Beiträge von pepperann

    KLAPPENTEXT:
    Die magische Elfenköngin


    Jahrtausende nach der Teilung Elvions erreicht die Fehde der Licht- und Dunkelelfen einen Höhepunkt. Mit dem Blut der Halbelfe Vanora könnte das Reich wiedervereint werden und die Königin Alkariel ihre alte Macht zurück erhalten.
    Die Dunkelelfen versuchen dies zu verhindern, indem sie das Mädchen versteckt halten. Nichts ahnend wächst Vanora in der Welt der Menschen bei ihrem Vater auf, bis das Schicksal sie eines Nachts einholt und der geheimnisvolle Glendorfil erscheint.


    ZUR AUTORIN:
    (Quelle: Aufbau Verlag)


    Sabrina Qunaj wohnt mit ihrer Familie in der Steiermark und legt mit „Elfenmagie“ ihren ersten Fantasy-Roman vor. Im August 2012 erscheint mit „Elfenkrieg“ der zweite Teil ihrer Elfensaga.


    EIGENE MEINUNG:


    Ich habe lange gebraucht bis ich mich endlich einmal hingesetzt habe, um eine Rezi zu "Elfenmagie" zu schreiben (Danke, Steffi, dass du mich endlich angeschubst hast ;)).Warum? Das Buch lässt mich aus folgenden Gründen sehr zwiegespalten zurück:
    Als ich das Cover zum ersten Mal gesehen habe, hat es mich so sehr angesprochen, dass meine Freude auf das Buch sehr groß war. Dann stellte sich der Inhalt allerdings etwas anders als erwartet heraus, was mich als Leser ja immer etwas enttäuscht.
    Der Anfang des Buches hat mich sehr fasziniert, Protagonistin Vanora und auch die Handlung haben mich gleich gefesselt. Dann allerdings veränderte sich die Handlung und entsprach nicht mehr ganz meinem Geschmack.
    Seit ich vor vielen Jahren Bernhard Hennens "Die Elfen" gelesen habe, bin ich ein großer Fantasy Fan. Meine Lieblingsfiguren, - natürlich-, Elfen. Seitdem habe ich vieles verschlungen, was mit Elfen zu tun hat. Bücher, in denen sie mal mehr, mal weniger große Rollen spielen. Ich habe mir also schon vieles dazu durchgelesen und, ich weiß gar nicht genau wie ich es richtig sagen soll, aber irgendwie hatte ich das Gefühl vieles aus der Geschichte schon zu kennen, bzw. einen Teil der Handlung voraussagen zu können. Das war nicht an allen Stellen so, aber eben doch an manchen.
    Sprachlich ist das Buch von so hoher Qualität, dass einem nicht auffällt, dass es sich um ein Debüt handelt. Die Schreibe ist gut, ausgereift und liest sich sehr flüssig, so dass ich ganz überracht war, am Ende des Romans über 900 Seiten verschlungen zu haben.
    Die Geschichte um Vanora, die verlorene Halbelfe, beinhaltet eigentlich eine Thematik, die mich sehr anspricht. Auch die Figuren mochte ich teilweise sehr gern. Vor allem Elfenritter Nevliin und Kobold Bienli haben es mir angetan. Alle Charaktere sind sehr gut dargestellt und lebhaft. Die Autorin hat sich Mühe gegeben, sie sehr facettenreich zu kreieren, was ihr größtenteils auch sehr gelungen ist. Aber irgendwie habe ich keinen rechten Zugang zum Buch gefunden. Warum weiß ich gar nicht so genau. An manchen Stellen ist es mir eindeutig zu kitschig, diese werden aber gut mit Kampfszenen (die mag ich sehr gern) kombiniert, weshalb sich die Geschichte relativ gut die Waage hält. Allerdings konnte mich leider auch das recht traurige Ende nicht so wirklich berühren.


    FAZIT:


    "Elfenmagie" ist ein Fantasyroman, dem man nicht anmerkt, dass es ein Debüt ist, da er von hoher sprachlicher Qualität ist. Leider konnte mich die Geschichte nicht wirklich in ihren Bann ziehen. An manchen Stellen fehlte mir ein wenig die Spannung, an anderen gibt es wenig zu viel Kitsch. Dennoch handelt es sich bei "Elfenmagie" um ein gutes Buch, das sicher vor allem Fantasyeinsteiger zu begeistern weiß. Ich hätte das Buch gern ein bisschen mehr gemocht, aber irgendwie ist die Geschichte nicht so stark an mich heran gekommen. Dennoch werde ich vermutlich den zweiten Teil "Elfenkrieg" lesen und gespannt weitere Bücher der sympathischen Autorin im Auge behalten.

    KLAPPENTEXT:


    Seit dem Abbruch seines Studiums jobbt der Außenseiter Benz als Gemüsefahrer und ist damit zufrieden. Bis ihm Theres begegnet. Da schmiedet Benz plötzlich ausgefallene Pläne und unternimmt in Gedanken waghalsige Expeditionen, um ihre Liebe zu gewinnen. Schließlich gewährt sie ihm eine gemeinsame Nacht, aber danach ist sie plötzlich verschwunden. Nawrats Roman ist ein außergewöhnliches und starkes Debüt über eine Generation von Unentschlossenen, über die große Liebe und ihr manchmal atemberaubend hohes Risiko - eine vermeintlich alte Liebesgeschichte mit großer literarischer Finesse neu erzählt.



    ZUM AUTOR:
    (Quelle: Nagel & Kimche)


    Matthias Nawrat wurde 1979 im polnischen Opole (Oppeln) geboren. 1989 siedelte seine Familie nach Bamberg in Deutschland um. Nach dem Abitur studierte er von 2000 bis 2007 Biologie in Heidelberg und in Freiburg im Breisgau, seit 2009 ist er Student des Lehrgangs Literarisches Schreiben am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. Daneben arbeitet er als freier Wissenschaftsjournalist und Kulturkritiker. Matthias Nawrat lebt in Biel. 2011 gewann er den 1. Preis beim MDR-Literatwettbewerb.



    EIGENE MEINUNG:


    "Wir zwei allein " zu lesen ist, als ob man den ganzen Tag träumen würde. So wunderschön, zart und fein ist die Schreibe des Autors Matthias Nawrat, der ein außergewöhnliches Debüt erschaffen hat. Mit wenigen Worten gelingt es ihm eine Geschichte zu kreieren, die sehr anders ist, als vieles, dass ich bisher gelesen habe.



    Dennoch ist dieses Buch nicht für Jedermann geeignet. Das liegt an mehreren Dingen: Zum Einen auch an der Schreibe, die mir zwar sehr gut gefällt, aber nicht jeden Geschmack trifft mit ihren Verwinkelungen, mit ihrer Art aus unterschiedlichen Perspektiven gesehen, verschiedene Bedeutungen zu haben. Ein wenig sarkastisch beschreibt der Autor eine Liebe, die manche vielleicht nicht als solche bezeichnen würden und nicht immer ist ganz eindeutig, ob die Erlebnisse der Hauptfiguren nun wirklich geschehen, oder ob sich der Protagonist das Ganze ausgedacht hat. Das man dies als Leser nicht immer eindeutig bezeichnen kann, viel nachdenken muss und das geschriebene unterschiedlich interpretieren kann, ist sicherlich nicht mit jedem Leser bzw. Leseverhalten kompatibel.



    Aber Mainstream Bücher gibt es so viele, dass es mir sehr viel Spaß gemacht hat nun mal ein Buch zu lesen, das so anders ist. Ich glaube, dass es diese Art Buch ist, in dem man, je öfter man es liest, immer mehr Details entdeckt. Ich habe "Wir zwei allein" im Rahmen einer Leserunde gelesen, an der noch einige andere Leser teil genommen haben und fast jeder hatte einen anderen Blick auf die Geschichte, oder schrieb den Handlungen andere Bedeutungen zu, als die anderen Teilnehmer. Ein weiterer Grund, warum mich dieser Roman so fasziniert hat.



    Erzählt wird aus der Perspektive des männlichen Ich-Erzählers. Seinen Namen habe ich nirgends entdeckt (falls doch, aus Versehen überlesen), die weibliche Hauptfigur trägt den klangvollen Namen Theres, der ein wenig verträumt klingt und sehr gut zu ihr passt. Beide scheinen Schwierigkeiten bezüglich ihrer Sozialkompetenzen zu haben. Theres ist zudem sehr launisch, zieht sich mal sehr zurück und mal rückt sie ihrem männlichen Gegenspieler sehr auf die Pelle. Man hat das Gefühl, dass sie gerne nur an der Oberfläche kratzt und ihr Leben in die Richtung zu lenken versucht, die sie gerne hätte. Das gelingt ihr teilweise, aber doch nicht vollständig.



    FAZIT:


    Ich möchte eigentlich gar nicht viel mehr erzählen, denn schnell verrät man zu viel von der Handlung des kleinen Büchleins, das mit wenigen Seiten so viele Gedanken beim Leser aufwirft. "Wir zwei allein" ist für mich ein kleines Kunstwerk des Schreibhandwerks, denn sprachlich ist es einfach wundervoll, gespickt von Metaphern, die beim Leser die unterschiedlichsten Bilder und Gedanken herauf beschwören. Ich bin gespannt auf weitere Werke des Autors Matthias Nawrat.

    KLAPPENTEXT:
    Ein Stipendium an einem der renommiertesten Sportinternate! Für die sechzehnjährige Jana geht damit ein großer Traum in Erfüllung. Bis sie eines Tages ihre Freundin Melanie leblos im Schwimmbecken findet und sich alles in einen Albtraum verwandelt. Jana will nicht glauben, dass Mel an plötzlichem Herzversagen gestorben ist. Aber egal, an wen sie sich wendet, überall stößt sie auf eine Mauer des Schweigens. Schließlich versucht sie, auf eigene Faust herauszufinden, was hinter den Machenschaften im Internat steckt, und kommt zusammen mit Mels Bruder Mika der schrecklichen Wahrheit auf die Spur ...


    ZUR AUTORIN:
    (Quelle: Coppenrath)
    Über zwölf Jahre war Jutta Wilke selbstständige Anwältin für Familienrecht. Nach der Geburt ihres fünften Kindes hängte sie ihre Robe an den Nagel, um sich ganz ihrer auf XL-Format angewachsenen Großfamilie widmen zu können. Als dann auch der jüngste Spross der Familie einen Kindergartenplatz ergattern konnte, beschloss Jutta Wilke, noch einmal ganz neu durchzustarten und endlich das zu machen, wovon sie ihr Leben lang geträumt hatte: Kinderbuchautorin werden. „Holundermond“ ist ihr erster Roman.


    EIGENE MEINUNG:
    Vor etwa einem Jahr las ich Jutta Wilkes Debütroman „Holundermond“. Mir gefiel, wie sie ohne großes Tam Tam und Geschnörkel einen Roman schreiben kann, der seine Leser mit Spannung in Bann ziehen kann. In „Wie ein Flügelschlag“ schafft sie es einzig mit einer schönen und bildlichen Schreibe eine Geschichte zu kreieren, die mit „normalen“ Menschen und Erlebnissen, die so ähnlich in der Realität vorkommen können, ein Jugendbuch zu schreiben, das spannend ist und Gänsehaut verursacht.
    Jana ist ein Außenseiter am Sportgymnasium. Im Gegensatz zu den anderen Schülern ist sie nicht dort, weil ihre Eltern viel Geld haben und ihr den Unterricht erkaufen können, sondern weil sie ein Stipendium für ihre sehr guten Leistungen erhalten hat. Dies stößt bei ihren Mitschülern und Sportkameraden auf Abneigung. Neid und Missgunst spielen eine große Rolle. Außerdem ist Jana nicht so wie die anderen Mädchen. Sie interessiert sich mehr für ihren Sport als für Mode und Aussehen.
    Die einzige, die nett zu ihr ist, ist Melanie, ihre stärkste Konkurrentin. Ihre Freundschaft ist noch ganz frisch und doch relativ gefestigt, als sich Melanie plötzlich verändert. Jana merkt, dass irgendetwas nicht stimmt und völlig aus dem Ruder läuft. Sie versucht verzweifelt mit Melanie zu sprechen und ihr zu helfen, doch sie kommt nicht an sie ran und dann wird Melanie tot im Schwimmbad aufgefunden …
    Ich bin nicht so bewandert, was das Genre Thriller angeht, hab jedoch in letzter Zeit schon mal den ein oder anderen Jugendthriller gelesen. „Wie ein Flügelschlag“ gefällt mir von allen bisher am besten.
    Dank einer dreistündigen Zugfahrt konnte ich das Buch in einem Rutsch durchlesen. Anfangs dachte ich „Jo, ganz nette Geschichte. Liest sich schnell und flüssig. Gute Charaktere. Halt was feines für zwischendurch.“ Doch dann hat mich das Buch so gefesselt, dass ich froh war die Zeit zu haben es auch gleich zu Ende zu lesen. Systematisch aufgebaut und doch den Leser immer wieder in eine andere Richtung ziehend, was die Lösung betrifft, dabei nah an der Realität angelehnt, schürt Jutta Wilke die Spannung, bis ich kaum abwarten konnte zu erfahren, wer nun der Mörder ist.
    Mir gefällt besonders die Authentizität mit der sowohl Handlung als auch Schreibe aufgebaut sind. Sprachlich aufs Zielpublikum eingestellt, ohne dabei gespielt jugendlich zu wirken, hat Jutta Wilke auch mich (und ich bin altersmäßig schon über die Zielgruppe hinaus) in ihren Bann ziehen können. Jana muss sich nicht nur mit den Problemen eines Teenagers, wie Verliebtheit und dem Druck, der unter Jugendlichen besteht, was „Anders sein“ betrifft, herum ärgern, sondern auch mit den Problemen und leider oft negativen Schlagzeilen des Leistungssports, wie Druck durch Trainer/Eltern, übertriebenem Ehrgeiz und Neid.
    Besonders viel Mühe hat sich der Coppenrath Verlag mal wieder mit der Gestaltung des Umschlags gegeben, der all das ausdrückt, was Jana ist, wofür sie lebt, auch, wenn sie daran so manches Mal ihre Zweifel bekommt...


    FAZIT:
    „Wie ein Flügelschlag“ ist ein spannender Jugendthriller, der mich mit Authentizität, einer tollen Protagonistin und einer ausgeklügelten und fesselnden Handlung begeistern konnte.

    KLAPPENTEXT:
    Für Nele Stern wird ein Lebenstraum wahr: Als Barfußtänzerin feiert sie ihren ersten Soloauftritt im renommiertesten Varieté ihrer Zeit, dem Berliner Wintergarten. Doch sie fällt beim Publikum als zu prüde durch. Da sie auch in Paris keine Auftrittsmöglichkeiten findet, beschließt sie, nach Amerika auszuwandern: Das Geld reicht gerade noch für eine Fahrt in der 3. Klasse der Titanic. Als sie sich an Bord des Luxusliners zu einem Diebstahl hinreißen lässt, lernt sie Matheus kennen, einen ebenso liebenswürdigen wie hypochondrischen Pastor aus Berlin. Er reist mit Frau und Kind, durchlebt aber offensichtlich gerade eine Ehekrise. Ungeniert flirtet seine Frau, die aus gutem Hause kommt und deren Vater der Hofbankier des deutschen Kaisers ist, mit einem jungen Engländer, der sich höchst verdächtig benimmt. Tatsächlich ist er ein Spion der britischen Krone, und er hat sich keineswegs zufällig auf die Frau des Pastors kapriziert, sondern will über sie an geheime Dokumente des Hofbankiers herankommen. Der Zusammenstoß der Titanic mit einem Eisberg stürzt die Reisenden in einen Mahlstrom aus Wasser und Eis – und setzt Liebe und Freundschaft einer weiteren Zerreißprobe aus. In diesem ebenso brillant recherchierten wie fesselnd erzählten Roman wirft Titus Müller ein neues Licht auf die Bedeutung der Titanic in der Zeit europäischer Aufrüstung und schildert einfühlsam Menschen am Scheideweg ihres Lebens.
    ZUM AUTOR:
    (Quelle: Blessing)
    Titus Müller, geboren 1977 in Leipzig, studierte in Berlin Literatur, Geschichtswissenschaft und Publizistik. 1998 begründete er die Literaturzeitschrift "Federwelt". 2002 war er Mitbegründer des Autorenkreises Historischer Roman "Quo vadis". Im gleichen Jahr veröffentlichte er, 24 Jahre jung, seinen ersten Roman: "Der Kalligraph des Bischofs". Es folgten sechs weitere historische Romane wie "Die Brillenmacherin" (2005), "Das Mysterium" (2007) und zuletzt "Die Jesuitin von Lissabon". Titus Müller wurde mit dem C. S. Lewis- Preis und den Sir Walter-Scott-Preis ausgezeichnet.
    EIGENE MEINUNG:
    Im Jahr 2012 jährt sich das Unglück der Titanic zum hundertsten Mal. Überall wo man hinschaut wird man auf diesen schweren Schicksalsschlag, der weit über 1000 Menschen das Leben gekostet hat, aufmerksam gemacht. James Cameron bringt seinen erfolgreichen Titanic Film sogar noch ein mal ins Kino, um all der Opfer zu gedenken, die ihre Suche nach Freiheit oder einem neuen Leben mit dem Tod bezahlten. Ein historisches Ereignis, das auch mich sehr bewegt hat, aber noch nie so anrührend, authentisch, traurig und schön zugleich erzählt wurde wie von Titus Müller.
    Die Hauptrolle in „Tanz unter Sternen“ spielen der Pfarrer Matheus und die junge Tänzerin Nele Stern. Beider Leben läuft gerade nicht so wie es sollte und so streben sie nach einem Besseren. Neles Karriere soll endlich in Schwung kommen. Was ihr in Berlin nicht so recht gelingen wollte, soll nun in den USA, dem Land des Glücks und der Stars, gedeihen. Um ihren Traum als Tänzerin zu verwirklichen nimmt sie in Kauf ihre Heimat und vor allem ihre Mutter, die ihr ganzes Leben lang – und das in einer sehr schweren Zeit – ihre Tochter unterstützt hat. Von der brotlosen Kunst des Varietés hält sie allerdings nicht sehr viel und so macht sich Nele alleine auf in eine ungewisse Zukunft.
    Auch Matheus Leben hatte schon mal bessere Stunden. Seine Ehe scheint auf Eis zu liegen, denn er ist nur ein armer Pastor, der für alle Menschen ein offenes Ohr hat, und seine Frau Cäcilie die etwas verwöhnte Tochter eines einflussreichen Bankiers. Zwei Welten, die doch recht unterschiedlich sind und für sehr viel Spannung im Eheleben führen. Das einzige was sie scheinbar noch zusammenhält ist ihr Sohn Samuel. Ein stilles Kerlchen, das sich sowohl für Gott, als auch die Welt interessiert. Ein Angebot für eine Pfarrstelle in den USA kommt da genau recht, denn so kann Matheus Cäcilie noch einmal beweisen, dass auch er etwas wert ist.
    Auf der Titanic treffen die beiden Parteien, Nele Stern und Familie Singvogel aufeinander. Ihr Schicksal scheint miteinander verwoben. Vor allem haben sie eins gemeinsam: Sie alle kämpfen am 14. April 1912 ums Überleben.
    „Tanz unter Sternen“ ist eins der wundervollsten und zugleich traurigsten Bücher, die ich jemals gelesen habe. Titus Müllers Schreibe ist hinreißend. Seine Erzählstimme großartig, so dass ich gar nicht mehr aufhören konnte seiner Geschichte zu lauschen bzw. sie zu lesen. Seine Figuren sind facettenreich, gut durchdacht und mit viel Charakter. Dabei sind sie nicht nur liebenswert, sondern haben jede Menge Ecken und Kanten. Besonders ins Herz geschlossen habe ich jedoch den kleinen Samuel, der eher still, leise und nachdenklich, keinen guten Stand bei den Jungs seines Alters hat und auf der Titanic eine ganz außergewöhnliche Freundschaft schließt.
    „Tanz unter Sternen“ ist ein Buch, das sehr viele Themen umfasst. Es geht um Ehre, um Freundschaft, um den Weg zu sich selbst, um das was wichtig ist im Leben, es ist ein kleines bisschen Krimi, ein kleines bisschen historischer Roman und ein kleines bisschen Familiendrama. All diese, teilweise sehr unterschiedlichen Dinge und Thematiken verknüpft der Autor so gekonnt zu einer wundervollen Geschichte, das der Roman geschmeidig verläuft, keine Ecken und Kanten entstehen, und man das Buch am liebsten in einem durchlesen würde.
    Ich muss auch noch mal über meine Gefühle zum Roman sprechen: dieses Buch hat mich dermaßen berührt, dass ich immer wieder Gänsehaut und einen Kloß im Hals bekam. Im Zug sitzend heulte ich, was mir ein bisschen peinlich war, obwohl man sich angesichts dieser eindringlichen Geschichte keiner Träne schämen muss. Das Schicksal der Titanic, auf der man einfach Menschen sterben ließ, weil nicht ausreichend für Sicherheit gesorgt war, ist mir extrem nahe gegangen.
    Den wahren Charakter eines Menschen entdeckt man sowieso erst in einer Situation in der die Not sehr groß ist ...
    FAZIT:
    „Tanz unter Sternen“ ist wie ein Tanz mit Worten und Gefühlen. Bewegend und berührend schreibt Autor Titus Müller eine fiktive Geschichte mit dem Hintergrund eines historischen Ereignisses, das auch heute, 100 Jahre später, noch Menschen zu Tränen rührt. Eines der schönsten Bücher, die ich jemals gelesen habe.

    KLAPPENTEXT:
    Jon Whitcroft hat es schwer. Seine Mutter und ihr neuer Freund schicken ihn aufs Internat nach Salisbury. Strömender Regen, dunkle Gemäuer, enge Flure, fremde Gesichter und ein Zimmer, das er sich mit zwei Mitschülern teilen muss. Jon ahnt nicht, dass dies bald seine geringsten Sorgen sein werden. Denn in seiner sechsten Nacht im Internat erscheinen plötzlich drei Geister unter dem Fenster seines Zimmers und starren zu ihm herauf. Doch zum Glück gibt es jemanden in Salisbury, der sich mit Geistern auskennt …
    ZU DEN AUTOREN:
    (Quelle: Dressler)
    Cornelia Funke ist die international erfolgreichste und bekannteste deutsche Kinderbuchautorin. Heute lebt sie in Los Angeles, Kalifornien, doch ihre Karriere als Autorin und Illustratorin begann in Hamburg. Nach einer Ausbildung zur Diplom-Pädagogin und einem anschließenden Grafik-Studium arbeitete sie als freischaffende Kinderbuchillustratorin. Da ihr die Geschichten, die sie bebilderte, nicht immer gefielen, fing sie selbst an zu schreiben.
    Zu ihren großen Erfolgen zählen DRACHENREITER, die Reihe DIE WILDEN HÜHNER und HERR DER DIEBE, mit dem sich Cornelia Funke international durchsetzte. Ihre TINTENWELT-Trilogie stand weltweit auf den Bestsellerlisten. Im Herbst 2010 erschien RECKLESS – STEINERNES FLEISCH, der Auftakt zu einer neuen Bestseller-Serie. Mit GEISTERRITTER bietet Cornelia Funke auch jüngeren Lesern ab 10 wieder spannendes Lesefutter. Über 50 Bücher hat Cornelia Funke mittlerweile geschrieben, die in mehr als 40 Sprachen erschienen sind. Zahlreiche Titel wie z.B. HÄNDE WEG VON MISSISSIPPI, HERR DER DIEBE und TINTENHERZ wurden verfilmt. Aber auch in Preisen und zahlreichen Auszeichnungen spiegeln sich ihre Beliebtheit und ihr Einfluss wider.
    EIGENE MEINUNG:
    Gruselgeschichten sind ja bekanntlich nicht so meins, denn ich bin ein totales Weichei und auf Gruselebene überhaupt nicht belastbar. Geister treffen mich so mittelmäßig. Mal mehr, mal weniger schlimm. Danke Ellas Großmutter Zelda weiß ich jetzt jedoch, dass ich mich vor ihnen gar nicht fürchten muss. Sie können mich weder töten, noch verletzen. Zumindest nicht, wenn sie nicht zufällig in den Körper eines Menschen schlüpfen …
    Als wäre es nicht schon schlimm genug, dass Jon ins Internat muss, nein, es liegt ausgerechnet in der Gegend, in der Jons Familie von Geistern mit Rachegelüsten heim gesucht werden. Das ist ganz schön unheimlich und Jon hat fast schon mit seinem Leben abgeschlossen. Zum Glück lernt er jedoch Ella kennen, deren Großmutter Zelda so zu sagen Geisterexpertin ist. Gemeinsam ziehen sie in den Kampf und stellen Zeldas Geisterwissen ganz schön auf den Kopf.
    Wie von allen Büchern, die ich bisher von Cornelia Funke gelesen habe, war ich auch von „Geisterritter“ wieder sehr angetan. Sie ist einfach eine Geschichtenerzählerin, deren Geschichten man gerne lauscht. Egal welches Thema, sie weiß immer ihre Leser zu fesseln. So auch mit „Geisterritter“, das ein Kinderbuch ist, weswegen ich eigentlich aus dem Einzugskreis heraus falle. Trotzdem konnte sie auch mich mit der spannenden Geschichte um Jon, Ella und Geister mit den unterschiedlichsten Charakterzügen fesseln.
    Das schönste an „Geisterritter“ sind die Figuren. Jon, 11 Jahre, eher ein wenig ängstlich und leicht einzuschüchtern. Er bekommt eine Aufgabe gestellt, bei der er vielleicht sogar über sich hinaus wachsen kann. Seine neue Freundin Ella ist eine ganz tolle 11-jährige, sie ist mutig, witzig, ein wenig frech. Klar, dass sie keine Angst vor Geistern hat. Außerdem hat sie ja Großmutter Zelda, die mich mit ihren sehr sonderbaren Gewohnheiten immer wieder zum Lachen gebracht hat. Sie ist ein wenig eigenbrödlerisch oder kennt ihr etwa jemanden, der sich zahme Kröten hält?
    Das Buch wird illustriert von Friedrich Hechelmann. Das gefällt mir nicht so ganz gut, da häufig auch Personen gezeichnet werden. Leider mag ich seinen Stil nicht so gerne und finde es auch schade, wenn sich Illustration und die eigene Fantasie nicht decken.
    FAZIT:
    „Geisterritter“ ist ein spannendes und witziges Kinderbuch, das mit einem locker leichten und doch etwas märchenhaftem Schreibstil und tollen Charakteren für einige vergnügliche Lesestunden sorgt.

    KLAPPENTEXT:
    Die sechs Mädchen könnten nicht verschiedener sein. Abgesehen davon, dass sie in der schwedischen Kleinstadt Engelsfors leben, auf dieselbe Schule gehen und sich nicht mögen, haben sie nichts gemeinsam. Glauben sie.
    Doch eines Nachts werden sie im Wald zusammengeführt. Sie sind auserwählt, das Böse, das in der Stadt lauert, zu bekämpfen. Schaffen sie es, miteinander auszukommen? Denn nur mit vereinten Kräften können sie die dunklen Mächte besiegen.
    ZU DEN AUTOREN:
    (Quelle: Dressler)
    Sara B. Elfgren arbeitet als Drehbuchautorin und Dramaturgin und feiert mit ihren Film- und TV-Produktionen in Schweden große Erfolge.
    Mats Strandberg hat in seinem Heimatland bereits drei Bücher veröffentlicht. Er arbeitet außerdem als Journalist und Kolumnist beim Aftonbladet, Schwedens größter Abendzeitung. Als er das erste Mal mit der erfolgreichen schwedischen Drehbuchautorin und Dramaturgin Sara B. Elfgren zusammentraf, entdeckten sie ihre gemeinsame Leidenschaft für Bücher mit übersinnlichen Elementen. Die Idee, zusammen an einem Buch für junge Leser zu arbeiten, war schnell geboren. ZIRKEL ist der grandiose Auftakt einer Trilogie.
    EIGENE MEINUNG:
    Eine Gruppe Mädchen, die auserwählt ist das Böse zu bekämpfen. Klingt spannend. Ist es auch. Zumindest stellenweise …
    Rebecka, Vanessa, Anna-Karin, Minou, Ida und Linnea gehen auf die selbe Schule. Sie sind nicht gerade das, was man Freundinnen nennt. Eher im Gegenteil. Als jedoch etwas mit Ihnen geschieht, dass mysteriös und irgendwie unerklärlich ist, müssen sie plötzlich zusammen halten. Ein Unterfangen, das schier unmöglich scheint.
    Seltsames geht mit den Mädels vor. Vanessa kann sich unsichtbar machen, Rebecka und Anna-Karin können Menschen dazu beeinflussen das zu tun, was sie von ihnen wollen. Auch die anderen haben plötzlich besondere Fähigkeiten, die sie sich nicht erklären können.
    Angefangen hat alles mit dem Tod von Elias. Als Selbstmord dargestellt, weiß vor allem seine beste Freundin Linnea, dass er sich nicht selbst umgebracht hat. Etwas dunkles und geheimnisvolles ist im Gange. Eine unheimliche Macht zieht die sechs Mädchen in einer Vollmondnacht an ein und denselben Ort. Dort hören sie die Prophezeiung: Sie sind dazu auserwählt das Böse zu bekämpfen. Doch wo ist das Böse? Und wer ist es? Und vor allem, wie sollen sie es bekämpfen? Ein Kampf um Leben und Tod beginnt.
    Die Geschichte, die hinter „Zirkel“ steckt finde ich vom Grundprinzip richtig gut: sechs Mädchen, die mit unterschiedlichen magischen Fähigkeiten dazu bestimmt sind gegen das Böse zu kämpfen. Die 600 Seiten, die dieses Buch umfasst, lassen sich auch so schnell lesen, dass ich nur einen Tag dafür gebraucht habe. Allerdings war es mir an einigen Stellen etwas holprig und auch nicht immer fesselnd genug. Vielleicht liegt das daran, dass ich ein sehr düsteres Buch erwartet hatte, dass mich richtig schockt. Dies ist nicht der Fall. Sara Elfgren und Mats Strandberg schreiben zwar recht spannend, aber diese Dunkelheit, die ich bei skandinavischen Autoren so sehr mag, hat mir ein wenig gefehlt.
    Trotz allem ist „Zirkel“ ein guter Auftakt einer spannenden Jugendtrilogie, die mit dem Thema Hexerei jugendliche Leser begeistern kann. Die Protagonistinnen sind authentisch und vor allem haben sie Ecken und Kanten, was sie sehr sympathisch und natürlich wirken lässt.
    FAZIT:
    „Zirkel“ ist der Auftakt einer magischen Jugendtrilogie, die mich leider nicht zu hundert Prozent überzeugen konnte, da sich die Geschichte nicht ganz mit meinen Erwartungen deckte. Trotzdem hat mir das Autorenduo Elfgren/Strandberg einen netten Lesetag beschert, an dem ich in eine Geschichte über Hexen, Magie und das dunkle im Menschen eintauchen konnte.

    KLAPPENTEXT:
    Imogen ist seit frühester Kindheit blind. Als Rosamond, die Cousine von Imogens Großmutter merkt, dass ihr Leben zu Ende geht, hinterlässt sie Imogen eine Handvoll Fotos und einen Stapel selbst besprochener Tonbänder. Darauf enthüllt sie das furchtbare Geheimnis über jene Tat, die zu Imogens Erblindung führte. Es ist die Geschichte dreier Generationen von Frauen, ein bewegender Roman über das verzweifelte Streben nach Liebe und dem Lebensglück.
    ZUM AUTOR:
    (Quelle: btb)
    Jonathan Coe wurde 1961 in Birmingham geboren. Für seine Bücher wurde er u.a. mit dem John Llewellyn Rhys Prize, dem Prix du Meilleur Livre Étranger und dem Prix Médicis Étranger ausgezeichnet. Zwei seiner bisher neun Romane wurden verfilmt. Zuletzt erschien bei DVA "Der Regen, bevor er fällt" (2009). Jonathan Coe lebt heute mit seiner Familie in London.
    EIGENE MEINUNG:
    „Der Regen, bevor er fällt“ zu lesen ist als würde man selbst Rosamonds Erzählungen lauschen. Und auf einmal wundert man sich, dass schon so viel Zeit vergangen ist.
    Rosamond nimmt während des Kriegs an der Überlandverschickung teil und lebt einige Zeit bei ihrer Cousine Beatrix. Bea ist die ältere der beiden und wird von der jüngeren Cousine angehimmelt. Rosamond verehrt Beatrix geradezu, was auch lange nach ihrer Heimkehr noch so ist. Doch Bea hat es nicht ganz leicht. Ihre Mutter ist sehr steif und kühl, hegt eine gewisse Abneigung gegenüber ihrer Tochter. Beim kleinsten Fehltritt wird Beatrix beschimpft und auf übelste nieder gemacht. Vor allem bekommt sie das Gefühl vermittelt, dass sie weder geachtet, noch geliebt wird.
    Um diesem Leben möglichst schnell zu entkommen, und auch, um endlich einmal geliebt zu werden, heiratet sie den ersten Mann, der ihr Aufmerksamkeit schenkt. Sie bekommen ein kleines Mädchen namens Thea. Auch sie erfährt das Schicksal der ungeliebten Tochter. Rosamond, die sich der Familie immer noch eng verbunden fühlt, versucht ein bisschen Liebe in Theas Leben zu bringen und nimmt sie zu sich, als Beatrix wieder einmal versucht Liebe und Anerkennung zu finden und mit einem Mann nach Irland durchbrennt.
    Doch auch Rosamond trägt ein dunkles Geheimnis mit sich herum, das schwer auf ihrem Herzen lastet. Erst als sie stirbt und ihre Nichte Gill ihre Aufzeichnungen in Form von Kassetten findet, kommen die dunklen Familiengeheimnisse ans Tageslicht und helfen irgendwie der ganzen Famile ihre Probleme aufzuarbeiten.
    Mit viel Gefühl und Tiefgang hat Autor Jonathan Coe ein Buch geschrieben, das aufzeigt, wie ausgreifend sich ein Problem über mehrere Generationen hinweg ziehen kann. Wie stark Menschen von den Erlebnissen ihrer vorherigen Generationen beeinflusst werden und wie schwer es ist, etwas dagegen zu tun.
    Aufgrund der Ausdrucksstärke des Autors könnte man meinen, dass es sehr schwer ist, dieses Buch zu lesen, was jedoch gar nicht der Fall ist. Gern und zügig habe ich Rosamonds Geschichten verfolgt. Ein wenig Abzug bekommt das Buch jedoch dafür, dass mich nicht alle Erlebnisse immer in ihrer vollen Ausführlichkeit interessiert haben. Dennoch bin ich froh, Jonathan Coe entdeckt zu haben und werde auch weitere Bücher von ihm lesen.
    FAZIT:
    „Der Regen, bevor er fällt“ ist ein ausdrucksstarker Generationen Roman, der mit viel Tiefgang zu überzeugen weiß.

    KLAPPENTEXT:
    Seltsame Dinge gehen auf St. Hauda´s Land vor: Eigentümliche geflügelte Kreaturen schwirren umher, in schneebedeckten Wäldern versteckt sich ein Tier, das mit seinem Blick alles in Weiß verwandelt, im Meer sind wundersame Feuerwerke zu beobachten … und Ida Maclaird verwandelt sich langsam, von den Füßen aufwärts, zu Glas.
    Nun kehrt sie an den Ort zurück, wo alles begann, in der Hoffnung, hier Hilfe zu finden. Doch stattdessen findet sie die große Liebe: Mit ihrer traurigen und trotzigen Art schafft Ida es, die Knoten in Midas‘ Herzen zu lösen. Gemeinsam versuchen sie nun, das Glas aufzuhalten.


    ZUM AUTOR:
    (Quelle: Script 5)
    Ali Shaw wurde 1982 geboren und wuchs in einer kleinen Stadt in Dorset, Großbritannien, auf. Nach seinem Abschluss in Englischer Literatur an der Universität von Lancaster arbeitete er als Buchhändler und in einer Bibliothek in Oxford. Sein Debüt Das Mädchen mit den gläsernen Füßen war ein großer Überraschungserfolg und wurde in 18 Sprachen übersetzt. Gerade hat Ali Shaw seinen zweiten Roman beendet.


    EIGENE MEINUNG:
    Stellt euch eine junge Frau vor, die auf einer Hollywood Schaukel in der Sonne sitzt und ein wunderschönes Buch in der Hand hält, von dessen Geschichte sie so verzaubert ist, dass sie dieses wunderschöne Buch, das einen silbernen Buchschnitt hat und mit wundervollen verschnörkelten Mustern verziert ist, nicht aus der Hand legen mag. Dieses zauberhafte Buch, das eine Geschichte beinhaltet, die so traurig und schön zugleich ist und so leise nachklingt, das man das Gefühl hat, aus einem Traum aufzuwachen. Wenn ihr genau das vor eurem inneren Auge seht und euch Schauer über den Rücken laufen, weil die Geschichte, die diese junge Frau liest, so traurig schön ist, dass ihr kleine Tränen über die Wangen laufen, dann seht ihr mich, wie ich „Das Mädchen mit den gläsernen Füßen“ lese.
    „Der Sinn von dem Spiel ist, dass man sich selbst austrickst. Damit nichts ist, wie es eigentlich ist.“ (S.120)
    Midas und Ida begegnen sich auf St. Hauda´s Land, einer kleinen Gegend (ich weiß es nicht mehr genau, aber in meinem Kopf ist eine Insel), in der alles irgendwie anders ist als woanders. Geheimnisvoller, mysthischer. Auch Midas ist geheimnisvoll. Verschlossen. Irgendwie tragisch. Ganz anders als Ida. Sie ist wie eine kleine Fee: zart, zerbrechlich, aber quirlig und freundlich aufgeschlossen. Sie ist das Licht, während Midas eher der Schatten ist. Doch auch Ida birgt ein Geheimnis: ihre Füße sind aus Glas und das Glas scheint sich immer weiter auszubreiten. Kann Midas das Mädchen, das in ihm etwas ganz Besonderes auslöst retten, oder ist Ida für immer verloren?
    Midas hat ein etwas schweres Leben hinter sich. Im letzten Jahr ist seine beste Freundin ertrunken und vor vielen Jahren hat sich sein Vater umgebracht. Seitdem hasst er ihn und ist auch anderen Menschen gegenüber sehr skeptisch. Ida gegenüber verspürt er zum ersten Mal so etwas wie zarte Zuneigung. Zwischen ihnen ist dieses verstehen, dass nur zwei Menschen haben, die sich ähnlich vom Leben gebeutelt fühlen.
    „Ich weiß noch, wie du einmal gesagt hast, dass Liebe alles ist, was zählt. Da bin ich von ganzem Herzen deiner Meinung.“ (S.380)
    „Das Mädchen mit den gläsernen Füßen“ ist jedoch nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern auch ein Buch übers Mensch sein. Über Einsamkeit und Sehnsüchte, die uns verändern und zur Gefahr werden. Über verkorkste Leben, dem Aufschwung aus der Dunkelheit unserer Seele und vom Mut, man selbst zu sein. Diese Mischung ist es, die mich so sehr fasziniert und berührt hat. Jetzt, eine Woche, nachdem ich das Buch gelesen habe, bewegt es mich immer noch. Ich kann immer noch die Gefühle spüren, die Ali Shaw während des Lesens bei mir ausgelöst hat und kurzzeitig überkommt mich noch ein mal ein wohliger Schauer.
    Die Schreibe des Autors ist sanft und sehr ernst. Ich kann mit meinen Worten kaum seine Art des Schreibens wieder geben. Sie ist ein wenig poetisch, aber nicht zu verschnörkelt, zauberhaft, leise und doch nachdrücklich, berührend, bewegend, bedeutend. Seine Charaktere sind allesamt Figuren mit Charakter. Die meisten etwas verschroben oder etwas besonderes. So wie die kleine Denver, die ihre Mutter verloren hat und doch so liebevoll und empathisch ist. Oder Henry Fuwa, der Insektenforscher, der nie so richtig glücklich werden konnte, weil sein Herz zerbrochen ist.
    Ich muss es noch einmal sagen: das Buch hat nicht nur einen ganz, ganz tollen Inhalt, es sieht auch wirklich so schön aus, dass ich es mit dem Cover nach vorn in mein Regal stellen musste. Dabei sieht man allerdings immer noch nicht genug, denn der Buchschnitt ist silbrig glänzend und die einzelnen Kapitel werden von Blumen gesäumt, die mir das Gefühl geben Ida, Midas und St. Hauda´s Land ganz nah zu sein.


    FAZIT:
    „Das Mädchen mit den gläsernen Füßen“ ist ein modernes Märchen, das mich mit zarter Schreibe, besonderen Protagonisten, viel Liebe zum Detail und einer ganz wundervollen Geschichte verzaubert hat.

    KLAPPENTEXT:
    Deutschland 1945. Kurz vor Kriegsende wird Helgoland von Bomben zerstört. Die zwölfjährige Alice und ihre Familie fliehen von der Insel und lassen alles zurück, was ihnen wichtig ist. In Hamburg finden sie Unterschlupf. Doch die neue Zeit, die sich Frieden nennt, stellt sie vor immer neue Herausforderungen: Hunger und Kälte, Schwarzmarkt und Hamsterfahrten, das Leben unter einer Besatzungsmacht - und mit Menschen, die bleischwere Geheimnisse hüten. Trotz allem behält Alice ihr Ziel fest im Blick. Eines Tages wird sie auf ihre geliebte Insel zurückkehren!


    ZUR AUTORIN:
    Anne C. Voorhoeve, 1963 geboren in Bad Ems, Drehbuchautorin und Schriftstellerin, studierte Politikwissenschaft, Amerikanistik und alte Geschichte. Ihr Debütroman „Lilly unter den Linden“ wurde 2002 verfilmt. Weitere Preisgekrönte Bücher folgten. „Unterland“ ist ihr neuster Roman.


    EIGENE MEINUNG:
    Anne C. Voorhoeve ist ein bekannter Name in der Jugendliteratur. Ihre Bücher setzen sich mit politischen Themen, wie z.B. der DDR oder Nationalsozialismus auseinander. Schon seit langem wollte ich endlich mal eines ihrer Bücher lesen, für die sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde, doch irgendwie hatte bisher noch keiner ihrer Romane mein Regal erreicht. „Unterland“ hat es nun endlich geschafft und ich bin sehr froh, den tollen Schreibstil der Autorin entdeckt zu haben.
    Alice und ihre Familie leben in den schrecklichen Jahren des zweiten Weltkriegs. Ihre Heimat war einmal die Insel Helgoland. Dort wurde es wegen der vielen Bombenangriffe zu gefährlich, weswegen Alice, ihre Mutter, ihr Bruder und ihre Großmutter die Insel verlassen und Asyl in Hamburg suchten. Mit der Hoffnung nach dem Krieg wieder auf ihre geliebte Insel zurückkehren zu können. Doch dann soll die Insel gesprengt werden. Ihre Heimat komplett dem Erdboden gleich gemacht werden. Alice und ihre Familie sind am Boden zerstört.
    „Unterland“ hat mich sehr fasziniert und gefesselt. Meistens spielen Bücher über den zweiten Weltkrieg auch während der Zeit in der dieser noch aktiv wütete. „Unterland“ erzählt vor allem von der Nachkriegszeit. Vom Frieden, der den Menschen eine bessere Zeit, Glück und Wohlbefinden bescheren soll. Doch wie soll man sich wohlfühlen, wenn man mit der ganzen Familie auf engstem Raum lebt? Wenn nie ausreichend Essen da ist und die Küche außerdem noch mit drei anderen Familien geteilt werden muss?
    Anne C. Voorhoeve schildert sehr eindrücklich und nachhaltig die Schwierigkeiten der Nachkriegszeit. Einer Zeit, in der auch weiterhin unschuldige Menschen das Nachsehen haben mussten. Viele Bürger, die nichts mit dem Krieg zu tun hatten, wurden verantwortlich gemacht, für all die schlimmen Taten, die begangen wurden. Jeder muss helfen die zerbombten Gebiete wieder aufzubauen. Männer werden dafür ins Ausland gebracht. Auch Alice und ihre Familie muss Steine klopfen, damit Deutschland wieder aufgebaut werden kann und damit sie sich dort ein wenig Geld zu verdienen, um sich Lebensmittel leisten zu können. Ich weiß noch von meinen Großeltern, dass sie damals nicht zur Schule gehen durften, weil so viel Arbeit an stand, die wichtiger war, als lernen. Jeder musste mithelfen, egal ob jung oder alt und gebrechlich.
    Ein weiterer interessanter Aspekt des Buches ist der geschichtliche Hintergrund der Sprengung Helgolands. 1947 wurde Helgoland von den Briten gesprengt, was nicht nur die ursprüngliche Landschaft und geografische Beschaffenheit der Insel total veränderte, sondern die Insel zunächst auch unbewohnbar machte. Erst 1952 wurde die Insel wieder aufgebaut und neu besiedelt. Eine geschichtliche Tatsache, von der ich bisher keine Ahnung hatte.
    Ich habe so viel von Geschichte geredet, dass es sich so anhört, als wäre „Unterland“ ein staubtrockenes Geschichtsbuch, ähnlich einem Schulbuch. Das ist es keineswegs, denn die Erlebnisse um Alice, ihre Familie, verschollene Väter und britische Soldaten sind spannend und sehr lebendig erzählt. Emotionen werden so gut herüber transportiert, dass ich Gänsehaut bekommen habe.


    FAZIT:
    Dies war mein erstes, aber sicher nicht mein letztes Buch von Anne C. Voorhoeve, die mit einer wunderschönen Schreibe und einer spannenden, interessanten und emotionalen Geschichte ihre Leser begeistert.

    KLAPPENTEXT:
    Als Cat einen alten Halsreif findet, legt sie ihn sich neugierig um. Dumm nur, dass das Schmuckstück mit einem Fluch belegt ist und sie geradewegs in die Vergangenheit befördert. Zu allem Überfluss lässt sich der Kupferreif auch nicht mehr von ihrem Hals entfernen. Wären da nicht die kräuterkundige Dorothea und deren Bruder Jakob, der Cats Herz schneller schlagen lässt, würde sie wohl verzweifeln, vor allem, da der Halsreif sich immer enger zusammenzieht …


    ZUM AUTOR:
    (Quelle: PAN)
    Heike Eva Schmidt wurde in Bamberg geboren und lebt heute im Süden Münchens. Nach einem Studium der Schulpsychologie wechselte sie direkt nach ihrem Abschluss zum Journalismus. Nach Stationen bei Radio, Fernsehen und Zeitschriften erhielt sie im Jahr 2000 ein Stipendium an der Drehbuchwerkstatt München. Seit mehreren Jahren arbeitet sie als freie Drehbuchautorin, aktuell für eine Serie des Bayerischen Fernsehens. 2010 verwirklichte sie schließlich ihren Kindheitstraum: Romane zu schreiben. Seitdem arbeitet sie vorzugsweise im bayerischen Voralpenland. Dort entstehen in ihrer kleinen „Schreibstube“ viele Ideen. „Purpurmond“ ist Heike Eva Schmidts erster Fantasyroman.


    EIGENE MEINUNG:
    „Hexe, Hexe, du sollst brennen“, ein Kinderreim, der dem ein oder anderen doch schon mal über den Weg gelaufen ist. Sei es in Filmen, Büchern oder im Geschichtsunterricht. Ich selbst habe in der Schule wenig über das Thema Hexenverbrennung gelernt, Bücher darüber haben mich aber schon immer angezogen. Obwohl das Thema so grausam ist.
    Protagonistin Caitlin – Cat genannt – zieht mir ihren Eltern nach Bamberg, einer Stadt voller Geschichte. Eine Geschichte, die Cat am eigenen Leib erfahren soll. Während ihre Eltern die Osterferien in Irland verbringen, versucht Caitlin Freunde zu gewinnen. Ein Versuch, der ihr nur so mittelmäßig gelingt. Stattdessen wird sie aufgrund eines verfluchten Halsreifens direkt ins 17. Jahrhundert katapultiert. Dort trifft sie auf die Hebamme Dorothea.
    Dorothea ist nicht nur bewandert in der Heilkunst, sondern auch wunderhübsch an zu sehen. Dies bemerkt auch der oberste Richter Förg, ein gieriger und gemeiner Raffzahn, dessen neuste Begierde darin besteht, Dorothea als Frau zu nehmen. Wenn es sein muss, auch gegen ihren Willen. Seine Rechnung hat er jedoch ohne Cat gemacht, die plötzlich aus der Zukunft auftaucht und ihm die Ausführung seiner geplanten Zusammenführung mit Dorothea schwer macht. Doch dadurch wird Förg noch wütender. Wenn er Dorothea nicht bekommt, dann soll sie auch kein Anderer bekommen. Und so nutzt er ihre roten Haare und ihr Wissen in der Kunst des Heilens, um sie als Hexe anzuklagen.
    Ich muss sagen, das Buch ist anders als erwartet. Ich habe das Buch mit etwas gemischten Gefühlen betrachtet, denn das Cover, mit all seinen Schnörkeln, ließ mich an eine geheimnisvolle, vielleicht etwas kitschige, Geschichte denken. Der Klappentext verspricht ein wenig geschichtliches Hintergrundwissen. Meine Angst: es könnte ein wenig zu verstaubt sein. All meine negativen Bedenken waren umsonst, denn „Purpurmond“ ist weder verstaubt noch verschnörkelt, es ist ein wunderbar spannendes und charmantes Buch, das mir fröhliche Lesestunden bereitet und mich sehr gut unterhalten hat.
    Heike Eva Schmidt hat nicht nur eine tolle Geschichte geschrieben, sie hat auch wundervolle Charaktere kreiert, die ich mit viel Herzenswärme gemocht und voller Inbrunst gehasst habe. Allen voran steht Cat: mutig, taff und mit einer ordentlichen Portion Humor. Sie trägt ihr Herz auf der Zunge, was mich oft zum Lachen, sie selbst eher in Schwierigkeiten gebracht hat. Sie selbst sieht vieles mit Ironie, was ich an ihr besonders mag. Sie steht zu ihren Freunden und ist hilfsbereit, auch wenn es für sie dadurch manchmal gefährlich wird. Mein Hassobjekt Nr.1 (und eigentlich auch das Einzige) ist Richter Förg, er ist so widerlich, schmierig und geht über Leichen. Ein Glück, dass es unsere Cat gibt, die ihm die Stirn bietet.


    FAZIT:
    Heike Eva Schmidts Zeitreiseroman begeistert auf allen Ebenen. Voller Witz und Spannung erzählt die Autorin eine spannende Geschichte mit Protagonisten, die einfach nur begeistern, Ich hoffe, dies war nicht Cats letzte Zeitreise ...

    KLAPPENTEXT:
    Durch einen anonymen Brief erfährt Juno von ihrem Erbe: ein Fischerhaus in der Bretagne. Aber wider Erwarten ist sie nicht die Einzige, die sich für das Haus interessiert. Die französische Kellnerin Julie hat sich dort eingenistet, und auch Jan, ein Architekt aus Deutschland, ist oft zu Besuch. Acht Jahre nach dem Tod ihres Vaters eröffnet sich für Juno ein neuer Blick in die Vergangenheit. Die Reise in die Bretagne wird für sie zu einer Reise in ihre Familiengeschichte. In eine Kindheit, in der sie glücklich war und mit ihren Eltern ein scheinbar idyllisches Vorstadtleben geführt hat. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem alles anders wurde.


    ZUM AUTOR:
    (Quelle: Dumont)
    Lisa-Maria Seydlitz wurde 1985 in Mannheim geboren, wo sie inzwischen auch wieder lebt. Sie studierte am Institut für Literarisches Schreiben der Universität Hildesheim sowie an der Université de Provence Aix-Marseille. Sie war Herausgeberin der Literaturzeitschrift BELLA triste und Stipendiatin des Klagenfurter Literaturkurses. ›Sommertöchter‹ ist ihr erster Roman.


    EIGENE MEINUNG:
    Was habe ich erwartet? Was habe ich bekommen? Erwartet habe ich einen locker leichten, vielleicht sogar etwas oberflächlichen Roman eines Sommers, voller Lachen und Freude. Bekommen habe ich eine wundervolle Geschichte voller Sehnsüchte, Hoffnung und Glück.
    „Diese drei Menschen im Garten, dachte sie, die wissen nicht, wie viel Glück sie haben, wie sehr sie beneidet werden.“ (S.148)
    In diesem kleinen Büchlein, das eigentlich ein bisschen unscheinbar wirkt, steckt eine große Geschichte. Juno lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Häuschen mit Garten. Ein scheinbar idyllisches und sehr harmonisches Leben. Traumhaft und so, wie jedes Kind sich das wünscht. Was Juno nicht ahnt: sie lebt in einem Geflecht aus Lügen, denn ihr Vater hat ein Geheimnis. Ein Geheimnis, das einige der Charaktere des Buches zu erdrücken scheint.
    So vermutlich auch Junos Vater. Er ist psychisch so angeschlagen, dass er sogar in eine Klinik muss. Warum weiß Juno nicht so genau, ihre Mutter scheint es zu ahnen, hält ihrem Mann aber trotz schwerer Krankheit und den damit verbunden Schwierigkeiten bedingungslos die Treue. Als ihr Vater sich das Leben nimmt, verändert sich auch Junos Leben. Sie hat Trennungsängste und Beziehungsstörungen, kann sich nur schwer auf andere Menschen und Nähe einlassen, weiß nicht mehr so genau wie glücklich sein geht. Wie es sich anfühlt glücklich zu sein. Bis sie eines Tages in das Fischerhaus in der Bretagne zieht und Julie kennen lernt, die so anders ist als sie. Und dennoch gibt es eine Verbindung zwischen den Beiden, die Juno hilft, wieder Fuß zu fassen im Leben.
    Zart und ausdrucksstark, so habe ich Lisa-Marie Seydlitz Debüt, das mich sehr bewegt hat, empfunden. Es gelingt ihr ausgesprochen gut Junos verschiedene Lebensstationen und Erinnerungen so zu verknüpfen, dass ihr Leben langsam zu dem des Lesers wird. Manchmal haben mich die Zeitsprünge etwas verwirrt, da ich oft auch nicht wusste wie alt Juno zu diesem Zeitpunkt ist. Dies ist aber kein schwerwiegender Kritikpunkt, denn gerade diese Verästelung der Dinge gibt dem Roman den gewissen Charme und ist wichtig, um auf den Punkt der Geschichte zu gelangen.
    Besonders begeistert haben mich die psychologischen Aspekte, von denen ich nicht zu viel verraten möchte, da ich sonst den Kern des Buches zu sehr vorwegnehme. Aber es ist interessant zu sehen, wie unterschiedlich Glück definiert wird und wie unterschiedlich Menschen sich daraus definieren.


    FAZIT:
    „Sommertöchter“ ist ein wunderbarer, leiser, aber sehr starker Roman, der mit wundervollem Ambiente eine Familiengeschichte zaubert, die berührt, bewegt und begeistert.

    KLAPPENTEXT:
    Das überwältigende Gemälde einer beinahe vergessenen Epoche
    Im Jahre 1212 taucht ein junger Schafhirte vor dem Kölner Dom auf und ruft die Armen und die Kinder zur Befreiung des Heiligen Landes auf. Tausende schließen sich ihm an, darunter auch Madlen, eine in Ungnade gefallene Magd, die ihre beiden Söhne nicht alleine ziehen lassen will. Ständig dem Hungertod nahe führt der Kreuzzug der Kinder quer durch Deutschland. Unzählige Gefahren und Intrigen sind zu überstehen, aber Madlen hält zu ihren Söhnen. Doch in den Alpen wird sie von ihnen getrennt. Wie weit kann Madlen gehen, um ihre Söhne wiederzusehen?
    ZUM AUTOR:
    (Quelle: blanvalet)
    Claudia Kern ist Mitbegründerin des Science-Fiction-Magazins "Space View", das sie mehrere Jahre als Chefredakteurin betreute und für das sie auch heute noch eine regelmäßige Kolumne schreibt. 1999 war sie als Serienredakteurin für ProSieben tätig und zog danach als hauptberufliche Autorin zurück nach Bonn. Claudia Kern hat einige Sachbücher zu Fernsehserien verfasst, schreibt Film- und TV-Kritiken und entwirft Stories und Dialoge für Computerspiele. Inzwischen lebt und arbeitet Claudia Kern in Berlin.
    EIGENE MEINUNG:
    „Kreuzzüge“ ein Thema, das im Genre der historischen Romane sehr häufig aufgegriffen und schon in vielen Facetten verarbeitet wurde. Auch ich habe schon einiges darüber gelesen. Um so mehr freue ich mich, dass Claudia Kern diese dunkle Seite des Mittelalters aufgreift und auf ihre Weise in Schriftform verarbeitet: Spannend, schonungslos, authentisch.
    Sie lässt ihre Protagonisten an einem Kreuzzug teilnehmen, der bereits sehr stark in Vergessenheit geraten ist und nur in wenigen historischen Romanen aufgegriffen wird. Sie schreibt über den sogenannten Kinderkreuzzug, der 1212 unter der Leitung eines visionären jungen Mannes beginnt und Tausende Menschen, darunter etliche Kinder und Jugendliche, mitreißt, in der Hoffnung ihrem Gott einen Gefallen tun zu können um sich damit den Platz im Himmel zu sichern. Besonders an diesem Kreuzzug ist, dass es fast ausschließlich einfache Menschen, vorrangig Knechte, Mägde und andere Bedienstete sind und keine ausgebildeten Ritter, die dem Ruf ins heilige Land folgen.
    Unter ihnen ist auch Madlen, eine einfache Magd am Hofe eines reichen Herren. Eigentlich landet sie nur zufällig unter den Kreuzfahrern, denn geplant ist eine Pilgerreise. Doch auch diese unternimmt sie aus unlauteren Mitteln: sie will in Köln ihre beiden Söhne, die dort in der Lehre sind, wieder treffen. Obwohl es ihr vom Burgherren verboten wird, macht sie sich mit auf die Reise. In Köln angelangt gerät sie in arge Schwierigkeiten. Doch sie bekommt die Chance auf einen Ausweg: sollte sie sich Nicolaus und seinem Kreuzzug anschließen, wird man ihr nicht nur alle weltlichen Schandtaten absprechen, sie hat dadurch auch die Möglichkeit sich von ihren Schulden rein zu waschen und nach dem Tod an Gottes Seite zu gelangen.
    Anführer des Kreuzzugs ist Nicolaus. Ein junger Mann, der von einem Engel Anweisungen bekommt, all die Menschen ins Heilige Land zu führen und dort Gottes Sohn zu rächen. Dank seiner Redekunst und der Hoffnung all der, zum größten Teil sehr armen Menschen, kann er eine große Masse dazu bringen ihm zu folgen. Doch kaum einer von ihnen kann einschätzen, welche Folgen es haben wird so eine Menschenmasse zu versammeln, geschweige denn was Fanatismus ausrichten kann.
    Schon seit längerem habe ich Claudia Kerns Fantasy Roman „Sturm“ in meinem Regal stehen, den ich bisher aber noch nicht gelesen habe. Ein Fehler, wie ich sehr wohl seit „Das Schwert und die Lämmer“ weiß, denn die Autorin schreibt spannend, bildlich und weiß mit ihrer Art zu begeistern. Sie schreibt nicht nur einen historischen Roman, sondern eine Geschichte über den Charakter der Menschen und wie dieser sich verändern kann, bzw. wie Intolerant Menschen gegenüber anderen Menschen sein können.
    An manchen Stellen ist die Geschichte so spannend und authentisch, dass ich den Atem angehalten habe. Das liegt meiner Meinung nach vor allem daran, dass Claudia Kern sehr ehrlich schreibt. Nichts wird beschönigt. Die Kirche und ihre Mittelsmänner werden in ihrer, zur damaligen Zeit üblichen, Grausamkeit dargestellt, die kein Mitleid mit armen Seelen hat und gierig ist, wie kaum etwas anderes. Unterstrichen wird dies mit dem fanatischen Nicolaus, der im Grunde Toleranz predigt und dann doch wieder nur sein Ziel verfolgt, ohne Rücksicht auf Menschenleben oder „Anderssein“. Ich habe Gänsehaut bekommen, bei seinen Reden, mit denen er so viele Menschen in seinen Bann gezogen hat, ohne dass diese auch nur den Hauch einer Ahnung haben in welches Verderben sie rennen.
    FAZIT:
    Ich will nicht zu viel verraten, kann aber sagen, dass es sich wirklich lohnt dieses Buch zu lesen, das nicht nur mit einer tollen Optik, sondern auch mit sehr spannendem Inhalt und tollen Charakteren begeistert. Der nicht nur unterhält, sondern den Leser auch zum mit- und nachdenken anregt. Schockierend, spannend und unterhaltsam zugleich. Fesselnd und erschreckend authentisch. Das ist „Das Schwert und die Lämmer“, ein historischer Roman, der mich sehr begeistert hat.

    Indirekt schreibe ich das auch in meiner Rezi. Aber vielleicht liest sich das nciht unbedingt heraus, dass es ein Jugendthriller ist.
    Da ich aber schon 28 bin und das Buch gern gelesen habe und es nun mal ein Thriller ist, hab ich extra diese Kategorie gewählt.

    KLAPPENTEXT:
    An ihrem zehnten Geburtstag erfährt Sophie von ihrem Großvater ein unglaubliches Geheimnis: Im Wald hinter ihrem Haus liegt die magische Pforte in die Schattenwelt verborgen. Und sie ist die neue Wächterin dieses geheimen Portals, das die gefährlichen Schattenwesen – die Tintenkappenkobolde, Sumpfschrecke und Fledermauselfen – davon abhält, in ihre Welt einzudringen und Unheil über die Menschen zu bringen. Doch wird sie dieser schwierigen Aufgabe gewachsen sein?
    ZU DEN AUTOREN:
    (Quelle: cbj)
    Linda Chapman, geboren 1969 in Liverpool, gehört zu den erfolgreichsten englischen Kinderbuchautorinnen. Ihren größten Erfolg in Deutschland feierte sie mit der Serie "Sternenschweif". Sie lebt mit ihrem Mann, drei Kindern und zwei Hunden in einem kleinen Dorf in Leicestershire.


    Lee Weatherly wurde in Little Rock, Arkansas, geboren und lebt seit 1995 in England. Sie arbeitete in vielen verschiedenen Jobs, bevor sie sich ihren Traum erfüllte und begann, Kinderbücher zu schreiben. Lee Weatherly lebt heute mit ihrem Mann, ihrem getigerten Kater Bernard und vielen tausend Büchern in Hampshire.


    Die Reihe "Schattenwald-Geheimnisse" haben sie gemeinsam entwickelt und geschrieben.
    EIGENE MEINUNG:
    Kennt ihr den Schattenwald? Den düsteren und geheimnisvollen Wald, in dem mystische Wesen, Feen und Tintenkappenkobolde leben? Nein? Dann wird es höchste Zeit. Folgt Sofie auf ihren Abenteuern rund um den Schattenwald und seine Bewohner.
    Obwohl ich das empfohlene Lesealter dieses Buch schon eine ganze Weile überschritten habe, hat mich dieses kleine Fantasyabenteuer doch sehr begeistert. Voller Spannung erzählen Linda Chapman und Lee Weatherly die Geschichte eines Mädchens, das etwas ganz Besonderes ist.
    Sofie lebt gemeinsam mit ihrem Zwillingsbruder Anthony vorübergehend bei ihrem Großvater, da ihre Eltern, sehr gefragte Archäologen, derzeit im Ausland sind, um alte Schätze auszugraben. Sofie hat es nicht ganz leicht, denn Großvater ist nicht so ein Opa wie man sich ihn vielleicht vorstellt. Er ist nicht herzlich und gutmütig und nimmt seine Enkel zum Vorlesen auf den Schoß. Nein, er ist ein wenig griesgrämig und außerdem bevorzugt er Anthony und lässt Sofie oft links liegen, da sie ja „nur“ ein Mädchen ist.
    Zum Glück gibt es noch die nette Haushälterin Mrs. Barnes und Sam, Sofies besten Freund, der ebenso gern wilde Spiele im Freien spielt wie sie. Doch an ihrem zehnten Geburtstag ändert sich plötzlich alles: Sofie wird von einem merkwürdigen Zittern erfasst, fühlt sich seltsam und fällt sogar in Ohnmacht. Das bemerkt auch Großvater und plötzlich gilt seine gesamte Aufmerksamkeit nur noch der Enkeltochter. Warum? Sie ist die neue Wächterin des geheimen Portals, das sich im Schattenwald befindet und die magischen und nicht immer gutartigen Schattenwesen davon abhält, in das Reich der Menschen vorzudringen. Eigentlich ein cooler Job, der Sofie nicht weiter abschrecken würde, da sie sehr mutig und draufgängerisch ist, wenn es da nicht dieses doofe Missgeschick gegeben hätte: Sofie hat den Schlüssel des Portals verloren und gefunden hat ihn der fiese Tintenkappenkobold König Ug. Wenn das mal nicht nach Ärger riecht …
    „Der Wald der tausend Augen“ ist der sehr gelungene Auftakt der „Schattenwald Geheimnisse“-Reihe, der die Leser von der ersten Seite an zu begeistern weiß. Voller Fantasie und mit einer tollen Schreibe zaubern die beiden Autoren eine bunte Welt voller Geheimnisse und Abenteuern. Ein Geschichte, von der ich mir als Kind gewünscht hätte, sie selbst zu erleben.
    Mit viel Liebe zum Detail wurden nicht nur die Protagonisten, sondern auch die Nebencharaktere kreiert. Ich konnte mir alles sooo gut vorstellen. Vor allem gelingt es den beiden Autoren Emotionen bei mir zu wecken. Ich habe mitgefiebert, war traurig, dass Sofie so ungerecht behandelt wurde, habe eine Abneigung gegen Anthony und hab voller Spannung die Suche nach dem Schlüssel verfolgt. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, diese Geschichte noch einmal als Hörbuch anzuhören, da sie mir so viel Spaß gemacht hat.
    Besonderes Augenmerk gilt den wundervollen Zeichnungen des Illustrators Timo Grubing. Viele wunderschöne Detail verliebte Bilder zieren die einzelnen Kapitel und eine kleine Eule begleitet uns auf jeder Seite. Man könnte nun bemängeln, dass dadurch die Fantasie eingegrenzt wird, da wir uns nun keine eigenen Bilder mehr von den Figuren des Buches machen können. Dies kann ich so aber gar nicht unterschreiben, denn die Zeichnungen sind wirklich so fantastisch, so gut hätte es meine Fantasie gar nicht hinbekommen.
    FAZIT:
    „Der Wald der tausend Augen“ ist der Auftakt der sehr spannenden und fantasievollen „Schattenwald-Geheimnisse“ - Reihe, die ich uneingeschränkt Lesern jedes Alters empfehlen kann, die nach einem Buch suchen, das Geheimnisse und Abenteuer birgt.


    REIHENINFO:
    Band 1: Wald der tausend Augen
    Band 2: Der vergessene Ort

    KLAPPENTEXT:
    Ein abgründiges Verwirrspiel um dunkle Geheimnisse – und die Angst vor dem »Bösen« in der eigenen Seele
    Was tust du, wenn du nicht mehr weißt, was Realität ist und was Fantasie?
    Seit dem Tod ihres Bruders wurde Doro von Halluzinationen verfolgt, aber eigentlich dachte sie, das in den Griff gekriegt zu haben. Doch als sie mit ihrer Mutter aufs Land zieht, scheint die neue Umgebung erneut etwas in ihr auszulösen. Stimmen verfolgen sie. Und eines Nachts sieht Doro in ihrem Garten einen Jungen: verstört, abgemagert, verzweifelt. Der Junge bittet sie um Hilfe – und ist dann verschwunden. Wenig später erfährt Doro, dass er schon vor ihrer Begegnung Selbstmord begangen hat. Doro kann nicht glauben, dass sie sich den Jungen nur eingebildet hat. Doch die Suche nach der Wahrheit wird schnell zum Albtraum. Und tief in Doros Seele lauert ein dunkles Geheimnis ...
    ZUM AUTOR:
    (Quelle: cbt)
    Wulf Dorn, Jahrgang 1969, schreibt seit seinem zwölften Lebensjahr. Seine Kurzgeschichten erschienen in Anthologien und Zeitschriften und wurden mehrfach ausgezeichnet. Mit seinem Debütroman Trigger gelang ihm sofort ein Bestseller, die Verfilmung des Romans befindet sich in Vorbereitung. Inzwischen wurden seine Romane in zahlreiche Sprachen übersetzt.
    EIGENE MEINUNG:
    Eigentlich bin ich ja eher ein bisschen zu weich, um Thriller zu lesen, doch ab und an verirrt sich schon mal Einer - mit Vorliebe aus der Rubrik Jugendbuch – in mein Regal. Meist, weil es so ist, dass diese ein wenig harmloser sind, als die für Erwachsene. Im Fall Wulf Dorn kann ich das allerdings nicht bestätigen. Denn es ist nicht Blutrünstigkeit, die mir meine Nerven zerfrisst, sondern psychologische Spielchen wie in „Mein böses Herz“.
    Doro findet ihren kleinen Bruder Kai, eineinhalb Jahre alt, morgens tot und mit blau angelaufenem Gesicht, in seinem Bettchen. Gehirnbluten sagen die Ärzte. Doch Doro weiß, dass noch etwas anderes dahinter steckt. Für sie ist dieses Erlebnis so traumatisch, dass sie eine Psychose, einhergehend mit Gedächtnisverlust, erleidet. Ihr Unterbewusstsein verdrängt die Nacht des Todes, in der sie ganz allein mit Kai zu Hause war so stark, dass sie sich an nichts mehr erinnern kann.
    Die Psychose äußert sich bei ihr mir sehr starken Halluzinationen. Immer wieder sieht sie ihren toten Bruder vor sich und so bleibt nichts anderes übrig als eine Therapie mit Klinikaufenthalt. Auch Doros Eltern haben schwer daran zu knabbern. Ihre Ehe zerbricht an der Last, die sie zu tragen haben. Um ein neues Leben beginnen zu können, ziehen Doro und ihre Mutter nach Ulfingen einen kleinen unbescholtenen Ort, der zunächst einen freundlichen Eindruck macht. Doch das Böse schlummert überall …
    Ich muss zugeben, dass ich mich am Anfang gefragt habe: „Und was finden jetzt alle so besonders an diesem Buch. Ein Jugendbuch / -thriller wie jeder andere.“ Doch dann habe auch die Abgründe der menschlichen Seele erblickt und mich so gegruselt, dass ich kaum im Dunkeln allein aufs Klo gehen konnte.
    Doro ist Synästhetikerin. Das bedeutet, sie ist in ihrer Wahrnehmung viel sensibler als ihre Mitmenschen. Außerdem kann sie Menschen als Farben sehen, was ihr oftmals hilft, den wahren Charakter ihrer Mitmenschen zu erkennen. Hin und wieder täuscht sie jedoch ihre Wahrnehmung, gaukelt ihr Dinge vor, die nicht real sind. Sie hat Halluzinationen. Ein Grund, weshalb ihr keiner glaubt, als sie behauptet Kevin gesehen zu haben. Den Jungen, der sich erst vor ein paar Tagen umgebracht hat. Ich glaube, das war für mich das allerschlimmste. Dass niemand Doro Glauben geschenkt hat und sie jeder als Verrückte abgestempelt hat, egal, was sie gesagt hat. Und irgendwann werden diese Aussagen und Halluzinationen so übermächtig, dass Doro selbst nicht mehr weiß, was sie glauben soll und was nicht. Was real ist und was nicht. Dank der bildlichen und authentischen Schreibe des Autors übertragen sich die Gefühle der Protagonistin so stark auf den Leser, dass ich Doros Verzweiflung regelrecht spüren konnte. Einer der Punkte, der am meisten an meinen Nerven gekratzt hat.
    Ab etwa der Mitte des Buches wird die Geschichte richtig spannend. Ich habe die letzten 200 Seiten geradezu verschlungen. Wulf Dorn zieht seine Leser mit einem Verwirrspiel in Bann, dass mich selbst immer wieder dazu brachte über Handlungen und Hergänge der Geschichte nach zu denken. Die Auflösung des Rätsels kam für mich dann auch sehr überraschend, was ich dem Autor als sehr positiv anrechne.
    FAZIT:
    Wulf Dorn ist mit „Mein böses Herz“ gelungen eine Geschichte zu schreiben in der die Wirklichkeit und das was uns unser Gehirn, unser Ich, manchmal vorgaukelt, geschickt zu einem packenden Thriller verbunden wird, der uns so manch Nervenaufreibende Lesestunde beschert. Psychologisch, fesselnd und mit einem kleinen Wink zu unseren eigenen dunklen Abgründen.
    WEITERE BÜCHER DES AUTORS:
    >> Trigger
    >> Kalte Stille
    >> Dunkler Wahn

    KLAPPENTEXT:
    Was würdest du dir wünschen, wenn du nur eine Perle deiner Kette opfern musst, damit dein Wunsch in Erfüllung geht?
    Wo würdest du hinreisen, wenn du bloß durch eine Tür gehen musst, um nahezu alle Orte der Welt zu erreichen?
    Wie würdest du dich fühlen, wenn du den falschen Mann liebst, er aber die Antwort auf alle deine Fragen ist? Karou dachte, sie wüsste, wer sie ist. Doch dann kommt es zu einer Begegnung, die alles verändert …


    ZUR AUTORIN:
    (Quelle: Fischerverlage)
    Laini Taylor hat bereits drei Romane veröffentlicht. Sie hat Literatur und Kunst studiert und lebt in Portland, Oregon mit Ehemann und Tochter Clementine.


    EIGENE MEINUNG:
    „Deine Seele singt für meine, und das wird immer so sein, in jeder Welt. Ganz gleich was geschieht.“
    Karou ist auf den ersten Blick ein ganz normales Mädchen. Eventuell etwas ausgeflippt , weil sie blaue Haare hat, aber als Kunststudentin gehört das ja vielleicht auch ein bisschen dazu. Ansonsten tut sie das, was andere Mädchen in ihrem Alter auch tun: sie trifft sich mit ihrer besten Freundin, geht aus und hat einen ziemlich hübschen, aber sehr nervigen Ex-Freund, der sie mit einer Anderen betrogen hat. Anders ist die Art, mit der sie sich an den beiden gerächt hat. Mit Hilfe von kleinen Wunschperlen hat sie ihnen das Leben ein klein bisschen schwerer gemacht.
    Dies ist die eine Seite von Karous Leben. Doch es gibt auch auch noch ein Andere. Sie lebt bei Wesen, die wir als Monster bezeichnen würden. Wesen mit Stierhörnern und einem Papageienkopf. Wesen, die eine andere Sprache sprechen und Geheimnisse haben. Dort ist sie aufgewachsen. Brimstone, Issa und Yasri sind ihre Familie. Sie sind alles was sie haben. Für Brimstone arbeitet sie. Sie besorgt ihm Zähne unterschiedlichster Art aus allen Teilen der Welt. Von Krokodilen, Tigern und Elefanten, aber auch von Menschen. Was er damit macht verrät er ihr nicht, aber ihre Aufträge sind sehr gefährlich und geheimnisvoll.
    Sie reist durch Portale und bekommt viel von der Welt zu sehen. Sie ist glücklich so wie sie lebt. Doch als eines Tages mysteriöse Handabdrücke erscheinen und ein geheimnisvoller Fremder auftaucht, gerät Karous Leben völlig aus den Fugen. Sie fühlt sich leer und es gibt etwas, dass sie verwirrt, dass an ihr zerrt. Eine Vergangenheit, von der sie nichts weiß, scheint sie ein zu holen …
    „Daughter of Smoke and Bone“ ist nicht nur das spannendste und mitreißendste Buch, das ich in letzter Zeit gelesen habe, es ist auch eine der schönsten und bewegendsten Liebesgeschichten, die ich jemals verschlungen habe.
    Ich habe das Buch gerade erst beendet und weiß gar nicht, wo ich mit meiner Beschreibung beginnen soll, so tief berührt und bewegt bin ich noch von Karous Geschichte, die etwas ganz Besonderes ist und mir so häufig Gänsehaut bereitet hat. Es ist die Geschichte eines Mädchens, dass sich nicht von Äußerlichkeiten täuschen lässt und ohne es zu wissen, die Welt verändert. Was jetzt vielleicht ein bisschen kitschig, ein bisschen schmalzig klingt, ist es keinesfalls. Es ist einfach nur schön!!
    Die Schreibe der Autorin ist wundervoll. Ich weiß gar nicht genau, wie sie es geschafft hat, mich so zu fesseln. Ihre Worte sind klar, ihre Sprache nicht besonders poetisch und dennoch ist sie mir tief unter die Haut gegangen. Ich glaube es ist ihre bildliche Art, die sehr gefühlvoll, aber auch sehr dramatisch, Szenen jeder Fasson so realistisch herüber bringt, dass der Leser mitten in der Geschichte ist. So wie ihr Liebster Karous Gefühle spüren kann, können wir Leser die Gefühle der Protagonisten spüren. Sie dringen in uns ein, als ob es unsere Eigenen wären.
    Obwohl ich nicht der größte Fan von Liebesgeschichten bin, hat mich diese tief bewegt. Denn es geht um viel mehr, als um eine Verliebtheit. Es geht um eine Liebe, die tiefer geht, als alles Andere. Eine Liebe, durch die zwei Personen zu einer werden. Die nur vollständig sind, wenn sie zusammen sind. Um eine Liebe, die Leben und Tod überdauert.
    Aber es geht auch um Krieg und Frieden. Einen jahrelangen Krieg, von dem viele nicht mehr wissen, wie und warum er eigentlich begonnen hat. Nur, weil es sich um zwei verschiedene Rassen handelt, die sich dort bekämpfen? Nur, weil sie unterschiedlich sind? Für mich hat sich gar nicht klar heraus kristallisiert, wer nun eigentlich Gut und wer Böse ist, was vermutlich die Absicht der Autorin war, um zu verdeutlichen wie sinnlos dieser Krieg ist, dessen Grundgedanke – wir bekämpfen die, die anders aussehen, anders denken – auch in unserer realen Welt zu finden ist. Doch Karou, deren Name Hoffnung bedeutet, ist die Hoffnung all derer, die sich Frieden wünschen. Wenn sie nur den richtigen Weg findet. Und sind es nicht Liebe und Hoffnung, die stark genug sind für Frieden zu sorgen?
    „Hoffnung? Hoffnung kann große Kraft haben. Vielleicht steckt in ihm keine echte Magie, aber wenn man weiß, was man sich am meisten hofft, und diese Hoffnung wie ein Licht in sich scheinen lässt, dann können Wünsche wahr werden. Fast wie durch Magie.“
    Wieder einmal hat der Fischerverlag keine Mühen gescheut und nicht nur den Buchumschlag, sondern auch das Buch wundervoll gestaltet. Was auf dem Umschlag fast wie eine Fotografie aussieht, ist auf dem Buch als feingliedriges und geheimnisvolles Gemälde abgebildet, so dass „Daughter of Smoke and Bone“ auch ohne seinen Schutz wunderschön an zu sehen ist.


    FAZIT:
    „Daughter of Smoke and Bone ist das schönste Buch, dass ich jemals über Engel und Chimären, über Frieden und Krieg, über den Himmel und die Hölle, über die Liebe und den Tod, gelesen habe. Seite für Seite war ich gefesselt, fasziniert, verzaubert von dem was in der Luft, in der Geschichte, verborgen liegt. Ich würde am liebsten sofort weiter lesen und bin mehr als gespannt, wie die Serie weiter geht.

    KLAPPENTEXT:
    Morgan hat das Buch der Schatten ihrer leiblichen Mutter, der mächtigen Hexe Maeve Riordan, gefunden. Sie ist geschockt, als sie herausfindet, dass Maeve – und damit Morgan selbst – von den Woodbanes abstammt, dem dunklen Wiccaclan. Zudem scheint ihre ehemals beste Freundin Bree einen Racheplan zu schmieden: Sie hat einer mächtigen Bluthexe ein paar von Morgans Haaren gegeben. Was hat Bree vor? Morgan macht sich auf alles gefasst, doch nicht nur von Bree geht Gefahr aus …


    ZUR AUTORIN:
    Cate Tiernan wurde 1961 in New Orleans geboren. Nach ihrem Studium in Russischer Sprache und Literatur arbeitete sie in der Kinder- und Jugendbuchredaktion von Randomhouse. Dort bemerkte sie, dass sie selbst gern Jugendbücher schreiben würde und veröffentlichte ihre erste Jugendbuchreihe „Sweep“. In Deutschland kennt man sie durch ihre Serien „Das Buch der Schatten“ und „Immortal Beloved“.


    EIGENE MEINUNG:
    Was den dritten Band der spannenden Serie um Morgan und den Wicca Kult angeht, fällt es mir nicht ganz leicht eine Entscheidung zu treffen, wie ich das Buch bewerte, da es während des Lesens recht unterschiedliche Gefühle bei mir ausgelöst hat.
    Auf der einen Seite ist die Geschichte diesmal sehr spannend, da unheimlich viel passiert. Morgan hat ja nun heraus gefunden, dass sie eine Woodbane ist und kommt damit nicht so Recht klar. Sie ist eigentlich ein nettes und gutmütiges Mädchen, weshalb sie den Woodbanes, die ein dunkler Wiccaclan sind, eher ablehnend gegenüber steht. Sie ist verwirrt. Wird sie jetzt auch eine „böse Hexe“ ?
    Auch in Morgans Privatleben läuft nicht immer alles glatt. Nicht nur, dass sie mit ihrer besten Freundin Bree zerstritten ist, diese scheint auch irgendetwas zu planen, womit sie Morgan in die Enge treiben oder ihr sogar Schaden möchte. Was ist nur mit der Freundschaft der Beiden geschehen?
    Eine große Rolle spielen in dem Buch Sky und Hunter. Sie tauchen immer wieder unverhofft in Morgans Leben auf und bringe sie ganz schön durcheinander. Bald weiß Morgan gar nicht mehr, wer Gut und wer Böse ist und wem sie eigentlich glauben soll. Einzig ihr Freund Cal scheint auf ihrer Seite zu stehen.
    Was ich an diesem Band der Reihe „Das Buch der Schatten“ sehr gern mochte, ist, dass es unheimlich spannungsgeladen war und mich sehr fesselte. Die Schreibe der Autorin liest sich ja sehr leicht und flüssig und doch war die Geschichte dies mal noch rasanter und ich wollte unbedingt wissen, wie es weiter geht. Auf der anderen Seite hat mich Morgan dies mal tierisch genervt. Sie war sehr naiv und wehleidig. Wenn man die Protagonistin des Buches nicht mag, dann fällt es einem ein bisschen schwer, die Geschichte zu mögen. Andererseits gibt es so viele andere starke und spannende Charaktere, dass die Reihe auch weiterhin interessant bleibt. Ein übler Cliffhanger (wie immer) tut sein übriges dazu.


    FAZIT:
    „Bluthexe“ ist der wohl spannendste Teil der „Das Buch der Schattenreihe“, der mit Machtspielchen, Intrigen und Geheimnissen zu fesseln weiß. Ich bin schon sehr gespannt, wie es weiter geht.


    REIHENINFO:
    1. Band: Verwandlung
    2. Band: Magische Glut
    3. Band: Bluthexe
    4. Band: Flammende Gefahr (ET: April 2012)
    5. Band: Dunkle Zeichen (ET: April 2012)

    KLAPPENTEXT:
    WO IST WALTER? Walter Hutschendorf ist weg! Und mit dem Verschwinden des Bonner Schnapsfabrikanten ist es auch mit der Ruhe für Britta Brandner vorbei, wird sie doch mit der Suche nach ihrem Arbeitgeber beauftragt. Dass ihr die trinkfeste, rheinische Frohnatur Margot zur Seite steht, die mangelnden Sachverstand durch großen Enthusiasmus wettzumachen sucht, erleichtert die Lage nicht wirklich. Dennoch kommt das ungleiche Gespann mit seinen unkonventionellen Ermittlungsansätzen dem dunklen Familiengeheimnis der Hutschendorfs schon bald gefährlich nahe …
    ZUR AUTORIN:
    (Quelle: Gmeiner Verlag)
    Sabine Trinkaus ist an der Elbe aufgewachsen, heute wohnt sie in Alfter bei Bonn. Seit 2007 schreibt sie kriminelle Kurzgeschichten, für die sie bereits zahlreiche Preise gewonnen hat, zuletzt den Agatha-Christie-Krimipreis 2010. „Schnapsleiche“ ist ihr erster Roman.
    EIGENE MEINUNG:
    Witzig, spritzig, amüsant, so lässt sich der Debütroman der Autorin Sabine Trinkaus mit wenigen Worten treffend bezeichnen. Ein Krimi mit jeder Menge Biss und Humor.
    Die Schnapsbrennerei Hutschendorf ist ein Familienunternehmen, dass der Tradition nach immer weiter vererbt wird. Ebenso wie der Name Walter, der jeden männlichen Erben der Familie trifft. Doch eines Tages wird die Anzahl der Walters drastisch reduziert. Walter II, auch Opa Walter, ist verschwunden und nicht nur Tochter Lucia und Mutter Agathe, sondern auch seine jüngst Angetraute, die blonde Schauspielerin Chantal, die noch nicht mal halb so alt ist wie der Schnapsfabrikant, sind sehr besorgt. Ein Detektiv ist gefragt. Oder besser sogar zwei. Dass es sich dabei nicht um Profis handelt ist egal. Und so kommen Physiotherapeutin Britta und ihre Freundin Margot zum Einsatz. Ein Spiel mit dem Feuer, dass sich jedoch bezahlt macht. Denn hinter der schönen Fassade der Familie Hutschendorf lauern viele (dunkle) Geheimnisse.
    Mir passiert es nur selten, dass ein Buch bei mir Emotionen aufwirft, die auch von meiner Umgebung wahr genommen werden. Mal ein bisschen Gänsehaut, mal ein Klos im Hals, mal ein Schmunzeln. Nur sehr vereinzelt muss ich wirklich laut lachen oder weinen. Sabine Trinkaus ist es jedoch gelungen meine Gefühlsmauer zu knacken und mich zu regelrechten Lachsalven hin zu reißen, so lustig ist ihr Krimi.
    Wer nun denkt, der Spaß steht an erster Stelle, der liegt falsch, denn es geht um echte, harte Ermittlerarbeit, die den beiden Frauen echte Opfer abverlangt. Margot bspw. kann nun wirklich keinen Schnaps mehr sehen, so oft musste sie welchen trinken, um ihre Gesprächspartner im heimlichen Verhör zum Reden zu bringen. Und auch Britta hat es nicht immer leicht gehabt.
    „Schnapsleiche“ ist spannend geschrieben und begeistert mit jeder Menge Irrungen und Wirrungen. Geheimniskrämerei im Sinne der Familie bzw. des Ansehens der Schnapsbrennerei ist oberstes Gebot. Dachte ich im einen Moment ich wüsste nun wie sich eine Ungereimtheit aufklärt, hat mir Autorin Sabine Trinkaus diese Sicherheit schon wieder genommen, indem sie mich mit einem neuen Detail oder einer neuen Aussage, vollends verwirrte. So habe ich das Buch regelrecht verschlungen, um endlich zur Auflösung zu gelangen. Immer wieder ist es ihr gelungen mich zu überraschen.
    Aber nicht nur der Inhalt des Buches begeistert. Es sind vor allem die Charaktere, die diesen Krimi so absolut lesenswert machen. Vom etwas naiven Blondchen über die verbohrte Tochter des Hauses bis hin zur pupsenden Bulldogge, wird dem Leser einiges an facettenreichen Figuren geboten. Besonders angetan haben es mir Margot und Agathe. Margot, die immer gut gelaunt, für jeden Blödsinn zu haben ist und, ebenso wie Agathe, ihr Herz auf der Zunge trägt, hat bei mir für manchen Lacher gesorgt. Und obwohl Agathe eine Tyrannin ist, hat mir ihre derbe Art und ihre klare und eigentlich realistische Sicht der Welt, richtig gut gefallen. „ >>Ein paar Tage Bettruhe und sie sind wieder wie neu<<, wandte er sich seiner Patientin zu. >>Scheißdreck – wie neu! Ich bin fast 100. Wenn ich nach ein paar Tagen im Bett wie neu bin, dann können Sie eine Lizenz als Wunderheiler beantragen!<<, schnappte Agathe. (S.203)
    FAZIT:
    „Schnapsleiche“ ist das witzige Krimidebüt der Autorin Sabine Trinkaus, das mit einer handfesten Geschichte voller Irrungen und Geheimnisse überzeugen konnte. Der Autorin ist es gelungen mich auch (fast) ohne Blut zu fesseln und in die Geschichte hinein zu ziehen.