Hallo Andrea,
die Diskussion wich, dies ist mein Fehler, etwas (mehr) vom eigentlichen Thema ab.
Da gehe ich mit Dir konform: In allen Berufssparten gibt es gute als auch weniger gute Schaffende.
Auch Du überzeugst mich mit Deiner fundierten Antwort.
Mir ist auch ein Fall bekannt, bei dem eine Lektorin zum Ghostwriter eines ca. 300-seitigen Fantasyroimans wurde, weil das Skript zu schlecht war. Das dieses Buch vom Verlag überhaupt veröffentlicht wurde, dies hatte seine speziellen Gründe...
Ich glaube, dass ein Lektor auf den ersten Blick erkennt, ob es sich lohnt ein Skript bis zum Ende durchzulesen oder dieses schon nach einigen Zeilen ad acta zu legen.
Es gehört zum unbedingten Muß dazu neben dem Schreibtalent ein gewisses Handwerksrüstzeug mitzubringen bzw. sich dieses anzueignen, zu erlernen. Wenn diese Vorraussetzungen stimmen und diese beiden erforderlichen Komponenten wie zwei Puzzleteile gut ineinandergreifen, dann steht einem guten Skript auch nichts mehr im Wege.
Einen Aufsatz oder ein Buch zu schreiben, dies sind zwei verschiedene paar Schuhe, da stimme ich auch mit Dir überein.
Das Publikum, quasi die Leserschaft folgt bestimmten Trends bzw. interessiert sich für bestimmte Genres auf dem Buchmarkt.
Ein Autor, der entgegen diesem Trend, ein Buch zu einer Thematik veröffentlicht, die vielleicht die wenigsten interessiert, wird sein Buch schlecht an die Frau/den Mann bringen können.
Oja, um ein Script erfolgreich bis zur Buchreife zu bringen bedarf es einiger Jahre, als Neuautor umso mehr, viele volle Papierkörbe, vieler unterschiedlicher Rohfassungen, vielen Korrekturen etc. Ein Buchskript eestellt man nicht so einfach nebenbei.
Was ich auch als sehr wichtig empfinde: Jeder Autor sollte zum einen über Selbstkritik, dem kritischen Hinterfragen seines Werkes, verfügen als auch für von außen geäußerte Kritik an seinem Werk empfänglich sein. Von einer sachlich geäußerten Kritik kann jeder Autor lernen und sollte dies auch tun.
Ein Autor sollte Kritik nicht als persönlichen Angriff auf seine Person werten, sondern diese als Chance zur Weiterentwicklung und als Hilfe betrachten.
Ich denke für einen Autor kann es sogar sehr hilfreich sein, wenn er erst einmal über einem kleinen Verlag sein Buch veröffentlicht. Die Betreuung ist bei einem kleineren Verlag vielleicht mitunter persönlicher und intensiver.
Durch Eure Beiträge bin ich ins Nachdenken gekommen, und meine Sichtweise veränderte sich doch dahingehend etwas (mehr).
Ganz liebe Grüsse
Jörg