Beiträge von snowall

    Ja, das geht mir auch so. Ich hatte als 14- Jährige mal eine Phase gehabt in der ich nur Klassiker gelesen habe, und dann die wundervolle Entdeckung gemacht, dass Hamburger Lesehefte ja noch viel billiger als Reclam sind. Deshalb hab ich mir einen ganzen Packen davon bestellt. Die Klassiker Phase nahm wieder ab und jetzt nach über zehn Jahren subben bei mir immer noch etliche Sophokles,Hoffmanns, Gotthelfs, z.T Shakespeare usw.
    Kaufen würde ich sie heute nicht mehr, aber hergeben kann ich sie irgendwie auch nicht, weil ich ja nicht weiß ob sie mich vielleicht trotzdem irgendwann mal begeistern könnten. :grin

    Zitat

    Original Kero-chan
    Vielleicht sollte ich mir auch mal ein bisschen mehr Sekundärliteratur zu diesem Thema durchlesen...


    Ich muss zugeben, dass ich die Sekundärliteratur auch nur bemüht hab, weil ich bald eine Prüfung hab, in der Werther auch ein Thema ist. :grin


    Mit der Leserfreundlichkeit kann ich dir aus heutiger Sicht zustimmen, aber vielleicht sind wir da zeitlich ein bisschen zu weit weg.

    Ich hab jetzt mal ein bisschen Sekundärliteratur bemüht und offensichtlich war es so, dass Goethe den Werther bewusst als Dilettant darstellte, der zwar von sich selbst glaubt ein großer Künstler zu sein, aber nichts zu Papier bringt.(er war ja Maler, hat aber im ganzen Buch nur 3 mal versucht etwas zu malen) Goethe war damals anscheinend in einer Phase, in der er selbst fürchtete ein Dilettant zu sein, aber mit Werthers Tod hat er diese Phase offensichtlich begraben.

    Also ist es offensichtlich völlig natürlich, dass auch wir den Werther als selbstverliebt empfunden haben. :grin

    Es ist Jahre her seit ich es zuletzt gelesen habe, also muss ich es mal wieder ein bisschen auffrischen.


    Kurzbeschreibung
    Jakob Michael Reinhold Lenz' 1776 anonym erschienenes Werk 'Die Soldaten' um eine durch soziale Umstände unglücklich und 'ehrlos' gewordene Bürgertochter gehört zu den exemplarischen Dramen des Sturm und Drang. Als neuartiger Dramentypus, in dem Lenz an die Stelle der aristotelischen Einheit von Ort, Zeit und Handlung ("geschlossene Form") eine Vielzahl von schnell und hektisch aufeinander folgenden Szenen, Schauplätzen und einen langen Zeitraum von ungefähr zwei Jahren setzt, sind 'Die Soldaten' ein Klassiker der so genannten "offenen Form". Realistisch, kritisch und wahrheitsgetreu zeichnet Lenz das Bild von Durchschnitts- und Alltagsmenschen, erlaubt sich grammatische und stilistische Freiheiten, die zu seiner Zeit weder als literatur- noch als bühnenfähig galten - und erwies sich so als ein zukunftsfähiger und außerordentlich moderner Autor.

    Ich bin jetzt auch mit dem 2. Teil fertig, muss aber zugeben, dass ich die Passagen in der Werther den Ossian vorliest nur übersprungen habe.


    Ein tragischer Moment ist meines Erachtens, als Lotte dem Knaben die Waffe gibt. Damit hat die Misere durch sie begonnen und wird in gewisser Weise durch sie beendet.


    Werthers Selbstmord zieht sich. Zuerst schreibt er ewig lange Abschiedsbriefe, dann stirbt der Arme nicht einfach, sondern muss noch über sechs Stunden leiden.
    Ich glaube er hatte immer eine etwas romantische Vorstellung vom Selbstmord, was ja auch im Gespräch mit Albert herauskam, aber so dahinzusiechen war sicherlich nicht sein Plan.

    Zitat

    Zitat: Original von Eddie Poe
    Bei dem "schnell gehen" dachte ich auch daran, dass es zum Beispiel notwenige medizinische Behandlungen gibt, in die entweder der Patient selbst, oder wenn er es nicht kann, ein Bevollmächtigter einwilligen muss. Bei Not-OPs glaube ich zwar nicht, aber es kann ja trotzdem sein, dass es eilig ist. Und wenn dann Frau P. am Bett vom komatösen Herrn S. steht und nicht belegen kann, dass sie mit ihm verheiratet oder von ihm bevollmächtigt ist, können die Ärzte ja nicht einfach blauäugig den Eingriff durchführen. Kann ich mir zumindest nicht vorstellen. Edit: Oder Frau P. kann einwilligen, bekommt aber richtig Ärger wenn herauskommt, dass sie dazu nicht berechtigt war.


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand der nicht dazu bevollmächtigt ist eine wichtige Entscheidung treffen darf.
    Als mein *damals noch Freund, jetzt Mann* einen Unfall mit dem Quad hatte, bin ich zwar im Krankenwagen mitgenommen worden, als er aber dann erst mal behandelt wurde, durfte mir nichtmal jemand sagen, wie es ihm geht. Die Stunde, die ich warten musste, war die Hölle (bei einer Kopfwunde weiß man ja nie :rolleyes).
    Zum Glück war es nichts Schlimmeres und eine Stunde später konnte er mir selbst sagen, dass es ihm gut geht.

    @ Heike Arizona
    wie ist denn, das da reingerutscht??? :grin Ich wünsch dir gute Besserung.


    Den Taugenichts kenn ich auch noch nicht (muss ich aber offensichtlich ja auch nicht kennen:grin).
    Die Räuber sind mein Lieblings Sturm & Drang Werk (auch wenn sie erst später geschrieben wurden), aber vielleicht liegt es auch daran, dass es ein Drama ist und man einfach mehrere Perspektiven hat.

    Ich habe das erste Buch nun auch beendet.


    Zitat

    Original HeikeArizona
    Meiner Meinung nach ist Werther ein eingebildeter, arroganter, junger Schnösel mit dem Benehmen eines Kleinkindes. Gehts noch?


    Einen ähnlichen Eindruck habe ich auch. Im Sturm und Drang gab es zwar den Geniekult, in anderen Büchern wie Schillers Räuber, wurde der Protagonist aber trotzdem weniger von sich selbst überzeugt dargestellt. Er wurde eher durch seine innovativen Ideen oder Taten zum Genie. Bei Werther habe ich das Gefühl er hält sich einfach für ein Genie und lässt keine andere Meinung gelten (Selbstmordgespräch mit Albert).


    Werther kam mir eher wie ein Stutzer aus einem Georgette Heyer Roman vor. :lache


    Trotzdem finde ich die Beschreibung der Gefühle in Briefform sehr gelungen und mitreißend. Ich kann mir gut vorstellen, dass es einige Zeitgenossen aus den Socken gehaut hat (ob nun in negativer oder positiver Form).


    Zitat

    Original Fran- 87
    Zu Lottes Gefühlen: Dass sie ihn liebt glaube ich auch nicht. Aber sie findet ihn interessant. Und verguckt hat sie sich schon ein wenig.


    Ich denke Lotte liebt einfach das Gefühl geliebt zu werden. Jeder mag sie, jeder braucht sie, - auch das kann zur Sucht werden.


    Ich stell mir die Frage, ob Werthers Leidenschaft ohne Albert genauso gewachsen wäre. Hätte er sich ohne die hinderliche Verlobung eventuell mit Lotte vergnügt und wäre dann wieder weitergezogen. Er scheint mir eher der Typ zu sein, der auf Unereichbares steht.


    Rechtschreib- Edit

    Hallo liebe Eulen,


    ich hoffe irgendjemand hier im Forum kann mir helfen. Ich suche eine Interpretation zu Rousseaus Emil.
    Kann mir jemand einen Aufsatz oder ein Buch empfehlen? Es sollte eher literaturwissenschaftliche Aspekte behandeln und weniger die erziehungswissenschaftlichen (obwohl sich das sicherlich nie ganz trennen lässt).
    Ich will den Emil als Teil meiner mündlichen Prüfung behandeln, bin aber mittlerweile wirklich am überlegen, weil ich keine passende Sekundärliteratur finde. Da ich die Büchereule aber als Quell unerschöpflichen Wissens kennengelernt habe, hoffe ich auf eure Hilfe. :wave


    LG

    Neben unzähligen angefangenen Büchern, habe ich gerade Klingers "Sturm und Drang" beendet und werde mich jetzt dem Werther für die LR zuwenden.


    Kurzbeschreibung
    Goethes Briefroman "Die Leiden des jungen Werthers" zählt zu den meistgelesenen Romanen der deutschen Sprache. In ihm berichtet der junge, empfindsame Werther seinem Freund Wilhelm von seiner Liebe zur Amtstochter Lotte, die jedoch bereits mit dem nüchternen Albert verlobt ist. Eine verhängnisvolle Dreiecksbeziehung nimmt ihren Lauf. - Der Roman, der Goethe über Nacht berühmt werden ließ, gilt als Schüsselwerk des Sturm und Drang und hat bis heute nichts von seiner Aktualität eingebüßt.

    Es ist zwar schon ein bisschen älter, aber ein Schmöker ist es allemal. :wave



    Kurzbeschreibung
    Eine große amerikanische Familiensaga - verfilmt mit James Dean


    Von der Mitte des letzten Jahrhunderts bis zum Ende des Ersten Weltkriegs reicht die Zeitspanne, die diese große amerikanische Familiensaga umfaßt. Sie erzählt die Geschichte der Trasks und der Hamiltons: die Geschichte von Charles und Adam, den ungleichen Brüdern, die um die Liebe ihres Vaters buhlen und den Reizen derselben Frau erliegen. Von eben jener Cathy die ihren Mann und die neugeborenen Zwillinge verläßt, um sich ihren Lebensunterhalt in einem Bordell zu verdienen. Und von Aron und Caleb, ihren beiden Söhnen, deren spannungsgeladenes Verhältnis in einer modernen Version des biblischen Kainsmythos gipfelt.