Beiträge von pepperann

    KLAPPENTEXT:
    Sie nennen sich das Rudel und keiner traut dem anderen. Doch Juli ist froh, dass die abgerissenen Gestalten, die am Rand der Normalität leben, sie überhaupt aufgenommen haben. Nachdem ihr der Zugang zur Welt der Pheen verwehrt wird, hat sie keine Heimat mehr. Schlimmer noch, innerhalb der Normalität wird sie als letzte lebende Phee und gefährliche Mörderin gejagt. Verzweifelt versucht Juli, die Brücken zu ihrem früheren Leben wiederherzustellen. Doch bald muss sie erkennen, dass die Freunde von einst zu Feinden geworden sind und Verrat in der neuen Welt an der Tagesordnung ist.


    AUTORIN:
    (Quelle: Arena)
    Alina Bronsky, Jahrgang 1978, war Medizinstudentin, Werbetexterin und Redakteurin bei einer Tageszeitung, bis sie eines Tages ein Manuskript an drei Verlage schickte und auf Anhieb die Zusage bekam. Ihr Debüt »Scherbenpark« gehörte zu den meist beachteten Debüts des Jahres 2008 und wurde für diverse Preise nominiert, darunter den Deutschen Jugendliteraturpreis. Ihr zweiter Roman »Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche« stand auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis. Die Rechte an Bronskys Romanen wurden in über zehn Länder verkauft, sie erscheinen unter anderem in den USA und Italien.


    EIGENE MEINUNG:
    Whow … ich habe „Spiegelriss“ gerade beendet und bin sprachlos und irgendwie platt. Bronskys Romane schlagen immer mit solch einer Macht auf mich nieder, dass ich hinterher förmlich k.o. bin. Zum einen ist es die drückende Atmosphäre, zum anderen die Geschichte, die Handlungen, Erlebnisse und Emotionen, die so sehr zum nach- und mitdenken anhalten. Es ist eine kleine Herausforderung an den Leser, aber es ist genau der Punkt, der mich immer wieder zu Alina Bronskys Romanen greifen lässt.


    „Mit Kojote unterwegs sein, fühlt sich an, als würde man mit einem Igel kuscheln.“


    Schon nach den ersten Seiten war ich ziemlich baff. Ein divergentes Setting, eine völlig andere Atmosphäre als noch in „Spiegelkind“ haben genau das erfüllt, was ich in der Rezi zum ersten Teil der Trilogie geschrieben habe: Man weiß nicht was einen erwartet. Es ist überhaupt nicht einzuschätzen, was auf uns zu kommt, was in der Autorin vorgeht, wie sie ihre Protagonistin Juliane Rettemi nach dem Tod ihres Vaters, der nicht ihr leiblicher Vater ist, weiter leben und handeln lässt. Für mich stand die Frage nach der Suche des richtigen Vaters zunächst im Vordergrund. Sie wurde jedoch nicht direkt beantwortet, doch im Nachhinein weiß ich, dass – wie so oft im Leben – der Weg das Ziel ist.


    „Ich frage mich, ob ein Küken Schmerzen empfindet, wenn es aus dem Ei schlüpft. Einmal hatte ich schon eine Blase durchbrochen, die mich beschützt hat, und es war schmerzhaft gewesen.“


    Eigentlich gehen wir immer noch der Frage auf den Grund: wer oder was sind Pheen wirklich? Ist Juli eine Phee? Was machen Pheen? Sind sie gefährlich für die Gesellschaft oder sind sie nur „eine Erfindung des kollektiven Unbewussten“, damit es ein Feindbild gibt, dem alles Schlechte zugeschoben werden kann und gegen das gekämpft werden darf? Die Kluft zwischen Normalen, Pheen und Freaks wird dadurch immer größer. Ein Verständnis, ein Verstehen wollen, ist nicht in Sicht. Ängste steigen ins Unermessliche, eine Krisensituation untermauert von Vorurteilen und Gewalt ist kaum abzuwenden. Und es bleibt weiterhin die Frage: Wer ist denn nun gut und wer böse? Wem kann Juli vertrauen? Kann sie sich selbst überhaupt noch trauen?


    „War ich besonders dumm, besonders blind, dass ich keine Ahnung hatte, in welcher Welt ich lebe.“


    Ich frage mich immer wie der „Spiegel“ in den Titel passt. Zum einen ist die Welt, die Gesellschaft, in der Juli lebt sicher ein Spiegel unserer eigenen, zum anderen ist es manchmal ganz gut einen Spiegel vorgehalten zu bekommen, um auf den Boden der Tatsachen zurück kehren zu können. Doch ist es nicht oft auch so, dass man im Spiegel auch gerne mal das sieht, was man sehen möchte?


    FAZIT:
    „Spiegelriss“ ist kein typischer zweiter Teil, in dem erklärt und beschrieben wird, Geheimnisse aufgedeckt, aber auch neue ausgegraben werden. „Spiegelriss“ ist spannungsgeladen, schnell, bedrückend, schockierend und stellenweise brutal. Je mehr der Leser mitdenkt, umso mehr gelingt es ihm in Julis Welt einzutauchen. Ein flaches weg lesen des Romans ist nicht möglich und ich habe auch hier das Gefühl, dass ich das Buch beim zweiten Mal lesen / hören noch besser verstehen kann, als beim ersten Mal. Auch wenn sich viele Gedanken in den Vordergrund drängen bleibt es nicht aus große Emotionen zu fühlen. Emotionen, die mir tief unter die Haut gingen und dort die Härchen aufstellten aufgrund erschütternder Ereignisse und Geheimnisse. Alina Bronsky konnte mich wieder einmal mit ihrer literarischen Qualität begeistern, berühren und in ihren Bann ziehen. Tief bewegt und bedrückt bleibe ich zurück und wünsche mir nichts so sehr, wie den dritten Band in Händen halten zu können, von dem ich auch wieder behaupten kann: ich habe Null Ahnung, was darin wohl passieren wird ...

    KLAPPENTEXT:
    Die erste Liebe vergisst man nicht. Niemand weiß das besser als Emely. Nach sieben Jahren trifft sie wieder auf Elyas, den Mann mit den leuchtend türkisgrünen Augen. Der Bruder ihrer besten Freundin hat ihr Leben schon einmal komplett durcheinander gebracht, und die Verletzung sitzt immer noch tief. Emely hasst ihn, aus tiefstem Herzen. Viel lieber lenkt sie ihre Aufmerksamkeit auf den anonymen E-Mail-Schreiber Luca, der mit seinen sensiblen und romantischen Nachrichten ihr Herz berührt. Aber kann man sich wirklich in einen Unbekannten verlieben?


    AUTORIN:
    (Quelle: Rowohlt)
    Carina Bartsch wurde 1985 im fränkischen Erlangen geboren und lebt in einem kleinen Dorf in der Nähe ihrer Geburtsstadt. Sie brach die Realschule, dann die Wirtschaftsschule und eine Lehre ab. Erst nach diversen Kleinjobs fand sie mit Anfang zwanzig ihre wahre Bestimmung: das Schreiben. Mit ersten Kurzgeschichten gewann sie mehrere Schreibwettbewerbe. Dann wagte sie sich 2011 an ihr Romandebüt, «Kirschroter Sommer», mit dem sie zur erfolgreichsten deutschen Liebesromanautorin im Netz wurde. Auch der Nachfolgeband «Türkisgrüner Winter» avancierte zum E-Book-Bestseller.


    EIGENE MEINUNG:
    „Kirschroter Sommer“ war für mich ein Lesemuss, denn einige befreundete Blogger haben so begeistert davon erzählt. Obwohl ich nicht der größte Fan von Liebesgeschichten bin, habe ich mich sehr gefreut, als ich das Buch, das nicht nur inhaltlich eine schöne Geschichte verspricht, sondern auch optisch einiges hermacht, in Händen hielt. Und ich bin nicht enttäuscht worden. „Kirschroter Sommer“ ist ein Roman, den ich gern gelesen habe und auch sein Nachfolger „Türkisgrüner Winter“ ist bereits bei mir eingezogen und wird in nächster Zeit verschlungen werden.


    Verschlungen ist eigentlich genau der richtige Ausdruck, denn die etwa 500 Seiten Liebesroman flutschen einem nur so durch die Finger. Ehe man sich versieht hat man wieder einmal hundert Seiten weggelesen. Schaut man ganz genau hin, dann gibt es die ein oder andere kleine Länge, die aber, dank der flüssigen und ausgereiften Schreibe der Autorin, die sich ihr Debütanten Dasein überhaupt nicht anmerken lässt, leicht zu überlesen ist.


    In einer lockeren Sprache, die für ein jugendliches Zielpublikum angemessen und nicht aufgesetzt wirkt, aber auch Leser begeistern kann, die diesem Alter bereits entwachsen sind, nimmt Carina Bartsch ihr Publikum mit in eine Geschichte voller Spaß, Spannung und Verliebtheit. Die Dialoge zwischen Elyas und Emely sind witzig, spritzig und haben mich immer wieder erheitert. Obwohl es sich fast 500 Seiten lang um dieses Geplänkel, diesem Spiel, in dem sie sich immer wieder anziehen und wegstoßen wie zwei Magnete, dreht, war mir während des Lesens nie langweilig.


    Dies liegt sicherlich auch an den Protagonisten des Romans, die mir sofort ans Herz gewachsen sind. Erst zum Ende hin geht mir Emely ein bisschen auf die Nerven, aber es ist nicht so gravierend, dass ich mich nicht auf ein weiteres Treffen mit ihr freuen würde. Elyas hingegen hat meine ganze Aufmerksamkeit bekommen, denn auch ich bin seinen türkisgrünen Augen, seinem Charme und vor allem seinem Witz verfallen.


    Die Spannung zwischen den beiden ist deutlich spürbar, ja fast sichtbar. Autorin Carina Bartsch weiß nicht nur sich passend auszudrücken und bildlich zu schreiben, es gelingt ihr außerdem Gefühle greif- und fühlbar darzustellen.


    FAZIT:
    „Kirschroter Sommer“ ist eine authentische Liebesgeschichte zwischen zwei sehr sympathischen Charakteren. Das Buch zu lesen ist wie ein Treffen mit Freunden, bei dem man lacht, mitfühlt und füreinander da ist. Es macht sehr viel Spaß den Roman zu lesen und man bekommt ein kleines bisschen Lust sich ebenfalls zu verlieben ...

    KLAPPENTEXT:
    Manche Wunden kann man nicht in Worte fassen. Doch das Leben kann sie heilen …
    Nach einem Schicksalsschlag reist Abigail Harker auf eine einsam gelegene Insel, um dort einen alten Leuchtturm zu hüten. Sie will mit ihrer Trauer allein sein – aber ihr neues Heim entpuppt sich als renovierungsbedürftig und fordert ihren tatkräftigen Einsatz. Die schrulligen Inselbewohner sind dabei zunächst keine Hilfe. Doch ausgerechnet dank ihnen fasst Abigail langsam neuen Lebensmut – und lernt, dass auch die tiefsten Wunden heilen. Selbst wenn es keine Worte gibt, um sie zu beschreiben …


    AUTORIN:
    (Quelle: blanvalet)
    Ellen Block studierte Kunstwissenschaft und kreatives Schreiben. Bisher hat sie eine Kurzgeschichtensammlung und vier Romane veröffentlicht. Die geheime Sprache der Liebe ist ihr erster Roman, der in deutscher Sprache erscheint. Ellen Block lebt in Los Angeles.


    EIGENE MEINUNG:


    „Niemals war ein Wort, aus dem sie sich nichts machte. Nicht wegen der Unendlichkeit, die es beinhaltete, oder weil es so verbissen nachtragend klang, sondern weil es per Definition, unwahrscheinlich war. Unwahrscheinlichkeit irritierte sie.“


    Lexikografin Abigail flieht. Sie flieht aus ihrem Zuhause, das es nicht mehr gibt. Das abgebrannt ist, vom Feuer verschlungen und mit ihm ihr geliebter Mann und der kleine Sohn. Zwischen Schutt und Asche ist nichts mehr übrig geblieben, außer den Erinnerungen in Abbys Kopf und tiefen, schmerzhaften Wunden. Sie läuft weg, vor den schrecklichen Gedanken, die immer wieder ihren Kopf beherrschen, und landet auf der kleinen Insel Chaple Isle, dort wo ihr Mann als Kind oft Urlaub gemacht und so wundervolle Erinnerungen mit verbunden hat. Ein Ort, den sie immer mal gemeinsam besuchen wollten und der nun mit all seiner Anonymität so gut zu Abbys Einsamkeit passt.


    Dachte Abigail Harker zumindest, doch da hat sie ihre Rechnung ohne die Bewohner von Chaple Isle gemacht. Schrullig, teils verschroben und neugierig, stellt man dort die Uhren einfach so wie man sie gerade braucht. Nichts für die ruhige Abby, die sich zwischen Gewohnheiten und Regelmäßigkeiten sicher fühlt, die bei Aufregung lateinische Verben dekliniert, um wieder zur Ruhe zu finden. Als neue Leuchtturmwärterin von Chaple Isle, wohnhaft im Cottage des Leuchtturms, besser auch als Bruchbude bekannt, steht sie im Fokus der Bewohner. Doch schnell schließt sie die ein oder andere, wenn auch etwas außergewöhnliche Freundschaft. Und sogar ihr hauseigener Geist scheint sie so langsam zu mögen …


    „Die geheime Sprache der Liebe“ ist ein sehr schönes Büchlein, das mir sehr viel Freude bereitet hat und mich immer wieder überraschen konnte. Etwas irreführend finde ich den Namen des Romans, der gemeinsam mit dem romantisch angehauchten Cover, eine Liebesgeschichte verspricht und mir schon etwas Angst gemacht hat, ich könnte auf allzu viel schnulziges treffen. Dies ist jedoch so ganz und gar nicht der Fall. Die Liebe, die im Buch eine Rolle spielt ist die der Bewohner zu ihrer kleinen Insel, die einfach etwas besonderes ist.


    Und wie es sich für so einen abgeschiedenen Ort gehört gibt es dort die seltsamsten, aber liebenswerte Menschen. Ich weiß gar nicht, wen der Bewohner ich am liebsten mag. Ob es der humorvolle Merle Braithwaite ist, der für mich immer wie ein alter Seebär klingt, der Kindskopf Denny oder Bert, der einstmals bei der NASA gearbeitet hat und nun für Ruhe und Ordnung im Waschsalon aka mit Waschmaschinen und Trocknern voll gestellte Garage, für Ordnung sorgt. Jeder der Inselbewohner hat so sein kleines Geheimnis, doch das bewahrt man gern, denn auf Chaple Isle gilt, eine Gefälligkeit gegen Gefälligkeit zu tauschen.
    Die Schreibe von Ellen Block liest sich wunderschön, ist dem Flair der Insel angepasst und mit der Liebe zum geschriebenen Wort mit viel Wärme ausgestattet. Ich hoffe, dass noch weitere Bücher der Autorin ins Deutsche übersetzt werden.


    FAZIT:
    „Die geheime Sprache der Liebe“ oder besser gesagt „The language of sand“ ist eine liebenswerte Geschichte über eine kleine Insel und seine etwas anderen Bewohner. Es ist ein Roman über Geheimnisse, das Leben, Familie und Verletzungen, die tiefe Wunden schlagen und Narben hinterlassen. Ein überraschendes, sehr charmantes Ende rundet den Roman mit dem tollen Inselflair zu einer wärmenden Geschichte voller Überraschungen und Spannung, für sehr nette Lesestunden, ab.

    KLAPPENTEXT:


    China im 19. Jahrhundert: Lilie und Schneerose wachsen in einer Welt auf, in der Mädchen als Last gelten und in der mit dem Binden der Füße auch ihr Herz gefesselt werden soll. Mit siebzehn Jahren werden beide verheiratet. Dank der Geheimschrift Nushu, die nur Frauen vorbehalten ist, gelingt es den Freundinnen, in Kontakt zu bleiben. Zu besonderen Anlässen schreiben sich die beiden Mädchen sogar Gedichte in Nushu auf einen Seidenfächer, der immer zwischen ihnen hin und her wandert. Doch die Sehnsucht nach Liebe, Glück und Freiheit kann ihnen niemand nehmen ...


    AUTORIN:
    (Quelle: Blanvalet)
    Lisa See, geboren in Paris, aufgewachsen in Los Angeles in Chinatown, entstammt einer chinesisch-amerikanischen Familie. Sie arbeitete dreizehn Jahre lang als Journalistin. Ihr erstes Buch »On Gold Mountain« (dt. »Auf dem Goldenen Berge«, 1997) war ein internationaler Bestseller und erhielt 1995 die »Notable Book«-Auszeichnung der New York Times. Als Kuratorin betreut sie mehrere große Ausstellungen, die sich mit interkulturellen Beziehungen zwischen Amerika und China beschäftigen. Im Jahr 2001 wurde sie von der Organisation Chinesisch-Amerikanischer Frauen als »National Woman of the Year« ausgezeichnet; im Herbst 2003 erhielt sie den »Chinese American Museum´s History Makers Award«. Vor vier Jahren hat sie mit ihrem Roman »Der Seidenfächer« einen Weltbestseller geschrieben. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in Los Angeles.


    EIGENE MEINUNG:


    „Ich bin, was sie in unserem Dorf `eine, die noch nicht gestorben ist´ nennen – eine Witwe von achtzig Jahren. Ohne meinen Mann gehen die Tage langsamer vorüber. An den besonderen Speisen, die Päonie und die anderen zubereiten, liegt mir nichts mehr. Auf die vielen glücklichen Ereignisse unter unserem Dach freue ich mich nicht mehr. Mich interessiert allein die Vergangenheit. Nach all dieser Zeit kann ich nun endlich all das aussprechen, was ich früher nicht sagen durfte – als ich noch abhängig von meiner eigenen Familie war oder mich darauf verlassen musste, dass mich die Familie meines Mannes ernährte. Ich habe ein ganzes Leben zu erzählen; zu verlieren habe ich nichts mehr, und es gibt nur noch wenige, die sich daran stoßen könnten.“


    Dieser Abschnitt, der der erste im Buch ist und aus Lilies derzeitigem Leben stammt, ist bezeichnend für all das was ihr während ihres Lebens, aus dem sie in den weiteren Kapiteln des Romans erzählt, widerfährt. Es spiegelt die Hilflosigkeit der Frauen zur damaligen Zeit, ihre „Nutzung“ und ihre Abhängigkeit von ihrer Familie, der Familie in die sie verheiratet wird, von Schicksalen und Gottesgefügen.


    Lilie ist noch ein Kind, gerade sechs Jahr alt, als zuerst ein Wahrsager und dann eine Heiratsvermittlerin ins Haus kommen, um über ihr weiteres Leben zu bestimmen. Sie soll wie alle jungen Mädchen in China die Füße gebunden bekommen, damit sie den damals herrschenden Schönheitsidealen entspricht und die Chance bekommt mit einem wohlhabenden und angesehenen Mann verheiratet zu werden. Obwohl eins von zehn Mädchen beim Prozess des „Füße bindens“, bei dem unter anderem der Knochen gebrochen wird, stirbt, hält man an dieser Tradition fest. Auch Lilie lässt dies über sich ergehen und es passiert das, was man für sie vorhergesehen hatte: sie findet einen wohlhabenden Mann, gebiert ihm Söhne und steigt im Ansehen der Gesellschaft. Doch welchen Preis muss sie dafür zahlen? Schmerzen, Kummer und Ärger beherrschen ihren Alltag, doch zum Glück hat sie Schneerose, ein Mädchen, mit dem sie eine innige Freundschaft, die schon fast einem Liebesverhältnis gleicht, führt. Auf einem Seidenfächer schicken sie sich Briefe, Liebesbekundungen und Worte die ihnen helfen durch zu halten. Geschrieben in Nushu, der Schrift, die nur Frauen lesen können.


    Lisa See schreibt sehr authentisch, aber auch sehr eindringlich, eine Geschichte, wie sie im China des 19. Jahrhunderts sicher Alltag war. Nicht immer hatten die Mädchen so viel Glück im Unglück wie Lilie. Sie hat trotz aller Qualen und der Tatsache, dass sie immer gehorchen muss und keinen wirklich eigenen Willen hat, wenigstens ausreichend essen und eine Freundin, die ihr immer den Rücken stärkt, doch dann stößt Lilie ausgerechnet diese Freundin vor den Kopf …


    Es ist erschreckend und schockierend was im damaligen China Gang und Gäbe war und wo die Tradition hinführte. Zu Qual, Leid und Unterdrückung. Schon gleich zu Anfang erfährt man wie wenig ein Mädchen in der Familie bedeutet. Es ist ein weiteres Maul, das gestopft werden muss. Einzige Möglichkeit Anerkennung zu bekommen besteht darin einen Mann zu heiraten, der wohlhabend ist. Es hat mich regelrecht erschüttert wie kalt die eigene Mutter zur kleinen Lilie war und durch welche Qualen sie ihre Tochter hat gehen lassen. Qualen, die sie am eigenen Leib erfahren hat.


    Die geschichtlichen Aspekte werden im Roman sehr gut dargestellt. Man lernt einiges über chinesische Tradition, Religion und das Leben dort in früheren Zeiten. Ich selbst habe China immer irgendwie mit etwas mystischem verbunden, doch das hat Lisa See mir genommen und für Klarheit gesorgt.


    Zu Lilie und Schneerose bekommt man sehr leicht einen Zugang und trotz der kühlen Atmosphäre der Umgebung, in der die beiden aufwachsen, ist ihr inniges, warmes Verhältnis für den Leser deutlich spürbar. Die Schreibe der Autorin ist sehr schön, lässt sich jedoch nicht so ganz leicht lesen, da ihre Sätze so voller Erlebnisse stecken und doch sehr poetisch angehaucht sind.


    FAZIT:
    „Der Seidenfächer“ ist ein Roman über Freundschaft im China des 19. Jahrhunderts. Schockierend, fesselnd und bewegend erzählt Lisa See die Geschichte zweier Frauen, die wie viele Frauen ihrer Zeit, den Fesseln von Tradition und Unterdrückung ausgeliefert waren, und genau dort etwas sehr wertvolles gefunden haben. Interessant, spannend und bewegend.

    KLAPPENTEXT:
    Im Moment findet Mary alles gar nicht leicht: Ihre liebe, witzige, wunderbare Großmutter Emer liegt im Sterben. Deshalb hat Mary überhaupt keinen Nerv, sich mit der altmodisch wirkenden Fremden zu unterhalten, die sie eines Tages einfach so anspricht. Doch schnell stellt sich heraus, dass diese Tansey niemand Geringeres als die Mutter von Emer ist – also Marys seit langem tote Urgroßmutter. Als Geist ist sie gekommen, um zusammen mit ihrer sterbenden Tochter sowie Mary und deren Mutter Scarlett ein letztes großes Abenteuer zu erleben. Gesagt – getan! Mit Scarlett am Steuer begeben sich die vier Frauen aus vier Generationen auf eine unvergessliche, letzte gemeinsame Reise in die Nacht ...


    AUTOR:
    (Quelle: cbj)
    Roddy Doyle, 1958 in Dublin geboren, ist einer der bekanntesten Vertreter der neueren irischen Literatur. Für seinen Roman „Paddy Clarke Ha Ha Ha“ erhielt er den renommierten Booker Prize, sein Jugendroman „Wildnis“ wurde mit dem Luchs des Monats sowie dem Irish Book Award ausgezeichnet und stand auf der Focus-Liste der „Besten 7 Bücher für junge Leser“. Roddy Doyle lebt mit seiner Frau und drei Kindern in Dublin.


    EIGENE MEINUNG:
    „Ich bin ein Geist. Das klingt ein bisschen albern, aber ich bin der Geist deiner Urgroßmutter.“


    Mary ist überrascht, als sie auf dem Heimweg von einer fremden, etwas seltsam aussehenden Frau angesprochen wird. Ob das wohl die neue Nachbarin ist? Wie auch immer, denn normalerweise darf sie nicht mit Fremden reden, obwohl ihre Mutter auch mit ihrem Vater geredet hat, bevor sie sich verliebten und da war er auch ein Fremder. Die Frau, die eigentlich jünger wirkt als Marys Mutter Scarlet, aber ein älteres Kleid anhat, macht auf jeden Fall einen netten Eindruck. Und dann sagt sie etwas, das Mary aufhorchen lässt: „Sag deiner Großmutter, dass alles ganz großartig wird.“


    „Mary, Tansey und die Reise durch die Nacht“ ist ein ganz wundervoller Roman. Es ist ein Herzensbuch, eines dieser Bücher, die man sofort ins Herz schließt und nie mehr los lässt. Es ist ein wenig traurig, aber vor allem wunderschön. Es strahlt diese besondere Wärme aus, wie sie bei Büchern nur selten vorkommt.


    „Spür das, Emer. Du bist lebendig. Emer lag da. Ich bin lebendig. Ich bin die schlaksige Emer. Ich bin die große, gertenschlanke Emer. Inzwischen bin ich ein paar Zentimeter kürzer, aber ich bin lebendig.“


    Und diese Lebendigkeit ist bis in jede Faser spürbar, denn Roddy Doyle zeichnet Charaktere, die nur so vor Lebensfunken sprühen (selbst Tanseys Geist) und dies bis in die kleinste Haarspitze ausstrahlen, auch, wenn das Leben nicht immer leicht ist und es den ein oder anderen Rückschlag gibt. Unterstrichen wird dies durch Roddy Doyles Schreibe, die den Leser immer wieder zum schmunzeln bringt. Vor allem Marys kindliche Betrachtungsweise der Dinge, voller Neugier, aber auch Ehrlichkeit, ist einfach nur toll.


    „Scarlett wusste nicht, was genau er damit meinte, aber sie vermutete, dass es etwas mit den Maschinendingern zu tun hatte, die über die Milchdinger der Kühe gestülpt wurden und so die Tiere für ihn melkten, während er, an die Wand gelehnt, Zeit für ein Schwätzchen hatte.“


    „Mary, Tansey und die Reise durch die Nacht“ ist ein ganz besonderes Portrait von Frauen, die über vier Generationen hinweg eine innige Beziehung zueinander haben, aber auch geprägt sind von Verlust und Aufgaben, die es zu bewältigen gilt. Dies zieht sich wie ein roter Faden durch das Leben der Frauen, die während ihrer Kindheit dazu neigten ein wenig Vorlaut zu sein. Indem der Autor immer mal wieder in die Vergangenheit wechselt und sowohl Tansey, als auch ihre Tochter Emer, ihre Enkelin Scarlett und ihre Urenkelin Mary erzählen lässt, stellt er auf wunderschöne Art und Weise dar, wie sehr sich die Frauen ähneln, wie eng sie miteinander verbunden sind und wie dennoch jede ihren eigenen Weg geht, um zu einer individuellen Persönlichkeit zu werden.


    „`Jep´, sagte Mary. `Und ob das merkwürdig ist. Das ist überhaupt nicht vorlaut gemeint.´ `Nur weil du behauptest, nicht vorlaut zu sein, stimmt es noch lange nicht´, sagte Scarlett.“


    FAZIT:
    „Mary, Tansey und die Reise durch die Nacht“ ist ein ganz wundervolles Buch, das ich nur jedem ans Herz legen kann. Voller Wärme und Witz hat mich der Autor mit seinen facettenreichen, unglaublich liebenswerten und einfach wundervollen Protagonistinnen sehr gerührt. Ein Buch, das ich für immer in liebevoller Erinnerung halten werde.

    KLAPPENTEXT:


    Elysia ist eine Beta, ein geklonter Teenager, und sie lebt als Dienerin der Menschen auf der paradiesischen Insel Demesne. Ihr einziges Ziel ist es, ihren »Eltern« zu gefallen – bis sie entdeckt, dass nichts so ist, wie es zu sein scheint. Die heile Welt auf der Insel wird von Klonen gestört, die Gefühle und eine eigene Meinung haben, sogenannten defekten Klonen. Und dann entdeckt Elysia, dass auch sie Gefühle hat. Sie verliebt sich und hat Erinnerungen an ihre First, den Menschen, von dem sie geklont wurde und der längst tot sein muss. Ist sie selbst defekt? Dies würde ihren Tod bedeuten, doch Elysia ist bereit zu kämpfen, für ihre Freiheit und für ihre Liebe zu dem geheimnisvollen Tahir ...


    AUTORIN:
    (Quelle: cbt)


    Rachel Cohn ist seit Jahren eine renommierte Autorin für Jugendbücher und hat bereits zahlreiche erfolgreiche Romane veröffentlicht. Unter anderem schrieb sie gemeinsam mit David Levithan „Nick & Norah – Soundtrack einer Nacht“ (nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis). Sie hat keine Hobbies, es sei denn, man zählt die Suche nach dem perfekten Cappuccino darunter. Und sie verbringt viel Zeit damit, ihre Musiksammlung und ihre Bücher zu sortieren, oder mit ihren beiden Katzen Bunk und McNulty herumzuhängen.


    EIGENE MEINUNG:


    Whow!! Da ist es nun also endlich. Mein erstes Highlight des Jahres 2013. So unglaublich neu, anders und spannend. Ich sag es jedoch von vornherein. Auch hier gibt es einen dicken Kritikpunkt: Das Buch endet. Und ich habe es die ganze Zeit gewusst. Ich habe die ganze Zeit gewusst, dass es so enden wird, dass ich vor Verzweiflung am liebsten laut schreien würde, weil noch kein Folgeband da ist, denn ich will, ich will, ich will jetzt unbedingt weiter lesen!!!


    Auf Demesne, der Insel der Reichen und Schönen, leben Menschen, die so privilegiert sind, dass sie sogar bessere, angereicherte und super weiche Luft zum Atmen bekommen. Natürlich brauchen diese Menschen Bedienstete und Unterhalter. Dafür haben sie ihre Klone. Menschliche Wesen, die nach dem Tod wieder hergestellt werden. Unter anderem Namen, optimiert durch einen perfekt programmierten Chip und ohne Seele. Denn das macht sie gefügig und hilft sie zu kontrollieren.


    Auch Elysia ist so ein Klon. Eine Beta, eine noch nicht perfekt ausgereifte Version eines Klons. So zu sagen noch in der Testphase. Das neuste Modell: Teenagerklone. Selbstverständlich alle noch nicht perfekt in der Ausführung, aber um einiges bessere als die „echten“ Jugendlichen. Ganz ohne Launen und all die anderen schrecklichen Dinge, die in der Pubertät geschehen. Natürlich sind die Teenagerklone auch da noch nicht zu hundert Prozent ausgearbeitet, deswegen zerstören sie sich von selbst, wenn der Übergang von der Adoleszenz ins Erwachsenenalter eintritt und damit die Zeit beginnt, in der Jugendliche normalerweise unausstehlich werden.


    " `Sie ist ein Teenager. Sie wird sich verwandeln und zum Monster werden.´ Ich checke, was das bedeuten könnte und erfahre, dass damit die Phase gemeint ist, in der es durch den rasant ansteigenden Hormonspiegel bei Jugendlichen manchmal dazu kommen kann, dass sie sich wild und unverschämt verhalten, sodass die Erwachsenen in ihrer Umgebung sie dann gern als Monster oder als verrückt bezeichnen. Allgemein gelte dieses Verhalten bei Teenagern jedoch durchaus ihrem Alter gemäß."


    Besser ist es also sein Herz nicht an so einen Klon zu hängen. Doch was passiert, wenn sich herausstellt, dass dieser selbst eins hat. Ein Herz, eine Seele, Gefühle und vor allem einen eigenen Willen … ??


    Ich weiß gar nicht, wo ich mit meiner Begeisterung beginnen soll. Rachel Cohn hat eine Dystopie entworfen, die sich – was ich schon kaum noch für möglich gehalten hatte – zweifelsohne von anderen unterscheidet. Nicht der Gedanke, dass Menschen mit Hilfe modernster Wissenschaft wieder zum Leben erweckt werden, nicht der der Kontrolle über andere und auch nicht der einer egozentrischen überaus geld- und machtgierigen Gesellschaft. Es ist einfach die Art, wie die Geschichte erzählt wird, die Schreibe der Autorin, die für eine Dystopie unglaublich locker und leicht ist, mit einer Tendenz ins Humorvolle und dennoch überaus kritisch. Aber es sind auch die Handlungen, die immer wieder unverhofft auf den Leser niedergehen, ihn überraschen und völlig sprachlos machen, mit denen die Autorin mich so sehr fesseln, ja regelrecht plätten konnte. Zum Ende hin überschlagen sich die unvorhergesehenen Ereignisse regelrecht.


    Rachel Cohn kreiert eine Gesellschaft, die der unseren gar nicht so unähnlich ist. Der Drang nach Spaß und Konsum in einem Zeitalter, in dem so vieles möglich ist, es aber dennoch Grenzen gibt, in dem der Druck von außen, Leistung zu bringen, immer mehr zu können, immer besser zu sein, immer maßgeblicher wird. Lebensvorstellungen können verglichen werden mit der Modedroge Raxia, die im Buch einen hohen Stellenwert einnimmt. Der Rausch ist es, den sich alle herbeisehnen. Der Rausch, in dem alles noch besser ist. In dem man sich besser fühlt und der einem Stärke gibt und Kraft, der einen aber auch alles vergessen lässt. Es ist wie es ist: sie haben alles und sind dennoch unzufrieden, gelangweilt, wollen immer mehr.


    Gerade diese Kritikpunkte hebt die Autorin unglaublich gut hervor. Sie stellt vieles überzogen und oftmals mit einem leicht sarkastischen Tonfall dar, so dass es dem Leser ins Auge sticht und der Blick besonders kritisch darauf gerichtet ist, wie albern viele der Wünsche der Demsner sind, die sicher auch sinnbildlich für Eigenschaften unserer Gesellschaft stehen.


    FAZIT:
    Rachel Cohn ist mit „Beta“ ein unglaublicher Auftakt einer Reihe gelungen, die vielversprechend klingt und mit viel Potential beginnt. Rasant, kritisch und voller überraschender Handlungen, schreibt die Autorin eine Dystopie, die sich aus der breiten Masse abhebt und mich mehr als begeistern konnte. Auch wenn die Idee von Freiheitskampf und Unterdrückung nicht neu ist, wurde sie so noch nie umgesetzt. Perfektioniert wird der Roman durch die lockere Schreibe der Autorin, die sich flüssig lesen lässt und einer gut portionierten Einheit Liebe. Ein Pageturner, den man dringend lesen sollte und sicher nicht so schnell wieder vergisst.

    KLAPPENTEXT:
    Wenn die Welt verloren ist, zählst nur noch du.
    Eine Welt, die alle Hoffnung verloren hat. Eine junge Frau, die ihr ungeborenes Kind beschützen muss. Ein uraltes Geheimnis, das für uns alle zur tödlichen Gefahr wird … Dies ist die Legende vom Ende unserer Welt – und unserer Zukunft danach. Fesselnd erzählt in Vor- und Rückblenden, wurde »White Horse« über Nacht zum Bestseller.
    Die junge Zoe entdeckt in ihrer Wohnung ein merkwürdiges Glasgefäß, dessen Herkunft sie sich nicht erklären kann. Es enthält ein furchtbares Geheimnis. Denn als Zoe den Behälter öffnet, breitet sich eine geheimnisvolle Seuche aus, »White Horse«. Unzählige Menschen sterben, das Ende aller Zeiten scheint gekommen. Zoe verliert nicht nur ihre Familie, sondern auch ihren geliebten Nick, der verschwunden ist. Und sie stellt fest, dass sie von ihm schwanger ist. Auf sich allein gestellt, zählen für Zoe bald nur noch zwei Dinge – wird sie Nick wiederfinden, um das Geheimnis von »White Horse« zu lüften? Und wie kann sie ihr ungeborenes Kind in einer Welt beschützen, die dem Tod geweiht ist?


    AUTORIN:
    (Quelle: Piper)


    Alex Adams wurde in Auckland , Neuseeland, geboren und lebte in Australien und Griechenland, bevor sie nach Portland, Oregon, auswanderte. „White Horse“ ist ihr erster Roman.


    EIGENE MEINUNG:


    „Die Welt, die du kanntest, die wir alle kannten, gibt es nicht mehr. Die Menschheit ist größtenteils tot, und alles was übrig ist, ist sterben.“


    DAMALS: Zoe findet in ihrer Wohnung ein seltsames Tongefäß. Wie es dort hingekommen ist weiß sie nicht. Jemand muss bei ihr eingebrochen haben um das Gefäß dort abzustellen. Doch mit welchem Hintergedanken? Sie hat das Gefühl damit nicht zur Polizei gehen zu können, denn niemand bricht ein, um etwas zu bringen. Also probiert sie es bei einem Psychiater. Nick Rose ist humorvoll, mit ihr auf einer Wellenlänge und hält sie nicht für verrückt. Doch irgendetwas scheint mit dem geheimnisvollen Gefäß nicht zu stimmen. Zoe bittet einen Freund, der sich mit altertümlichen Dingen auskennt, sich damit zu beschäftigen. Kurze Zeit später erkrankt er und stirbt. Nicht nur er, sondern auch noch einige andere Menschen in Zoes Umfeld …


    „Wenn Wünsche nur keine wilden, weißen Pferde wären.“


    JETZT: Die mysteriöse Krankheit hat etliche Opfer gefordert. Nichts ist mehr wie es war. Die Welt befindet sich im Ausnahmezustand. Nur einige wenige sind resistent gegen den Virus, der als „White Horse“ bekannt ist. Unter ihnen Zoe. Schwanger und auf der Suche nach dem Vater ihres Kindes begegnet sie immer wieder Opfern der Seuche, die den Menschen entweder umbringt oder zutiefst verändert. Moral und Menschlichkeit spielen kaum noch eine Rolle. Es ist eine Wettlauf um Leben und Tod.


    „Der Tod ist der große Ernüchterer.“


    Auf zwei Ebenen erzählt Autorin Alex Adams in ihrem Debütroman, der im Genre Fantasy eingeordnet und doch so viele mehr ist. Dystopische Züge, ein sozial kritischer Charakter und realistische Endzeitgedanken vereint zu einem Roman, der den Leser mit schockierender Härte in seinen Bann zieht. Rasend schnell fliegt die Geschichte an uns vorbei, den Spannungsbogen immer im Anschlag, gespickt mit jeder Menge unerwarteter und teilweise brutaler Handlungen.


    „ `Ohne die Neugier der Menschen wäre ich arbeitslos. Ihr Handeln hatte nicht nur negative Folgen. Denn als sie das Unheil in die Welt entließ, gab sie uns zugleich Hindernisse zu überwinden, ohne die wir wenig mehr als Lehmgeschöpfe wären. So aber haben wir gelernt, zu denken, zu kämpfen und über uns hinauszuwachsen.´“


    Mir gefällt besonders der Teil des Romans, der in der Vergangenheit spielt, der zeigt, wie die Welt beginnt zu kippen. Häppchenweise bekommen wir die Informationen, die sich nach und nach zusammenfügen zu einer Erklärung für all das Unfassbare, das um Zoe herum geschieht. Es ist kaum auszuhalten bis die nächste Information kommt und so liest man Seite um Seite und merkt gar nicht wie die Zeit vergeht. Einen Abschnitt noch, eine Seite, ein Kapitel und dann doch keine Möglichkeit den Lesefluss zu unterbrechen, der von einer flüssigen und dennoch metaphorischen, teils fast poetischen Schreibe, unterstützt wird. Denn dadurch wirken Gefühle, Emotionen und in diesem Falle besonders Ängste besonders authentisch, was den Roman sicherlich aus dem Pool solcher Geschichten heraus hebt.


    „Ich lese den Spruch immer wieder, bis ich lache. Ich lache, bis ich weine. Ich weine, bis ich einschlafe.“

    Protagonistin Zoe ist mutig und hat all das was die Heldin eines solchen Abenteuers braucht. Sie kämpft wie eine Löwin ums Leben ihres ungeborenen Kindes, immer im Hinterkopf, welche Verluste sie erlebt hat und wie sehr sie ohne es zu wollen, am Unheil beteiligt ist.


    FAZIT:
    „White Horse“ ist der extrem spannende Auftakt einer Trilogie, die den Leser mit dem Endzeitgedanken um einen mysteriösen Tod bringenden so fesseln kann, dass er alles um sich herum vergisst und das Buch kaum aus der Hand legen kann. Ein Pageturner, der mich vor allem auch durch seine sprachliche Qualität überzeugen und all meine Skepsis gegenüber der Grundidee ausräumen konnte. Spannung pur!!

    KLAPPENTEXT:


    Abby hat sich schon lange damit arrangiert, dass sie immer im Schatten ihrer schönen, drei Jahre älteren Schwester Tess steht. Während Tess stets von Männern umlagert ist, fühlt sich Abby als Mauerblümchen. Doch auf einmal ändert sich alles dramatisch - Tess hat einen schweren Autounfall und liegt seit Monaten im Koma. Damit steht auch Abbys Leben gleichsam still, alles dreht sich nur noch um Tess. Hat Abby es früher schwierig gefunden, mit Tess zu leben, so ist es nun viel schwieriger, ohne sie zu leben. Abby wünscht sich so sehr ihr altes Leben zurück.


    AUTORIN:
    (Quelle: DTV)


    Elizabeth Scott wuchs auf dem Land in Süd-Virginia auf, wo es nicht einmal ein Postamt, aber dafür jede Menge Kühe gab. Nach einem Hochschulstudium und kurzen Gastspielen in der IT-Branche, als Sekretärin und Dessous-Verkäuferin, wusste sie, dass ihre wahre Berufung woanders liegt.
    Sie lebt heute als erfolgreiche Autorin von Jugendbüchern mit ihrem Mann außerhalb von Washington DC.


    EIGENE MEINUNG:


    Elizabeth Scott gehört zu den Autorinnen, die leichte Bücher für zwischendurch schreiben, diese jedoch sehr gut mit Tiefgang und Gefühlen füllen können. Und auch, wenn mir ihr letzter Roman „Love just happens“ nicht ganz so zusagte, hat sie meiner Meinung nach in „Between love and forever“ wieder voll und ganz zu ihrem gewohnten Format zurück gefunden und eine Geschichte geschrieben, der es gelingt, den Leser zu berühren.


    Die 17-jährige Abby hat es nicht gerade leicht. Das hatte sie noch nie, denn immer hat sie im Schatten ihrer älteren Schwester Tess gestanden. Der schönen Tess, die von jedem bewundert wird. Die sich gern bewundern lässt. Doch das ist nur die Tess, die die Öffentlichkeit kennt. In der Familie weiß man, dass Tess auch ganz anders sein kann.


    „Wir haben praktisch mit einer tickenden Zeitbombe gelebt, mit einem Menschen, der ganz krank vor Wut und Hass war.“


    Am Neujahrsmorgen hat Tess einen Autounfall und liegt seitdem im Koma. Abby besucht sie jeden Tag, denn sie möchte, das Tess wieder aufwacht. Dass alles wieder seinen gewohnten Gang geht und jeder wieder seine gewohnte Rolle einnimmt. Im Krankenhaus lernt sie Eli kennen, den wunderschönen Jungen, der sicherlich auch Tess gefallen wird. Denn Tess hat sich immer gern mit schönen Jungs umgeben. Doch was weiß Abby eigentlich darüber wie ihre Schwester wirklich war? Wie sie tickte, was sie dachte, was in ihrem Herzen vor sich ging? Bald schon hat Abby das Gefühl schon immer neben der leeren Hülle der Koma Patientin gelebt zu haben …


    Auch wenn die Beschreibung – schöne Schwester, Mauerblümchen, schöner Junge – nach flachem Mainstream klingt, kann ich nur sagen: das ist es ganz und gar nicht. Und je mehr ich über den Roman nachdenke, desto mehr tiefgründige Gedanken fallen mir auf, die von der Autorin angesprochen werden, über die der Leser aber erst im Nachhinein wirklich klare Gedanken fassen kann. Nicht alles davon kann ich hier in Worte fassen, denn das soll jeder für sich selbst entdecken.


    Abby ist eine gut durchdachte Protagonistin mit Schwächen und Ängsten und doch so stark. Sie ist nicht nur traurig, dass ihre Schwester im Koma liegt, sondern auch wütend. Die unterschiedlichsten Dinge lösen Wut in ihr aus. Z.B. ihre Eltern, denen sie nicht gern begegnen möchte, weil sie scheinbar die Hoffnung aufgeben, aber sie ist auch wütend auf sich selbst, weil sie so anders ist als Tess und deswegen bestimmt Menschen enttäuscht. Außerdem ist sie wütend auf Tess, die einfach nicht aufwachen will.


    Abbys Gefühle werden sehr gut dargestellt. Es gefällt mir, dass sie kein Trauerkloß ist, der nun die ganze Zeit rum jammert. Sie sagt was sie denkt, auch, wenn sie damit manchmal auf Gegenwehr stößt, und sie kämpft. Um das Leben ihrer Schwester und darum sie endlich zu verstehen, denn Tess verbirgt schon lange Geheimnisse vor ihrer Schwester.


    Als der scheinbar perfekte Eli auftaucht bringt sie das zunächst aus der Fassung, doch wie immer stellt sie Tess an erste Stelle. Dass sich daraus etwas entwickelt, das zart ist, voller Ängste und Unsicherheiten, das hätte sie nicht erwartet.


    „Ich habe Angst, weil er mich durchschaut. Weil er mich sieht.“


    Die Schreibe der Autorin ist leicht und flüssig, so dass ich das Buch an einem Abend durch gelesen habe. Dennoch gelingt es ihr sehr gut Gefühle zu transportieren. Ihre Geschichte ist authentisch und sehr gut nachvollziehbar. Ich bin wirklich hin und hergerissen was die Punktevergabe angeht. Kurz vor Ende gab es einen kurzen Abschnitt künstlicher Theatralik, der meiner Meinung nach überflüssig war, doch das wurde durch das Ende des Romans wieder wett gemacht.


    FAZIT:


    In „Between love and forever“ hat Autorin Elizabeth Scott wieder bewiesen, dass sie tiefgründige Romane schreiben kann, die ihre jugendlichen Leser berühren und nachdenklich stimmen. Sehr authentisch beschreibt sie die Geschichte zweier unterschiedlicher Schwestern, die mit Ängsten, Gefühlschaos, Trauer und Wut zu kämpfen haben und wie schwer es manchmal ist die eigene Identität zu finden.

    KLAPPENTEXT:
    Sie ist klug, attraktiv und engagiert – Ella Canfield scheint Wissenschaftlerin mit Leib und Seele zu sein. Als Evolutionsbiologin forscht sie über ausgestorbene Tiere wie den Tasmanischen Tiger. Ella weiß, was sie will – undhat endlich den idealen Geldgeber für ihr Projekt gefunden: Daniel Metcalf, den gutaussehenden und schwerreichen Vorsitzenden der Metcalf-Stiftung. Daniel interessiert sich brennend für Unternehmungen wie das von Ella. Bedauerlicherweise gibt es zwei Haken an der Sache. Haken Nummer eins: Dr. Ella Canfield heißt in Wirklichkeit Della Gilmore und ist gar keine Wissenschaftlerin. Haken Nummer zwei: Della Gilmore ist zwar ausgesprochen klug, aber nicht klug genug, um der trügerischen Anziehungskraft von Daniel Metcalf zu widerstehen …


    AUTORIN:
    (Quelle: Piper)
    1966 in Brisbane geboren, studierte Toni Jordan Naturwissenschaften an der Universität von Queensland. Sie arbeitete als Mikrobiologin, Lebensmittelchemikerin und Marketingmanagerin, bevor sie mit dem Schreiben begann. »Tausend kleine Schritte« war in Australien nominiert für den Besten Roman des Jahres, wurde als Bestes Debüt ausgezeichnet und in 12 Sprachen übersetzt. Und es stand unter anderem auf der Shortlist des Barbara Jefferis Award sowie als Bester Roman auf der des Australian Book Industry Award. Toni Jordan lebt mit ihrem Mann in Melbourne.

    EIGENE MEINUNG:
    "Die schönsten Dinge" ist ein Roman über eine ganz besondere Familie. Die Familie Gilmore. Gauner und Betrüger oder aber gewiefte Geschäftsleute wie Laurence Gilmore sie nennen würde. Denn betrügen ist gar nicht so einfach. Es gibt viele Regeln zu beachten, damit ein Coup gelingt. Zum Beispiel Regel Nummer Eins: Bitte nie um Geld.
    " `Wir bitten nie um etwas. Der Trick ist, so zu tun, als wollte man ihr Geld nicht. Lass dich von ihnen überreden, es anzunehmen. Du musst dich nicht schämen, Della. Wir sind keine Bettler.´"
    Della beginnt ihre Karriere bereits im Alter von 8 Jahren und hat bis heute einige erfolgreiche, aber eher kleinere Geschäfte durchgeführt. Nun wagt sie sich an etwas größeres heran, das einer guten Planung bedarf. Sie möchte ein wissenschaftliches Stipendium bekommen, ohne überhaupt jemals eine Schule besucht zu haben. Darum schlüpft sie in die Rolle von Dr. Ella Canfield, Biologin, auf der Suche nach dem tasmanischen Tiger, der jedoch seit ca. 70 Jahren für ausgestorben erklärt wird. Damit knüpft sie an eine Geschichte aus der Kindheit des Stiftungsgründers Daniel Metcalf, - Sohn reicher Eltern -, an. Gemeinsamkeiten finden und den Gegenüber um den Finger wickeln, eine weitere Regel ihres Vaters. Doch was, wenn plötzlich alles aus dem Ruder läuft? Handlungen sich anders entwickeln als geplant und zu allem Überfluss der Kunde auch noch gutaussehend, intelligent und unglaublich charmant ist?
    Das wundervollste an "Die schönsten Dinge" ist einfach die außergewöhnliche Familie Gilmore. Eine Gaunerfamilie bestehend aus Familienkern, Tante, Onkel, Cousins und Cousine, die den Flair von Ganovenfilmen aus den 20er Jahren vermittelt und deren Zusammenhalt unglaublich groß ist, denn nur als Team sind sie stark und in der Lage ihre Tricks erfolgreich durchzuführen. Jeder von ihnen ist sehr eigen, hat seinen Schwerpunkt, in dem er gut ist, doch auch kleinere Familienstreitigkeiten bleiben da nicht aus, denn auch Betrüger sind nur Menschen.
    Doch als Della Daniel kennen lernt, bemerkt sie wie schwierig ihr Leben doch ist. Immer muss sie in neue Rollen schlüpfen, hat das Bedürfniss es allen Recht zu machen und fühlt sich damit sehr unter Druck gesetzt. Ein ganz normales Leben ist für sie nicht möglich, auch wenn sie einen Freund hat, der sie gern heiraten und zur Hausfrau machen möchte.
    "Ich lebe schon so lange in diesem Haus, dass mir nicht aufgefallen ist, wie es um mich herum verfällt. Und auch ich nutze mich ab. Ständig andere Namen und Leben überzustreifen schabt an meiner Haut. Ich muss an Daniel Metcalf denken, der die ganze Zeit über ein und derselbe Mensch ist. Wie einfach es für ihn sein muss. Genau wie in diesem Haus und in diesem Zimmer passt auch in meinem Leben nichts zusammen."
    Erzählt wird aus der Ich-Perspektive der sympathsichen Protagonistin Della Gilmore, die sehr authentisch wirkt, so dass man ihre Gefühle Irrungen und Wirrungen sehr gut nachempfinden kann. Vor allem die Spannungen zwischen ihr und Daniel, das geheimnisvolle Knistern, ist deutlich zu spüren.
    Die Autorin verfügt über eine sehr hochwertige Schreibe, die sich sehr gut und flüssig lesen lässt. Sie kreiert bildliche Handlungen und Emotionen, so dass ich mich schnell mitten in der Geschichte wiederfinden konnte. Ihren Roman "Tausend kleine Schritte" möchte ich unbedingt auch noch lesen.


    FAZIT:
    Schon die ersten Seiten des Buches sind so geheimnisvoll und klug ausgetüftelt wie die Ganovenfamilie Gilmore und ihre Pläne. Überraschende Handlungen fesseln den Leser an den Roman, der sich leicht und flüssig lesen lässt. Meine Befürchtungen im Rahmen der Liebesgeschichte darin auf Vorhersehbarkeit zu treffen, haben sich in Luft aufgelöst. Die facettenreichen Charaktere dieser besonderen Familie habe ich sofort in mein Herz geschlossen, so dass ich es wirklich schade finde, dass dieser Roman ein Einzelband ist.

    KLAPPENTEXT:


    Als Emma das Haus ihrer verstorbenen Großmutter Beattie erbt, hat sie wenig Lust, sich mit Kisten voller Erinnerungsstücke herumzuschlagen. Doch ein mysteriöses Foto lässt sie nicht mehr los. Es zeigt Beattie als junge Frau neben einem Mann, der besitzergreifend die Arme um sie legt. Zwischen den beiden: ein kleines rothaariges Mädchen. Nur, der Mann ist nicht Emmas Großvater – und wer ist das Kind? Schon bald vermag sich Emma den Geheimnissen von Beatties Vergangenheit nicht mehr zu entziehen …


    AUTORIN:
    (Quelle: Droemer Knaur)


    Kimberley Wilkins hat erfolgreich sowohl Kinder- und Jugendbücher als auch Romane für Erwachsene publiziert. Ihre Werke wurden unter anderem mit dem Romantic Book of the Year Award, dem Aurealis Award und dem Lynne Wilding Award ausgezeichnet sowie für zahlreiche andere Preise nominiert. Kimberley Wilkins lebt mit ihrer Familie in Brisbane, sie ist Dozentin an der Universität von Queensland.


    EIGENE MEINUNG:


    Ein bitteres Geheimnis und Charaktere, die dem Leser ans Herz wachsen, das ist Kimberly Wilkins Roman "Der Wind der Erinnerung", der mich so packen konnte, dass die knapp 500 Seiten (leider) wie im Flug vergingen.


    Beattie ist gerade einmal 17 Jahre alt, als sie erfährt, dass sie von ihrem Liebhaber, dem verheirateten Henry McConall schwanger ist. Aus Angst vor dem Gerede der Nachbarn wird sie von den Eltern verstoßen. Doch Henry, der ganz vernarrt in sie ist, nimmt sich ihrer an und flieht mit ihr ins ferne Australien. Dort angekommen holt der Ernst des Alltags sie jedoch sehr schnell ein. Henry spielt, trinkt und schnell häufen sich Schulden an, denen sie nicht mehr gewachsen sind. Beattie hat kaum genug Geld um Nahrungsmittel für sich und ihre kleine Tochter Lucy zu kaufen. Kurzerhand schnappt sie sich das Kind und flieht mit ihr. Sie versucht bei einer Näherin unterzukommen, um dort Geld zu verdienen, landet jedoch auf einer Schaffarm. Dort schlägt das Schicksal unerwartet zu ...


    Emma hat sich ihren Traum eine berühmte Ballerina zu werden, erfüllt. Sie ist wohlhabend, hat einen tollen Freund und lebt für ihren Beruf. Doch dann wendet sich das Blatt: Josh trennt sich von ihr und sie erleidet einen Unfall, der sie die Karriere kostet. Sie wird nie wieder so tanzen können, wie sie es einmal getan hat. Um aus diesem Schockzustand heraus zu kommen, reist sie nach Australien zu ihrer Familie. Dort erwartet sie ein unverhofftes Erbe ihrer gliebten Großmutter. Sie lernt nicht nur einiges über ihre Vergangenheit, sondern lernt den Menschen kennen, der tief in ihr verborgen liegt ...


    Kimberly Wilkins hat einen Roman geschrieben, der sich nicht nur dank ihrer bildlichen Schreibe schön und schnell lesen lässt. Es gelingt ihr unheimlich gut den Spannungsbogen immer wieder hoch zu ziehen, so dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Nicht selten dachte ich: "Ach eben mal schnell noch 20-30 Seiten lesen" und hörte eigentlich immer erst dann wieder auf, wenn die Zeit es tatsächlich nicht mehr zu ließ auch nur eine weitere Seite zu verschlingen.


    Grund dafür sind die starken und eigensinnigen Protagonistinnen, die, sicherlich dadurch bedingt wie sie aufgewachsen sind, unterschiedlich sind, sich im Herzen jedoch sehr ähneln. Vor allem von Beatties Geschichte, die nicht nur positiv verläuft und sehr authentisch die Stimmung im Tasmanien Anfang des 20. Jahrhunderts beschreibt.


    FAZIT:


    "Der Wind der Erinnerung" weht durch diesen Roman, der beim Lesen nicht nur Freude bereitet, sondern auch mit der authentischen Geschichte einer starken Frau, die sich gegen Konventionen und Vorurteile behaupten muss, die Herzen der Leser rührt.

    KLAPPENTEXT:
    Dotti Wilcek hat der Männerwelt abgeschworen. Endgültig! Wer könnte weniger geeignet sein, eine Internetdatingagentur zu testen? Doch ...
    Dotti Wilcek hat der Männerwelt abgeschworen. Endgültig! Wer könnte weniger geeignet sein, eine Internetdatingagentur zu testen? Doch Dottis bissiger Blog über Männer, Mauerblümchen und Flirten für Anfänger spricht einer ganzen Generation von netzgeplagten Singles aus dem Herzen …


    AUTORIN:
    (Quelle: Knaur)
    Anna Koschka ist das Pseudonym der Wiener Autorin Claudia Toman. 1978 geboren, lebt sie zusammen mit Katze, MacBook und hunderten geliebten Büchern in der Nähe des Wiener Naschmarktes. Sie arbeitet als Schriftstellerin, Theatermacherin und Museumsguide und schreibt bereits am nächsten Roman um die liebenswerten Heldinnen des Mauerblümchenclubs.


    EIGENE MEINUNG:
    Eigentlich sind Bücher des Genres Chick Lit nicht so ganz mein Fall, da sie leider oft vorhersehbar sind und die Geschichten sich wiederholen. Anna Koschka alias Claudia Toman konnte mich schon mit anderen Romanen und deren Chrakteren zum Lachen bringen - ich denke da nur an den motzigen Feerich aus "Märchenprinz". Nun hat sie die Dotti Wilcek ins Leben gerufen und es war einfach an der Zeit eine Protagonistin wie sie zu kreieren. Witzig, spritzig, bissig. Man kann gar nicht anders, als sie zu mögen.
    Dotti Wilcek schreibt als Literaturkritikerin des Österreichboten etwa 5-8 Rezensionen pro Woche. Daher liest sie nicht nur viele Bücher, sie lebt mit ihnen. Außer etlichen Romanen teilt sie ihr Leben nur mit ihrer Katze, ihren Freundinnen und ab und an schaut sie auch im Literaturcafé ihrer Mutter vorbei. Einen Mann braucht sie nicht. Sie ist mit ihrem Leben rundum zufrieden genau so wie es ist.
    Doch dann kommt ihre Vorgesetzte Sorina Loos auf die Idee Dotti eine Kolumne über Online Dating schreiben zu lassen. Ausgerechnet Dotti, die weder Lust auf Dates hat noch damit ihre Zeit im Internet zu vertrödeln. Damit dies auch authentisch ist, muss sie sich in der Online Dating Agentur Literally in Love anmelden. Ein Dating Forum für Buchbegeisterte. Dotti ist mehr als genervtt, zumal ihr literarisches Alter Ego angeblich auch noch Hermine Granger ist und nicht eine Figur der Klassik oder irgendetwas anderes reiferes, das auch tatsächlich zu ihr passt. Dementsprechend bissig fällt ihre Kolumne aus, in der sie all ihre Wut darüber, warum man nicht einfach als glücklicher Single in Ruhe leben kann, raus lässt. Damit spricht sie vielen Singles aus der Seele und folglich wird ihr Artikel ein ungeahnter Erfolg. So sehr, dass sie ein Projekt starten muss: 8 Wochen Literally in Love, Dates und Romantik und alles auf einem Blog dokumentiert. Und auf was für Typen man dort trifft ... unglaublich. Allerdings gibt es auch noch djfleming, der Dotti mit Rätseln ganz schön auf Trab hält ...
    Anna Koschka bringt ihre Leser nicht nur unglaublich oft zum Lachen, sondern trifft auch den Zahn der Zeit. Dotti nennt sich selbst ein modernes Mauerblümchen und setzt damit ein Zeichen für etliche Frauen (und Männer), die sich nicht nur über Beziehungen, Kinder kriegen und heiraten identifizieren. Sie ist zufrieden mit ihrem Leben, hat sich selbst einiges erarbeitet und gestaltet ihre Freizeit so wie es ihr gefällt. Eine Protagonistin, die sicher vielen ihrer Leserinnen aus dem Herzen spricht und ein ganz eigenes Selbstbewusstsein ausstrahlt.
    Besonders großartig ist der Humor des Romans. Sarkastisch und bissig nimmt Dotti kein Blatt vor den Mund. Auch, wenn sie dabei nicht immer auf Verständnis bei ihrem Gegenüber trifft und so manches Fettnäpfchen erwischt.


    FAZIT:
    "Naschmarkt" hat mir -wie erwartet- richtig gut gefallen. Dotti Wilcek ist eine überaus sympathische und humorvolle Protagonistin, die mich sofort so in Bann gezogen hat, dass ich an ihrem Leben teilhaben wollte. Es fiel mir richtig schwer das Buch zwischendurch aus der Hand zu legen. Mit Facebook und Twitter "inside" und einer Lebenseinstellung, die den Zahn der Zeit trifft, hat Anna Koschka bzw. Claudia Toman den Grundstein gelegt für eine Heldin, die - hoffentlich mit vielen weiteren Geschichten aus ihrem Leben - ganze Leserströme zu begeistern weiß.

    KLAPPENTEXT:
    Maya ist auf der Flucht. Vor ihrem trostlosen Leben in Las Vegas , der Prostitution, den Drogen, der Polizei, einer brutalen Verbrecherbande. Mit Hilfe ihrer Großmutter gelangt die Neunzehnjährige auf eine abgelegene Insel im Süden Chiles. An diesem einfachen Ort mit seinen bodenständigen Bewohnern nimmt sie Quartier bei Manuel, einem kauzigen alten Freund der Familie. Nach und nach kommt sie durch Manuel den verstörenden Geheimnissen ihrer Familie auf die Spur, die mit der jüngeren Geschichte des Landes eng verbunden sind. Dabei begibt Mya sich auf ihr bislang größtes Abenteuer: die Entdeckung ihrer eigenen Seele. Doch als plötzlich Gestalten aus ihrem früheren Leben auftauchen, gerät alles ins Wanken.


    AUTORIN:
    (Quelle: Suhrkamp)
    Isabel Allende, 1942 geboren, hat ab ihrem achtzehnten Lebensjahr als Journalistin in Chile gearbeitet. Nach Pinochets Militärputsch ging sie 1973 ins Exil, wo sie ihren Weltbestseller "Das Geisterhaus" schrieb. Auch ihr letzter Roman "Die Insel unter dem Meer" stand wochenlang auf der Bestsellerliste. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Kalifornien. Ihr Werk erscheint auf Deutsch im Suhrkamp Verlag.


    EIGENE MEINUNG:
    Ich habe noch nicht alle Bücher Isabel Allendes gelesen, aber doch schon einige. Ich hatte bisher zwar noch nie das Gefühl, dass sich etwas wiederholt und dennoch hat sie mit "Mayas Tagebuch" einen Roman erschaffen, der wieder einmal ganz anders ist, als die bisher gelesenen Werke von ihr und trotzdem durch und durch Allende.


    Ich frage mich immer: Wie schafft sie es eine Geschichte zu schreiben und in diese Geschichte so viele weitere Geschichten einfließen zu lassen? Wo nimmt sie die alle her?? Es ist schier unglaublich und faszinierend, wie sie allen Figuren und seien sie noch so nebensächlich, Leben einhaucht und Biografien zuschreibt, so dass man nach dem Lesen einer ihrer Romane das Gefühl hat jede Menge neuer Bekanntschaften gemacht zu haben. Das Besondere daran ist, dass diese kleinen Geschichten, in der großen Geschichte so liebevoll und mit viel Charakter kreiert sind, dass auch diese nachhaltig im Gedächtnis bleiben.


    "Mayas Tagebuch" ist die Geschichte des Lebens der gerade erst 20-jährigen Maya Vidal, die in ihren noch jungen Jahren schon so viel erlebt hat. Vor allem an Grausamkeiten mangelt es nicht. Von Alkoholsucht, über Drogen, bis hin zu Schlägen, Vergewaltigung und der Angst ums eigene Leben, hat sie vieles durchmachen müssen.

    "Bei mir hat dagegen alles, was ich erlebt habe, zu Schürfwunden und Prellungen geführt und Narben hinterlassen."


    Teilweise sind ihre Erlebnisse so grausam, so brutal und entwürdigend, dass man während des Lesens die Luft anhält und ab und an das Buch zur Seite legen muss, um durchatmen zu können.


    Um sich vor alle dem zu verstecken, womit Maya nach dem Tod ihres Großvaters, der immer ein ruhender Pol für sie war, ein Fels in der Brandung, der ihr Halt und Sicherheit gegeben hat, flieht sie nach Chile, dem Land ihrer Ahnen. Dort findet sie nicht nur eine ihr bis dahin unbekannte Art das Leben zu leben, sondern auch zu sich selbst. Lernt zur Ruhe zu kommen, in ihr Herz zu schauhen, ihre wahre Identität zu finden, aber auch in ein ganz "normales" Leben zurück zu kehren. In dem sie (wenn auch ungewöhnliche) Freunde hat, sich verliebt und Aufgaben begegnet, die ihr Spaß machen.


    Isabel Allende schreibt so authentisch, dass man das Gefühl hat, dass ein Teil von ihr selbst in der Geschichte steckt. In "Mayas Tagebuch" ist es glaube ich, ihre Verbundenheit mit Chile, dem Land, in dem sie geboren ist, in dem die Uhren anders ticken als in den USA oder in Europa und in dem die Bewohner einfach einen anderen Blickwinkel haben.


    Erzählt wird die Geschichte aus Mayas Perspektive, die diese in ein Tagebuch schreibt (nicht in Tagebuchform dargestellt) und darin immer wieder zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her springt, was die Spannung noch mehr erhöht.


    Obwohl die Schreibe der Autorin nicht emotional ist, gelingt es ihr starke Gefühle beim Leser auszulösen. Manchmal muss sie dafür noch nicht mal eine Handlung völlig mit Text ausfüllen, um die Geschichte tief im Leser zu verankern, denn, um es mit ihren Worten zu sagen, "wer weiß schon genau, wie es wirklich gewesen ist" . Mit einer ihr eigenen intensiven Erzählstimme voller Kraft und Nachhaltigkeit fesselt sie die Leser so sehr, dass man schon nach 100 Seiten das Gefühl hat, der Inhalt reicht auch für 300 Seiten, so viel ist passiert, und doch hat man die über 400 Seiten viel zu schnell durch gelesen. Es war mir wieder ein großes Vergnügen dieser großartigen Erzählerin zu lauschen.


    FAZIT:
    "Mayas Tagebuch" ist Isabel Allendes erster zeitgenössischer Roman und so intensiv, dass der Geruch Chiles schier greifbar war. In einer Art Detektivgeschichte angelegt erzählt sie von der dramtischen Jugendzeit der jungen Maya Vidal und wie Chiloe, das nach außen wie das Ende der Welt wirkt, für Maya zum Nabel ihres Lebens wird. Wie sie dort zu sich selbst findet. Ein großartiger Roman einer großartigen Geschichtenerzählerin, der bis ins kleinste Detail mit Charakter herausgearbeitet ist und den Leser mit jeder Faser zu fesseln versteht.

    KLAPPENTEXT:


    Alaska, in den 1920er Jahren: Mabel und Jack konnten keine Kinder bekommen. Um den Schmerz und die Enttäuschung hinter sich zu lassen, haben sie an der Zivilisationsgrenze Alaskas ein neues, einfaches Leben als Farmer begonnen. Doch Trauer und der harte Überlebenskampf in der erbarmungslosen Natur schaffen zwischen den beiden, die sich innig lieben, eine scheinbar unüberbrückbare Distanz. Als der erste Schnee fällt, überkommt Mabel für kurze Zeit eine fast kindliche Leichtigkeit. Eine Schneeballschlacht mit Jack entspinnt sich, und sie bauen vor ihrer Hütte zusammen ein Kind aus Schnee. Am nächsten Tag entdecken sie zum ersten Mal das feenhafte blonde Mädchen in Begleitung eines Fuchses, das sie zwischen den Bäumen des Waldes hindurch beobachtet. Woher kommt das Kind? Wie kann es allein in der Wildnis überleben? Und was hat es mit den kleinen Fußspuren auf sich, die von Mabels und Jacks Blockhaus wegführen?


    AUTORIN:
    (Quelle: Kindler)


    Eowyn Ivey wuchs in Alaska auf, wo sie noch heute mit ihrem Mann und zwei Töchtern lebt. Sie studierte Journalismus und kreatives Schreiben an der Western Washington University und der University of Alaska und arbeitete zehn Jahre lang als preisgekrönte Redakteurin beim Frontiersman Newspaper. Heute ist sie Buchhändlerin. "Das Schneemädchen" ist ihr erster Roman. Er wurde in elf Länder verkauft.


    EIGENE MEINUNG:


    Es gibt Geschichten, die sind zart und eindringlich zugleich, die berühren das tiefste Innere und spendem dem Herz eine Wärme, die unglaublich erfüllend ist. Solche Geschichten sind wie kleine Schätze, die es zu behüten gilt und die für immer in deinem Herzen bleiben werden. Eowyn Ivey ist es direkt mit ihrem ersten Roman "Das Schneemädchen" gelungen eben so eine Geschichte zu erzählen.


    Mabel und Jack wohnen gemeinsam auf einer kleinen Farm in Alaska. Ihr Umzug dorthin war eine Flucht. Eine Flucht vor ihrem bisherigen Leben, das von einem harten Schicksalsschlag getroffen wurde. Mabel hatte sich so sehr ein Kind gewünscht, doch dann ist es noch vor seiner Geburt gestorben. Seit je her nagt der Geist der Trauer an ihr und Jack. Ein ständiger Begleiter, der nicht nur jeden Einzelnen, sondern auch ihr Dasein als Paar zu zerfressen droht.


    "Oder war sie von Angst getriben worden? Angst vor dem Grau, nicht nur ihren Haarsträhnen und welkenden Wangen, sondern dem Grau, das tiefer reichte bis ins Mark, sodass sie dachte, sie könne sich jeden Moment in feinen Staub verwandeln und einfach mit dem Wind fortrieseln."


    Eines Abends, als der erste Schnee fällt, baut Jack ein Schneemädchen. Als Mabel am Tag darauf kleine Kinderspuren im Schnee entdeckt, muss sie an ein altes russisches Märchen denken, das ihr Vater ihr immer erzählt hat. Darin geht es um ein altes Ehepaar, dass sich vor Verzweiflung vom Wunsch eigener Kinder getrieben, ein Mädchen aus Schnee erbaut. Was nicht nur von Jack, sondern auch von Mabels bester Freundin Esther, als Hirngespinst abgetan wird, entpuppt sich als Wahrheit. Dort draussen im Schnee lebt ein kleines blondes Mädchen ...


    Ich kann mit eigenen Worten kaum wiedergeben wie wundervoll Eowyn Iverys Debüt "Das Schneemädchen" ist. Ich habe es so gern gelesen, dass ich mir gewünscht habe es würde nie enden. Doch leider ist auch diese Geschichte nicht endlos und so musste ich nach über 450 Seiten unter Tränen das Buch zuschlagen.


    Die Geschichte um Mabel, Jack und das Mädchen im Schnee ist von so einer unglaublichen atmosphärischen Dichte, dass ich das Gefühl hatte nur die Hand ausstrecken zu müssen um die Kälte des Schnees zu fühlen. In jedem noch so kleinen Satz, in jedem noch so unbedeutenden Wort versteckt die Autorin tiefe Gefühle, die manchmal so viel bedeuten können. Kaum ein anderer Roman zeigt so deutlich und dennoch so leise und gefühlvoll wie schwer Liebe und Sehnsucht wiegen.


    Jack und Mabel umgibt eine tiefe Trauer, die sich wie eine düstere und dunkle Wolke über die beiden legt. Doch das Auftauchen des Mädchens, das zwar immer wieder verschwindet, wenn der Winter geht, bringt einen ganz neuen Glanz in ihr Leben, der so greifbar ist, dass er nicht nur die Geschichte, sondern die ganze Umgebung erhellt. Darüber gelingt es auch ihnen ein wenig mehr Freude zu empfinden, sich für den anderen zu öffnen und die Schatten der Vergangenheit endlich hinter sich zu lassen.


    Die Figuren des Romans schließt man vom ersten Moment an ins Herz. Still und leise bereichern sie das Leben der Leser und auch die laute Esther mit ihrem schier Elefanten großen Herz, kann man nur lieben. Man fühlt, lacht und weint mit ihnen und hat das Gefühl sie schon immer zu kennen. Umso schmerzlicher der Gedanke, dass man sie nach beenden des Buches nicht mehr wieder treffen wird.


    FAZIT:



    "Das Schneemädchen" ist poetisch, märchenhaft und tragisch zugleich. Es ist einer der schönsten Romane über Liebe und Sehnsucht, die ich jemals gelesen habe. Eindringlich und gefühlvoll, ohne den Leser zu überschütten, entführt sie ihn in die tiefe Einsamkeit Alaskas, in die Dunkelheit des Winters und die Freuden und Sorgen von Menschen, die füreinander kämpfen. Rührend und eindringlich hat sich "Das Schneemädchen" ganz leise einen besonderen Platz in meinem Herzen erkämpft, wo es für immer bleiben wird.

    KLAPPENTEXT:
    Der 13-jährige Burton ist alles andere als cool: schwarz, dick, ein totaler Außenseiter. Er hasst die Schule, die trost lose New Yorker Vorstadt, seine kaputte Familie, und er hasst seinen Spitznamen: Butterball.
    Als er einen Mitschüler brutal verprügelt, gewinnt er kurz zeitig den Respekt einer Straßengang. Dafür droht jetzt der Schulverweis. Außerdem verdonnert die Schule Butterball zu einer Gesprächstherapie.
    Doch er denkt gar nicht daran, sich der Psychologin Liz zu öffnen. Denn er hatte gute Gründe für die Tat. Und manche Ereignisse kann man eben nicht erzählen?…


    Manche Geschichten dagegen muss man erzählen. Butterballs Schicksal ist eine davon.


    AUTOR:
    (Quelle: Rowohlt)
    Curtis Jackson wird in einem der heruntergekommensten Stadtteile New Yorks als Sohn einer fünfzehnjährigen Crackdealerin geboren. Mit seiner Mutter lebt er in ärmlichsten Verhältnissen – sie wird umgebracht, als Curtis acht Jahre alt ist. Mit zwölf beginnt er seine Dealer-Karriere, im Alter von 25 Jahren überlebt er mit Glück einen Mordanschlag. Doch seine Leidenschaft für Musik verschafft ihm die Chance auf ein besseres Leben. Heute ist er einer der erfolgreichsten Rapmusiker weltweit.


    EIGENE MEINUNG:
    Rapper 50 Cent macht einen Ausflug ins Autorenlager. Ob er, der über Gewalt, Sex und Drogen rappt, das wirklich kann? Er hat sich ein wenig Hilfe von Laura Moser geholt, aber das ist legitim, denn er hat eine Geschichte zu erzählen, die bewegt und schockiert. Eine Gschichte, vor der man sich nicht abwenden kann.
    Burton ist 13 Jahre alt und seit dem Umzug mit seiner Mutter ein Außenseiter auf der neuen Schule. Dabei hat er eigentlich schon genug Probleme zu Hause, denn seine Eltern sind geschieden. Während seine Mutter ununterbrochen arbeitet und alles tut, um für ein besseres Leben zu sorgen, bleibt "Butterball" auf sich allein gestellt. Nie hat sie Zeit für ihn, schiebt ständig Doppelschichten und ist zu geizig, ihm die Einsamkeit wenigstens mit Geschenken zu versüßen.
    Sein Vater wohnt weiterhin in der Stadt. Er ist ein "echter" Mann, wechselt häufig seine Freundinnen und weiß, wie man sich Respekt verschafft. Er hält Burton für einen Schlappschwanz. Findet ihn zu dick und kann auch sein Interesse für Kameras und filmen nicht teilen. Aber wenigstens ist er im Gegensatz zur Mutter cool, hat Verständnis dafür, dass Butterball angesagte Klamotten braucht und auch mal jemanden zusammen schlägt.
    Eigentlich ist das nur einmal vorgekommen. Einmal hat er jemanden zusammengeschlagen. Aber sein ehemaliger Kumpel Maurice hatte es auch verdient, denn er hat ein Geheimnis ausgeplaudert, das Butterballs Leben noch schwerer macht. Doch das Ende vom Lied ist, dass nun alle Burton die Schuld geben. Er mus sogar zu so einer dämlichen Psychologin. Doch Liz entpuppt sich als ganz okay und scheinbar gelingt es ihr sogar Zugang zu finden. Vielleicht seine letzte Chance wieder ein anständiges Leben führen zu können...
    Burtons "Butterball" Geschichte ist sehr authentisch erzählt. Man erfährt viel über die Gedankengänge des Jungen, seine Ängste und dem was ihn zu seinen brutalen Handlungen führt. Sehr deutlich wird dargestellt wie verschwommen oft die Wahrnehmung solcher Jungs ist, die sich bedroht und missverstanden fühlen und schnell in einen Teufelskreis aus Macht und Anerkennung geraten, wenn sie erst einmal damit begonnen haben andere zu unterdrücken.
    50 Cent gelingt es Spannung aufzubauen und dennoch an keiner Stelle zu überdrehen. Es sind realistische Handlungsstränge, die eine Geschichte darstellen, die so in etwa geschehen sein kann. In einem eindringlichen und sehr sympathischen Vorwort erklärt er, wieviel aus diesem Roman biografisch ist und wie wichtig es ihm ist diese Geschichte zu erzählen, in der sich Jugendliche wieder erkennen können. Und vielleicht nehmen sich einige die Sätze "In einem Leben am Rande des Abgrunds habe ich eine Menge gelernt - zum Beispiel, dass geistige Stärke dich im Leben voranbringt. Ein Schläger zu sein bringt dich nirgendwohin." doch zu Herzen.


    FAZIT:
    Rapper 50 Cent hat mich mit seinem Roman "Playground" überzeugt. Eindringlich und bewegend erzählt er die Geschichte des Außenseiters Butterball, der nach Liebe und Anerkennung sucht, und diese in falschen Freunden und Gewalt findet. Doch das Leben hält immer wieder Überraschungen bereit, wenn man bereit ist für seine Träume einzustehen. Eine Leseempfehlung für alle, die verstehen wollen und diejenigen, die wissen das Hoffnung manchmal Berge versetzen kann.

    KLAPPENTEXT:
    Im Dezember 1880 begegnen sie sich zum ersten Mal: Beatrice Löwenström, die nach dem Tod ihrer Eltern das biedere Heim des Onkels kaum verlassen hat, und der so wohlhabende wie charismatische Seth Hammerstaal werden einander in der Stockholmer Oper vorgestellt – zwischen ihnen knistert es auf Anhieb. Danach kreuzen sich ihre Wege immer wieder: auf Bällen, Jagdaus ügen und Landpartien. Bald erkennt Beatrice, dass sie und Seth mehr verbindet als bloße Leidenschaft.
    Dabei ahnt sie nicht, dass ihr Onkel sie längst dem hartherzigen Grafen Rosenschöld versprochen hat und dass dem jedes Mittel recht ist, seine Ansprüche an sie geltend zu machen und den rothaarigen Wirbelwind zu zähmen …


    AUTORIN:
    (Quelle: Wunderlich)
    Simona Ahrnstedt ist Psychologin. Dem Schreiben widmet sie sich seit 2007; dies ist ihr erster Roman. Ahrnstedt wohnt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in der Nähe von Stockholm.


    EIGENE MEINUNG:
    "Ein ungezähmtes Mädchen" ist für mich eins der überraschendsten Debüts, die ich in diesem Jahr gelesen habe. Aufgrund positiver Stimmen befreundeter Blogger wuchs in mir der Wunsch dieses Buch zu lesen. Als es dann im Regal stand, wurde es von mir doch ein wenig misstrauisch beäugt, denn was historische Romane angeht, bin ich sehr wählerisch. Oft sind sie mir zu vorhersehbar und kitschig. Auch Simona Ahrnstedts Roman beinhaltet ein klein wenig diese beiden Eigenschaften, doch es ist ihr trotzdem gelungen eine Geschichte zu schreiben, die mich derart fesseln konnte, dass ich das Buch kaum aus den Händen legen konnte.
    Das liegt vor allem an den beiden Protagonisten Beatrice Löwenström und Seth Hammerstaal, die mir jeder auf seine Art sofort ans Herz gewachsen sind.
    Beatrice ist anders als die anderen Frauen ihres Alters. Sie entspricht nicht den Vorstellungen, die man im 19. Jahrhundert von einer Frau hat, ist keine klassische Schönheit und lehnt sich gegen allerhand Konventionen auf. Sie will nicht heiraten um des Titels willen, ist gebildet und neugierig, kann es einfach nicht ertragen sich den Meinungen eines Mannes zu unterwerfen. Sie ist eine tolle und starke Frau, die es zu bewundern gilt. Dies sehen aber sowohl ihr Onkel, als auch ihr Zukünftiger Graf Rosenschöld ganz anders. Sie finden Bea nur peinlich, sind es Leid, dass sie immer alles besser weiß und ihnen nicht bedingungslos gehorcht. Das wird sich ändern, sobald sie verheiratet ist, denn Rosenschöld ist ein erbarmungsloser Mann, der im Bordell Frauen bewusstlos schlägt um sich daran aufzuheitern. Beatrice droht ein Zukunft, wie man sie niemandem wünscht.
    Seth Hammerstaal ist einer der begehrenswertesten Junggesellen Schwedens. Er hat zwar keinen Titel, aber jede Menge Geld. Er ist unwiderstehlich und geheimnisvoll. Ein Frauenheld. Doch binden will er sich an Keine. Er, der in seinem Leben schon so viele Verletzungen und Enttäuschungen erlitten hat, findet einfach an keinem dieser Mädchen Gefallen, die nicht offen ihre Meinung sagen und alles, was man ihnen vorgibt abnicken. Doch dann lernt er Bea kennen und ein Katz und Maus Spiel aus Irrungen und Wirrungen beginnt ...
    Soweit klingt es als wüsste man zu Beginn schon, wie die Geschichte ausgeht und als wären Seth und Beatrice Protagonisten, wie man sie schon zig Mal kennen gelernt hat. Doch Simona Ahrnstedt gelingt es, die Liebesgeschichte der beiden immer wieder neuen Zunder zuzuspielen, so dass das ganze Buch hindurch ein Feuer lodert, dass den Leser anheizt. Ich weiß nicht genau, wie die Autorin das macht, aber sie übt mit ihrer Geschichte einen unglaublichen Sog aus. Man kann sich weder Seth, noch Beatrice entziehen und das Buch wirklich kaum aus der Hand legen. Ich habe an den über 500 Seiten nur zwei Tage gelesen, weil ich, obwohl ich eine Ahnung hatte, wie es weitergeht, unbedingt Gewissheit haben musste, was als nächstes passiert. Und glaubt man, dass nun endlich Ruhe einkehrt, passiert wieder etwas, das alles durcheinander bringt.
    Aber nicht nur die Protagonisten, sondern auch die Nebenfiguren sind gut durchdachte Charaktere. Beas Cosuine, die zerbrechliche und liebenswerte Sophia ist eine derjenigen, die man sofort mag. Rosenschöld und die männlichen Vertreter von Beas Familie habe ich jedoch für ihre Engstirnigkeit und Gewalt gehasst. Ich finde, wenn Charaktere solche emotionalen Reaktionen beim Leser auslösen, dann hat die Autorin alles richtig gemacht.
    Zwischenzeitlich hätte ich dem Buch fast die volle Punktzahl gegeben, doch die ein oder andere Wendung des Romans entspricht einem Ablauf, den ich bei Geschichten überhaupt nicht mag und auch für die Vorhersehbarkeit muss ich ein kleines bisschen abziehen. Dennoch ist dieses Buch ein wahres Lesevergnügen.


    FAZIT:
    "Ein ungezähmtes Mädchen" ist ein lesenswerter historischer Roman, der mit wundervollen Protagonisten zu begeistern weiß. Der Autorin gelingt es die Leser mit der Liebesgeschichte um Seth und Beatrice, mit Lügen udn Intrigen, so sehr in Bann zu ziehen, dass man das Buch am liebsten gar nicht aus der Hand legen würde. Eine Leseempfehlung für Liebhaber von historischen Romanen und Protagonisten, die gegen die Norm kämpfen.

    KLAPPENTEXT:
    Manchmal gehen an Weihnachten Wünsche in Erfüllung!
    Die zehnjährige Emmi verbringt die Osterferien mit ihrer Mutter in Finnland. Sie glaubt, dass sie dort ein verspätetes Weihnachtsgeschenk bekommt, nämlich einen Hund. Emmi ist ziemlich enttäuscht, als sie stattdessen den neuen Freund ihrer Mutter und dessen Sohn kennenlernt. Beide Kinder schmieden einen Plan, wie sie das Paar auseinanderbringen können. Der Plan gelingt. Aber irgendwie vermisst Emmi ihre »Fast«-Familie. Und an Heiligabend hofft sie auf die Erfüllung ihres sehnlichsten Wunsches …


    AUTORIN:
    (Quelle: Fischerverlage)
    Angelika Glitz wurde 1966 in Hannover geboren, studierte in Münster Betriebswirtschaftslehre und arbeitete einige Jahre in der Werbung. Heute lebt Angelika Glitz mit Mann und drei Kindern in der Nähe von Frankfurt und tut endlich das, was sie eigentlich schon immer tun wollte: Kinderbücher schreiben. Außerdem erfindet sie Geschichten fürs Theater, für Rundfunk und Fernsehen.


    ILLUSTRATORIN:
    (Quelle: Fischerverlage)
    Gerda Raidt, 1975 in Berlin geboren, studierte freie Graphik an der Burg Griebichenstein Halle sowie an der HGB Leipzig, wo sie anschließend auch ein Meisterschülerstudium absolvierte. Seit 2004 arbeitet sie als freie Illustratorin.


    EIGENE MEINUNG:
    Ich habe mein Regal durh gesehen auf der Suche nach einem winterlichen Buch, das den Zauber von Weihnachten beinhaltet und somit seh gut zum verschneiten Adventssonntag passt. Mir fiel "Emmi und das Jahr, in dem Weihnachten an Ostern begann" in die Hände und ich muss sagen: Es war eine ausgesprochen gute Wahl und hat alle meine Wünsche erfüllt.
    Emmi ist ganz aufgeregt als sie an Ostern gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrer Hundehaarsammlung nach Finnland fliegt. Dort wartet eine Überraschung auf sie, denn schon zu Weihnachten hat sie einen Gutschein für etwas ganz Tolles bekommen. Ihr größter Wunsch ist ein eigener Hund. Als sie am Bahnhof von einem Mann abgeholt werden, der ein Huskyemblem auf seinem Auto hat, kann sie ihre Vorfreude kaum noch bändigen. Endlich scheint ihr großer Traum in Erfüllung zu gehen.
    Doch schon am nächsten Tag folgt die Ernüchterung. Statt eines eigenen Huskys bekommt sie nur eine Hundeschlittenfahrt. Und da erwartet ihre Mama echt noch, dass sie an den Weihnachtsmann glaubt. Wenn es einen geben würde, dann hätte er doch wohl gewusst, dass sich Emmi nichts so sehr wünscht wie einen Hund, der ihr Gesellschaft leistet, wenn Mama so viel unterwegs ist.
    Und als wäre das nicht schon Enttäuschung genug, stellt sich auch noch heraus, dass Mama den Huskymann namens Joran schon länger kennt und in ihn verliebt ist. Außerdem hat er einen Sohn, der im Rollstuhl sitzt und Emmi unglaublich auf die Nerven geht, obwohl sie den Blick kaum von seinen schönen Augen abwenden kann. Zum Glück findet er die Verbindung zwischen seinem Vater und Emmis Mutter ebenso blöd und gemeinsam hecken sie einen Plan aus, wie sie ihre Eltern wieder für sich haben können. Als Belohnung dafür, dass Jari mit zieht muss Emmi ihm versprechen dass sie ihm aus dem Rollstuhl hinaus hilft und seinen großen Traum erfüllt: einmal auf einem Hundeschlitten mit fahren. Ein nicht ganz ungefährliches Unterfangen ...
    "Emmi und das Jahr, in dem Weihnachten an Ostern" begann ist für Kinder ab etwa 8 Jahren gedacht, ist mit seiner Geschichte über Freundschaft, aber eigentlich alterslos. Mit dem winterlichen Ambiente Finnlands passt es hervorragend in die Weihnachtszeit.
    Mit lebhaften und sympathischen Charakteren und einer spannenden Geschichte weiß Autorin Angelika Glitz ihre Leser zu bannen. Ihre Schreibe ist bildlich und sie scheint immer ein Schmunzeln auf den Lippen zu haben, so dass man der Handlung gern folgt und das Buch gut in einem durchlesen kann. Trotz des eher witzigen Erzählstils geht es auch um ernstere Dinge, wie z.B. wie es für die Kinder ist, mit nur einem Elternteil zu leben. Dadurch wirkt die Geschichte sehr authentisch und man bekommt das Gefühl Emmi schon lange zu kennen.
    Die Illustrationen von Gerda Raidt sind wunderschön und sehr gut an die Geschichte angepasst. Sie wirken sehr realistisch, sind aber dem Zielpublikum angepasst und spiegeln sehr schön den humorvollen Erzählcharakter der Autorin wieder. Alles in allem sind Geschichte, Illustrationen und das winterliche Cover sehr stimmig.


    FAZIT:
    "Emmi und das Jahr, in dem Weihnachten an Ostern begann" ist ein wundervolles Buch, das hervorragend in die Advenstzeit passt und mit einer spannenden Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt Leser aller Altersklassen begeistern kann. Eine hinreißende Geschichte, die den Zauber der Wihnacht versprüht, auch wenn darin eigentlich erst Ostern ist.

    KLAPPENTEXT:
    Seit mehr als zweitausend Jahren hat man die Worte eines heiligen Textes missverstanden. Fast alle, die sie gelesen haben, haben sie verdreht und mit einem Geheimnis umgeben. Nur ganz wenige Menschen haben im Lauf der Zeit begriffen, dass diese Worte ein Rätsel sind – ein Rätsel, das von uns gelöst werden will. Wenn Sie einmal seinen Schleier gelüftet haben, wird Ihnen die ganze Welt neu erscheinen.
    In THE MAGIC enthüllt Rhonda Byrne dieses geheime Wissen der ganzen Welt, und es wird auch Ihr Leben verändern! Mehr noch: Auf einer 28-tägigen Reise zeigt sie Ihnen, wie Sie es in Ihrem Alltag anwenden können. Es spielt keine Rolle, wer Sie sind; es spielt keine Rolle, wo Sie leben und was Sie gerade tun: THE MAGIC wird Ihr Leben vollkommen verändern!
    AUTORIN:
    (Quelle: MensSana)
    Rhonda begann ihren Weg mit dem Film The Secret, den Millionen Menschen auf der ganzen Welt gesehen haben. Es folgte das Buch zum Film, ebenfalls unter dem Titel The Secret. Es wurde ein Weltbestseller, übersetzt in 47 Sprachen und mit einer Druckauflage von mehr als 20 Millionen Exemplaren. The Secret stand 190 Wochen auf der Bestsellerliste der New York Times; USA Today bezeichnete das Buch kürzlich als eines der bestverkauften Bücher der letzten 15 Jahre. Rhonda setzte ihr bahnbrechendes Werk 2010 mit The Power fort. Der Band stand ebenfalls auf der Bestsellerliste der New York Times und ist inzwischen in 43 Sprachen erhältlich.
    EIGENE MEINUNG:
    Meine Mutter liest schon seit Jahren Ratgeber dieser Art, ich jedoch habe mich - trotz ihrer Überredungskünste- lange Zeit dagegen gesträubt. "Alles Humbug. Damit will man nur Geld und die Leute verrückt machen!" Ein bisschen denk ich das immer noch, aber Rhonda Byrne ist es gelungen mich mit ihrem Ratgeber davon zu überzeugen, dass es auch anders geht.
    Im Mittelpunkt ihres Buches "The Magic" steht die magische Formel der Dankbarkeit. Eine Mischung aus religiösem Hintergrund und moderner Lebensweise, die ein glücklicheres und damit auch gesünderes Leben propagiert. Rhonda Byrne gelingt dies so zu kombinieren, dass man nicht das Gefühl hat belehrt zu werden und sie versucht auch nicht auf ihrem Standpunkt zu beharren und diesen ihren Lesern einzuhämmern.
    Viel mehr gibt sie Tipps, eröffnet eine Möglichkeit, mit der man sein Leben in den Griff bekommen kann. Die Methode der Dankbarkeit. Entwickelt aus Jahrhunderte altem Wissen, dass sie nun neu vermittelt. Es ist kein Geheimrezept, sondern eine Hilfestellung für ein glücklicheres, bewussteres Leben. Dankbarkeit zeigen, mit offen Augen durchs Leben gehen, die kleinen wunderbaren Momente des Alltags schätzen können um zu innerer Zufriedenheit zu finden. Um dies ihren Lesern einfacher zu gestalten hat sie eine "magische Formel" entwickelt. Eine Hilfe, um eine Zeit lang bewusster zu leben und die Augen für das eigene Glück zu öffnen.
    Diese magische Formel begleitet den Leser 28 Tage lang, also 28 Tage Übungen, um das Glück zu zu lassen. Ein Beispiel dafür wie wichtig Rhonda Byrnes Gedanken sind, und wie borniert wir wohl im Laufe des Lebens, im Alltag, geworden sind, gibt bereits der erste Tag der Übungen: man soll 10 Dinge aufschreiben, die einen glücklich machen und warum. Ich muss gestehen, ich hatte zunächst meine Schwierigkeiten 10 Dine zu finden, weil man doch so gern an Allem rummeckert. Doch schon während des Überlegens fällt auf, wie fest gefahren man doch ist, wie stur im eigenen Denken und wie gut es tut einmal die Augen geöffnet zu bekommen und das Glück wieder an sich heran zu lassen, was von Tag zu Tag bzw. von Übung zu Übung leichter fällt.
    Ein kleiner Kritikpunkt ist für mich die Schreibe. Sie ist zwar locker und flüssig und, was ich für so ein Buch sehr wichtig finde, leicht zu verstehen, aber es ist einfach dieser "amerikanische" Stil, der mir das Gefühl gibt inmitten eines großen Publikums vor einem Rednerpult zu sitzen und der Autorin zu lauschen, wie sie große Reden schwingt. Ich weiß, dass dies gerade in den USA großen Anklang findet, ich mag aber lieber die leisen Worte. Dem Lesevergnügen und vor allem der Wirksamkeit des Buches tut dies jedoch keinen Abbruch, denn es ist lediglich mein persönliches Empfinden.
    FAZIT:
    Rhonda Byrne ist mit "The Magic" ein Ratgeber gelungen, der mir deshalb besonders gut gefällt, da er nicht als Allheilmittel dargestellt wird, der einzig dadurch, dass man ihn gelesen hat einen besseren Menschen aus seinem Leser macht, sondern weil die Leser dazu aufgefordert werden selbst etwas zu tun. Glück fliegt einem nicht zu, man muss auch daran arbeiten. Vor allem in dem man es zu lässt und Glück bewusst erlebt. "The Magic" ist ein Ratgeber zum MIt- und Umdenken, der leicht verständlich ist und mit Anweisungen in kleinen Schritten hilft dem Leser ein glücklicheres Lebensgefühl zu erarbeiten.

    ACHTUNG: Dies ist der ZWEITE Teil einer Trilogie und kann Spoiler zu seinem Vorgänger "Die Bestimmung" enthalten.
    KLAPPENTEXT:
    Der Aufstand hat begonnen ...
    In einer ungewissen Zukunft, in der die Fraktionen zerfallen, gibt es keine Sicherheiten mehr. Außer der einen: Wo auch immer ich hingehe – ich gehe dorthin, weil ich es will…
    Drei Tage ist es her, seit die Ken mithilfe der ferngesteuerten Ferox-Soldaten unzählige Altruan umgebracht haben. Drei Tage, seit Tris' Eltern starben. Drei Tage, seit sie selbst ihren Freund Will erschossen hat – und aus Scham und Entsetzen darüber schweigt. Mit den überlebenden Altruan haben Tris und Tobias sich zu den Amite geflüchtet – doch dort sind sie nicht sicher, denn der Krieg zwischen den Fraktionen hat gerade erst begonnen. Wieder einmal muss Tris entscheiden, wo sie hingehört – selbst wenn es bedeutet, sich gegen die zu stellen, die sie am meisten liebt. Und wieder einmal kann es nur Tris in ihrer Rolle als Unbestimmte gelingen, die Katastrophe abzuwenden...
    AUTORIN:
    (Quelle: cbt)
    Veronica Roth lebt in Chicago und studierte an der dortigen Northwestern University Creative Writing. Im Alter von nur 20 Jahren schrieb sie während ihres Studiums den Roman, der später "Die Bestimmung" wurde, und mit dem sie in den USA auf Anhieb die Bestsellerlisten stürmte.
    EIGENE MEINUNG:
    Da ist er nun endlich der lang ersehnte zweite Teil der Dystopientrilogie der amerikanischen Autorin Veronica Roth, die mit dem ersten Band "Die Bestimmung" nicht nur mich, sondern auch viele, viele andere Leser so sehr in ihren Bann ziehen und begeistern konnte. Ich glaube, ich habe mich auf kein anderes Buch in diesem Jahr so sehr gefreut wie auf "Tödliche Wahrheit". Als ich es endlich in der Hand hielt habe ich mir extra einen ganzen Nachmittag frei gehalten, denn von "Die Bestimmung" wusste ich noch: Einmal angefangen gibt es keine Möglichkeit das Buch aus der Hand zu legen. Doch dann traf mich die Ernüchterung wie ein Schlag. Verwirrung, Zweifel und Ungewissheit, ja sogar Leseunlust überkamen mich und ich wa tief enttäuscht. Doch manchmal lohnt es sich durch zu halten und siehe da: nach 100 Seiten habe ich sie wieder gefunden. Die alte Veronica Roth, die so impulsiv, so emotional und so spannend schreibt, dass es einem den Atem raubt.
    Wie gesagt, es ist schwer den Einstieg zu finden. Nicht nur, dass auf einmal so viele Personen auftauchen, die natürlich schon in "Die Bestimmung" eine Rolle gespielt haben, mir aber plötzlich völlig unbekannt vorkommen, da ihr Status in der kleinen Gesellschaft für mich nicht ganz klar war, nein, es gibt leider auch noch mehr Dinge, die mich verwirren. Z.B. wird Four nun nur noch bei seinem Geburtsnamen Tobias genannt. Dies soll sicher seine eigene Entwicklung wiederspiegeln, ist für mich aber eine Unstimmigkeit der Geschichte. Er ist nun mal der coole Four, der Typ, in den sich Tris verliebt hat, weil er anders ist als die anderen. Mit einem Allerweltsnamen geht dieses Gefühl leider ein bisschen verloren.
    Wo wir gerade von Gefühlen sprechen: Das ist das absolute Highlight der Autorin. Sie kreiert Emotionen nicht, sie lebt sie. Ihre Figuren leben sie, der Leser erlebt sie wie seine eigenen. Nicht selten wurde ich von Verzweiflung gepackt, von Trauer erschüttert und von Angst und Hass zerfressen. Weniger gut gelingt es ihr Bilder zu zeichnen. An manchen Handlungen hatte ich zu knabbern, konnte mir nicht so recht ausmalen, was da nun passiert. Wie es aussehen soll.
    Ebenso ging es mir mit den Abläufen der Handlungen. Es geschehen Dinge, die ich nicht nachvollziehen, denen ich nicht folgen kann. Ich hatte manchmal das Gefühl einen Film zu schauen und für Sekunden eingeschlafen zu sein. Sprunghaft und unstrukturiert könnte man die Abläufe wohl bezeichnen. Mein größtes Problem war allerdings, dass ich ganz oft nicht wusste: worauf will Veronica Roth hinaus? Was hat sie vor? Wo soll das alles enden? Dies kann als Stilmittel gelten, das ein Buch spannende macht, hier hatte ich aber eher das Gefühl sie schreibt unbedacht drauf los.
    Dennoch hat sie wieder mal eine grandiose Geschichte kreiert, die einiges an Spannung und Aufregung zu bieten hat. Sie entwirft Charaktere die polarisieren. Man kann sie entweder lieben oder hassen und dennoch tun sie manchmal Dinge, die einen aufschreien lassen, so dass man die Loyalität zu ihnen am liebsten anzweifeln würde, doch das geht nicht, denn man wird so sehr eins mit Tris, das man sich so verhalten muss wie sie es tut.
    FAZIT:
    "Tödliche Wahrheit", das sich mehr als sein Vorgänger um das Thema "Unbestimmte" dreht, lässt mich in einem Wechselbad der Gefühle zurück, so dass auch ich mich wie eine Unbestimmte fühle. Trotz einiger nervtötender Kritikpunkte lohnt es sich zu kämpfen, die ersten 100 Seiten hinter sich zu bringen, um dann in eine Geschichte einzutauchen, die den Leser nur schwer loslässt. Mit einer für ein Jugendbuch schon fast grenzwertigen Brutalität konfrontiert sie ihre Charaktere, so dass mir oft der Atem stockte, ich aber dennoch so gefesselt war, dass ich unbedingt weiterlesen musste. Ein fulminantes Ende, das beindruckt und bewegt, das Gänsehaut und winzig kleine Pfützen in den Augen hinterlässt, zeigt uns dass es sich immer lohnt (sich durch) zu kämpfen.


    Edit: Autor im Threadtitel ergänzt. LG JaneDoe

    Eins meiner Highlights des Jahres ist "Der Klang der Sehnsucht" von Manisha Jolie Amin:


    Die Straßen von Hastinapur sind Kalus Zuhause. Der Junge arbeitet hart für ein paar Rupien und einen einfachen Schlafplatz auf dem Boden eines Tabakladens. Dennoch ist er glücklich: Wenn er Zeit mit seinen Freunden verbringt oder er sich in die schattigen Äste des großen Banyanbaumes am Fluss zurückzieht, um den Sonnenuntergang zu beobachten – und um Flöte zu spielen. Seine Melodien verzaubern die Welt und lassen ihn alles vergessen. Als sich Kalu eines Tages die Chance seines Lebens bietet, muss er Hastinapur verlassen - und damit auch seine geliebte Freundin Malti. Er verspricht, zu ihr zurückzukommen. Doch kann es eine gemeinsame Zukunft geben?