Amanda, Codename Iris, ist Mitglied der geheimen Organisation Annum Guard. Sie reist durch die Zeit, um Verbesserungen am Weltgeschehen vorzunehmen und so für die Menschheit gefährdende Ereignisse abzuwenden. Bisher hat das recht gut geklappt, aber seit die neue Chefin da ist, bekommt Amanda besonders viel Aufmerksamkeit. Leider in negativer Form. Alles was sie macht, stößt bei Bonner auf Missfallen.
Diese verkennt jedoch Amandas eigensinnigen Kopf. Vor allem dann, als Mitglieder des Annum Guards spurlos verschwinden und Amanda in Aufzeichnungen – die sie verbotenerweise angeschaut hat – auf den Vermerk einer Person namens „XP“ stößt. Wer ist dieser geheimnisvolle Fremde? Was hat er mit den Entführungen zu tun? Gemeinsam mit den anderen Agenten begibt sie sich auf die Suche. Verbotene Ermittlungen und voller Einsatz. Darunter leidet nicht nur ihre offizielle Arbeit, sondern auch ihre Beziehung zu Abe, ihrer großen Liebe und Enkel des Gründers von Annum Guard.
Den ersten Band der Zeitreise-Saga „Die achte Wächterin“ habe ich innerhalb kürzester Zeit verschlungen. Spannend vom ersten bis zum letzten Satz. Ich habe nicht damit gerechnet, dass Autorin Meredith McCardle dies im Folgeband wiederholen kann, denn eine ganze Serie durchweg spannend zu halten, ist nicht gerade einfach. Brillant hat sie diese Schwierigkeit gemeistert, mich wieder Seite für Seite ans Buch gefesselt und den ganzen Roman mit einem Ende abgerundet, das als mieser, fieser Cliffhanger bezeichnet werden kann. Ich war so geschockt, geflasht, in Panik versetzt und entrüstet, dass ausgerechnet das passiert, dass ich den letzten Abschnitt direkt mehrmals lesen musste und sofort wissen wollte, wie es weitergeht. Da nun ein wenig Wartezeit angesagt ist, habe ich mich erstmal wieder beruhigt und hoffe einfach, dass die Autorin im nächsten Band für ein Happy End sorgen wird.
Auch im zweiten Band habe ich den lockere Erzählton der Autorin als angenehm empfunden. Er ist eingängig und flüssig, so dass die Seiten nur so dahin fliegen. Neben Spannung und der lässigen Schreibe, gefällt mir vor allem Protagonistin Amanda ziemlich gut. Sie ist dickköpfig, zielstrebig - in einer etwas eigenen Kombination aus Faulheit, aber dem unbedingten Drang ihre Ideen durchzusetzen- und trotz dieser, in einer Gemeinschaft durchaus zu Reibereien führenden Charaktereigenschaften, sehr liebenswert und hilfsbereit. Sie ist risikofreudig und handelt manchmal unüberlegt, was ihre Mitmenschen auf die Palme, dem Leser aber jede Menge flotte und meist unvorhersehbare Handlungsstränge bringt.