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Original von xania
Onfroi will sich dem Pabst unterwerfen. Nach allem was überall an Krieger herumlauert, ist das die einzige vernünftigr Lösung. Andernfalls würden sie gegen das riesige Heer untergehen und man würde sie aus dem Land jagen.
Es zeigt Onfrois Klugheit. Er möchte in der Zukunft einen Zweifrontenkrieg (Rom, Byzanz) vermeiden. Und er erkennt, dass die Religion eine große Rolle spielt. Indem er sich dem Papst beugt und die Kirche unterstützt, nimmt er einen Teil seiner Gegner den Wind aus den Segeln. Diese Politik wurde von den Hautevilles auch im Weiteren verfolgt. Später kommt Guiscard sogar mit einem Heer nach Rom, um dem späteren Papst Gregor VII in seinem Streit gegen Kaiser Heinrich IV zu unterstützen.
Papst Leo, der hier im Buch vorkommt, versucht noch einmal, die Allianz mit Byzanz beleben, stirbt dann aber im folgenden Jahr. Seine Gesandten in Konstantinopel schaffen es aber, den Patriarchen der Ostkirche so zu erzürnen, dass es zum großen Schisma zwischen den beiden Kirchen kommt.
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Pieron schlägt dem Jungen kurzerhand den Kopf ab. Was für ein grausamer Mann! Warum hatten sie diese Jungen überhaupt freiwillig als Geiseln zur Verfügung gestellt? Es war doch die Gegenpartei, die eine Bitte und etwas haben wollte? Die müssen vor Angst verrückt geworden sein, die ganzen Tage der Verhandlungen über.
Pierron hat die Verhandlungen einfach satt. Indem er der Geisel den Kopf abschlägt, brennt er für die Normannen sozusagen die Brücken ab. Nach diesem Affront haben beide Parteien keine Wahl mehr. Es muss gekämpft werden.
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Die Schlacht selbst haben die Normannen für mich sehr überraschend gewonnen. Ich habe nicht verstanden, warum ein Teil der Gegner geflohen ist. Sie waren doch in der Überzahl, da dürfte ein energisches Auftreten doch nicht so beängstigend sein.
Ich habe die Schlacht genauestens recherchiert. Sie ist tatsächlich so abgelaufen. Die Lombarden haben den Fehler gemacht, dass sie eigentlich keine gemeinsame Führung hatten. Der Papst war kein Schlachtenlenker, die Schwaben haben ihr eigenes Süppchen gekocht und der Rest der Lombarden bestand aus einer Ansammlung von Fürsten ohne wirklichen Zusammenhalt. Die haben dann bei Gefahr als erste das Weite gesucht. Bei Richard Drengots beherztem Angriff auf ihre Position ist ihnen das Herz in die Hose gerutscht. Und nachdem der Papst sie fliehen sah, hat er sich auch taktisch zurückgezogen und damit die Schwaben allein gelassen. Die waren die besten Kämpfer, und mit denen hatten die Normannen auch die meisten Schwierigkeiten.
Warum die Lombarden geflohen sind? Sie waren doch in der Überzahl. Ich vermute, dass die Normannen einen Ruf als unbezwingbare Krieger hatten. Sie waren tatsächlich eine gut funktionierende und entschlossene Kampftruppe, gut geführt von Onfroi.
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Auf jeden Fall kein Happyend für Gilbert. Bei seiner Gerlaine hätte er sich das aber erwarten müssen, dass sie es herausfindet und dass sie so reagiert.
Wenn Gilbert sie zurückerobern will, wird er sich schon etwas einfallen lassen müssen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Vielen Dank für die Begleitung der Leserunde und die vielen zusätzlichen Informationen.
Ganz herzlichen Dank für deine Teilnahme.