Beiträge von pepperann

    KLAPPENTEXT:
    Es gibt sie die perfekten Mamis und Bilderbuch-Mütter, die sich nur über Kochrezepte, Klavierlehrer und Kinderfrauen austauschen. Doch eigentlich sind sie der Albtraum jeder Vorstadtsiedlung. Dagegen hilft nur eins. Sich zusammenrotten und eine kreative Gegenbewegung gründen: die „Mütter-Mafia“! Ab jetzt müssen sich alle braven Muttertiere warm anziehen ...


    ZUR AUTORIN:
    Kerstin Gier, geboren 1966, lebt mit Mann und Kindern in der Nähe von Bergisch Gladbach, schreibt nicht nur sehr unterhaltsame Bücher, sondern kann auch ganz toll vorlesen. Ihr Debütroman „Männer und andere Katastrophen“ wurde mit Heike Makatsch verfilmt, es folgten weitere Bestseller. Unter anderem „Ein unmoralisches Sonderangebot“ die Edelsteintrilogie bestehend aus „Rubinrot“, „Saphirblau“ und Smaragdgrün“ und ihrem neusten Roman „Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner“.
    „Die Mütter-Mafia“ ist der erste Teil einer Reihe. Ihm folgt „Die Patin“ und „Gegensätze ziehen sich aus“.


    EIGENE MEINUNG:
    Schon lange schwärmen mir Freundinnen von Kerstin Gier vor. Letztes Jahr habe ich dann endlich die Edelstein-Trilogie gelesen und war sehr entzückt von ihrer locker leichten Schreibe. Auf der letztjährigen lit.COLOGNE war ich dann auf Kerstin Giers Lesung zu „Smaragdgrün“ und war hellauf begeistert von ihrer charmanten und witzigen Art. Seitdem wurde ich darauf gedrängt auch Kerstins Chicklit Romane zu lesen. Ein Genre, das mir eigentlich nicht so hundert prozentig zu sagt. Vor ein paar Tagen habe ich dann meiner Mama „Die Mütter-Mafia“ aus der Leihbücherei mitgebracht und mit den Worten: „Hier, das passt zwar weder zu dir noch zu mir, weil wir keine Kinder haben, soll aber ganz lustig sein.“ Das war sehr falsch gedacht von mir, denn erstens muss man keine Kinder besitzen um „Die Mütter-Mafia“ zu mögen und zweitens ist mögen echt untertrieben. Denn als meine Mutter laut lachend auf dem Sofa saß, konnte auch ich nicht widerstehen und ich muss sagen: Diese Reihe macht süchtig!! Der Folgeband „Die Patin“ ist bereits zur Hälfte gelesen und der dritte Teil „Gegensätze ziehen sich aus“ liegt auch schon bereit.
    Constanze versteht die Welt nicht mehr, als ihr Ehemann Lorenz ihr sagt, dass er sich von ihr trennen möchte. Natürlich ist keine andere Frau im Spiel, aber man habe sich eben auseinander gelebt. Constanze, die direkt vom elterlichen Bauernhof in Pellworm über einen kleinen Umweg eines Psychologiestudiums und die Affäre mit WG-Mitbewohner Jan, direkt in die Ehe mit dem gutsituierten und gebildeten Oberstaatsanwalt Lorenz Wischnewski schlitterte, steht nun vor einem Berg schier unlösbarer Probleme.
    Ohne Ausbildung und Geld, aber mit einer pubertierenden 14-jährigen Tochter und einem fast 5-jährigen Sohn mit empfindlichem Magen, steht sie nun da und ist ein wenig verloren. Immerhin darf sie in das hässliche Haus der verstorbenen Noch-Schwiegermutter ziehen. Dort macht sie Bekanntschaft mit Nachbarn, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Die aufgeschlossenen und tatendurstige Mimi und ihr hilfsbereiter und attraktiver Ehemann Ronnie und Familie Hempel, die nichts weiter zu tun haben als Nachbarn für unsinnige Delikte zu verklagen und deren Tochter Gitti eine Tochter namens Marie-Antoinette hat – Vater unbekannt.
    Als Constanze und Mimi auch noch Anne, die Königin des Beckenbodens kennen lernt, sind die drei, gemeinsam mit Trudi, Fachfrau für Esoterik und alles Übersinnliche, ein unschlagbares Team. Und das müssen sie auch sein, denn in der Insektensiedlung herrscht eine Gemeinschaft, die sich die Mütter-Society nennt und Müttern besteht, die man lieber nicht zu seinem Freundeskreis zählen möchte. Diese trimmen ihre Kinder schon von klein auf zu Sprachengenies und Musikern, allesamt sind hochbegabt oder mindestens mal unglaublich talentiert. Gespielt werden nur pädagogisch wertvolle Spiele und als Spielkameraden kommen nur Kinder von gutbetuchten und für die Gesellschaft wichtigen Eltern in Frage.
    So wie Hebamme Anne die „Königin des Beckenbodens“ ist, ist Kerstin Gier die „Königin der Lachmuskeln“. Ich habe nur in den aller seltensten Fällen beim Lesen laute Gefühlsausbrüche, aber auch ich konnte nicht an mich halten, wenn Constanze mal wieder in ein Fettnäpfchen getreten ist. Kerstin Gier schreibt so wunderbar witzig, charmant und nimmt mit einer ordentlichen Portion Sarkasmus die Mütter-Society ganz ordentlich auf die Schippe.


    FAZIT:
    Kerstin Giers „Mütter-Mafia“-Reihe ist eine süchtigmachende, lautstark-zum-lachen-bringende, überaus tolle Leseempfehlung, die ich allen, die gern mal wieder herzlich lachen möchten ausdrücklich ans Herz legen kann.

    KLAPPENTEXT:
    Ende des 12. Jahrhunderts gilt nur das als Wahrheit, was der Klerus von der Kanzel und der Adel mit dem Schwert diktiert. Ein Mann aus einfachen Verhältnissen ist nicht bereit, dies hinzunehmen: Walther von der Vogelweide erkennt, dass auch seine Worte gefährliche Waffen sind, und beginnt mit List und Lautenspiel, diejenigen zu bekämpfen, die nur ihre eigene Herrlichkeit kennen. Doch selbst ein Mann wie Walther kann in die Knie gezwungen werden – von einer Frau, die alles tut, um ihre Träume zu verwirklichen: Als Jüdin hat Judith keine Rechte. Sie darf nur hoffen, gut verheiratet zu werden. Und doch gelingt ihr das schier Unmögliche: Sie studiert als eine der wenigen Frauen in Salerno in Heilkunde. Als Magistra zieht sie von Hof zu Hof und beginnt wie Walther Einfluss auf Menschen und die Geschicke des Landes zu nehmen. Das bringt die beiden immer wieder in tödliche Gefahr ...
    ZUR AUTORIN:
    Tanja Kinkel wurde 1969 in Bamberg geboren, gewann mit 18 ihre ersten Literaturpreise, veröffentlichte mit 21 Jahren ihren ersten Roman, studierte in München und gründete 1992 die Kinderhilfsorganisation Brot und Bücher e.V. Ihre zahlreichen Romane wurden in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzt. Zu ihren bekanntesten Werken zählen „Die Puppenspieler“, „Die Söhne der Wölfin“, „Götterdämmerung“ und „Venuswurf“.
    EIGENE MEINUNG:
    Ich finde es immer etwas schwierig für mich einen passenden historischen Roman zu finden, denn entweder sind sie zu schmalzig, - alles dreht sich nur um die verlorene oder verbotene Liebe - , oder sie sind so voll mit politischen bzw. royalen Machtspielchen, dass man hinterher nicht mehr weiß welcher König / Bischof / Graf gegen wen intrigiert hat. Tanja Kinkel ist es gelungen eine ziemlich gute Mischung aus beidem hin zu bekommen und hat mich damit in eine spannende Geschichte in einer interessanten Zeit entführt.
    Protagonist ihres Romans ist Walther von der Vogelweide. Der wohl bekannteste Minnesänger aller Zeiten. Auch mir war sein Name ein Begriff, doch ich wusste überhaupt nichts über ihn. Das ist auch kein Wunder, denn trotz seiner Bekanntheit weiß man recht wenig über sein Leben. Sein Geburtsort ist unbekannt, man weiß jedoch, dass er in etwa zwischen 1170 und 1230 gelebt hat. Tanja Kinkel hat gerade diese Wissenslücken genutzt und Walther einfach eine tolle Geschichte angeschrieben.
    Ihm zur Seite stellt sie die (frei erfundene) jüdische Ärztin Judith, die eine wirklich tolle und bewundernswerte Frau ist. Taff, mutig und sehr selbstbewusst, mit dem ein oder anderen kleinen Makel gelangt sie recht schnell in die Herzen der Leser. Sie ist, wie man so schön sagt, eine „Frau aus dem Volk“ und hat es nicht einfach in ihrem Leben. Immer wieder begegnen ihr Gewalt und Ablehnung auf Grund ihres Geschlechts und ihrer Religion. Immer wieder erschütternd, wie Menschen aufgrund dessen diskriminiert wurden und es auch heute immer noch werden.
    Wie verblendet die Menschen damals vor allem dadurch waren, was ihnen Kleriker und Kirchendiener vor beteten, ohne darauf zu achten, welche Leistung bzw. welche Qualifikationen die jeweilige Person hat. Unerschütterlich und naiv war ihr Gottvertrauen vor allem in Judiths Berufsgruppe des Medicus, in dem man auf gar keinen Fall irgendwelche wissenschaftlichen Neuerungen oder Erkenntnisse anerkennen wollte.
    Doch Judith hat Glück im Unglück und trifft nicht nur in Walther, sondern auch in Irene von Byzanz eine Vertraute, die ihre Augen öffnet für Judiths Können und deren Persönlichkeit. Als diese Philipp von Schwaben heiratet, geraten beide Frauen in die mächtigen Kreuzfeuer der mittelalterlichen Politik.
    Die Beziehung zwischen Judith und Walther ist das Besondere an dem Buch. Ihr ewiges hin und her und vor und zurück macht beim Lesen sehr viel Freude und auch die ränkeschmiederei der Beiden ist eine wahrer Genuss. Aber was wäre das Mittelalter ohne Tod, Krankheiten und Gewalt und so ist Autorin Tanja Kinkel nicht zimperlich und lässt ihre Leser mit so manchem Verlust kämpfen. Dabei kann einem schon mal der ein oder andere Kloß in den Hals geraten und vorsichtig auf die Tränendrüse drücken …
    Ein fulminantes Finale lässt mich das Buch schließen mit den Gedanken: „Es hat mal wieder Spaß gemacht ein Buch von Tanja Kinkel zu lesen (wie gut, dass sich zwei weitere auf meinem SuB befinden ;)).“ Ihre Geschichten sind nicht zu abgehoben, nicht kitschig und gut durchdacht, wunderschön bildlich beschrieben und lassen sich flüssig lesen. Was will man mehr, um gut unterhalten zu werden. Einen kleinen Abzug bekommt „Das Spiel der Nachtigall“ allerdings doch: obwohl Tanja Kinkel wirklich schön schreibt, hätten es ein paar Seiten weniger auch getan, denn an ein paar wenigen Stellen wird es doch etwas langatmig. Das bessert sich aber nach den ersten dreihundert Seiten und dank ihrer klaren Schreibe lässt sich das Buch wirklich schnell lesen . Also nicht von der Seitenzahl abschrecken lassen. Dank einer Auflistung der Namen aller Charaktere und deren Rolle im Buch behält man sowieso sehr gut den Überblick.


    FAZIT:
    „Das Buch der Nachtigall“ ist eine wahrer Lesegenuss für alle Fans von historischen Romanen.

    KLAPPENTEXT:
    Nichts fürchtet die in einer nahen Zukunft lebende Nina so sehr wie ihren sechzehnten Geburtstag. Obwohl die meisten Mädchen dieses Datum kaum erwarten können. Sie bekommen ein Tattoo. The Sign, und dürfen sich nun offiziell mit Jungs einlassen. Doch Nina ahnt, dass mehr hinter diesem Tattoo steckt. Als kurz darauf ihre Mutter bei einem brutalen Anschlag ums Leben kommt, erfährt Nina: Ihre Mutter gehörte zum Widerstand – und ihr tot geglaubter Vater ist am Leben, irgendwo im Untergrund. Sie setzt alles daran, ihn zu finden – und gleichzeitig sich und ihre Halbschwester vor dem Zugriff des Regimes zu schützen. Da verliebt sie sich in Sal, einen Widerstandskämpfer. Doch kann sie ihm trauen?


    ZUR AUTORIN:
    Julia Karr, in Indiana geboren, zog im Alter von 15 nach Chicago und verliebte sich in die Stadt. Sie konnte schon im Alter von 3 Jahren lesen und hat eine unersättliche Gier nach Büchern. Sie schreibt neben einer hauptberuflichen Tätigkeit.


    EIGENE MEINUNG:
    Chicago in der Zukunft: Statt Autos fahren Trannies,eine Art Shuttle, jeder Mensch hat einen Barcode, an dem man mit Hilfe von speziellen Lesegeräten die persönlichen Daten jeder Person ablesen kann, Mädchen bekommen im Alter von 16 ein Tattoo, das ihnen erlaubt sexuell tätig zu werden, außerdem können sie in ein spezielles Programm namens WELS kommen, dass ihnen eine reiche und gehobenere Zukunft verspricht, denn die Menschheit ist in verschiedene Klassen eingeteilt und hat ihrer Klasse entsprechende Ansprüche und Rechte.
    Nina ist die Tochter zweier Widerstandskämpfer und hat schon von Kindesbeinen an von ihrer Mutter gelernt, dass nichts ist wie es scheint und es sich manchmal lohnt Dinge zu hinterfragen. Ihr Vater ist schon früh gestorben und ihre Mutter Ginnie hat einen neuen Freund, der früher einen eher zwielichtigen Job bei der Regierung hatte. Ed ist der auch der Vater von Ninas kleiner Schwester Dee, doch er ist gefährlich und hat Ginnie oft verprügelt. Ginnie wird bei einem Angriff tödlich verletzt und noch auf dem Sterbebett erzählt sie Nina von ihrer Vermutung, dass deren Vater noch lebt. Nina soll ihn suchen und ihm Dees Babyalbum geben, denn darin befinden sich alle Geheimnisse …
    „The Sign“ ist sehr spannend geschrieben. Manchmal ist mir die Sprache allerdings zu jugendlich mädchenhaft. Dies hält sich jedoch in Grenzen und wirkt sich kaum negativ auf die Geschichte aus, die mich sehr mitgerissen hat. Ich hätte auch gar nicht gedacht, dass mir eine Geschichte vor einem solch futuristischem Hintergrund so zusagt. Doch da alles wirklich gut durchdacht und stimmig ist, lässt sich das Buch sehr flüssig lesen. Einzig, dass die Figuren immer das Wort „ultra“ benutzen, aht mich etwas genervt.
    Julia Karr hat einen wirklich fesselnden Jugendroman geschrieben, der an manchen Stellen so aufregend war, dass ich alles um mich herum vergessen habe. Ihr ist es gelungen die Geheimnisse der Regierung so gut zu umschreiben, dass man wirklich nur schwer dahinter kommt, was sie zu vertuschen versuchen. Dabei geht sie recht brutal mit ihren Figuren um. Gewalt und Mord stehen auf der Tagesordnung. Hinzu kommt, dass sie sehr bildlich schreibt und vor allem Gefühle so gut ausdrücken kann, so dass sich mir der Hals zu zog als Ginnie starb. Nichts ist vorhersehbar und so sind manche Ereignisse wirklich schockierend.
    „The Sign“ begeistert außerdem mit tollen Charakteren. Nina ist mutig und schlau, so wie ihre Mutter. Sie lässt sich so leicht nichts vormachen und hat ihren eigenen Kopf. Sie ist sehr misstrauisch, was ihr oft hilft, sie in manchen Situationen aber auch blockiert. Ihre besten Freunde sind Mike, Derek und Sandy. Sie kennen sich schon seit dem Kindergarten und die Verbindung zwischen ihnen ist sehr stark. Während die Jungs so sind, dass man sie selbst gern als beste Kumpels im Freundeskreis hätte, ist Sandy durch ihre naive Art eher etwas nervig. Ich hätte schon lange die Geduld mit ihr verloren, denn sie hat nichts anderes im Kopf als Jungs, Sex und Styling. Nina hat immer versucht sie zu warnen, dass sie damit irgendwann in große Gefahr gerät …
    Sal ist der heldenhafte, bewundernswerte männliche Protagonist, den nicht nur Nina, sondern auch wir Leser einfach mögen müssen und auch die ausgeflippte und sehr selbstbewusste Wei habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Meine ganz besonderen Lieblinge sind jedoch Ninas Großeltern, die ein wenig schrullig, aber sehr liebevoll sind und immer ein Lächeln auf den Lippen haben, egal was sie durchmachen müssen. Der Großvater meckert zwar manchmal, aber er hat ein gutes Herz und wird von seiner Frau liebevoll „alter Mann“ genannt.
    „The Sign: Nur zu deiner Sicherheit“ ist in sich recht abgeschlossen. Dennoch bleibt die Frage offen, welche Geheimnisse die Regierung noch alle zu vertuschen versucht. Dabei geht es um Manipulation durch Medien und die Einteilung in Menschen verschiedener Klassen. Wir könenn uns also auf einen weiteren spannenden Roman über Nina, Sal und die Machenschaften der Regierung freuen.


    FAZIT:
    „The Sign“ ist ein gut durchdachter und aufregender Jugendthriller in futuristischem Ambiente, der fesselt und mit einer spannenden Geschichte überzeugt.

    KLAPPENTEXT:
    Der 17-jährige Jay ist in der Stadt seiner Träume angelangt – ein Jahr wird er als Austauschschüler in New York, der Heimat seines verstorbenen Vaters verbringen. Gleich zu Beginn verliebt er sich in die geheimnisvolle Madison mit den Indianderaugen. Doch was er keinem zu erzählen wagt: Hin und wieder taucht ein anderes Mädchen auf, das außer ihm niemand zu sehen scheint. Sie nennt sich Ivy und er kann nicht aufhören an sie zu denken. Bis sie ihn schließlich in eine verwunschene Welt entführt, die seit Jahrhunderten kein lebender Mensch betreten hat. Als auch im New York der Gegenwart die Geister und Dämonen erwachen, beginnt für Jay ein Kampf auf Leben und Tod. Der Dämon mit dem Herzen aus Eis ist ihm auf der Spur und giert nach menschlichen Seelen. Und Jay muss sich entscheiden – zwischen zwei Mädchen, zwei Leben, zwei Wirklichkeiten ...


    ZUR AUTORIN:
    Nina Blazon, geboren 1969, aufgewachsen in Neu-Ulm, studierte Germanistik und schrieb während ihres Studiums Theaterstücke und Kurzgeschichten. Ihr erster Roman „Im Bann des Fluchträgers“ wurde mit dem Wolfgang-Hohlbein-Preis und dem deutschen Phantastik-Preis ausgezeichnet. Sie lebt nun in Stuttgart und hat mehrere erfolgreiche Jugendbücher geschrieben. Unter anderem „Faunblut“ und „Ascheherz“.


    EIGENE MEINUNG:
    Eine Rezension zu „Zweilicht“ zu schreiben fällt mir nicht gerade leicht, denn ich bin immer noch etwas zwiegespalten was meine Meinung zu diesem Jugendroman betrifft. Ich versuche mal alle positiven und negativen Aspekte des Buches, bzw. die Dinge, die mir gefallen haben und die, die ich nicht mochte, aufzulisten.
    Sehr begeistert bin ich von der Schreibe der Autorin. Schon von mehreren Freundinnen wurde mir Nina Blazon wärmstens empfohlen, irgendwie war ich aber bisher noch nicht dazu gekommen eins ihrer Bücher zu lesen. Sie schreibt sehr bildlich, in einer schönen Sprache, die nicht zu jugendlich ist und sich schnell und flüssig lesen lässt. Vor allem macht es sehr viel Spaß ihrer Erzählung zu lauschen.
    Protagonist Jay ist sympathisch und mutig, genau der richtige Charakter für einen Jugendroman. Er flieht vor seinem alten Leben, in dem er von seiner Mutter bevormundet und immer wieder mit seinem Vater verglichen wird, der die Familie verlassen hat, als Jay noch ganz klein war. Er geht dorthin, wo auch sein Vater versucht hat das große Glück zu finden. Zu seinem Onkel Matt nach New York. Dort trifft er zunächst auf die schöne Madison, in die er sich verliebt, doch plötzlich taucht noch ein anderes Mädchen auf, das außer ihm und ein paar Verrückten aus dem Park scheinbar keiner sieht. Des weiteren wird er offenbar von einem unbekannten, aber sehr bedrohlichen Wesen namens Wendigo verfolgt, dass schon seinen Vater bedroht hat. Und bevor er sich versieht ist er in eine turbulente Geschichte verstrickt, die sich eher nach einem Märchen anhört als nach der Wirklichkeit. Jay weiß kaum noch zu unterscheiden was Relität ist und was in seiner Vorstellung geschieht …
    Und nicht nur Jay ging es so, sondern auch mir. Ich mag sehr, wenn es um die alten Sagen und Geschichten über Feen geht. Und ich weiß, dass zu den Charakterzügen des alten Volkes gehört die Menschen zu verwirren und in ihre Welt zu locken, aber es reicht auch aus, wenn das mit den Figuren im Roman geschieht und nicht mit mir.
    Ich finde es spannend, wie Nina Blazon die Geschichte aufgebaut hat, war auch wirklich zum größten Teil gefesselt, aber irgendwie konnte ich dem ganzen dann doch nicht mehr so recht folgen. Wer ist nun Gut und wer Böse? Was ist nun Realität und was Schein? Was mich verwirrt hat, kann aber manch anderem als ausgefeilt erscheinen und damit sehr gut gefallen. Ich für mich muss aber sagen, ich hätte mir ein bisschen mehr Klarheit gewünscht. Auch Wendigos Rolle in der Geschichte war für mich leider nicht klar ersichtlich.
    Auf der anderen Seite macht aber gerade dies „Zweilicht“ zu einer etwas anderen Geschichte, die sich aus der Masse der Fantasy Jugendromane heraushebt. Wie gesagt, es fällt mir ganz schwer, mich auf eine Bewertung fest zu legen. Ich gebe allerdings doch eher weniger Sterne, denn trotz der vielen Spannung, facettenreicher Charaktere und tollen Schreibe der Autorin, habe ich einfach nicht richtig durch die Geschichte durchgeblickt und werde sie deshalb vermutlich auch schnell wieder vergessen. Trotzdem werde ich weitere Bücher von Nina Blazon lesen, denn sie hat mich auch neugierig gemacht auf weitere Geschichten.
    Zum Ende noch ein großes Lob an den cbt Verlag, der mal wieder einen wunderschönen Schutzumschlag gestaltet hat. Mit diesen zauberhaften Buchrücken macht es einfach Spaß die Bücher des Verlags im Regal aufzureihen und zu betrachten (und natürlich zu lesen).


    FAZIT:
    „Zweilicht“ ist Mischung aus modernem Märchen,alten Sagen, Abenteuer und Spannung und einer ordentlichen Portion Liebe und Romantik. Wer dies mag und die Jugendfantasy gerade etwas eintönig findet ist mit diesem Buch genau richtig bedient.

    KLAPPENTEXT:
    Was ist deine Bestimmung? In einer Welt, in der Loyalität alles ist, kann deine Entscheidung das Leben von Grund auf verändern...
    Altruan – die Selbstlosen. Candor – die Freimütigen. Ken – die Wissenden. Amite – die Friedfertigen. Und schließlich Ferox – die Furchtlosen …
    Fünf Fraktionen, fünf völlig verschiedene Lebensformen sind es, zwischen denen Beatrice wie alle Sechzehnjährigen ihrer Welt wählen muss. Ihre Entscheidung wird ihr ganzes künftiges Leben bestimmen, denn die Fraktion , der sie sich anschließt, gilt fortan als ihre Familie.
    Doch der Eignungstest, der über Beatrices innere Bestimmung Auskunft geben soll, zeigt kein eindeutiges Ergebnis. Sie ist eine Unbestimmte, sie trägt mehrere widerstreitende Begabungen in sich. Damit gilt sie als Gefahr für die Gemeinschaft. Beatrice entscheidet sich, ihre bisherige Fraktion, die Altruan, zu verlassen, und schließt sich den wagemütigen Ferox an. Dort aber gerät sie ins Zentrum eines Konflikts, der nicht nur ihr Leben, sondern auch das all derer, die sie liebt, bedroht ...


    ZUR AUTORIN:
    (Quelle: cbt)
    Veronica Roth studierte an der Northwestern University in Chicago Creative Writing. Im Alter von nur 20 Jahren schrieb sie während ihres Studiums den Roman, der später „Die Bestimmung“ wurde und mit dem sie in den USA auf Anhieb die Bestsellerlisten stürmte.


    EIGENE MEINUNG:
    Endlich eine Dystopie nach meinem Geschmack. Endlich eine Geschichte, in der die Möglichkeiten, die das Genre „Dystopie“ bietet, auch einmal ausgeschöpft werden. Endlich geht es richtig zur Sache. Kein Halt vor Gewalt, Lügen und Manipulation. Ich bin begeistert.
    Beatrice gehört zur Fraktion der Altruan. Dies ist die Fraktion der Selbstlosen, was bedeutet, dass andere immer an erster Stelle stehen, dass nicht auf Äußerlichkeiten geachtet wird, dass man nicht neugierig und schon gar nicht wissbegierig und egoistisch zu sein hat. Dies alles fällt Beatrice recht schwer. Vor allem ihre Neugier kann sie kaum zügeln, was ihr bei den Altruan manch rügenden Blick einhandelt. Jeden Morgen, wenn sie zur Schule geht, sieht sie, wie die Ferox aus einem fahrenden Zug springen. Denn sie sind mutig, kennen keine Angst. Aber vor allem haben sie Spaß und vermitteln ein Gefühl der Freiheit. Diese Freiheit ist es, die eine ungeahnte Sehnsucht in Beatrice weckt.
    In ihrem 16. Lebensjahr muss sie zu einem Eignungstest und danach eine Wahl treffen, zu welcher Fraktion sie künftig gehören möchte. Auch wenn es Beatrice mehr als schwer fällt eine Entscheidung zu treffen, wählt sie die Fraktion der Ferox, auch wenn das bedeutet, dass sie ihre Eltern wohl nie wieder oder nur ganz selten sehen wird. Doch sie fühlt sich nun einmal fehl am Platz und so bleibt ihr nichts anderes übrig als die Fraktion zu wechseln, obwohl sie beim Eignungstest keine eindeutiges Ergebnis erzielte, was sie als Unbestimmte kennzeichnet. Tori, die Testerin, warnt sie über dieses Ergebnis zu sprechen, denn damit würde sie die Aufmerksamkeit der Anführer auf sich ziehen. Welche Bedeutung das für sie hat muss Beatrice, die ihren Namen in Tris ändert, schmerzlich am eigenen Leib erfahren …
    Die Ferox ist der Clan der Mutigen. Um dort zu bestehen müssen die Neuankömmlinge harte Prüfungen durchleben, die sie mehr als einmal in oft tödliche Gefahr bringen. Und nicht nur die Prüfungen, sondern auch der Druck, der dadurch entsteht, wird zu einer psychischen Belastung für die Jugendlichen, der nicht jeder von ihnen stand hält.
    Die Bevölkerung teilte sich in verschiedene Fraktionen, weil sie unterschiedlicher Meinung waren, was wohl Krieg unter den Menschen auslöst. Die Ferox sind der Meinung es ist Ängstlichkeit, die Ken glauben die Unwissenheit ist Schuld und so weiter. Tris durchlebt allerdings Erfahrungen, die mir als Leser schon relativ schnell klar machen, dass eine Aufteilung in Sparten nicht DIE Lösung der weltlichen Probleme ist. Die Autorin nimmt damit auch Kritik an denjenigen, die engstirnig ihre Meinung vertreten wollen und nicht einsehen, dass niemals nur einer allein und niemals nur eine Meinung zu einem friedvollen Ergebnis führen können. Man benötigt die Vielfältigkeit der Menschen, um zu einer einheitlichen Lösung zu kommen. Dies bekommt auch Tris auf schmerzvolle Art und Weise zu spüren. Mit ihrem Hang das auszusprechen was sie denkt, ihre eigene Meinung zu haben und sich nicht in eine Schublade stecken zu lassen, eckt sie nicht nur an, sondern bringt sich in eine tödliche Gefahr...
    Ich muss sagen, mir war ein wenig die Lust an Dystopien vergangen. Da eine Freundin aber „Die Bestimmung“ schon im englischen Original gelesen und empfohlen hat, habe ich mich doch noch mal dran gewagt und ich habe es auf keiner einzigen Seite bereut. „Die Bestimmung“ lässt sich gerade zu verschlingen und ich bin echt traurig, dass es jetzt noch so lange dauert, bis ich die Fortsetzung lesen kann. Manipulation, Gier und Menschen, die ihre Machtposition ausnutzen, machen „Die Bestimmung“ zu einem absolut spannenden Buch, das einem an einigen Stellen bis ins Mark geht, so schonungslos ist Autorin Veronica Roth mit ihren Figuren. Es gelingt ihr mit wenigen Worten eine unglaublich düstere und spannende Atmosphäre zu schaffen.
    Ihre Charaktere haben alles, was gute Figuren haben müssen. Es gibt diejenigen die wir lieben, diejenigen die wir bewundern, diejenigen, die wir hassen und vor allem diejenigen vor denen sogar wir Leser uns fürchten.


    FAZIT:
    „Die Bestimmung“ ist eine Geschichte, die aus dem Meer der Dystopien weit heraus ragt und mich mit Machtspielchen und schonungslosen Erlebnissen in ihren Bann gezogen hat. Eine mutige Protagonistin und ein geheimnisvoller männlicher Hauptdarsteller runden das Ganze zu einem wahrhaftigen Must-Read der Jugendliteratur ab.

    KLAPPENTEXT:
    Richard wächst im Kinderheim auf. Erst mach über fünfundzwanzig Jahren meldet sich seine Schwester:“Willst du Mama noch mal sehen?“ Gemeinsam brechen sie auf, und Richard berichtet, wie es ihm ergangen ist. Er erzählt von der Eruieherin Merle und seiner Geliebten Pia, von Flavio, seinem besten Freund, von Prügeleien und von seinem Versuch, eine Familie zu finden. Der Leser wird zum Mitwisser seiner Lebenslügen, zum Komplizen seines Versteckspiels. Er begleitet Richard auf der Suche nach dem Ursprung seiner Einsamkeit.


    ZUM AUTOR:
    Mirco Buchwitz, wurde 1974 geboren und lebt in Hannover. Er produzierte eine Mischung aus Kurzprosa, Kabarett, Spoken Word und Musik, seine Texte wurden in verschiedenen Anthologien und Zeitschriften veröffentlicht, seine Hörspiele liefen im Radio. Er trat im Quatsch Comedy Club auf, im Orpheum und in der Lach- und Schießgesellschaft und gewann unter anderem den Kabarett Kaktus.


    EIGENE MEINUNG:
    „Nachtleben“ hat sehr viele Emotionen in mir geweckt. Es hat mich berührt, gefesselt, provoziert, zum Weinen, zum Lachen und zum Staunen gebracht und vor allem hat es mich maßlos begeistert. Autor Mirco Buchwitz hat eine Geschichte kreiert, die so oder so ähnlich in der wahren Welt leider viel zu häufig vorkommt und dennoch einzigartig ist, denn es ist die Geschichte zweier Geschwister, deren Leben aus Lug und Trug besteht, die Dinge erlebt haben, die man eigentlich, und schon gar nicht als Kind, erleben sollte.
    Schon vom ersten Kapitel an, das im Jahr 1980 spielt – Richard ist zu dem Zeitpunkt 9, seine Schwester einige Jahre jünger – wird der Leser ins kalte Wasser geschmissen, denn Mirco Buchwitz ist schonungslos und versucht nichts zu beschönigen. Richard und Ingrid leben zu diesem Zeitpunkt noch bei ihrer Mutter, die ihr Leben mit Alkohol und Drogen zu Grunde richtet und von einem Mann abhängig ist, der weder mit ihr noch mit den Kindern immer liebevoll umgeht. Schon im ersten Kapitel flossen bei mir die ersten Tränen und dennoch konnte ich mich nicht von der Geschichte abwenden, gefangen von dem Sog, was wohl aus Ingrid und Richard werden würde.
    Richard kommt ins Heim, keine einfache Zeit für einen Jungen, der sich wie ein geprügelter Hund verhält: gern unbemerkt, keine Aufmerksamkeit auf sich lenkend, aber stets zur Verteidigung bereit, falls es zum Angriff kommt. Und das kommt es. Mehr als einmal in seinem Leben und so ziehen sich Angriff und Verteidigung wie ein roter Faden durch sein Leben.
    Ingrid kommt in eine Pflegefamilie, in der es ihr zwar gesundheitlich gut, emotional aber eher schlecht geht. Welches Kind übersteht schon unbeschadet die Trennung von seiner Familie …
    Dies alles erfahren wir nach und nach bzw. setzen sich die einzelnen Kapitel, die in unterschiedlichen Jahrzehnten spielen wie Bausteine zusammen. Die Bausteine eines verkorksten Lebens. Wer das Fundament für dieses Leben schuf, wie dies immer wieder dazu kam in kleinen Stücken abzubröckeln und wo das hinführt erfahren wir nach und nach. Immer mehr Verhaltensweisen Richards werden ersichtlich, wenn wir lesen, was ihm wieder fahren ist. Dabei geht der Autor sehr geschickt vor, denn meist ist es so, dass wir von einem Ereignis lesen und im Kapitel darauf, von einem vorangegangenen Ereignis, das erklärt warum Richard so handelt, wie er nun einmal handelt.
    Für mich war das Buch besonders spannend, da ich in meinem Studium der Sozialpädagogik genau solche Verhaltensweisen durch genommen habe. Wie reagiert ein Mensch auf negative Erlebnisse in seiner Kindheit? Viele von Richards Handlungen konnte ich dadurch eher nachvollziehen, verstehen nicht immer. Bei ihm ist es vor allem die Beziehungen, die gestört sind. Dadurch, dass er hauptsächlich negative Erlebnisse mit seiner Mutter hatte, ist es ihm nicht möglich jemanden wirklich an sich heran zu lassen. Er versucht es, hat dann wieder negative Erfahrungen und kann sich irgendwann nicht mehr für positives öffnen. Ein Teufelskreis, aus dem er nicht entkommen kann.
    Dieses Buch ist aber auch für Leser spannend, die keine pädagogischen oder psychologischen Vorkenntnisse haben, denn in erster Linie ist es wirklich sehr toll, weil es so stark berührt. Trotzdem bleibt der Autor auf dem Teppich. Die Erlebnisse des Protagonisten sind bis zum Ende hin sehr authentisch, wirken nicht gestellt und werden auch nicht kitschig oder übertrieben dargestellt. Richard handelt, wie er es nun einmal gelernt hat und so manches Mal hätte ich gerne an ihm gerüttelt und gesagt: „Ey, mach das doch nicht schon wieder!! So wird das nie was!!“ Vor allem was seine Lügerei angeht, war es mir ein Graus, wie er sich immer und immer mehr darin verstrickte. Und wie sollte es anders sein ist sein Leben, wie das seiner Mutter gekennzeichnet von Drogen und Alkoholexzessen. Auf seiner Reise mit Ingrid in die Schweiz, wo sie von der Mutter Abschied nehmen wollen, rollen die beiden alles Alte noch einmal auf und versuchen ihr Leben so gut es geht zu verarbeiten. Eine spannende Reise, auf der sie versuchen sich selbst zu finden.
    Sprachlich ist Mirco Buchwitz grandios. Er schreibt so wunderbar, facettenreich und erschafft eine Atmosphäre, in der man die Luft schneiden kann. Ich bin eigentlich eine schnelle Leserin, hab aber für die wenigen Seiten relativ lang gebraucht, da ich so genau gelesen habe, aus Angst irgendwas zu verpassen. Ich habe Seite um Seite verschlungen, weil ich wissen wollte wie es weiter geht, immer mit der Angst im Nacken, dass mit es mit jeder Seite auch auf das Ende der Geschichte zu geht.


    FAZIT:
    Ein großartiges Buch über ein verkorkstes Leben und seine Hintergründe, über Lügen und Wahrheiten und Lügen,die manchmal besser sind als die Wahrheit, über Freundschaft, Familie und Beziehungen. Ein Buch, das fesselt, begeistert und sehr bewegt.

    KLAPPENTEXT:
    „Du hast auf mich geschossen!“, sagte ich. Ich lag auf dem Bauch und glaubte, jeden Augenblick bewusstlos zu werden. Sie drückte die Lippen an mein Ohr. „Perry“, flüsterte sie, „es war ein schöner Abend mit dir.“
    Eigentlich wollte Perry nur schnell den Abschlussball mit der litauischen Austauschschülerin Gobi hinter sich bringen, um dann pünktlich bei seinen Jungs zu sein. Wer kann ahnen, dass sich hinter dem Mädchen in den sackartigen Kleidern eine wunderschöne Killerin verbirgt, die eine arbeitsreiche Nacht mit fünf Opfern vor sich hat?


    ZUM AUTOR:
    Joe Schreiber, geboren in Michigan, lebt nun mit seiner Familie in Pennsylvania. Bevor er selbst Bücher veröffentlichte, wirkte er als Ghostwriter und Co-Autor an verschiedenen Romanen mit. Auf Deutsch sind bereits mehrere Romane von ihm erschienen, darunter „Besessen“ und „Untot“. „Bye Bye, Crazy Chick“ ist allerdings sein erster Jugendroman.


    EIGENE MEINUNG:
    Perry Stormaire ist ein ganz normaler 17-jähriger Junge, der sich in der Schule bemüht, nach dem Jura Studium Anwalt wird und damit nicht nur in die Fußstapfen seines Vaters tritt, sondern wie immer das macht, was dieser von ihm verlangt. Er spielt in einer Band, hatte noch nie Sex und auch sonst wenig Erfolg bei Mädchen. Klar, dass er sich auf die litauische Austauschschülerin freut. Als diese jedoch ankommt ist er zunächst sehr enttäuscht. Erwartet hatte er eine exotische Schönheit, bekommen hat er ein Mädchen, das sich kleidet wie seine eigene Oma. Doch Perry macht das beste daraus, ist immer nett zu ihr und hilft ihr bei den Hausaufgaben. Als seine Eltern jedoch von ihm verlangen, dass er mit ihr auf den Abschlussball gehen soll und das auch noch an einem Abend, an dem er einen Auftritt mit seiner Band hätte, ist er mehr als entsetzt. Hätten seine Eltern gewusst in was er da hinein gerät, hätten sie ihn niemals gehen lassen...
    Schon der Prolog beginnt so spannend, dass ich völlig fasziniert die nächsten Seiten verschlungen habe. Obwohl es dabei eigentlich um eine Handlung geht, die erst gegen Ende des Romans eintritt, wird der Leser gleich ins kalte Wasser geschmissen und mit Blut und atemloser Spannung konfrontiert. Und obwohl man dadurch ein bisschen weiß, was gegen Ende passiert, nimmt das keineswegs die Spannung, sondern erhöht diese eher noch.
    Gobija entpuppt sich als Killerin und geht nicht gerade zimperlich mit ihren Opfern um. Ebenso wenig wie der Autor mit uns Lesern. Ich persönlich bin eher keine Thriller Leserin, schaue aber sehr gern Actionfilme an, bin trotzdem immer wieder geschockt, wenn es jemanden trifft, von dem man es nicht erwartet hatte. Oftmals dachte ich: „Oh nein, das kann sie doch nicht machen!!“ Und auch Perry bringt sie in eine Gefahr, die mir fast das Herz zum Stillstand brachte, denn er als Unschuldiger gerät hier in eine Situation, die schier ausweglos erscheint. Er unternimmt mehrmals Fluchtversuche, wendet sich an die Polizei, aber nichts kann ihn aus den Klauen der skrupellosen Killerin befreien.
    Nicht nur Gobija verbrigt ein dunkles Geheimnis, sondern auch Menschen in seinem Umfeld, von denen er dies nicht erwartet hatte. Und plötzlich steht er nicht nur einer Mörderin und ihren Opfern gegenüber, sondern wird mit Selbstjustiz konfrontiert und der Frage, wer er eigentlich ist und was er von seinem Leben erwartet. Sein Gewissen drängt ihn zu der vermutlich schwersten Entscheidung seines Lebens...
    Ich muss es noch einmal sagen: Whow! Whow! Whow! Joe Schreiber hat mich sowohl mit seiner bildlichen, fesselnden Schreibe gepackt, als auch mit einer Story, die spannender kaum sein könnte. Während des Lesens lief regelrecht ein Film vor meinem inneren Auge ab, der so real wirkte, dass ich manchmal ganz vergaß, dass ich eigentlich in einem Buch war und so habe ich den Roman in einem Rutsch durch gelesen.


    FAZIT:
    „Bye Bye, Crazy Chick“ ist rasant und energiegeladen. Es fesselt, ist voller Spannung und kann es locker mit einem amerikanischen Action Blockbuster aufnehmen, ist jedoch nicht annähernd so oberflächlich, denn ich hatte eine Gänsehaut, die nicht von den blutigen Szenen, sondern Gobis bewegender Geschichte und Perrys Kampf mit sich selbst herrührt. Absolute Leseempfehlung!!

    Ich freue mich, denn endlich kehrt der Pferdehandel wieder auf Waringham ein. Was Geld angeht scheint es bei Nick nun langsam bergauf zu gehen, was zwischenmenschliche Beziehungen angeht wohl eher bergab...
    Er scheint in ziemlich verzwickte Angelegenheiten rein geraten zu sein. Ich bin mal gespannt, was da noch auf uns zu kommt...


    Ich muss Regenbogenfisch und Tanzmaus zustimmen...man liest so gründlich und genau. Ich lese so viele Bücher, bin auch eine schnelle Leserin,a ber hier ist es einfach anders. Allerdings hat mich schon lange kein Buch mehr während des Lesens so gefesselt wie "Der dunkle Thron".

    KLAPPENTEXT:
    Anruf von der PI Landshut beim Eberhofer Franz. Dr. Küstner, zu fünfzehn Jahren Haft wegen Mordes verurteilt, ist aus dem Gefängnis entflohen und muss rasch wieder eingesammelt werden. Doch obwohl der Franz dem Küstner quasi schon auf der Spur ist, geschehen merkwürdige Dinge in Niederkaltenkirchen: Das halbe Dorf wird nach dem Verzehr von Omas Rotweinkuchen ins Krankenhaus eingeliefert, Termiten belagern das Büro vom Franz, und wer ist bitte dieser „Cousin“, mit dem die Gattin des Richters in Bad Wörishöfen gesehen wurde? Dem Franz wird der ganze Stress zu bunt, und so macht er sich auf an den Gardasee. Währenddessen läuft Dr. Küstner noch immer frei herum ...


    ZUM AUTOR:
    Rita Falk ist Mutter von drei Kindern und lebt mit ihrem Mann, der Polizeibeamter ist, in der Nähe von Landshut. Ihr erster Provinzkrimi „Winterkartoffelknödel“ war ein Riesenerfolg. Darauf folgte „Dampfnudelblues“ und mit „Schweinskopf al Dente“ veröffentlichte Rita Falk ihren dritten Eberhofer Krimi.


    EIGENE MEINUNG:
    Woas hamma wieder g´lacht!! (freie Übersetzung meinerseits) Über den Eberhofer, seinen Papa, den Leopold, der alte Schleimer, den Simmerl, den Flötzinger und wie sie alle so heißen, unsere Batzis. Jeder Einzelne von ihnen sorgt dafür, dass ich mich immer wieder köstlich amüsiere, wenn ich einen von Rita Falks Provinzkrimis lese. Es ist wie heim kommen, wenn ich das Buch aufschlage und sehe, wie der Franz und der Ludwig seine Runden drehen, oder höre wie der Papa wieder so laut die Beatles spielt, dass der Franz und ich Ohrstöpseln brauchen. Ja ganz richtig gelesen: Sehen und Hören, denn Rita Falk schreibt so wunderbar bildlich, dass man das Gefühl hat, wirklich mittendrin zu sein.
    Mittendrin statt nur dabei ist eh die Devise in Niederkaltenkirchen, denn dort steckt halt ein jeder seine Nase in Angelegenheiten, die ihn eigentlich nichts angehen und so weiß schon schnell das ganze Dorf, wenn der Franz befördert wird, der Flötzinger mal wieder treibgesteuert die Finger nicht bei sich lassen kann oder der Richter Moratschek die Polizei ruft, weil ein Schweinskopf bei ihm im Bett liegt, wo doch seine Frau gerade in der Kur ist, der Schweinskopf aber dann auf mysteriöse Weise wieder verschwindet. Da dies vermutlich Anschläge vom Küstner sind, zieht der Moratschek zu seiner eigenen Sicherheit lieber mal bei den Eberhofers ein.
    Und wer hätte gedacht, dass der Herr Richter auf die selbe Musik steht wie der Papa? Nun können sie gemeinsam den Beatles frönen, die Stones aufdrehen und bei Angie den ein oder anderen Joint rauchen. Das geht dem Franz bald dermaßen auf die Eier, dass er sich die Ohren zustöpselt und sich lieber mit seiner Nichte, der Sushi beschäftigt. Die kann jetzt schon ein paar Worte reden, weigert sich allerdings „Papa“ zu sagen, was der Franz sehr gut verstehen kann.
    Als der Küstner dann allerdings unerwartet auftaucht und einen scheinbar hinterhältigen Plan ausheckt, ist es mit Franz ruhigem Leben vorbei. Doch was wäre Niederkaltenkirchens bester Polizist, wenn er nicht auch mit solchen Verbrechern fertig werden würde...


    FAZIT:
    Auch Rita Falks dritter Provinzkrimi hat mir wieder einige (leider sehr wenige, weil sich ihre Bücher so schnell lesen) amüsante Lesezeit beschert. Auch, wenn es in Niederkaltenkirchen diesmal wirklich gefährlich wird, weil ein Psychopath sein Unwesen treibt, steht wie immer der Spaß im Vordergrund. Und so können wir wie gewohnt herzlich über Franz, die Oma, den Papa und all die anderen liebgewonnen Dorfbewohner lachen.

    KLAPPENTEXT:
    Margo ist für Quentin das größte Geheimnis und zugleich das Wundervollste, was er sich vorstellen kann. Aber als sie verschwindet, lernt er sie richtig kennen ...


    ZUM AUTOR:
    John Green wurde 1977 geboren, studierte Englische Literatur und vergleichende Religionswissenschaft und lebt mit seiner Frau und seinem kleinen Sohn in Indianapolis. Er hat bereits mehrere Jugendbücher geschrieben, die mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurden. Schon zwei mal wurde er für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Unter anderem für „Eine wie Alaska“, aber auch für „Margos Spuren“. John Green ist außerdem ein begeisterter Blogger.


    EIGENE MEINUNG:
    „Margo hat Rätsel immer geliebt. Und bei allem, was später passierte, wurde ich den Gedanken nicht los, dass sie Rätsel vielleicht so liebte, dass sie selbst zu einem wurde.“ (S.13)
    Eine Aussage, die Protagonistin Margo so treffend beschreibt wie keine zweite. Margo polarisiert. Sie ist hübsch, hat einen gutaussehenden Freund, macht verrückte Dinge und ist die geborene Anführerin. Das ist die Margo, wie alle sie sehen. Eines Tages verschwindet sie. Scheinbar spurlos. Doch Quentin, den ein gemeinsames Erlebnis mit Margo verbindet und der schon immer in sie verliebt ist, bemerkt, dass sie sehr wohl Spuren hinterlassen hat und beginnt, diesen zu folgen. Was wie ein Detektivspiel beginnt ist eine Suche nach der wahren Margo. Aber auch nach dem wahren Quentin.
    „Nicht ist wie es scheint!“ ist einer der Leitsätze des Buches. Viele Menschen, Dinge, Erlebnisse bekommen beim ersten Betrachten sofort einen Stempel aufgedrückt, der sie mit der eigenen, selbst gebildeten, aber meist wenig tiefgreifenden Meinung deklariert und in eine Schublade steckt, in die sie vielleicht nicht hineingehören. John Green will seine Leser mit „Margos Spuren“ sensibilisieren für die Dinge, die sich hinter der Oberfläche verstecken. Die können sowohl positiv, als auch negativ sein. Oft sind die Menschen, hinter ihrer Oberfläche ganz anders, als wir erwartet hätten. Und oft sind hässliche Dinge bei näherer Betrachtung doch wunderschön. Ich habe sehr stark eine Stelle des Buches in Erinnerung, an der Quentin in einer alten Ladenruine ist. Alles ist heruntergekommen, Ratten hausen dort, alles ist verdreckt und verwildert. Quentin schläft in dieser Ruine und stellt fest, dass er durch ein Loch im Dach die Sterne sehen kann, die wunderschön sind und so ist die scheinbar abgewrackte Ruine, der schönste Ort zum Schlafen. Manchmal benötigt man einfach eine andere Perspektive, um die wahre Schönheit, den wahren Charakter, oder die wirklich wichtigen Dinge zu erkennen …
    Quentins Suche nach Margo ist recht spannend, aber auch sehr psychologisch. John Green hat dies auf verschiedene Arten verpackt. Einmal sehr offensichtlich, in dem er Quentins Eltern, die Psychologen sind, vieles analysieren lässt, auf der anderen Seite aber auch sehr versteckt, so dass man auch als Leser hinter die Oberfläche der Geschichte schauen muss. Umgeben wird das ganze von den Problemen, die Teenager teilweise so haben. Wie z.B. der blutige Ben, der Dank eines Gerüchts seinen Spitznamen inne und damit keinen Schneid mehr bei den Frauen hat, dabei wünscht er sich nichts sehnlicher als eine heiße Begleitung für den Schulball. Dank der bildlichen Schreibe und der schönen Worte, die der Autor benutzt, lässt sich „Margos Spuren“ sehr flüssig lesen. An manchen Stellen war mir das Buch etwas langatmig, weswegen ich einen halben Punkt Abzug gebe. Alles in allem hat es mir aber nicht nur sehr gut gefallen, ich habe auch sehr viel für mich aus dem Buch mitgenommen. Noch jetzt, einige Zeit nach dem Lesen, denke ich über vieles aus der Geschichte nach. Ein wunderschönes Ende, das anders ist, als ich es erwartet hätte, rundet diesen sehr klugen Jugendroman, der eigentlich ohne Altersbeschränkung ist, ab.


    FAZIT:
    „Margos Spuren“ ist ein geheimnisvolles Buch, das den Leser zum Nachdenken anregt, von ihm aber auch verlangt, dass er sich öffnet für die tiefgreifenden Gedanken, die darin stecken. Mit Spannung, Witz, aber auch sehr nervenaufreibenden Szenen erzählt der Autor eine Geschichte, die uns lehrt, unter die Oberfläche zu schauen. Empfehlenswert!

    Obwohl es eigentlich ganz gut ist. Der erste Band ist zwar auch wirklich toll, aber er zieht sich doch ganz schön. Hätte ich dann noch fast 800 Seiten vor mir gehabt, dann hätte ich sicher aufgegeben. So hab ich zwischen den beiden Büchern pausiert und mich selbst ausgetrickst ;)

    ACHTUNG!!! Dies ist der zweite Band der „Sturmlichtchroniken“ und kann Spoiler den ersten Band „Der Weg der Könige“ betreffend enthalten!!!
    KLAPPENTEXT:
    Roschar ist eine sturmumtoste Welt. Jahrtausendelang wurde Roschar von den Herolden und ihren Strahlenden Rittern regiert, übermenschlichen Kriegern, deren magische Splitterklingen jedes Leben auslöschen konnten. Doch die Herolde sind verschwunden, und nun droht Roschar zu zerfallen.
    Für eine Weile sah es jedoch so aus, als könnte in Ländern von Roschar wieder Frieden einkehren. Ein Pakt sollte zwischen dem mächtigen Königreich Alethkar und dem Barbarenvolk im Osten geschlossen werden. Die Hoffnung erstarb allerdings, als die Barbaren den König durch einen Assassinen ermorden ließen. Seitdem herrscht Krieg in Alethkar, ein Krieg, der immer hoffnungsloser zu werden scheint. Nur Großprinz Dalinar, der Bruder des ermordeten Königs, hält noch an der Vision des Friedens und der Einheit fest – denn die Erscheinungen, die ihn während der gewaltigen Großstürme heimsuchen, warnen vor den Bringern der Leere, bedrohlichen Kreaturen voll tödlicher Macht. Nur wer das uralte Geheimnis um die Splitterklingen lüften und die Menschheit wieder vereinen kann, wird der endgültigen Vernichtung widerstehen...


    ZUM AUTOR:
    Brandon Sanderson, geboren 1975 in Lincoln, Nebraska, lebt derzeit mit seiner Frau in Utah. Er belegte an der Uni Kreatives Schreiben und schrieb noch während seines Studium an seinem Roman "Elantris". Er wurde bereits zweimal für den John W. Campbell Best New Writer Award nominiert und schreibt seit 2009 am Fantasyzyklus des verstorbenen Robert Jordan: "Das Rad der Zeit"


    EIGENE MEINUNG:
    Das zweite Buch der Sturmlichtchroniken schließt nahtlos an den ersten Band an. Das bedeutet: So spannend „Der Weg der Könige“ endet, so spannend beginnt „Der Pfad der Winde“. Vor allem gibt es endlich richtig viel aufregende und mitreißende Handlung und weniger Geplänkel und Erzählungen aus der Vergangenheit, die es dem Leser im ersten Band doch etwas erschwerten den Faden zu halten. In diesem Teil der Chroniken geht der Autor viel geschickter damit um, lässt Informationen aus der Vergangenheit an den passenden Stellen einfließen und was mir im ersten Band eher störend als Unterbrechung aufgefallen ist, ist nun eine sinnvolle Ergänzung.
    Brandon Sanderson erschafft so facettenreiche, vielschichtige Charaktere, die man als Leser unbedingt mögen muss, denn man merkt, dass er sein ganzes Herzblut hineinsteckt, und so ist es als ob man mit Aufschlagen des zweiten Buches nach Hause zurückkehrt. Obwohl sich jeder einzelne nun ein wenig in seinem Wesen verändert bzw. Lernprozesse durchschreitet, sind sie immer noch diejenigen, die wir schon im ersten Band so sehr schätzten bzw. hassten.
    Mein ganz besonderer Liebling ist Kaladin. Er ist heldenhaft, hat ein großes Ehrgefühl, viel Sinn für Gerechtigkeit und ist einfach von Natur aus ein Beschützer und Führer. Das merken auch seine Brückenmänner und so folgen sie ihm, wohin er sie auch führt. Das hat auch damit zu tun, dass er einen Großsturm überlebt hat. Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit und somit ein Wunder.Das bringt Kaladin sehr viel Achtung und Respekt ein, und trotzdem bleibt er auf den Boden der Tatsachen. Bleibt einer seines gleichen und versucht nicht sich von den anderen abzuheben. Aber dennoch unterscheidet er sich stark von ihnen. Er ist seitdem weniger verwundbar als die Anderen, scheint das Glück auf seiner Seite zu haben und außerdem geht mit ihm eine seltsame Veränderung vonstatten. Er scheint plötzlich von innen zu leuchten...
    Schon im ersten Band hat mich Schallan fasziniert, die als Mädchen vom Land in die große Stadt kommt um dort zu lernen. Sie ist wissbegierig, neugierig, aber auch etwas naiv. Ihre Lehrerin Jasnah ist eher das Gegenteil. Klug, kühl, sehr berechnend und scheinbar grausam. Schallan soll Jasnahs Seelengießer klauen, um damit die eigene Familie vorm finanziellen Ruin zu retten. Sie kämpft mit dem Drang ihrer Familie zu helfen, aber auch mit der Angst vor Jasnah und ihrem Rauswurf, der bedeuten würde, dass sie nicht mehr weiter lernen kann. In „Der Weg der Könige“ traut sie sich dann doch die Tat zu begehen und dort endet ja auch das Buch. Bisher ist es Jasnah scheinbar noch nicht aufgefallen, dass ihr wichtigstes Utensil fehlt, aber dann gerät Schallan in einen tödlichen Hinterhalt, in der ihr eigentlich nur der Seelengießer helfen kann...
    Zwei weitere sehr tolle Figuren sind König Dalinar, der eigentlich schon sehr alt und weise ist, aber einen Lernprozess durchlebt, der ihn manchmal wie einen jungen Mann erscheinen lässt und mit jedem Stückchen, das er über Menschen, verschiedene Rassen und Kriegsführung lernt, sympathischer wird, und Syl, das kleine Sprengsel, das täglich wie ein guter Geist Kaladin umkreist und dabei mehr oder weniger gute Tipps gibt. Die Sprengsel sind sowieso eine tolle Erfindung des Autors.
    „Der Pfad der Winde“ liest sich trotz seiner hohen Seitenzahl sehr schnell und flüssig und hat man erst einmal mit dem Buch begonnen lässt es sich nicht so schnell wieder aus der Hand legen. Grausame Schlachten, aber auch gut durchdachte Kriegsführung, politische Irrungen und Wirrungen entwickeln einen spannenden Handlungsablauf. Und besonders das Ende ist mal wieder so spannend, dass ich jetzt eigentlich gern den nächsten Band weiter lesen würde. Ich hoffe, dass wir darauf nicht allzu lange warten müssen.
    Es darf nicht unerwähnt bleiben, dass auch dieses Buch mal wieder ein wahres Schmuckstück ist, Wundervolle Zeichnungen und ein tolles Cover machen den Roman zu einem wahren Hingucker.


    FAZIT:
    Wer „Den Weg der Könige“ auch nur ein kleines bisschen mochte wird „Der Pfad der Winde“ lieben. Wer den ersten Band nicht so mochte, weil er zu langatmig ist, der sollte diesem Buch auf jeden Fall eine Chance geben, denn es ist ein spannender und wunderbar geschriebener zweiter Band eines wirklich beeindruckenden Fantasy Epos.

    KLAPPENTEXT:
    Drei Tage vor Weihnachten entdeckt der sechzehnjährige Dash in einer Buchhandlung ein rotes Notizbuch, in dem ein Mädchen namens Lily den Finder zu einem wundersamen Such- und Find-Spiel auffordert – vorausgesetzt, dieser ist jugendlich, männlich und nicht schwul. Dash lässt sich auf das Spiel ein, doch er spielt es nach seinen Regeln...
    Was folgt ist ein Katz-und-Maus-Spiel, bei dem sich Dash und Lily abwechselnd durchs weihnachtliche New York schicken, und bei dem sie sich näherkommen, ohne sich jedoch zu begegnen. So sehr sie beide den unbändigen Wunsch verspüren, sich kennen zu lernen, so sehr macht ihnen die Vorstellung, sich live und leibhaftig gegenüber zu stehen, Angst. Und so zögern sie ihr erstes Treffen beinahe zu lange hinaus...


    ZUM AUTOR:
    (Quelle: randomhouse)
    Rachel Cohn & David Levithan sind beide renommierte Jugendbuchautoren und seit Langem miteinander befreundet. Sie lebt in New York City, er auf der anderen Seite des Hudson River in Hoboken/New Jersey. Nach ihren Erfolgstiteln „Nick & Norah – Soundtrack einer Nacht“ (nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis) sowie "Naomi und Ely" ist dies ihre dritte Manhattan
    Lovestory.
    EIGENE MEINUNG:
    Geht es euch in der Vorweihnachtszeit so wie mir? Ist euch dann manchmal alles zu süß, zu bunt und zu klebrig? Vor allem Geschichten, Bücher oder Fernsehfilme? Dann ist „Dash und Lilys Winterwunder“ genau das richtige für euch. Denn Rachel Cohn und David Levithan erzählen in ihrem neusten, weihnachtlichen Jugendroman eine tolle Geschichte, die zwar niedlich, aber nicht zu süß und schon gar nicht klebrig ist, obwohl es sich um die Liebesgeschichte zweier Jugendlicher zur Weihnachtszeit handelt.
    Das liegt vor allem an den beiden Protagonisten Dash und Lily. Sie sind alles andere als die üblichen Helden jugendlicher Lovestorys. Dash ist ein bisschen grummelig, mag Weihnachten nicht so gern - was allerdings seinen Grund hat - , ist intellektuell und damit sehr anziehend. Er liest Bücher, die man sonst eher nicht im Regal eines 17-jährigen findet und treibt sich in seiner Freizeit gerne in Buchhandlungen herum. Am liebsten bei „Strand“ einer dieser Buchhandlungen, in denen die Verkäufer sehr lässig sind und den Umgang mit dem Kunden meiden. Dort entdeckt er auch das kleine Notizbuch, das Lily versteckt hat.
    Lily ist wie eine Pfeffernuss – ironisch, witzig, sexy, schlagfertig. (S.69) Sie hat einen eher verdrehten Humor, rügt Dash aber des öfteren für seinen Sarkasmus und für mich hat sie ein bisschen den verrückten Charme einer Pippi Langstrumpf. Ich liebe ihre Wortspiele!! Ein unnormales Mädchen zu sein war viel cooler. (S.69)
    Lily lässt sich also auf der Suche nach ihrem ersten Kuss ein Spiel einfallen. Eine Art Schnitzeljagd, bei der es gilt anhand ausgefeilter Fragen und Anforderungen, den richtigen Partner heraus zu filtern. Immer abwechselnd schreiben Dash und Lily kleine Aufgaben in das Buch. Dabei kommen sie sich gefühlsmäßig immer näher, obwohl die räumliche Trennung zwischen ihnen immer noch besteht. Nach und nach erzählen sie sich ihre Ängste, Träume und Erlebnisse aus ihrem Leben, die sie sowohl positiv, als auch negativ beeinflusst haben.
    Auf ihrer Schatzsuche erfahren beide, was Liebe und Verliebtsein bedeutet. Dabei macht jeder für sich eigene Erfahrungen mit den Facetten der Liebe, die sowohl schöne Dinge beinhaltet, aber auch manches Fettnäpfchen bereit hält.
    Das Ende des Buches ist keine Überraschung, doch der Weg dahin ist spannend, lustig und hält jede Menge Überraschungen bereit. Der Leser trifft auf Charaktere, die er mal mehr mal weniger mag und begegnet Dingen, die mal traurig und mal fröhlich sind.
    Rachel Cohn und David Levithan schreiben in einer locker leichten und fröhlichen, manchmal etwas zu jugendlichen, aber doch sehr unterhaltsamen Art und lassen mich mit Freuden auf eines ihrer anderen Bücher blicken, die ich schon seit geraumer Zeit auf meinem Wunschzettel habe und vielleicht aufgrund des Vergnügens, dass Dash und Lily mir bereitet haben, bald von dort befreien werde.

    FAZIT:
    „Dash und Lilys Winterwunder“ hat alles was eine gute Weihnachtsgeschichte braucht: Fröhlichkeit, ein bisschen Traurigkeit, Mitgefühl, Menschlichkeit, Freundschaft, Familie und Wärme. Mit pfiffigen Charakteren und witzigen Ideen ist es Rachel Cohn und David Levithan gelungen mich in der Vorweihnachtszeit zum Schmunzeln zu bringen.

    KLAPPENTEXT:
    Menschen, die eine Schublade brauchen, erklärt Marcelo, dass er so etwas ähnliches wie das Asperger-Syndrom hat. Menschen, die ihm zuhören, erzählt er etwas von der Musik, die nur er hören kann. Dann fühlt er sich wie ein Kern in einer Wassermelone. Doch jetzt wird er ins kalte Wasser geschmissen und muss sich einen Sommer lang in der Kanzlei seines Vaters in einem Ferienjob bewähren. Das „echte“ Leben kennenlernen. Die Arbeit in der Poststelle macht ihm viel Spaß, doch es ist schwer für Marcelo, nach den Regeln der echten Welt zu funktionieren. Als er einem Vertuschungsversuch eines großen Wirtschaftsunternehmens auf die Spur kommt, ist für ihn klar, dass er nicht länger mitspielt.


    ZUM AUTOR:
    Francisco X.Stork, 1953 in Mexiko geboren, in den Staaten aufgewachsen, hat lateinamerikanische Literatur in Harvard und Rechtswissenschaften an der Columbia studiert. Er ist als Rechtsanwalt tätig und hat mit „Marcelo in the real world“ seinen ersten Roman auf Deutsch veröffentlicht.


    EIGENE MEINUNG:
    „Machst du das mit allen so?“ „Was?“ „Sie dazu bringen, dir einfach so ihr Herz auszuschütten.“ (S.276)
    Marcelo hat eine Form des Asperger-Syndroms. Er ist sehr schlau, kann sich vieles merken, kann aber nur sehr schwer mehrere Dinge gleichzeitig tun (z.B. gehen und sich dabei unterhalten), weil ihn das sehr viel Konzentration kostet. Außerdem hat er so seine Schwierigkeiten mit Emotionen und der Mimik seiner Gesprächspartner. Das macht ihn zu einem sehr guten Zuhörer, denn er geht ohne Vorurteile und völlig frei an jedes Gespräch heran. Er will es immer allen Recht machen, was sich als sehr schwierig gestaltet, wenn man gar nicht so genau weiß, was der andere von einem will, denn Marcelo versteht auch nur einfach ausgedrückte Worte. Er kennt nur wenige Redewendungen und hat auch so seine Probleme mit Sarkasmus. Vor allem aber ist Marcelo sehr sehr liebenswert.
    Ich mag an ihm besonders, dass er so einen guten Draht zu Tieren hat, weil er weiß, dass sie bedingungslos lieben, ohne Vorurteile und Kompromisse. Nach seinem Schulabschluss möchte er gerne kranken Kindern helfen. Das kann er schon, denn er geht auf eine Schule, an der es tiergestützte Therapie gibt. Dort hilft er in seiner Freizeit die Ponys zu betreuen und er freut sich schon sehr darauf, diese so auszubilden, dass sie kranken Kindern helfen können.
    Dieser Marcelo, der für keinen Menschen ein böses Wort hat und immer versucht das Gute im Menschen zu sehen, muss nun seine Ferien in der Großkanzlei seines Vaters verbringen, in der er auf den skrupellosen Junior Wendell trifft. Zwei Welten, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten. Es dauert nicht lange und Wendell versucht Marcelo für seine Zwecke zu beeinflussen. Denn er ist einer der Menschen, die Marcelo aufgrund seiner Krankheit für dumm und behindert halten.
    Das ist er keineswegs und es tritt die Frage auf, was wichtiger ist: erfolgreich zu sein, oder ein gutes Herz zu haben? Diese Frage bedrückt auch Marcelo, denn aus Versehen wird er in einen Fall verwickelt, der einen ganz neuen Blick auf die Arbeit der Anwälte wirft und vor allem Marcelos Vater in keinem guten Licht da stehen lässt.
    Marcelo soll in der Kanzlei arbeiten um „das wahre Leben“ kennen zu lernen. Um aus der behüteten Umgebung seiner sonderpädagogischen Schule heraus zu kommen. Doch was ist das wahre Leben? Marcelo macht sehr unterschiedliche Erfahrungen. Er begegnet Emotionen, die er vorher nicht gekannt hat und lernt Dinge, die er sich zuvor nicht einmal vorstellen konnte. Vor allem aber merkt er, dass das Leben sehr unterschiedliche Seiten hat. So hat er sehr positive Erlebnisse, die er nie hätte machen können, wenn er den Sommer auf Paterson verbracht hätte, aber er erfährt auch einige negative Dinge, vor denen man ihn eigentlich hätte beschützen sollen.
    „Marcelo in the real World“ ist eine Mischung aus Detektivgeschichte und einem sehr philosophischen Roman, der nicht nur Marcelo, sondern auch seine Leser sehr viel über das Leben, Gut und Böse und die Freuden des Lebens nachdenken lässt. Da man das ganze aus Marcelos teils sehr naiver Sicht betrachtet, bekommt man plötzlich einen ganz anderen Blickwinkel auf die Dinge, die für uns eigentlich normal sind. Ein Aspekt, der die Geschichte zu etwas besonderem macht. Allerdings habe ich auch zwei Kleinigkeiten zu kritisieren. Erstens ist die Geschichte an manchen Stellen (nur an ganz wenigen) etwas langatmig, zweitens finde ich Marcelo teilweise zu reflektiert, was seine eigene Krankheit betrifft. Er durchläuft zwar einen Lernprozess, in dem er immer besser mit seinen eigenen und den Gefühlen anderer umgehen kann. Manchmal hat er aber doch noch Probleme was Emotionen betrifft, dann denkt er kurz darüber nach und auf einmal ist ihm alles klar. Das finde ich ein wenig unrealistisch. Vielleicht fällt das aber auch mir besonders auf, weil ich durch meinen Beruf damit zu tun habe und vielleicht stört es Leser eigentlich gar nicht so doll.
    Ein besonderes Schmankerl des Buches ist Jasmines Vater, der trotz seiner fortgeschrittenen Demenz und damit zusammenhängenden unterschiedlichen Gefühlsausbrüchen nicht so ganz einfach ist. Er ist ein wenig schrullig, trägt das Herz auf der Zunge und hat mich damit ordentlich zum Schmunzeln gebracht. Besonders was die Potenz des Nachbarbullens angeht ;)
    Jasmines ganzes Umfeld ist so was von herzlich, dass ich sofort mit ihr und Marcelo dorthin gefahren wäre. Ganz das Gegenteil von den Menschen, die Marcelo in der Kanzlei seines Vaters trifft. Er wird also mit sehr gegensätzlichen Charakteren konfrontiert, die ihn ganz schön ins rudern bringen.
    Im Nachhinein gesehen, wenn ich mir alles noch mal so durch den Kopf gehen lasse, dann fallen mir immer mehr Dinge über das Leben, glücklich sein und ein friedvolles Miteinander auf, die uns Francisco X. Stork mit seinem Buch vermitteln möchte. Ihr müsst es unbedingt lesen und euch davon berühren lassen, wie weise die Geschichte ist und wie sie auch uns ein klein wenig mehr Weisheit vermitteln kann.

    FAZIT:
    Ein kleines bisschen mehr Menschlichkeit, ein kleines bisschen mehr Freundlichkeit, ein kleines bisschen mehr Nachdenken, ein kleines bisschen Sonnenschein in einer scheinbar trüben Welt, ein großes bisschen Marcelo und heraus kommt ein Buch, das mein Leserherz höher schlagen lässt.

    KLAPPENTEXT:
    Als Matt aufwacht, liegt er im Lazarett. Schädel-Hirn-Trauma nach einem Granatenangriff, sagen die Ärzte.
    Er selbst kann sich nicht erinnern. Er kann nur mit Mühe seine Beine bewegen, das Sprechen fällt ihm schwer, die einfachsten Wörter fallen ihm nicht mehr ein. Nur ein Bild hat er immer wieder vor Augen: Ali – der irakische Junge, mit dem er sich angefreundet hat – und wie er von den Füßen gerissen wird, erst mit einem Ausdruck von Glück, dann von Entsetzen im Gesicht. Was ist geschehen?
    ZUR AUTORIN:
    Patricia McCormick lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in New York. Sie hat bereits mehrere Jugendbücher geschrieben. Ihr Roman „Verkauft“ war für den deutschen Jugendliteraturpreis nominiert.
    EIGENE MEINUNG:
    Fighting for peace is like fucking for virginess – ein bekannter Spruch von Kriegsgegnern, der in seiner schockierenden Banalität so treffend ist für die Geschichte in Patricia McCormicks Roman „Versehrt“.
    „Wir sind hier, um den Menschen zu helfen“, das ist der Leitspruch mit dem Matt und die anderen Soldaten eigentlich in den Krieg gezogen sind. Natürlich wollen sie auch ein bisschen Ruhm erlangen und einen guten Eindruck machen, wenn sie wieder nach Hause kommen. Davon, dass sie andere erschießen müssen und selbst erschossen werden können war zwar die Rede, dass es dann so traumatisierend ist, wenn man es wirklich tun muss, damit hat wohl kaum einer gerechnet. Im Krieg wird keine Rücksicht genommen und es ist auch nicht so einfach zu helfen. Nichts und niemand kann die Jungs darauf vorbereiten, was sie im Krieg erwartet, wie es ist Menschen sterben zu sehen und wie schwer es ist fernab von der Familie zu sein, wenn man nicht weiß, ob man sie jemals wieder sieht.
    Wem will man überhaupt helfen? Eigentlich den Unschuldigen, die nichts für den Krieg können. Doch wer ist schuldig und wer nicht? Ist man schuldig, wenn man die ausspioniert, die einem freundlich gesinnt sind, nur um zu überleben? Auch wenn die dafür drauf gehen? Fragen mit denen sich Matt und seine Einheit auseinandersetzen müssen. Mit denen sie täglich konfrontiert werden in ihrem Kampf für Frieden.
    Und hineingezogen werden in diese Kämpfe alle. Jeder kann zum Opfer, aber auch zum Täter werden, ob er will oder nicht. Und jeder, der sich im Umfeld des Krieges befindet wird mit hineingezogen. Kinder, Mütter, alte Menschen. Grausamkeiten, die wir uns in unserem behüteten Umfeld kaum vorstellen können. Ich finde es ausgesprochen gut, dass die Autorin für ihre Geschichte den Irak Krieg gewählt hat, denn wie Matts Vorgesetzter haben viele die Meinung, dass „denen das Leben nicht so wichtig ist wie uns“, da sie im Namen ihrer Religion Selbstmord begehen. Eine Aussage, die, wie ich finde, sehr gewagt ist, da wir kaum Hintergrundwissen dazu haben. Natürlich ist es nicht richtig sich selbst in die Luft zu sprengen, denn sehr viele Unschuldige lassen dafür ihr Leben und egal für was oder wen sie kämpfen, haben sie nicht das Recht über das Leben Anderer zu entscheiden. Ob Soldaten, die aus Angst um ihr eigenes Leben oder aus Fanatismus, Kinder oder alte Menschen umbringen, weil sie glauben, dass alle über einen Kamm zu scheren sind, töten legaler betreiben, sei jedoch mal sehr kritisch dahin gestellt.
    Ganz eindringlich, unverschnörkelt und brutal erzählt Patricia McCormick eine kurze Passage des Krieges, die so authentisch wirkt, dass ich mich vermutlich auch auf den Boden schmeißen würde, hätte es hinter mir geknallt. Ich hatte das Gefühl mich mitten im Kriegsgeschehen zu befinden, was sehr bedrückend und beängstigend war. Mir ist in keinem Moment der Gedanke gekommen, dass es sich um fiktive Figuren oder eine fiktive Geschichte handelt, so echt und lebensnah ist der Roman. Ein Buch, das zum Nachdenken anregt und hartnäckig in meinem Kopf bleibt mit einer Geschichte, die so viele Fragen und Diskussionsbedarf aufwirft.
    Vor allem ist „Versehrt“ ein Buch, dass sehr viele Emotionen aufwirft. Während des Lesens hatte ich durchgängig Gänsehaut. Lange nachdem ich das Buch zugeklappt habe, kamen mir noch Tränen und ich war mehr als traurig. Ich kann gar nicht richtig beschreiben, wie sehr mich dieses Buch bedrückt und trotzdem bin ich sehr sehr froh es gelesen zu haben. Ich kann „Versehrt“ nur weiter empfehlen, denn auch wenn es ein Tropfen auf den heißen Stein ist, kann man gar nicht genug Menschen dazu aufrütteln, über Kriege und Gewalt nachzudenken und vielleicht sogar ein kleine wenig dagegen zu tun, und sei es nur durch Aufklärung, wie Patricia McCormick es getan hat.


    FAZIT:
    „Versehrt“ ist ein Buch, das mich sehr sehr bewegt und emotional berührt hat. Mit Tränen in den Augen habe ich den Buchdeckel geschlossen und Matt, seine Kameraden und der kleine Ali werden für immer in meinem Gedächtnis bleiben.

    KLAPPENTEXT:
    Ich ging ins Wohnzimmer, trat vor den Buggy und blickte auf das Wesen hinunter, das angeblich mein Kind war … meine Tochter. Das Wort löste ein Erdebeben der Stärke 10 auf der Richter-Skala in mir aus.
    Dante hat gerade die Schule hinter sich und schmiedet große Pläne für die Zukunft. Da steht seine Exfreundin mit einem Baby vor der Tür – und eröffnet ihm, dass er der Vater ist. Doch es kommt noch schlimmer. Melanie verschwindet und von einem Tag auf den anderen muss Dante (fast) alleine klarkommen ...


    ZUR AUTORIN:
    Malorie Blackman, 1962 in London geboren schreibt in erster Linie Kinderbücher. Sie hat bereits über 50 Bücher veröffentlicht für die sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde. Sehr bekannt ist ihre „Himmel und Hölle“-Trilogie, die ebenfalls im Boje Verlag erschienen ist.


    EIGENE MEINUNG:
    Noch so jung und schon ungewollt Eltern – eine Situation wie sie wohl häufig geschieht und deswegen auch in einigen Jugendromanen thematisiert wird. Ein Thema das abgegriffen ist? Keinesfalls, denn auch in der Realität ist es nicht abgegriffen und in einem Buch wird es dann noch mal richtig interessant, wenn man das Thema aus einer anderen Betrachtungsweise angeht. Wenn nicht das werdende Elternpaar im Vordergrund steht und sich damit auseinandersetzen muss, dass demnächst jemand da ist, für den sie sorgen müssen, sondern ein junger Mann, dem sein Kind vor die Nase gesetzt wird und der ganz plötzlich nicht nur vor einer neuen Verantwortung steht, sondern sich auch damit auseinandersetzen muss, dass es nun einen Menschen gibt, der ihn bedingungslos liebt und vertraut.
    Dante weiß genau was er will. Schon lange hat er sein Ziel im Blick. Wichtig ist für ihn vor allem von seiner Familie wegzukommen und ein besseres Leben führen zu können, als es bisher möglich war. Doch dann steht plötzlich Melanie vor ihm. Seine erste richtige Freundin, für die er jedoch gar nicht so viel empfunden hat und mit der er nur ein einziges Mal Sex hatte. Und das auch noch betrunken. Das Kind kann also gar nicht von ihm sein. Deshalb begegnet er nicht nur Melanie mit Ablehnung sondern auch ihrem Kind, der kleinen Emma. Doch Melanie beteuert, dass die Kleine nur von ihm sein kann und bittet ihn nur kurz darauf aufzupassen. Doch sie kommt nicht wieder. Denn sie ist müde und braucht Ruhe und Abstand...
    Erzählt wird wie immer in Malorie Blackmans Romanen aus mehreren Perspektiven. Hier sind es Dante und sein Bruder Adam, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Dante ist eher ruhig und verschlossen, ein bisschen kühl, während sein Bruder gefühlvoll und emotional ist. Doch auch Adam hat sein Päckchen zu tragen und das lastet ganz schön schwer auf ihm.
    Malorie Blackman ist es mal wieder gelungen ein Buch zu schreiben, das bedrückt, berührt und mich zum Weinen bringt. Sowohl, weil es traurig ist, aber auch, weil es so wunderschöne emotionale Stellen gibt. Wie in ihrer „Himmel und Hölle“-Reihe thematisiert sie auch hier Diskriminierung und Vorurteile, mit denen besonders Adam, aber auch Dante als alleinerziehender so junger Vater zu kämpfen hat. Wie immer geht sie dabei schockierend brutal mit ihren Protagonisten um und lässt sie allerhand durchmachen. Mal wieder ist es ihr gelungen mich mit einem ihrer Romane emotional zu fesseln.


    FAZIT:
    „Boys don`t cry“ ist ein sehr bewegender Roman, in dem eine Familie, die fast schon zerfallen war, über schwere Schicksalsschläge wieder zusammen findet. Emotional, anrührend, schockierend und schön. Ein echter Blackman und damit absolut lesenswert.

    KLAPPENTEXT:
    Die 17-jährige Anna verbringt ihre Sommerferien in Venedig. Bei einem Stadtbummel erweckt eine rote Gondel ihre Aufmerksamkeit. Seltsam. Sind in Venedig nicht alle Gondeln schwarz? Als Anna kurz darauf mit ihren Eltern eine historische Bootsparade besucht, wird sie im Gedränge ins Wasser gestoßen – und von einem unglaublich gutaussehenden jungen Mann in die rote Gondel gezogen. Bevor sie wieder auf den Bootssteg klettern kann, beginnt die Luft plötzlich zu flimmern und die Welt verschwimmt vor Annas Augen...


    ZUR AUTORIN:
    Eva Völler lebt am Rande der Rhön, ist eigentlich Richterin, später Rechtsanwältin gewesen, hat diese Berufe aber an den Nagel gehängt, da sie sich schon als Kind gerne Geschichten ausgedacht hat. „ Vom Bücherschreiben kriegt man auf Dauer einfach bessere Laune als von Rechtsstreitigkeiten. Und man kann jedes Mal selbst bestimmen, wie es am Ende ausgeht.“ Sie schreibt Jugendbücher, heitere Frauenliteratur und diverse Bücher unter verschiedenen Pseudonymen unter anderem historische Romane als Francesca Santini.


    EIGENE MEINUNG:
    Schon von Kindesbeinen an bin ich begeisterte Leserin von Zeitreise Geschichten. Faszinierend ist dabei der Gedanke nicht nur ein anderes Land, sondern eine ganz andere Epoche zu bereisen und zu sehen, wie die Menschen dort wirklich gelebt haben und dort evtl. sogar die eigenen Vorfahren zu treffen. Klingt alles sehr spannend und verlockend. Aufregend wird es allerdings, wenn das Rückreisen nicht richtig funktioniert und man außerdem noch in die Machenschaften eines machthungrigen Verbrechers gerät. Dies geschieht Anna, Protagonistin in „Zeitenzauber“ und wäre sie nicht so mutig, hätte sie vor Angst schon längst die Krise gekriegt.
    Eva Völler ist es gelungen mich mit ihrer bildhaften Sprache komplett hineinzuziehen in das Venedig des 15. Jahrhunderts. Manchmal hatte ich das Gefühl, mein Sofa schaukelt wie eine Gondel, so stark bin ich im Buch versunken. Mit sehr liebenswerten Protagonisten, die über Charakterzüge verfügen wie man sie sich für Romanfiguren wünscht, hat sie eine Geschichte erfunden, deren Titel das Wort „Zauber“ zu Recht trägt. Ausgeschmückt wird die Story durch sehr viel geschichtliches Hintergrundwissen, das so toll eingearbeitet wird, das es zu keiner Zeit langweilt oder trocken und spröde wird. Ich selbst war noch nie in Venedig, und obwohl ich überhaupt nicht gerne Schiff fahre, bin ich irgendwie fasziniert davon, dass man in dieser Stadt über Wasserwege von A nach B gelangt. Schon alleine wegen meiner Neugier würde ich deshalb gern mal nach Venedig reisen, um mir dies „live“ anzusehen. Dank Eva Völler hat sich dieser Wunsch noch verstärkt, denn sie zaubert wahrlich ein Ambiente, das einem so eine große Lust auf diesen Ort macht, mit all seinen Besonderheiten und Geheimnissen ( der wunderschöne Buchumschlag tut sein Übriges).
    Von Geheimnissen kann auch Anna ein Lied singen. Ständig wird irgendetwas vor ihr verheimlicht oder es verschlägt den Anwesenden die Sprache sobald sie auftaucht. Das findet sie nicht nur gemein, sondern fordert sie geradezu dazu heraus den verborgenen Rätseln auf die Schliche zu kommen. Wer ist Gut, wer ist Böse? Was hat es mit den geheimnisvollen Alten auf sich? Warum spielt ihre Maske so eine große Rolle? Fragen über Fragen, die es aufzuklären gilt und das Buch zu einem sehr spannenden und fantastischen Zeitreiseroman machen. Dabei ist es vor allem Annas Neugier und ihrem Übereifer, dem Wunsch überall die Nase reinzustecken und Mitzumischen, zu verdanken, dass sie von einer brenzligen Situation in die nächste rutscht.
    Anna ist eine Protagonistin wie sie im Buche steht. Wäre ich 17 könnte sie glatt mein Vorbild sein. Eine Mischung aus Mut, Beharrlichkeit und jeder Menge Humor, machen sie zu einer Heldin, die man als Leser einfach lieben muss. Ich mochte sie so gern, dass ich mir wünsche – und ich glaube, dieser Wunsch geht in Erfüllung – weitere Abenteuer von ihr und ihren Zeitreisen zu lesen.
    Auch die männliche Hauptfigur des Romanes ist nicht zu verachten. Mutig, hübsch und ein Gentleman, mit ebenfalls sehr viel Sinn für Humor, so ist er, der wundervolle Sebastiano. Einfach zum Verlieben. Das muss auch Anna feststellen und Hals über Kopf verliert sie ihr Herz. Wie schön, dass es in diesem schönen Jugendbuch auch eine Liebesgeschichte gibt, die trotz des Hintergrunds, des Ambientes von Leidenschaft, geheimnisvollen Maskenbällen und einem kleinen Gedanken an Cassanova, keinesfalls kitschig ist.
    Last but not least sind auch die Nebenfiguren der Geschichte wundervoll kreiert worden und von der hübschen Kurtisane, über die ewig schimpfende und arbeitswütige Kräuterfrau bis hin zum einäugigen Sonderling, ist in „Zeitenzauber: Die magische Gondel“ alles vertreten was man sich für einen unterhaltsamen Roman so wünscht.


    FAZIT:
    „Zeitenzauber: Die magische Gondel“ ist ein fantastischer Roman, der mich nicht nur in eine andere , geheimnisvolle Zeit entführt, sondern auch mit einer spannenden Geschichte, mit wundervollen Figuren und einer ordentlichen Portion Witz verzaubert hat.