Beiträge von Ulf Schiewe

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    Original von Bouquineur
    Komm drauf an, Ulf. Leserinnen, die einen typischen "die .....in" erwarten, die werden vermutlich eher enttäuscht sein. Leserinnen, die mehr erwarten, werden begeistert sein. Mir hat diese typisch männliche Sichtweise jedenfalls gefallen. Weil sie eben authentisch ist und kein rosarotes Bild zeichnet.


    Die Frauen sind Dir ebenfalls gut gelungen. Ich hatte nie das Gefühl, dass sich eine der Protagonistin nicht weiblich verhält bzw. haben sie alle genau so reagiert, wie Frauen eben reagieren :-)


    Na, dann bin ich ja erleichtert. :-)

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    Original von Booklooker
    Die Anmerkungen lese ich immer zuletzt, sonst brauche ich das Buch ja meist gar nicht zu lesen :-)


    Mich wundert nur, dass ich so gar nix finden konnte, sonst hätte ich mir selbst ein Bild machen können, was deine Fantasie ist und was tatsächlich geschehen ist.


    In der deutschen Wikipedia ist tasächlich wenig vorhanden. Dafür umso mehr in der englischen und französischen. Da ist wirklich Nachholbedarf.

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    Original von Eskalina
    So, nach einem langen Tag mit schwerer Gartenarbeit, habe ich mir jetzt noch ganz gemütlich in der Sonne und mit einem kühlen Drink diesen Abschnitt gegönnt. Ich habe mich ebenso wie Bouqineur über die Szene mit Alfons Flucht amüsiert.
    Sehr gut gefällt mir die ganze Zeit, dass man das Gefühl hat, wirklich in einer Geschichte zu sein, die im Mittelalter spielt und die nicht nur, wie so viele andere einfach nur dem Trend entsprechend dort angesiedelt sind, die aber eigentlich zu jeder Zeit hätten spielen können.
    Man merkt die Recherche und das Hintergrundwissen und das kommt gut rüber und so wirken die Personen (die ja zum Teil leider nur erdacht sind) sehr authentisch. :wave


    Vielen Dank, Eskalina. Das freut mich, dass es so rüberkommt. Dann habe ich meinen Job richtig gemacht. :-)


    Interessant, was du sagst.


    Im "Bastard" wird die ganze Geschichte aus der Sicht des Protagonisten und männlichen Erzählers vermittelt. Klar, das hat alles eine männliche Färbung. Was meines Erachtens in dem Fall auch richtig ist. Interessanterweise haben diverse Leserinnen kommentiert, dass sie das sehr interessant fanden, wie ein Mann gewisse Dinge enpfindet oder sieht. :-)


    In diesem Buch gibt es ja unterschiedliche Perspektiven. Mal wird aus Sicht Ermengardas berichtet, mal aus der Arnauts, oder La Belas, et. Ich habe immer versucht, der jeweiligen Perspektive treu zu bleiben, mich in die Figur hineinzufühlen. Gelegentlich hat meine Frau mich auf das eine oder andere feminine Element aufmerksam gemacht. Ich hoffe, die Frauen kommen wie Frauen rüber. Das war mir ein Anliegen.


    Andererseits klar, Arnauts Reaktion, die du oben erwähnst, ist eher männlich. Auch sein gelegentlich aufbrausendes Temperament, und dass er sich am Ende mit verletztem Stolz und Gefühlen still verdrückt.


    Ich glaube, ich tue auch den weiblichen Lesern keinen Gefallen, ihnen weichgespülte Männer zu präsentieren. Die Kerle sind wie sie sind, auch mit ihren Fehlern, und die Frauen ganz genau so. Eben das Andersartige macht ja die Attraktion aus. :grin


    Aber schön, dass du mir dies positiv anrechnest.

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    Original von beowulf
    ...und es hat ja auch geklappt, wenn auch nicht mit dem ersten Sohn, so doch mit dem zweiten und niemand weiß, ob nicht auch Nina im Rahmen ihrer Möglichkeiten ein glückliches Leben hatte.



    In der Tat. Und das Haus Lara de Molino, in das sie eingeheiratet hat, war spanischer Großadel. Wirklich keine schlechte Partie.

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    Original von Booklooker
    Ulf, wie viel von dem Buch ist denn deine eigene Fantasie? Da es ja einige der von dir verwendeten Personen wirklich gab, muss ja auch ein Teil davon wahr sein? *istheutewohlzudummzumgoogeln*


    Edit: Ich glaube, bei diesem Buch stelle ich NUR dumme Fragen.... *seufz*



    Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten. :grin


    Du siehst ja im Umschlag, welche Personen erfunden sind. Über einige Personen ist nicht viel bekannt, sie sind aber urkundlich erwähnt. Die Basisfakten sind wahr, der Ehevertrag, auch der Kaufvertrag, Alfons Komplott mit dem Erzbischof, die Flucht wird von Historikern vermutet, der Krieg und vieles mehr. Da, wo Fakten fehlen, habe ich natürlich mir selbst etwas ausdenken müssen, aber alle bekannten Fakten wurden berücksichtigt. Näheres dazu findet sich in den Anmerkungen am Ende. Die würde ich aber erst zuletzt lesen. :-)

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    Original von Bouquineur


    Und zu einer Frau, die mit dem politischen Kalkül handelt, das sie ihrer Mutter vorgeworfen hat. Denn wie Nina schon sagt, Ermengarda hat keine Hemmungen, ihrer Schwester eine Ehe aufzudrängen, die zum Erhalt der Familienlinie notwendig ist.



    Natürlich könnte Ermengarda sagen, ihre Rebellion sei nur Narbonas Unabhängigkeit geschuldet gewesen, und um sich ihres Vaters würdig zu erweisen. Aber am Ende hat auch sie schnell gelernt, die Fäden der Macht zu ziehen. Realpolitik, eben. :-)


    Ich habe versucht, die Figuren realistisch zu zeichnen. Auch Ermengarda sollte kein Schneewittchen unter den sieben Zwergen werden.

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    Original von Bouquineur
    Am Meisten habe ich mich hier über Alfons amüsiert, der hier im Adamskostüm das Weite sucht und schließlich nur mit einer Kerze bewaffnet in der Kapelle landet. Ich habe laut gelacht bei dieser Szene :lache



    Da bist du nicht die Einzige. Beim Schreiben war mir das gar nicht so bewusst, aber die Szene führt regelmäßig zu Erheiterung. :-)

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    Original von Bouquineur
    Wir haben da in einer anderen Leserunde schon mal ähnlich diskutiert. Sie haben sie vermutlich geliebt (Töchter und Söhne) aber offenbar generell ein nicht so enges Verhältnis zu ihren Kindern gehabt wie wir heute. Eine Art Selbstschutz wegen der hohen Kindersterblichkeit.


    Ich war auch schon mal in einer solchen Diskussion. Es gibt da ja gewisse Soziologen, die so etwas behaupten. Ich persönlich bin aber nicht dieser Meinung. Es gibt genug Zeugnisse aus dem Mittelalter (ich habe sie jetzt leider nicht zur Hand), wo Eltern herzzerreißend den frühen Tod ihrer Kinder lamentieren. Natürlich, wenn man nur ein einziges Kind aufzieht, mag es noch schlimmer sein, wenn dieses stirbt, als wenn man eines von zehn verliert, aber die starke biologische Bindung Eltern-Kind, die wird es immer gegeben haben.

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    Original von Bouquineur
    Falls Du mit Word arbeitest, geht es sogar direkt beim Schreiben. Wenn Du mit dem Unterstrich anfängst, ohne Leerschritt weitermachst und mit dem Unterstrich aufhörst (_Wort_), dann setzt Word automatisch kursiv.


    Das wusste ich auch noch nicht. :wave

    Okay, schaun wie mal. :-)


    Übrigens, habe gerade deine Rezi bei LovelyBooks entdeckt. Vielen Dank für deine Einschätzung. Das hat mich sehr gefreut. Allerdings hast du vergessen, die Sternchen-Note zu geben. :grin


    LG
    Ulf

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    Original von Nachtgedanken
    Ja, auf alle Fälle. Schließlich sind die Protas alle noch sehr jung und tun gut daran, den Rat von erfahrenen Kriegern, die aber selbst nicht mehr ins Geschehen eingreifen, einzuholen. Und Rocafort ist ja auch so ein Schauplatz, der viel über das mittelalterliche Leben aussagt, als Gegensatz zur Stadt Narbona.


    Stimmt. Das fand ich beim Schreiben eigentlich sehr interessant. Das Mittelalter war ja zu 90% eine ländliche Gesellschaft, dominiert von feudalen Grundbesitzern und Kastellanen. Diese Welt wird besonders in der zweiten Hälfte des "Bastard" beschrieben. Und mit seinen Dorfleuten verteidigt sich Jaufré gegen feindliche Übergriffe.


    In der "Comtessa" finden wir die andere Welt des Mittelalters, die der aufstrebenden Handelsstädte, des Stadtadels und höfischen Lebens. Für diese Leute war die "Wildnis" da draußen bedrohlich, besonders wenn man reisen musste. Aber aus ihren Vorstellungen ist die höfische Kultur entstanden, die uns bis heute prägt.

    Ich habe lange über das Ende nachgedacht.


    Ein Happy End nach dem Motto "jetzt kriegen sie sich und leben glücklich bis ans Ende ihrer Tage, das wollte ich nicht. Wäre aufgrund der Standesunterschiede nicht realistisch gewesen. Außerdem die Fakten belegen, dass sie hat keine eigenen Kinder gehabt hat. Aber ein tragisches Ende dieser Liebesgeschichte wollte ich auch nicht. Ich tendiere als Person eher zu Positivem. :grin Aber so, wie das Buch endet, war es für mich sinnvoll, nachvollziehbar und realistisch. Denn warum sollte eine Fürstin sich nicht einen heimlichen Liebhaber gönnen. Zumindest ist diese Möglichkeit angedeutet. :-)

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    Original von Nachtgedanken
    Hm, ich hatte Arnaut immer als Sohn von Martin gesehen, aber da war natürlich noch Adela. Schön, hier zu lesen, wie es mit Jaufré und seiner Familie weiterging, aber auch schön, dass Jaufré sich jetzt endlich zur Ruhe setzen kann.


    Ja, mit seiner bärbeißigen Köchin. :lache


    Ich habe den Figuren aus dem ersten Buch hier nur einen bescheidenen Raum gegeben, um nicht zu sehr von den Protas und ihrer Geschichte abzulenken. Aber ich glaube, es ist ganz gut in die Story eingeflochten. Was meinst du?

    Schön, Eskalina. Flucht durch die Berge, und dann im Sturm mit einem todwunden Raimon.


    Übrigens, was das Kidnapping von hochgestellten Personen betrifft gegen Lösegeldforderung, das war zu der Zeit nicht ungewöhnlich. Zumindest nicht unter verfeindeten Lagern. Es wurde auch nicht wie heute als schlimmes Verbrechen gesehen. Das Opfer wurde gut behandelt, man verhandelte über die Summe. Das konnte sich unter Umständen lange hinziehen, bis man sich einig war, und dann wurde derjenige wieder auf freien Fuß gesetzt. Richard Löwenherz hatte das Pech, auf der Heimreise, in Österreich auf diese Art gefangen zu werden. Hat die englische Krone Unsummen gekostet.


    Überhaupt war es üblich, im Krieg adelige Ritter gefangen zu nehmen, um sie gegen Geld auszulösen. Das nahm manchmal solche Ausmaße an, dass es das Schlachtgeschehen störte, weil manche Krieger eher daran interessiert waren, einen reichen Adeligen zu fassen, als den Befehlen zu folgen.

    Eigentlich sollte ich es ja nicht verraten, aber im Moment habe ich zwei Projekte, zwischen denen ich mich entscheiden muss. Das eine wäre eine Art Fortsetzung, d.h auch wieder eine völlig neue Geschichte, aber mit den Protagonisten der "Comtessa". Dazu habe ich auch schon ein Konzept und einen Großteil der Recherche. Der Verlag hat prinzipiell auch schon genickt.


    Aber dann gibt es auch noch ein anderes Projekt, das ich schon lange im Kopf habe und vor mir hinschiebe. Eigentlich hatte ich das schon vor der "Comtessa" vorgehabt. Auch MA, jedoch eine etwas andere Zeit, anderer Ort, andere Personen, aber ebenfalls hochspannend. Vielleicht schiebe ich das jetzt dazwischen. Ich habe mich noch nicht entschieden. :gruebel

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    Original von Booklooker
    Wer ist denn der Kerl, der Peire dazu überredet den Zielort zu verraten? Irgendwie hab ich da glaube ich den Faden verloren.


    Nein, hast du nicht. Den hat es ja bisher auch noch nicht gegeben. Ein Schnüffler ist da plötzlich aufgetaucht. :gruebel