. Das geheime Sehnsüchte kennt und Schwächen auslotet, das sich an Gefühle und Interessen anpasst und dementsprechende Wünsche erfüllt. Gäbe es das wirklich, würde dies einiges auf den Kopf stellen. Kaum einer könnte sich dieser Magie entziehen. Besonders diejenigen, deren Leidenschaft Rollenspiele am Computer sind. Meine Welt ist das leider überhaupt nicht. Ich bin weder mit Gameboy, noch PC-Spielen oder Playstation aufgewachsen und kann deshalb sicher nur sehr wenig von dem nachvollziehen, was in Erebos so passiert.
    Gerade die erste Hälfte des Buches, in der Leser hauptsächlich das Spiel, seinen Ablauf und die Charaktere darin kennen lernt, hat mich leider nicht hundert prozentig überzeugt. Dies lag zum einen wohl daran, dass ich die Schreibe der Autorin nicht so super mitreißend fand, zum anderen aber auch daran, dass ich mich einfach mit dieser Spiele-Welt nicht so identifizieren kann.
    Der zweite Teil hingegen war sehr spannend. Vor allem das manipulative Verhalten des Spieles und die zwischenmenschlichen Veränderungen, die das Spielen von Erebos mit sich zieht, hat dann doch einen gewissen Reiz auf mich ausgeübt. Während anfangs vieles für mich vorhersehbar war, habe ich die letzten 100 Seiten dann doch verschlungen, um endlich zu erfahren, wer hinter Erebos steckt und was seine/ihre dunklen Ziele sind, die er/sie auf so geschickte und hinterhältige Weise verfolgt.
    Das Ende hat mir dann trotz sehr unrealistischer Züge sehr gut gefallen und mich sehr gerührt.


    FAZIT:


    Ein spannender Roman über Manipulation, Sucht und Machtgier, der vor allem diejenigen zum Buch treibt, die sonst lieber auf den Bildschirm schauen. Für PC-süchtige und Spiele Fans jeden Alters eine dringende Leseempfehlung.

    KLAPPENTEXT:


    Roschar ist eine sturmumtoste Welt. Jahrtausendelang wurde Roschar von den Herolden und ihren Strahlenden Rittern regiert, übermenschlichen Kriegern, deren magische Splitterklingen jedes Leben auslöschen konnten. Doch die Herolde sind verschwunden und nun droht Roschar zu zerfallen.
    In dieser Zeit des Untergangs begeben sich ganz unterschiedliche Menschen auf die Suche nach neuer Hoffnung. Dalinar, der Bruder des ermordeten Königs von Alethkar und ein alternder Krieger in einem der mächtigsten Reiche von Roschar, wird von verstörenden Visionen aus längst vergessenen Zeiten heimgesucht. Kaladin, ein junger Sklave, muss sein Schicksal in den Kämpfen und Stürmen des Heeres von Alethkar finden. Schallan, eine junge Adelige, deren Herz sich nach unerforschten Geheimnissen sehnt, deren Familie ihr jedoch einen so frevelhaften wie gefährlichen Auftrag gegeben hat. Und schließlich Szeth, ein mysteriöser Assassine, der nicht nur den König von Alethkar ermordet hat, sondern der für noch dunklere Taten ausersehen wurde. Alle vier erkennen nach und nach, dass die Zukunft Roschars in den Händen derer liegt, die das Geheimnis der Splitterklingen ergründen können...



    ZUM AUTOR:


    Brandon Sanderson, geboren 1975 in Lincoln, Nebraska, lebt derzeit mit seiner Frau in Utah. Er belegte an der Uni Kreatives Schreiben und schrieb noch während seines Studium an seinem Roman „Elantris“. Er wurde bereits zweimal für den John W. Campbell Best New Writer Award nominiert und schreibt seit 2009 am Fantasyzyklus des verstorbenen Robert Jordan: „Das Rad der Zeit“



    EIGENE MEINUNG:


    Brandon Sanderson zählt zu den Autoren, um deren Bücher ich schon eine ganze Weile herum schleiche. Mit „Der Weg der Könige“ habe ich es endlich gewagt, eines seiner Werke zu lesen und es hat sich definitiv gelohnt.


    Brandon Sanderson erschafft in seinen Sturmlicht Chroniken „Roschar“, eine Welt, die ganz neu ist in der Fantasy Literatur und für mich einen Hauch historischer Wüstenlandschaft hat. Schnell hatte ich mich dort eingelebt und mit der Gegend vertraut gemacht, was ich von den Personen und der Handlung des Buches leider nicht behaupten kann. Damit kommen wir auch schon zu meiner kleinen Kritik. Es gibt realtiv viele Darsteller, die auch relativ ähnlich klingen. Außerdem springt die Handlung oft in eine andere Zeit oder zu einer anderen Figur. Dies ist zwar deutlich durch neue Kapitel mit kleinen Einleitungen gekennzeichnet, ist aber trotzdem etwas verwirrend.


    Obwohl sich Brandon Sandersons Schreibe flüssig und schnell liest, habe ich doch eine Weile an dem Buch gelesen. Es gibt so viele Details, die ich mir merken wollte, dass ich oft verwirrt war. Der Leser wird zugeschüttet mit einer Fülle an Informationen, die auf der einen Seite das Buch zu einem großartigen Werk machen, auf der anderen Seite das Lesen aber auch nicht gerade vereinfachen.


    Als ich mich dann durch die ersten 100 Seiten durchgekämpft und einen Überblick über die verschiedenen Hauptcharaktere bekommen hatte, war ich begeistert von „Der Weg der Könige“. Eine wirklich gut durchdachte Story, der es an nichts fehlt und die mit liebevoll herausgearbeiteten Nebenfiguren und Nebenschauplätzen, den Hauptteil der Geschichte verfeinert.


    Ich mag es sehr, wenn in solchen Büchern nicht nur gekämpft wird, sondern auch politische Machtspielchen ausgetragen werden, deren vollen Umfang man erst erfährt, wenn man mehrere Kapitel gelesen hat und sich dadurch die Hintergründe immer mehr zu einem Ganzen zusammenfügen. Dies war auch in „Der Weg der Könige“ der Fall. Es dreht sich in den einzelnen Kapiteln immer um einen der vier Protagonisten. Dadurch, dass wir die Erlebnisse des jeweils einzelnen verfolgen können, setzt sich für uns die Handlung erst richtig zusammen. Dies erhöht die Spannung der Geschichte und macht mir beim Lesen mehr Freude als einfaches Abhandeln einer Story.


    Das wichtigste in einem Buch sind starke Figuren mit Charakter. Dies konnte Brandon Sanderson mehr als befriedigend umsetzen. Besonders die schlaue Schallan und der heldenhafte Kaladin haben es mir angetan und ich bin sehr gespannt, wie es mit ihnen weitergeht. Charaktere, die mir ans Herz gewachsen sind und deren Schicksale mich emotional sehr mitgerissen haben.


    Ein besonderes Highlight des Buches ist seine Grafik. Schon beim aufklappen des Buchdeckels kommt das erste Kunstwerk - eine Karte von Roschar - zum Vorschein. Weitere Folgen zu Beginn jedes Kapitels. Auf einigen Seiten sind Aufzeichnungen und Notizen der Charaktere abgebildet. Ein wahrer Augenschmaus, die wir Greg Call, Isaac Stewart und Ben McSweeney zu verdanken haben.


    FAZIT:


    „Der Weg der Könige“ ist ein toller High Fantasy Roman, der zwar einige Längen hat, aber dennoch von mir als Leseempfehlung ausgezeichnet wird. Man sollte sich jedoch direkt den zweiten Band der Sturmlicht Chroniken „Der Pfad der Winde“ zulegen, da die letzten ca. 200 Seiten regelrecht verschlungen werden und mit einem bösen Cliffhanger enden...

    KLAPPENTEXT:


    Julia ist nicht mehr da. Julia der umschwärmte Mittelpunkt jeder Party, die alle Schwierigkeiten einfach weglachte. Julia, die aus einem Unterrock ein tolles Kleid zaubern konnte und sich immer in die falschen Typen verliebte. Julia, die Amys beste Freundin war.
    Warum hat Amy den Unfall überlebt und Julia nicht? In ihrer Verzweiflung beginnt Amy, ihre Gefühle zu Papier zu bringen. Und plötzlich steht die Frage im Raum, was in der Unglücksnacht wirklich geschah ...


    ZUR AUTORIN:


    Elizabeth Scott , geboren 1972 in Süd-Virginia, arbeitete schon in der IT-Branche, als Verkäuferin und als Sekretärin. Sie hat bereits mehrere Bücher geschrieben, von denen bisher zwei ins deutsche übersetzt wurden.



    EIGENE MEINUNG:


    Es gibt eine lange Liste an Dingen, die ich an diesem Buch mochte. Ganz oben steht darauf: die Geschichte ist nicht abgedroschen, könnte aber dennoch genau so im realen Leben passiert sein. Sie ist unglaublich traurig und trotzdem mochte ich sie sehr sehr gern. Die Autorin entfernt sich von jeglichem schwarz-weiß Gefüge, sondern lässt den Leser selbst denken. Dies sind nur einmal die wichtigsten positiven Aspekte an einem Buch, das mich unglaublich nachdenklich gestimmt hat.


    Im Mittelpunkt der Geschichte steht das Wort „Schuld“. Wer ist Schuld an wessen Handeln und welches Ereignis zieht unvermeidlich negative Konsequenzen nach sich? Auch hier lässt die Autorin wieder das Ergebnis offen. Jeder kann sich seine eigene Meinung darüber bilden, wer woran Schuld ist und wem man die Schuld geben will. Elisabeth Scott gelingt es, den Leser vom Schienendenken abzubringen. Immer wieder beleuchtet sie Julias Unfall, Julias und Amys gemeinsame Zeit, Amys Zeit ohne Julia und die familiären Situationen aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Das gelingt ihr so heimlich und leise und ohne dabei von Amys Erzählperpektive abzulenken, dass ihre Leser kaum merken, wie sie dazu gebracht werden ihre Perspektive zu verändern und ein komplexes Gefüge wahrzunehmen, und nicht nur die beiden Mädchen, die auf Partys zu viel getrunken haben. Sie erinnert uns daran, dass wir die Möglichkeit haben unter die Oberfläche zu schauen und dadurch Vorurteile im Keim zu ersticken.


    Sehr real an der Geschichte ist: es gibt viel zu viele Jugendliche, deren Leben aus dem Ruder läuft. Und auch die Situation in Amys Schule ist sicher auch sehr Lebensecht. Gerade was die Machtstrukturen einiger Cliquen und den damit verbundenen Gesellschaftsdruck angeht. Hört sich gerade ein bisschen so an wie das, was in allen Jugendbüchern thematisiert wird, aber ich kann euch versprechen: das ist nicht der Fall!! Es ist anders. Es ist toll!!


    Amy geht es nach Julias Tod richtig schlecht. Sie führt ein Notizbuch in dem sie Briefe an Julia schreibt. Alle beginnen mit der Aufzählung der Tage, die Amy nun schon ohne Julia verbringt. Es ist unheimlich traurig, ich welchem Tief sich Amy befindet. Als Leser wird man sehr stark mitgerissen. Ich hatte mehr als einmal Tränen in den Augen, konnte das Buch aber nicht aus der Hand legen, weil es so fesselnd ist. Dabei bindet uns nicht die Sensationslust und Gier nach traurigen Geschichten an die Story, sondern die Schreibe und die Art, mit der die Autorin eine wirklich bewegende Geschichte erzählt.


    FAZIT:


    „Love you, hate you, miss you“ - ein Titel, der kaum treffender sein könnte für ein Buch, das über Freundschaften, Liebe und Hass spricht und die Dinge, die fehlen im Leben.
    Ein traurig-schönes und sehr bewegendes Buch, das zum Nachdenken anregt und von jedem, egal welchen Alters, gelesen werden sollte.

    KLAPPENTEXT:


    Die junge Elidar erhält ihre magische Ausbildung in der mächtigen Gemeinschaft der Dunklen Nigh. Dort begegnet sie auch ihrer ersten großen Liebe. Doch dann kündigt sich Unheil an, und Elidar muss ihre Heimat und ihren Liebsten verlassen um sich auf die Suche nach ihrer wahren Heimat zu machen. Denn Elidar ist die Einzige, die ihre Welt noch retten kann.


    ZUR AUTORIN:


    Susanne Gerdom, geboren und aufgewachsen in Rheinhausen am Niederrhein ist sehr vielseitig. Sie absolvierte eine Lehre als Buchhändlerin, arbeitete als Schauspielerin und Regisseurin und betrieb mit Freunden ein kleines Theater, bevor sie 2000 freiberufliche Autorin wurde. Sie schreibt hauptsächlich Fantasy und Science-Fiction Werke. Unter anderem auch unter dem Pseudonym Frances G. Hill („Sturm im Elfenland“).


    EIGENE MEINUNG:


    „Elidar: Magierin der Drachen“ ist eine Fantasy Geschichte, die angesiedelt in einer Gegend ähnlich dem alten China, mit viel Magie und der richtigen Mischung aus Abenteuer und Romantik, so manchen Leser begeistern kann.
    Hauptcharakter des Romanes ist Elidar, Nachkomme einer wichtigen Drachendynastie und dadurch mit viel Macht ausgezeichnet. Zu ihrer Geschichte gelangen wir jedoch durch die junge Straßendiebin Tajo, die sich als Junge ausgibt und durch einen dummen Fehler in die Hände der Dkhev gelangt, die sie zu einem alten Magier in die Lehre schicken. Dort kreuzen sich Tajos und Elidars Wege und man stellt einige Verbindungen im Lebenslauf der beiden fest.
    Susanne Gerdom gelingt dadurch, dass sie Tajos Schicksal in Elidars Geschichte einwebt, den Leser in die Geschehnisse hinein zu ziehen. Die Idee „das Pferd von hinten aufzuzäumen“ finde ich gar nicht schlecht, da es mal etwas anderes ist als stumpf Elidars Erlebnisse zu erzählen. Sprachlich ist die Autorin wirklich gut, was mir sehr gefallen hat, dennoch ist es ihr leider nicht gelungen mich wirklich in ihren Bann zu ziehen.
    Das Ambiente des Buches ist sehr mystisch, was vor allem daran liegt, dass es irgendwie an alte chinesische Sagen erinnert. Der Leser lernt sehr viel neues kennen, was auf der einen Seite erfrischend ist, auf der anderen aber auch dazu führt, dass er sich zunächst mal einen Überblick verschaffen muss.
    Die Charaktere sind sehr facettenreich. Es gibt einige Sympathieträger, aber auch diejenigen, die man so gar nicht mag. Vieles, das vorhersehbar war, aber auch einiges, das ganz neu war. So hätte ich z.B. anfangs nicht erwartet, dass meine Lieblingsfigur des Buches noch zu meiner Lieblingsfigur wird, da ich ihn/sie (ich will mal nicht zu viel verraten) anfangs furchtbar unfreundlich und grummelig fand.


    FAZIT:


    Obwohl „Elidar: Magierin der Drachen“ damit beworben wird ein Buch für alle „Eragon“-Fans zu sein, muss ich sagen, dass man die beiden Bücher nicht wirklich vergleichen kann. „Elidar“ ist viel epischer, reifer, mit ganz anderem Ambiente, aber unbedingt was für Drachenfans.
    Leider hat es mich nicht so in seinen Bann gezogen,obwohl es kaum Längen hat und über eine spannende Geschichte verfügt.