Beiträge von pepperann

    KLAPPENTEXT:
    Strickwaren, Hosenknöpfe, Baumwoll- und Elastikspitze oder Bänder mit Pailetten - darum dreht sich die Welt in Jocelynes Kurzwarenladen. Darum kreist auch ihr Blog, mit dem sie immer mehr Frauen das Vergnügen des Handarbeitens nahe bringt und nebenbei ein Stück Lebensfreude schenkt. Jocelyne ist siebenundvierzig und verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und ein drittes bei der Geburt verloren, was der Ehe einen zeitweiligen Riss gegeben hat. Ihr Mann ist alles andere als der erträumte Märchenprinz, doch Jocelyne liebt ihn. Sie ist einfach glücklich mit ihrem bescheidenen Leben. Doch dann lässt sie sich von ihren Freundinnen überreden, einmal, nur ein einziges Mal Lotto zu spielen.


    AUTOR:
    (Quelle: Hoffmann und Campe)
    Grégoire Delacourt wurde 1960 im nordfranzösischen Valenciennes geboren. Er arbeitete als Werbetexter und erntete schon mit seinem literarischen Debüt "L´Ecrivian de la familie in Frankreich begeisterte Kritiken sowie renommierte Literaturpreise. Sein zweiter Roman "Alle meine Wünsche" ist in Frankreich ein gefeierter Bestseller und erscheint weltweit in zahlreichen Ländern. Grégoire Delacourt lebt mit seiner Familie in Paris.


    EIGENE MEINUNG:
    "Ich möchte gern die Chance haben, über mein Leben zu entscheiden, ich glaube, das ist das größte Geschenk, das wir erhalten können."
    So lautet Jocelynes Tagebucheintrag im Alter von 17. Heute stellt sie sich die Frage, ob sie diesen Wunsch erfüllt hat. Ob es ihr gelungen ist, ihr Leben so zu gestalten, wie sie es sich erträumt hat. Vielleicht gibt es aber auch einen Unterschied zwischen dem Wunsch über das Leben zu bestimmen und der Tatsache die eigenen Träume zu erfüllen.
    Jocelyne ist verheiratet und führt ein ruhiges und solides Leben. Sie ist eher unsicher, hat schon einige schwere Zeiten hinter sich, durch lebt sie immer noch, aber sie liebt ihre Familie und ihren Beruf. Dennoch gibt es immer noch Dinge, von denen sie träumt, die sie sich erwünscht. Eines Tages hat sie die Chance dazu. Ein Lottogewinn von über 18 Millionen öffnet ihr ungeahnte Türen. Doch mehr denn je beschäftigt sie sich mit dem Gedanken was ist überhaupt Glück? Was macht sie, Jocelyne, bodenständig und bescheiden, glücklich? Gibt es die Möglichkeit Glück zu kaufen und hält Glück ewig an?
    "Ich denke an Papas Sechsminutenschleife . An die Vergeblichkeit der Dinge. An das, was Geld nicht reparieren kann."
    Glück ist irgendwie auch eine Sache der Betrachtung. Das weiß auch Autor Grégoire Delacourt und so beleuchtet er innerhalb Jocelynes Leben die unterschiedlichen Sichtweisen der Themen Glück und Wünsche. Legt dem Leser unterschiedliche Blickwinkel vor Augen und nach und nach beginnt man selbst darüber nachzudenken, an welchen Stellen wir von Glück sprechen würden, welche Ereignisse uns glücklich machen. Wie viel von dem was Jocelyne erlebt, würden wir mitmachen, auch, wenn wir dabei unglücklich sind?
    "Ich besaß das, was man mit Geld nicht kaufen, wohl aber zerstören konnte. Das Glück. Mein Glück jedenfalls. Meins. Mit seinen Mängeln. Seiner Gewöhnlichkeit. Seiner Klarheit. Aber meins. Riesig. Strahlend. Einzigartig."
    Damit hat Jocelyne recht, denn manchmal sieht man vor lauter Gier, vor dem exzessiven verfolgen von Wünschen, dem hinterhechten nach der Erfüllung der Träume, die kleinen wunderbaren Momente des Lebens nicht, die glücklich machen und verantwortlich sind für die wunderschönen Augenblicke des Lebens, die sich für immer ins Gedächtnis brennen und dievon niemandem genommen werden können.
    "Ich mag es, wenn Worte manchmal verbergen, was sie sagen, oder es auf neue Weise sagen."
    Ich auch und deswegen liebe ich die Schreibe des Autors, der so gefühlvoll, poetisch aber manchmal auch mit nachdrücklicher Bestimmtheit und klaren Worten eine Geschichte niedergeschrieben hat, die mich so gerührt hat, dass mir zum Ende hin ein paar Tränen übers Gesicht liefen. Ich glaube das Besondere am Buch, am Autor ist, dass er authentische Charaktere kreiert hat, die mit Situationen konfrontiert werden, die jeder von uns schon einmal erlebt hat. Er wählt dafür eine Schreibe, die Handlungen und Konstellationen klar beschreibt und dennoch so viel Luft für eigene Gedanken, eigene Interpretationen lassen. Wundervoll!


    FAZIT:
    "Ich habe den Bolero von Ravel in Bilder umgesetzt, Maman, damit die Tauben ihn hören können."
    Grégoire Delacourt hat Gefühle in Worte umgesetzt. Worte, die berühren, bewegen und zum Nachdenken anregen. Die begeistern und dieses Buch zu etwas Besonderem machen. Eins der Bücher, die man gerne teilt und verschenkt. Absolut lesenswert!!

    Für mich ist ein Thriller auch ein Buch, das mit den psychologischen Schwächen und Abgründen seiner Charaktere spielt und das ist hier ja gegeben.


    Aber interessant wie unterschiedlich wir alle Thriller definieren ;)


    Ricky und Molly: So ging es mir auch. Ich bin normalerweise recht gut darin Handlungen und Gedankengänge schnell zu durchschauen, aber Laura Brodie hat mich immer wieder auf eine neue Spur gelockt und ich hätte wirklich nicht damit gerechnet, dass es sich so auflöst!!

    Band 1 hab ich ja super gern gemocht und auch Band 2 hat mich gut unterhalten. Auch diesen Band fand ich nicht schlecht, da die Schreibe der Autorin einfach gut ist, liest man es ja dann doch noch ganz gern, aber wie du schon sagst alles sehr verworren.


    LG Nanni

    ACHTUNG: Dies ist der dritte Band von Lauren Kates Engel-Tetralogie und kann somit Spoiler zu den beiden vorangegangen Büchern "Engelsnacht" und "Engelsmorgen" enthalten!!!
    KLAPPENTEXT:
    Luce würde für Daniel sterben. Und sie hat es getan, wieder und wieder: Seit einer Ewigkeit finden die beiden einander, nur um sich stets aufs Neue zu verlieren. Luce ist sicher, dass irgendwo in ihrer Vergangenheit der Schlüssel liegt, um dem ewigen Fluch zu entkommen, der auf ihr und Daniel lastet. Und so reist sie zurück in der Zeit, zurück in ihre früheren Leben, um einen Weg aus der Verdammnis zu finden.
    Cam, der gefallene Engel, Lucys Freunde Miles und Shelby, sie alle brechen auf, um Luce in der Vergangenheit zu suchen. Doch keiner sucht sie so verzweifelt wie Daniel - voller Angst, Luce könnte die Geschichte neu schreiben. Dann nämlich könnte ihre große Liebe in Flammen aufgehen ... für immer.


    AUTORIN:
    (Quelle: cbt)
    Lauren Kate wuchs in Dallas auf, arbeitete einige Zeit in einem New Yorker Verlag und zog dann nach Kalifornien, wo sie "Creative Writing" studierte, bevor sie zu schreiben begann. Ihre romantischen Engels-Fantasyromane "Engelsnacht" und "Engelsmoregn" stürmten weltweit Bestsellerlisten.


    EIGENE MEINUNG:
    "`Ich weiß nicht, wie du es ertragen kannst. Immer wieder die gleiche Traurigkeit...´ Er hob sie hoch. `Die gleiche Ekstase...´`Das gleiche Feuer, das alles tötet...´`Die gleiche Leidenschaft, die alles wieder entfacht´"
    Luce und Daniel lieben sich. Wieder und immer wieder. In jedem Leben, in das Luce hineingeboren wird. Ihre Liebe ist tief, intensiv doch leider verflucht. Luce ist es Leid immer wieder zu sterben, zu wissen, dass sie Daniel einsam und verzweifelt zurück lassen muss und so begibt sie sich auf eine Reise, auf der sie dem Fluch auf den Grund gehen will. Eine Reise, die alle Geheimnisse aufdecken und alles erklären soll. Eine Reise durch die Vergangenheit. Durch ihre Vergangenheit ...
    Der erste Band dieser Tetralogie, "Engelsnacht" ist ja eines meiner Lieblingsbücher. Auch Band zwei "Engelsmorgen" hat mir, trotz einiger kleiner Schwächen noch sehr gut gefallen und so war ich natürlich extrem gespannt auf diesen dritten Teil, über den ich vorher leider eher negative Kritiken gelesen habe.
    Wieder einmal sehr gut gefallen hat mir die Schreibe der Autorin, auch wenn ich schon im zweiten Band die bedrückende Düsternis des ersten Teils vermisst habe. Dennoch schreibt sie klar, sehr bildlich, so dass sich die Geschichte trotz aller himmlischen und geschichtlichen (Fantasy)Wesen prima vor dem inneren Auge des Lesers abspielt. Sie schreibt sehr gefühlvoll, weswegen vor allem die Sehnsucht zwischen Daniel und Luce deutlich spürbar war. Dennoch hat dieser Roman für mich einige schriftstellerische Schwächen was sein Konzept angeht. Es erscheint mir, als wäre es nicht komplett durchdacht und als wäre der Autorin die Lösung des Problems plötzlich eingefallen und anders, als es ursprünglich geplant war.
    Die Lösung des Problems ist für mich sowieso das größte Übel des Buches. Ich mochte Luces Zeitreisen sehr gerne und habe schon immer gespannt darauf gewartet, in welcher Zeit sie nun als nächstes auftaucht, welche Rolle sie dort einnimmt, welche Daniel und welche ihrer Freunde dort auftauchen. Doch befriedigend ist das Ende keineswegs. Klar, es kommt ja noch ein Teil, aber ich habe das Buch nun geschlossen mit dem Gefühl vom Schluss dieses Bandes überrollt worden zu sein, so plötzlich hat er sich gewendet und so plötzlich stand er schließlich vor mir. Und was hat er nun eigentlich zu bedeuten? Ist das Rätsel um den Fluch nun gelöst oder doch nicht? Ist man einer Lösung wenigstens auf der Spur?


    FAZIT:
    "Engelsflammen" ist für mich leider ein eher mittelmäßiger Durchgangsband, der mich zwar wieder einmal von der Schreibe der Autorin überzeugen konnte und mir vor allem mit Zeitreiseelementen die Lesestunden versüßt hat, mich aber ziemlich verwirrt und unzufrieden zurück gelassen hat. Es bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als abzuwarten und auf ein fulminantes Finale in Band 4 "Rapture" (deutscher Titel und ET noch nicht bekannt) zu hoffen, das nicht nur Daniels und Luces Fluch in Flammen aufgehen lässt, sondern auch meine Wünsche und Sehnsüchte bezüglich der Geschichte zufrieden stellen kann.

    KLAPPENTEXT:
    Elysium liegt am Grund des Meeres, abgeschirmt vom Rest der Welt. Dort hat Mutter ein Paradies geschaffen: Sie organisiert den Alltag der Menschen, schützt sie vor Gefahren und regelt sogar die Geburten. Doch dieser Friede wird teuer erkauft - Gefühle sind in Elysium verboten, Berührungen unter Liebenden werden mit dem Tod bestraft. Evie vertraut in dieses System - doch als Gavin, ein Oberflächenbewohner, in ihre Welt eindringt, weckt der junge Mann Zweifel in ihr: Warum plagen sie Erinnerungslücken? Weshalb besteht Mutter auf Evies tägliche Therapie -Sitzungen? Und wieso kann sie sich durch Gavin an Dinge erinnern, die absolut unmöglich sind? Evie erkennt, dass sie Teil eines gewaltigen Plans ist, aus dem es für sie ohne Gavin kein Entrinnen gibt.


    AUTORIN:
    (Quelle: Piper IVI)
    J.A. Sounders besaß schon als Kind eine übersprudelnde Phantasie: Um mit den Monstern unter ihrem Bett Freundschaft zu schließen, erzählte sie ihnen vor dem Einschlafen Geschichten. Bereits mit dreizehn Jahren fing sie an zu schreiben und engagiert sich heute als Autorin in zahlreichen Craetive Writing Workshops. "Renegade" ist ihr erster Roman. J.A: Sounders lebt in Florida mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern.


    EIGENE MEINUNG:
    "Unterschiede sind die Wurzel allen Übels. Dementsprechend müssen alle Unterschiede ausgemerzt werden - koste es, was es wolle."
    Dies ist einer der Leitsätze, die Mutter, Oberhaupt von Elysium, aufgestellt hat, um ihre Bürger vor Gefahren, Krankheiten, Missgunst und Neid zu schützen. Es sind ihre Vorstellungen einer perfekten Welt. Einer Welt, die sie nach ihrem Belieben kontrollieren und verändern kann.
    Ein Gedanke, der nicht ganz unbekannt ist. Vor allem nicht in unserer deutschen Geschichte, in der es tatsächlich einmal eine Diktatur wie diese gab. Nur, dass keine Frau das Sagen hatte, sondern ein Mann und dass er sich nicht Vater nannte, sondern Führer. Für mich aber eine ganz ähnliche Anspielung und geschickt ausgewählt, um den Menschen Vertrauen zu vermitteln und ihnen damit dennoch aufzuzeigen, dass Widerstand zwecklos ist.
    Einen ähnlichen Gedanken von Perfektionismus hatte eben dieser "Führer". Perfekte Menschen, ohne Krankheiten, makellos und untergeben. Was perfekt ist, hat er bestimmt. Ebenso wie die in Elysium herrschende Mutter. Und wofür das Ganze? Zum Wohle der perfekten Menschen?
    Eine krankhafte Idee, die nicht neu, aber immer noch allgegenwärtig ist und deshalb gern im Genre Dystopie verpackt wird. So auch von J.A. Sounders, die mit "Renegade" einen Roman geschaffen hat, der Stellenweise sehr schockierend und brutal ist, nicht nur wegen der kaltblütigen Taten, sondern eben deswegen, weil dies alles so sehr an reale Begebenheiten erinnert. Vor allem die von Mutter eigens ausgewählten Vollstreckerinnen, junge Mädchen, darauf konditioniert, zum Wohle Elysiums für Recht und Ordnung zu sorgen und all jene auszulöschen, die aus dem Raster heraus fallen oder sich dagegen sträuben. Auch dies scheint mir angelehnt an Ereignisse aus dem zweiten Weltkrieg.
    "Renegade" hinterlässt mich etwas zweigespalten. Positiv haften geblieben sind die Protagonisten Evie und Gavin und auch der Antipathicharakter "Mutter", der gut durchdacht und ekelhaft böse und berechnend herausgearbeitet ist. An manchen Stellen ist der Roman so spannend, dass man ihn kaum weglegen kann. Obwohl es einige Lücken und holprige Stellen in der Ausarbeitung der Gedankengänge der Autorin gibt, lässt sich die Geschichte schnell und leicht lesen. Es fiel mir ganz leicht mir das ausgefallene Setting der Unterwasserwelt vorzustellen, doch geriet ich immer wieder in Konflikt mit einer nicht so ganz gut durchdachten Gehirnwäsche, bei der die Betroffenen mal etwas vergessen und dann ganz plötzlich aber doch wieder Erinnerungen haben. Vermutlich ist dies schwierig darzustellen, aber es hat mich eben gestört.
    Des weiteren hatte ich sehr häufig das Gefühl Dinge zu lesen, die ich schon kenne. Zum Teil wie gesagt aus der Realität (eher positiv, da sehr modern und interessant umgesetzt), zum Teil aus anderen Dystopien (eher negativ).


    FAZIT:
    "Renegade" ist eine Dystopie, die sehr gut herausarbeitet, mit welchem Wahnsinn manche Menschen ihre krankhaften Vorstellungen von Perfektionismus verfolgen. Der Roman selbst ist leider nicht so ganz perfekt, begeistert jedoch mit dem außergewöhnlichen Setting einer Welt unter der Erdoberfläche umgeben von Wasser und Figuren mit Charakter.

    KLAPPENTEXT:
    Er entkommt seiner eigenen Hinrichtung und verwandelt sie in ein Blutbad. Er wird als Dieb angeheuert, obwohl er nicht weiß, worin der Unterschied zwischen wertvoll und wertlos besteht. Man lädt ihn ein, an einer Orgie teilzunehmen, und er nimmt teil, aber anders als gedacht. Jemand wird auf ihn aufmerksam, verfolgt ihn, berichtet über ihn, vermutet hinter seiner Geschichte ein aristokratisches Geheimnis. Weil der Barbar in dem, was er tut, eine melancholische Würde zu besitzen scheint. Er gerät in absolute Raserei, nur weil sich jemand ihm nähert, um ihm die Haare zu schneiden. Von einem Forscher wird er als Anschauungsmaterial für den perfekten Primitiven benutzt. Er soll als Söldner eine belagerte Festung gegen eine Übermacht verteidigen und desertiert schon am ersten Tag ...


    AUTOR:
    (Quelle: Piper)
    Tobias O. Meißner, geboren 1967, studierte Kommunikations- und Theaterwissenschaften und lebt als freier Schriftsteller in Berlin. Seine Romane werden von der Kritik hoch gelobt. Meißner wurde von der Zeitschrift "Bücher" als einer der "10 wichtigsten Autoren von morgen" ausgezeichnet. Bei Piper liegen sein hochkarätiger Fantasy-Zyklus "Im Zeichen des Mammuts, die apokalyptischen Epen um "Die Dämonen" sowie die Romane "Die Soldaten" und "Barabarendämmerung" vor.


    EIGENE MEINUNG:
    Ich weiß gar nicht so genau, wie ich mit meiner Rezension beginnen soll. Wie ich mit meinen kleinen unscheinbaren Worten beschreiben soll, welch großartiges Werk Autor Tobias O. Meißner mit seiner grandiosen Schreibe erschaffen hat.
    Protagonist des Buches ist der Barbar. Im Text einfach nur "er" genannt. Kein Name, keine Bezugspunkt, keine leicht einzusehende Identität. Er hat vor Nichts und Niemand Angst, scheint eine recht elementare und praktische Ansicht der Welt zu haben, ist brutal, gewalttätig, faszinierend und abstoßend zugleich. Er nimmt sich, was er haben möchte, ohne Rücksicht und ohne Gefühle. Niemand kann ihn stoppen...
    "Barabarendämmerung" ist von unglaublich hoher Qualität, was mich so sehr begeistert hat, dass ich dieses Buch trotz des Inhalts, der mich eher zwiespältig zurücklässt, wie einen kleinen Schatz betrachte. Tobias O. Meißner schreibt nicht nur bildgewaltig, sondern schafft es den Leser im tiefsten Inneren zu treffen. Er gibt ihm immer wieder kleine Denkanstöße, doch letztendlich muss dieser sich seine eigenen Gedanken machen, sein eigenes Bild entwickeln. Er fordert den Leser regelrecht dazu heraus mit zu denken, was sicherlich dazu führt, dass weitere sehr unterschiedliche Gedankengänge entwickelt werden.
    Obwohl der Roman nicht aus der Ich-Perspektive geschrieben ist, hat man das Gefühl, die Geschichte aus den Augen des Barbaren zu betrachten. Man bekommt eine Art psychologischen Einblick in seine Welt, hat das Gefühl ihn zu verstehen, seine Handlungen nachvollziehen zu können, um im nächsten Augenblick wieder geschockt zu sein von seiner Art und seinen Taten. Ich wusste nie, ob ich den Barbaren bewundernswert oder erschreckend fand. Damit kreiert Autor Tobias O. Meißner also einen Protagonisten, der irgendwie weder Held noch Antiheld ist, der fasziniert und dennoch so abstoßend ist in seiner Art, die eigentlich eher einem Tier als einem Menschen gleicht. Er spricht nicht, schnuppert an allem, um Dinge zu identifizieren und geht seinen Trieben nach, wie sie ihn gerade überkommen, ohne Rücksicht auf irgendwen oder irgendwas.
    Der Barbar ist ein Protagonist, der mit keinem Charakter den ich kenne zu vergleichen ist. Ich habe schon öfter (Fantasy) Bücher gelesen, in denen es brutal und blutrünstig zu geht, doch keiner hatte bisher so eine Wirkung auf mich wie er. Ich war so gefesselt von seiner Art, von seiner Undurchschaubarkeit und der Tatsache, dass man nie genau weiß was als nächstes geschieht, dass ich das Buch am liebsten in einem Zug durch gelesen hätte, doch es war mir einfach nicht möglich. Der Roman ist nicht nur düster, sondern unglaublich bedrückend, denn der Autor dringt mit jedem Wort, jedem Satz und jeder Handlung tief in die Seele seines Lesers ...


    FAZIT:
    Tobias O. Meißner ist mit "Barbarendämmerung" nicht nur ein sehr brutales, sondern auch unglaublich düsteres und bedrückendes Meisterwerk gelungen, das seine Leser auf höchstem Niveau und psychologisch durchdacht zum Denken anregt und damit für mich eine ganz einzigartige Ebene der Fantasyliteratur betritt. Ich bin froh, dieses Buch gelesen zu haben!!

    ACHTUNG!!! Dies ist der zweite Teil einer Serie und kann Spoiler zum ersten Teil "Frostkuss" enthalten !!


    KLAPPENTEXT:
    Gwen Frost lebt. Noch. Denn die Schnitter des Chaos haben es auf sie abgesehen. Und deshalb muss Gwen an der Mythos Academy kämpfen lernen. Ihr Lehrer: der attraktive Logan Quinn, in den Gwen heimlich verliebt ist. Die Komplikationen sind allerdings vorprogrammiert, denn der Spartaner hat ihr bereits zu Anfang des Schuljahres das Herz gebrochen. Ein Skiausflug bietet ihr endlich die willkommene Abwechslung vom harten Training - dort lernt sie den umwerfenden Preston kennen. Bald wird jedoch klar, dass Gwen ganz andere Sorgen hat: Die Feinde der Mythos Academy sind ihr auch außerhalb des Campus auf den Fersen und setzen alles daran, Gwen zu töten. Und zu allem Überfluss scheint auch Preston nicht der zu sein, für den sie ihn hält ...


    AUTORIN:
    (Quelle: IVI)
    Jennifer Estep ist Journalistin und New York Times Bestsellerautorin. Sie schloss ihr Studium mit einem Bachelor in Englischer Literatur und Journalismus und einem Master in Professional Communication ab und schreibt heute Paranormal Romance und Urban Fantasy für erwachsene Leserinnen und Jugendliche. Bei Piper erschien bisher ihre All-Age-Serie "Mythos Academy".


    EIGENE MEINUNG:
    Wer häufig meine Rezis liest, weiß, dass ich ein Fan des "zweiten Bandes" bin. Denn dieser hat es meiner Meinung nach in der Hand wie es für die Reihe weitergeht. Der Autor, der es schafft im zweiten Band die Spannungskurve nach oben zu treiben und gleichzeitig dem Leser ein Gefühl von "heimkommen" zu vermitteln, der hat es geschafft die Leser auf seien Seite zu ziehen. "Frostfluch" ist für mich der perfekte zweite Teil, der Geheimnisse aufgedeckt und neue verursacht, der mir ein Wiedersehen mit "alten Freunden" ermöglicht und mich diesen noch näher gebracht hat, so dass ich es nach meiner derzeitigen Abreise aus der Mythos Academy kaum erwarten kann wieder dort einzukehren und zu erfahren wie es mit Gwen und ihrem Leben als Gypsy weiter geht.
    Auch in "Frostfluch" dreht es sich nicht immer nur um Kampfausbildung und die Abwehr der feinde, sondern auch um das gesellschaftliche Leben der jungen Internatsbewohner. Ein Winterkarneval steht an. Natürlich ist nicht zu erwarten, dass es sich um einen Skiausflug handelt, der gewöhnlichen Skiausflügen mit Jugendlichen gleicht. Es gibt zwar Ähnlichkeiten wie einen Winterball und Skifahren, doch die Kriegerkinder, die immer auf Action und Abenteuer aus sind, sehnen sich auch in ihrer Freizeit nach dem besonderen Kick, den sowohl Kämpfe als auch Sex ausmachen. So wird nicht nur der Jahrmarkt zu einer Art Schlachtfeld, sondern es geht auch darum möglichst viele Eroberungen des anderen Geschlechts zu machen.
    Alles Dinge von denen Gwen sich lieber fern hält, doch ihre beste Freundin Daphne, die schöne Walküre, kann sie überreden doch daran teilzunehmen. Auch wenn sie dann ständig Logan, in den sie sich schon vor langem verliebt hat, über den Weg läuft, scheint der Ausflug doch ganz nett zu werden. Vor allem seit sie den hübschen Preston getroffen hat. Doch schon bald steckt sie in ungeahnten Schwierigkeiten, denn die Schnitter trachten nach ihrem Leben, das für die Anhänger Lokis von großem Wert ist ...
    Wie auch schon im ersten Teil weiß Jennifer Estep mit einer Kombination aus Mytholgie, Abenteuer und Jugendroman, ihre Leser zu fesseln. Mich konnte sie sogar so sehr gefangen nehmen, dass ich das Buch am liebsten in einem durchgelesen hätte, was dank der lockeren Schreibe der Autorin durchaus möglich wäre, wenn man ausreichend Zeit hat. Schuld daran sind vor allem die Charaktere, die man schnell ins Herz schließt. Es ist ein wenig als ob man in die eigene Schulzeit zurückversetzt worden wäre, nur dass die Mythos Academy natürlich um einiges cooler ist. So paart Jennifer Estep also nicht nur eine Erinnerung an Tage, die geprägt sind von freundschaftlichen Verbindungen und jeder Menge Spaß, sondern auch den Wunsch danach etwas besonderes, mit großartigen Fähigkeiten, zu sein. Als Leser hat man daher nicht nur das Gefühl in den Kreis alter Freunde zurückzukehren, man möchte sich auch am liebsten mit den Schülern der Mythos Academy identifizieren. Zumindest mit den Guten ...
    Das jedoch nicht immer alles eitel Sonnenschein ist und man vor allem mit Superkräften ständig unter Gefahr steht, muss auch Gwen am eigenen Leib erfahren. Voller Spannung geht es in ihrem Leben, dem Kampf gegen die Schnitter und dem geheimnisvollen Leben das die Gypsygene mit sich bringen, weiter und auch, wenn die ein oder andere Handlung vorhersehbar war, hat dies meinem Spaß an der Serie keinen Abbruch getan.


    FAZIT:
    Für Gwen Frost scheint ihr Leben als Gypsymädchen auf einem Internat voller kampfeswütiger Kriegerkinder manchmal wie ein Fluch, für ihre Leser entpuppt es sich als Segen, den die Idee der Autorin Mythos und alltägliche Probleme Jugendlicher zu kombinieren entwickelte sich zu einer spannenden Serie, die mich auch mit dem zweiten Teil begeistern konnte. Wer "Frostkuss" mochte wird "Frostfluch" lieben und wer noch keins der beiden Bücher kennt sollte schleunigst damit beginnen.

    KLAPPENTEXT:
    Sturmböen fegen durch das Land Hara und kündigen an: Nach 500 Jahren des brüchigen Friedens zieht ein neuer Krieg herauf. Schon jetzt rüsten die Adepten der dunklen Magie zum Schlag gegen das Imperium. Ihr Ziel ist es, sich jedes magischen Funkens, den es im Land noch gibt, zu bemächtigen und damit die lichte Magie zum Schlag gegen das Imperium. Ihr Ziel ist es, sich jedes magischen Funkens, den es im Land noch gibt, zu bemächtigen und damit die lichte Magie endgültig zu bezwingen. All jene Menschen, die einen solchen Funken in sich tragen, geraten in Gefahr - so auch Lahen, eine junge Frau, die sich mit ihrem Mann, dem Bogenschützen Ness, als Meuchelmörder verdingt. Doch inter den beiden sind nicht nur die dunklen Adepten her: Weil sie vor sieben Jahren eine Magierin des Lichts umgebracht haben, ist ein Kopfgeld auf Lahen und Ness ausgesetzt. Und bis heute wissen sie nicht, wer ihr Auftraggeber von einst war. Es beginnt ein Wettlauf um ihr Leben - und der Kampf um die Magie in ihrer Welt.


    AUTOR:
    (Quelle: Piper)
    Alexey Pehov, geboren 1978 in Moskau, studierte Medizin. Seine wahre Leidenschaft gilt jedoch dem Schreiben von Fantasy- und Science-Fiction-Romanen. Pehov ist neben Sergej Lukanienko der erfolgreichste phantastische Schriftsteller Russlands. "Die Chroniken von Siala" wurden zu millionenfach verkauften, mit mehreren Preisen ausgezeichneten Bestsellern. Jetzt erscheint mit "Wind" der erste Band seiner neuen Serie "Die Chroniken von Hara". Gemeinsam mit seiner Ehefrau, die ebenfalls Schriftstellerin ist, lebt Pehov in Moskau.


    EIGENE MEINUNG:
    Mit dem ersten Band seiner neusten Trilogie "Die Chroniken von Hara" ist Russlands Bestseller Autor Alexey Pehov ein Meisterwerk gelungen, dass ich gerade zu verschlungen habe und nur jedem empfehlen kann, der High Fantasy ebenso mag wie ich.
    "Wind" ist ein sehr komplexer Roman, der auf verschiedenen Ebenen erzählt. Größtenteils aus der Sicht eines auktorialen Erzählers, den Protagonisten Ness begleiten wir jedoch aus der Ich-Perspektive, was einen - zumindest für mich, ganz neuen Stil des Geschichtenerzählens aufwirft. War ich dadurch anfangs ein klein wenig verunsichert, hat mir der Autor doch schnell alle Scheu genommen und mich mit unglaublichem Sog in die Geschehnisse mit hinein gezogen. Was in vielen Fantasyromanen eher dafür sorgt einen bedächtigen Einstieg zu finden, der oft zu einer Art Orientierungslosigkeit führt, konnte von Pehov direkt in akute und extrem starke Spannung umgewandelt werden, so dass, einmal mit dem Buch begonnen, nur schwer eine Pause einzulegen war.
    Schon mit seinem ersten Fantasyroman "Schattenwanderer", dem ersten Teil der "Die Chroniken von Siala" konnte Pehov mich als Fan gewinnen. Ausschlaggebend ist dafür zum einen sein Schreibstil, der von hohem Niveau und dennoch flüssig zu lesen ist, immer wieder den Spannungsbogen nach oben treibt und den Leser mit unverhofften Ereignissen überraschen kann und dem ein gewisser schelmenhafter Humor innewohnt, der nicht ganz unbeteiligt daran ist solch eine Sympathie für Autor und Charaktere zu entwickeln. Die Figuren im Roman sind der zweite Teil dessen, was dieses Buch zu einem perfekten High Fantasy Roman macht. Sie strotzen vor Einfallsreichtum, sind voll von unterschiedlichsten Facetten und bis ins kleinste Detail durchdacht und herausgearbeitet.
    Hier gefällt mir besonders, dass Figuren immer mal wieder auftauchen (so auch ein alter Bekannter) und eigentlich nie dem Klischee entsprechen, das ich als Leserin ihnen zugedacht hatte. Ihre Charakterzüge sind bis in ihr tiefstes Inneres so gut durchdacht, dass man das Gefühl bekommen könnte, realen Menschen gegenüber zu stehen. Vorausgesetzt man sieht darüber hinweg, dass einige von ihnen geflügelte Wesen oder Nekromanten sind.
    Auch in dieser Chronik dreht sich der erste Band um eine Reise, die voller Abenteuer steckt. Ein Ereignis, dass in Fantasy Romanen ja doch recht gern thematisiert wird, aber bei Pehov in keinster Weise ausgelutscht oder nacherzählt wirkt. Ganz im Gegenteil konnte mich vor allem dieser Part der Geschichte besonders fesseln, da er voller Überraschungen steckte.


    FAZIT:
    "Die Chroniken von Hara 01: Wind" ist das neuste und sehr komplexe Meisterwerk des erfolgreichen russischen Fantasyautors Alexey Pehovs, das mich auf all seinen facettenreichen Ebenen begeistern konnte. Getreu seiner Einleitung "Wer Wind sät, wird Sturm ernten" bleibt mir nur zu sagen: Wer so etwas großartiges schreibt, der wird begeisterte Leser hinterlassen, die es, vor allem dank des Cliffhangers am Ende, kaum erwarten können, dass endlich Oktober und Band 2, "Blitz", im Handel erhältlich ist. Für Fans von High Fantasy ein MUSS.

    KLAPPENTEXT:
    Auf einer Baustelle in Norfolk werden menschliche Knochen entdeckt. Die Gebeine eines Kindes, wie die forensische Archäologin Ruth Galloway feststellt. Nur der Schädel fehlt. Eine rituelle Opfergabe aus römischer Zeit? Früher hat an gleicher Stelle ein Waisenhaus gestanden, aus dem vor über vierzig Jahren zwei Kinder spurlos verschwunden sind. Sind es ihre Überreste, die hier begraben liegen? Die Ermittlungen führen Ruth und DCI Nelson tief in die Vergangenheit und auf die Spur eines Mörders, der noch immer zu töten bereit ist, um sein Geheimnis zu wahren ...


    AUTORIN:
    (Quelle: rowohlt)
    Elly Griffith ist Autorin. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Brighton. Die Idee zur Figur von Ruth Galloway hatte sie, als ihr Mann seinen Job als Banker aufgab, um Archäologe zu werden. Dazu kamen die Mythen und Legenden, die ihre in Norfolk lebende Tante früher immer erzählte. "Das Knochenhaus" ist nach "Totenpfad" Elly Griffiths zweiter Krimi mit Ruth Galloway und DCI Harry Nelson. Weitere Bände sind in Vorbereitung.


    EIGENE MEINUNG:
    Schon mit ihrem ersten Krimi "Totenpfad" konnte Elly Griffith mich avon überzeugen, dass sie als Autorin großartig darin ist, kriminalistisches und authentische Geschichten aus dem Leben so zu verbinden, dass man ihren Erzählungen mit Spannung folgt.
    Wir befinden uns,wie auch schon im ersten Krimi,im Salzmoor, in dem Ruth Galloway sich in ihrem kleinen einsamen Häuschen mit ihrem Kater Flint heimisch fühlt. Noch immer ein wenig mitgenommen von vorangegangen Ereignissen geht sie jedoch mit gutem Gefühl zurück an ihre Arbeit, die forensische Archäologie. Als unter den Mauern eines christlichen Kinderheimes eine Leiche entdeckt wird, die nicht nur jung an Jahren, sondern auch kopflos ist, wird sie schneller als sie sich versieht wieder einmal in einen Fall verwickelt, der für sie ungeahnte Folgen hat ...
    Der Einstieg in den Roman ist dank der Schreibe der Autorin ganz einfach und entfaltet sich mehr und mehr als ein Sog, dem man nur schwer entkommen kann. Zunächst beginnt sie mit lapidaren Ereignissen, die sich jedoch immer mehr als ein inszeniertes Psychospiel entpuppen, bei dem ein scheinbar Unbekannter Protagonistin Ruth Galloway einzuschüchtern versucht. Während man zunächst eher mit alltäglichen Informationen aus Ruths nicht gerade konservativem Leben erfährt, bekommt man nach und nach einzelne Splitter der Polizeiarbeit vor die Füße geworfen, mit denen man zunächst eigene Vermutungen aufstellt, die aber dann von der Autorin wieder über den Haufen gestoßen werden. Wie kaum eine andere konstruiert Elly Griffith ein Netz aus Ermittlungen, Lebensgeschichte und geschichtlichen Details, das sich immer enger um die eigentliche mörderische Tat herum zieht und die Spannung damit dermaßen auf den Höhepunkt treibt, das man als Leser vor lauter Aufregung schon fast beginnt an den Fingernägeln zu kauen. Während ich anfangs noch dachte, dass ihr zweiter Roman diesmal wohl eher nur so mittel spannend wird, konnte ich ihn später kaum noch aus der Hand legen, weil sie die Informationen wirklich extrem geschickt als Häppchen platziert und immer wieder dort wechselt wo man das aufdecken eines Geheimnisses erwartet.
    Doch nicht nur die Spannung macht diesen Roman so lesenswert. Es sind vor allem die Protagonisten Ruth Galloway und DCI Nelson, die der Geschichte Leben einhauchen und den Leser immer wieder zum Tatort, - Griffith Romane - , zurückführt. Nelson, der etwas schroffe und dennoch so charakterstarke Detective, der sich mit seiner etwas chauvihaften und doch sehr fürsorglichen Art die Herzen der Leser erarbeitet und Ruth Galloway, die nicht immer vor Selbstbewusstsein strotzt und trotzdem immer eine sehr gerade Linie fährt, um ihre Ziele zu verwirklichen. Auch, wenn sie dabei mal ungekämmt und unpassend gekleidet ist. Dies mal ISt es nicht nur der Mord, der seine Geheimnisse birgt, sondern auch Ruth, die eines unter dem Herzen trägt ...


    FAZIT:
    Auch der zweite Krimi der Autorin Elly Griffith konnte mich so begeistern wie der erste Fall der forensischen Archäologin Ruth Galloway und DCI Harry Nelson. Wieder werden Polizeiarbeit, Archäologie und Privatleben der beiden Protagonisten so gekonnt miteinander verknüpft, das ich nicht nur das Gefühl hatte auf alte Bekannte zu treffen, sondern auch gern jedes Detail aus deren Leben gelesen habe. Zudem ist Elly Griffith eine Meisterin der Spannung, die weiß, wie sie die Fäden ihrer Geschichte ziehen muss, um ihre Leser in Bann zu reißen.
    Der Kriminalistische Teil der Geschichte ist zwar in sich abgeschlossen, dennoch ist es ratsam zunächst "Totenpfade" zu lesen, um auch dem Privatleben der Protagonisten folgen zu können.

    KLAPPENTEXT:


    Die Herbstferien bei Tante Lisbeth drohen für Mira die langweiligsten ihres Lebens zu werden - doch dann lernt sie im Zug die seltsame kleine Hexe Miranda kennen und ein aufregendes Abenteuer beginnt! Können sie gemeinsam verhindern, dass die schwarzen Zauberer ein wertvolles magisches Buch in die Hände bekommen und damit das Geheimnis des weißen Drachen entdecken?


    ZUR AUTORIN:
    (Quelle: ArsEdition)


    Margit Ruile wurde 1967 in Augsburg geboren und arbeitete viele Jahre als Dokumentarfilmerin, Regieassistentin und Dozentin an der Münchner Hochschule für Fersehen und Film, bevor sie sich ihren Kindheitstraum erfüllte und ihr erstes Buch schrieb. Sie wohnt mit ihrer Familie in München, liest leidenschaftlich gerne und sammelt ihre Ideen beim Spazieren gehen und Tagebuch schreiben.


    EIGENE MEINUNG:


    Willkommen in einer Geschichte voller Magie, Abenteuern und zauberhaften Wesen, die zu begeistern weiß und nicht nur Kleine, sondern auch große Leser in ihren Bann zieht.


    Als Mira die kleine Hexe Miranda kennen lernt, verändert sich ihr Leben schlagartig. Immer wieder begegnet sie Magie und Zauberei und ist so fasziniert, dass sie zum ersten Mal in ihrem Leben einen Diebstahl begeht. Sie klaut ein geheimnisvolles Zauberbuch und zieht damit ungeahnte Fäden, die nicht nur gute Dinge in Gang bringen. Und ehe sie sich versieht, steckt der kleine Bücherwurm in ganz schönen Schwierigkeiten ...


    "Mira und der weiße Drache" ist nicht nur der Beginn einer zauberhaften Trilogie, sondern auch das mehr als gelungene Debüt der deutschen Autorin Margit Ruile, die schon immer davon geträumt hat Geschichten zu schreiben. Die Idee dazu kam ihr als sie ein Bild gesehen hat auf dem feuerspeiende Reptilien aus einem aufgeschlagenen Buch kriechen. Inspiriert durch ihre Vorbilder, zu denen unter anderem Ottfried Preussler zählt, hat sie einen fantastischen Roman erschaffen, der so sehr den Sog des fantasievollen Erzählens ausstrahlt, dass er wirklich ein Buch für Leser aller Altersklassen ist, die sich gern entführen lassen in die Welt der Magie und wundersamen Wesen.


    Vor allem sprachlich wird deutlich, dass Margit Ruile schon einige Klassiker der Kinderliteratur gelesen und in sich aufgenommen hat, so flüssig und wunderbar ist der Text geschrieben. Und dennoch ist es ihr hervorragend gelungen der Geschichte ihre ganz eigene Note zu verpassen, sie in ihrem ganz eigenen Ton zu erzählen. Dabei lässt sie ihrer Fantasie zwar freien Lauf, ist aber trotzdem so authentisch, dass man nicht nur das Gefühl hat mitten drin im Geschehen zu sein, sondern sogar den dringenden Wunsch verspürt Miras Abenteuer selbst zu erleben.


    Das liegt zum einen wohl am Stil der Autorin, zum anderen aber sicher auch an den wundervollen Charakteren. Mira ist nett, sympathisch, mutig und klug und damit genau die richtige Heldin für eine Geschichte wie diese, in der noch wahre Tugenden und der Drang für das Gute einzustehen, von Wichtigkeit sind. Miranda hingegen ist genau so wie ich mir eine kleine Hexe vorstelle: forsch, witzig, leichtsinnig und ein wenig frech. Ihre Sympathie muss man sich erst erkämpfen, doch dann scheint sie ein Freund fürs Leben zu sein. Aber nicht nur die Protagonisten wie die beiden Mädels, Mirandas Großmutter Fa und Miras Tante Lisbeth sind hinreißend, sondern vor allem auch die kleinen Nebendarsteller, die zeigen wie viel Herzblut die Autorin in ihren Roman gesteckt hat, weil sie mit so viel Liebe zum Detail ausgestattet sind. Hier konnten mich vor allem der griesgrämige Zwerg und das dichtende Silbermännchen begeistern. Da eine Geschichte jedoch langweilig wäre, wenn es nur nette und heldenhafte Charaktere gäbe, kommen auch die Antipathiepersonen nicht zu kurz. Ein Aspekt, der für mich immer ganz wichtig ist, um eine Geschichte auch mit Leidenschaft verfolgen zu können.


    Nicht nur die Worte des Buches wissen zu begeistern, sondern auch die Illustrationen darin. Wundervolle Zeichnungen vom Illustrator Laurence Sartin hauchen dem Buch noch mehr Leben ein und stimmen mit dem Überein, was meine Fantasie zuvor schon in meinem Kopf entwickelt hatte. Wundervoll!!


    FAZIT:


    Margit Ruile ist ein Debüt gelungen, das wunderschön, fantasievoll und sehr spannend ist. Ich bin mehr als froh darüber, das "Mira und der weiße Drache" der Auftakt einer Trilogie ist, deren zweiter Band "Mira und die verwunschenen Kugeln" bereits erschienen ist. Auch der dritte Teil ist bereits in Arbeit und wird voraussichtlich im Herbst 2013 im Handel erhältlich sein. Eine Leseempfehlung für all jene, die selbst gern mal ein magisches Abenteuer erleben würden, die bisher aber einfach noch keiner Hexe über den Weg gelaufen sind.

    KLAPPENTEXT:
    Danny sieht einem sorglosen Sommer entgegen. Doch dann wird seine Mutter von der Polizei nach Hause gebracht: Sie hat einen kleinen Jungen angefahren, der nun im Koma liegt. Und auf einmal ist alles anders.


    AUTOR:
    John Boyne wurde 1971 in Dublin, Irland, geboren, wo er auch heute lebt. Er ist der Autor von neun Romanen, darunter "Der Junge im gestreiften Pyjama", der sich weltweit über fünf Millionen Mal verkaufte, zahlreiche internationale Buchpreise gewann (u.a. Nominierung für den British Book Award) und mit großem Erfolg verfilmt wurde. John Boynes Romane wurden in über vierzig Sprachen übersetzt.
    Bei Fischer sind von ihm auch die Romane "Der Junge im gestreiften Pyjama", "Der Schiffsjunge" und "Der Junge mit dem Herz aus Holz" lieferbar.


    EIGENE MEINUNG:
    Das Leben ist eins der härtesten und manchmal schlägt das Schicksal unerwartet und gemein zu. So auch in Dannys Leben, das nicht immer perfekt, aber ganz gut läuft, auch wenn sein Bruder Pete die Sommerferien nicht wie versprochen mit ihm verbringt. Doch als seine Mutter einen kleinen Jungen anfährt und sich selbst die ganze Schuld dafür gibt, dass er nun im Koma liegt, ist nichts mehr wie es mal war.
    Im Vordergrund dieser kurzen, sehr prägnanten und spannenden Geschichte steht die Frage der Schuld. Wer ist Schuld am Unfall des kleinen Andy? Wer daran, dass Dannys Mam nun nicht mehr so ist, wie sie mal war? Und wer daran, dass Dannys Leben nun völlig aus dem Ruder läuft? Sehr eindrücklich wird in "Zu schnell" dargestellt welche Kreise nicht nur das Schicksal, sondern auch die Frage der Schuld zieht. Wie viele Schicksale miteinander verbunden sind und wie weit diese Einfluss aufeinander nehmen.
    Für mich als Leser war klar, dass eigentlich niemand die Schuld an Andys Unfall trägt, doch mehrere Personen laden sich diese auf oder bekommen sie aufgebürdet. Doch wie soll man mit solch einer Schuld weiter leben? Ist ein normales Leben überhaupt noch möglich? Ist es dennoch nachvollziehbar, dass Dannys Mutter nun von ihrem Schuldgefühl herunter gezogen wird, dass sie für nichts mehr ein Auge hat und alles, ja sogar ihr eigenes Kind vernachlässigt? Und selbst in Andys Familie beeinflussen die Schuldzuweisungen das Leben so stark, dass Normalität kaum noch möglich ist.


    FAZIT:
    John Boyne ist es wie immer gelungen mit wenigen Worten viel zu sagen. Einen kleinen Roman zu kreieren, der viele Aussagen hat, die aber so geschrieben sind, dass der Leser Freiraum in seiner Interpretation hat. Kurz, knackig, nachdenklich und gelungen!

    KLAPPENTEXT:
    Stellen sie sich vor, Gott heißt Bob, ist ein 19-jähriger Schnösel, der ein paar Straßen weiter wohnt und den halben Tag verschläft. Vor einigen Jahrmillionen hatte er seine kreativen sechs Tage, aber seitdem hat er am Schicksal der Menschheit das Interesse verloren. Vielmehr interessiert er sich für die hübsche Lucy. Mit ihr will er zusammensein, koste es, was es wolle. Doch wenn Bob sich verliebt, versinkt die Welt im wahrsten Sinne des Wortes im Chaos.


    AUTORIN:
    (Quelle: Fischer)
    Bevor sie anfing zu schreiben, arbeitete Meg Rosoff in vielen verschiedenen Jobs, unter anderem im Verlagswesen und in der Werbung. 1989 zog sie von New York nach London, wo sie heute mit ihrem Mann und ihrer Tochter lebt. Ihre Romane wurden mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis. In Großbritannien stand sie mit "So lebe ich jetzt" lange auf der Bestsellerliste.


    ÜBERSETZERIN:
    (Quelle: Fischer)
    Brigitte Jakobeit, geboren 1955, lebt in Hamburg und übersetzt seit 1990 englischsprachige Literatur, darunter die Autobiographien von Miles Davis und Milos Forman sowie Bücher von John Boyne, Paula Fox, Audrey Niffenegger und Jonathan Safran Foer.


    EIGENE MEINUNG:
    Das Allerwichtigste, das es zu diesem Buch zu sagen gibt ist: Leute, lest dieses Buch!! Es lohnt sich, denn die Geschichte ist witzig, voller genialer Gedankengänge, fantasiereich, klug und extrem wundervoll.
    Bob, 19 Jahre alt, egoistisch, faul und selbstverliebt, ist Gott. Seinen Posten hat er beim Poker erspielt. Oder besser gesagt seine Mutter Mona, deren Leidenschaft nun einmal das Glücksspiel und der Alkohol sind. Bobs Vater ist irgendeiner von Monas verflossenen Liebschaften und es stellt sich die Frage, ob Bob vielleicht aufgrund seiner Familiengeschichte so geworden ist, wie er ist, auch, wenn Mona beteuert immer ihr Bestes gegeben zu haben.
    Lucy, die junge Schönheit, in die er sich verliebt, steht ganz im Kontrast zu dem miesepetrigen jungen Mann, der sich immer nimmt, was er haben möchte. Sie ist lustig, nett, zuvorkommend und ein wahrer Sonnenschein. "Aber Lucy hält nicht viel von Problemen und wacht jeden Morgen rundum zufrieden auf."
    Als Bob sich in Lucy verliebt gerät die Welt in ein unheilvolles Chaos, denn das Wetter ist an seine Gefühle gebunden. Das Gewitter der Gefühle, das von einem leidenschaftlichen Kuss ausgelöst werden kann, kann auf der Erde einen Sternenschauer oder Eishagel verursachen. Und da Verliebtheit nun mal arge Gefühlsschwankungen herbeiführt, sind die Meteorologen bald nicht mehr in der Lage noch irgendeine längerfristige Voraussage zu treffen. Bald ist selbst Mr. B., Bobs treuer Ratgeber, Verwalter und treue Seele in jeder Situation, ratlos. Er hat es nicht leicht mit seinem jungen Sprössling und sein einziger Wunsch ist es, dass die Welt ein glücklicher Planet wird, auf dem vor allem seine Wale ein friedliches Leben führen können. Doch wie sagt man so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt.
    "Oh.mein.Gott" ist wirklich ein ganz wundervolles Buch, das mich mit seiner ganz eigenen Erzählweise, die philosophisch und dennoch spritzig ist, zum Schmunzeln gebracht hat. Skurrile, aber auch liebenswerte Gestalten prägen diesen Roman, der etwas ganz besonderes ist. Klug und spannend mit viel Fantasie erzählt Meg Rosoff eine Geschichte über das Erwachsen werden und der Schwierigkeit, den richtigen Weg einzuschlagen bzw. Entscheidungen zu treffen, die nicht nur zum eigenen Vorteil sind.
    Dabei ist mir immer wieder aufgefallen, dass vieles eine Sache der Betrachtung ist. "Man musste nur zu schätzen wissen, was man hatte - und wissen, dass alles immer viel schlimmer sein könnte." Dabei geht es nicht nur um das bekannte sprichwörtliche halb volle / halb leere Glas, sondern auch um Dinge, die uns täglich beschäftigen. Um Ängste, Selbstwertgefühle und Leistungen. Dinge, die uns zu Menschen mit starkem Selbstbewusstsein machen können, die uns aber auch ebenso erniedrigen können. Und auch, wenn Bob das noch nicht so recht begriffen hat, sind nicht nur Götter, sondern auch kleine einsame Lebewesen es wert geachtet und geliebt zu werden.
    Obwohl einige biblische Geschichten im Buch verarbeitet werden (Meg Rosoffs "Bob-Interpretation" der Schöpfungsgeschichte hat mich köstlich amüsiert), sollten sich diejenigen, die mit religiösem Glauben nicht so viel am Hut haben, nicht abschrecken lassen, denn im Endeffekt geht es wirklich um die oben angesprochenen Dinge und nicht um Gott oder den Glauben an sich.


    FAZIT:
    "Wir leben in einem Zeitalter der Wunder" und dennoch ist es kein Wunder, das man dieses Buch, einmal gelesen, nie wieder vergessen wird. Nicht nur die Idee, Gott als jungen sprunghaften und egoistischen Schnösel darzustellen, der mit der Liebe und anderen Fragen des Daseins zu kämpfen hat, ist grandios und wirklich humorvoll, sondern auch die Umsetzung der Geschichte ist einfach klug, genial und absolut empfehlenswert!!

    KLAPPENTEXT:
    Peter Grant ist frischgebackener Police Constable, als man ihm einen unerwarteten Karrierevorschlag macht: Er soll Zauberlehrling werden, der erste in England seit fünfzig Jahren. Jetzt muss er sich mit einem Nest von Vampiren in Purley herumschlagen, einen Waffenstillstand zwischen Themsegott und Themsegöttin aushandeln, Leichen in Covent Garden ausgraben ... Alles ziemlich anstrengend. Und der Papierkram!


    AUTOR:
    Ben Aaronovitch wurde in London geboren und lebt auch heute noch dort. Wenn er gerade keine Romane oder Fernsehdrehbücher schreibt (er hat u.a. Drehbücher zu der englischen TV Kultserie "Doctor Who" verfasst), arbeitet er als Buchhändler.


    EIGENE MEINUNG:
    Peter Grant ist nun endlich fertig mit seiner Polizeiausbildung und darf den Dienst antreten. Wenn es nach ihm ginge sollte sein Posten wie folgt beschaffen sein: wichtig, extrem gut bezahlt und nicht anstrengend. Doch da es ja immer anders kommt als man denkt, wird er der Büroarbeit zugewiesen. Als er jedoch einen Geist entdeckt, wird Meister Nightingale, ein etwas in Vergessenheit geratener Mitarbeiter der Londoner Metropolitan Police auf ihn aufmerksam. Und was ihn dort so alles erwartet, damit hätte weder Peter, noch ich gerechnet...
    Man kann Ben Aaronovitch einiges vorwerfen, aber eins ist seine Geschichte sicher nicht: voraussehbar. Immer wieder geht er neue Wege, zaubert (unheimliche) Fantasiefiguren aus dem Nichts hervor und hinterlässt dabei so manche Blutspur. Manches ging schon in den Bereich Grusel, was ich eigentlich nicht so sehr gern mag.
    Besonders angetan hat es mir Peter Grant. Der Held der Geschichte, der lange Zeit eher ein Anti-Held ist, eigentlich lieber wenig bis nichts tut und so gern mal mit seiner Kollegin Lesley ins Bett steigen würde. Auch von anderen leicht bekleideten Damen kann er nicht so gut wegsehen und tritt so oft wie möglich ins Fettnäpfchen. Diese vielen Ecken und Kanten, die er hat plus dieser Sinn für Ironie, machen ihn zu einem unglaublich sympathischen Charakter, den man einfach gern bei seinen Abenteuern begleitet. Ebenso wie seinen Mentor Nightingale, der genau die richtige Portion an Verschrobenheit gepaart mit ehrfürchtiger Ausstrahlung inne hat.
    Die Ermittlungen, die dieses ungleiche Paar, das vom Geisterjägerhund Toby begleitet wird, durchführen waren mir hingegen ein wenig ein Dorn im Auge. Eigentlich ist Aaronovitchs Schreibe locker, leicht, sarkastisch und lässt sich dadurch flüssig lesen, doch an einigen Stellen konnte ich den Gedankengängen der beiden Herren Zauberer bzw. ihres Erschaffers nur wage folgen und habe oft einfach den Faden verloren. Dadurch musste ich mich mühsam durch den ein oder anderen Abschnitt durch kämpfen, was mir das Lesevergnügen leider etwas gemindert hat.


    FAZIT:
    Auch wenn die Geschichte mit einigen Ecken und Kanten eher etwas holprig ist, lassen eben diese die Protagonisten des Buches sehr sympathisch wirken. Mit jedem Schritt ins Fettnäpfchen tritt Peter auch weiter ins Herz des Lesers und deshalb ist es kein Wunder, das man nach beenden seines ersten Polizeieinsatzes unbedingt weitere Ermittlungen mit ihm an der Seite erleben möchte. Wie gut, dass "Schwarzer Mond über Soho" bereits erschienen ist.

    KLAPPENTEXT:


    Sarah ist es gewöhnt, im Schatten ihrer besten Freundin Brianna zu stehen. Brianna, die mit ihrer Schönheit und ihrem Charme alle Jungs magnetisch anzieht. Doch dann passiert etwas, das Sarah vor Brianna verheimlichen muss. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Sie ist schon lange in den Jungen verliebt, den sich Brianna gerade geangelt hat. Und gegen dieses Gefühl ist sie machtlos ...


    AUTORIN:
    (Quelle: DTV)


    Elizabeth Scott wuchs auf dem Land in Süd-Virginia auf, wo es nicht einmal ein Postamt, aber dafür jede Menge Kühe gab. Nach einem Hochschulstudium und kurzen Gastspielen in der IT-Branche, als Sekretärin und Verkäuferin, wusste sie, dass ihre wahre Berufung woanders liegt. Sie lebt heute als erfolgreiche Autorin mit ihrem Mann außerhalb von Washington D.C.


    ÜBERSETZERIN:
    (Quelle: DTV)


    Ilse Rothfuß hat Romanistik und Anglistik studiert und in verschiedenen Verlagen gearbeitet, bevor sie sich als Übersetzerin selbstständig gemacht hat. Sie übersetzt vorwiegend Reise- und Abenteuerliteratur, Sachbücher sowie Jugendbücher. Ilse Rothfuß lebt in München.


    EIGENE MEINUNG:


    "Du darfst dich nicht in den Freund deiner besten Freundin verlieben." Dies ist eins der ungeschriebenen Gesetze zwischen Freundinnen. Doch was, wenn es trotzdem passiert? Wenn du gegen deinen Willen Gefühle entwickelst gegen die du machtlos bist, die aber einen Wurm folgenschwerer Entscheidungen und Taten hinter sich her ziehen. Was ist denn überhaupt wichtiger: Freundschaft oder Liebe? Und wie sollte eine Freundschaft eigentlich beschaffen sein?


    Dies sind die Fragen die Protagonistin Sarah beschäftigen, als sie sich in Ryan, den Freund ihrer besten Freundin Brianna verliebt. Eigentlich hat sie das gar nicht, denn im Grunde war sie schon viel länger in Ryan verliebt, hat sich nur nie getraut irgendetwas zu sagen. So wie immer. Und dann waren Ryan und die beliebte Brianna plötzlich ein Paar. Was selbstverständlich ist, denn schließlich ist Brianna sehr viel hübscher als die kleine unscheinbare Sarah, für die sich niemand zu interessieren scheint. Oder etwa doch?


    Erzählt wird die Geschichte aus Sarahs Perspektive, die anfangs noch einen locker leichten Erzählton anschlägt, der sich jedoch mit Sarahs steigenden Schwierigkeiten immer mehr in Unwohlsein und Verzweiflung verändert. Durchweg bleibt er jedoch sehr charmant. Und genau das macht auch Elizabeth Scotts Roman aus: die überaus sympathische und sehr liebenswerte Protagonistin, die immer im Schatten ihrer besten Freundin Brianna steht.


    Brianna hingegen war mir eher unsympathisch. Sie gehört zu den Mädchen, die ein hohes Geltungsbedürfnis haben und dies auch auf dem Rücken anderer austragen ohne Rücksicht auf deren Gefühle. Teilweise ist ihr Verhalten nachvollziehbar, denn sie hat es nicht gerade leicht. Während Sarah ein gutes Zuhause hat und eine Familie, die zwar ein bisschen anders ist als andere, die sie aber bedingungslos liebt, sind Briannas Eltern getrennt. Ihr Vater hat kaum Zeit für sie und ihre Mutter hätte gerne, dass sie etwas anders ist. Schöner, schlanker, attraktiver. Genau dieses Verhalten scheint auch Brianna angenommen zu haben, denn sie mäkelt immer an Sarah herum, kommentiert dieses Verhalten aber damit, dass dies nur zu Sarahs Bestem sei. Damit ging sie mir etwas auf die Nerven und ich weiß auch nicht, ob dies die richtige Art der Freundschaft ist, wenn einer der Beiden immer "klein gehalten" wird.


    Alles in allem war "Love just happens" genau das richtige Buch für den gestrigen sehr heißen Sommertag, da es sich schnell und leicht liest und mit einer Liebes- und Freundschaftsgeschichte gut unterhält. Für mich war allerdings ein kleine Manko, dass viele Dinge vorhersehbar waren.


    FAZIT:
    Wer eine Geschichte mit viel Tiefgang erwartet, der sollte lieber zu Elizabeth Scotts Roman "Love you, hate you, miss you" greifen. Wer jedoch eine leichte Sommerlektüre sucht, die mit einer überaus charmanten Protagonistin und deren Gefühlschaos überzeugt, der ist bei "Love just happens" genau richtig.

    KLAPPENTEXT:
    Die Straßen von Hastinapur sind Kalus Zuhause. Der Junge arbeitet hart für ein paar Rupien und einen einfachen Schlafplatz auf dem Boden eines Tabakladens. Dennoch ist er glücklich: Wenn er Zeit mit seinen Freunden verbringt oder er sich in die schattigen Äste des großen Banyanbaumes am Fluss zurückzieht, um den Sonnenuntergang zu beobachten – und um Flöte zu spielen. Seine Melodien verzaubern die Welt und lassen ihn alles vergessen. Als sich Kalu eines Tages die Chance seines Lebens bietet, muss er Hastinapur verlassen - und damit auch seine geliebte Freundin Malti. Er verspricht, zu ihr zurückzukommen. Doch kann es eine gemeinsame Zukunft geben?


    AUTORIN:
    (Quelle: Insel)
    Manisha Jolie Amin, als Tochter indischer Eltern in Kenia geboren, emigrierte 1974 mit ihrer Familie nach Australien. Sie promovierte an der University of Technology in Sydney (UTS), ihren M.A. erlangte sie im Fach kreatives Schreiben. „Der Klang der Sehnsucht“ ist Manisha Amins erster Roman.


    EIGENE MEINUNG:
    „Bücher können dich vieles lehren, sie bringen dich an Orte, an die du sonst unmöglich gelangen könntest. Und sie machen alle Menschen gleich“, sagte der Guruji, „denn lesen kann jeder.“
    Wie wundervoll, dass in der Aussage des Guruji so viel Wahrheit steckt, denn niemals hätte ich gedacht, dass ich mich in einem Roman, der in Indien spielt so wohl fühlen kann, so viel Geborgenheit erfahre.
    Die Kultur Indiens hatte bisher eher wenig Anziehungskraft auf mich. Warum das so ist kann ich gar nicht genau sagen. Vielleicht liegt es an der bunten und äußerst klebrigen Aufmachung, die Bollywood ausstrahlt. Dennoch habe ich Manisha Amins Debütroman in die Hand genommen, denn sowohl Cover als auch Klappentext und vor allem der vielschichtige und aussagekräftige Titel haben mich auf magische Art angezogen. Zum Glück, denn ich habe keine einzige Seite des Buches, kein Wort der Autorin bereut.
    An einigen Stellen war die Geschichte nicht auf den ersten Blick verständlich, was zum einen wohl darin liegt, dass ich bisher wirklich keinen Zugang zur indischen Kultur hatte, zum anderen aber auch, weil die Geschichte so viel Tiefgang hat und man über einige Aussagen mehrmals Nachdenken und unterschiedliche Bedeutungen herausfiltern kann, was ich als sehr positiv empfinde. Die poetische Schreibe und der Stil der Geschichte, die wie ein faszinierendes indisches Märchen klingt, unterstreichen dies. Trotz aller Poesie und Weisheit, die in diesem wundervollen Roman steckt, ist „Der Klang der Sehnsucht“ keins dieser Bücher, die eine Weisheit an die andere reihen und an Handlung verlieren. Die Geschichte um den armen Kalu mit der besonderen Begabung und seine Freunde Bal und Malti ist fesselnd und weiß den Leser mit zu nehmen.
    Kalu ist ein Junge ohne Herkunft. Er schlägt sich so durch, lebt von einem Tag auf den Nächsten. Doch er hat ein besonderes Händchen für das Flötenspiel. Eines Tages wird er von dem Bruder eines bekannten Musikers entdeckt und eingeladen ihn zu seinem Bruder zu begleiten um dort in die Lehre zu gehen. Schon bald entdeckt Kalu, dass hinter dem Flötenspiel mehr steckt als einfache aneinandergereihte Töne. Es ist eine Leidenschaft, es ist das, was ein Leben bestimmen kann. „Du wirst sie in dein Leben einführen, bis sie dich verstehen und deine Gedanken in Musik verwandeln können.“
    Dazu zählen leider nicht nur gute Momente, sondern auch traurige Gefühle, die helfen Geist und Seele zu öffnen. Kalu durchlebt eine schöne Zeit, doch er und seine Freund müssen auch einige schmerzliche Erfahrungen machen.
    „Aber wie deine Erfahrungen dich verändern hängt von dir selbst ab.“


    FAZIT:
    „Der Klang der Sehnsucht“ ist atmosphärisch dicht, anrührend und wunderschön. Es ist ein Buch über Sehnsucht nach Familie, Anerkennung, Freundschaft, Identität und Musik, deren Klang immer noch lieblich und eindringlich in meinem Leserherz nachhallt.

    KLAPPENTEXT:
    Der zehnjährige Jamie hatte eine Schwester namens Rose, aber wirklich erinnern kann er sich nicht mehr an sie. Seit sie vor fünf Jahren durch einen terroristischen Anschlag in London ums Leben kam, steht ihre Asche in einer Urne auf dem Kaminsims. Und seit diesem Tag ist seine Familie nicht mehr dieselbe. Sein Vater versinkt in Trauer, trinkt, um nicht daran denken zu müssen, und vergisst dabei allzu oft, dass er noch einen Sohn hat, der lebt. Seine Mutter hat das irgendwann nicht mehr ertragen und ihn verlassen, um jetzt weit weg mit einem neuem Mann zusammenzuleben. Nur seine Schwester Jasmine kümmert sich um Jamie. Aber auch sie hat so ihre Probleme und kann die fehlende Aufmerksamkeit der Eltern nicht ersetzen. Jamie versteht nicht, warum das alles passieren musste und was er tun kann, damit alles wieder gut wird. Er trauert um seine Familie, die er verloren hat. Als er dann aber in der Schule auf Sunya trifft, ändert sich plötzlich alles ...


    AUTORIN:
    Annabel Pitcher studierte an der Uni von Oxford englische Literatur. Schon immer wollte sie Bücher schreiben, nahm aber zuerst diverse andere Jobs an, bevor sie sich entschied, die Welt zu bereisen und sich aufs Schreiben zu konzentrieren.
    „Meine Schwester lebt auf dem Kaminsims“ ist ihr erster Roman. Die Idee dazu hatte sie in einer Jugendherberge in Ecuador. Den größten Teil des Romans schrieb sie noch auf der Reise. Annabel Pitcher lebt derzeit mit ihrem Mann in Yorkshire, wo sie bereits an ihrem nächsten Buch arbeitet.


    EIGENE MEINUNG:
    Annabel Pitcher hat mit „Meine Schwester lebt auf dem Kaminsims“ ein Buch geschrieben, dass auf verschiedenen Ebenen berührt. Das traurig und schön zugleich und ganz, ganz wundervoll ist.
    Unter anderem beschäftigt sich die Autorin mit der Frage: Wie schafft man es damit weiter zu leben, dass ein Kind gestorben, ja sogar getötet wurde? Eine Antwort dazu finden wir in ihrem Roman: Fast gar nicht. Das Leben stoppt, hört auf sich zu drehen, und alles um einen herum entfernt sich immer weiter. Manche Menschen können mit so einem Schicksalsschlag umgehen, wieder andere hingegen nicht. So wie die Eltern des zehnjährigen Protagonisten Jamie. Sie versinken in ihrer Trauer, wissen nicht, wie sie die Tage ohne das geliebte, plötzlich entrissene Kind überstehen sollen und vergessen dabei, dass das Leben weiter geht.
    Jamie kann dies nicht so recht verstehen. Er war noch zu klein, hat Rose kaum gekannt und außerdem, wenn sie jetzt im Himmel ist, geht es ihr doch gut. Das mit dem Himmel ist allerdings so eine Sache. So eine Ausgedachte der Erwachsenen, mit denen sie versuchen sich was schön zu reden, denn keiner den Jamie kennt, hält die 10 Gebote alle ein. Also muss es im Himmel ganz schön einsam und folglich auch nicht schön sein.
    Eins der Gebote ist „Du sollst nicht lügen“. Und trotzdem tut Jamies Vater dies immer wieder. Besonders in Bezug auf Muslime. Er sagt: alle Muslime sind gefährlich und bauen heimlich Bomben in ihren Schlafzimmern. Bei Sunya zu Hause ist das nicht so. Zumindest hat Jamie dort keine gesehen. Dass seine einzige Freundin ausgerechnet Muslime ist macht es für ihn nicht gerade leicht. Und auch was wahre Freundschaft ist muss er erst mal richtig lernen.
    Es ist so unglaublich traurig mit an zu sehen wie einsam und verlassen nicht nur der zehnjährige Jamie ist, sondern auch die 15-jährige Jas. Die Mutter beginnt einfach ein neues Leben, fern von den Sorgen des Alten und der Vater versinkt in Selbstmitleid und dem Verlust der Tochter. Für die Sorgen und Ängste seiner lebenden Kinder ist er blind. Dabei sind die nicht nur sehr groß, sondern auch offensichtlich. Manchmal hätte ich ihn am liebsten gepackt, geschüttelt und angeschrieen, damit er aus seiner eigenen Welt der Trauer heraus kommt und bemerkt, was im Leben von Jamie und Jas passiert, die ich beide gerne einmal fest in den Arm genommen hätte, um ihnen zu sagen, dass sie nicht allein und ungeliebt sind.
    Besonders schön sind die Abschnitte, in denen die Freundschaft zwischen Jamie und Sunya beginnt. Beide sind Außenseiter, doch das muslimische Mädchen lässt sich nicht unterkriegen, schlägt zurück und zeigt allen wie stark sie wirklich ist. Kleine freundschaftliche Geschenke, sowie die geheimen Leben von Spiderman und Girl M, machen diese Abschnitte wunderschön, da sie voller Liebenswürdigkeit stecken.
    Der kindliche Blickwinkel Jamies verdeutlicht nur zu sehr, wie sehr er unter der Situation leidet, lässt den Leser aber auch an manchen Stellen schmunzeln. Man merkt, dass die Autorin das Buch mit Herzblut geschrieben hat.


    FAZIT:
    “Meine Schwester lebt auf dem Kaminsims“ ist eins der lesenswertesten Debüts des Jahres 2012. Mit Wut, Trauer, Ärger, Freude und Zuneigung führt uns der zehnjährige Jamie durch sein Leben als zehnjähriger, das wirklich kein Zucker schlecken ist und mich sehr berührt und bewegt hat. Eine Geschichte über Freundschaft, Verlust, Trauer und die Wichtigkeit der Familie, die zu Tränen rührt und die ich mir ausgesprochen gut als Verfilmung vorstellen kann. BITTE LESEN!!!

    KLAPPENTEXT:
    New Hampshire, Herbst 1949: Ein Hurrikan rast über das Land – und wirft für eine Nacht das Leben der Menschen aus seinen gewohnten Bahnen. Neun Monate später kommen in einem kleinen Krankenhaus zwei Mädchen zur Welt: Ruth Plank und Dana Dickerson. Außer dem Geburtstag scheinen die beiden nichts gemeinsam zu haben. Sowohl ihre Herkunft als auch die Mädchen selbst könnten unterschiedlicher nicht sein – und doch sind sie auf geheimnisvolle Weise miteinander verbunden. Von der Kindheit und Jugend im ländlichen Amerika bis zum wilden Studentenleben, von einer einsamen Insel in British Columbia bis in die Großstadt, von der ersten Liebe, dem ersten Sex bis zur Hochzeit, Elternschaft und Scheidung; vom Tod der Eltern bis zum Verlust der Heimat – über fünf Jahrzehnte folgt Joyce Maynard der bewegenden Geschichte zweier Leben, die schicksalhaft miteinander verknüpft sind. Bis am Ende lange gehütete Geheimnisse und vergessene Erinnerungen wieder zum Vorschein kommen und Ruth und Dana ihr wahres Schicksal zu entschlüsseln lernen.


    AUTORIN:
    Joyce Maynard war Reporterin bei der New York Times und arbeitet noch heute als freie Journalistin für verschiedene große Magazine. Ihre Kolumnen und Artikel erscheinen in zahlreichen US-Zeitschriften. Mit ihren Erinnerungen an die gemeinsame Zeit mit Schriftsteller J.D.Salinger schrieb sie einen internationalen Bestseller; zuletzt erschien ihr Roman „Der Duft des Sommers“ bei Goldmann. Die Autorin ist Mutter dreier erwachsener Kinder und lebt in Kalifornien und Lake Atitlan, Guatemala.


    EIGENE MEINUNG:
    „Das Leben einer anderen“ ist die Geschichte zweier Frauen, die trotz des Gefühls fehl am Platz zu sein, ihre Position in der Welt finden und sich zu starken Persönlichkeiten entwickeln.
    In kurzen Kapiteln erzählen Dana Dickerson und Ruth Plank, die beide am selben Tag geboren von Ruth Mutter „Geburtstagsschwestern“ genannt werden, aus ihrem Leben. Wir erfahren von ihren Ängsten aus der Kindheit, ihren Schwächen in der Jugend bis hin zu dem Zeitpunkt an dem sie endlich innere Ruhe und damit zu sich selbst finden.
    Ihr ganzes Leben ist begleitet von einem Geheimnis, das, hätten sie es schon viel früher gewusst, vielleicht dazu geführt hätte, dass alles einen anderen Lauf genommen hätte oder auch nicht, denn obwohl sie mit starken Gegenwinden und dem Gefühl oft fehl am Platz zu sein, zu kämpfen haben, entwickeln sie sich zu individuellen Persönlichkeiten mit starkem Charakter.
    Schon sehr früh war mir klar, welches Geheimnis in dieser Geschichte so gut gehütet wird und wartete ungeduldig darauf, dass es endlich aufgedeckt wird. Als es dann so weit war, war ich ein wenig enttäuscht, denn dies alles ging doch mit sehr wenig Aufregung und eher fließend über die Bühne. Ich hätte mir gewünscht es wäre ähnlich aufregend und aufwirbelnd gewesen wie der Hurrikan, der wild wirbelnd das Leben der beiden Familien beeinflusste. Vielleicht ist es aber dennoch genau so von der Autorin gewollt, um zu verdeutlichen wie fest die beiden sympathischen Protagonistinnen im Leben verankert sind.
    Ruth ist die Fünfte von fünf Mädchen und ganz anders als ihre drallen und eher häuslich orientierten Schwestern. Sie ist groß, schlank und interessiert sich für nichts so sehr wie für Malerei. Sie ist eine Künstlerin und hat damit einen anderen Blick auf die Welt, deren Lebewesen und Dinge, als ihre Familie, deren wichtigste Aufgabe ist, die besten Erdbeeren zu züchten. Einzig der hübsche Ray, den ein geheimnisvoller Charme umgibt, kann Ruths Aufmerksamkeit von der Kunst auf sich lenken. Zwischen den beiden entsteht eine Liebe voller Leidenschaft und einer gewissen Abhängigkeit, die sie in große Schwierigkeiten führt.
    Dana ist, anders als ihre Mutter Val, die verträumte Malerin, und ihr Vater George, der seinen, teils aberwitzigen, Träumen nachjagt und keinerlei Verantwortung für die Familie übernimmt, sehr bodenständig und schwört sobald es geht ab vom sprunghaften Leben der Familie Dickerson. Sie weiß schon früh, dass sie auf Frauen steht und auch sonst ganz genau was sie will: Farmerin werden. So wie Edmund Plank, der einzige Mensch, der sich je für sie interessiert hat.
    Besonders gut gefallen hat mir, dass der Roman so viel Realität beinhaltet, so „echt“ ist, dass es fast greifbar ist. Voller Authentizität und ohne Schnörkel erzählt Autorin Joyce Maynard mit ihrer klaren Schreibe eine Geschichte, die so tatsächlich passiert sein konnte. Mir fehlen ein bisschen die großen Emotionen und trotz einiger trauriger Passagen und glücklichen Momenten, konnte mich das Buch nicht bis ins Tiefste bewegen. Dennoch habe ich „Das Leben einer anderen“ gerne gelesen und das Schicksal der beiden großartigen Frauen voller Spannung verfolgt.


    FAZIT:
    „Das Leben einer anderen“ ist die schicksalhafte Geschichte zweier Frauen, die sich irgendwie fehl am Platz fühlen und es dennoch schaffen sich tief dort zu verwurzeln, wo sie es sich wünschen und das Leben zu führen, das sie erfüllt. Eine toller Roman, der aus dem Leben gegriffen eine authentische Geschichte erzählt.

    KLAPPENTEXT:


    Nikkis Erinnerung ist das Einzige, was ihr geblieben ist. Die Erinnerung an Jack, ihre große Liebe. Nach hundert Jahren, die sie ins Ewigseits verbannt war – Jahre voller Sehnsucht -, darf Nikki noch einmal zurückkehren in ihre Welt, um Abschied zu nehmen, bevor sie an der Seite des verführerischen, aber undurchschaubaren Cole endgültig in die Unterwelt eintreten muss. Doch bald schon wird Nikki klar, dass Jack sie nicht ein weiteres Mal gehen lassen wird. Und dass Liebe stärker ist als alle Macht der Welt ...



    AUTORIN:
    (Quelle: Oetinger)


    Brodi Ashton studierte Journalismus an der Universität in Utah und International Relations an der London School of Economics. Über sich, ihr aufregendes Leben als Mutter zweier Söhne und das Abenteuer Autorin zu sein berichtet sie in ihrem Blog brodiashton.blogspot.com. Mit „Ewiglich die Sehnsucht“ legt sie nun ihr Debüt als Schriftstellerin vor. Es ist der Auftakt ihrer „Ewiglich“ – Trilogie um Nikki und Jack und ihre alles überdauernde Liebe, die mit dem zweiten Band „Ewiglich die Hoffnung“ ihre Fortsetzung finden wird.


    EIGENE MEINUNG:


    „Manchmal“, er stockte und presste die Augen zu. „Manchmal ... bricht unser Herz ein wenig.“


    Nikki ist gefangen im Ewigseits. Gebunden an Cole, den sie nährt und der sie dort hin gelockt hat. Dort soll sie einzig ihm dienen und alles was sie bisher war vergessen. Doch an eins kann sie sich immer erinnern, egal wie viel Zeit vergeht und wie viele Erinnerungen verblassen: An das Gesicht ihrer großen Liebe Jack.


    Doch während Nikki in der Unterwelt weilt geht das Leben weiter und alle glauben sie ist verschollen, nimmt Drogen oder ist weggelaufen, ohne an die zu denken, die ihr Nahe stehen und die sie damit verletzt. Bis sie plötzlich wieder auftaucht. Verändert, verstört und immer noch verliebt.


    Ich gebe zu, ich hatte Vorurteile gegenüber „Ewiglich die Sehnsucht“. „Große Liebe“ und „Jahre voller Sehnsucht“ waren die Worte, die mich auf dem Klappentext eher abschreckten, sich im Nachhinein aber tief einbrannten in mein Leserherz, dass immer noch ganz berührt und bedrückt ist von der schier ausweglosen Situation in der sich Nikki und Jack befinden. Ein Paar, dass es mehr als alle anderen verdient hat zusammen sein zu können und das beweist, dass Liebe ewiglich sein kann.


    Zum Glück habe ich mich von der Rezension einer Freundin mitreißen lassen und nun bin ich sehr froh dieses emotionsstarke und unglaublich spannende Buch gelesen zu haben. In nur zwei Tagen habe ich „Ewiglich die Sehnsucht“ verschlungen. An einem Tag die ersten Hundert Seiten, die restlichen Dreihundert an einem Stück, da ich vom Sog der Geschichte so gefangen genommen wurde wie Nikki von Coles erlösendem Atemzug. Auf jeder Seite wartet eine neue Überraschung, eine List, ein Hinterhalt, eine Wahrheit, die Nikki beinahe verzweifeln lässt. Doch immer wieder findet die sympathische Protagonistin das Licht in der Dunkelheit. Ihr Licht namens Jack.
    Nikki ist das nette Mädchen von nebenan. Hübsch, zuverlässig und eher schüchtern. Ein Traum geht in Erfüllung als ihr langjähriger Freund Jack ihr endlich seine Liebe gesteht. Doch der Tod der Mutter und eine nagende Eifersucht treiben sie immer weiter in Coles Arme, der sie schließlich in die Unterwelt lockt. Von dort wieder zurück wünscht sie sich nichts sehnlicher als in ihr altes Leben zurück zu kehren. Doch das ist nicht möglich ohne wiederholt die Menschen zu verletzen, die ihr alles bedeuten, denn die Dunkelheit der Tunnel ruft nach ihr. Verzweiflung und Sehnsucht, das sind die Gefühle, die sie täglich beherrschen, die ihr das Leben schwer machen und die Autorin Brodi Ashton so stark und authentisch herausarbeitet, dass sie greifbar sind und auf den Leser übergehen.


    Trotz einiger kleiner Schwächchen in der Geschichte, hat mir das Buch unheimlich gut gefallen. An einige Stellen hatte ich das Gefühl Brodi Ashton denkt manche Gedankengänge nicht zu Ende, was manchmal etwas irritierend war, im Großen und Ganzen dieser sehnsüchtigen, leidvollen und düsteren, aber ebenso herzlichen Liebesgeschichte keinesfalls geschadet hat und so kann ich es kaum erwarten bis ich im Dezember endlich den zweiten teil der Trilogie „Ewiglich die Hoffnung“ in Händen halten werde.


    FAZIT:


    Ewiglich währt die Sehnsucht Nikkis nach ihrer großen Liebe Jack, dem Menschen, den sie mehr liebt als ihr eigenes Leben. Ewiglich währt die Sehnsucht Jacks die Nikki wieder zu finden, in die er sich einst verliebt hat. Ewiglich währt die Sehnsucht Coles nach Nikkis Trauer und Schwermut. Ewiglich währt die Erinnerung an eine wundervolle Geschichte voller Spannung und Gefühle, die ich liebend gern weiterempfehle.