Beiträge von pepperann

    KLAPPENTEXT:


    Es ist ein herrlicher Sommer, als Klara und Stephan sich in Italien kennenlernen und ineinander verlieben – bis eine unglückliche Verkettung von Umständen sie wieder trennt. Beide kehren nach Deutschland zurück, und die Jahre vergehen. Jeder führt sein eigenes Leben.
    Durch einen Zufall begegnen sie sich wieder und entdecken, dass sie noch immer dieselben starken Gefühle füreinander haben. Doch Klara ist verheiratet und hat eine erwachsene Tochter, und Stephan ist Single und zieht Affären vor. Den Glauben an die große Liebe hat er aufgegeben – bis er Klara wieder trifft ...


    AUTORIN:
    (Quelle: Knaur)


    Annette Hohberg hat Linguistik, Literaturwissenschaften und Soziologie studiert. Heute ist sie Ressortleiterin bei einer großen Publikumszeitschrift. Annette Hohberg lebt in München. Ihr erster Roman „Alles, was bleibt“ war ein großer Erfolg.


    EIGENE MEINUNG:


    „Ein Sommer wie dieser“ behandelt Themen, die aus dem Alltag gegriffen von Autorin Annette Hohberg, - dank ihrer gefühlvollen Schreibe und ihrer Sprachgewalt-, zu einem wundervollen, sehr starken und berührenden Roman verpackt wurden.


    „Entschuldige, aber das klingt wie aus einem der Romane, vor denen du mich immer warnst.“ (S.160)
    Ganz unrecht hat Ina nicht, als sie von der Geschichte ihrer Freundin Klara hört, denn diese klingt mehr als kitschig. In Wirklichkeit ist sie alles andere als das. Sie ist voller Intensität, voller Liebe, gefüllt mit starken Emotionen, undurchsichtigen Gefühlen, aber vor allem eins: problematisch. Denn manchmal nützt es nichts sich einfach nur zu lieben, manchmal muss man dafür mit all der Kraft, die man aufbringen kann, kämpfen.


    Mir gefällt es, dass die Liebe zwischen Klara und Stephan, die vom Schicksal wieder angestachelt wird, als die beiden sich mehr als 20 Jahre später wieder sehen, nicht nur in haltloser Romantik untergeht, sondern sich mit der Realität auseinander setzen muss. Mit der Realität, die darin besteht, dass Klara verheiratet ist, eine Tochter hat, Stephan einen ganz anderen Lebensstil pflegt als sie und dass im Falle, dass die beiden ihrer Liebe nachgeben, Menschen verletzt werden.


    Als die beiden sich damals im Sommer in Italien ineinander verliebt haben, da waren ihre Gefühle füreinander umschlungen vom rosarot jugendlicher Euphorie und dem zarten Licht, dass so eine Sommerliebe in einem fernen Land, weit ab jeglicher Pflichten und Verantwortung nun einmal ausmacht. Doch wie ist es so viele Jahre später? Der Zahn der Zeit nagt auch an der Liebe. Nicht nur an der eines ehemals intensiv verliebten Pärchens, sondern auch an der eines lange verheirateten Ehepaares. Was ist wichtiger: wahre Gefühle auszuleben, sich selbst zu spüren, eigenen Bedürfnissen nachgeben oder an altvertrautem Festhalten? Kämpfen für das, was einem über Jahre hinweg Halt und Sicherheit gegeben hat in Guten wie in Schlechten Zeiten? Fragen, mit denen sich die beiden Protagonisten Klara und Stephan, jeder auf seine eigene Art und Weise, auseinander setzen müssen. Mir gefällt, dass dabei nichts beschönigt, nichts verklärt wird durch den Kitsch, der Liebesgeschichten so oft anhaftet.


    Autorin Annette Hohbergs Schreibe ist wundervoll. Bezaubernd, poetisch, sanft und doch ausdrucksstark hat sie sich in mein Herz geschrieben, denn die Gefühle der Protagonisten waren so eindringlich, als wären es meine eigenen. Vor allem die Sehnsucht, die, mal auf die Eine, mal auf die andere Weise, im Mittelpunkt des Geschehens steht, war deutlich spürbar.


    „Und sein haltloses Herz vergisst einen Augenblick lang zu schlagen, um sich sofort mit erhöhter Frequenzzahl zurück zu melden. (S.167)


    Klara liebt Metaphern und ich glaube, das ist die Verbindung der Autorin, ihrer Schreibe, zur Protagonistin. Sie benutzt wundervolle Umschreibungen und einfache Worte, die von ihr zusammengesetzt Sätze voller Ausdruck und Poesie ergeben.
    „Hat meine Phantasie ausgetrieben und über Nacht Blüten gebildet?“ (S.195)


    Ein besonderes Extra, - das vermutliche alle begeistern wird, die so bibliophil sind wie ich -, ist, dass Klara und Stephan Bücher lieben und leben. Für alle Stationen und wichtigen Situationen im Leben haben sie das passende Buch. Bücher bereichern ihr Leben und unterstützen sie in allen Lebenslagen. Wundervoll!!


    FAZIT:


    „Ein Sommer wie dieser“ ist ein wundervoller Roman über die Liebe, das Leben, schicksalhafte Begegnungen und tiefe Gefühle, der sich frei macht von jeglichem Kitsch und voller Intensität und Sprachgewalt und dennoch mit leisen und zarten Worten, eine Geschichte erzählt, die authentisch ist und bezaubert. Absolute Leseempfehlung!!!

    ES IST DER ZWEITE TEIL EINER SERIE: DIE REZENSION KANN SPOILER ZUM ERSTEN BAND „DIE KRIEGER DER KÖNIGIN“ ENTHALTEN.


    KLAPPENTEXT:


    Das mächtige Wüstenreich Meridal befehligt eine Armee aus unbesiegbaren Kriegern – doch für ihre Versorgung und die ihrer Herrscher werden unzählige Sklaven gebraucht. Ständig müssen Menschenhändler Nachschub heranschaffen. Auf einem ihrer Beutezüge geht ihnen ein ganz besonderer Fang ins Netz: Lizzy, die Tochter des wichtigsten Ratsmitgliedes aus dem Reich Sylphental, soll in einem Harem für Gladiatoren dienen. Ihr Vater Leon und der schweigsame Krieger Ril brechen auf, um sie zu retten – und erhalten dabei nicht nur unerwartete Hilfe, sondern auch die Chance, alles in Meridal zu ändern ...


    AUTORIN:
    (Quelle: Knaur)


    Die Kanadierin L.J.McDonald hätte nie gedacht, dass sich außer ihrem Ehemann irgendjemand für ihre Geschcihten interessieren könnte. Sie schrieb bereits am vierten Roman einer Serie, als ein Lektor das Manuskript des ersten Buchs aus einem Stapel von Beiträgen eines Schreibwettbewerbs zog. Ein Glücksgriff, wie sich herausstellte, denn die Serie „Die Krieger der Königin“ wird in Amerika und Deutschland mit begeisterten Kritiken gefeiert.
    Band 3 „Schattenmacht“ erscheint im August im Knaur Verlag.


    EIGENE MEINUNG:


    Spannend geht’s weiter im zweiten Band der Serie „Die Krieger der Königin“. Diesmal stehen meine Lieblingscharaktere im Mittelpunkt. Der Krieger Ril und die junge Lizzy, die schon im ersten Band eine gewisse Verbundenheit verspürt haben.


    Lizzy ist mutig und hat ihren eigenen Kopf. Eigentlich soll sie den neunzehnjährigen Justin heiraten, den dessen Vater für den perfekten Ehemann hält. Doch Lizzy denkt gar nicht daran, denn sie hat ihre eigenen Vorstellungen vom „Richtigen“ hat und Justin fällt deutlich raus. Als er dann auch noch weg läuft, als sie in großer Gefahr schwebt, hat er auch seine letzen Chancen verspielt.


    Ril ist für mich der tollste der Sylphenkrieger. Schon im ersten Band der „Die Krieger der Königin“ Reihe, hat er es mir besonders angetan. Er wirkt erwachsener als die anderen Sylphen, fühlt sich als Beschützer und würde für Lizzy sein Leben geben. Dies ist nicht nur metaphorisch gemeint, denn er riskiert sehr viel, um sie aus den Klauen der Sklavenhändler zu befreien.


    Autorin L.J.McDonalds lockere Schreibe liest sich schnell und flüssig und macht einfach Spaß. Action kombiniert mit Humor haben mir schon von Anfang an sehr gut gefallen. In „Falkenherz“ legt sie jedoch noch einen drauf. Es wird nicht nur blutiger und brutaler, sondern auch spannender und gefühlvoller. Nicht nur, was die Protagonisten angeht, sondern auch für den Leser, der nicht nur um Lizzy, sondern auch um Ril bangen muss und in etlichen Szenen so sehr mitfiebert, dass das Gefühl entsteht zur Geschichte zu gehören.


    FAZIT:


    Noch spannender als der erste Band „Die Krieger der Königin“ ist der zweite Teil „Falkenherz“. Actionreich, energiegeladen und dennoch mit einer passenden Portion Humor ausgestattet erzählt die Autorin die Geschichte von Lizzy und Ril, die beiden interessanten Protagonisten der Fantasyserie mit historischem Hintergrund. Wer den ersten Teil mag, wird den Zweiten lieben!

    KLAPPENTEXT:


    Natürlich verliebt man sich im Studium. Wunderbar, wenn man den Mann fürs Leben trifft. Wie es ist, mit einem Nautik Studenten zusammen zu sein, merkt Nancy allerdings erst, als sich Heribert für sechs Monate zum Praxissemester einschifft. Seither, seit zehn Jahren, weiß sie, was es heißt, eine Seemannsbraut zu sein. Heribert ist mittlerweile Offizier auf einem Handelsschiff und kann selten sagen, wann er nach Hause kommt. Vielleicht schon nach drei Monaten, vielleicht erst nach sechs. Und die Seemannsbraut Nancy ist längst Redakteurin in Berlin, lebt fast das ganze Jahr allein in einer zu großen Wohnung und hat manchmal ganz schlimme Sehnsucht. Nancy Krahlisch hat ihre Geschichte aufgeschrieben und die schönsten , unterhaltsamsten und dramatischsten Briefe von Heribert dazu gestellt. Denn wenn einer durch einen Hurrikan fährt oder versucht, mit einem behäbigen Frachtschiff somalischen Piraten zu entkommen, dann hat er was zu erzählen.


    AUTORIN:
    (Quelle: Knaur)


    Nancy Krahlisch, geboren 1979 im Süden Brandenburgs, studierte Journalistik in Bremen und Stoke-on-Trent/England. Während ihrer Ausbildung arbeitete sie unter anderem für das ZDF und den Stern. Seit 2003 wohnt sie in Berlin und ist Redakteurin bei der Berliner Zeitung. Nancy Krahlisch ist überzeugte Landratte. Nicht nur, weil ihr auf dem Wasser schnell übel wird. Der Liebe wegen durchkreuzt sie nun aber doch hin und wieder die Weltmeere.


    EIGENE MEINUNG:


    Eine Fernbeziehung: für viele Paare Alltag, für mich nur sehr schwer vorstellbar. Eine Beziehung, in der man sich manchmal ein ganzes Jahr lang nicht sieht, wäre für mich schier unmöglich. Autorin Nancy Krahlisch scheut dies nicht, denn Heribert ist nun mal ihre große Liebe und um diese nicht zu verlieren nimmt sie in Kauf, dass sie mit ihm nur wenig Zeit verbringen kann.


    Nancy ist noch sehr jung, als sie sich in den schönen Mann hinter der Theke verliebt, der angeblich brasilianischer Abstammung ist, jedoch auf den altmodischen deutschen Namen Heribert hört. Wie praktisch, dass er ihr Nachbar im Studentenwohngebiet ist, denn so kann man sich häufig sehen und die Liebe vertiefen. Wie ungewohnt ist es dann jedoch, als Heribert zum ersten Mal auf Schiffsreise geht und nicht mehr in erreichbarer Nähe ist. Sogar telefonieren und Briefkontakt ist schwierig. Ein Grund in Tränen auszubrechen, sobald der Liebste wieder sicher im Hafen gelandet ist.


    „Seemannsbraut“ ist die Erzählung einer wahren Liebesgeschichte, die wunderschön und voller Gefühle ist. Nancy und Heribert lieben sich über alles, was nicht nur in Nancys Erzählungen, sondern in Heriberts Briefen deutlich spürbar wird. Und wie es so ist in der Liebe, vor allem, wenn diese so viele Kilometer auseinander entfernt ist, erlebt man nicht nur positive Gefühle. So werden beide von Sehnsucht gequält, Nancy zwingt Heribert wenigstens während seines Landgangs bei ihr und nicht in der Nähe seiner Familie zu wohnen und Trauer begleitet sie bei jedem Abschied.


    Man kann sich direkt einfühlen in die Geschichte dieses großartigen Liebespaares, dessen verschriftlichte Form noch authentischer wird durch spannende Briefe und Nancys interessanter Bericht von ihrer Reise, die sie auf Heriberts Schiff tätigt.
    Besonders gut gefällt mir die Optik des Buches, die an ein Tage- oder Notizbuch angelehnt ist und ich so das Gefühl bekomme, dass dies kein vielfach aufgelegter Roman ist, sondern einfach nur die Geschichte von Nancy und Heribert, die Nancy mit ihrer schönen Schreibe extra nur für mich erzählt hat.


    FAZIT:


    “Seemannsbraut“ ist eine wunderschöne Liebesgeschichte, die ohne Kitsch auskommt und die echt Realität darlegt. Ohne Schnörkel und Aufgebauschte Abenteuerromantik, sondern authentisch und dicht am Leben, erzählt sie die Geschichte ihrer großen Liebe zum Seefahrer Heribert, für die sie vieles in Kauf nimmt und vom „normalen“ Beziehungsleben abweicht. Rührend, spannend und voller echter Gefühle.

    KLAPPENTEXT:
    Einst hatte er einen Namen, doch den hat er vergessen. Einst hatte er ein Leben, doch an das kann er sich nicht mehr erinnern. Und das Einzige, was von seinem alten Leben noch übrig ist, erfüllt ihn mit maßlosem Entsetzen. Denn er besitzt die Fähigkeiten, einen Menschen schnell und zielsicher zu töten.
    Er ist – nein, er war – ein Assassine. Und jetzt ist er ein Namenloser, dem allein schon die Vorstellung, einen anderen Menschen zu ermorden, zutiefst zuwider ist. Doch wenn er herausfinden will, wer er wirklich ist, wenn er das Geheimnis seiner Herkunft lüften will, dann muss er vielleicht auf die Fähigkeiten zurückgreifen, die ihm so verhasst sind. Denn seine Nachforschungen führen ihn auf die Spur einer Gemeinschaft von Mördern, deren Namen nur im Flüsterton genannt wird: Die Bruderschaft der Schatten. Und die Pläne dieser Bruderschaft gehen weit darüber hinaus, einem Mann die Erinnerungen zu rauben ...


    AUTOR:
    (Quelle: Blanvalet)
    Torsten Fink, Jahrgang 1965, arbeitete lange als Texter, Journalist und literarischer Kabarettist. Sein Debüt als Fantasy-Autor gab er mit der Bestseller-Trilogie „Die Tochter des Magiers“. Er lebt und schreibt heute in Mainz.


    EIGENE MEINUNG:
    „Der Prinz der Schatten“ ist mein erster Roman des deutschen Fantasy Autors Torsten Fink, dessen Bücher mir schon so oft ins Auge gesprungen sind, es aber bis dato noch nicht ins Regal schafften. Warum? Ich weiß es gar nicht, denn nachdem ich den ersten Band seiner neuen Fantasy Reihe mit Namen „Der Prinz der Skorpione“ gelesen habe ist klar: davon will ich mehr!!
    Die Handlung im Roman ist recht komplex und in viele relativ kurze Abschnitte aufgeteilt, in denen der auktoriale Erzähler jeweils unterschiedliche Figuren des Buches begleitet. Wir lernen nicht nur den namenlosen Fremden, mit den scheinbar magischen Fähigkeiten im Umgang mit Waffen, kennen, sondern auch einen trunkenhaften Köhler, Mahre, Magier, mehr oder weniger rechtschaffene Soldaten einen weiteren geheimnisvollen Fremden und eine verlogene südländische Prinzessin. Facettenreiche Charaktere, die sowohl durch Sympathie, als auch durch Abneigung, ja sogar Ekel, zu begeistern wissen.
    Dadurch dass der Autor mal von diesem, mal von jenem erzählt, baut er eine starke Spannung auf, zumal der Leser schon recht früh ahnt, dass all die Einzelnen wichtig sind für das große Ganze und der Faden des Schicksals nicht nur von einem Einzigen gesponnen wird, sondern viele kleine Dinge die Zukunft beeinflussen.
    Lügen, Intrigen, Machtspiele – darauf baut die komplexe Geschichte auf. Dies ist in vielen High Fantasy Romanen der Fall, dennoch hatte ich das Gefühl hier etwas Neues zu lesen, etwas, das nicht unbedingt greifbar und damit in Worte zu fassen, aber dennoch deutlich zu spüren ist und für jede Menge Spannung sorgt, in einem Roman, dessen über 500 Seiten sich schnell lesen lassen.
    Dafür sind unter anderem die vielen Geheimnisse und Überraschungen verantwortlich, die der Autor immer dann einbaut, wenn ich das Gefühl hatte nun den Durchblick zu haben. Am meisten hat mich überrascht, wer der namenlose Fremde wirklich ist.
    Mein Lieblingscharakter ist Faran Ured, der geheimnisvolle Fremde, der diesen Charakterzug bis zum Ende hin bei behalten hat. Er verfügt über Magie und ich weiß gar nicht genau, auf wessen Seite er nun wirklich steht, ob er gut oder böse ist. Ich liebe es, wenn ich so im Dunkeln stehe und immer wieder in die Irre geführt werde. Das sorgt für Abwechslung im Buch und hält die Spannung. Außerdem wächst durch sein undurchsichtiges Auftreten in mir die Hoffnung, dass ich dem geheimnisvollen Magier auch im nächsten Band begegnen werde.
    Torsten Fink ist es nicht nur gelungen die Spannung über den größten Teil des Romans aufrecht zu halten, sondern lässt sie zum Ende hin noch einmal aufbrausen wie die Stürme, die Meister Quent heraufbeschwört. Zum Glück ist der nächste Band bereits in Vorbereitung.


    FAZIT:
    „Der Prinz der Schatten“ ist der erste Teil von Torsten Finks neuer High Fantasy Reihe „Der Prinz der Skorpione“ und geheimnisvoll und undurchsichtig wie der Schatten selbst. Spannend, facettenreich und mit jeder Menge Action sorgt er für ein Lesevergnügen, dass trotz der über 500 Seiten recht kurz ist, da Seite für Seite verschlungen wird, um Intrigen und Geheimnisse aufzudecken.


    WEITER BÜCHER DES AUTORS:
    (ebenfalls im Blanvalet Verlag erschienen)


    Die Tochter des Magiers:
    Die Diebin
    Die Gefährtin
    Die Erwählte


    Der Sohn des Sehers:
    Nomade
    Lichtträger
    Renegat


    Drachensturm

    KLAPPENTEXT:
    Immer auf dem Sprung, nirgends zu Hause. Mclean hat sich dieses Nomadenleben selbst ausgesucht, nach der Scheidung ihrer Eltern. Zusammen mit ihrem Vater ist sie auf der Flucht vor der unschönen Vergangenheit und nutzt die Ortswechsel, um sich ständig neu zu erfinden: hier zickige Prinzessin, dort Everbody`s Darling. Doch auf der Strecke bleibt dabei die echte Mclean. Erst als sie in Lakeview Dave kennenlernt, stellt sich die Frage, wer sie eigentlich ist ...


    AUTORIN:
    Sarah dessen, geboren 1970, aufgewachsen in North Carolina, lebt mit ihrer Familie in Chapel Hill, North Carolina, und unterrichtet Creative Writing an der University of North Carolina. Sie ist eine der meistgelesenen Jugendbuch-Autorinnen in den USA und alle ihre Romane wurden vielfach preisgekrönt. Auch in Deutschland wächst ihre Fangemeinde mit jedem Buch.


    EIGENE MEINUNG:
    „Stop saying goodbye“ ist mein zweiter Roman der amerikanischen Autorin Sarah Dessen, die nicht nur in den USA bei sehr vielen Jugendlichen beliebt ist. Als ich das erste Buch von ihr in der Hand hielt war ich noch ein wenig skeptisch, doch spätestens nach diesem wundervollen Buch weiß ich: Sarah Dessen ist DIE Adresse für Sommerbücher, die sich locker leicht lesen lassen und dennoch Tiefgang haben.
    Das Cover wirkt auf mich zunächst als würde dahinter eine knallbunte und kitschige Teenager-Liebesgeschichte stecken, doch dies ist überhaupt nicht der Fall. Liebe ist hier nur zweitrangig, die Protagonisten sind zwar Teenager und bunt, was ihren Facettenreichtum angeht, doch alles andere als kitschig und oberflächlich. Man spürt sofort, dass sich die Autorin viele Gedanken gemacht hat und diese auch gekonnt in eine Geschichte einbindet, die rührend und wunderschön ist.
    Das große Thema im Buch ist Scheidung der Eltern und ihre Auswirkung auf alle Beteiligten, besonders aber die Gefühle der betroffenen Kinder. Mcleans Eltern sind getrennt, nachdem ihre Mutter sich in einen anderen Mann verliebt hat. Nun zieht sie mit ihrem Vater, der herunter gewirtschaftete Restaurants wieder zum Laufen bringt, von Ort zu Ort. Um niemandem ihre wahren Gefühle, Ängste und Wünsche zu offenbaren, nimmt sie immer wieder andere Identitäten an. Indem sie ihren Zweitnamen Elisabeth an jedem neuen Wohnort nur ein klein wenig verändert, wird sie zu einer völlig neuen Person und wundert sich schon nicht mehr, wie leicht es ist eine Fassade aufzubauen. Bis sie nach Lakeview kommt, dem kleinen Örtchen, in dem man sich zum ersten Mal für die wahre Mclean interessiert.
    Mclean ist eine überaus sympathische Protagonist, die der Leser sofort ins Herz schließt. Sie ist freundlich und zuvorkommend, aber sehr verschlossen. Grund dafür ist die Scheidung ihrer Eltern. Seit der Trennung der beiden machen sich die unterschiedlichsten Gefühle in ihr breit und es gelingt ihr nur schwer dieses Chaos zu ordnen, zumal sie es einfach allen Recht machen möchte, aber nicht wirklich darüber sprechen kann, wie sehr ihr Leben seitdem zerrüttet ist, wie sehr sie verletzt wurde. Der Wechsel zwischen den Identitäten hilft ihr vor ihrem Schmerz zu flüchten, den ihre Mutter verursachte, als sie ihren Vater für einen anderen Mann verlassen hat und Mclean damit die Chance genommen hat das Leben weiter zu führen, dass sie bisher kannte. Ein Leben mit den beiden Menschen, die sie am meisten liebt. Wie so viele Scheidungskinder sitzt sie zwischen den Stühlen. Will zu ihrem Vater stehen, der ebenfalls verletzt wurde, vermisst aber Wärme und Geborgenheit der Mutter. Ein Konflikt der Gefühle, den sie lange Zeit mit sich selbst austrägt, bis sie innerlich fast explodiert und der sie dazu bringt Beziehungsängste aufzubauen, die nicht nur Liebe, sondern auch Freundschaft betreffen. Bis sie Menschen kennen lernt, die einfach wissen, wann es Zeit ist für echt Freunde.
    Nicht nur Mclean ist einer von Sarah Dessens sehr gut herausgearbeiteten Charakteren, sondern unter anderem auch Opal, die quirlige Chefin des Luna Blus, die wilde Heather und ihre Freundin Riley und Deb, die zunächst nur eine einsame Mitschülerin ist, sich aber zu einer echten Freundin mit viel Humor und ganz besonderen Geheimnissen entwickelt. Natürlich gibt es auch einen männlichen Jugendlichen, der gutaussehend, nicht nur das Herz der Mädels im Buch, sondern auch das der Leser erobert. Meist sind die männlichen Protagonisten in Jugendbüchern sexy, sportlich, muskulös und irgendwie geheimnisvoll mysteriös. Anders Dave. Er ist sehr klug, kann seine Fehler eingestehen und hört auf das, was seine konservativen Veganer Eltern ihm vorschreiben. Dennoch ist er alles andere als langweilig und ausgesprochen liebenswert.


    FAZIT:
    Nur sehr ungern habe ich Mclean und Lakeview mit all seinen wundervollen Bewohnern „Goodbye“ gesagt, doch leider hat jedes Buch mal ein Ende, auch wenn es nicht immer so schön und rührend ist, wie in „Stop saying goodbye“, einem Roman, der sich sehr ausführlich dem Gefühlschaos derer widmet, die mit der Trennung der Eltern zu kämpfen haben. Authentisch werden diese aufgearbeitet und ich bin mir sehr sicher, dass sich viele in Mclean und deren Gefühlen wiederfinden werden und dadurch vielleicht sogar ein bisschen Hilfe bekommen mit ihren, durch die Spaltung der Familie entstandenen Probleme, klar zu kommen oder sich trauen, diese anzusprechen. “Stop saying goodbye“ ist aber nicht nur ernst, sondern glänzt auch mit locker flockigen Passagen, die einen zum Schmunzeln bringen und begeistert mit Figuren, die einen ganz eigenen Charakter haben, aber mit ihrem Facettenreichtum so einzigartig sind wie das Luna Blue, in dem Mcleans Leben einen ganz neuen Schliff bekommt.

    KLAPPENTEXT:
    Eine harmlose Studentenparty in einer kleinen amerikanischen Universitätsstadt endet mit einem Ausbruch von Gewalt im Haus der Dozentin Emma. Ihre kleine Tochter Maggie hat alles mit angesehen. Neun Jahre später kommen die Erlebnisse von damals wieder hoch – Maggie, inzwischen fünfzehn, wird von den alten Alpträumen gequält, hat Probleme in der schule, schwänzt den Unterricht. Auf die Fragen ihres besorgten Vaters hat sie keine Antwort. Doch sie weiß, irgendetwas stimmt nicht mit ihrer neuen Mathelehrerin, die ihr nie ins Gesicht sieht. Warum löst Grace, die Lehrerin, jene altbekannten Ängste bei Maggie aus, die längst überwunden schienen? Und – was ist damals vor neun Jahren wirklich geschehen?


    AUTORIN:
    (Quelle: dtv)
    Laura Brodie studierte Englisch in Harvard und lebt heute mit ihrem Mann und ihren drei Töchtern in Lexington, Virginia. Sie ist Professorin für Englisch an der Washington und Lee University. „Ich weiß, du bist hier“, ihr erster Roman, wurde mit dem Faulkner Society Grant for Best Novel-in-Progress ausgezeichnet und ein Bestseller in Deutschland.


    EIGENE MEINUNG:
    „Stimmen in der Nacht“ ist wieder einmal ein Buch, das ich nicht nur völlig falsch ein-, sondern auch unterschätzt habe.
    Eine große Flut Jugendthriller erobert gerade den deutschen Jugendbuchmarkt und auch ich kann mich dieser nicht ganz verwehren, bin aber eher zart besaitet, was blutrünstige Morde und abgedrehte Täter angeht. Dies ekelt mich und deswegen halte ich mich eher an den Jugendbuchbereich, denn da geht es doch ein klein wenig gediegener zu. Von „Stimmen in der Nacht“ erwartete ich einen lockeren Roman, der mit einer kriminalistischen Geschichte, dem ein oder anderen Toten und einem psychisch verwirrtem oder seinen Süchten nachgehendem Täter, für einige spannende, aber eher oberflächliche Lesestunden sorgt. Autorin Laura Brodie sieht dies allerdings anders und überrascht mich mit einem Buch, das nicht nur viel psychologische Tiefe, sondern auch jede Menge dunkler Geheimnisse beinhaltet und sich gar nicht unbedingt in den Bereich Jugendbuch einordnen lässt, sondern auch ein erwachsenes Publikum anspricht.
    Erzählt wird in 4 verschiedenen Abschnitten, in denen die auktorialen Perspektive gewählt wird. Diese ist allerdings so eindringlich, dass ich überrascht war zu entdecken, dass gar nicht in der Ich-Perspektive berichtet wird. So sehr hat mich die Geschichte gefangen genommen.
    Das Buch beginnt mit einem Epilog, in dem es um den Abend des Mordes geht. Weiter geht es im ersten Kapitel mit den Albträumen der jungen Maggie, die nun, 9 Jahre nach der Tat, immer noch von den Bildern des blutigen Abends geplagt wird. Ein schrecklicher Gedanke immer und immer wieder einen Mord vor Augen zu sehen, der einen bis in die Träume verfolgt und damit so gut wie nie zur Ruhe kommen lässt. Ich möchte nicht so gern noch mehr zum Inhalt sagen, oder um wen es sich in den anderen Kapiteln dreht, denn zu schnell könnte ich dann zu viel verraten.
    Der Autorin gelingt es, die Spannungskurve immer wieder in die Höhe zu treiben und dann doch einiges offen zu lassen, so dass die eigene Fantasie viel Raum hat, sich das Schlimmste auszumalen. Ein Stil, der die Spannung des Buches und Anspannung des Lesers ins schier Unermessliche treibt.
    Eigentlich mag ich es gar nicht, wenn ich nicht so genau weiß, auf was eine Geschichte hinaus läuft. Das ist in „Stimmen in der Nacht“ ein klein wenig der Fall, denn es wird sehr viel aus dem Leben von Maggie, jenem Mädchen, das zur falschen Zeit am falschen Ort war, erzählt, ohne dass ein Ziel in Sicht ist. Dennoch hat es mir hier fast nichts ausgemacht, denn Laura Brodie hat sich offenbar sehr ausgiebig mit Psychologie beschäftigt und kann so psychologisch bestens herausgearbeitete Täter- und Opferprofile erstellen, die sie mit Erzählungen, Gefühlen und Ängsten der Protagonisten gekonnt verwebt.


    FAZIT:
    „Stimmen in der Nacht“ ist ein sehr spannender Thriller, der mit psychologischem Tiefgang für Nerven aufreibende Lesestunden sorgt. Der Leser muss hinter jeder Seite mit einem neuen Geheimnis und Überraschungen rechnen, die alles, was er sich zuvor an Überlegungen und Vorahnungen bereit gelegt hat wieder umschmeißen und somit dafür sorgen, dass man nie aufhört mit zu denken und immer weiter lesen möchte. Ein Roman, der sich mit den Fragen der Schuld beschäftigt, diese immer wieder in einem anderen Blickwinkel darstellt und auch die Frage der Vergebung nicht nur an seine Protagonisten, sondern durch seine Intensität auch irgendwie an seine Leser stellt.
    Laura Brodie konnte mich definitiv überzeugen und auch ihr erster Roman „Ich weiss, du bist hier“ wird sicher den Weg in mein Bücherregal finden.

    KLAPPENTEXT:
    Als Jonah dem Gespenstermädchen Mia begegnet, ahnt er, dass sie etwas mit dem geheimnisvollen Nachbarhaus zu tun hat, das Jonah von seinem Zimmer aus so gut beobachten kann. Groß, griesgrämig und grau ist es, am außergewöhnlichsten aber sind die Gespensterfenster, hinter denen jede Nacht bunte Lichter flimmern wie leuchtende Augen. Ehe Jonah sich’s versieht, ist er gemeinsam mit Mia auf dem Weg zu dem alten Gemäuer – um es mit den gruseligsten, verrücktesten und furchteinflößendsten Gestalten aufzunehmen, denen er je begegnet ist.


    AUTOR:
    Christoph Marzi, geboren 1970, lebt heute mit seiner Frau und seinen drei Töchtern im Saarland. Im Alter von 15 Jahren begann er zu schreiben. Sein Romandebüt „Lycidas“ avancierte 2004 zu einem Überraschungserfolg; 2005 wurde Christoph marzi mit dem Deutschen Phantastik Preis ausgezeichnet. Seit 2007 schreibt er mit großem Erfolg Romane für Kinder und Jugendliche.


    ILLUSTRATORIN:
    Monika Parciak, geboren 1976 on Danzig/Polen, arbeitete als Grafikerin in Werbeagenturen und schloss ein Kommunikationsdesign-Studium an der FH Düsseldorf mit den Schwerpunkten Illustration, Editorial und Typografie erfolgreich ab. Sie lebt als freie Designerin und Illustratorin in Neuss.


    EIGENE MEINUNG:
    Christoph Marzi ist ein Meister der Worte. Ich kenne kaum einen Autor, der so schöne Sätze schreiben kann, die mit wenigen wundervollen Worten einfach alles ausdrücken, was einem durch Kopf, Herz und Seele geistert. Eine Kunst, die ich schon an Werken wie „Lycidas“ oder „Malfuria“ bewundert habe und die selbst in einem Bilderbuch zum Vorschein kommt und dieses dadurch zu einem echten Bücherschatz macht.
    Jonah ist ein einsamer kleiner Junge. Er hat zwar zwei ältere Brüder, doch die wollen nie etwas mit ihm unternehmen. Für alles ist er zu klein, sagen sie. Zu klein, um ins Schwimmbad zu gehen, zu klein, um auf dem Spielplatz zu spielen und zu klein, um den Comicladen zu besuchen. Ein trauriges Leben für einen kleinen Jungen.
    Doch dann ziehen neue Bewohner ins Nachbarhaus ein. Jonah findet, dass dessen Fenster nun aussehen wie Gespensterfenster und damit hat er noch nicht einmal so unrecht, denn hinter einem der Fenster wohnt Mia, das Gespenstermädchen. Eines abends kommt Mia Jonah besuchen und die beiden schließen Freundschaft, zumal sie das gleiche Schicksal teilen, denn auch die Monster in Mias Haus wollen Mia nicht dabei haben, wenn sie tolle Sachen machen. Denn Mia ist nicht gruselig genug. Doch ein wahrer Freund hilft in der Not und so entwickelt Jonah einen Plan, der die Monster das fürchten lehrt ...
    Nicht nur die Schreibe Christoph Marzis macht dieses wundervolle Büchlein zu einer wahren Freude, auch die Illustrationen von Monika Parciak tragen einiges dazu bei, dieses Buch zu einem besonders schönen Schmöker zu machen. Ihre Bilder sind witzig, spritzig, kunterbunt und düster zugleich und so genial gestaltet, dass man die Geschichte sogar ganz ohne Text verstehen könnte. Allerdings möchte keiner, der einmal mit dem Buch begonnen hat, auf die wundervollen Worte Christoph Marzis verzichten, die eigensinnig und ausdrucksstark mal quer, mal hochkant, mal wellenförmig, mal verschnörkelt angeordnet sind und somit optisch wiedergeben, was inhaltlich angesprochen wird. Anders sein ist nicht schlimm und ein Gespenst, das wuselt statt spukt und ein Junge, der herzensgut, aber eben kleiner ist, als seine Brüder, sind allemal eine Freundschaft wert.


    FAZIT:
    Ein Blick hinter die „Gespensterfenster“ lohnt sich, denn hinter einer wundervollen Schreibe und super genialen Zeichnungen kommt eine wunderschöne Geschichte über Freundschaft zum Vorschein, die mich mehr als begeistert hat. Ein Buch zum lieb haben, für das man weder zu klein, noch zu groß ist.

    KLAPPENTEXT:
    Fränzi ist schon ein bisschen sonderbar, findet Anja. Wie eine normale Erwachsene benimmt sie sich jedenfalls nicht. Sie hat Zottelhaare und löchrige Hosen und sagt immer, was sie denkt. Aber seit sie mit ihren drei Hunden nebenan in der Ruine wohnt, ist immer etwas los. Fränzi will hier ein Zuhause für Tiere aufbauen, Gnadenhof nennt sie das, und Anja und ihre kleine Schwester Flitzi sind ihre Assistentinnen. Und es gibt jede Menge zu tun: Brennesseln roden, Kaninchen retten, Ziegen füttern – und Fränzis weltbeste Vanillewaffeln essen.


    AUTORIN:
    (Quelle: Carlsen)
    Annette Pehnt, geboren 1967, lebt als freie Autorin mit ihrer Familie in Freiburg. Im Jahr 2001 debütierte sie mit ihrem Erwachsenenroman „Ich muss los“, der mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde. „Brennesselsommer“ ist bereits ihr drittes Kinderbuch bei Carlsen.


    ILLUSTRATORIN:
    (Quelle: Carlsen)
    Susanne Göhlich, geboren 1972 in Jena, studierte Kunstgeschichte in Leipzig, wo sie auch heute lebt. Seit 2004 arbeitet sie als freie Grafikerin und Illustratorin und hat bisher zahlreiche Kinderbücher gestaltet.


    EIGENE MEINUNG:
    Was wäre die Welt ohne Tiere? Und was wäre die Welt, wenn es nicht so engagierte Leute wie Fränzi geben würde, die sich darum kümmern, dass es ihnen gut geht? Anja und Flitzi sind ganz begeistert von der jungen Frau, die vieles in Kauf nimmt, um Tiere aus schlechter Haltung zu retten und ihnen ein besseres Leben zu bieten. Nicht alle Tierhalter sind einsichtig, was ihre falsche Tierliebe betrifft und so muss Fränzi jede Menge Tricks anwenden, um den armen Tieren zu helfen.
    Um ihnen ein besseres Leben bieten zu können, baut sie die alte Ruine zu einem Gnadenhof um. Zuerst wohnen dort nur ihre drei Hunde, doch schon bald kommen Hühner, Ziegen und Kaninchen dazu. Doch leider gibt es Menschen, bei denen nicht das Wohl anderer Lebewesen, sondern ihre Geldgier an erster Stelle stehen und so müssen Fränzi, Anja und Flitzi schon bald um den Erhalt des Gnadenhofs kämpfen.
    „Brennesselsommer“ ist eine sehr nette Geschichte, die nicht nur vom Thema Tierschutz handelt, sondern auch davon, was es heißt für eine Sache einzustehen und selbstbewusst durchs Leben zu gehen. Fränzi hat es nicht sehr leicht. Nicht nur, dass ihre Tiere viel Arbeit machen, sie stößt auch auf Unverständnis für ihre Tierliebe. Doch sie lässt sich davon nicht beirren und zeigt den beiden Mädels, wie sehr es sich lohnt für das, was einem wichtig ist zu kämpfen. Dabei achtet die Autorin Annette Pehnt darauf, dass sie nicht zu weit geht und so müssen auch Anja und Flitzi lernen, dass es Grenzen gibt, die man nicht übertreten darf.
    Die Charaktere des Buches sind liebevoll und realitätsnah gezeichnet. So können sich nicht nur viele kleine Leser und Leserinnen mit Anja und Flitzi identifizieren, sondern bekommen auch Gefallen an der ausgeflippten Fränzi, die vor Selbstbewusstsein nur so strotzt und das tut, was sie möchte.
    Die Zeichnungen der Illustratorin Susanne Göhlich sind lustig und doch relativ authentisch. Bis auf kleine Abweichungen sehen Menschen, Tiere und Gegenstände so aus, wie sie im echten Leben auch aussehen. Dies finde ich gut, denn es passt zu dem Thema des Buches, dass trotz der fiktiven Geschichte doch sehr nah am „echten Leben“ ist. Außerdem sind die Gefühle der Figuren sehr gut in den Gesichtern der Zeichnungen zu lesen, ein weiterer positiver Aspekt, der Kindern die Geschichte näher bringt.


    FAZIT:
    “Brennesselsommer“ ist eine lustige und unterhaltsame Geschichte über Tiere, Tierschutz, Selbstbewusstsein und darüber, ein festgelegtes Ziel immer fest vor Augen zu haben. Sympathische und facettenreiche Charaktere begeistern ebenso wie die tollen und witzigen Zeichnungen. Jede Menge Tiere runden „Brennesselsommer“ zur perfekten Sommerlektüre für kleine Leser und Zuhörer ab 5 Jahren ab.

    KLAPPENTEXT:
    Kein Capuccino in Sicht, dafür Milch, noch warm von der Kuh? Haxn-Hotline statt Pizzadienst? Ausgerechnet in einem Nest im tiefsten Bayern soll Großstädterin Gina im Auftrag ihrer Chefin ein Testament suchen. Schon bald bringt der urbayrisch fluchende Papagei der Verstorbenen sie fast um den Verstand, und die Eingeborenen rauben ihr den letzten Nerv. Dabei ahnt Gina noch nicht einmal, dass sie bald im Dirndl über den Laufsteg eiern, einer Kuh ihre schlimmsten Sexkatastrophen beichten und den attraktiven Surflehrer aus dem See retten wird ...


    AUTORIN:
    Claudia Brendler ist Autorin, Musikerin und als Comedian des Duos „Queens of Spleens“, das bereist in zahlreichen Fernsehsendungen (unter anderem „Ladies Night“, „Ottis Schlachthof“ und „Spaß aus Mainz“) zu Gast war. Claudia Brendler lebt und arbeitet in Frankfurt. „Eiertanz“ ist ihr erster Roman.


    EIGENE MEINUNG:
    "Das Leid der Einen ist die Freud´ der Anderen" und so ist es kein Wunder, dass man sich schlapp lacht, wenn man Claudia Brendlers Debütroman „Eiertanz“ in der Hand hält und davon liest, wie es Protagonistin Gina gelingt von einem Fettnäpfchen ins Nächste zu treten und Missgeschicke und Missverständnisse jeglicher Art zu erleben.
    Protagonistin Georgina, auch genannt Gina oder Schorscheline, wird von ihrer Chefin ins tiefste Bayern geschickt, um dort deren Erbe zu verwalten. Ein altes Haus mitten in der Pampa. Das nächststehende Haus ein kleiner Laden, der Café und Lodenmoden Verkauf zugleich ist. Wo ist Gina hier nur hingeraten? Als wäre diese Umgebung nicht schlimm genug, ist auch das Haus alles andere als eine Traumvilla. Zum Inventar zählt unter anderem ein alternder Papagei, der bayerisch spricht oder besser gesagt: bayerisch flucht.
    Nicht nur das macht Gina zu schaffen, sondern auch ihr Single Dasein, denn sie ist unsterblich in Mirko, den Star von Chefin Christianes Künstleragentur für Comedians, verliebt. Um diesem abzuhelfen, spricht sie lauthals den Wunsch ans Universum ihr ihren Traummann vorbei zu schicken, aus. Scheinbar hört dies nicht nur das Universum, das ihr kurz drauf eine SMS von Mirko beschert, sondern auch der smarte Surflehrer Quirin, der just in diesem Moment an ihrem Fenster vorbei geht. Peinlicher geht es nur, wenn man diesem am nächsten Tag begegnet und bei ihm im Café einen Morgen-Latte bestellt. Gina würde am liebsten im Erdboden versinken und auf dem schnellsten Wege wieder zurück nach Köln fahren. Doch dann wird sie unerwartet zum Dirndl-Model und endlich scheint sich das Blatt zu wenden ... jedoch nicht, ohne vorher Ginas Nerven noch sehr zu strapazieren ...
    Obwohl Autorin Claudia Brendler in ihrem Debütroman nichts gänzlich neues auffährt und jede Menge Klischees bedient, kommt man nicht umhin sich während des Lesens schlapp zu lachen.
    Ihre Schreibe lässt sich schnell lesen und die Witze kommen ihr locker flockig aus der Feder. Alles wirkt sehr authentisch und ungezwungen, was meiner Meinung nach guten Humor aus macht.
    Die Protagonisten sind sympathisch und aus dem Leben heraus gegriffen. Von echten Ur-Bayern über eitle Stadtmenschen bis hin zu Judda und Üwe, den beiden Sachsen, sind alle Figuren bis ins kleinste Detail durchdacht. Jede Einzelne hat ihren eigenen Charakter und konnte mich mit ihrer Art zum Lachen bringen.
    Obwohl ich doch fast alles, was im bayerischen Dialekt geschrieben war, mühelos übersetzen konnte, finde ich es gut, dass es im Anhang einen Glossar mit Übersetzungen gibt. Denn nun weiß ich, dass „hergfotzt“ kein auf ein weibliches Geschlechtsteil bezogenes Schimpfwort ist, sondern lediglich den Hergang des „ohrfeigens“ bezeichnet. Missverständnisse können so also umgangen werden.


    FAZIT:
    „Eiertanz“ ist ein locker, flockiger und sehr lustiger Roman, der mit jeder Menge Humor und Klischees seine Leser zum Lachen bringt. Für Fans von Chick Lit ein absolutes Lese-Muss. Mir persönlich hat ein wenig der Pep, etwas Neues darin gefehlt, dennoch habe ich mich köstlich amüsiert.

    KLAPPENTEXT:
    „Ich heiße Dana, und bevor ich nach Avalon gekommen bin, wusste ich nicht mehr über diese Stadt, als dass sie der einzige Ort auf der Erde ist, an dem sich die Feen- und Menschenwelt überschneiden. Na ja, okay, den ganzen langweiligen Kram zur Geschichte habe ich in meinem Reiseführer auch überblättert. Aber inzwischen könnte ich selbst einen Reiseführer mit ein paar verdammt nützlichen Tipps schreiben:
    Richtet euch darauf ein, dass ihr ein paar besondere Fähigkeiten entwickeln könntet und deshalb plötzlich zur meistgesuchten Person in Avalon werdet.
    Packt unbedingt fluchttaugliches Schuhwerk ein.
    Und besonders wichtig: Verliebt euch ja nicht in einen atemberaubend gutaussehenden Feenjungen! Denn wenn etwas zu gut scheint, um wahr zu sein, dann ist es das auch ...“


    AUTORIN:
    Jenna Black studierte Anthropologie und Französisch an der Duke University in North Carolina. Sie arbeitete in unterschiedlichen Berufen, bevor sie als Autorin erfolgreich wurde. „Rosendorn“ ist ihr erster Jugendroman, der in den USA Leser und Kritiker begeisterte.


    EIGENE MEINUNG:
    Trotz ihrer besonderen Fähigkeiten, die sie von ihrem Vater, einer Fee, geerbt hat, versucht Dana ein Leben zu führen, das so normal wie möglich ist. Dies ist nicht immer so einfach, denn 1. muss sie dafür häufig umziehen und 2. trinkt ihre Mutter viel zu viel Alkohol und blamiert sie, in dem sie sich betrunken in der Öffentlichkeit zeigt. Irgendwann ist das Maß voll. Dana muss wissen, warum ihre Mutter ihren Vater für gefährlich hält und vereinbart ein Treffen mit ihm. Schon bald wird ihr klar, dass sie vielleicht doch besser auf die Mutter gehört hätte ...
    In Avalon angekommen wird sie von ihrer Tante Grace festgenommen und von dem unglaublich gutaussehenden Ethan gerettet. Ein Traumtyp zum Verlieben. Doch man sollte sich nicht von der Optik täuschen lassen und ehe sich Dana versieht ist sie in einen politischen Machtkampf verwickelt, der sie das Leben kosten könnte ...
    „Rosendorn“ ist der Auftakt einer neuen Jugend Fantasy Serie aus den USA. Grundlage bildet hier das sagenumwobene Avalon, dass sich in Jenna Blacks Roman mitten in England befindet und eine Art Schnittpunkt zwischen Feen- und Menschenwelt bildet. Bisher kenne ich Avalon in Geschichten nur als geheimen Ort, der nur wenigen bekannt und von noch wenigeren betreten werden kann. Umso spannender finde ich den Gedanken, Avalon könne sich mitten unter uns befinden inklusive Feen und Elfen, die dort leben und sich ohne Probleme mit uns treffen und verständigen können.
    Protagonistin Dana ist ein nettes Mädchen mit wenig Selbstbewusstsein. Sie versucht es allen Recht zu machen und bloß nicht aufzufallen. Dies ändert sich jedoch gründlich, als sie vor ihren Feinden fliehen muss. In Avalon scheint sich nicht nur ihr Leben grundlegend zu verändern, sondern auch ihr Charakter. Ohne es zu bemerken, findet sie zu einer neuen Dana.
    Natürlich fehlen auch in diesem Jugendbuch nicht die sexy Jungs, die nicht nur der Protagonistin, sondern auch den jugendlichen Lesern den Kopf verdrehen. Besonders Ethan schafft es schnell ins Herz der Leserinnen, denn er ist nicht nur schön, sondern auch geheimnisvoll und ein bisschen „Bad Boy“, was ihn nur noch interessanter macht.
    Die Schreibe der Autorin ist locker flockig, dem jugendlichen Zielpublikum angepasst und lässt sich sehr schnell lesen. Trotz sehr vieler ernster und aufregender Elemente, gelingt es Jenna Black immer wieder einen humorvollen Unterton einzubauen, was ich als positiv empfinde.


    FAZIT:
    „Rosendorn“ ist der Auftakt einer Jugendbuchserie, den ich unter dem Genre „Urban Fantasy“ eingliedern würde. Eine nette Geschichte für zwischendurch. Nichts gänzlich neues, nichts bewegendes, aber eine lockere Unterhaltung, wenn man einfach mal was zum abschalten braucht.

    KLAPPENTEXT:
    Es ist Mai 1996 und die sechzehnjährige Emma bekommt ihren ersten Computer geschenkt. Mithilfe ihres besten Freundes Josh loggt sie sich ein und gelangt zufällig auf ihre eigene Facebookseite – 15 Jahre später! Geschockt stellt sie fest, dass sie mit 31 Jahren arbeitslos und unglücklich sein wird. Josh hingegen, alles andere als ein Frauenheld (der erst kürzlich von Emma einen Korb bekommen hat), wird das hübscheste Mädchen der ganzen Schule heiraten und zudem seinen Traumjob ergattern.
    Emma ist jedoch nicht gewillt, sehenden Auges in ihr Unglück zu laufen. Um das Zusammentreffen mit dem Jungen zu verhindern, der sie später mal unglücklich machen wird, beginnt sie, bewusste Änderungen in der Gegenwart herbei zu führen. Doch der Versuch, in ihr Schicksal einzugreifen und dadurch ihr künftiges Facebook-Profil zu verändern, setzt eine fatale Kettenreaktion in Gang ...


    AUTOREN:
    Jay Asher ist der Autor des weltweiten Bestsellers „Tote Mädchen lügen nicht“, der in über 30 Länder verkauft und u.a. für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert wurde.
    Carolyn Mackler wurde 1973 in New York City geboren, wo sie auch heute noch mit ihrem Mann und ihrem Sohn lebt. Sie schreibt Kurzgeschichten, Essays und Jugendbücher, für die sie in Amerika mehrfach ausgezeichnet wurde.
    „Wir beide, irgendwann“ ist der erste Roman, den die beiden gemeinsam verfasst haben.


    EIGENE MEINUNG:
    Was geschieht mit uns in 15 Jahren? Wer sind wir? Wer unsere Freunde? Haben wir Träume verwirklicht, Ziele erreicht? Einen Blick in die Zukunft werfen zu können ist Etwas, das einen gewissen Reiz ausübt. Einen Reiz, dem auch Emma, die Protagonistin in dem wundervollen Jugendroman „Wir beide, irgendwann“ nicht entkommt.
    Seit sie das Internetprogramm auf ihrem Computer hat, geht dort etwas sehr Seltsames vor sich: es gibt eine Seite, die sich „Facebook“ nennt und eine Frau zeigt, die scheinbar eine 15 Jahre ältere Emma ist. Was sie zuerst für einen Scherz hält, entpuppt sich als ein Blick in die Zukunft, an dem auch ihr ehemals bester Freund Josh beteiligt ist. Doch was sie dort sehen, wirft die unterschiedlichsten Gefühle auf.
    Emma hat es schon in der Gegenwart nicht ganz leicht. Ihre Eltern sind geschieden, ihr Traummann scheint sich nicht für sie zu interessieren und an die wahre Liebe glaubt sie so wieso nicht. Also ist es ja wohl ihr gutes Recht wenigstens in der Zukunft glücklich zu sein. Deswegen versucht sie diese zu ändern, was schwerwiegende Folgen hat. Bis sie bemerkt, dass sie eigentlich ganz andere Dinge ändern muss, um das zu erreichen, was sie sich tief im Innersten wünscht.
    Die Zusammenarbeit zwischen Jay Asher und Carolyn Mackler ist mehr als gelungen, denn „Wir beide, irgendwann“ ist ein witziger und spannender Roman mit Tiefgang, den man eigentlich weder aus der Hand legen, noch jemals beenden möchte, da es einfach so viel Freude bereitet Emmas und Joshs Geschichte zu lesen.
    Beide Protagonisten sind sympathisch und man schließt sie schnell ins Herz. Ihre Freundschaft beinhaltet das, was gute Freunde ausmacht. Sie ergänzen sich. Emma ist ein wenig aufbrausend, emotional, ohne ihre wahren Gefühle zu zeigen und hat ihren eigenen Kopf. Josh ist der nette Junge von Nebenan, ohne langweilig zu sein, gefühlvoll, hilfsbereit und so wie man sich einen besten Freund eben wünscht. Er ist der Anker, der Emma immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück zieht und somit auch der Einzige der ihr bei der Suche zu sich selbst, den nötigen Halt geben kann.
    Die Nebenfiguren, zu denen die Freunde der Beiden, Tyson und Kellan, gehören, sind ebenfalls mit viel Liebe kreiert und sehr authentisch. Generell ist es den Autoren gelungen mich in die 90er Jahre zurück zu versetzen und größtenteils hatte ich das Gefühl ebenfalls Teenager zu sein und gemeinsam mit den Vieren zur Schule zu gehen.
    Die Dialoge sind witzig, frisch und bereiten einfach jede Menge Freude. Die Schreibe der beiden Autoren gleitet so geschmeidig ineinander über, dass man gar nicht bemerkt, dass der Roman aus zwei unterschiedlichen Federn stammt. Die Geschichte liest sich so schnell und flüssig, dass ich regelrecht erstaunt war, dass plötzlich schon die ersten hundert Seiten vorüber waren.
    Erzählt wird abwechselnd aus der Perspektive von Josh und Emma. Oft endet ein Kapitel mit einem Cliffhanger. Der Spannungsbogen steigt dann über das ganze nächste Kapitel an und wird oft erst aufgelöst, wenn der entsprechende Charakter wieder mit erzählen an der Reihe ist. Dadurch kann man das Buch einfach nicht zur Seite legen, sondern MUSS immer weiter lesen, denn Josh und Emma sind so wundervoll, dass sie den Leser gefangen nehmen.


    FAZIT:
    „Wir beide, irgendwann“ ist ein Zeitreiseroman, der etwas anderen Art, in dem die beiden sehr sympathischen und liebenswerten Protagonisten Emma und Josh, einen Blick in ihre Zukunft werfen und dadurch einen Reifeprozess durch leben, der ihnen lehrt, dass man manchmal gar nicht so weit in die Ferne schweifen muss, um das Glück zu finden. Ein wundervoller Roman, den ich gerne weiter empfehle

    KLAPPENTEXT:
    Kurt Cobain wuchs unter harten Bedingungen im Nirgendwo des amerikanischen Nordwestens auf. Zuflucht fand er in der Musik. Mit seinen authentischen Texten bewegte er eine ganze Generation, „Smells like Teen Spirit“ wurde zu ihrer Hymne. Doch zerrissen und voller Widersprüche scheiterte er an sich selbst , den Drogen und einer rücksichtslosen Musikindustrie.
    Marcel Feige erzählt die Lebensgeschichte des wütenden Außenseiters und hoch sensiblen Künstlers als eine Geschichte der lebenslangen Suche. Cobain, der so viel liebte und so viel hasste, der spätestens mit dem Nirvana-Album „Nevermind“ (1991) zum Megastar – wider Willen – wurde, wollte eigentlich nur Musik machen. Nicht mehr, nicht weniger.


    AUTOR:
    (Quelle: Beltz & Gelberg)
    Marcel feige, geboren 1971, lebt als freier Autor in Berlin. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher, darunter viele Thriller und Krimis, aber auch Sachbücher, darunter die Biografie über die Hamburger Kiez-Ikone Tattoo Theo und den Berliner Kult-Rapper Sido. Sein Buch über die Punk Diva Nina Hagen „That`s why the Lady is a Punk“ wurde 2003 mit der Corine ausgezeichnet. In der von Charlotte Kerner herausgegebenen Anthologie „Die fantastischen 6“ schrieb er über Stephen King eines seiner Vorbilder.


    EIGENE MEINUNG:
    Kurt Cobain ist ein Musiker, der noch weit über seinen Tod hinaus verehrt wird. Nicht nur seine Musik findet nach wie vor eine große Schar an Zuhörern unterschiedlicher Generationen, sondern auch er selbst hat regelrecht Kultstatus. Ein Genie, das weder mit seinem Leben, noch mit seinem Ruhm klar gekommen ist und bedingt durch seinen Lebenswandel, kein Vorbild sein sollte.
    Auch ich bin großer Fan der Band Nirvana. Habe alle CDs, die oft tagelang im CD Player rauf und runter laufen, weil sie etwas Besonderes sind. Weil es Kurt gelungen ist, all seine Gefühle, all sein Leid in die Songs hinein zu transportieren. Wie verzweifelt der Sänger wirklich war, wie schwer ihm das Leben fiel, das verdeutlicht Marcel Feige in seiner Biografie „I don`t have a gun“, die mir sehr nahe gegangen ist.
    Schon als Kind hat Cobain starke Probleme mit sich und seiner Umwelt klar zu kommen. Das Elternhaus ist nicht unbedingt optimal. Man versteht weder seine Leidenschaft für Musik, noch erkennt man sein künstlerisches Talent, das sich in mehreren Bereichen zeigt. Er textet, singt und zeichnet wie kein Anderer seines Alters. Sein Vater hatte sich jedoch einen Sportler gewünscht. Einen echten, harten Kerl, der Cobain jedoch nie war. Er stößt auf eine gewisse Ablehnung, die er nur schlecht verkraftet.
    Als sich dann auch noch seine Eltern trennen und sich weder Vater noch Mutter so Recht verantwortlich fühlen und Kurt eigentlich immer ein bisschen hin und her pendelt, gibt ihm das den Rest. Er fühlt sich verlassen, bekommt Trennungsängste, beginnt zu rebellieren. Schon als Teenager nimmt er erste Drogen, von denen er nie wieder so richtig los kommt.
    Jahrelang kämpft er sich so durch. Hat weder ausreichend Essen, noch einen festen Wohnsitz. Bis endlich sein Erfolgsalbum „Nevermind“ veröffentlicht wird. Über Nacht wird er zum Star. Von allen Seiten bekommt er Aufmerksamkeit. Er, den sonst keiner richtig Ernst genommen hat, dessen Talent oft belächelt wurde, ist nun einer der größten Singer / Songwriter seiner Generation. Doch so viel Ruhm auf einmal kann er auch nicht verkraften. Es wird ihm zu viel, denn eigentlich will er doch nur Musik machen und seine Ruhe haben.
    Später lernt er dann Courtney Love kennen, die heute als Skandal trächtig bekannt ist. Gemeinsam bekommen sie Tochter Frances Bean, für die Kurt von den Drogen wegkommen möchte. Er schafft es nicht. Im Gegenteil: Es wird immer schlimmer. Am 8. April 1994 findet man ihn tot in seiner Wohnung auf.
    Marcel Feige ist es gelungen eine Biografie zu schreiben, die fesselt und lebendig ist. Trotz vieler Daten und Fakten ist sie weder spröde noch langweilig, was nicht nur am interessanten Thema liegt, sondern auch daran, dass der Autor einfach weiß, seine Leser mitzunehmen.
    Seine Schreibe ist flüssig und lässt sich leicht lesen. Es macht Spaß seinen Berichten zu lauschen, auch wenn diese sehr traurig sind. Zitate von Kurt Cobain, Angehörigen und Freunden, verdeutlichen sein Leben. Fotos der Stationen, die ihn geprägt haben nehmen uns mit in die Welt des Verstorbenen.
    Ein besonderes Schmankerl sind die Musiktitel, die als Kapitelüberschrift dienen. Der Autor hat sich scheinbar sehr viel Mühe gemacht diese passend auszuwählen. Meist sind sie den verschiedenen Stationen Cobains Leben angepasst bzw. zu dieser Zeit, in der das Kapitel spielt geschrieben worden und nach und nach kommt man hinter den Sinn der Songs. Versteht das, was Kurt damit ausdrücken wollte, was ihn bewegte.
    Deutlich konnte ich Verzweiflung, Wut und Einsamkeit des Musikers spüren, die er auch in seiner Musik zum Ausdruck bringt.


    FAZIT:
    "I don`t have a gun" ist die Biografie eines Menschen, dem es nicht gelungen ist mit dem Leben und all seine Tücken zurecht zu kommen. Autor Marcel Feige hat mich mit seinen Worten über Kurt Cobain sehr beeindruckt. Sachlich und doch sehr berührend schildert er das Leben eines Genies, dessen Musik auch nach seinem Tod noch sehr viele Menschen bewegt.

    KLAPPENTEXT:
    Eine kleine Stadt, irgendwo in Deutschland. Hier wohnen Charlie und Lu, Freundinnen seit dem Sandkasten. Die beiden geben ihr Bestes, um nicht vor Langeweile zu sterben: Lu hat eine Band, Charlie ist verliebt wie noch nie und freitags wird gefeiert bis zum Morgengrauen. Da stirbt Jakob, Lus wunderbarer Bruder. Ein Unfall? Charlie weiß etwas, das Lu nicht weiß. Und auch nicht wissen will. Es kommt zum Streit und zu einer verhängnisvollen Zugfahrt. Und plötzlich verwandelt sich das Leben der Mädchen in einen Albtraum: Kann es sein, dass auch sie sterben werden?


    AUTORINNEN:
    (Quelle: Beltz & Gelberg)
    Hinter Josephine Mint verbergen sich die Autorinnen Jeannette Wagner, Miriam Sachse und Ulrike Molsen, die seit Jahren miteinander befreundet sind. Genau wie die Heldinnen der Smalltown Girls kommen zwei von ihnen vom Land und eine aus der Stadt. Genau wie die Heldinnen könnten sie unterschiedlicher nicht sein. Und genau wie bei den Heldinnen könnten sie unterschiedlicher nicht sein. Und genau wie bei den Heldinnen ist ihre Freundschaft eine echte Achterbahnfahrt. Jeannette Wagner, 1968 in Wiesloch geboren, ist Filmregisseurin und Drehbuchautorin, nicht besonders groß und liebt es zu staubsaugen. Miriam Sachs wuchs in einer Reihenhaussiedlung in Neukeferloh auf. Heute lebt sie in Berlin und arbeitet als Schauspielerin und Autorin. Wäre sie im 18. Jahrhundert geboren, hätte sie sich in Heinrich von Kleist verliebt. Ulrike Molsen, geboren 1973 in Berlin, ist Drehbuchautorin geworden, nachdem sie feststellen musste, dass Punk leider kein Beruf ist. Sie liebt amerikanische Fernsehserien und bittet Jeannette oft, bei ihr zu staubsaugen.


    EIGENE MEINUNG:
    Ich freue mich, denn der erste Band der „Smalltown Girls“ hat mich nicht enttäuscht. Ich bin mit der Erwartung einen düsteren Thriller, der an meinen Nerven reibt, an das Buch heran gegangen und habe genau dies auch bekommen. Sicher hat der Roman die ein oder andere Schwäche, könnte noch etwas düsterer, noch etwas gruseliger und noch etwas Nerven aufreibender sein, aber im Großen und Ganzen ist es ein guter Einstieg in eine Serie, die Spannung verspricht.
    Seit Lus Bruder Jakob bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist, ist nichts mehr wie es mal war. Er hat ein Riesen großes Loch hinter lassen und ein Geheimnis von dem nur Lus beste Freundin Charlie weiß. Als sie versucht mit Lu darüber zu reden blockt diese total ab und die Freundschaft der Beiden bekommt erste Risse. Dabei geht es um Etwas, dass auch die beiden Freundinnen betrifft. Jakob hat seinen Tod im Traum vorausgesehen und nun beginnen auch Charlie, Lu und die neu zugezogene Sunshine von ihrem Ableben zu träumen. Während Charlie versucht der mysteriösen Prophezeiung auf den Grund zu gehen, will Lu nichts davon wissen. Außer diesem dunklen Geheimnis belasten weitere Dinge die Freundschaft der Beiden: Charlie verliebt sich in den undurchsichtigen Linus, interessiert sich weniger für Lus Band, Lu sich dafür umso mehr, diese mit Sunshine neu aufleben zu lassen. Eifersucht bedroht die Freundschaft, die schon seit Kindergartenzeiten besteht. Dabei ist der Zusammenhalt der drei Mädels möglicherweise die einzige Chance den gewaltsamen Tod aufzuhalten, der spürbar immer näher rückt ...
    Besonders gefallen hat mir die düstere Stimmung des Buches, die sich deutlich spürbar während des Lesens auf mich übertragen hat. Geheimnisse, die belasten, eine leidenschaftliche, aber sehr unergründliche Liebe, die sowohl mit starken Gefühlen, als auch mit irgendetwas Dunklem behaftet ist, kreieren eine Atmosphäre, die ich mir genau so für einen Thriller wünsche.
    Die Protagonistinnen sind sehr unterschiedlich, was dem Roman Farbe verleiht. Lu ist das nette Mädchen von Nebenan. Verhält sich still und leise, ist eher unauffällig, in sich gekehrt. Ihre Trauer frisst sie in sich hinein, doch es ist deutlich zu spüren, dass sie den Tod ihres Bruders nicht verkraftet hat. Charlie ist eigensinnig und weiß genau was sie will. Sie scheint als Einzelkind sehr oft ihren Willen bekommen zu haben und verfolgt ihre Ziele hartnäckig. Sunshine ist der Papagei unter den Dreien. Sie sticht deutlich unter den Landmädels hervor, ist gepierct, laut und durchgeknallt und eigentlich weiß keiner so recht, warum sie plötzlich auf Lus und Charlies Schule geht. Mein persönlicher Lieblingscharakter ist Linus. Er ist geheimnisvoll, hat eine warme Ausstrahlung und doch ist er irgendwie düster. Eine Mischung, die ihn zwar interessant, aber eventuell auch gefährlich macht.
    Die Schreibe der Autorinnen ist authentisch, dem Zielpublikum angemessen, aber noch etwas stolpernd. Dennoch habe ich das Buch an einem Nachmittag weggelesen, denn die Spannung konnte mich über einige holprige Stellen hinüber ziehen.


    FAZIT:
    “Smalltown Girls 01: Der Tod kommt selten allein“ ist der recht gelungene Auftakt zur Serie eines Autorinnen Trios, das einen Roman kreiert hat, der vor allem mit seiner düsteren Atmosphäre zu punkten weiß. Mystisch und geheimnisvoll hat er mir er einen spannenden Lesenachmittag beschert und der üble Cliffhanger am Ende macht mich neugierig auf den zweiten Teil, der im November ebenfalls im Verlag Beltz & Gelberg erscheint.

    Seit dem Tod ihres Vaters hat sich Amy völlig zurückgezogen. Als ob nicht schon alles schlimm genug wäre, beschließt ihre Mutter von Kalifornien an die Ostküste zu ziehen, und Amy soll nachkommen ... im Auto mit einem wildfremden Jungen! Amy ist verzweifelt. Doch dann steht Roger vor ihr – total süß und irgendwie sympathisch. Die beiden verstehen sich auf Anhieb und sind sich einig: Amys Mom hat sich für den Trip die langweiligste aller Strecken ausgesucht! Kurzerhand begeben sie sich auf eine eigene, wilde Reise kreuz und quer durch Amerika ...


    AUTORIN:
    (Quelle: cbj)
    Morgan Matson studierte Schreiben für junge Leser an der New School in New York. Roadtrips sind ihre große Leidenschaft und sie hat schon drei mal die USA mit dem Auto durchquert ... bis jetzt. Zur Zeit lebt sie in Los Angeles.


    EIGENE MEINUNG:
    Wer in diesem verregneten Sommer ein wenig Sonneschein braucht, der sollte unbedingt zu "Amy on the summerroad" greifen. Denn obwohl die Protagonistin eine harte Zeit hinter sich hat, bringt sie mit ihrem Raodtrip, die Sonne in die Herzen der Leser.
    Amy hat einen schweren Autounfall hinter sich. Das Schlimmste daran: bei dem Unfall ist ihr Vater ums Leben gekommen. Doch nicht nur er ist seitdem weg, sondern irgendwie auch Amy, wie es sie zuvor gab. Außer für ihre geliebte Schauspielerei kann sie sich für nichts mehr so recht begeistern. Weder für Freunde, noch für andere Freizeitaktivitäten. Und schon gar nicht mehr fürs Auto fahren. Um so schlimmer ist es, dass ihre Mutter Amys Flug an die Ostküste, ihre neue Heimat, gecancelt hat und Amy nun mit dem Auto dort rüber fahren soll. Da nützt es auch nichts, dass sie von dem netten und gutaussehenden Roger begleitet wird, der sich freiwillig als Fahrer anbietet. Im Gegenteil. Irgendwie macht dies die ganze Situation eher schlimmer, denn nun muss sie aus ihrem Versteck heraus kommen und mit jemandem reden. Ein Tatsache, die Amy einiges an Überwindung kostet.
    "Amy on the summerroad" ist ein wundervolles Buch, das in kürzester Zeit verschlungen wird. Denn ist man einmal unterwegs auf der Straße, mit Snacks im Handschuhfach und Rogers Musik im Ohr, mag man gar nicht mehr heim kehren, sondern Seite für Seite miterleben, wie die beiden Reisenden neue Ziele ansteuern und damit auch Abschnitte ihres Lebens verarbeiten oder gar hinter sich lassen.
    Amy ist mehr als sympathisch. Vom ersten Moment an, habe ich sie tief in mein Herz geschlossen. Früher war Amy selbstbewusst, hatte Ziele vor Augen und das "Herzenskind" ihres Vaters. Doch mit ihm, ist auch ihr eigentliches Ich gegangen. Sie ist unsicher, hat Angst mit anderen zu reden, da diese sie auf den Tod ansprechen könnten, für den sie sich schuldig fühlt, und ist irgendwie in die Unsichtbarkeit verschwunden. Gefühle, die mich sehr berührt haben und oftmals, wenn es sich um Amys Erlebnisse, den Tod ihres Vaters oder darum, was wirklich in ihr vorgeht, dreht, hatte ich einen dicken Kloß im Hals.
    "...wie es sich anfühlt, dass mein Herz mehr als gebrochen war - wie es sich derart zerschmettert anfühlte, als wäre es zu Pulver zermahlen." (S.199)
    Durch die Reise, auf der sie unter anderem auch Stationen abklappert, an denen sie bereits mit der Familie war, gelingt es ihr den Tod nach und nach aufzuarbeiten und mit ihren Gefühlen umzugehen. Ein Teil der Geschichte, der sowohl sehr rührend ist, aber auch sehr viel Positives ausstrahlt.
    Aber auch Roger hat einen dunklen Schatten, der ihn verfolgt. Sein Name ist Hadley. Eine junge Schönheit, der er seine Liebe gestanden hat, die aber sehr unnahbar ist und ihn weder fest halten noch los lassen möchte.
    Oftmals sind es jedoch die negativen Erlebnisse die einen verbinden ...
    "Amy on the summerroad ist nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch ein wahres Herzstück. Mein persönliches Highlight waren Rogers Playlists, die mit fantastischen Songs gespickt, demnächst wohl auch auf meinem MP3 Player landen werden. Außerdem führt Amy eine Art Reisetagebuch, in das sie Fotos (ganz echte!! keine Zeichnungen!!), Kassenbonbons etc. einklebt. Ein wundervolles Extra, dass die Reise der Beiden noch realistischer macht.


    FAZIT:
    "Amy on the summerroad" ist ein wundervoller Roadtrip, der Sonne ins Herz zaubert. Mit vielen Gefühlen, Emotionen, Witz, Charme und äußerst liebenswerten Protagonisten meine Sommer-Lese-Empfehlung.

    KLAPPENTEXT:
    Clea Raymond ist es gewohnt, im Rampenlicht zu stehen. Als Tochter einer bekannten Politikerin und eines weltberühmten Chirurgen ist sie mittlerweile selbst eine renommierte Fotografin, die in die fernsten Winkel dieser Erde reist. Aber nach dem mysteriösen Verschwinden ihres Vaters erscheint auf Cleas Fotos immer wieder der unscharfe Schemen eines Mannes. Geheimnisvoll und ungeheuer attraktiv – ein Mann, den sie noch nie zuvor gesehen hat ...
    Als das Schicksal die beiden zusammenführt, werden sie hin und hergerissen von einer gefährlichen Liebe und getrieben von einem machtvollen Geheimnis, das über ihr Schicksal bestimmt. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, in dem sie ihre Vergangenheit ergründen müssen, um ihr Leben und ihre Zukunft zu retten.


    AUTORIN:
    (Quelle: cbt)
    Hillary Duff ist ein Multitalent. Bekannt geworden als Schauspielerein in diversen Kinofilmen und TV-Serien, ist sie mittlerweile eine mehrfach mit Platinalben ausgezeichnete Sängerin. Nebenbei entwickelt sie eine Kollektion für DKNY und ein Parfum für Elizabeth Arden. Zudem engagiert sie sich bei einer Wohltätigkeitsorganisation, die bedürftige Kinder mit Nahrungsmitteln unterstützt. „Elixir“ ist ihr erstes Buch.


    EIGENE MEINUNG:
    Hillary Duffs Ausflug in die Welt der Autoren ist ihr recht gut gelungen. Mit ihrem Debütroman „Elixir“ hat sie einen Jugendroman erschaffen, der mit einer dramatischen Liebesgeschichte und einer großen Portion Mystery für Unterhaltung bei seinen jugendlichen Lesern sorgen wird.
    Protagonistin Clea ist eine sehr sympathische junge Frau, die mitten im Leben steht. Obwohl es ihr finanziell an nichts mangelt und sie einfach ein lockeres Teenagerleben führen, jedes Wochenende auf einer anderen Party in einem anderen Land sein könnte, geht sie lieber ihrer Passion, dem Fotografieren nach, und verdient sich damit ihr eigenes Geld.
    Das eigentlich so fröhliche Mädchen hat einen schweren Schicksalsschlag hinter sich. Ihr über alles geliebter Vater verschwindet bei einem Ausflug nach Brasilien und wird schon wenige Monate später für tot erklärt. Ein Schock für sie, denn die viel beschäftigte Mutter hat kaum Zeit und kann sich nur wenig um ihre Tochter kümmern. Immer wieder wird sie von Alpträumen geplagt, die den toten Vater zeigen, oder aber andere Todessituationen. Seit neustem begegnen ihr darin immer wieder Frauen und ein unglaublich gutaussehender Mann. Wenn sie aufwacht, hat sie das Gefühl nicht geträumt, sondern diese Situationen wirklich erlebt zu haben. Zum Glück hat sie ihre beste Freundin Rayna und Ben, den ihr Vater eingestellt hat, um sie in Fragen bezüglich ihrer Fotografenkarriere zu unterstützen. Doch man kann den Menschen bekanntlich nur vor den Kopf schauen und so entpuppt sich der mittlerweile unentbehrlich gewordene Berater als ein wer ganz anders. Als dann auch noch ein mysteriöser Unbekannter auf ihren Fotos auftaucht, von dem eine unglaubliche Anziehungskraft ausgeht, verändert sich Cleas Leben wie sie es sich nie zu träumen gewagt hätte.
    Nicht nur Clea ist ein sehr sympathischer Charakter, auch andere Figuren des Romans sind durchaus liebenswert. Allen voran Rayna, die sich immer wieder Hals über Kopf verliebt und diesmal tatsächlich „den Richtigen“ gefunden hat. Im Großen und Ganzen sind mir diese aber doch etwas farblos. Hillary Duff zeichnet sie in meiner Vorstellung einfach als zu makellos, zu schön, zu perfekt. Dadurch bekommen sie leider etwas Oberflächlichkeit. Ihre charakterlichen Darstellungen liegen mir zu nah beieinander. Selbst den Antipathie Charakteren fehlt die abgrundtiefe Bösartigkeit, die den Hass des Lesers auf sie schürt.
    Die ersten Hundert Seiten habe ich gerade zu verschlungen. Voller Spannung habe ich verfolgt, welche Träume Clea plagen und was es mit dem geheimnisvollen Unbekannten auf sich hat. Dann ließ die Spannung jedoch rapide nach. Ich konnte vieles vorhersehen und habe mich deswegen leider ein wenig gelangweilt.
    Auch die Liebesgeschichte hätte ich mir gefühlvoller gewünscht. Leidenschaftlicher, dramatischer mit viel Tiefgang und Gefühlen, die mir als Leser das Herz zerreißen. Gefunden habe ich leider nur eine Geschichte, die mir an einigen Stellen eher kitschig vorkam. Ich würde sagen, das lag noch nicht mal unbedingt am Inhalt, sondern ein wenig an der Schreibe der Autorin, die sich sonst sehr gut und schnell lesen lässt und dem jugendlichen Zielpublikum angemessen ist.


    FAZIT:
    „Elixier“ ist das recht gelungene Debüt der Schauspielerin Hillary Duff, das jugendlichen Lesern sicher zusagt. Mir hat es nicht hundertprozentig gefallen, da ich mit den Erwartungen ans Buch gegangen bin, einen düsteren und Nerven aufreibenden Thriller zu lesen. Trotzdem habe ich den Roman ganz gern gelesen. Sollte dieser Ausflug ins Schriftsteller Metier nicht der Einzige der jungen Amerikanerin sein, werde ich dennoch auch ihre folgenden Bücher nicht unbeachtet lassen.

    REZENSION ZUR NEUAUFLAGE: cbj 2012


    KLAPPENTEXT:
    Für die kleine Biene Maja gibt es kein Halten mehr: Im Bienenstock ist es viel zu langweilig und sie will hinaus, die große weite Welt erkunden. Dabei begegnet sie nicht nur dem netten Rosenkäfer Peppi und Hans Christoph, dem freundlichen Brummer, sondern erfüllt sich auch den sehnlichsten Wunsch – einmal die Menschen kennen zu lernen. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse und Majas Ausflug in die Welt wird abenteuerlicher, als sie es sich je erträumt hätte!


    AUTOR:
    Waldemar Bonsels (1880–1952) bereiste nach einer Ausbildung zum Missionskaufmann Indien, später Europa, Ägypten sowie Amerika und war zeitweise als Verleger in München tätig. Seine Leser begeisterte er nicht nur mit "Die Biene Maja und ihre Abenteuer“, dem weltweit erfolgreichen und vielfach verfilmten Kinderbuchklassiker, sondern auch mit Reise- und Naturschilderungen. Das Gesamtwerk Waldemar Bonsels ist bei DVA erschienen.


    BEARBEITET VON:
    Frauke Nahrgang ist seit vielen Jahren Grundschullehrerin und Autorin. Als ihre eigenen Kinder klein waren, hat sie ihnen immer gern vorgelesen und schließlich Geschichten für sie erfunden. Inzwischen sind sie groß, aber noch immer denkt sie sich Geschichten aus – mit denen sie heute auch viele andere Kinder glücklich macht.


    ILLUSTARTORIN:
    Verena Körting, geboren und aufgewachsne in Köln, studierte an der Fachhochschule Düsseldorf. Seit sie ihr Diplom hat, lebt und arbeitet sie in Hamburg.


    EIGENE MEINUNG:
    Wer kennt sie nicht, die kleine kesse Biene Maja. Die wenigsten wissen jedoch, dass es sich dabei nicht um eine Erfindung der Trickfilmindustrie handelt, sondern um die Fantasie eines großartigen Geschichtenerzählers namens Waldemar Bonsels.
    Auch ich bin mit den Abenteuern der Biene Maja aufgewachsen, ohne zu wissen, dass es diese schon so lange gibt. Und, wie so oft der Fall, ist das Buch natürlich um vieles schöner als das, was später im Fernsehen daraus gemacht wurde.
    Die kleine Maja ist gerade ganz frisch geschlüpft, doch schon bald sticht heraus: Sie ist anders als andere Bienen. Zu ihren Hauptcharaktereigenschaften zählen nicht Arbeitseifer und Fleiss, sondern Neugier und Abenteuerlust, die sie nur stillen kann, indem sie in die weite Welt hinaus zieht um dort ihre eigenen Erfahrungen zu machen. Diese sind nicht immer nett, doch im Rückblick sehr lehrreich fürs weitere Leben und außerdem ist es doch immer wundervoll zu merken, wo man hingehört und dass es zu Hause eigentlich am schönsten ist.
    „Die Biene Maja und ihre Abenteuer“ ist ein Klassiker für alle Altersklassen. Durch meine Arbeit im Kindergarten weiß ich wie lang ein Buch beim Vorlesen werden kann, wenn einem die Geschichte nicht zusagt, die Kinder aber genau dieses Buch immer und immer wieder hören wollen. Die Biene Maja bietet nicht nur Abwechslung, sondern ist auch wunderschön geschrieben. Nicht nur zuhören, sondern auch vorlesen macht hier jede Menge Spaß.
    Dabei ist vor allem wichtig, dass die Geschichte Kind gerecht ist. Dazu gehören nicht nur ein leicht verständlicher Text, sondern auch ein Inhalt, über den der Vorleser mit seinen kleinen Zuhörern sprechen kann. Zu dem die Kinder fragen haben oder aus dem sie Schlüsse ziehen können. Z.B. sticht hier deutlich heraus wie wichtig Freundschaft ist und dass es unabdingbar ist, Verantwortung zu übernehmen. Zwei Werte, die man Kindern durch diese Geschichte auf schöne und Kind gerechte Art und Weise näher bringen kann.
    Im Nachwort des Buches wird erwähnt, wie gut Kinder sich mit der kleinen Biene identifizieren und Parallelen zu ihrem eigenen Leben ziehen können. Dass sie ebenso neugierig ist wie kleine Menschlein und dass sie oft erst ihre eigenen Erfahrungen machen muss, um Dinge besser begreifen oder aus einer anderen Perspektive sehen zu können. Ein wichtiger Aspekt, den man bei der Wahl seiner Vorleselektüre durchaus berücksichtigen sollte.
    Ein besonderes Highlight des Buches sind seine Illustrationen. Zeichnungen, die bunt sind und ins Auge stechen, dabei aber nicht nur mit Schönheit zu begeistern wissen, sondern auch die Charakterzüge bzw. Launen der Figuren so gut darstellen, dass sie auch von kleineren Kindern deutlich und leicht zu unterscheiden sind.


    FAZIT:
    Mit der Neuauflage des Kinderbuchklassikers „Die Biene Maja und ihre Abenteuer“ von Waldemar Bonsels, hat der cbj-Verlag ein Buch veröffentlicht, das nicht nur kleine Zuhörer, sondern auch große Vorleser mehr als zu begeistern weiß und in keinem Bücherregal fehlen sollte. Diese wunderschöne Geschichte ist nicht nur pädagogisch wertvoll, sondern macht einfach jede Menge Spaß.

    KLAPPENTEXT:
    Die 17-jährige Helen muss die Hölle gleich zweifach durchstehen. Als einzige Halbgöttin, die in die Unterwelt hinabsteigen kann, ist sie dazu verdammt, eine fast unmögliche Aufgabe zu bewältigen. Nachts schlägt sie sich durch den Hades und versucht, den erbitterten Rachefeldzug der Furien zu beenden, der wie ein Fluch auf ihrer Familie lastet. Aber noch schlimmer quält sie bei tag, dass Lucas und sie sich unmöglich lieben dürfen. Helen merkt, dass sie ohne Lucas an ihrer Seite die Furien nicht besiegen kann.
    Als Helen fast am Ende ihrer Kräfte ist, begegnet sie in der Unterwelt einem mysteriösen Halbgott. Je häufiger sie aufeinander treffen, umso näher kommen sie sich. Aber Helen läuft die Zeit davon: Ein skrupelloser Feind hat es auf sie abgesehen, die Gier der Furien nach Blut wird immer spürbarer. Dann geschieht etwas völlig Unerwartetes, das ausgerechnet Lucas und seinen neuen Kontrahenten zum Zusammenhalten zwingt: Die vier Häuser Scion werden vereint – ein neuer Trojanischer Krieg scheint unausweichlich ...


    AUTORIN:
    (Quelle: Dressler)
    Josephine Angelini veröffentlichte mit „Göttlich verdammt“ihr erfolgreiches Debüt. Sie hat Angewandte Theaterwissenschaft an der Tisch School of Arts in New York studiert mit den Schwerpunkten „Antike tragische Helden“ und „Griechische Mythologie“. Josephine Angelini wurde als jüngstes von acht Kindern in Massachusetts / USA geboren und lebt heute mit ihrem Ehemann, einem Drehbuchautor, und drei Katzen in Los Angeles.
    "Göttlich verliebt", der letzte Band der Trilogie erscheint voraussichtlich im März 2013.


    EIGENE MEINUNG:
    Schon lange interessiere ich mich für die griechische Mythologie, liebe Filme wie „Troja“, habe dazu aber eher Sachbücher, als die alten Klassiker verschlungen, da ich zugeben muss, dass diese mir teilweise einfach zu spröde und trocken sind. Umso besser für mich, dass Josephine Angelini diese spannenden Sagen in eine Geschichte verpackt hat, die kurzweilig ist und jede Menge Spaß macht. Schon der erste Band ihrer "Göttlich" - Trilogie "Göttlich verdammt" konnte mcih fesseln und begeistern.
    Die schöne Helen steigt jede nacht in die Unterwelt, um dort eine Lösung zu finden, den Fluch der Furien zu brechen. Ein Unterfangen, das schwer auf ihr lastet und an ihrer Gesundheit zehrt. Da kommt ihr die Verstärkung durch den jungen Halbgott Orion gerade Recht. Während Helen also Nacht für Nacht durch die Unterwelt wandelt und tagsüber immer mehr ein Schatten ihrer Selbst wird, haben ihre Freunde dort ebenfalls ihr Päckchen zu tragen, denn Hector wird weiterhin von den Hundert Cousins verfolgt, mysteriöse Dinge scheinen vor sich zu gehen und auf einmal taucht etwas auf, das man lapidar als Kampfmaschine der Götter bezeichnen könnte.
    In „Göttlich verloren“ geht es so richtig rund. Während in „Göttlich verdammt“ die Liebesgeschichte zwischen Lucas und Helen im Vordergrund steht, ist sie hier zwar immer noch wichtig, aber doch ein wenig nebensächlich, angesichts der Gefahren, die nun überall lauern. Die ganze Geschichte ist sehr viel kämpferischer. Es ist die Rede von Mut, Tapferkeit und großen Kriegern. Und, was mir sehr gut gefallen hat, die Götter kommen immer mehr ins Spiel. Wir lernen nicht nur Hades, den Gott der Unterwelt kennen, sondern auch Persephone, Ares und einige mehr. Doch welchem Gott kann mantrauen und welcher hat nur sein eigenes Schicksal im Visier ... ?
    Josephine Angelini ist es wieder mal gelungen mich so zu fesseln, dass ich die über 500 Seiten an einem Tag gelesen habe. Zu Anfang hatte ich einige Schwierigkeiten wieder in die Geschichte hinein zu kommen, doch ist man erst mal mitten im Geschehen, kann man das Buch nur sehr schwer zur Seite legen.


    FAZIT:
    Mit "Göttlich verloren" ist Josephine Angelini auch der zweite Band ihrer "Göttlich"-Trilogie mehr als gelungen. Gekonnt verbindet sie griechische Mythologie mit einer fesselnden Geschichte über Mut, Liebe und Freundschaft. Sympathische Charaktere wirken auf den Leser, als würde man sie schon seit Ewigkeiten kennen und so kehrt man gern zurück in die Gesellschaft von Halbgöttern, Furien und Göttern des Olymp. Ein vielversprechendes und äußerst spannendes Ende verspricht ein fulminantes Finale in "Göttlich verliebt", das voraussichtlich im März 2013 erscheint. Ich kann es kaum erwarten!!

    KLAPPENTEXT:
    Nachts im idyllischen alpenländischen Kurort: Dunkle Gestalten schleppen eine leblose Person zur Höllentalklamm. Kommissar Jennerwein muss einen verschwundenen BKA-Ermittler finden, aber niemand darf von seinem Auftrag wissen. Die Einheimischen erzählen düstere Legenden von Flößern, die einst das Wildwasser in eine Höhle sog, ein neugieriger Numismatiker entdeckt kryptische Zeichen auf einer Goldmünze, und ein Scharfschütze lauert am Bergbach. Kommissar Jennerwein gerät beinahe ins Strudeln ...


    AUTOR:
    (Quelle: Fischer Taschenbuch Verlag))
    Jörg Maurer stammt aus Garmisch Partenkirchen. Er studierte Germanistik, Anglistik, Theaterwissenschaften und Philosophie und ist nun nicht nur Krimiautor, sondern auch Musikkabarettist. Eine feste Größe in der süddeutschen Kabarettszene, leitet er jahrelang ein Theater in München und wurde für seine Arbeit mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Kabarettpreis der Stadt München (2005), dem Agatha-Christie-Krimi-Preis (2005 und 2006) und dem Ernst-Hoferichter-Preis (2012). Sein Krimi-Kabarettprogramm ist Kult.


    EIGENE MEINUNG:
    Jörg Maurers Krimis zu lesen ist jedes Mal wieder ein großes Vergnügen. Nicht nur was den Inhalt angeht, sondern auch, was seine Schreibe betrifft. Der SWR 3 betitelt ihn nicht umsonst als „Sprachfuchs“. Für mich ist er außerdem ein großartiger Geschichtenspinner. Er kann es locker mit dem aufnehmen, was allgemein als Jägerlatein bekannt ist und uns dieses so gut verkaufen, dass wir am Ende nicht mehr wissen, was Fiktion und was Realität ist. So macht lesen Spaß!!
    Auch in „Oberwasser“ geht es wieder heiß her in Jennerweins Polizeirevier. Ein Undercovereinsatz, der so geheim ist, dass keine Notizen gemacht werden dürfen und die Teilnehmenden nicht einmal wissen, dass sie im Einsatz sind. Dabei handelt es sich dies mal quasi um etwas persönliches, denn ein langjähriger Arbeitskollege und guter Bekannter von Jennerweins direktem Vorgesetzten Dr. Rosenberger, ist verschwunden. Ein Plan, der für Furore und Verwirrung sorgt muss her und so treibt bald nicht nur eine unbekannte Entführerbande ihr Unwesen an der Höllentalklamm, sondern auch ein Wilderer, der das Herz der Gemeinde erobert.
    Jörg Maurers Kriminalromane sind wie Labyrinthe. Kaum hat man eine Spur aufgenommen, muss man feststellen, dass man sich verlaufen hat und vor einer Mauer steht. Immer wieder schickt er seine Leser hin und her, lässt sie im Glauben die Geschichte durchschaut zu haben, um kurz darauf ein neues Detail einzubauen, dass das zuvor aufgebaute Gerüst aus logischen Schlussfolgerungen zusammen brechen lässt. Der Leser muss ständig mit denken, kann mit ermitteln, um am Ende des Buches vielleicht zu dem Schluss zu kommen „Na des hoab i net g`wusst“ (von mir, preußisch, frei ins bayerische übersetzt).
    Seine Krimis werden nie langweilig und sollten mit viel Obacht gelesen werden, damit man nichts verpasst. Es gibt immer wieder Geschichten in der Geschichte, die anfangs scheinbar keinen Zusammenhang haben, am Ende werden aber alle Fäden zu einem großen Netz versponnen, dessen Komplexität und geniale Durchdachtheit, mich immer wieder begeistert.
    Jörg Maurers Krimis sind in keine Schublade zu stecken. Sie sind nicht blutrünstig, dennoch ist der Autor nicht zimperlich, was Todesfälle und Verletzungen angeht. Sie spielen auf dem Lande bzw. in der Enge der kleinen Gemeinde, in der jeder jeden kennt, sind aber keineswegs provinziell und nur darauf aus, den Leser mit „Da war ich schon. Das kenn ich doch. So sind die da „ zu locken. Mit viel Niveau und Humor (der Kabarettist lässt sich auch zwischen Mord und Totschlag nicht leugnen) weiß er einfach zu begeistern.
    Die Krimis um Kommissar Jennerwein sind in sich abgeschlossen, können kreuz und quer gelesen werden, machen aber einfach mehr Freude, wenn man sie der Reihe nach liest, denn häufig trifft man auf alte Bekannte und versteht manches besser, wenn man die Vorgeschichten kennt.


    FAZIT:
    Wie schon mit seinen vorigen Büchern, konnte mich Jörg Maurer auch mit seinem aktuellen Titel „Oberwasser“ begeistern. Mit Sprachwitz, Humor und ausgefeiltem kriminalistischem Gespür, gelingt es dem Autor seine Leser in Bann zu ziehen und zu verwirren. Prädikat lesenswert!!

    KLAPPENTEXT:
    Man schreibt das Jahr 1069. Drei Jahre sind vergangen, seit die Normannen England eroberten, doch ihre Herrschaft trifft noch immer auf erbitterten Widerstand. Der junge Ritter Tancred führt eine kleine Streitmacht ins rebellische Northumberland. Dort geraten seine Männer in einen Hinterhalt, bei dem sein Lehnsherr getötet wird. Dies ist jedoch nur der Auftakt der englischen Rebellion, die Prinz Eadgar, der Letzte des angelsächsischen Königsgeschlechts, anführt. Während die alles entscheidende Schlacht naht, stößt Tancred auf ein Komplott des Feindes, das das Schicksal Englands besiegeln und alles, was ihm teuer ist, vernichten könnte ...


    AUTOR:
    James Aitcheson wurde 1985 in Wiltshire, England, geboren und studierte Geschichte in Cambridge. „Der Pakt der Schwerter“ ist sein erster Roman.


    EIGENE MEINUNG:
    „Der Pakt der Schwerter“ ist ein Debüt voller Kraft und Spannung, das mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistern konnte.
    Hauptverantwortlich hierfür ist James Aitchesons Schreibe, die den Leser zu fesseln weiß. Aufmerksam lauscht man seiner Erzählung, denn seine Sprache ist klar, schnörkellos und sehr authentisch. Sein Roman lässt sich schnell lesen, da es ihm gelingt den Leser einzufangen und flüssig, ohne Stolpersteine, zu schreiben.
    Besonders gern mochte ich, dass die Geschichte, deren Hintergrund der angelsächsische Aufstand ist, aus der Ich-Perspektive erzählt wird. Das gibt dem Roman noch mehr Tiefe und Raum, sich in die Erzählung hinein zu versetzen.
    Warum sollte man zu „Der Pakt der Schwerter“ greifen, wo der Markt an historischen Romanen so groß ist? Es gibt mehre Gründe, warum ich ausgerechnet dieses Buch empfehle: Ganz vorn steht dabei, dass es wirklich authentisch wirkt und nicht mit dieser rosa roten Mittelalterromantik im Vordergrund steht, wie das in so manch anderen historischen Büchern der fall ist. Die Menschen im Roman leiden und müssen ums Überleben kämpfen. Es wird nichts beschönigt und keine Figur verschont. Denn so war es nun mal wirklich das Mittelalter: hart und erbarmungslos.
    Des weiteren steht keine Liebesgeschichte im Vordergrund, sondern eine ausgeklügelte Verschwörung, in der Verblendung und Hinterhalte eine große Rolle spielen. Dabei werden Werte wie Ehrlichkeit, Treue und Zusammenhalt hervorgehoben, es geht um Politik, Fairness und Korrektheit.
    Die Protagonisten trotz der einschränkenden Thematik facettenreich und lebendig gestaltet. Nichts gänzlich Neues, dennoch etwas anderes und sehr kurzweilig.


    FAZIT:
    "Der Pakt der Schwerter" ist ein spannender Historien Roman für all diejenigen Leser, die sich für Geschichte interessieren und diese, mit nicht all zu viel Romantik und Geschnörkel versetzt, erleben wollen. Ich hoffe Autor James Aitcheson bleibt dem Schreiben treu und begeistert uns mit weiteren Romanen dieser Art.