KLAPPENTEXT:
Es gibt sie die perfekten Mamis und Bilderbuch-Mütter, die sich nur über Kochrezepte, Klavierlehrer und Kinderfrauen austauschen. Doch eigentlich sind sie der Albtraum jeder Vorstadtsiedlung. Dagegen hilft nur eins. Sich zusammenrotten und eine kreative Gegenbewegung gründen: die „Mütter-Mafia“! Ab jetzt müssen sich alle braven Muttertiere warm anziehen ...
ZUR AUTORIN:
Kerstin Gier, geboren 1966, lebt mit Mann und Kindern in der Nähe von Bergisch Gladbach, schreibt nicht nur sehr unterhaltsame Bücher, sondern kann auch ganz toll vorlesen. Ihr Debütroman „Männer und andere Katastrophen“ wurde mit Heike Makatsch verfilmt, es folgten weitere Bestseller. Unter anderem „Ein unmoralisches Sonderangebot“ die Edelsteintrilogie bestehend aus „Rubinrot“, „Saphirblau“ und Smaragdgrün“ und ihrem neusten Roman „Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner“.
„Die Mütter-Mafia“ ist der erste Teil einer Reihe. Ihm folgt „Die Patin“ und „Gegensätze ziehen sich aus“.
EIGENE MEINUNG:
Schon lange schwärmen mir Freundinnen von Kerstin Gier vor. Letztes Jahr habe ich dann endlich die Edelstein-Trilogie gelesen und war sehr entzückt von ihrer locker leichten Schreibe. Auf der letztjährigen lit.COLOGNE war ich dann auf Kerstin Giers Lesung zu „Smaragdgrün“ und war hellauf begeistert von ihrer charmanten und witzigen Art. Seitdem wurde ich darauf gedrängt auch Kerstins Chicklit Romane zu lesen. Ein Genre, das mir eigentlich nicht so hundert prozentig zu sagt. Vor ein paar Tagen habe ich dann meiner Mama „Die Mütter-Mafia“ aus der Leihbücherei mitgebracht und mit den Worten: „Hier, das passt zwar weder zu dir noch zu mir, weil wir keine Kinder haben, soll aber ganz lustig sein.“ Das war sehr falsch gedacht von mir, denn erstens muss man keine Kinder besitzen um „Die Mütter-Mafia“ zu mögen und zweitens ist mögen echt untertrieben. Denn als meine Mutter laut lachend auf dem Sofa saß, konnte auch ich nicht widerstehen und ich muss sagen: Diese Reihe macht süchtig!! Der Folgeband „Die Patin“ ist bereits zur Hälfte gelesen und der dritte Teil „Gegensätze ziehen sich aus“ liegt auch schon bereit.
Constanze versteht die Welt nicht mehr, als ihr Ehemann Lorenz ihr sagt, dass er sich von ihr trennen möchte. Natürlich ist keine andere Frau im Spiel, aber man habe sich eben auseinander gelebt. Constanze, die direkt vom elterlichen Bauernhof in Pellworm über einen kleinen Umweg eines Psychologiestudiums und die Affäre mit WG-Mitbewohner Jan, direkt in die Ehe mit dem gutsituierten und gebildeten Oberstaatsanwalt Lorenz Wischnewski schlitterte, steht nun vor einem Berg schier unlösbarer Probleme.
Ohne Ausbildung und Geld, aber mit einer pubertierenden 14-jährigen Tochter und einem fast 5-jährigen Sohn mit empfindlichem Magen, steht sie nun da und ist ein wenig verloren. Immerhin darf sie in das hässliche Haus der verstorbenen Noch-Schwiegermutter ziehen. Dort macht sie Bekanntschaft mit Nachbarn, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Die aufgeschlossenen und tatendurstige Mimi und ihr hilfsbereiter und attraktiver Ehemann Ronnie und Familie Hempel, die nichts weiter zu tun haben als Nachbarn für unsinnige Delikte zu verklagen und deren Tochter Gitti eine Tochter namens Marie-Antoinette hat – Vater unbekannt.
Als Constanze und Mimi auch noch Anne, die Königin des Beckenbodens kennen lernt, sind die drei, gemeinsam mit Trudi, Fachfrau für Esoterik und alles Übersinnliche, ein unschlagbares Team. Und das müssen sie auch sein, denn in der Insektensiedlung herrscht eine Gemeinschaft, die sich die Mütter-Society nennt und Müttern besteht, die man lieber nicht zu seinem Freundeskreis zählen möchte. Diese trimmen ihre Kinder schon von klein auf zu Sprachengenies und Musikern, allesamt sind hochbegabt oder mindestens mal unglaublich talentiert. Gespielt werden nur pädagogisch wertvolle Spiele und als Spielkameraden kommen nur Kinder von gutbetuchten und für die Gesellschaft wichtigen Eltern in Frage.
So wie Hebamme Anne die „Königin des Beckenbodens“ ist, ist Kerstin Gier die „Königin der Lachmuskeln“. Ich habe nur in den aller seltensten Fällen beim Lesen laute Gefühlsausbrüche, aber auch ich konnte nicht an mich halten, wenn Constanze mal wieder in ein Fettnäpfchen getreten ist. Kerstin Gier schreibt so wunderbar witzig, charmant und nimmt mit einer ordentlichen Portion Sarkasmus die Mütter-Society ganz ordentlich auf die Schippe.
FAZIT:
Kerstin Giers „Mütter-Mafia“-Reihe ist eine süchtigmachende, lautstark-zum-lachen-bringende, überaus tolle Leseempfehlung, die ich allen, die gern mal wieder herzlich lachen möchten ausdrücklich ans Herz legen kann.