Beiträge von woelfchen

    ab 1.1.


    Das Gesetz sagt, dass alle Inhalte nach Altersstufen klassifiziert werden müssen. Nur Seiten, die „Nachrichtensendungen [und] Sendungen zum politischen Zeitgeschehen“ entsprechend und an deren Inhalten ein „berechtigtes Interesse“ besteht, sind ausgenommen. Damit wären große Medienseiten wie z.B. Spiegel Online oder prominente Blogs wie Netzpolitik ausgenommen.


    Problematisch wird es dagegen kleinere Blogs einzustufen. Hier stellt sich auch die Frage, ab wann ein „berechtigtes Interesse“ besteht. Z.B. war Netzpolitik nicht vom Beginn an so relevant wie heute. Wäre das Blog aber von Anfang an mit der Kennzeichnungspflicht belegt, hätte es vielleicht nie die heutige Relevanz erreicht. Unklar ist auch, bei welcher Art von Nachrichten „berechtigtes Interesse“ besteht – nur bei politischen und kulturellen oder auch bei Technolgienachrichten wie hier bei der t3n?


    Ferner gilt das Gesetz auch für ältere Inhalte, wie z.B. bisher veröffentlichte Blogbeiträge oder angelegte Webseiten. Wer sich für die Kennzeichnung entscheidet, hat also die Wahl entweder alle seine Inhalte (z.B. Blogartikel) einzeln rückwirkend durchzugehen und zu kennzeichnen oder sie pauschal mit einer Alterskennzeichnung zu versehen. Sollte im letzteren Fall ein Inhalt „ab 18“ darunter vermutet werden, muss die Einstufung insgesamt „ab 18“ lauten.


    http://t3n.de/news/neuer-jmstv-286977/


    :bonk :schlaeger

    Zitat

    Original von Insomnia


    :write


    Ich lese, dass jemand schreibt, dass er zum Foltern bereit wäre und ein paar Seiten später behauptet, ich würde menschenverachtend denken, weil ich wenig Mitleid mit Leuten habe, die in der von ihnen gesuchten Gefahr umkommen.


    Tut mir leid, aber die Logik kann ich nicht nachvollziehen. Wer die Einstellung *Scheiß auf die Genfer Konventionen* hat, sollte sich nicht anmaßen, über andere zu urteilen.

    Zitat

    Original von Voltaire


    Das wirst du sicher belegen können, wenigstens hoffe ich das für dich......


    ....aber du liest eh nur das was du lesen willst.


    Gewalt gehört zum Leben einfach dazu. Sie ist ein fester Bestandteil unseres Lebens und wird sogar teilweise staatlich gefördert. Denn wie sonst ist die soldatische Ausbildung zu bezeichnen? Der Staat braucht halt "bösartige Kampfmaschinen" Grinsen . Ich wurde darin ausgebildet auf verschiedene Art zu töten, jemanden zu Aussagen zu zwingen - mit einem Wort, ich wurde ausgebildet jedwede Art von Gewalt anzuwenden....Sch....auf die Genfer Konventionen. Das ist Realität. Und es gibt viele Arten des Kampfes und von Verhörmethoden die es nie aufgrund ihrer unglaublichen Brutalität in einen Film oder in ein Buch schaffen würden. Und wenn ich ehrlich bin, dann kann ich froh sein, das ich das Erlernte niemals habe anwenden müssen - aber wenn es erforderlich gewesen wäre, dann hätte ich es angewendet. Zudem ist das ja auch alles staatlich sanktioniert....... .....kann also dann auch nicht falsch sein. Winken


    Brutale Fiktion vs. Brutale Realität - ein Diskussionsanstoss


    Also komme mir bitte nicht mehr damit, ich würde *menschenverachtend* denken, im Gegensatz zu dir würde ich niemanden etwas antun. *Sch....auf die Genfer Konventionen.* klingt für mich nicht gerade nach einem Menschenfreund, der Rest auch nicht.

    Zitat

    Original von Voltaire


    Wie menschenverachtend!
    Es ist schon erschütternd zu sehen, wie jemand das Leben einer Maus höher einschätzt, als das Leben einer jungen Frau.


    1. Finde ich es seltsam, von jemanden das Wort *menschenverachtend* zu hören, der vor kurzem in einem anderen Zusammenhang geschrieben hat, er hätte auf Befehl gefoltert, wäre es befohlen worden. (Das warst doch du, oder? Wenn nicht, dann trügt mich mein Gedächnis, Entschuldigung.)


    2. Habe ich nirgendwo geschrieben, dass ich ein Menschleben niedriger bewerte als das einer Maus / eines Tiers. Nur sind Tier so intelligent, Gefahren aus dem Weg gehen, was man von vielen Menschen nicht behaupten kann. Und wenn dann ein Todesfall eintritt, stellen die Übriggebliebenen fest, dass sie soviel Abenteuer und Gefahr doch nicht wollten :wow . Und genau das ist hier passiert.


    Ich kann darin nichts menschenverachtendes sehen. Diese Frau hat sich freiwillig in Gefahr begeben und ist in den Tod gestürzt. Sie hat eine Ausbildung bei der Marine gewollt, war wahrscheinlich stolz auf diesen Schiff fahren zu dürfen und kannte das Risiko. Mich würdest du dort nicht hinaufbringen, unter gar keinen Umständen, ganz einfach, weil mir das Risiko zu groß wäre. Wenn jemand Bungeejumping betreibt und das Seil reisst, hält sich mein Mitleid auch in Grenzen.


    Wobei ich dir Recht gebe, dass meine Erfahrungen, die ich mt Menschen ausserhalb der Familie sammeln durfte, mich bestimmt nicht menschenfreundlicher gemacht haben.


    Und dein Sarkasmus ist für meinen Geschmack voll daneben gegangen. Wie kannst du ein Tier, welches zu Tode gequält wird auch noch verspotten? Pfui, pfui... .


    Du findest es also mehr in Ordung, wenn auf eine Maus aus puren Spaß (!) draufgetreten wird, dass ihr die Beine brechen, als dass um ein Unfallopfer nichtgejammert wird, welches sich freiwillig in die Situation gebracht hat?


    Es gibt einen schönen Spruch: Wer die Gefahr sucht, kommt darin um. Nur ist das in unserer Vollkasko-Gesellschaft vielen nicht bewußt.

    Zitat

    Original von JanvonderBank
    Ahh...


    Ich glaube nicht, dass das "ganze Konzept" in Frage gestellt wird, lediglich der Aspekt, ob gefährliches Klettern in der Takelage eines (im unterhalt schweineteueren) Rahseglers noch ins moderne Berufsbild der Marine passt.


    Die Entscheidung, den Lehrgang wieder nach Hause zu schicken, haben sich die Verantwortlichen gewiss nicht leicht gemacht, gerade wenn man weiß, wieviel bei der Marine auf Tradition gegeben wird.
    Aber vermutlich haben die Sorgen um die Sicherheit einer nicht geringen Anzahl der übrigen Kadetten überwogen. Ich sag mal: Es klettert sich extrem unenspannt, wenn an dieser Stelle gerade vorgestern jemand zu Tode gekommen ist. Und noch mal zur Erinnerung: Kadetten sind keine fertigen Offiziere... Das sollen die erst nach ein paar Jahren werden.
    Und die Entscheidung, aktiv einen Menschen zu töten, muß nach allen gegenwärtigen Maßstäben von 99,5% der Marinesoldaten wohl kein einziges Mal in ihrer beruflichen Laufbahn getroffen werden. (Im übrigen auch wie bei Kripo-Beamten, die in 40 Dienstjahren nie einen Schuss auf einen anderen Menschen abgegeben haben - im Fernsehen und in der Krimiliteratur, die mal Gegenstand dieses Threads war ;-), immer in Killerpose mit einer vorgehaltenen Wumme gezeigt werden!)


    Das sehe ich ein, evt. klettern sie dann zitternd hoch und es passieren weitere Unfälle... .


    Aber z.B. vor Somalia müssen wahrscheinlich ständig Entscheidungen abgewogen werden und sowohl eine aktive Handlung, als auch deren Unterlassung kann Menschenleben gefährden. Es wird schließlich nicht alles in den Nachrichten rausgeplärrt.
    Zudem hat die Marine das Gluck, dass Afgahnistan nicht am Meer liegt, sonst müsste sie dort vielleicht auch aktiv eingreifen.


    Und zur Ausbildungen: Ich kann mir vorstellen, dass es nicht schaden kann, auch mal klassische Navigation (falls das dort gelehrt wird) praxisnah zu erfahren.


    Zitat

    Original von Voltaire



    Übrigens ist in den Verteidigungskonzepten der Bundeswehr, der "Tod" nicht vorgesehen. :-)


    Gehen sie davon aus, dass Kämpfe mit Wasserpistolen ausgetragen werden :gruebel ?


    Ich denke, ich werde mir auch beides holen. Mich faziniert dieses Experiment und vielleicht finde ich auch darüber Zugang zur klassischen Musik :gruebel .

    Zitat

    Original von JanvonderBank
    Bitte nochmal nachdenken!
    "Den Tod als Beruf gewählt"... hätten u.U. Fernfahrer, Taxifahrer, Lokführer, Polizisten, Zollbeamte, Piloten, Ärzte, Pflegepersonal, Bauarbeiter, Bademeister.... und ich könnte noch stundenlang so weiter machen...
    ... die bitteschön alle nicht betroffen und menschlich reagieren sollen, wenn in ihrem beruflichen Umfeld jemand zu Tode kommt?


    Oder meinst du mit obigem Satz eigentlich "alle Soldaten sind Mörder"?


    Nein, ich sehe Soldaten nicht als Mörder an, aber wenn ich mich entschieden habe, eine Ausbildung zu durchlaufen, in der meine Entscheidungen Todesfälle bedingen, dann muss ich einen solchen auch aushalten können. Und im Gegensatz zu den dir genannten Beispielen trifft ein Offizier bewusst die Entscheidung ein Ziel anzugreifen oder es sein zu lassen. Zudem trifft jeder (Berufs-) Soldat die Entscheidung, einen gefährlichen Beruf zu ergreifen. Wofür wir letztendlich dankbar sein können, dass sie bereit sind uns zu verteidigen :anbet .


    Bloß wegen einem Todesfall das ganze Konzept in Abrede zu stellen, scheint mir arg übertrieben.


    Naja, ich gehe davon aus, dass sie diesen Beruf / Stelle freiwillig gewählt haben. Dann muss ich das Risiko auch in Kauf nehmen.
    Ein Tier, welches gequält wird, wie z.B. wie arme Maus, der die Beine gebrochen wurden, ist damit kaum gleichzusetzen. Die keine Chance.


    Aber wie ich schon schrieb: Ich kenne zu wenig die Hintergründe, mein Eindruck ist lediglich, dass jemand, der sich den Tod als Beruf gewählt hat, auch eine Konfrotation mit ihm aushalten muss.

    Zitat

    Original von Salonlöwin
    Ausgehend von der Eingangsfrage ist in den letzten Tagen wohl die Schmerzgrenze der Entscheider auf der Gorch Fock und an Land erreicht worden, so dass die Ausbildung erstmalig abgebrochen wurde:


    KN online


    Im Papierformat füllen drei Seiten Artikel die Zeitung, aber zur eigentlichen Gefährlichkeit und den Unfällen wird auf Seite 3 nur kurz berichtet.


    Ohne die genauen Hintergründe zu kennen, ist die Entscheidung für mich unverständlich:
    Wenn ich in der Talkelage rumklettere, kenne ich das Riskio und ich kann mir vorstellen, dass alles Mögliche zur Sicherung unternommen werden. Zudem lässt man sich als Soldat für einen Kriegseinsatz ausbilden, wenn die Psyche schon bei einem Unglück kapituliert, dass frage ich mich, ob die Kadetten den richtigen Beruf gewählt haben.

    Vikram Seths Roman An Equal Music beschwört die Welt der Kammermusik in einem Porträt herauf, wie man es sich nur wünschen kann, aber Seth ist der erste der sagt, dass "Worte nur versuchen können zu beschreiben, was nicht wirklich beschrieben werden kann". Diese Doppel-CD fügt einem großen Buch die zwangsläufig fehlende Dimension bei, indem sie die Werke, die in der Geschichte vorkommen, zur Aufführung bringt. Darunter findet sich die Weltpremiere einer Aufnahme von Beethovens "Streichquintett in c-Moll", eines obskuren Werkes, das im Zentrum der Handlung steht.


    Es ist, wie auch der Rest der Auswahl, wundervoll gespielt und aufgenommen, da dies eben keine Sammlung zweitklassiger Aufnahmen ist, die man dem Thema angemessen zusammengestückelt hat. Vikram Seth selbst hat die Aufführungen ausgewählt und mit Künstlern vom Range eines Andras Schiff oder Iona Brown geriet das Spiel so gut es sich nur denken lässt. Aufgenommen in die Auswahl wurde auch Schuberts gefeiertes "Forellenquintett".


    Sollte dieses Buch Geschmack an der Musik erwecken und umgekehrt, so werden die CDs dazu beitragen, sich in dieses köstliche und ansteckende Repertoire weiter zu vertiefen.

    Gerade gefunden:


    Der Geiger und Held von Vikram Seths drittem Roman ist auf der Suche nach Harmonie in seinem Leben. Stattdessen lässt sich aber Michael Holme, der seit einem einschneidenden Schlüsselerlebnis vor zehn Jahren in London lebt, von seiner schönen, jungen (und noch dazu französischen) Freundin und von seinen Kollegen im Maggiore-Quartett leicht aus der Ruhe bringen. Kurz gesagt, er hat es satt, sowohl im Leben als auch in der Kunst die zweite Geige zu spielen. Eine zufällige Begegnung mit Julia, jener Pianistin, die er einst in Wien geliebt, aber wieder verloren hatte, gibt seinem Leben eine andere Richtung. Julias Situation allerdings -- und das Geheimnis, das ihre Karriere beenden könnte -- droht, die Liebenden wieder auseinander zu reißen.


    Verwandte Stimmen ist deutlich kürzer als Seths Eine gute Partie, was aber der reichen Ausgestaltung nicht abträglich ist. Auf knapp 400 Seiten entwirft der Autor besondere komplexe -- persönliche wie dichterische -- Sachverhalte, während er gleichzeitig geschickt Befürchtungen entkräftet, dass er Unterhaltung für Intellektuelle geschrieben habe. Einmal sagt Michael, während sich die emotionale Spannung immer weiter steigert, zu Julia: "Du kannst Dir gar nicht vorstellen, wie ich all die Jahre ohne Dich gelebt habe", nur um festzustellen, "wie kläglich und banal meine Worte klingen, als wären sie aus irgendeiner Hausfrauenfantasie entnommen worden". Nicht nur die Stimmung der Liebesgeschichte gehört zu den Dingen, die das Buch zum Genuss machen, auch Seths Schöpfung musikalischer Extreme trägt dazu bei. Während das Maggiore probt und sich dabei von ungeduldigem Anschießen zur Perfektion hin bewegt, beschreibt der Autor meisterlich die Freuden des Zusammenspiels, des Vertrauens und des Schaffens. "So ein Quartett ist eines der seltsamsten Dinge", sagt ein Mitglied. "Ich weiß nicht, womit ich es vergleichen soll. Mit einer Ehe? Einer Firma? Einem Militärzug unter Beschuss? Einer selbstachtenden, selbstzerstörerischen Geistlichkeit? Es sind so viele verschiedene Spannungen unter seine Freuden gemischt."


    In dem Roman Verwandte Stimmen ist die Länge von Schuberts "Forellenquintett" von großer Bedeutung, kommt die Entdeckung eines wenig bekannten Opus' von Beethoven einem Wunder gleich und jedes Instrument besitzt sein eigenes Wesen. Sowenig Michael darauf hoffen darf, Julia jemals zu besitzen, kann er ebensowenig davon träumen, seine geliebte Tononi zu besitzen, die Geige, die er schon lange lediglich als Leihgabe hat. Und es ist überhaupt keine Frage, dass Vikram Seth es versteht, eine Geschichte zu erzählen und uns unaufhörlich rätseln lässt -- rätseln läasst über die Antwort auf die Frage, was denn wohl die vierminütige Zugabe des Quartetts sein wird, bis hin zum wirklichen Anlass für Julias Weggang aus Michaels Leben (oder war es vielleicht sogar Michael, der Julia verließ?). Diese Liebesgeschichte führt uns von London in Michaels Heimatort im Norden Englands, von Wien nach Venedig, und es wird nur wenig Leser geben, die ihrem Reiz nicht erliegen werden.

    Zitat

    Original von Wolke


    Hallo woelfchen,
    ich dachte du hast dich zur Leserunde angemeldet, weil dich das Buch interessiert und nicht, weil du ein Freeixemplar erhalten wolltest. Das ist nicht Sinn der Leseerundenanmeldung! :rolleyes


    Ich habe das Buch auch bestellt, aber ich merke immer mehr, dass ich lieber freier ausserhalb von Leserunden lese und ein Buch nicht lesen möchte, weil ich muss. Das hat mit der Auslosung gar nichts zu tun, ich melde mich gerade aus allen Runden ab, bei denen ich angemeldet war / bin.


    Wobei ich es schade, dass ich mich rechtfertigen muss, weil ich mich abmelden wollte, bevor mir ein Buch zugelost wird und Mehrarbeit entsteht.