Beiträge von pepperann

    KLAPPENTEXT:
    Die 17-jährige Gwen Frost besucht die Mythos Academy, ein Internat für die Nachfahren von Helden der Antike. Hier lernen Walküren, Spartaner und Wikinger, wie sie die Menschheit vor dunklen Gefahren schützen können. Auch Gwen hat eine besondere Begabung, doch die macht sie zur Außenseiterin: Weil sie durch die Berührung einer Person oder eines Gegenstandes alles über ihn erfährt, zieht sich Gwen von allen anderen zurück. Als allerdings das beliebteste Mädchen der Schule ermordet wird und Gwen die Tat aus nächster Nähe miterlebt, muss sie sich mit dem faszinierenden Spartaner Logan verbünden. Sie erkennt, dass an der Mythos Academy jeder ein eigenes Geheimnis hat, und ihnen allen viel größere Gefahr droht als sie ahnen können ...
    AUTORIN:
    (Quelle: IVI)
    Jennifer Estep ist Journalistin und New-York-Times-Bestsellerautorin. Sie schloss ihr Studium mit einem Bachelor in Englischer Literatur und Journalismus und einem Master in Professional Communications ab und schreibt heute Paranormal Romance und Urban Fantasy für erwachsene Leserinnen und Jugendliche. Bei Piper erschien bisher ihre All-Age-Serie um die »Mythos Academy«.


    EIGENE MEINUNG:
    Alten Sagen und Mythen, Wikinger, Spartaner, Walküren, tapfere Krieger und gerissene Weiber, all dies vereint "Frostkuss" und ist damit ein Buch, das genau meinen Geschmack trifft. Ein Internat als Schauplatz scheint mir eine der besten Voraussetzungen für eine Serie, die mir richtig viel Freude bereitet. Ich kann es kaum erwarten weitere Geschichten aus der Mythos Academy zu lesen. Zum Glück erscheint der nächste Band, "Frostfluch" schon im August im IVI Verlag.
    Autorin Jennifer Estep, die in den USA bereits einige Bestseller veröffentlicht hat, weiß ihre Leser zu bannen. Ihre Helden haben nicht nur mit Pickeln, erster Liebe und falscher Kleidung, sondern auch mit verschlagenen Göttern, kriegerischen Fanatikern und unbändigen Gaben zu kämpfen. Klingt nicht nur spannend, ist es auch.
    Geheimnisvolle Abgründe tun sich auf, als Gwen die hübsche und scheinbar sehr beliebt Jasmin mit aufgeschnittener Kehle in der Bibliothek vorfindet. Den Mord führt man auf Schnitter zurück, die Kämpfer des Gottes Loki, die aggressiv und Kampfes lustig nicht einmal vor jungen Menschen halt machen. Doch Gwen kann den Mord einfach nicht vergessen und ahnt, dass mehr dahinter steckt. Dank ihrer Gabe der Psychometrie, mit der sie Emotionen und Ereignisse erfühlen kann, wenn sie eine Person oder einen Gegenstand berührt, wandelt sie auf den Fährten ihrer Mutter, einer Polizeiagentin und versucht den Mord aufzudecken. Es geschehen Dinge, die sie in ihren künsten Träumen nicht erlebt hätte...
    Die "Mythos Academy" ist wirklich ein rund um gelungenes Gesamtpaket und hat einfach alles, was man sich für eine spannende Jugendserie wünscht. Nicht nur die Charaktere, sondern auch die Handlung und das Ambiente alter Mythen in der heutigen Zeit haben definitiv Suchtpotential. Schon von der ersten Seite an hab ich mir gewünscht ebenfalls Schülerin der Mythos Academy zu sein. Zu mal die Lehrer wissen wie gefährlich das Leben der Schüler unter der Bedrohung der Schnitter ist und sie ihnen deswegen einiges durchgehen lassen.
    Protagonistin Gwen ist wundervoll. Sie ist mutig und nett, aber nicht die klassische Schönheit, weswegen es leicht fällt sich mit ihr zu identifizieren. Ihr Mitgefühl, aber auch die Gabe einfach jedes Fettnäpfchen mit zu nehmen, gepaart mit losem Mundwerk, Schlagfertigkeit und Humor, haben mich dazu veranlasst sie sofort in mein Herz zu schließen. Auch die Nebencharaktere sind toll und wer hätte nicht gerne eine Walküre als Freundin, die so stark ist, dass sie (theoretisch) Bäume ausreißen kann? Tief in meinem Herzen ist allerdings Logan Quinn. Der mutige Spartaner mit der düsteren Vergangenheit. Schön, stark, geheimnisvoll und unglaublich sexy. Ich MUSSTE mich einfach sofort in ihn verlieben.
    Die Schreibe der Autorin ist locker, leicht, lässt sich zügig lesen und kann auch Leser begeistern, die sonst eher nicht so häufig in Bücher schauen. Sie ist bildlich und ich konnte alle Beschreibung wunderbar in meinem Kopf projezieren. Die Sprache ist zwar jugendlich, wirkt aber sehr authentisch und überhaupt nicht aufgesetzt. Ein großer Pluspunkt, denn oft sind die Protagonisten überdreht und gespielt cool und lässig, was ich unglaublich nervig finde.
    FAZIT:
    "Frostkuss" ist der wundervolle Auftakt einer Serie, die mir schon im ersten Teil unheimlich viel Spaß gemacht hat. Ich bin begeistert von der Mischung aus Mysthik, alten Heldengeschichten, jungen Helden und Jugendroman. Ich hoffe Jennifer Estep wird viele so tolle Bände für diese Reihe schreiben und bis dato freue ich mich erst mal auf den im August erscheinenden zweiten Teil "Frostfluch".

    KLAPPENTEXT:
    Die 16-jährige Callie verliert ihre Eltern, als eine unheimliche Infektion alle tötet, die nicht schnell genug geimpft werden – nur sehr junge und sehr alte Menschen überleben. Während die Alten ihren Reichtum mehren, verfallen die Jungen der Armut. Hoffnung verspricht die Body Bank, ein mysteriöses Institut, in dem Jugendliche gegen Geld ihre Körper verleihen können. Das Bewusstsein des alten Menschen übernimmt den jungen Körper für eine Zeit, um wieder jung zu sein. Doch bei Callie geht es schief: Sie erwacht, bevor sie erwachen darf – in einem Leben, das ihr völlig unbekannt ist. Anstelle ihrer reichen Mieterin bewohnt sie eine teure Villa, verfügt über Luxus im Überfluss und verliebt sich in den jungen Blake. Bald aber findet sie heraus, dass ihr Körper zu einem geheimen Zweck gemietet wurde – um einen furchtbaren Plan zu verwirklichen, den Callie um jeden Preis verhindern muss ...


    AUTORIN:
    (Quelle: IVI)
    Lissa Price ist Drehbuchautorin und lebt nach mehreren Aufenthalten in Japan und Indien heute in Kalifornien. Ihr Roman „Starters“ ist das höchstgehandelte Debüt der letzten Jahre. Momentan arbeitet Lissa Price am zweiten Band unter dem Titel „Enders“ (erscheint im November 2012 bei IVI).


    EIGENE MEINUNG:
    Whow!! Ich habe „Starters“ beendet und bin immer noch ganz geflasht von dem unglaublich spannenden Debüt der Autorin Lissa Price. Eine Dystopie, die mich so gefesselt hat, dass ich alles um mich herum vergaß. In einem Rutsch habe ich das fast 400 Seiten dicke Buch gelesen, völlig gefangen von Idee, Handlung und Protagonistin Callie.
    In Amerika herrscht ein Krieg, in dem Dank einer Biowaffe mehr als ein Großteil der Bevölkerung ausgeschaltet wurde. Unbekannte Sporen haben vom menschlichen Körper Besitz ergriffen und diesen unschädlich gemacht bis zum Tod. Obwohl ein Impfmittel dagegen entwickelt wurde, konnten nicht alle Bewohner rechtzeitig gerettet werden, denn der Wirkstoff wurde vorrangig bei jungen und alten Menschen eingesetzt. Nun hat sich die Demografie des Landes völlig gewandelt. Es gibt fast nur noch sehr Alte und Kinder und Jugendliche, von denen viele Waisen sind und auf der Straße leben.
    So auch Callie und ihr kleiner Bruder Tyler, der, von den Sporen befallen, sehr krank ist und teure Medikamente benötigt. Das überaus großzügige Angebot der Body Bank Callies Körper für sehr viel Geld zu vermieten, kommt da genau richtig. Trotz starker Bedenken nimmt sie dieses an und findet sich schon bald in einem Machtkampf wieder, der ihre Fähigkeiten weit übersteigt.
    Der Buchhandel quillt derzeit sicher über vor Dystopien und es ist gar nicht so einfach, daraus eine Geschichte zu fischen, die sich von den anderen abhebt, nichts nacherzählt und den Leser fesseln kann. Lissa Price ist dies definitiv mit Bravour gelungen.
    Die Idee für einen Obolus in einen jüngeren Körper zu schlüpfen, um weitere Jahre der Jugend genießen zu können, ist ebenso abartig und krank wie faszinierend zugleich und passt ein wenig zu dem Wahn ewig jung und schön auszusehen, der auch in der Realität herrscht. Wie weit sind Menschen bereit für ihr Aussehen, für ein anderes Lebensgefühl zu gehen? Wo bleiben Menschlichkeit und Mitgefühl, wenn Körper einfach so ausgetauscht werden können und nur noch derjenige zählt, der es sich leisten kann? Kann man sich alles erlauben, nur weil man Geld und Macht hat?
    Callie landet in einer regelrechten Scheinwelt. Nichts ist wie es zu sein vorgibt. Junge Menschen sind eigentlich Alte, Feinde Freunde oder Freunde Feinde. Sie weiß nicht mehr wem sie noch trauen kann und gerät zwischen politische Machenschaften, von denen sie besser die Finger ließe.
    Die Schreibe der Autorin ist atmosphärisch dicht, bedrückend und dennoch sehr klar und deutlich. Schonungslos behandelt sie nicht nur die mutige Protagonistin Callie, sondern auch die Nebencharaktere. Atemraubende Spannung und eine Liebesgeschichte, der es weder an Romantik, noch an den üblichen Wirrungen fehlt runden „Starters“ zu einem wahren Pageturner ab.
    Ich behalte mir dennoch vor ein klein wenig an der vollen Punktzahl abzuziehen, da es die ein oder andere winzig kleine Schwäche in der reibungslosen Durchführung gibt und ich für den Folgeband „Enders“, der im November ebenfalls im Verlag IVI erscheint und den ich am liebsten direkt im Anschluss gelesen hätte, gerne noch ein bisschen Spielraum nach oben haben möchte. Ein großes Plus ist jedoch das Cover des Umschlags, das mich vom ersten Blick an faszinierte und das in seiner klaren und kühlen Gestaltung wunderbar Atmosphäre und Aussage des Buches wieder spiegelt.


    FAZIT:
    Düster, fesselnd und Nerven aufreibend ist es Autorin Lissa Price gelungen jede Faser meines Körpers in ihren Debütroman „Starters“ hinein zu ziehen und mich von der ersten bis zur letzten Seite mit Spannung mit zu reißen. Ich will mehr, mehr, mehr!!!

    KLAPPENTEXT:
    Bisher war das Leben der zwölfjährigen Prue völlig normal. Sie ging zur Schule, passte auf ihren kleinen Bruder Mac auf und zeichnete alles, was sie sah. Doch dann entführte eines Tages ein Schwarm Krähen ihren kleinen Bruder und bringt ihn in die „Undurchdringliche Wildnis“ – ein großes und dicht bewachsenes Waldgebiet am Rande von Portland. Noch nie hat jemand den Wald betreten oder kam je zurück, um davon zu berichten. Für Prue steht fest: Sie muss Mac in die Undurchdringliche Wildnis folgen, wenn sie ihn zurückbringen will. Gemeinsam mit ihrem Freund Curtis begibt sie sich auf eine gefährliche Suche – und entdeckt, dass der scheinbar unbewohnte Wald von magischen Wesen bevölkert wird. Sie begegnen sprechenden Tieren, einem Adlergeneral, den Banditen des Waldes und einer bösen Hexe. Dabei werden sie in gefährliche Kämpfe verwickelt, und was als Rettungsaktion begann, wird für Prue und Curtis zum größten Abenteuer ihres Lebens ...


    AUTOR & ILLUSTRATORIN:
    Colin Meloy wurde 1974 in Montana geboren. Er studierte Kreatives Schreiben in Montana und Oregon, bis er schließlich die Band „The Decemberists“ gründete, mit der erzahlreiche internationale Erfolge feierte. „Wildwood“ ist sein erstes Jugendbuch und die Erfüllung eines lang gehegten Traums, über die märchenhafte Wildnis rund um seine Waldheimat Portland zu erzählen. Er ist verheiratet mit der Illustratorin Carson Ellis. Gemeinsam haben sie die Welt von Wildwood erschaffen.


    EIGENE MEINUNG:
    Da ich großer Fan von Märchen, Fabeln und Sagen bin, hat „Wildwood“ genau meinen Geschmack getroffen. Bösartige Hexen, Mystiker und ein Hase mit einem Siebhelm auf dem Kopf und einer Mistgabel bewaffnet, machen dieses Buch zu einem fantasievollen Roman für Leser jeder Altersklasse.
    Prue ist außer sich, als ihr kleiner Bruder Mac von einem Schwarm Krähen entführt wird. Mutig will sie den Gefahren trotzen, denen Mac nun ausgesetzt wird und macht sich auf den Weg in den wilden Wald. Unterwegs begegnet sie ihrem Schulkameraden Curtis, der sich nicht lumpen lässt und Prue seine Hilfe anbietet. Gemeinsam ziehen sie los und machen als bald Bekanntschaft mit der Gouverneurswitwe und deren Kojotenarmee. Dabei unterschätzen sie deren Gerissenheit und werden getrennt. Jeder auf sich allein gestellt, aber immer fest entschlossen den kleinen Mac heil wieder nach Hause zu bringen, stellen sie sich allen Gefahren. Egal ob dies wild gewordene Vögel, eine träger Prinzregent oder eine Räuberbande ist. Schon bald merken sie, dass der Schein manchmal trügt und dass böse nicht gleich böse ist und der Ein oder Andere im Kampf für Gerechtigkeit auch mal die Seite wechseln kann.
    „Wildwood“ ist eine wundervolle Abenteuer Geschichte, die mit dem Flair alter Fabeln und Märchen zu bestechen weiß. Autor Colin Meloy hat all seine Fantasie spielen lassen und eine wunderbare Welt erschaffen, die bunt und düster zu gleich ist, die eigentlich die reale Welt und deren Streitigkeiten spiegelt und die mit ausgefeilten Figuren begeistert. Seine Charaktere hat er mit sehr viel Liebe zum Detail kreiert, so dass es immer wieder Neues zu entdecken gibt. Die Tiere sind, wie in Fabeln, mit menschlichen Charakterzügen, wie Neugier, Weisheit oder aber auch Einfältigkeit, ausgestattet, behalten aber dennoch die Sympathie, die man sprechenden Tieren entgegen bringt.
    Ein klein wenig erinnert mich „Wildwood“ an „Die Chroniken“ von Narnia“, was dem Buch aber keinerlei Minuspunkte einbringt, denn es gibt immer noch ausreichend Punkte in denen sich die Geschichten unterscheiden. Der Positivste davon ist die Situationskomik, mit der Colin Meloy seinen Roman ausgestattet hat.
    „ `Ähem´, murmelte er. `Du willst bestimmt noch deine Waffe holen, oder? Offizieller Gendarmerieeinsatz, richtig?´ Der Fuchs sah den Hasen durchdringend an, offensichtlich verärgert über die Vermessenheit seines Untergebenen, drehte sich dann aber um und ging ins Haus. Kurz darauf kehrte er mit einer Gartenschere zurück, die er sich in den Gürtel seiner Hose gesteckt hatte. `Also gut´, sagte der Fuchs. `Gehen wir.´ (S. 408)
    Gespickt ist das Buch mit Zeichnungen der Illustratorin Carson Ellis. Und dies ist für mich nun das einzig Negative am Buch. An sich mag ich Zeichnungen in Büchern, wenn sie nicht die Fantasie der Leser einschränken. Dies war hier leider der Fall. Die Illustrationen erinnern sehr stark an alte osteuropäische Märchen / Sagen / Fabeln (ich hatte die ganze Zeit „Peter und der Wolf“ im Kopf) und ließen sich für mich nicht mit der Geschichte verbinden, die scheinbar in der heutigen Zeit oder zumindest annähernd heute spielt (es ist die Rede von Fernsehern). Immer, wenn ich mir gerade aufgrund der Handlung ein Bild im Kopf zurecht gezaubert hatte, kam eine Zeichnung und hat mir dies wieder zerstört. Eine Tatsache, die mein Lesevergnügen leider gemindert hat. Ansonsten hat mir das Buch jeden Menge Freude gemacht und ich habe die fast 600 Seiten dank der schönen und flüssigen Schreibe des Autors innerhalb von zwei Tagen durch gelesen.


    FAZIT:
    „Wildwood“ ist ein wundervoller, sehr fantasievoller Abenteuerroman, der mit Märchencharakter, tollen Figuren, Spannung und Humor zu begeistern weiß. Freundschaft, Verantwortung und Mut sind wichtige Elemente in einem Roman, der Leser jeden Alters begeistern kann.

    INHALT:
    Es ist Sommer und jeder hat andere Pläne die sonnige Zeit zu genießen. Für Jugendliche bedeutet das: Ferien, jede Menge Freizeit und nach Möglichkeit viel erleben. Bei Louise ist es anders. Sie will Geld verdienen, um ihren Führerschein finanzieren zu können. Außerdem weiß sie eh nicht, mit wem sie ihre freie Zeit verbringen soll. Ihre Eltern arbeiten immerzu oder müssen sich von der Arbeit ausruhen, ihre Oma ist in der Toskana und zu den Klassenkameraden hat sie kaum Kontakt, seit der Sache mit Paul, die alles verändert hat.
    Auch Louise weiß nicht, was sie machen soll. Zu Hause und auch sonst überall dreht sich alles nur um ihren Bruder Tom. Die Eltern sitzen jeden Tag an seinem Krankenbett. Für Louise bleibt da keine Zeit. Ihr Leben ist schrecklich und öde. Bis sie Jana entdeckt ...


    AUTORIN:
    (Quelle: Carlsen)
    Tamara Bach, 1976 in Limburg an der Lahn geboren, studierte in Berlin Englisch und Deutsch für das Lehramt. Ihr erstes Buch „Marsmädchen“ wurde 2002 als noch unveröffentlichtest Skript mit dem Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis ausgezeichnet und erhielt außerdem 2004 den Deutschen Jugendliteraturpreis. Weitere Bücher und Auszeichnungen folgten. Heute lebt und Schreibt Tamara Bach in Berlin und legt mit „Was vom Sommer übrig ist“ ihren neuesten Roman und ihr erstes Buch bei Carlsen vor.


    EIGENE MEINUNG:
    “Was vom Sommer übrig ist“ könnte auch heißen „Sommer ist das, was du draus machst“, denn Jana und Louise müssen vor allem mit Ideenreichtum glänzen um aus den Sommerferien das zu machen, was sie eigentlich verdient haben: die schönste Zeit des Jahres.
    Beide Mädchen sind auf sich allein gestellt. Louise, weil deren Eltern jeden Tag am Krankenbett ihres Bruders sitzen, der im Koma liegt, und Jana, weil deren Eltern zwar nur das Beste für ihre Tochter möchten, dies aber vor lauter Arbeit oft gar nicht recht schaffen. Es ist, also ob Louise dies gespürt hätte, als sie Jana zum ersten Mal gesehen hat und ihr dann einfach hinter her gelaufen ist. Für Louise ist es höchste Zeit etwas „Anständiges“ zu tun, denn Langeweile und die Unaufmerksamkeit der Eltern treiben sie schon dazu sich die Zeit mit Klauen und auf Partys Bier trinken zu vertreiben. Dabei ist sie eigentlich nur eine nette 13-jährige, die auch was vom Leben haben möchte.
    Jana scheint den Blick für das schöne im Leben ein wenig verloren zu haben. Bei ihr hat man immer den Eindruck sie ist älter als 17. So vernünftig und Ziel orientiert. Ihr Glück, dass es Louise gibt, die sie wieder ein wenig zurück holt in ihr Dasein als Jugendliche und gemeinsam stellen sie schräge Dinge an und getreu Pippi Langstrumpfs Motto „Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt“, wird der Sommer auch für sie noch unvergesslich.
    „Was vom Sommer übrig bleibt“ ist mit nicht mal 140 Seiten ein kurzes, aber sehr intensives Buch. Sowohl Jana, als auch Louise sind sehr sympathische Protagonistinnen, die beide ihr Päckchen zu tragen haben. Ein Thema, das ich in der Realität immer wieder schwierig finde, ist ein erkranktes Geschwisterkind so wie in Louises Fall. Die Aufmerksamkeit liegt sehr stark bei ihrem Bruder und sie hat das Gefühl dabei zu kurz zu kommen, nicht mehr wichtig genug zu sein. Während ihre Eltern also versuchen das eine Kind ins Leben zurück zu holen, geht ihnen das Andere verloren. Tamara Bach hat diese Thematik sehr gut umgesetzt und vielleicht findet sich das ein oder andere Geschwisterkind in Louise wieder und kann etwas Positives aus ihrer Geschichte ziehen.
    Erzählt wird aus unterschiedlichen Sichtweisen. Mal berichtet Jana, mal Louise. Leider ist jedoch nicht gekennzeichnet, wann wer erzählt, so dass ich oft erst einige Sätze lesen musste, bis ich wusste, wer nun an der Reihe ist. Das fand ich teilweise so verwirrend, dass „Was vom Sommer übrig ist“ einen Punkt Abzug bekommt. Ansonsten hat es mir sehr gut gefallen und ich habe es in einem Rutsch durchgelesen.


    FAZIT:
    “Was vom Sommer übrig bleibt“ ist ein schönes kleines Büchlein über Freundschaft, Familie und darüber dass oft die Perspektive entscheidend darüber ist, ob man eine gute oder eine schlechte Zeit hat. Der Roman beginnt wie ein bewölkter Himmel, der langsam aufklart und nicht zeigt was vom Sommer übrig ist, sondern was der Sommer mit sich bringen kann. Freunde, Spaß und eine wunderschöne Zeit.

    KLAPPENTEXT:
    Entscheide dich – für die Liebe oder für die Zukunft
    Stell dir vor, du verliebst dich. Stell dir vor, sie erwidert deine Liebe. Aber in deiner Welt gibt es keine Liebe. Und auch kein Ich. Wie sagst du „Ich liebe dich“?
    stell dir vor, sie ist 250 Jahre vor dir geboren – und ihre Welt ist dem Untergang geweiht. Setzt du dein Leben für sie aufs Spiel?


    AUTORIN:
    (Quelle: Wunderlich)
    Holly-Jane Rahlens kam nach dem Studium der Literaturwissenschaft und Theater Arts aus ihrer Heimatstadt New York nach Berlin.
    Mit Funkerzählungen, Hörspielen und Solo-Bühnenshows machte sie sich dort in den achtziger und neunziger Jahren einen Namen. Außerdem arbeitete sie als Journalistin, Radiomoderatorin und Regisseurin.
    Ihr Jugendbuch «Prinz William, Maximilian Minsky und ich» (2003 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet) kam 2007 in einer Drehbuchadaption der Autorin ins Kino.
    Holly-Jane Rahlens lebt heute mit Mann und Sohn in Berlin-Charlottenburg.



    EIGENE MEINUNG:
    Über „Everlasting: Der Mann, der aus der Zeit fiel“ möchte ich vor allem eins unbedingt sagen: Es macht unheimlich viel Spaß Holly-Jane Rahlens Geschichte um den sympathischen Zeitreisenden Finn zu lesen.
    Der junge Historiker Finn lebt im 23. Jahrhundert im Berlin dieser Zeit. Gerade frisch an der Uni Greifswald immatrikuliert, wird er damit beauftragt ein Hand geschriebenes Tagebuch aus dem Jahr 2003 zu übersetzen. Dabei entdeckt er seine Sympathie für dessen Verfasserin, die überaus witzig und nett zu sein scheint.
    Als ihm ein Professor der Uni die Chance bietet ein neues historisches Spiel zu testen, nimmt Finn das Angebot an. Schnell stellt sich jedoch heraus, dass es gar keins der neuartigen Reality Games ist, sondern eine Zeitreise ins Berlin des Jahres 2003. Dort trifft er keine geringere als Eliana, das Mädchen mit den Tagebüchern. Von nun an reist er immer mal wieder zurück, um ihr dort einen Besuch abzustatten. Immer bleibt er ein wenig länger und immer liegen ein, zwei Jahre ihrer Zeit dazwischen. Eliana wird älter und reifer, bleibt dabei aber so sympathisch und humorvoll wie eh und je. Und dann passiert das, was man wohl „Hals über Kopf verlieben“ nennt ...
    „Everlasting: Der Mann, der aus der Zeit fiel“ ist eine Mischung aus Dystopie und Liebesroman, ein gekonnter Mix aus Zeitreise Feeling, Humor und Romantik. Dabei sticht die Geschichte weit aus dem aktuell kursierenden Dystopie – Hype heraus, denn zum einen ist sie weder düster und bedrückend, zum anderen sind die Passagen, die um 2265 spielen unglaublich gut durchdacht und bis ins kleinste Detail perfekt kreiert. Eine Tatsache, die dem Leser hilft wirklich tief in die Geschichte eindringen zu können.
    Spannend, mit viel Power und jeder Menge Humor erzählt Autorin Holly-Jane Rahlens eine Geschichte, die sehr authentisch wirkt, obwohl sie größtenteils in einer Fantasiewelt spielt. Ihre Charaktere sind sehr sympathisch und mit viel Liebe zum Leben erweckt worden. Kleine Details wie Namen, Sprache oder besondere Eigenschaften, die sie individueller und lebendiger wirken lassen, zeigen wie viel Mühe die Autorin sich gegeben hat.
    Sehr gut hat mir gefallen, dass die Zukunft eigentlich ein bisschen kritisch betrachtet wird. Trotz all der Technologie und Fortschritte im Bereich Leben, Krankheiten und Tod, fehlt dem 23. Jahrhundert etwas Entscheidendes: die Liebe. Und was ist die Welt schon ohne Liebe?


    FAZIT:
    “Everlasting: Der Mann, der aus der Zeit fiel“ ist genau das richtige Buch für die sonnige Jahreszeit. Dank der locker, leichten und humorvollen Schreibe der Autorin Holly-Jane Rahlens, macht das Buch unheimlich viel Spaß. Die Seiten blättern wie von selbst um, wenn wir spannende Details aus einer möglichen Zukunft erfahren und die romantische Liebesgeschichte von Finn und Eliana verfolgen. Das Ende dieser Zeitreise Dystopie ist genau nach meinem Geschmack ein wenig offen und so kommen sowohl Dramatiker als auch Romantiker voll und ganz auf ihre Kosten.

    KLAPPENTEXT:
    Die Schwestern Martha und Johanne wollen ein paar Tage an der Ostsee verbringen, wie in ihrer Kindheit. Während Johanne sich den Eltern gegenüber versöhnlich gibt, hallen in Martha die Ängste einer von Erniedrigung geprägten Kindheit nach. Die Andruschats waren ein angesehener DDR-Akademiker-haushalt, auf den der Ruhm Onkel Kurts abstrahlte, eines berühmten Schauspielers. Doch auch Kurt hat die Spirale des Hasses und der Sprachlosigkeit vorangetrieben. Am Zielihrer Reise werden die Schwestern mit einem Verrat konfrontiert, der das heikle Gleichgewicht zwischen ihnen vollends zerstört.


    AUTORIN:
    Judka Strittmatter, 1966 in Brandenburg geboren. Buchhändlerlehre in Leipzig, Henri-Nannen-Schule in Hamburg. Arbeitete als Redakteurin für die „Berliner Zeitung“ und das Magazin der „Süddeutschen Zeitung“ und war 2001 für den Egon-Erwin-Kisch-Preis nominiert. Die Enkelin von Erwin Strittmatter arbeitet als freie Journalistin und lebt in Berlin und Brandenburg. „Die Schwestern“ ist ihr Romandebüt.


    EIGENE MEINUNG:
    Judka Strittmatters Debütroman ist ein Buch über die Schatten der Vergangenheit, die manchmal schwer auf den Schultern der Gegenwart lasten, sich manchmal aber auch einfach verdrängen lassen.
    Martha und Johanne sind zwei Schwestern, die von ihren Eltern wenig Liebe und Zuneigung bekommen haben. Die Mutter hat vor allem Martha spüren lassen, dass sie Kinder eher als Last, denn als Glück empfindet. Egal was sie gemacht hat, alles war falsch. Hatte sie ein paar Pfund mehr auf den Rippen, war sie zu dick, nahm sie ab, war sie undankbar, weil sie nichts gegessen hat. Aufgestachelt von der Mutter, löste der Vater Konflikte mit Schlägen. Ihre lieblose Kindheit ist dafür zuständig, dass Martha lange Zeit wenig Selbstvertrauen hatte und erst lernen musste, was Zuneigung bedeutet. Während Johanne dies einfach vergessen kann und in die Zukunft, in ihr eigenes Leben schaut, fällt es Martha sehr schwer zu verzeihen. Immer noch kämpft sie um die Aufmerksamkeit der Eltern.
    Eine zweite Geschichte spielt im Roman eine wichtige Rolle. Die der jungen Hotelangestellten Esther. Sie lebt nach wie vor in der ehemaligen DDR, mit deren Normen sie damals nicht viel zu tun hat. Heute wird sie damit aber mehr als eindrücklich konfrontiert, denn ihr Chef wird beschuldigt für die Stasi gearbeitet zu haben.
    Esther und Martha kennen sich noch aus Kindertagen und treffen sich im Hotel nun wieder. Irgendwie scheint sich ihr Schicksal zu überschneiden. Beide sehen sich mit der Vergangenheit konfrontiert. Beide müssen irgendwie mit Schuld und Vergebung umgehen. Jede auf ihre Art und Weise.
    Die Protagonistinnen Martha und Esther sind mir sehr sympathisch, während Johanne eher an mir vorbeizieht. Über sie erfährt man auch recht wenig, weswegen sie schwer einzuschätzen ist. Obwohl sie zusammen aufgewachsen sind, ist das Verhältnis der Schwestern zueinander distanziert, fast kühl. Nichts wird direkt angesprochen, immer wird um alles drum herum geredet. Vor allem Johanne geht Konflikten lieber aus dem Weg, schweigt statt über Probleme zu reden, kehrt alles unter den Teppich. Diese Kühle und Emotionslosigkeit, die von ihr ausgeht, haftet dem ganzen Buch an. Selbst, wenn es darum geht, dass jemand verletzt oder gekränkt ist, bleibt die Geschichte irgendwie eher sachlich. Mich hat sie dadurch wenig berührt. Ich mag lieber Geschichten, die mir nahe gehen, in denen mich Protagonisten und Handlung so berühren, dass ich mitempfinde.
    Die Schreibe der Autorin hat mir gut gefallen. Sie verwendet viele Metaphern und macht die Handlung damit zu einem bunten Band aus Sprache, der man trotz der vielen langen Sätze sehr gut folgen kann. Obwohl es keine Handlung gibt, die einen extrem mitreisst oder fesselt, hab ich das Buch an einem Nachmittag durchgelesen. Sehr gut gefallen hat mir auch der sarkastische Unterton, den Autorin Judka Strittmatter häufig verwendet.
    FAZIT:
    "Die Schwestern" ist ein Debütroman von hoher sprachlicher Qualität. Die Geschichte besteht aus Handlungen, die im Alltag der Gesellschaftt wohl so oder so ähnlich häufig vorkommen. Auch der Konflikt, zu erfahren, dass Freunde, Bekannte, Verwandte für die Stasi gearbeitet haben, gehörte sicherlich zu den Dingen, die die Vereinigung Deutschlands so mit sich brachte. Mich konnte der Roman ganz gut unterhalten, hat mich jedoch wenig berührt und so wird er vermutlich nicht lange in meinem Gedächtnis bleiben.

    KLAPPENTEXT:
    Als Gott ein Kaninchen war, war Elly Portman noch ein Kind. Behütet von ihrem großen Bruder Joe und befreundet mit einem seltsamen Mädchen namens Jenny. Die Welt war noch schön und voller Überraschungen, die Träume noch klein und für jeden zu erreichen, und Süßigkeiten kosteten nur einen Penny. Zusammen konnte man die Klippen des Lebens umschiffen und sich allen Widrigkeiten stellen.
    Doch als Elly Eltern beschließen, ihre beschauliche englische Kleinstadt zu verlassen und in Cornwall eine Frühstückspension zu eröffnen, muss sie einen wichtigen Teil ihrer selbst zurücklassen und sich an ein ganz neues Leben gewöhnen. Ein Leben ohne Jenny und bald auch ohne Joe, den schützenden Schatten ihrer Kindertage, der nach London geht, um dort noch einmal neu anzufangen.
    Zwanzig Jahre später ist Elly einsamer denn je. Doch dann zwingt das Schicksal sie zu einer langen Reise, denn ihr geliebter großer Bruder braucht ihre Hilfe. Nun ist es an ihr, Joe zurück ins Leben zu holen und endlich ihr eigenes Glück zu finden.


    AUTORIN:
    (Quelle: Limes)
    Sarah Winman ist in der Grafschaft Essex aufgewachsen und lebt heute in London. Hauptberuflich ist sie Schauspielerin und trat nach ihrer Ausbildung vornehmlich im Theater auf. Sie spielte aber ebenso in zahlreichen Kinofilmen und Fernsehproduktionen mit „Als Gott ein Kaninchen war“ ist ihr erster Roman.


    EIGENE MEINUNG:
    „Als Gott ein Kaninchen war“ kann man kaum treffender beschreiben als mit den Worten, die auf dem Buchumschlag stehen: „Dies ist ein Buch über einen Bruder und eine Schwester. Es ist ein Buch über Kindheit und das Aufwachsen, über Freundschaften und Familien, Triumphe und Tragödien und alles, was dazwischen liegt.“ Es ist noch so viel mehr, aber vor allem ist es ein Buch voller Herzenswärme.
    Liebevoll kreierte Charaktere lassen Sarah Winmans Buch in dem Glanz erstrahlen, der einem schon vom wunderschönen Cover entgegenschlägt. Sowohl die Mitglieder der Familie Portman, als auch ihre Freunde, zeigen uns, wie liebenswert „anders sein“ sein kann. Trotz der Ecken und Kanten, mit denen sie schon so manches Mal im Leben angestoßen sind, gehören sie zu den sympathischsten Figuren, die ich jemals in der Literatur kennen gelernt habe. Allen voran Elly, die als Kind etwas naiv ist und das Herz auf der Zunge trägt, was ihr, vor allem in der Schule, so manchen Ärger einbrockt. Sie stellt viele Dinge in Frage, die für Erwachsene selbstverständlich sind, auf die Kinder aber noch einen anderen Blickwinkel haben, und bringt damit vielleicht auch den ein oder anderen Leser dazu, manche Sachen aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
    Ihre beste Freundin ist ein Mädchen, das, ganz anders als Elly, im Leben ihrer Eltern nur eine Nebenrolle spielt. Ihre Mutter interessiert sich hauptsächlich für ihre Männergeschichten, ihren Vater kennt sie nicht. Jenny flüchtet sich oft in ihre Fantasie, um mit diesem Leben zurecht zu kommen. Ein trauriges Schicksal, das mich sehr berührt hat.
    Die Schreibe der Autorin ist warmherzig und spiegelt sehr gut die Atmosphäre des Buches wieder, die im ersten Teil wunderbar die 60er Jahre repräsentiert und im zweiten gekonnt mit der veränderten und schnelleren Lebensweise der 90er bzw. des neuen Jahrtausends um geht, in dem unsere Protagonisten dadurch geerdet werden, dass sie sich an die früheren Jahre zurückerinnern.


    FAZIT:
    In diesem Buch gibt es viel Besonderes. Eine besonders schöne Bindung unter den Geschwistern, besondere Liebesverhältnisse, besondere Freundschaften, besondere Menschen. All dies macht „Als Gott ein Kaninchen war“ zu einem besonders schönen Buch, in dem es zwar auch einige traurige Momente gibt, die jedoch von schönen Erlebnissen aufgewogen werden können, dass sie mir Gänsehaut verursacht haben.
    Ein Buch das berührt, das Herz erwärmt und zeigt, wie einfach Toleranz sein kann.

    ACHTUNG!!!
    DIES IST DER LETZTE BAND EINER TRILOGIE UND ENTHÄLT SPOILER ZU DEN BEIDEN VORGÄNGERN „NUMBERS: DEN TOD IM BLICK“ UND NUMBERS: DEN TOD VOR AUGEN!!!


    KLAPPENTEXT:
    England, 2030
    Adam ist kein Unbekannter mehr. Seit er versucht hat, die Menschen vor der großen Katastrophe zu bewahren, weiß jeder von seiner Gabe: Wenn Adam in fremde Augen schaut, kann er das Todesdatum seines Gegenübers sehen. Und genau das macht ihn zum Objekt der Begierde von Saul und seinen Männern. Sie verlangen, dass Adam für die Regierung arbeitet. Doch Adam kann Saul nicht trauen. Nicht, nachdem er seine Zahl gesehen hat. Denn sie flimmert. Irgendetwas stimmt nicht damit ...


    AUTORIN:
    (Quelle: Chickenhouse)
    Rachel Ward wurde 1964 geboren, wuchs in der Grafschaft Surrey, südlich von London auf und studierte Geografie. Erst mit 40 Jahren widmete sie sich dem Schreiben. Ihr Debüt „Numbers – Den Tod im Blick“ wurde für zahlreiche internationale Auszeichnungen sowie für den deutschen Jugendliteraturpreis 2011 nominiert. Rachel Ward lebt mit ihrer Familie in Bath, England.


    EIGENE MEINUNG:
    Als ich vor etwa zwei Jahren den ersten Numbers Band las,war ich hellauf begeistert.
    Dieses Buch fesselte mich so unglaublich stark, dass ich es in einem Rutsch durchlesen musste. Als ich dann hörte, dass es weitere Bände geben wird, habe ich mich zwar sehr gefreut, war aber auch stutzig. Wie soll es gelingen drei Bücher darüber zu schreiben, dass jemand in den Augen seiner Mitmenschen deren Todesdatum lesen kann. Mit Sicherheit ähneln sich die Geschichten so stark, dass spätestens der letzte Band langweilig wird. Ich gebe es gerne zu: ich habe mich so was von getäuscht!!! Es ist unglaublich, aber wahr: JEDER Numbers Teil ist so dermaßen spannend, fesselnd, toll, dass ich nicht nur den Ersten und den Zweiten in einem Rutsch durchgelesen habe, sondern auch den Dritten am liebsten nicht aus der Hand gelegt hätte (musste ich kurzzeitig, dennoch hab ich ihn an einem Tag weggelesen).


    „Numbers: Den Tod im Griff“ setzt noch mal mit aller Kraft einen Sog in Gang, dem man sich nicht entziehen kann.


    Im Mittelpunkt der Geschichte steht Adam und seine kleine Familie. Seine Freundin Sarah, deren Brüder und ihre Tochter Mia. Außerdem ist Sarah wieder schwanger, weshalb sie sich ein Leben in Ruhe wünscht. Ein Leben in dem sie nicht ewig auf der Flucht sind und das ihnen Sicherheit bietet. Doch Adam ist rastlos. Von den Einen gefeiert wie ein Held, von den Anderen gejagt wie ein Schwerverbrecher,hat er Angst um sich und seine Familie. Angst davor,wieder eingesperrt und nicht mehr für Sarah und die Kinder da zu sein.


    Sein Gefühl gibt ihm Recht, denn irgendwann tauchen Saul und seine Männer auf, die für die Regierung arbeiten und von Adam Unterstützung für ein dubioses Projekt erhoffen. Was Adam dort erwartet hätte er sich in seinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können...


    Für mich sind die „Numbers“ – Bücher nicht nur einfach irgendwelche fesselnden Thriller. Sie lösen auch jede Menge Emotionen bei mir aus. Die Stimmung darin ist sehr bedrückend, düster. Ich bange mit den Protagonisten, lache und weine mit ihnen, habe einen dicken Kloß im Hals und bekomme Gänsehaut. Was will man mehr von einem Buch, als so von der Geschichte mitgerissen zu werden?


    Die Autorin lässt sowohl Sarah als auch Adam die Geschichte erzählen. Ihre Perspektiven wechseln je Kapitel. Manchmal überschneiden sich Handlungen, manchmal endet Eine aber auch so spannend, dass man kaum abwarten kann, wann und wo sie weiter geht. Das Ende der Geschichte ist vielleicht ein ganz klein wenig dick aufgetragen, dennoch hat es mich nicht enttäuscht und ich bin auch vom letzten Teil der Trilogie so begeistert, dass ich doch sehr hoffe, dass Rachel Ward uns schon bald mit einem neuen Roman in den Bann ihrer fesselnden Schreibe ziehen wird.


    FAZIT:
    „Numbers: Den Tod im Griff“ ist das fulminante Finale einer der spannendsten Trilogien, die ich jemals gelesen habe. Protagonisten mit Ecken und Kanten, aber jeder Menge Ehrgefühl, eine Liebe, die auf eine harte Probe gestellt wird und eine Geschichte mit bedrückender Atmosphäre,konnten mich auch diesmal wieder
    fesseln und begeistern. Ich kann dieses Buch nur allen Lesern der „Numbers“ – Reihe wärmstens empfehlen und wer bisher noch keins der Bücher gelesen hat sollte dringendst damit beginnen!!

    Eine junge Frau, halb Deutsche, halb Polin, fährt durch die im Nebel versunkene niederschlesische Landschaft: Nele Leipert ist auf dem Weg zum Grab ihres Großvaters. Ihre Gedanken schweifen in die Vergangenheit. Ihr geliebter „Djadjo“ war eigensinnig und der Nachtseite des Lebens ausgeliefert. Unablässig kämpfte er gegen Dämonen, die die Deutschen in Schlesien zurück ließen. Noch seine Enkeltochter steht im Bann der Geschichte. Nur eine Reise ins Gestern kann den Fluch bannen. Und so begibt sich Nele Leipert bis nach Galizien, an den Rand der Zeit. Dabei wird sie vom Erbe ihres Großvaters und einem schrecklichen Verdacht heimgesucht.


    AUTORIN:
    (Quelle: Aufbau)
    Sabrina Janesch studierte Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim sowie Polonistik in Krakau. Sie ist u.a. Gewinnerin des O-Ton Literaturwettbewerbes des NDR, Stipendiatin des Schriftstellerhauses Stuttgart und des LCB. Als erste Stadtschreiberin von Danzig erntete sie viel Medienaufmerksamkeit. Für „Katzenberge“ wurde sie mit dem Mara-Cassens-Preis für das beste Romandebüt des Jahres, dem Nicola-Born-Förderpreis und dem Anna Seghers-Preis ausgezeichnet. 2011 war sie Stipendiatin im Ledig House/New York. Sie schreibt an ihrem zweiten Roman, der im Herbst im Aufbau Verlag erscheinen wird.


    EIGENE MEINUNG:
    Noch nie hatte ich so sehr das Gefühl, dass eine Geschichte meine eigene ist, wie bei Sabrina Janeschs Roman „Katzenberge“. Dabei habe ich außer, dass ich mit polnischen Hilfsarbeitern auf unserem Bauernhof aufgewachsen bin, an die ich aber nur vage Erinnerungen habe, da ich noch klein war, und einem viertägigen Aufenthalt zwischen Warschau und der russischen Grenze aufgrund der Hochzeit meines Cousins mit einer Polin, keinerlei Erfahrungen mit Polen. Auch die Tatsache, dass ich mich ein wenig mit der Protagonistin verbunden fühle, da auch ich einen Großvater mit viel Geschichte hatte, zu dem ich eine enge Bindung führte, ist nicht der springende Punkt warum ich so tief in den Roman hineingezogen wurde. Ich glaube es ist Sabrina Janeschs großartige Schreibe, die mich fasziniert, umschmeichelt und in die Geschichte hineingewoben hat, deren Bann ich mich nicht entziehen konnte und derentwegen ich das Buch, das zwar nicht so viele Seiten hat, aber dennoch so voll ist, kaum aus der Hand legen konnte. Wie ein magischer Sog hat es mich immer wieder zurück gezogen zu „Djadjo“ und den Dämonen seiner Vergangenheit, die so schwer auf seinen Schultern lasteten.
    Auf der Beerdigung ihres Großvaters bemerkt Nele Leipert, dass ihr „Djaddjo“ zwar viel aus der Vergangenheit erzählt hat, dass sie sich nun aber danach sehnt, diese Geschichten besser zu verstehen und als ihre eigene, die ihrer Ahnen, anzuerkennen. Sie begibt sich auf die Suche nach den Orten, an denen Stanislaw Janeczko halt gemacht hat auf seiner Flucht aus seiner Heimat Galizien. Für Nele ist es auch ein klein wenig eine Suche nach sich selbst und eine Reise, um vielleicht in ein neues Leben zu starten und auch mit ihren eigenen Dämonen klar zu kommen.
    Nele hatte immer ein enges Verhältnis zu ihrem Großvater. Er hat sie nicht dafür verurteilt, dass ihr Vater ein Deutscher ist und beiden teilen ihre Vorliebe für alte Traditionen und dem, was wir vielleicht Aberglauben nennen würden, was für Stanislaw und seine Frau Maria lange Zeit ein bestimmender Teil ihres Lebens war.
    Der ganze Roman ist belegt mit der Sehnsucht des Großvaters nach seiner alten Heimat, die er in einem sinnlosen Krieg voller Größenwahn, in dem man Menschen für ihre Andersartigkeit hinrichtete und Länder neu sortierte, verloren hat. Wut, Hass, Angst und Trauer der Menschen, denen man alles genommen hat, die bevormundet wurden und deren Leben bestimmt war durch den täglichen Kampf ums Überleben, wurden zu meinen eigenen Gefühlen.


    FAZIT:
    „Katzenberge“ ist ein Roman voller Intensität. Berührend, bewegend und fesselnd wie ein Krimi. Ein Buch, das die Dämonen der Vergangenheit aufarbeitet und mit ihnen abrechnet, verpackt in eine Handlung, die Gegenwart und Vergangenheit verbindet und solch einen magischen Sog auf mich ausübte, das ich nur ungern aus der Geschichte hinaus zurück gekommen bin, obwohl sie manchmal schwer auf meine Schultern drückte.

    KLAPPENTEXT:
    Charlie ist erst 17 Jahre alt, als sie erfährt, dass die Sprünge, die ihr Herz in Flinns Gegenwart macht, alles andere als normal sind: Das Mädchen leidet an einer tödlichen Krankheit und braucht ein Spenderorgan.


    Für Charlie beginnen mit dieser Diagnose schmerzhafte Monate, in denen vor allem ihre Schwester Miriam und ihr Freund Flinn an ihrem Krankenbett wachen. Doch irgendein Geheimnis umgibt Flinn, das spürt Charlie. Sind sie und ihr Traumjunge vielleicht doch nicht nur seelen-, sondern auch herzverwandt?


    Jennifer und Jessica Hauff erzählen glaubhaft und voller Wärme die Geschichte eines Mädchens, das sich schon früh mit dem Tod auseinandersetzen muss. Dabei hat ihr tragisch-romantisches Debüt Nebenwirkungen: Es gibt den Glauben an die Kraft der Liebe und an die engen Bande zwischen Geschwistern zurück.


    ZU DEN AUTORINNEN:
    Die Schwestern Jessica und Jennifer Hauff stammen aus der Nähe von Frankfurt am Main. Während Jennifer, Jahrgang 1984, als Hotelfachfrau arbeitet, geht die 16-jährige Jessica auf ein Gymnasium. Dass Geschwisterliebe in ihrem Roman eine wichtige Rolle spielt, ist kein Zufall: Die beiden haben trotz des großen Altersunterschieds ein sehr enges Verhältnis.


    EIGENE MEINUNG:
    "Herzverwandt" ist ein besonderes Debüt, denn die beiden Autorinnen sind Geschwister und ihr inniges Verhältnis fließt so schön in die Geschichte ein, dass diese dadurch ein besondere Emotionalität und Wärme bekommt, die das Leserherz erfreut.
    Charlotte fühlt sich schon seit einiger Zeit schlapp und müde, ihr Herz macht seltsame Sprünge. Was zunächst als Lapalie angesehen wird entpuppt sich als schwere Herzkrankheit, die Charlie nur überleben kann, wenn sie ein Spenderherz bekommt und ihr Körper dieses annimmt.
    Dabei ist ihr Leben als Teenager auch so schon schwer genug, denn die erste Liebe, die Scheidung der Eltern und eine Mutter, deren Karriere vor ihren Töchtern steht, bringen Charlies Leben ganz schön durcheinander. Zum Glück hat sie in Flinn einen Jungen gefunden, der sie von ganzem Herzen liebt und sie unterstützt und so scheint trotz der Herz OP alles in geregelte Bahnen zu laufen. Bis die Suche nach der Herzspenderin Charlies und Flinns Leben komplett durcheinander wirft ...
    Ich finde es immer wieder erstaunlich, wenn zwei Autoren gemeinsam ein Buch schreiben und dies in der Geschichte so gar nicht zu spüren ist. Flüssig fügt sich eins zum anderen und macht "Herzverwandt" zu einem Buch, dass sich leicht und schnell lesen lässt und dennoch mit starkem Inhalt begeistert. Die Schreibe der Autorinnen ist bildlich, dem Zielpublikum angepasst und dadurch sehr authentisch.
    Besonders gern mochte ich, dass Charlie so eine enge Bindung zu ihrer Schwester Miriam hat, die zwar eine ganze Ecke älter, aber immer für ihre jüngere Schwester da ist. So ähnlich muss es auch bei Jessica und Jennifer Hauff sein. Man merkt dies deutlich, denn die Szenen zwischen Miri und Charlie sind so liebevoll geschrieben, dass man sich wünscht ebenso eine Schwester zu haben. Die Liebe zwischen Charlotte und Flinn ist mir manchmal etwas zu süß und problemlos, dennoch habe ich auch diese Abschnitte sehr gern gelesen.


    FAZIT:
    "Herzverwandt" ist eine sehr berührender Roman, der nicht nur Familie und erste Liebe gekonnt darstellt, sondern auch das Thema "Organspende" in den Roman einwebt, ohne dass dieses trocken und spröde rüber kommt. Charlies und Flinns Geschichte ist ein wenig traurig, aber auch wunderschön. Mit einem Kloß im Hals habe ich das Buch geschlossen und wünsche den beiden für ihr gemeinsames Leben alles Gute.

    ZUR AUTORIN:


    Cate Tiernan wuchs in New Orleans auf und studierte russische Literatur an der New york University. Sie arbeitet zunächst in einem renommierten Verlag, bevor sie mit dem Schreiben begann. Ihre Serie Das Buch der Schatten" wurde ein großer Erfolg und in mehrere Länder verkauft. Heute lebt Cate Tiernan mit ihrem Mann, zwei Töchtern und zwei Stiefsöhnen, einem Pudel und vier Katzen in Durham.


    ZUR SERIE:


    Band 1: Das Buch der Schatten - Verwandlung
    Band 2: Das Buch der Schatten - Magische Glut
    Band 3: Das Buch der Schatten - Bluthexe
    Band 4: Das Buch der Schatten - Flammende Gefahr
    Band 5: Das Buch der Schatten - Dunkle Zeichen
    Band 6: Das Buch der Schatten - Böse Mächte(erscheint Nov. 2012 cbt)


    ACHTUNG: TEIL 5 EINER SERIE!!! ENTHÄLT SPOILER ZU VORANGEGANGENEN BÄNDEN!!


    Dunkle Zeichen" schließt nahtlos dort an, wo Flammende Gefahr endete. Morgan wurde von Cal entführt und eingesperrt, doch dank eines Hilferufs, den sie per Gedanken an Bree und Robbie sendete, gelang es den beiden sie zu befreien. Morgan ist verwirrt und zutiefst verletzt. Was hat Cal ihr nur angetan? Er hat sie benutzt, um an ihre Magie zu gelangen, und dabei keinerlei Rücksicht auf ihre Gefühle genommen. Jetzt sind er und Selene verschwunden. Morgan hat kaum Zeit um ihn zu trauern, denn eine Welle dunkler Magie ist zu spüren. Woher kommt sie? Wie gefährlich ist sie? Eine spannende Suche beginnt.


    Ich bin begeistert wie stark diese Serie noch wird. Nach einem eher schwachen dritten Band hatte ich schon ein wenig Angst, dass es nun bergab geht, ist es doch auch schwierig Spannung und Niveau über mehrer Bände lang zu halten. Cate Tiernan ist dies definitiv gelungen.


    Wie immer lesen wir am Anfang der Kapitel Auszüge aus einem Buch der Schatten. Dies mal handelt es sich um die Ausgabe von Hunter und dessen Vater, womit wir nicht nur etwas aus der Gegenwart, sondern auch aus der Vergangenheit erfahren, was uns ein wenig hilft hinter die Kulissen, hinter Hunter als Mensch" aber auch hinter die Geschichte zu blicken. Immer mehr erhält er den Status des sexy Protagonisten und zwischen ihm und Morgan spürt man es förmlich knistern, auch wenn Morgan sich noch sehr dagegen sträubt.


    Morgan wird mir immer sympathischer, denn irgendwie wird sie durch all die Erfahrungen, die sie durchlebt auch erwachsener. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass sie wieder mehr in der Realität weilt, was sich wohl positiv auf ihr Privatleben auswirkt, denn es scheint, als würden sie und Bree sich so langsam wieder annähern.


    Dunkle Zeichen" liest sich, so wie alle Buch der Schatten" Bände leicht und flüssig und macht richtig Lust weitere Bücher dieser Reihe zu lesen. Ich werde dem 6. Teil, der im November erscheint, sehnsüchtig entgegen fiebern.

    ZUR AUTORIN:


    Cate Tiernan wuchs in New Orleans auf und studierte russische Literatur an der New york University. Sie arbeitet zunächst in einem renommierten Verlag, bevor sie mit dem Schreiben begann. Ihre Serie „Das Buch der Schatten“ wurde ein großer Erfolg und in mehrere Länder verkauft. Heute lebt Cate Tiernan mit ihrem Mann, zwei Töchtern und zwei Stiefsöhnen, einem Pudel und vier Katzen in Durham.


    ZUR SERIE:


    Band 1: Das Buch der Schatten – Verwandlung
    Band 2: Das Buch der Schatten – Magische Glut
    Band 3: Das Buch der Schatten – Bluthexe
    Band 4: Das Buch der Schatten – Flammende Gefahr
    Band 5: Das Buch der Schatten – Dunkle Zeichen
    Band 6: Das Buch der Schatten – Böse Mächte(erscheint Nov. 2012 cbt)


    ACHTUNG: TEIL 4 EINER SERIE!!! ENTHÄLT SPOILER ZU VORANGEGANGENEN BÄNDEN!!


    FLAMMENDE GEFAHR:
    Hunter hat versucht Cal gewaltsam vor den Rat zu zerren, doch Morgan hat ihn gerettet und Hunter eine Klippe hinunter gestoßen. Gewissensbisse quälen sie, weil sie einen Menschen auf dem Gewissen hat. Außerdem findet sie heraus, dass Cal auch ein Woodbane ist. Verunsichert durch dessen Geheimnistuerei und einer düsteren Vision bezüglich ihm und seiner Mutter Selene, ist sie sich gar nicht mehr sicher, wer wirklich auf der Seite des Guten steht.


    Nachdem ich von Band 3 „Bluthexe“ etwas enttäuscht war, konnte mich „Flammende Gefahr“ wieder ohne Probleme fesseln. Spannend und geheimnisvoll geht Morgans Geschichte weiter, deren Ende mal wieder so spannend ist, dass ich froh bin Teil 5 schon im Regal zu haben. In „Bluthexe“ hat mich vor allem gestört, dass Morgan so sehr naiv und wieder zum „grauen Mäuschen“ geworden ist. Dies ändert sich in „Flammende Gefahr“ schlagartig. Morgan gewinnt immer mehr an Stärke und Selbstvertrauen. Das benötigt sie auch, denn sie steht zwischen den Stühlen und muss einen klaren Kopf bewahren, um zu erkennen, wem sie vertrauen kann.


    Die Ausschnitte aus einem Buch der Schatten, die in jedem Band am Anfang eines Kapitels stehen, sind diesmal von Giomanach und Sgàth. Schon relativ schnell war mir klar, um wen es sich bei den beiden handeln könnte, dennoch bleiben auch diese Ausschnitte immer wieder spannend, da sie oftmals aus der Vergangenheit erzählen und sich irgendwann mit der eigentlichen Geschichte zusammenfügen.


    Für mich sind Hunter und Sky zwei äußerst interessante Charaktere über deren Vergangenheit wir langsam etwas mehr erfahren. Vor allem Hunter hat es mir schon seit seinem ersten Auftritt in der Reihe angetan, wogegen ich Cal, der mir immer ein bisschen schlangenhaft vorkommt, eher unsympathisch finde.


    Besonders positiv ist mir wieder einmal aufgefallen, wie gut Cate Tiernan für die Serie recherchiert und wie viel man als Leser über den Wicca Kult lernt, ohne dass es langweilt, weil Fakten so gut in die Geschichte einfließen, dass sie sich nicht vom Geschehen abheben, sondern einfach dazu gehören.


    Locker, leicht und dennoch spannend habe ich „Flammende Gefahr“ an einem Nachmittag weggelesen und werde voller Spannung und in Erwartung neuer Geheimnisse „Dunkle Zeichen“ in die Hand nehmen.

    KLAPPENTEXT:


    Willkommen im Jahr 1984 – mitten in der DDR ... Voller Vorfreude auf ihren Geburtstag schläft Alina ein und wacht in einer fremden Welt auf: Schockiert stellt sie fest, dass sie im Jahr 1984 ist. Mitten in Sachsen, als jugendliche Version ihrer eigenen Mutter. Einziger Begleiter aus der Neuzeit ist ihr Tagebuch. Plötzlich ist Alina umgeben von „fetzigen“ Looks, neuen Freundinnen, unbekannten Grenzen und verbotenen Gedanken. Eine komplett verrückte Zeitreise beginnt.


    ZUR AUTORIN:


    Ina Raki, geboren 1968 in der damaligen DDR, lebt mittlerweile mit ihrer Familie in Bayern. Nach ihrem Studium in Leipzig folgten Ausflüge in verschiedene berufliche Bereiche. Seit 1994 arbeitet die Autorin in der Medien- und Verlagsbranche, heute vor allem als Lektorin, Texterin und Schreibberaterin. „In einem Land vor meiner Zeit“ ist Ina Rakis erster Roman.


    EIGENE MEINUNG:


    Noch nie hat Geschichtsunterricht so viel Spaß gemacht. Nun ja, es ist ja auch was anderes, ob man einfach darüber liest, oder live dabei ist. Ich las, wie Alina live dabei war, hatte aber das Gefühl mit ihr in der Zeit gereist zu sein und ebenfalls in der DDR der 80er zu leben, so authentisch und bildlich ist Ina Rakis Schreibe, die durch die Tagebuchform, in der sie schreibt, noch realistischer wirkt.


    Wie anders es damals in der DDR war, das erfährt Alina am eigenen Leib, als sie, im Körper ihrer Mutter an deren 14. Geburtstag aufwacht. Vati und Mutti alias Opa Herbert und Oma Gudrun merken nichts und auch Schwester Yvi fällt nicht auf, dass „Anschi“ gar nicht ihre Antje, sondern deren Tochter Alina ist.


    „Eingesperrt in einem Land. Eingesperrt in einem Denken, das vorgeschrieben ist.“ (S.198)
    Für Alina ist das Leben in den 80ern nicht nur langweilig und seltsam, sie macht auch ganz neue Erfahrungen, was Zivilcourrage bedeutet und wie viel Freiheit wert ist. Manche Erfahrungen sind schmerzhaft, so wie der Tod von Tante Beate oder die vielen Streitigkeiten zwischen Opa Herbert und Yvi, die ihre eigene Meinung hat und das Leben in der DDR leid ist.
    Nach und nach findet sich Alina im Leben ihrer Mutter zurecht und erfährt dabei nicht nur viel über ihre Mama, sondern lernt auch, sie aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Sie stellt fest, dass die sonst so brave und strebsame Antje keine Ungerechtigkeiten ab kann und gegen diese versucht vorzugehen. Eine Eigenschaft, die Alina ein kleines bisschen fremd ist. Sie selbst ist „eines von den Tieren, die den Schwanz einziehen, sobald die anderen auf Außenseiter losgehen.“ (S.197) Was daraus entstehen kann, wenn jeder so denkt, weiß sie nun. Ein Grund umzudenken, denn „Leben heißt: Entscheide dich und trage die Konsequenzen.“ (S.181)


    Ina Raki hat eine Geschichte geschrieben, die zwar keine große Spannungskurve hat, dennoch sehr interessant ist und mich an keiner Stelle gelangweilt hat. Eine gute Mischung aus Witz, Geschichte und Ernsthaftigkeit regt den Leser dazu an, selbst ein wenig darüber nachzudenken, an welchen Stellen er manchmal besser nicht klein bei geben und den Mund aufmachen sollte. Eindrücklich macht sie uns eine Diktatur begreiflich ohne mit dem Finger darauf zu zeigen und zu sagen: „So macht man es nicht! Aufstehen und handeln ist angesagt!“ Das braucht sie auch gar nicht, denn dies verpackt sie geschickt, dass man als Leser von allein darauf kommt.


    Meine historischen Kenntnisse was die Zeit der DDR betrifft sind eher mau und ich bin nach wie vor geschockt, wenn ich lese, wie engstirnig und sozialistisch dort vorgegangen wurde. Wie Leben und Denken vorgeschrieben wurde. Deswegen ist es wichtig dies immer mal wieder vor Augen zu halten, damit diese Fehler einfach nicht wiederholt werden.


    Hervorzuheben ist auch das Seitenlayout, bei dem sich der verlag sehr viel Mühe gegen hat, das Buch durch Zeichnungen, kleine Notizen und besondere Einträge, wirklich als Tagebuch wirken zu lassen, was sehr gut gelungen ist, ohne dabei aufdringlich oder lapidar zu wirken.


    FAZIT:


    “In einem Land vor meiner Zeit ist ein sehr interessanter Roman, der die Diktatur der ehemaligen DDR, die Gedanken und Meinungen, Interessen und sogar Hobbys vorschrieb, verpackt in eine Geschichte, die sowohl Spaß macht und zum Nachdenken anregt und mit sympathischen und authentischen Protagonisten zu begeistern weiß.

    „Wenn etwas super gelaufen ist, heißt das, ich hatte Sex, war betrunken und habe von einer Droge so viel genommen, dass alle Wirkungen auftraten, die ich in Sozialkunde gelernt habe.“
    Soweit läuft alles super in Jaspers 17-jährigem Leben. Wären da nicht all die To-do-Listen von seiner Mutter, die seine Tagesabläufe perfektionieren sollen, der mysteriöse Selbstmord einer Mitschülerin und der One-Night-Stand mit der pummeligen abby Hall, der äußerst unangenehme Folgen hat ... Jasper schwebt ständig zwischen Luftleere und Sinnsuche. Übertrieben clever – ja. Unverschämt – ja. Spaß – immer.


    ZUM AUTOR:
    (Quelle: Berlin Verlag)
    Ben Brooks, geboren 1992, lebt in London. „Nachts werden wir erwachsen“ ist sein vierter Roman, und der erste, der auf Deutsch erscheint.


    EIGENE MEINUNG:
    Ich weiß gar nicht so genau, wo ich anfangen soll, so kontrovers sind meine Gedanken zu „Nachts werden wir erwachsen“, dem schon vierten Roman eines noch sehr jungen Autors, der es versteht zu polarisieren.
    Kommen wir zunächst einmal zum positiven: Die Schreibe des Autors. Ausgereift, abwechslungsreich und authentisch, ohne dabei „zu jugendlich“ zu wirken, schreibt Ben Brooks eine Geschichte über einen Teenager, der gerade dabei ist sein Leben zu verkorksen. Der Autor ist erst 3 Jahre älter als sein Protagonist Jasper und schon so was wie ein „alter Hase“ im Buchbusiness, denn dies ist bereits sein vierter Roman.
    Er versteht es seine Leser sowohl sprachlich, als auch inhaltlich zu schockieren. Gefesselt habe ich die ersten Seiten des Buches verschlungen. Dann jedoch habe ich begonnen mich zu fragen, worauf der Autor eigentlich hinaus will. Protagonist Jasper, - mir persönlich sehr unsympathisch -, tut nichts anderes in seinem Leben als zu saufen, Drogen zu nehmen, an Sex zu denken und andere zu verarschen. Allen voran Keith, den Lebensgefährten seiner Mutter, den er eigentlich für einen Mörder hält. Das alles sieht er als eine Art Selbstversuch für seinen Roman, der so was wie ein Porträt seines jugendlichen Lebens werden soll. Selbstverständlich trägt der Protagonist einen anderen Namen und die Geschichte soll eigentlich auch fiktiv wirken, wird jedoch sehr viel authentischer, wenn Jasper und seine Hauptfigur Erlebnisse teilen.
    „Erzählt auf brillante, wahnsinnig komische Weise von der Jugend im 21. Jahrhundert“ so lautet ein Zitat der „The Times“, das man auf der Rückseite des Buches lesen kann. Was daran witzig sein soll, wenn ein Jugendlicher ständig Drogen nimmt, um Spaß haben zu können, Mädchen Drogen einflößt, damit sie mit ihm schlafen, weil er irgendwie ein Faible für Vergewaltigungsszenen hat oder ein Mädchen sich umbringt, weil ein Masturbationsvideo von ihr im Internet kursiert, das weiß ich nicht so genau. Vielleicht habe ich den tieferen Sinn der Geschichte nicht verstanden, aber wenn das unsere heutige Jugend sein soll, auf diese Weise Trieb gesteuert, Menschen verachtend und gelangweilt, dann Gute Nacht Marie.
    Ich bin mir auch nicht sicher, ob Jugendliche Bücher lesen sollten, die Taten wie die der Hauptfiguren in „Nachts werden wir erwachsen“ doch irgendwie verherrlichen. Wenigstens empfindet Jasper noch Mitgefühl für seine beste Freundin Tenaya, die sich durch Schnitte in ihre Arme selbst verletzt, und die einzig sympathische Figur in diesem Roman ist. Der Rest der Jungs ist einfach nur nervig und irgendwann hab ich Wörter wie „Fotze“ oder „Hoden“ dann auch oft genug gelesen.
    Was ich dennoch positiv anrechnen muss ist, wie Ben Brooks ironisch kritisch im Buch einfließen lässt wie einfach es ist für Jugendliche an Drogen oder Alkohol zu konsumieren. Ganz zu schweigen von Pornografie, die durch Internet für jeden frei zugänglich ist.


    FAZIT:
    „Nachts werden wir erwachsen“ ist das Buch eines jungen Autors, der durch eine gute Schreibe zu begeistern weiß und mit dem Inhalt seines Romans definitiv polarisiert. Die Geschichte an sich, in der junge Menschen kaum Achtung voreinander haben und ihre Zeit hauptsächlich mit Drogen, Alkohol und sexuellen Gelüsten verbringt, hat mich jedoch eher abgeschreckt als angezogen und ich hoffe, dass die Aussage, dass Brooks mit seinem Roman die Jugend des 21. Jahrhunderts porträtiert, übertrieben ist und nicht zu trifft.

    KLAPPENTEXT:


    Ein Jugendtraum wird wahr. Als den beiden streitbaren Musikjournalisten Max Mandel und Sigi Singer die Festanstellung gekündigt wird, machen sie sich als Privatdetektive selbstständig. Doch bereits der erste Fall wächst ihnen schnell über den Kopf. Der beliebte Punkrocker Leo Tilmann wird ermordet, und im Wettlauf mit der sinistren Plattenindustrie, der betörenden Witwe und der Entourage eines Rechtspopulisten sollen die beiden selbsternannten New-Media-Detektive den musikalischen Nachlass von Leo Tilmann sicherstellen. Dabei kreuzen die beiden mehr als einmal musikalische und menschliche Randgebiete.



    ZUM AUTOR:


    Bernie Mayer, geboren 1974 in Bayern, wohnhaft in Berlin. Neben Stationen als Chefredakteur bei MTV und Viva Online arbeitete er in der Musikindustrie und produzierte mit Kavka vs. The Web auf Myspace eine der erfolgreichsten deutschen Web-Shows. Seit 2009 ist Bernie Mayer freiberuflicher Autor und Regisseur. Außerdem spielt er in der Heavy-Metal-Band The Gebruder Grim.



    EIGENE MEINUNG:


    Wenn`s mit der Karriere als Journalist nicht klappt, dann wird man Privatdetektiv. Das dachten sich zumindest der Mandel und der Singer, ehemalige Journalisten des bekannten Musikmagazins "Express". Da eine Fortbildung zum Detektiv allerdings viel zu teuer ist, bleiben die beiden bei der Bezeichnung Ermittler (IHK geprüft...zumindest bald).


    Ihr erster Fall hält sie allerdings weiter im Musikbusiness beschäftigt, so dass sie sich auf bekanntem Terrain befinden. Im Mittelpunkt steht Leo Tilmann, Sänger der alternden Punkrockband DEMO, verheiratet mit der Veroni Malleck, Schauspielerin und zur Zeit engagiert in der Hauptrolle der Eva Braun. Zwischen den Beiden läuft es nicht mehr so gut, weswegen die Veroni die Trennung möchte, bei der ihr Mandel und Singer helfen sollen. Sie müssen Leo quasi auf frischer Tat mit anderen Weibsbildern erwischen und dies vor Gericht darlegen können. Gar nicht so einfach. Vor allem, wenn der zu Beobachtende plötzlich tot und in zwei Hälften zerstückelt aufgefunden wird. Doch so schnell lassen sich Mandel und Singer nicht aufhalten und statt den Tilmann mit nackten Tatsachen zu erwischen, ermitteln sie nun in einem Mordfall. Gar nicht so einfach, wenn man eigentlich gar kein Profi ist und dann auch noch eine Frau mit mischt, denn die bringen bekanntlich ja nicht nur die Männer durcheinander ...


    "Sex, Drugs, Rock`n`Roll. Das war ja in der Jugend vom Mandel auch noch kein Sat.1 Motto.” (S.28)
    Recht hat er, der Bernie Mayer, und so kann man sich als Leser auf jede Menge Rock`n`Roll gefasst machen (Sex und Drugs sind eher mit Nebenrollen besetzt). Zum Einen, da vor allem der Mandel über eine gewisse, und sehr kontroverse, Mischung aus Lässigkeit und einer ihm eigenen Angespanntheit verfügt. Zum Anderen, weil wir uns im Musikbusiness bewegen. Zwischen Punkrock und Bandmitgliedern, in deren Blütezeit (wie schon erwähnt) dies einfach zum "Lifestyle" dazu gehörte. Ein Ambiente, in dem ich mich sehr wohl fühlte, dass von Bernie Mayer auch ausgesprochen gut rüber gebracht werden konnte.
    Am besten gefällt mir der Humor des Autors. Er ist sehr sarkastisch, nimmt vieles auf die Schippe und das auf einem tollen Niveau. Ich bin ein bisschen dazu verleitet seine Schreibe mit Rocko Schamoni zu vergleichen, dessen Werke ich sehr gerne lese, dessen Art aber nicht jedermanns Sache ist. Ebenso wird es einigen Lesern mit Berni Mayer gehen. Mir sagt dieser Erzähltyp zu, der sprachlich an die Schreibe eines Musikjournalisten angelehnt ist (Mayer ist ja auch einer), dies macht "Mandels Büro" allerdings auch dazu, dass es kein Breitband Produkt ist.


    Wer blutige Krimis und Thrill sucht, der ist hier fehl am Platz, denn "Mandels Büro" dient eher der Unterhaltung, als der Aufregung. An sich die Sorte Krimi, die ich gerne mag, an manchen Stellen hätte ich mir allerdings ein klein wenig mehr Spannung gewünscht.



    FAZIT:


    Rock`n`Roll, ein bisschen Kult, jede Menge Sarkasmus und zwei Protagonisten, die eigentlich mehr dem Typ Anti-Held entsprechen machen "Mandels Büro" zu einem lesenswerten Krimi der etwas anderen Art. Ich freue mich auf weitere Fälle des Ermittlerduos Sigi Singer und Max Mandel.

    KLAPPENTEXT:
    Seit Ravenna in ihrer Wohnung überfallen wurde, quälen sie dunkle Träume und Visionen. Alles Vertraute scheint ihr mit einem Mal fremd. Bei einem Ausflug in den Wald stürzt sie vom Pferd und findet sich auf einem Pentagramm wieder. Frauen des nahegelegenen Konvents nehmen sie bei sich auf und Ravenna erkennt: Ein mächtiger Hexenzirkel hat sie ins Mittelalter gerufen. Noch ahnt sie nicht, welche Aufgabe ihr bevorsteht ...


    ZUR AUTORIN:
    (Quelle: Heyne)
    Lea Nicolai (geb.1972) liebt ihren Kräutergarten, ihre drei Katzen, ihre Bibliothek, Kerzenschein und Musik. Sie studiert Musikwissenschaft und singt in einem Jazzchor. Das Thema Hexen fasziniert sie seit langem, weil es Magie, Mystik und Wirklichkeit verbindet. Für den Roman „Die Hexen“ ging sie auf Zeitreise ins Elsass.


    EIGENE MEINUNG:
    „Der Teufel ist nichts weiter als eine Spiegelung über der Hitze des Feuers, er ist der Schatten, den wir werfen, wenn wir Magie wirken. Darum halte dich immer im Licht.“ (S.628)
    Mysteriös und geheimnisvoll, sind die zwei Adjektive, die Lea Nicolais Debüt „Die Hexen“ am treffendsten beschreiben. Rund um das Thema Hexerei kreiert sie eine Geschichte, die sowohl in der Vergangenheit, als auch in der Gegenwart spielt und diese beiden Zeiten so gekonnt miteinander verbindet, dass der Roman an keiner Stelle aufgesetzt oder unwirklich erscheint.
    Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die beiden Schwestern Ravenna und Yvonne, die sehr unterschiedliche Charaktere und Lebensweisen haben. Beide führen Magie in ihren Genen, denn schon ihre Großmutter konnte damit umgehen. Während Ravenna allerdings ein solides Leben als Steinmetzin führt und sich von Hexerei lieber distanziert, lebt Yvonne diese aus in dem sie sich für Heilkunst interessiert und einem Hexenzirkel beiwohnt.
    Als die psychisch etwas angeschlagene Ravenna immer mal wieder das Gedächtnis verliert und plötzlich in der Vergangenheit erwacht, wird sie auf ganz neue Art mit Hexerei konfrontiert. Ins Mittelalter wurde sie von „den Sieben“ gerufen, einem mächtigen Hexenzirkel im Straßburg des 13. Jahrhunderts. Grund dafür ist der drohende Untergang der "weißen Magie" im Kampf gegen einen teuflischen Gegner. Nur mit Ravennas Hilfe können die Hexen versuchen diesen zu bekämpfen. Doch die junge Frau hat eigentlich nur einen Wunsch: zurück ins 21. Jahrhundert und alles was mit Hexen, Magie und Zauberei zu tun hat, hinter sich lassen.
    Während Ravenna im Mittelalter auf eine gewisse Art zu sich selbst findet, driftet Yvonne während der Suche nach ihrer Schwester vom Weg ab und bekommt ein teuflisches Angebot.
    Beide Schwestern geraten in einen gefährlichen Sog, der nicht nur die Hexen, sondern sowohl Vergangenheit, als auch Gegenwart bedroht.
    Wer nicht weiß, dass „Die Hexen“ Lea Nicolais Debüt ist, dem wird dies auch während des Lesens kaum auffallen. Es gibt zwar hier und da den ein oder anderen Gedankengang, der ein klein wenig ausgereifter sein könnte, dennoch ist der Roman sowohl sprachlich, als auch inhaltlich ein Lesespaß, den ich nicht missen möchte.
    Ich bin beeindruckt, wie es der Autorin gelingt in einer Zeitreise Geschichte Gegenwart und Vergangenheit so gut zu verknüpfen, dass man eigentlich gar nicht mehr weiß in welche Zeit die Handlung nun eigentlich hineingehört.
    Ich habe das Gefühl in der Literatur ist das Thema „Hexen“ derzeit wieder Brand aktuell. In letzter Zeit habe ich einige Bücher darüber gelesen, darunter sogar ein weiterer Zeitreiseroman. Von dieser Hochkonjunktur lässt sich Lea Nicolai nicht vom weg abbringen und kreiert ihre ganz eigene Geschichte um dieses Thema herum.
    Die Autorin konnte mich ohne Probleme fesseln und ruck zuck hatte ich die fast 700 Seiten verschlungen, ohne dabei das Gefühl zu haben auf Elemente zu treffen, die ich schon, aus vorangegangenen Büchern dieser Thematik, kenne. Besonders gern mag ich als Fan von historischen Romanen natürlich die Elemente, die im Mittelalter spielen, hätte mir da allerdings noch ein klein wenig mehr mittelalterliches Flair gewünscht.
    Besonders gut gefällt mir das Cover des Buches, das bestens das Ambiente der Geschichte, das Mysteriöse und Geheimnisvolle, das ich darin so mochte, wiederspiegelt.
    Der letzte Satz des letztens Kapitels, der lautet „Die Jagd hatte begonnen“ macht mir ein bisschen Hoffnung, dass die Geschichte um Ravenna und Yvonne, die ungleichen Schwestern, wohl weiter gehen wird.


    FAZIT:
    „Die Hexen“ ist ein Debüt, das nicht nur mit sympathischen Charakteren, einer tolle Liebesgeschichte und sehr viel Spannung überzeugen weiß, sondern seine Leser mit mysteriösen Geheimnissen verzaubern kann.

    KLAPPENTEXT:
    Faschingsumzug im Vogelsberg: Jubel, Trubel, Heiterkeit, und am Ende wird ein Mann erschlagen. Der Tot war verkleidet: als Tod.


    ZUM AUTOR:
    Dietrich Faber wurde 1969 geboren. Zusammen mit Martin Guth bildet er das international auftretende Kabarettduo FaberhaftGuth. Die beiden sind Gewinner zahlreicher renommierter Kabarettpreise. Der Autor lebt mit Frau und Sohn in der Mittelhessenmetropole Gießen. „Toter geht`s nicht“ ist sein Debütroman – aber nicht der letzte Fall für Kommissar Henning Bröhmann.


    EIGENE MEINUNG:
    Sie haben in letzter Zeit chronischen Lachmangel und finden einfach alles unlustig? Ihnen fehlt jeder Sinn für Humor und die Lachfalten um ihre Augen sind schon so glatt wie ein Kinderpopo? Dann hat Rowohlt Polaris genau das richtige Mittel für sie: Dietrich Faber und seinen Debütroman „Toter geht`s nicht“. Die Anwendung ist ganz einfach: drei Mal täglich mindestens 50 Seiten lesen, den Gefühlen freien Lauf lassen und laut los lachen. Nebenwirkungen: Bauchmuskelkater und verstörte Blicke ihrer Mitmenschen. Beachten Sie außerdem, dass ihre Lacher höchst ansteckend sind und sich schnell auf alle Leser dieses Krimis ausbreiten können.


    Kriminalhauptkommissar Henning Bröhmann, dessen Leben eigentlich ruhig und ohne weitere Vorkommnisse verläuft, wird völlig aus der Bahn geworfen. Nicht nur, dass seine Frau Franziska ihn wegen dieser neumodischen Krankheit namens Burn Out verlässt, zu allem Übel passiert in seinem sonst so friedlichen Revier auch noch ein Mord. Und das ausgerechnet an Fasching. Der Zeit im Jahr, wo man seine Mitmenschen bei alkoholischen Getränken und „Bützchen“ eigentlich besonders gerne mag. Wie soll er das nur alles schaffen?
    Es dauert eine Weile, doch dann entdeckt er eine heiße Spur, die ihn direkt in den „Wipp“ Beriech führt. Zu Schlagerstar Herr Bärt, dem Sänger von „Lass uns fummeln, Pummel“, einem alten Bekannten, der scheinbar nicht nur Fans auf dieser Welt hat.


    Eine schwere Last ruht auf Bröhmanns Schultern, doch zum Glück hat er patente Kollegen, wie den ewig besserwisserischen und nervigen Teichner und die junge und sehr adrette Miriam Meisler. Im privaten Bereich sieht er sich neuen Aufgaben gegenüber: der Kindergarten Koch Ag, ins Leben gerufen von Wolle und Molli, dem Vorzeige Ehepaar,- er Langzeitstudent, sie irgendwie hippi-mäßig schräg drauf -, die voll in ihrer Elternrolle aufgehen und den Kindergarten unterstütz, wo sie nur können, was sie natürlich auch von Henning verlangen. Doch der hat ganz andere Probleme als seine Tätigkeit als Hilfserzieher im Kindergarten „Schlumpfloch“, denn zu Hause warten eine pubertierende Tochter, ein Bett nässender Sohn und ein furzender Hund namens Berlusconi. Außerdem ein schwieriger Kriminalfall, dessen Ermittlungen durch die ständige Einmischungen von Bröhmanns Vater, ehemaliger Polizist, nicht gerade vereinfacht werden.


    Witz und Humor, das sind sicherlich die Steckenpferde von Dietrich Faber, doch er kann auch anders, denn in „Toter geht`s nicht“ bekommen die Leser es nicht nur mit einem echten und findig ausgeklügelten Kriminalfall zu tun, sie erleben auch die Eheprobleme, die Mitten aus dem realen Leben gegriffen sein könnten, hautnah mit. Eine wirklich gelungene Paarung, die diesen Krimi aus der reihe, der aktuell modernen Regionalkrimis hervorhebt.


    Ganz besonders gut gefallen hat mir nicht nur, dass es zu geht, als würde der Roman im Dorf um die Ecke spielen, sondern auch, dass Bröhmann ein ganz normaler Mensch mit Ecken und Kanten (und davon hat er nicht zu wenig) ist.
    Die Schreibe des Autors ist spannend und man folgt seiner Erzählung so gern, dass ich das Buch in einem Rutsch durch gelesen habe. Hierbei mochte ich vor allem die Passagen, in denen „hessisch gebabbelt“ wurde.


    FAZIT:
    „Toter geht`s nicht“ ist eine Krimi Empfehlung, bei deren Genuss nicht nur die Lachmuskeln trainiert werden, sondern auch über Dinge aus dem Alltag einer gewöhnlichen Familie geschrieben wird. Umschlossen wird dies von einem Kriminalfall, der mit verwirrenden Aufklärungsversuchen und Irrungen der polizeilichen Arbeitskräfte für Spannung sorgt.

    KLAPPENTEXT:
    Er kommt ohne Ankündigung und hat nur bei Nacht geöffnet: der Cirque des Rêves – Zirkus der Träume. Um ein geheimnisvolles Freudenfeuer herum scharen sich fantastische Zelte, jedes eine Welt für sich, einzigartig und nie gesehen. Doch hinter den Kulissen findet der unerbittliche Wettbewerb zweier verfeindeter Magier statt. Sie bereiten ihre Kinder darauf vor, zu vollenden, was sie selber nie geschafft haben: den Kampf auf Leben und Tod zu entscheiden. Doch als Celia und Marco einander schließlich begegnen, geschieht, was nicht vorgesehen war: Sie verlieben sich rettungslos ineinander. Von ihren Vätern unlösbar an den Zirkus und ihren tödlichen Wettstreit gebunden, ringen sie verzweifelt um ihre Liebe, ihr Leben und eine traumhafte Welt, die für immer unterzugehen droht.



    ZUM AUTOR:
    (Quelle: Ullstein)
    Erin Morgenstern ist bildende Künstlerin und Autorin. Sie lebt mit ihren zwei Katzen in Salem, Massachusetts. Der Nachtzirkus ist ihr erster Roman.


    EIGENE MEINUNG:
    "Flammen, Laternen, Sterne - so vieles schimmert und glitzert im Le Cirque des Rêves. Im Zusammenhang mit seinen Sehenwürdigkeiten habe ich so oft den Ausdruck "Beleuchtungstrick" gehört, dass ich manchmal den Verdacht hege, der gesamte Zirkus könnte eine einzige, komplexe Lichtillusion sein." (S.111)


    Er kommt in der Nacht und bietet Attraktionen, die es in keinem Zirkus der Welt in dieser Form je gegeben hat. Er zeigt dir das, was du sehen willst und was du nie zu träumen gewagt hast. Er ist ein Meisterwerk aus Zauberkunst und Illusion. Der Cirque de Rêves. Der Zirkus der dich in seinen Bann zieht und nie wieder los lässt.


    Auch mich hat er gefesselt und entführt in eine Welt voller Magie und Illusionen. In der nichts ist wie es scheint. In der auf jeder neu aufgeschlagenen Seite immer wieder Überraschungen auf den Leser warten, der mehr als einmal feststellen wird, dass er sich von Illusionen hat täuschen lassen und damit immer wieder auf einen neuen Weg geleitet wird.


    Es ist vor allem die Atmosphäre, die mich so sehr an "Der Nachtzirkus" fasziniert. Ich hatte das Gefühl mitten im Zirkus zu sein, Zirkusluft zu schnuppern und den Hauch des geheimnisvollen zu spüren. Verzaubert von Celia und Marco, die im Wettstreit gegeneinander den Zirkus immer wieder mit neuen faszinierenden Sehenswürdigkeiten und dadurch mit Leben, mit ihrer Seele, füllen. Ich konnte die Magie fühlen.


    Der Autorin ist ein komplexer Roman gelungen, der aus vielen kleinen Bildern zusammengesetzt, ähnlich einem Puzzle, ein wundervolles Ganzes ergibt. Erin Morgenstern springt in ihren Kapiteln häufig in der Zeit und erzählt manche Kapitel aus mehreren Blickwinkeln, Gerade dieser Stil ist es, der dem Buch das gewisse Etwas gibt.


    Großartig finde ich das Thema, das sie gewählt hat. Der Kampf zweier Magier. Faszinierend, fesselnd, spannend. Schnell ist man selbst geblendet von den Tricks und Illusionen mit denen sie gegeneinander antreten, so dass man häufig die Hand ausstrecken muss, um irgendetwas im Raum anzufassen, um nicht selbst in der von Magier geblendeten Welt zu versinken. Dieser Wettkampf findet ganz ohne Gewalt statt, einzig mit Magie und Imagination.


    Noch nie habe ich ein Debüt gelesen, dass so reif und komplex geschrieben ist. Von einer Dichte, die man eher erfahrenen Autoren zuschreiben würde. Genial, was Autorin Erin Morgenstern geschaffen hat. Ich war ständig hin und her gerissen zwischen immer weiter lesen und aufhören, um nicht die ganze Geschichte auf einmal zu verschwenden. Denn mir erging es ähnlich den Reveurs: Wer einmal im Nachtzirkus gewesen ist, der wird süchtig danach und muss immer wieder dorthin zurück kehren.


    FAZIT:
    Lasst euch verzaubern vom Nachtzirkus, der eine Geschichte beinhaltet von faszinierender Atmosphäre und komplexer Art, die euch in eine Welt der Illusionen entführt und eine Liebesgeschichte bietet, die magisch und wundervoll ist.

    KLAPPENTEXT:
    "Ich habe alles, Sir. Ich habe sogar mehr als alles, nicht wahr, Dad? Ich habe zehn Zwerghühner, die überall im Haus Eier legen, und ich habe die Jungen - Simon und Peter und außerdem Penga und Learnmore - vor allem aber Simon - und außerdem ist da Kezia, meine Äffin - und Shumba, mein Pferd - und ich habe mehr Obst, als wir je essen könnten, und ich habe Bücher und Farben, und der Captain hat gesagt, ich darf meine Zimmerdecke mit Vögeln bemalen, wenn ich eine Leiter finde, und ich habe einen eigenen Mangobaum namens Marmaduke"


    Aber nach dem Tod ihres Vaters muss Will fort, weil die Farm verkauft werden soll. Sie wird nach England ins Internat geschickt. Und die Mädchen dort sind schlimmer als Löwen oder Hyänen. Will möchte am liebsten weglaufen.


    ZUR AUTORIN:
    (Quelle: Carlsen)


    Katherine Rundell, geboren 1987, wuchs in London, Zimbabwe und Brüssel auf. 2008 bekam sie ein Forschungsstipendium am All Souls College, Oxford. "Zu Hause redet das Gras" ist ihr erstes Buch. Sie schreibt gerade an ihrem zweiten.


    EIGENE MEINUNG:
    Es gibt Bücher, die sind einfach etwas Besonderes. Unterschiedliche Faktoren machen diese Besonderheit aus: Mal ist es die Schreibe, mal die Geschichte, mal die Protagonisten. Katherine Rundell ist es gelungen dies alles zu vereinen und eine Geschichte zu kreieren, die das Herz erwärmt und Sonne ins Leben bringt.


    "Manche Häuser hatten Glas in allen Fenstern und Schlösser in den Türen. Das wusste Wilhelmina. Das Farmhaus, in dem sie lebte, war kein solches Haus. Wenn es einen Haustürschlüssel gab, hatte sie ihn nie gesehen. Vermutlich war er von den Ziegen gefressen worden, die immer wieder in die Küche kamen." (S. 5)


    Wilhelmina, genannt Will, aber auch Viel, Viel-zu-viel oder Vielfrass, lebt mit ihrem Vater auf der Farm des Captains in Afrika. Sie führt ein freies und wildes Leben. Jeden Tag verbringt sie ihre Zeit mit ihrem besten Freund Simon in der Weite des Landes. Sie reiten, fangen wilde Tiere, baden in Schlammlöchern, machen Blödsinn und tun einfach was sie wollen. Manchmal geraten sie in gefährliche Situationen, dennoch gibt es kaum etwas, das Will mehr liebt als "ihr" Afrika.


    Als der Captain eines Tages eine Frau mit nach Hause bringt, deren Blick so falsch ist wie der einer giftigen Schlange, weiß Will, dass sie sich in Acht nehmen muss. Dennoch glaubt sie, dass ihr niemand was anhaben kann, solange sie Freunde hat wie Simon, Tedias oder den Captain und ihren über alles geliebten Vater. Als dieser stirbt verändert sich jedoch alles. Will wird von der neuen Herrin der Farm nach England geschickt, um dort auf eine Internatsschule zu gehen. Für Will das größte Unglück ihres Lebens, denn dort kann sie beim Schlafen weder die Sterne sehen, noch den Wind spüren. Nichts dort duftet nach Gras, und Shorts und Arbeitsstiefel scheinen auch unangebracht. Doch "Freiheit kann man nicht mit Eleganz bezwingen" und so unternimmt Will den Versuch nach Afrika zurück zu kehren.


    "Sie ist anders, glaub mir. Wie Feuer. Sie ist eine Wildkatze." (S.21)
    Passender hätte auch ich es nicht sagen können, denn Will ist wild. Aber nicht nur das. Sie ist auch frei. Frei von Zwängen und Vorschriften. Eins mit der Natur. Aus ihr strahlt das Leben und so bleibt dem Leser nichts anderes übrig als sie sofort ins Herz zu schließen.
    Für mich ist Wills Geschichte ein bisschen mehr, als nur eine Geschichte. Ich bin selbst eine Will gewesen. Den ganzen Tag mit dem Pony unterwegs, hab im Wald gespielt und mein ganzes Herzblut in verwaiste, verletzte und verwahrloste Tiere gesteckt. Auch ich war anders als viele Mädchen in meinem Alter. Hatte andere Interessen, andere Normen, andere Ideale. Und so hat es nicht nur Will, sondern auch mir schier das Herz zerrissen, als diese Afrika verlassen muss.
    "Der Verlust war eine Leere, in der kein lebendiges Wort existierte." (S.99)
    Will muss nicht nur ihre Freunde, ihr vertrautes Leben und "ihr" Afrika zurück lassen. Es ist einfach das Lebensgefühl, das sie dort hatte, das in England nicht möglich zu sein scheint. Doch Will, wäre nicht Will, wenn sie nicht auch dort kämpferisch allen Schwierigkeiten ins Auge schauen würde.


    Katherine Rundell, die eine noch sehr junge Autorin und viel gereist ist, hat vielleicht ein wenig biografisches in ihr Buch gesteckt. Zumindest scheint ihr ihr Debütroman sehr am Herzen zu liegen. Dies macht sich sowohl in der Geschichte, als auch an der Schreibe bemerkbar, die ausstrahlt, wie viel Freude und Seele die Autorin ins Buch gesteckt hat und die mich mit wundervoller, bildlicher Sprache entführt hat in Wills Afrika.


    FAZIT:
    "Zu Hause redet das Gras" ist ein wunderschönes Buch voller Weisheit. Es ist ein Buch darüber, dass man dort zu Hause ist, wo das Herz hin gehört, aber sich heimisch fühlen kann, wo man Freunde hat. Eine Geschichte, die mit der natürlichen und ungekünstelten Sicht eines Kindes die Sonne Afrikas in den Herzen seiner Leser scheinen lässt. Ein wundervolles Buch, das Leser jeden Alters mit seinem Charme begeistern wird.

    KLAPPENTEXT:
    Die 15-jährige Devon ist Musterschülerin, verantwortungsbewusst und ein großes Fußballtalent. Doch jetzt sitzt ausgerechnet sie in Untersuchungshaft, angeklagt des Mordversuchs, der Misshandlung und Aussetzung. Denn das Baby, das in einer Mülltonne hinter dem Haus gefunden wurde, ist ihr Kind. Und niemand glaubt Devon, dass sie von der Geburt völlig überrascht wurde und im Affekt gehandelt hat. Eine mühevolle Suche nach der Wahrheit beginnt. Und dabei steht nicht weniger auf dem Spiel, als Devons Zukunft ...


    ZUR AUTORIN:
    (Quelle: Carlsen)


    Amy Efaw, geboren 1967 in Chicago, ist Absolventin der West Point Militärakademie. Nach ihrer Zeit in der Armee arbeitete sie als freie Journalistin. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren fünf Kindern in Denver, Colorado. Amy Efaw hat bisher zwei Romane für junge Erwachsene geschrieben, weitere Bücher werden folgen.


    EIGENE MEINUNG:
    Lasst folgende Worte in euren Kopf und euer Herz: Ein 15-jähriges Mädchen ist schwanger und wirft das Baby nach der Geburt in einen Müllcontainer. Was lösen diese Worte bei euch aus? Bei mir eine ganze Menge. Mein erster Gedanke: Das arme Baby. Mein zweiter Gedanke: Das arme Mädchen. Mein dritter Gedanke: Dieses Buch musst du lesen, auch, wenn es sicher sehr viele negative Gefühle bei dir aus lösen wird, denn es ist schon harter Tobak, den Protagonistin Devon erlebt. Eine Geschichte, die polarisiert und schockiert.
    Schon das erste Kapitel beginnt so spannend, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte. Autorin Amy Efaw ist es gelungen, den Leser von der ersten Seite an zu locken und zu fesseln. Mehr erfahren zu wollen über Devon, das Baby und wie es so weit kommen konnte, dass eine 15-jährige Musterschülerin versucht ihr Kind los zu werden.
    Devon Sky Davenport, so lautet der Name unserer Protagonistin. Sky, wegen "the sky`s the limit". Einem Satz, dem Devons Mutter sehr viel Gewicht beilegt, mit dem sich Devon aber so gar nicht identifizieren kann. Ebenso wenig wie mit ihrer Mutter, die nichts im Leben erreicht hat und einzig darauf aus ist einen tollen Kerl ins Bett zu kriegen. Um anders als sie zu sein verschafft sie sich andere Perspektiven: sie lernt viel für die Schule, um einen guten Abschluss machen zu können und spielt in Fußball in der ersten Liga. Sie ist ehrgeizig, klug und talentiert. Alles läuft nach Plan. Bis sie das erste und einzige Mal mit einem Jungen schläft und "ES" zur Welt kommt...
    "Eine Tat wie diese" ist ein Buch, das mir sehr unter die Haut geht. An manchen Stellen hätte ich kotzen können. Teils vor Ekel, teils deswegen, weil die Geschichte einfach so unglaublich berührend ist. Ein Kind in einem Müllcontainer. Eine Tatsache, die für mich unvorstellbar ist ...
    ...außer ich gerate in eine Ausnahmesituation. Wer kann schon von sich sagen, dass er nie etwas schreckliches tun würde? Amy Efaw bringt ihre Leser ganz schön in Not. Immer wieder musste ich darüber nachdenken, dass ein kleiner Mensch in eine lebensbedrohliche Lage gebracht wurde. Immer wieder muss ich aber auch darüber nachdenken ob es Situationen gibt, die so ein handeln vielleicht nicht rechtfertigen, aber erklären. Ich finde Amy Efaw sehr mutig, dass sie dieses Buch geschrieben hat und ich finde es gut, dass es ein Buch zu diesem Thema gibt.
    Die Autorin schreibt so, dass man sich sehr gut in die Geschichte einfühlen kann. Devons Schmerz und Benommenheit konnte ich regelrecht spüren. Ihre Leere und das Gefühl wie betäubt zu sein, waren so reell, dass ich sie fast greifen konnte.
    "Alles ist anders geworden. Für mich ist der Himmel jetzt nur noch grau und außer Reichweite." (S.42)
    Sehr gut gefallen hat mir außerdem, dass der Kontext des Buches sehr zeitgemäß ist und Devon und ihre Geschichte damit noch realistischer wirken lässt. Man hat das Gefühl, sie ist ein Mädchen aus der Nachbarschaft. Ein kleines bisschen Abzug bekommt das Buch, da ich immer mal wieder über Sätze gestolpert bin, die sich nicht zu 100 % in die Geschichte einfügen.


    FAZIT:
    "Eine Tat wie diese" ist ein sehr spannendes, berührendes Buch, das den Leser zum Nachdenken anregt. Immer wieder stellt sich die Frage, wer Täter, wer Opfer ist und schnell merken wir, dass dies manchmal gar nicht so einfach abzugrenzen ist. Ein Buch, dass bei mir sehr viele Emotionen geweckt und Fragen der Moral aufgeworfen hat. Nun ist es an die, Devons Geschichte zu lesen und dir die Frage zu stellen: Wie würdest du entscheiden?