Es haben sich bis jetzt nur wenige zu Wort gemeldet. Ich möchte deshalb daran erinnern, dass die Runde viel mehr Spaß macht, wenn man miteinander diskutiert. Besonders bei so historischen Themen wie in diesem Buch. Ich bin ja auch gerade deshalb dabei, um mitzudiskutieren, Fragen zu beantworten und das eine oder andere an interessanten Fakten beizutragen. Auf anderen Plattformen habe ich eigentlich immer sehr lebhafte Runden. Hier scheint es etwas still anzufangen. Also, bitte keine Hemmungen, eure Eindrücke, Kritiken oder Fragen zu posten.
Beiträge von Ulf Schiewe
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Das war mir völlig neu. Eine "Befragung" meiner historischen Atlanten brachte dazu auch nichts zutage. "Tante Google" wußte es jedoch: die zeigte mir > diese Karte <, aus der hervor geht, daß Baiern nur für 24 Jahre diese Ausdehnung hatte. Womit die "Lücke" in meinen Atlanten erklärt ist: man kann nicht für jedes Jahr eine Karte abdrucken, da würde das Buch viel zu dick.
Das ist richtig, aber auch nur, weil Kärnten, damals der südliche Teil Bayerns, abgetrennt und zu einem eigenen Herzogtum erklärt wurde.
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Die Kämpfe auf dem Lechfeld sind ja hier sehr genau beschrieben, zum Beispiel welche Gruppen des Königs wann nach Norden oder Süden geritten sind und wieviele Reiter und Fußsoldaten es waren.
Gibt es denn solche exakte Aufzeichnungen und Überlieferungen über die Schlacht, dass man das heute noch alles so komplett nachvollziehen kann?? Das finde ich sehr interessant, da es ja schon wirklich sehr lange her ist.
Historiker stückeln die genauen Hergänge aus verschiedenen Quellen zusammen. Es gibt alte Chroniken, Kirchenbucheinträge, Urkunden, Niederschriften von Mönchen, etc. Meine Beschreibung der Schlacht, überhaupt des ganzen Feldzugs basieren auf dem Werk eines anerkannten Historikers, der seine Forschung jahrelang auf dieses Ereignis konzentriert hat.
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Interessant ist hier auch, dass das Inntal damals zu Bayern gehörte. Das Herzogtum Bayern ging sogar bis zum Mittelmeer.
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Kleine Anmerkung:
Die Geschichten in diesem Buch werden aus Sicht der Protagonisten erzählt. Deshalb erfährt man über ihre Umgebung und Epoche nur so viel, wie sie selbst erleben und wissen können oder von anderen hören oder gehört haben. Das ist in dieser ersten Episode natürlich recht wenig. Hedwig hat so ziemlich keine Ahnung von der Welt und Arnulf nicht viel mehr. Politische Hintergründe der Zeit König Ottos werden deshalb hier nur kurz angerissen. In den weiteren Episoden ändert sich das langsam. Die Menschen beginnen, ein besseres Verständnis für ihre Umwelt zu entwickeln. Es wird auch mehr gereist. Schon allein der Handel beflügelt den Informationsaustausch. Bis hin zum 19. Jahrhundert, wo sie eifrige Zeitungsleser werden und ein politisches Bewusstsein entwickeln.
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Hedi ist mutterseelenallein im Wald, noch völlig geschockt, ohne etwas zu essen und keine Ahnung, wo sie überhaupt ist. Sie hat Angst vor wilden Tieren und noch mehr vor Männern, die ihr etwas antun könnten. Wen wundert's, dass die Arnulfs Angebot annimmt, schließlich hat er sich als perfekter "Gentleman" erwiesen.
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Hallo Ihr Lieben,
heute soll ja die Runde beginnen. Da melde ich mich schon mal, denn ich werde sie ja begleiten.
Ein paar Worte zu diesem Buch. Es war ein etwas ungewöhnliches Konzept, das mir da eingefallen ist. 900 Jahre Geschichte in einem Buch. Wie macht man das? Natürlich nicht, indem man 900 Jahre Geschichte erzählt. Das wäre ja eine ganze Bibliothek geworden.
Ich habe mir deshalb 5 Ereignisse oder Episoden ausgewählt, die meiner Meinung nach eine besondere Bedeutung für die Entstehung unseres Landes hatten. Und dies erzähle ich nicht aus Sicht der Herrschenden sondern aus Sicht ganz normaler Menschen, die natürlich ihre eigenen Nöten und Schicksale haben, aber in die historischen Ereignisse hineingezogen werden und versuchen, damit zurechtzukommen, zu überleben oder sogar davon zu profitieren. Das Buch erzählt von Krieg, von Liebe und Familien, vom Aufstehen nach schweren Niederlagen und von Mut und Hoffnung.
Das Unerwartete daran, dass die Protagonisten der 5 Episoden alle zu zwei oder drei Familien gehören, die immer wieder auftauchen und zur besseren Erkennung auch die gleichen Vornamen tragen, wie das ja manchmal in Familien so war. Ich muss euch aber warnen, denn zwischen den Episoden liegen manchmal hunderte von Jahren, so dass es natürlich Brüche gibt. Man kann ja nicht sämtliche Generationen nacherzählen. Aber jede Episode hat faszinierende Figuren, die sich bemühen und kämpfen und die Flamme weitertragen. Und insgesamt wird daraus ein Buch Deutschlands, das neben spannenden Abenteuern ein wenig Verständnis vermitteln soll, wie unser Land entstanden ist. Deutschland ist also auch ein Protagonist, vielleicht sogar der wichtigste.
Und jetzt wünsche ich allen spannende Stunden und viel Vergnügen!
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Hallo Ihr Lieben,
ich melde mich mal gleich zu der Frage, wie man 1000 Jahre Geschichte in 1000 Buchseiten unterbringt. Das geht natürlich nicht. Und es sind auch keine 1000 sondern 928 Seiten.
Der Roman verfolgt die Schicksale einer Hauptfamilie, dazu noch zwei Nebenfamilien, die mit der Hauptfamilie immer wieder zu tun haben, und dies über fünf Episoden, in denen sie eigentlich wider Willen in bedeutende historische Ereignisse hineingezogen werden. Sie müssen kämpfen, um zu überleben, sie verlieben sich, haben Kinder und versuchen, das beste aus sich zu machen. Manchmal geht es gut aus, manchmal eher nicht.
Ich zitiere hier mal einen kurzen Text von meiner Webseite:
"Sie ziehen mit den Truppen Ottos des Großen bei Augsburg in die Entscheidungsschlacht gegen die Ungarn. Wagen sich noch in der Frühzeit der Hanse mit ihren Schiffen über die Ostsee bis ins Baltikum vor und schließen sich dem Zweiten Kreuzzug an, um die ungläubigen Wenden zu bekehren. Sie kämpfen im Dreißigjährigen Krieg gegen die eigenen Landsleute und keine zweihundert Jahre später im Befreiungskrieg gegen die französischen Besatzer unter Napoleon. Sie haben Erfolg. Sie leiden. Und rappeln sich immer wieder auf. Bis sie schließlich in der Deutschen Revolution erneut entscheiden müssen, auf wessen Seite sie stehen: auf der Seite der Fürsten oder auf der des für die Demokratie kämpfenden Volkes."
Ich denke mal, das erklärt ein bisschen, was euch in dem Buch erwartet.
Hier gibt es auch eine Leseprobe.
Liebe Grüße
Ulf
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Zitat
Original von Johanna
Schade, daß es doch ein wenig ruhig war. Ich weiß nicht, woran es lag.
Die Jahreszeit? Doch einige Erkältungen bei einigen?
Auf jeden Fall denke ich es hat äußere Gründe, die nix mit dem Buch als solches zu tun haben.
Denn, das Buch hat mir wieder richtig gut gefallen.Gut gefiel mir zum Beispiel auch, daß auf Maria näher eingegangen wurde, das sie mehr Raum bekam. Immerhin war sie ja auch in den vorherigen Büchern nicht unwichtig für einige Entwicklungen bezüglich Gerlaine & Gilbert.
Und auch die Nebencharaktere, die mir ans Herz gewachsen sind, daß sie wieder dabei waren. Ich sag nur - mein Ardoin.
Ich würde es so beschreiben, als eine Art Familientreffen mit liebgewonnenen Menschen, die man nicht so oft sieht, dann aber hoch erfreut ist, wenn man wieder beisammen ist und auch ein wenig traurig, wenn sich die Wege wieder trennen.
Schon von daher fänd ich es schön, wenn Du doch irgendwann in Zukunft für neue "Familientreffen" in Form weiterer Fortsetzungen sorgen kannst.
( Und wenn wir alle den Verlag bestürmen )Freut mich, dass das Buch dir gefallen hat. Ja, die Figuren wachsen einem ans Herz. Besonders mir. Ich würde sie gern weiter agieren lassen. Dann müsst ihr den Verlag bestürmen.
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Ja, hier hat sich gar nichts mehr gerürht. Hab schon gedacht, ihr habt mich vergessen. In jedem Fall aber wünsche ich dir gute Besserung!
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Zitat
Original von MissMoneypenny
Dieses Buch hat mir wieder ausgesprochen gut gefallen.Schade, das es erstmal keinen Nachfolger geben wird. Ich hätte doch gerne miterlebt, wie sich Gilbert und Roger in Sizilien durchschlagen. Aber die neuen Projekte hören sich sehr vielversprechend an. Ich behalte diese mal im Auge.
Gaitelgrima hat Onfroi vergiftet. Ich hätte hiermit nun nicht gerechnet. Leid tut sie mir jetzt eigentlich nicht. Sie ist als Mörderin gut davon gekommen. Sie hat die Tat begangen, weil sie einerseits ihre Heimat retten wollte und weil sie für Robert frei sein wollte.
Den Mönch hat es sehr viel schlimmer getroffen.
Sichtelgaita hat es faustdick hinter den Ohren gehabt. Wie sie ihre Tante ausgebootet hat und sich Robert geschnappt hat.
Tja, so geht's im Leben. Des einen Verlust ist des anderen Gewinn. Sichelgaita hat es wirklich faustdick hinter den Ohren. Sie gefällt mir aber trotzdem. Und sie war später immer an Roberts Seite, sogar bei seinen Feldzügen, hoch zu Ross und im Kettenpanzer, wenn man den Überlieferungen glauben will. Und dennoch hat sie ihm sieben Kinder geboren. Ein starkes Weib.
Gisulf hatte kein Glück. Jahre später hat Robert Salerno eingenommen und in sein Reich einverleibt.
Bohemund konnte sich nach des Vaters Tod dann doch nicht als Erbe durchsetzen. Sichelgaitas Ältester, mit Rogers Unterstützung, machte das Rennen. Und Bohemund hat sich dann aus Frust dem Ersten Kreuzzug angeschlossen, wo er Antiochia eroberte. Später hat er die Tochter des Königs von Frankreich geheiratet. Er hat sein Leben lang gegen Byzanz gekämpft, wurde zuletzt aus Antiochia vertrieben und starb in Tarento.
Roger hat seine Judith geheiratet. Sie ist ihm nach Sizilien gefolgt und war bei allen Kämpfen gegen die Sarazenen mit dabei. Einmal hat sie allein sogar eine Burg verteidigt, bis Hilfe kam. Darüber hätte ich gern auch berichtet.
Und Alberada blieb der Familie ihr Leben lang verbunden und starb erst im hohen Alter. Sie wurde neben der Familiengruft der Hautevilles beigesetzt.
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Ja, so sieht die Burg heute aus. Zur Zeit der Normannen war sie wohl nich einfacher, hatte, gleibe ich, nur vier Türme. Sie ist später erweitert worden.
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Zitat
Original von Johanna
Mir hat es ja sehr gefallen, wie sich Gilbert Gedanken macht und eigenmächtig nach Salerno reitet.Ich hoffe, es gereicht ihm nicht zum Nachteil und Robert sieht, daß es ein kluger Schachzug ist.
Da ich in etwa weiß, was geschichtlich passiert, sach ich mal nix zu Sichelgaita....
Sehr unsympathisch ist mir Gisulf, aber ich denke, damit bin ich nicht alleine.
Mir gefällt es, wie bisher alle "Gilbert-Bücher",einfach richtig gut und ich freu mich immer auf abends, wenn ich weiterlesen kann.
Ich mag einfach die Atmosphäre so gern. Man hat so ein wenig das Gefühl, mit Gibert gemeinsam unterwegs zu sein.Freut mich sehr, dass du das sagst. Atmosphäre ist ja ganz wichtig in einem Roman. Neben den Figuren natürlich.
Ja, dieser Gisulf ist im Grunde eine unglückliche Figur. Die Lage, die ihm der Tod seines Vater beschert hat, war nicht gerade gut. Er wurde von allen Seiten bedrängt. Aber er hatte einfach nicht die Qualitäten seines Vaters, der ein großer Fürst gewesen war. Die Tochter Sichelgaita wäre eine bessere Fürstin gewesen. Aber von ihr wird ja noch zu hören sein.
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Original von Richie
Ulf, absolut richtigUnd es gibt viele "Baustellen", auf denen es im nächsten Band weitergehen wird/kann.
Für mich blieb z.B. am Ende die Frage offen, warum wollte Pierron eigentlich dieses Gefecht auf Leben und Tod mit Gilbert? Vielleicht erhalten wir darauf im nächsten Band auch eine Antwort.Die Geschehnisse um die Brüder, speziell natürlich auch die bevorstehende Reise von Robert und Gilbert, wird mit Sicherheit spannend werden.
Klar, mit den intriganten Damen muß es auch weitergehen, hier siegt schon mal die weibliche Neugierde, die unbedingt wissen muß was aus allen wird
..... und wann können wir damit rechnen???
Richie, er gibt noch jede Menge historischen Stoffs, um die Reihe fortzusetzen. Band 5 und 6 waren auch schon in meiner Planung, aber der Verlag hat leider entschieden, eine Pause zu machen, und hat erstmal einem anderen meiner Projekte den Vorzug gegeben. Ob dies das Ende der Normannen-Serie ist, weiß ich noch nicht. Vielleicht bekomme ich ja doch noch Gelegenheit, die Reihe in Zukunft fortzusetzen. Ich hoffe es jedenfalls.
Mein nächstes Projekt ist aber auch interessant. Es handelt sich um eine Trilogie, die das wahre und unglaublich abenteuerliche Leben eines Wikingerkönigs aus dem 11. Jh erzählt. Es spannt den Bogen von Norwegen über Schweden, Russland, Konstantinopel und Piratenjagd im Mittelmeer zurück bis England. Ich verspreche, dass es spannend wird. Erscheint im Herbst 2017.
Und Ende 2018 erscheint ein weiterer Roman (wird ziemlich umfangreich sein), der diesmal in Deutschland spielt und mit unserer eigenen Geschichte zu run hat. Für mich ein besonderes Herzensprojekt.
Du siehst, ich ruhe nicht.
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Dieser Band IV ist doch eigentlich ziemlich vielschichtig, findet ihr nicht. Er erzählt von den Kämpfen im Süden, dem Streit unter Brüdern und überhaupt unter den Baronen, Onfrois Tod, Pierrons Griff nach der Macht, der Streit zwischen Robert und Roger, der zu großen Verheerungen geführt hat. Die Geschichte der Frauen und ihrer Intrigen. Die wechselnde Politik der Kirche. Ildebrando, der spätere Papst Gregor VII (Gang nach Canossa). Roberts Trennung von Alberada und sein Aufstieg zum mächtigen Herzog. Sein Sohn Bohemund, der später noch wichtig werden wird. Alles verquickt in einer hoffentlich spannenden Geschichte. Ildebrando und Robert. Dieses Bündnis hat die Geschichte entscheidend verändert. Aus Roberts Reich wurde später das Königreich Sizilien und Unteritalen. Ildebrando wurde später Papst und konnte mit Unterstützung der Normannen seine Reformen gegen Kaiswe und Fürsten durchsetzen.
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Ja, Gilbert und seine Jungs sitzen jetzt in der Falle. Zumindest konnten sie rechtzeitig die Burg sichern.
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Toll, dass es dir gefallen hat, Richie.
Ich liege, wie ich schon gepostet habe, mit Fieber im Bett. Werde mich die Tage aber mehr einbringen. -
Ich bin im Moment leider etwas eingeschränkt, was das Posten betrifft, denn ich liege mit einer Blasenentzündung und Fieber im Bett, saufe literweise Wasser und quäle mich beim Pinkeln. Aber die Antibiotika scheinen langsam zu wirken, so dass ich mich in ein paar Tagen intensiver beteiligen kann. Sorry.
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Ja, dieses Buch hat ein paar taffe Frauen. Und ja, mit der Reise nach Salerno hat Gilbert sich weit aus dem Fenster gelehnt. Aber er ist inzwischen nicht mehr nur Befehlsempfänger. Er ergreift die Initiative. Ich denke, Robert schätzt das auch an ihm.
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Zitat
Original von Zwergin
Ich glaube nicht an einen natürlichen Tod von Onfroi, da hat bestimmt dieser Pierron irgendwie seine Finger im Spiel, der war ja direkt vor Ort und super vorbereitet!
Ich bin gespannt, was Gilbert in dieser vertrackten Situation wieder einfällt!Diese Belagerung hat ja wirklich stattgefunden. Ist also nicht meine Erfindung. Auch Onfrois Krankheit. Die Malaria (mala aria = schlechte Luft) war in Italien nicht ungewöhnlich. Die Römer haben schon darunter gelitten, weil die Senke, in der Rom liegt, sumpfig war. Später haben sie den Sumpf entwässern können.