Ich hatte das Gefühl, dass Yvonne sich irgendwie gewünscht hat, dass Léon einmal aus sich herausbricht. Das kam doch da bei ihren Krisen recht deutlich zum Ausdruck. Vielleicht hat sie ja gespürt, dass irgendetwas (Leichtigkeit, pures Glück, Leidenschaft?) in ihm schlummert, das sie nie zu Gesicht bekommen wird und nur Louise es auslösen kann. Ich könnte mir auch vorstellen, dass Léon recht verrückt/verbittert geworden wäre, wenn er Louise nicht gesucht hätte.
Ich hatte schon befürchtet, dass Yvonne ihrem Ehemann bald man den Ausrutscher vorhalten wird, aber ich denke, dass hat sich nach ihrem eigenen Seitensprung erledigt.
Die Geschichte finde ich immer noch sehr lebendig beschrieben, vor allem auch der "Einmarsch" der Deutschen. Weiss jemand, ob der wirklich so statt gefunden hat?
Ein schönes Beispiel ist auch der geplante Tod von Léons Vater.
Bei diesem Satz musste ich wirklich schmunzeln: "Er war zu einem Mann von einiger Lebenserfahrung herangewachsen, und nach fünf Jahren Ehe war ihm bekannt, dass die Seele einer Frau auf geheimnisvolle Weise in Verbindung steht mit den Wanderungen der Gestirne, dem Wechselspiel der Gezeiten und den Zyklen ihres weiblichen Körpers, möglicherweise auch mit unterirdischen Vulkanströmen, den Flugbahnen der Zugvögel und dem Fahrplan der französischen Staatsbahnen, eventuell sogar mit den Förderquoten auf den Ölfeldern von Baku, den Herzfrequenzen der Kolibris am Amazonas und den Gesängen der Pottwale unter dem Packeis der Antarktis." (S. 99)
Zitat
Original von Morgaine
Gucci, du hast mich übrigens erfolgreich gespoilert... die letzten Sätze deines ersten Absatzes gehören eindeutig in den nächsten Abschnitt.
Ja, das finde ich allerdings auch etwas schade!