Beiträge von Cait

    Hallo Jass,


    der erste Teil ist auch chronologisch der erste, in dem es in erster Linie um Richard und Amy geht. Jane ist, glaube ich, die Cousine Amys (irgendie sind sie miteinander verwandt) und spielt nur eine winzige Rolle, die zum Ende hin ein wenig ausgebaut wird. Hen und Miles tauchen auch nur am Rande auf, wirken aber da schon sympathisch.


    LG
    Cait


    P.S.: Auch wenn das Buch voller Klischees ist, hoffe ich, es gefällt Dir ein bisschen. ;-)

    Verlag: Bastei Lübbe
    ISBN: 978-3-404-15644-3
    Seiten: 637
    Ausgabe: Taschenbuch
    ET: 03.2007
    Preis: € 8,95


    Kurzbeschreibung


    Robyn Stafford, eine junge Amerikanerin, macht nach ihren geschäftlichen Terminen in London ein paar Tage Urlaub nahe der walischen Grenze. Bei einer Wanderung taucht plötzlich vor ihr ein junger Mann auf, angetan mit Rüstung, Schwert und Wappenrock und auf einem Schimmel reitend. Er stellt sich vor als Edward Plantagenet, Earl of March. Nach einem Abschiedskuss reitet er zurück in die ferne Vergangenheit, in das Zeitalter der Rosenkriege. Nun muss Robyn einen Weg finden, ihre eigene Zeit zu verlassen und in die Welt des fünfzehnten Jahrhunderts zu gelangen, wo sie sich in einen weißen Ritter verliebte. Eine fremde und mitunter grausame Welt, aber eine Zeit, in der es sich jedoch zu leben und zu lieben lohnt ...


    Meine Meinung


    „Der weiße Ritter“ ist der Auftakt einer Trilogie über die Rosekriege. Klingt an sich interessant und lesenswert, auch wenn R. Garcia y Robertson nicht an der heißgeliebten Zeitreise vorbei kam. Ich habe Suzanne Franks und Diana Gabaldons Zeitreisegeschichten gelesen und habe diese, bis auf eine Ausnahme, auch sehr gemocht. Diana Gabaldon ist sogar eine meiner Lieblingsautorinnen. Von daher bin ich auch recht optimistisch und mit großer Vorfreude an „Der weiße Ritter“ herangegangen. Der historische Hintergrund hat mich einfach sehr interessiert, und ich hatte mir eingebildet, der Autor würde vernünftig mit seiner durch die Zeit gereisten Robyn Stafford umgehen. Tja, weit gefehlt, wie ich leider recht schnell feststellen musste. Ich dachte, Suzanne Franks „Das Geheimnis von Alexandria“ sei ein wirklich schlechter Zeitreiseroman gewesen, aber da kannte ich diesen hier noch nicht. Der schlägt bei weitem alles.


    Gleich zu Beginn tat ich mich schon mit dem Schreibstil sehr schwer. Er kommt unheimlich holprig und eckig rüber und besteht aus oftmals sehr kurzen, fast schon abgehackten Sätzen. Es fehlt einfach der Schliff. Um mich hier einzulesen, hat es eine ganze Weile gedauert. Und jedes Mal, wenn ich das Buch nach einer Lesepause zur Hand nahm, hatte ich wieder Schwierigkeiten mit dem Schreibstil. Nur bei längeren Lesephasen störte ich mich irgendwann nicht mehr daran.


    Oft wirkt es so, als müsse R. Garcia y Robertson dringend seine (oft sehr vagen) Geschichtskenntnisse an den Mann bringen, koste es was es wolle. Oftmals sind diese Exkurse absolut überflüssig, für die Handlung unnötig und für den Leser verwirrend. Dabei reißt er historische Ereignisse und Persönlichkeiten oftmals nur an und versucht sie innerhalb eines Satzes zusammen zu fassen, was natürlich nicht funktionieren kann. Außer natürlich, man hat als Leser ausreichend Geschichtskenntnisse und zwar über die gesamte englische, irische und schottische Geschichte. Für ganz unwissend halte ich mich nun nicht, aber ich habe sehr oft Dinge zur Sicherheit nachschlagen müssen und habe dabei leider festgestellt, dass nicht alles historisch korrekt wieder gegeben ist. Nun, ist wohl auch nicht so einfach, den Anspruch der Yorks auf den englischen Thron in einem Satz herzuleiten. Nicht nur, dass diese Herleitung absolut wirr war, sie war nach mehrmaligem Lesen einfach immer noch unvollständig und falsch. Hier standen mir wirklich die Haare zu Berge und ich war wirklich versucht, das Buch nicht weiter zu lesen. Im Laufe der Handlung fiel dann immer stärker auf, dass der Autor eindeutig ein Anhänger des Hauses York ist, was ja im Prinzip nichts Schlechtes ist, nur hat er meines Erachtens seine persönlich Meinung dazu zu deutlich und übertrieben eingebracht. Das Haus Lancaster und seine Könige kommen von Henry IV. an in jeder Hinsicht äußerst schlecht weg und das ohne ausreichend plausible Erklärungen. Das hat mich nicht nur als Lancastrianer wahnsinnig gestört.


    Die Figuren sind eindimensional und farblos. Mich konnte nicht ein Charakter begeistern. Im Großen und Ganzen waren sie mir die ganze Zeit über absolut egal. Ihr Schicksal interessierte mich nicht, Emotionen kam nicht ein Mal auf. Robyn Stafford, die Zeitreisende, ging mir relativ schnell wahnsinnig auf die Nerven. Sie geht mit einer Naivität und Offenheit durchs Mittelalter, dass ich mich gefragt habe, wie sie die ersten hundert Seiten überhaupt überlebt hat. So erzählt sie Mägden z.B. von Sport-BHs und Fitnessstudios, zeigt jedem ihre digitale Armbanduhr, tippt fleißig in ihren Laptop und erzählt von ihrem Leben in der Zukunft. Der Earl of March ist leider absolut blass. Er ist das Musterbild eines edlen Ritters, ist lebenswürdig, tapfer und klug. Das ist es dann aber auch schon. Interessant fand ich hier, dass er eigentlich in allen Romanen, die ich bisher über ihn gelesen habe, gleich beschrieben wird. Da stellt sich mir die Frage, ob er tatsächlich so gewesen sein könnte. Allerdings haben andere Romane Edward Plantagenet eine Seele eingehaucht. R. Garcia y Robertson vermochte das nicht.


    Nun zur Handlung, die absolut konstruiert und an den Haaren herbei gezogen ist und in der sich der Autor reichlich der künstlerischen Freiheit bedient hat. Mit Robyn Stafford stellt er dem Earl of March eine fiktive Figur zur Seite, die einen erheblichen Einfluss auf ihn ausübt. Das hat mir schon mal gar nicht gefallen. Viele historische Ereignisse werden Robyn zugeschrieben, so dass der Roman den Zusatz „historisch“ nicht mehr verdient.
    An vielen Stellen plätschert die Geschichte unspektakulär vor sich hin, so dass ich mich zwingen musste weiter zu lesen. Einen Spannungsbogen sucht man vergeblich. Äußerst störend empfand ich, dass Robyn nicht nur diverse Gegenstände, wie z.B. VISA-Karte und Laptop, aus ihrer Zeit mit ins 15. Jahrhundert brachte, sondern nach kürzester Zeit auch noch als talentierte Hexe agierte. Hexerei, Magie und Reinkarnation nehmen viel Raum in diesem Roman ein und sind nicht zuletzt auch der Grund für die Zeitreise. Hätte der Autor auf diesen Hokuspokus verzichtet, wäre aus diesem Roman vielleicht noch ein durchschnittlich guter geworden.
    Aber das ist ja noch nicht alles. Unglaublich viele Logikfehler finden sich in diesem Roman, und vieles ist einfach nicht schlüssig. So schleppt Robyn z.B. ein ganzes Arsenal von Gegenständen aus ihrer Zeit mit sich herum, eine Tasche wird aber nie erwähnt. Ich glaube kaum, dass das alles in die Hosentasche ihres Overalls passte. Oder an anderer Stelle reitet sie allein mit ihrer Dienerin in ein Kloster, wo sie sich plötzlich aus ihrer Kleidertruhe bedient; von Wagen oder Lasttieren war aber nie die Rede. Beispiele könnte ich hier endlos anführen.
    Der Autor scheint nicht nur viel Wert darauf zu legen, dass der Leser erfährt, wie viel Geschichtswissen er hat, sondern auch, dass er sich exakt mit der Geographie Englands und Wales‘ auskennt. Seine Wegbeschreibungen sind langatmig und zu ausführlich, um eine Atmosphäre zu schaffen. Und vorstellen konnte ich mir die Landschaft und den Weg leider auch nicht.


    Und was die Liebesgeschichten in diesem Roman angeht kann ich nur sagen, sie sind langweilig und absolut emotionslos gehalten. Die Romanze zwischen dem Earl of March und Robyn habe ich zudem sehr zweifelnd betrachtet, da bekannt ist, dass Edward IV. 1464 Elizabeth Woodville heiratete. Einzig die Frage, wie sich der Autor hier aus der Affäre zieht, bewegte mich dazu, am Ball zu bleiben und das Buch nicht in die Ecke zu werfen. Leider geht der Roman aber nicht über das Jahr 1460 hinaus, so dass ich das Buch eigentlich umsonst beendet habe.


    Elizabeth Woodville wird übrigens kurz erwähnt, allerdings muss man schon einiges über sie wissen, um das zu bemerken, da sie als Elizabeth Grey of Groby auftaucht und ihr Mädchenname hier nicht Woodville, sondern Wydeville (eine weitere gängige Form) lautet. Bedauerlicherweise wird nicht nur die zukünftige Ehefrau Edward IV. derart nebensächlich abgehandelt. Viele andere historische Persönlichkeiten bleiben in diesem Roman unbedeutende Randfiguren und vermutlich sogar unerkannt.


    Insgesamt habe ich vier Wochen für diesen Roman gebraucht, was schon für sich spricht. Nur widerwillig habe ich ihn zum Ende hin noch in die Hand genommen und war froh, als das Buch endlich ausgelesen war und von meinem Nachttisch verschwand. Die Fortsetzungen werde ich schön in der Buchhandlung lassen, denn noch so ein Buch werde ich mir nicht antun.


    Meine Bewertung


    2/10 Punkten

    Jass, ich glaube, Nackenbeißer-Fans kämen hier nicht wirklich auf ihre Kosten. ;-) Ich selbst lese keine Nackenbeißer, kann damit nichts anfangen.
    Sicherlich hast Du Recht, viel Neues gibt es nicht, aber ich mag die Mischung der Autorin. Der erste Teil hat mir noch besser gefallen, der war einfach nur entzückend. :grin Manchmal brauch ich sowas...

    Hallo Jass,


    also, Grant hat nie eine große Rolle gespielt, ich kann mich kaum erinnern, dass er überhaupt erwähnt wurde. Ich glaube, er und Eloise waren mal zusammen und nun sind sie es nicht mehr. Wie und warum weiß ich nicht mehr, ist aber auch überhaupt nicht wichtig.


    Ja, Collin kam schon im ersten Teil vor. Im ersten Teil hat Eloise Kontakt zu seiner Tante aufgenommen, da diese Briefe vom Purpurroten Enzian, Richard Selwick, (sie ist eine Nachfahrin von ihm) besitzt. Eloise erhoffte sich dadurch Informationen über die Rosarote Nelke, deren Identität nie aufgeklärt wurde. Natürlich wollte sie diejenige sein, die heraus findet, wer sich hinter dem Namen verbirgt. Sie hatte im Vorwege auch an Collin geschrieben, da er der Erbe der Selwicks ist. Dieser hatte ihr aber eine ziemlich unhöfliche Antwort geschickt. Wie genau sie nochmal zur Tante kam, weiß ich nicht mehr, ist aber auch nicht so wichtig. Wichtig ist nur, dass diese Tante, Mrs. Alderley-Selwick sehr hinfsbereit war und Eloise erlaubte in den Dokumenten, die sie besitzt, zu forschen und zwar in ihrem Haus. Dort taucht Collin auf und ist mehr als nur unhöflich. Er flippt fast schon aus, als er erfährt, was Eloise dort zu schaffen hat und will sie eigentlich nur loswerden. In seinen Augen ist das Geheimnis um die Rosarote Nelke ein Familiengeheimnis, das niemanden etwas angeht. Aber die Tante schlägt sich auf Eloise Seite und Dank der Briefe findet Eloise tatsächlich heraus, wer die Rosarote Nelke war. Sie begenet Collin nochmal auf einer Party ihrer Freundin Pammy, wo er dann doch etwas höflicher ist und sie lernt auch seine Schwester kennen, die zusammen mit Pammy zur Schule gegangen ist. Collin bleibt zwar bei den Begegnungen immer etwas reserviert und oft auch mürrisch, aber er bleibt auch höflich. Er akzeptiert, dass Eloise in der Familiengeschichte wühlt, will sich aber noch mit ihr auseinadersetzen, was sie davon für ihre Doktorarbeit nutzen darf. Wenn es nach ihm ginge, dürfte sie davon gar nichts nutzen. :grin


    In beiden Teilen spielt die Gegenwart eine untergeordnete Rolle. Die Vergangenheit steht deutlich im Vordergrund. Ich hab jetzt nicht gezählt, aber auf etwa 5 Kapitel Vergangenheit, kommt ein Kapitel Gegenwart. Was ich persönlich sehr gut finde.


    So, ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen! :wave

    Ich bin gestern fertig geworden und muss sagen, mit dem Ende bin ich nicht ganz so zufrieden. Auch wenn mir die Auflösung gut gefallen hat. Nur, wie das Buch mit Hen und Miles endet gefiel mir irgendwie nicht so gut. Aber das liegt wohl an meiner romantischen Ader, dass ich da gern noch mehr gelesen hätte. Das Ende mit Eloise... naja, ich finde, sie führt sich in Gedanken auf wie ein pupertierender Teenager. ;-) Und im dritten Teil wird das garantiert weiter gehen.


    Wie die Marquise entkommen sein soll, fand ich doch arg konstruiert, aber ansonsten bin ich zufrieden mit dem Buch. Vaughn hatte es wirklich nur aus romantischen Gefühlen heraus auf Hen abgesehen und wurde am Ende sogar noch zum Verbündeten. Das gefiel mir ausnehmend gut. Kein Miles der aus Eifersucht gegen Vaughns Hilfe ankämpft. Witzig fand ich, dass der ach so gewitzte und gefährliche fanzösische Spion doch tatsächlich Turnip (?) für die Rosarote Nelke gehalten hat. Nagut, sein Aufzug hätte durchaus dafür gesprochen, nur wie auffällig! Ich glaube, die Marquise ist doch nicht ganz so helle. :grin Dass der Gesangslehrer so gar nicht mehr erwähnt wird, hat mich doch ein bisschen irritiert, aber gut, vielleicht ging da meine Phantasie mit mir durch. ;-)


    Insgesamt hat mir das Buch wirklich richtig gut gefallen, wenn auch nicht so gut wie "Verbotene Liebschaften". Es hat mich aus meiner drohenden Leseflaute mit Leichtigkeit rausgeholt und ich habe mich köstlich amüsiert. Sicherlich ist es kein tiefgründiger Roman, aber muss ein Buch immer tiefsinnig und intellektuell sein? Ich persönlich finde das nicht. Auch seichte Bücher können unheimlich gut sein und in erster Linie lese ich, um mich gut unterhalten zu lassen. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung (The Deception of the Emerald Ring). Ich hoffe, blanvalet läßt sich nicht zu viel Zeit damit. Wenn mich meine mageren Englischkenntnisse nicht ganz verlassen haben, wird es im dritten Teil um die Schwarze Tulpe, die Rosarote Nelke und Geoff gehen, Handlungsort: Irland. Schade, ich hatte auf mehr über Hen und Miles gehofft. Und im vierten Teil spielt Vaughn wieder eine Rolle.

    Vaughn wird immer verdächtiger, allerdings glaube ich nicht, dass er allein arbeitet. Denn wie Hen so schon vermutet, spielt auch die Marquise eine wichtige Rolle. Wer hat Hen und Miles nun verfolgt? Vaughn oder die Marquise? :gruebel Oder beide gemeinsam? Dass sich die Marquise als Mann verkleidet, kann ja nur bedeuten, dass sie ein Spion ist, oder hat sie doch andere Gründe dafür? Und Janes Warung ist ja eindeutig, auf der Notiz steht der Name der Marquise. Nur, wie passt Vaughn da rein und Hens Gesangslehrer? Und hat die Opernsängerin auch was damit zu tun? Fragen über Fragen...


    Und Hen und Miles sind beide ein wenig beschränkt, oder? Beide begeben sich in die Höhle des Löwen, klar, dass da etwas schief gehen muss. Zwar gehen beide nur Vermutungen nach, aber wenn die sich als wahr herausstellen, dann wird es gefährlich. Wieso hat Hen Miles auch nicht eine Nachricht hinterlassen, wohin sie geht? Frauen! :grin Gott sei Dank erhält Miles die Nachricht von Jane!

    Oh Hen, vielleicht hättest Du Richard und Miles gleich sagen sollen, dass sich jemand ins Haus geschlichen hat und nicht versuchen sollen, den Kerl auf eigene Faust zu schnappen. Die Auseinadersetzungen mit Miles waren nun leider nicht ganz nach meinem Geschmack. Ich hätte es gern gesehen, wenn die beiden sich gleich versöhnt hätten. ;-) Die beiden wollen sich aber wohl absichtlich missverstehen. Aber am Ende kriegen sie sich ja doch, auch wenn sie natürlich gleich in flagranti erwischt werden müssen. Und die Hochzeit folgt auf dem Fuße. Dass die beiden vorher nicht nochmal miteinader reden konnten, kann ja nur zu Missverständnissen und Zweifeln führen. Ich geb zu, hier trieft es vor Klischees, aber mir gefällt es in diesem Buch immer noch sehr gut. Die Seiten fliegen bei mir nur so dahin und ich hoffe, blanvalet bringt bald den dritten Teil raus. :grin


    Zu Colin und Eloise: Die Episoden brauch ich momentan gar nicht. Zumal ich Colin nicht sonderlich sympathisch finde.

    Das hat Hen nicht wirklich getan, oder? Sie hat sich nicht ganz in grün gekleidet und sich hinter einem Busch versteckt, oder? Wie peinlich!!! :rofl Das konnte ja nur nach Hinten losgehen. Bewundernswert, dass sich Miles so zusammenreißen konnte. Ich hätt wohl laut herausgelacht an seiner Stelle. :lache
    Und die Kutschfahrt zurück... Oh Gott, wie unangenehm... Und der arme Miles, dessen Hose fast platzt. *g* Ich hab mich hier wirklich köstlich amüsiert.
    Achja, die Marquise ist mir sowas von unsympathisch....


    Hmm, was hat Hens Gesangslehrer an ihrem Schreibtisch zu suchen? Ich glaube nicht, dass er nur Papier und Feder gesucht hat. Ich finde, er ist sehr verdächtig.
    Und dann Janes Brief. Wer mag wohl hinter Miles und Hen hersein? Vermutlich die Schwarze Tulpe, aber warum ausgerechnet die beiden? :gruebel


    Und Miles Wohung wurde total verwüstet. Also, wenn es die Schwarze Tulpe ist, dann ist sie wohl wirklich sehr gefährlich. Armer Downey...


    Ohje, Hen ist wirklich viel zu leichtsinnig. Da geht sie mit Vaughn mit und was passiert? Er schließt sich mit ihr in einem echt gruseligen Raum ein. Nun ist er in meinen Augen doch verdächtig. Warum sonst sollte er Hen dorthin bringen, wenn er ihr nicht etwas antun wollte? Zum Anbaggern kann man sich ja wohl auch ein anderes Zimmer suchen. Aber zum Glück kommt sie ja da wieder raus.


    Und dann der Kuss zwischen Miles und Hen... hach, ... *seufz* Ich fand es schön! :grin


    Und endlich tauchen Amy und Richard in Buch auf! Ich hatte schon befürchtet, dass die beiden keine Rolle spielen würden. Allerdings muss ich zugeben, dass der Zauber, der von beiden im ersten Teil ausging, hier nicht wirklich rüber kommt. Den Butler kenn ich auch schon aus dem ersten Teil und der Typ ist wirklich kurios. Auch das kommt leider hier nicht so rüber. Naja, aber dafür kommt auch Miles zu diesem Wochenende und wie es scheint, herrscht eine ordentlich Spannung zwischen Hen und ihm. Ich bin ja mal gespannt...

    Hallo!


    Ich bin etwa 100 Seiten vor dem Ende, nur kam ich am WE einfach nicht an den Laptop ran. Generell finde ich es sehr schwierig etwas zu diesem Buch zu schreiben. Es scheint sich nicht gerade für eine Leserunde zu eignen. :gruebel
    Allerdings kann ich am Ende dieses Abschnitts sagen, dass es hier nicht mehr notwendig ist, den ersten Teil zu kennen. Die Andeutungen verschwinden und es geht eigentlich nur noch um den aktuellen "Fall".


    Recht wirtzig finde ich, dass zu Beginn jedes Kapitels ein Begriff aus dem Codebuch der Rosaroten Nelke erklärt wird. Ich finde, das ist eine ganz schöne Idee. Niedlich finde ich die langsam beginnende Verliebtheit von Henrietta und Miles. Mag sein, dass vieles vor Klischees nur so strotzt, aber es passt in dieses Buch und ich kann es wunderbar genießen. Immer brauche ich solche Romane nicht, aber ab und an ist es einfach herrlich.
    Die Jagd auf den gefährlichen Spion gerät ein wenig in den Hintergrund, was mich aber nicht sonderlich stört. Es geht ja wenigstens so weit, dass ich selbst nachgrübel, wer die Schwarze Tulpe sein mag. Vaughn halte ich nicht für den Spion, das wäre dann doch einfach zu flach. Auch wenn Miles da wohl anderer Meinung ist. ;-) Nur, wer war der Kerl, der Miles in Vaughns Schlafzimmer überrascht hat? Hier tappe ich wirklich im Dunkeln.


    Die Passagen in der Gegenwart sind zum Glück sehr kurz und nicht sehr häufig. Ich kann zwar auch die ganz gut lesen, aber Henrietta und Miles interessieren mich eindeutig mehr. Zumal man bei Eloise und Colin doch besser die Vorgeschichte kennen sollte, um hier richtig mitzukommen.

    Ok, jetzt habe ich Dich verstanden. Einige Sätze waren wirklich etwas wirr, aber man konnte sie verstehen, wenn man den ersten Teil gelesen hat. Vermutlich meinst Du gerade den Teil mit Eloise, oder? Da war nämlich so mancher Spruch, der nur verständlich war, wenn man "Verbotene Liebschaften" gelesen hat. Blöd gelöst...

    Ich hab gestern losgelegt und hab jetzt knapp 80 Seiten gelesen. Ich kenne ja den ersten Teil und bin dadurch auf jeden Fall im Vorteil. das habe ich gleich nach ein paar Seiten gemerkt. Ich befürchte, alle die den ersten Teil nicht kennen, haben zu Beginn wirklich Schwierigkeiten in die Geschichte reinzukommen. Selbst ich hatte so meine kleinen Problemchen und musste ab und an wirklich stark überlegen, wer eigentlich nun wer ist. Lauren Willig geizt doch sehr mit kurzen Erklärungen, was im ersten Teil geschehen ist. Erst etwas später kommen einige kurze Wiederholungen. Mittlerweile bin ich wieder richtig gut drin und kann das Buch wirklich genießen. Bei mir drohte schon eine fette Leseflaute und das Buch hat sie abgewendet. :-]


    Momentan plätschert alles zwar noch ein wenig vor sich hin, aber ich finde Miles und Henrietta einfach cool, sie waren im ersten Teil schon faszinierende Nebenfiguren und ich finde es großartig, dass sie dieses Mal im Vordergrund stehen. Miles finde ich einfach köstlich amüssant. Z.B. wie er die Flucht vor der Herzogin (?) antritt. :lache Klar, das Buch ist bisher nicht sehr tiefsinnig, aber das hab ich auch gar nicht erwartet und kann mich wunderbar darauf einlassen.


    Ein wenig fehlen mir die Protagonisten aus dem ersten Teil, aber vielleicht tauchen sie ja noch mal auf.

    Meine Meinung


    „Die Säulen der Erde“ habe ich anlässlich des Erscheinens der Fortsetzung „Die Tore der Welt“ nun zum zweiten Mal gelesen. Ich hatte es in guter Erinnerung und kann nun sagen: zu recht. Ken Folletts Stil gefiel mir auf Anhieb und ich war schnell mitten im Geschehen und in der Geschichte eingetaucht. Die Seiten fliegen trotz kleiner Schrift nur so dahin und es ist schwierig, das Buch aus der Hand zu legen. Der Autor hat ein großes Erzähltalent, keine Frage. Seine Beschreibungen von Orten und Figuren haben mir deutliche, sehr lebendige Bilder vors innere Auge gezaubert und eine wunderbare Atmosphäre geschaffen. Einzig bei architektonischen Detailbeschreibungen musste ich passen. Mit diesen konnte ich rein gar nichts anfangen und habe irgendwann darüber hinweggelesen, weil ich immer verzweifelt und vor allem vergeblich versucht hatte, mir das Beschriebene vorzustellen.


    Die Handlung ist sehr spannend gestaltet, allerdings vielleicht ein klein wenig einfallslos im Aufbau. Denn immer planen die Missgünstigen und Machthungrigen irgendeine Intrige, die dann von den Gottgefälligen und Liebenswürdigen doch recht schnell entweder entlarvt oder verhindert wird oder ohne große Folgen bleibt. Nur selten bricht der Autor aus diesem Muster aus, was mich zum Ende hin dann doch etwas genervt hat. Allerdings ist Ken Follett sehr einfallsreich, was die Details der bösen Machenschaften und der auf den Fuß folgenden Lösungen angehen. Voraussehbar ist nie, wer was als nächstes genau plant und oft war ich restlos schockiert über die Skrupellosigkeit der Bösen und entzückt über den genialen Einfallsreichtum der Guten. „Die Säulen der Erde“ ist schon irgendwie ein Buch über den Kampf zwischen den Guten und den Bösen, und schrammt auch gelegentlich an schwarz/weiß Malerei vorbei, aber es wirkt dank der großartigen Figuren nie eindimensional. Auf jeden Fall hat es Ken Follett geschafft, das Mittelalter wieder lebendig werden zu lassen, mit all seinen Facetten. Dabei geht er schonungslos mit dem Leser um. Brutalität und Grausamkeit finden in diesem Roman genauso Platz wie Liebe und Freundschaft.


    Meiner Meinung nach sind die Figuren die große Stärke des Autors. Sie haben mich alle fasziniert und einige sind mir sehr ans Herz gewachsen und wurden fast schon zu Freunden. Die Charaktere sind äußerst facettenreich und unglaublich lebendig. Man meint fast, sie sehen, hören und spüren zu können. In einigen konnte ich mich restlos verlieren. Ken Follett hat Figuren erschaffen, die sich einprägen, ja vielleicht sogar einbrennen. Prior Philipp z.B. war mir fast zehn Jahre lebhaft in Erinnerung, die ich nun nochmals aufgefrischt habe. Nicht viele Figuren schaffen es, so lange in meinem Gedächtnis zu überleben.


    Das Ende hat mich leider ein wenig enttäuscht zurück gelassen. Für mich blieben einfach zu viele Fragen unbeantwortet, als dass ich zufrieden gewesen wäre und so wirkt es irgendwie nicht ganz rund. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung…


    Meine Bewertung


    9/10

    Erst noch kurz zum Zeitungsartikel. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Artikel nicht "echt" ist, da einfach zu viele Ereignisse und Zusammenhänge, die im Artikel erwähnt werden, von der Autorin im Nachwort entkräftet werden. Wie genau, kann ich leider nicht mehr sagen... So, nun aber zu


    Meiner Meinung


    Nach „Das Perlenmedaillon“ ist „Die Markgräfin“ das zweite Buch der Autorin, das ich gelesen habe und ich muss sagen, ersteres hat mir deutlich besser gefallen.


    Stilistisch ist „Die Markgräfin“ äußerst interessant und fast perfekt. Sabine Weigand benutzt zum Spannungsaufbau zwei Zeitebenen: die Gegenwart, in der Hobbyhistoriker sich an die Aufklärung eines jahrhundertealten Mordes an einem Säugling machen, und die Vergangenheit, in der der Leser „hautnah“ die Ereignisse bis zur Ermordung eben jenes Kindes miterlebt. Um alles authentischer wirken zu lassen, lässt die Autorin zahlreiche Briefe und Dokumente, teilweise historisch verbürgt, in ihren Roman einfließen, die alle in der damaligen Schriftsprache verfasst sind. Das hat mir äußerst gut gefallen, auch wenn die Sprache ab und an gewöhnungsbedürftig ist. Und nicht nur in Schrift, sondern auch in Wort, versucht die Autorin, die damals geläufige Sprache konsequent zu benutzen. Einerseits finde ich das großartig, da es dem Roman ein gewisses Flair verschafft, andererseits bin ich doch des Öfteren über fremde Begriffe gestolpert. Ein Glossar hätte ich sehr nützlich gefunden, auch wenn sich mir die meisten Begriffe erschlossen. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass der Roman bei Genre-Anfänger einige Fragen aufwerfen könnte.


    Am Anfang hatte ich große Schwierigkeiten mich einzulesen. Es hat eine ganze Weile gedauert bis ich einigermaßen in die Geschichte eintauchen konnte. Die schnellen Perspektivenwechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit haben es mir da nicht gerade leichter gemacht. Vor allem, weil ich gerade zu Beginn die Gegenwartsabschnitte als störend empfunden habe. Im Laufe der Geschichte haben mir die Gegenwartsabschnitte dann doch noch besser gefallen als die Vergangenheitspassagen. Sie waren deutlich spannender und interessanter. Barbaras Geschichte mag zwar wirklich grausig und tragisch sein, allerdings hat sie es nicht geschafft, mich zu berühren und richtig zu packen. Ich war nur einmal tief bewegt und das ist mir bei einer derart dramatischen Geschichte zu wenig.


    Keine der Figuren konnte mich in ihren Bann ziehen, am ehesten noch der Kastellan Haubold aus der Gegenwart. Ich vermute, das lag vor allem an den Perspektivenwechseln. Meistens habe ich dadurch Schwierigkeiten eine Beziehung zu den Figuren aufzubauen. Auch wirken sie auf mich zum Großteil leicht durchschaubar und recht eindimensional. Richtig überraschen konnte mich keine Figuren, aber sie haben zumindest glaubhaft im Rahmen ihrer charakterlichen Darstellung agiert und waren recht lebendig.


    Der mit Abstand größte Kritikpunkt von allen ist für mich, dass Barbaras Leben aus dem eigentlichen historischen Kontext heraus gerissen und in eine andere Zeit, etwa 50 Jahre zeitversetzt, eingepflanzt wurde, um einen spannenderen historischen Hintergrund zu bekommen. So etwas mag ich generell nicht und es hat mich fürchterlich verwirrt, da ich nie genau wusste, welchen historisch belegten Personen Barbara nun wirklich begegnet ist und welchen nicht. Zwar geht die Autorin in ihrem Nachwort ein wenig darauf ein, aber meiner Meinung nach nicht ausreichend. Vieles habe ich mir selbst noch rausgesucht und überprüft, weil ich schon wissen wollte mit wem Barbara es nun damals zu tun hatte.


    Insgesamt hat der Roman sowohl größere Schwächen, als auch große Stärken. Der Gegenwartsteil ist spannend und unterhaltsam erzählt und bringt einem die Recherchearbeit eines Historikers sehr nahe, was mich unglaublich begeistert hat. Auch wenn ich das Buch sicherlich nicht noch einmal lesen werde, hatte ich schöne Lesestunden.


    Bewertung


    7/10

    Meine Meinung


    „Zimmer mit Aussicht“ ist mein erstes und wahrscheinlich auch mein letztes Buch von Edward M. Forster, denn leider konnte es mich nicht überzeugen. Ich möchte nicht sagen, ich hätte mich durch das Buch gequält, aber stellenweise empfand ich es doch als sehr schleppend. Nichts zog mich zu dieser Geschichte hin. Allerdings wollte ich zumindest wissen, wie es ausgeht. Und nachdem ich mich eingelesen hatte, kam ich auch flüssig voran und wurde ab und an dann doch noch gut unterhalten. Es fällt mir äußerst schwer, diesen Roman zu rezensieren, der mir einfach nur ein Gefühl vermittelte, wie er mir gefiel, ohne dass ich es recht begründen kann.


    Die Handlung ist sehr langsam erzählt, ohne herausragende Höhen und Tiefen. Allerdings gibt es einige herrlich komische Episoden, die mich für vieles entschädigt haben. Leider kam die Romantik bei mir nicht an und auch die philosophischen Passagen fand ich ehrlich ermüdend, auch wenn sie nie besonders lang waren. Interessant fand ich, wie weit die Umgangssprache Anfang des 20. Jahrhunderts schon fortgeschritten war. Und natürlich interessierte mich an diesem Roman ganz besonders der Umgang miteinander, die guten Sitten der Gesellschaft etc. Das hat Edward M. Forster wirklich gut eingefangen und schafft es dadurch, ein deutliches Bild zu zeichnen, wie es um 1900 in der guten Gesellschaft wohl so zu ging.


    Die Figuren blieben mir leider viel zu blass. Ich hatte bei allen nur eine vage Vorstellung von ihrem Aussehen und Charakter, was ich sehr bedauerlich finde. Insgesamt hätte ich mir in diesem Roman mehr Beschreibungen von Orten und Personen gewünscht. Dennoch hat es der Autor irgendwie geschafft, eine angenehme Atmosphäre zu schaffen.


    Wenn ich den Roman als ganzes betrachte, empfinde ich ihn als „ganz nett“, also durchschnittlich. Aber ich vermute, Edward M. Forster ist einfach nicht der richtige Autor für mich, oder es war der falsche Zeitpunkt für das Buch.


    Bewertung


    6/10

    Meine Meinung


    „Der einzige Brief“ ist mein drittes Buch der Autorin und auch wenn meine sehr hohen Erwartungen nicht ganz erfüllt wurden, war es ein wirklich wunderbares, teilweise äußerst spannendes und manchmal auch emotionales Buch. Eines ist für mich klar, Judith Lennox muss man im Auge behalten, wenn man ausgefeilte, tiefgehende Familiengeschichten lesen möchte.


    Stilistisch und sprachlich erwarten Judith Lennox-Fans keine negativen Überraschungen. Sehr schnell ist man tief in der schön beschriebenen Geschichte gefangen und kann sich nur noch schwer von dem Buch lösen. Lesern, die schon mehrere Romane der Autorin gelesen haben, werden vermutlich einige Parallelen zu anderen Büchern auffallen. So sind Modegeschäfte und Ärzte doch recht häufig in Lennox‘ Romanen zu finden. Richtig gestört hat mich das nicht unbedingt, allerdings ist es mir schon deutlich ins Auge gesprungen und ich vermute, ich werde das in Zukunft weiter beobachten.


    Bisher habe ich noch „Am Strand von Deauville“ und „Alle meine Schwestern“ gelesen und an diesen Romanen habe ich vor allem der psychologischen Tiefgang bewundert, der mich hingerissen hat und den Figuren zu unheimlich vielen Facetten, Ecken und Kanten verholfen hat. „Der einzige Brief“ kratzt zwar nicht nur an der Oberfläche, sondern geht weitaus tiefer, allerdings dringt Judith Lennox in diesem Roman nicht ganz so weit vor, wie ich es erwartet und erhofft hatte.


    Die Figuren sind wirklich wieder großartig, allerdings konnte ich dieses Mal keine deutlich hervorstechende Lieblingsfigur für mich finden. Die Hauptfigur Bess ist eine ungemein sympathische Figur mit viel Charakter, aber der Funke konnte nicht ganz überspringen, so dass ich mich mit ihr nicht restlos identifizieren konnte. Allerdings hat mich ihre Geschichte äußerst bewegt und ich habe fleißig mitgelitten. Auch die übrigen Charaktere hat Judith Lennox intensiv ausgearbeitet und verzichtet auf schwarz/weiß Malerei.


    Zwar arbeitet die Autorin auch in anderen Romanen mit größeren Zeitsprüngen, allerdings hatte ich den Eindruck, dass sie in diesem Roman vermehrt zum Einsatz kamen. Ich bin kein großer Freund davon und habe mich daher ein wenig schwer getan. Sicherlich waren sie nötig, um das „Pensum“ erzählen zu können, das sich die Autorin gesetzt hat, aber mir hätte es auch gut gefallen, wenn die Zeitspanne vielleicht auf eine Generation weniger gekürzt worden wäre. Dann hätte sich Judith Lennox einfach mehr Zeit für ihre Erzählung und Figuren nehmen können. Vielleicht hätte mich dann das Buch genauso verzaubern können, wie z.B. „Alle meine Schwestern“.


    In diesem Roman hat Judith Lennox versucht, drei Generationen zu nahezu gleichen Teilen zu verarbeiten und ich habe den Eindruck, das war einfach zu gut gemeint. Eigentlich hat die Autorin in jeder Generation nur die Hälfte des Lebens erzählt und so entstanden für mich zu große Lücken in der Erzählung. Wahrscheinlich konnte ich deswegen keiner der Figuren bedingungslos „verfallen“ und emotional restlos berührt werden. So wurde z.B. das Thema Verlust/Trauer nicht richtig aufgegriffen. Obwohl Figuren starben, die man hunderte Seiten begleitet hatte, kamen einfach keine großen Emotionen bei mir auf, obwohl ich sehr nah am Wasser gebaut habe.
    Zwar hat Judith Lennox auch in ihren anderen Romanen, die ich bisher gelesen habe, kurz die dritte Generation angeschnitten, aber dabei hat sie immer einen deutlichen Schwerpunkt auf eine bestimmte gelegt. Die vorherige und nachfolgende Generation z.B. wurden zwar behandelt, blieben aber doch eher Nebenstränge. Das gefällt mir deutlich besser.


    Insgesamt kann „Der einzige Brief“ nicht an „Alle meine Schwestern“ oder „Am Strand von Deauville“ heran reichen; im Vergleich zu diesen beiden Romanen schneidet es einfach schlechter ab. Dennoch ist es ein großartiges, wunderbares Buch, das jedes Lennox-Herz erfreuen wird. Mir hat es zumindest wirklich wunderbare Lesestunden geschenkt, auch wenn meine Rezension doch hier und da ein wenig negativ wirkt. Das kommt wohl daher, dass ich diesen Roman vor allem an anderen Lennox-Romanen gemessen habe.


    Bewertung


    8/10

    Zitat

    Original von Daniela
    Ist "Die Prinzen von Irland" der erste Teil, dann muss ich mir den nämlich schnellstens zulegen.


    Ja, "Die Prinzen von Irland" ist der erste Teil. Allerdings muss man ihn nicht zwingend gelesen haben, um den zweiten zu verstehen. €nigma hat das ja auch schon irgendwie begründet. :grin