Beiträge von Cait

    Guten Morgen! :wave


    Leider bin ich gestern noch nicht so zum Lesen gekommen, wie ich es mir vorgestellt hatte, mein Mann hat mich vom Lesen abgehalten. Tja, und so habe ich gerade mal das erste Kapitel gelesen. Daher habe ich Eure Beiträge auch noch nicht gelesen.


    Zu Anfang hatte ich ein paar Schwieirgkeiten in das Buch reinzukommen. Einige Sätze musste ich mehrmals lesen, damit sie überhaupt in meinem Gehirn ankamen. Allerdings muss das keineswegs am Buch liegen. Kann auch sein, dass ich noch unter den Nachwirkungen meines letzten Buches (Vampyr-Die Jägerin) gelitten habe. Der Stil und die Sprache sind bei "Tage des Monsuns" nun doch ganz anders. Zum Ende des Kapitels wurde es dann auch besser.


    Zu den Figuren kann ich noch so nicht viel sagen, dazu ist es einfach zu früh. Meine ersten Eindrücke:
    Aidan kann ich am wenigsten einschätzen. Brian ist mit sympathisch, auch wenn er eher der Typ Halodri ist. ;-) Gillian ist in meinen Augen ein wenig naiv gewesen und irgendwie tut sie mit Leid. Katrina ist im ersten Kapitel die meiste Aufmerksamkeit geschenkt worden, dennoch haben wir keinen Schimmer, um was für einen Skandal genau es sich eigentlich handelt. Ich finde es gut, dass wir das noch nicht wissen. Erst dachte ich, Stephen sei tot, aber dann taucht er ja plötzlich wieder auf. Vermutlich hat er sie verlassen, aber wie, warum und unter welchen Umständen wissen wir noch nicht. Da kann man ja gar nicht anders als weiterlesen wollen. :grin Katrina macht einen sehr verzweifelten Eindruck. Sie muss ein Leben führen, das sie gar nicht führen will, fühlt sich eingesperrt. Das sieht man schon, als sie sich wünscht so wie Gillian zu sein. Ihr Bruder scheint zwar ein wenig ruppig, aber ist doch um sie bemüht. Vermutlich würde nicht jeder Bruder versuchen, sie wieder in die Gesellschaft einzuführen, von daher habe ich derzeit ein gutes Bild von ihm.
    Und so ganz bekomme ich die vielen, vielen Namen auch noch nicht in den richtigen Zusammenhang. Aber ich bin unheimlich neugierig geworden, was für Spezialaufträge Aidan und Brian für das Militär ausführen. Hier habe ich mich gefragt, wie sich ein Leutnant im aktiven Dienst sich tatsächlich noch um eine Plantage kümmern will, aber vermutlich hat er dann Aufseher. ;-) Allerdings machte er den Eindruck, als würde er sich gerne selbst um eine Teeplantage kümmern wollen. Naja, das bleibt wohl abzuwarten...


    Sehr gefreut habe ich mich über die Karten vorne und hinten und das Personenverzeichnis. Ich liebe Karten. :grin


    LG
    Cait

    Hallo SiCollier,


    Deine Ausführungen kann ich so gut nachvollziehen. Manche Bücher können trotz einiger Schwächen einfach überzeugen, da geb ich Dir absolut Recht!
    Vielleicht wäre mir das Buch näher gekommen, hätte ich "Das Licht von Atlantis" gekannt, aber ich muss gestehen, es subt nicht einmal bei mir.
    Ich würde so gerne den gesamten Zyklus in einem Rutsch lesen, aber leider bin ich dieses Jahr mit Leserunden so voll, dass ich mir da nichts mehr zwischen quetschen möchte, auch wenn es mich natürlich reizt. Aber ich danke Dir für den Link und wer weiß, vielleicht bekomm ich es ja doch noch in den Kopf...


    LG
    Cait

    SiCollier, eine wirklich beeindruckende Buchvorstellung! Da kann meine knappe Meinung nicht wirklich mithalten. ;-) Ich habe das Buch im März 2005 gelesen und hab da gerade erst begonnen, Rezis zu schreiben. Dennoch, hier meine kurze Meinung zu diesem Roman:


    Selbstverständlich musste ich auch das letzte Buch* der Avalon-Reihe haben, nachdem ich schon alle anderen mit Begeisterung gelesen habe.
    Wie entstand Avalon? Eine interessante Frage, die in diesem, letzten Buch von Marion Zimmer Bradley beantwortet wird.


    Allerdings darf man nicht vergessen zu erwähnen, dass dieser Roman nach dem Tod von Marion Zimmer Bradley entstand. Aus detaillierten Aufzeichnungen schuf Diana L. Paxson mit Hilfe des Sohnes der verstorbenen Autorin, David Bradley, diesen faszinierenden Roman mit der Theorie, die Bewohner des versunkenen Atlantis bauten im fernen Britannien eine neue Zivilisation auf, um ihre Religion und ihre Mysterien zu erhalten, aus der schließlich das uns „bekannte" Avalon entstand.


    Die Beschreibung Atlantis', sowie der neuen Heimat auf den „Zinn-Inseln" ist wie immer farbenfroh und eindrucksvoll beschrieben. Die Handlung ist ergreifend, die Hauptpersonen liebenswert und engagiert. Allerdings macht es sich sehr bemerkbar, dass Marion Zimmer Bradley diesen Roman nicht allein geschrieben hat, denn die Faszination, die mich sonst bei all ihren anderen Romanen ergiffen hat, ist dieses Mal leider nicht so zu spüren.


    Für alle, die die Avalon-Reihe gelesen haben oder lesen wollen, ist dieses Buch ein Muss. Mich hat die Lust gepackt, jetzt nach Beendigung des Romans mit „Die Wälder von Albion" von neuem den Zyklus zu beginnen....


    Meine Bewertung


    7/10


    ______________
    * 2005 dachte ich noch, es wäre das letzte Buch. Mittlerweile ist ja noch ein weiterer Roman des Zyklus erschienen: "Die Hüterin von Avalon".

    Hallo,


    ich hab den Thread still verfolgt, aber nun möchte ich doch kurz was sagen.
    Ich wühle mich nämlich derzeit durch die neuen Verlagsvorschauen und habe entdeckt, dass Lenas zweiter Roman im Herbstkatalog der Taschenbücher bei Knaur zu finden ist, mit Cover und Kurzbeschreibung. Ihr findet das neue Buch auf Seite 115. :wave
    Das Buch soll im März 2009 erscheinen.


    zum Katalog

    Hallo Gwen, eine vollständige Liste kann ich Dir sicherlich nicht geben, aber ein paar Titel habe ich schon für Dich:


    Königin der Troubadoure
    Regine Pernoud
    ISBN-10: 3423300426
    Seiten: 267
    Preis: 9,00


    Die Löwin von Aquitanien
    Tanja Kinkel
    ISBN-10: 3442411580
    Seiten: 456
    Preis: 8,95


    Die Königin und die Hure
    Ellen Jones
    ISBN-10: 3746619726
    Seiten: 571
    Preis: 10,95


    Henry und Alienor Teil 1
    Sylvie von Frankenberg, Katrin von Glasow
    ISBN-10: 342661152X
    Seiten: 681
    Preis: 12,90


    Der Bastard Teil 2
    Sylvie von Frankenberg, Katrin von Glasow
    ISBN-10: 3426611511
    Seiten: 352
    Preis: 7,90


    Im Schatten der Lilie
    Patrice Leavold
    ISBN-10: 3404147723
    Seiten: 622
    Preis: 8,90


    Die Herzogin
    Pamela Kaufman
    ISBN-10: 3596171598
    Seiten: 414
    Preis: 8,95


    Die Nächte der Königin
    Mireille Calmel
    ISBN-10: 3442357586
    Seiten: 606
    Preis: nicht mehr lieferbar

    Verlag: Knaur
    ISBN: 978-3-4266-3225-3
    Seiten: 511
    Ausgabe: Taschenbuch
    ET: 11.2005
    Preis: € 12,95


    Kurzbeschreibung


    Als einflussreichste Kaiserin der Habsburger und Gegenspielerin des Preußenkönigs ging sie in die Geschichte ein - zu entdecken ist sie als eine große Liebende: Maria Theresia war erst sechs Jahre alt, als Franz von Lothringen in ihr Leben trat. Niemand konnte ahnen, dass aus der Schwärmerei später eine leidenschaftliche Ehe werden sollte, aus der sechzehn Kinder hervorgingen! Doch zu früh verlor Maria Theresia ihren Mann und kam nie über diesen Verlust hinweg. Wenige Tage vor ihrem eigenen Tod blickt sie zurück - und erzählt, wie alles begann ...


    Meine Meinung


    „Die Lilie von Versailles“ von Carolly Erickson machte mich neugierig auf die Mutter Marie Antoinettes, so dass ich sofort danach „Maria Theresia“ von Gabriele Marie Cristen begann und ich wurde nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil. Ich bekam einen wunderbaren, vielschichtigen Roman über eine beeindruckende Frau, die den Fortschritt nach Österreich brachte.


    Stilistisch und sprachlich hat mir „Maria Theresia“ außerordentlich gut gefallen. Schon die ersten Seiten schickten mich vollends in die Vergangenheit, an den Hof Maria Theresias. Die Autorin baut mit ihrer Sprache und ihren Bildern eine großartige Atmosphäre auf und konnte mich absolut verzaubern.


    Die Handlung beginnt in Maria Theresias Kindheit und endet mit ihrem Tod, und hat mich wirklich sehr gefesselt. Die Geschichte ist unwahrscheinlich spannend und interessant geschrieben und dabei äußerst politisch gehalten. Das man auch über Innen- und Außenpolitik so viel erfährt, ist einfach großartig. Ehrlich gesagt hatte ich nicht damit gerechnet und war daher positiv überrascht. Aber die Autorin vergisst dabei nicht, dass Maria Theresia auch Ehefrau und Mutter war und widmet sich dem Familienleben mit ebensoviel Aufmerksamkeit. Für mich kommt ausgesprochen gut rüber, dass Maria Theresia zwischen ihren königlichen und familiären Pflichten hin und her gerissen war, dass aber die Verantwortung für ihr Volk schwerer lastete, als die Verantwortung für ihre Familie. Ich konnte viel Mitgefühl für diese Monarchin aufbringen, da sie trotz vieler Kinder und eines liebevollen Ehemanns doch irgendwie einsam blieb, sie nicht die Mutter und Ehefrau sein konnte, die sie als einfache Bürgerin wohl gewesen wäre. Immer standen die königlichen Pflichten im Vordergrund und wie sie diesen nachging hat mich unglaublich beeindruckt. Zudem erfährt man einiges über den Fortschritt, den Maria Theresia nach Österreich brachte. Für mich war es äußerst interessant zu erfahren, inwieweit Maria Theresia z.B. Schulen und Gesundheitswesen förderte und voran brachte. Sie war nicht nur willensstark, sondern auch eine fortschrittliche Denkerin.


    Die Figuren sind äußerst facettenreich und gerade Maria Theresia strahlt eine Energie und Lebendigkeit aus, dass man gar nicht anders kann, als sich mit ihr „anzufreunden“. Ich habe sie wirklich ins Herz geschlossen, sie bewundert. Auch wenn ihr Handeln manchmal hart und kompromisslos war, konnte ich es Dank der großartigen Ausarbeitung des Charakters immer nachvollziehen. Maria Theresia und ihr Leben haben mich sehr berührt und die Tränen flossen nicht nur einmal.


    In meinen Augen hat Gabriele Marie Cristen ein großartiges Lebensportrait einer wunderbaren Persönlichkeit gezeichnet. Leider erfährt man von der Autorin nicht, wie nah sie sich an die historischen Fakten gehalten hat, so dass das Buch als Roman und nicht als Biographie eingeordnet werden muss. Dennoch ist es absolut lesenswert und vielleicht ein gelungener Einstieg, um sich weiter mit Maria Theresia auseinander zu setzen. Mich hat der Roman zumindest neugierig gemacht und mir eine Frau näher gebracht, von der ich viel zu wenig wusste, deren Leben aber unbedingt erzählens- und wissenswert ist.


    Meine Bewertung


    10/10 Punkten

    Meine Meinung


    Etwas vorsichtig und skeptisch, aber auch mit großer Vorfreude bin ich an dieses Buch heran gegangen. Vorsichtig und skeptisch, weil „Die Lilie von Versailles“ in Tagebuchform geschrieben ist und ich seinerzeit bei der Joséphine-Reihe von Sandra Gulland zu Beginn doch erhebliche Schwierigkeiten hatte, mich in diese Art des Romans einzufinden. Voller Vorfreude, weil ich hoffte, mein spärliches Wissen über die faszinierende Marie Antoinette vertiefen zu können. Meine Vorsicht war gänzlich überflüssig, das merkte ich schon nach wenigen Seiten und meine Vorfreude wurde absolut gerechtfertigt.


    Der Tagebuchstil ist einfach, aber nicht trivial gehalten. Er liest sich gut und flüssig und auch wenn ein Tagebuch immer dazu führt, dass große Lücken entstehen (können), hatte ich nie das Gefühl, dass mir etwas fehlt. Ich hatte das Buch im Nu (in zwei Tagen) ausgelesen, da es kaum möglich war sich Marie Antoinette zu entziehen.


    Der Roman beginnt mit der Kindheit Marie Antoinettes, dafür bin ich ja immer zu haben. Und so war ich umgehend in der Lebensgeschichte der späteren Monarchin Frankreichs gefangen. Nicht nur die Kindheit an sich hat mir gut gefallen, sondern auch, dass man Maria Theresia und viele Geschwister Marie Antoinettes kennen lernt, wenn auch nur flüchtig. Aber es hat mich dazu bewogen, gleich im Anschluss einen biographischen Roman über Maria Theresia zu lesen.
    Die Handlung selbst empfand ich als spannend und aufschlussreich, vor allem weil Carolly Erickson versucht hat, so gut wie jeden Aspekt Marie Antoinettes Leben einzufangen. Politik spielt hier zwar keine übergeordnete Rolle, wird aber ausreichend eingebunden, um die Ereignisse nachvollziehen zu können. Höfisches Leben, Manieren, Alltag, alles das spielt eine Rolle in diesem Roman.
    Auch finde ich es gelungen, dass die Autorin nicht urteilt. Als Leser kann man sich sein ganz eigenes Bild von dem französischen Königspaar machen, das Opfer der Französischen Revolution wurde. Inwieweit Maria Antoinette und Louis XVI. Schuld und Verantwortung für ihr eigenes und Frankreichs Schicksal tragen, wird nicht von der Autorin diktiert. Vielmehr bleibt dem Leser genügend Raum, um sich darüber eigene Gedanken zu machen und aus dem Gegebenen eigene Schlüsse zu ziehen. Das hat mir wirklich außerordentlich gut gefallen.
    Leider hat die Autorin manche Ereignisse nur oberflächlich angerissen, ohne sie zu Ende zu führen. Das ist auch mein Hauptkritikpunkt, da dadurch Fragen, wenn auch nicht unbedingt allzu wichtige, aufkamen, die nie beantwortet wurden.
    Von der ersten bis zur letzten Seite war ich aber vom Leben der Protagonistin fasziniert und bewegt. Ihr Schicksal ließ mich nie kalt, sondern rief vor allem gegen Ende so starke Emotionen in mir vor, dass ich sogar nachts von ihrem Leben geträumt habe und das mehrmals. Obwohl ich ihr Schicksal grob kannte und vor allem wusste, wie sie ihr Leben verloren hat, habe ich immer mit gezittert und gehofft, dass es vielleicht doch noch einen anderen Ausweg für Marie Antoinette gäbe. Auch wenn Carolly Erickson sich hier und da der schriftstellerischen Freiheit bedient hat, am Ende hat sie natürlich nichts geändert und so erlebt man die letzten Jahre, Wochen und Tage der Königin Frankreichs hautnah und sehr emotional mit. Ich habe lange gebraucht, um das zu verarbeiten.


    Die Figuren fand ich großartig heraus gearbeitet, glaubwürdig und in ihrem Handeln absolut nachvollziehbar. Gerade Maria Antoinette und Louis haben mich äußerst nah an sich heran gelassen und viel von ihrem Wesen offenbart. Beide sind vielschichtig und lebendig. Es war überhaupt nicht schwierig eine Beziehung zu ihnen aufzubauen. Beide haben es mir durch ihre wunderbare Ausgestaltung wirklich leicht gemacht. Bei Marie Antoinette ging es soweit, dass ich mich absolut mit ihr identifizieren konnte ich und es viel mir äußerst schwer, ihr Schicksal zu akzeptieren. Meine Versuche, sie auf Abstand zu halten, sie nicht zu nah an mich heran zu lassen, missglückten kläglich.


    Fazit: Ein glaubwürdiges, emotional packendes Buch mit wunderbaren Figuren, auch wenn es nicht unbedingt hundertprozentig historisch korrekt ist. Aber es ist nun einmal ein Roman und keine Biographie, darauf weist auch die Autorin ausdrücklich hin.


    Ein kleine Empfehlung zum Schluss: Carolly Erickson hat einige Figuren und Ereignisse in ihren Roman einfließen lassen, die nicht historisch belegt, sondern ihrer eigenen Phantasie entsprungen sind. Da das Leben Marie Antoinettes nicht unbekannt ist, schadet es keineswegs als erstes das Nachwort der Autorin zu lesen. Mir hat es geholfen, den Roman aus der richtigen Erwartung heraus zu lesen.


    Meine Bewertung


    9/10 Punkte



    P.S.: Das Buch ist im Januar 2008 als Taschenbuch erschienen.

    Verlag: Lübbe
    ISBN: 3-785-72299-0
    Seiten: 896
    Ausgabe: Hardcover
    ET: 11.2007
    Preis: € 24,95


    Kurzbeschreibung


    Sie gehört zu den aufregendsten Frauengestalten der Mythologie und inspirierte Legionen von Künstlern: die schöne Helena. Margaret George haucht ihr Leben ein, indem sie die griechische Prinzessin selbst erzählen lässt. Schon als Kind wird ihr prophezeit, sie werde den Untergang Asiens und Europas herbeiführen, ein Schicksal, das sich nicht abwenden lässt, obwohl Helena wie eine Gefangene aufwächst. Ihre überwältigende Schönheit schlägt den trojanischen Prinzen Paris in den Bann. Hin und her gerissen zwischen ihren Pflichten als Mutter und Herrscherin und ihren persönlichen Leidenschaften, entscheidet sich Helena für die Liebe und setzt damit Ereignisse in Gang, die den berühmten Trojanischen Krieg unausweichlich machen...


    Meine Meinung


    „Kleopatra“ und „Maria Stuart“ habe ich bereits von Margaret George gelesen und ich frage mich nun, ob das nun von Vorteil oder von Nachteil ist, wenn man „Helena, genannt die Schöne“ lesen möchte. Gut ist es vielleicht, weil ich durch die anderen Romane weiß, dass Margaret George viel besser erzählen kann als sie es in „Helena“ zeigt und ich daher in Zukunft auch keinen Bogen um die Autorin machen werde; schlecht, weil ich wesentlich mehr von diesem Roman erwartet habe und letztendlich ganz schön enttäuscht bin. Das zeigt auch, das eine Autorin, von der man Qualität gewohnt ist, auch mal schwächeln kann, bleibt nur zu hoffen, dass Margaret George zu ihrer alten Form zurück findet. Vielleicht liegt es daran, dass sich die Autorin an einer mythologischen Figur versucht hat, denn ihre historisch belegten Romanbiographien haben mir bisher außerordentlich gut gefallen.


    Sprachlich hatte ich anfangs leichte Schwierigkeiten. Mir kam die Erzählung zu kindlich rüber, aber nach einigen Seiten hatte ich mich gut eingelesen und störte mich nicht mehr daran. Nur leider unterlief dem Übersetzer so mancher, sehr störender Patzer. Dank einer Leserunde, in der eine Teilnehmerin das Buch im Original las, konnten wir sprachliche Mängel abgleichen und dabei wurde schnell deutlich, dass Margaret George sehr auf ihre Sprache geachtet hat und zu moderne oder umgangssprachliche Begriffe vermieden hat. In der deutschen Übersetzung häuften sich diese im Laufe der Handlung allerdings erheblich. Durch sprachliche Ausrutscher wie z.B. „…vom Leder ziehen…“ oder „… mit allen Wassern gewaschen…“, entglitt mir die Atmosphäre recht häufig.


    Die Handlung ist an sich schön aufgebaut. Margaret George beginnt mit Helenas Kindheit, was mir wirklich gut gefallen hat. Ich mag es, wenn ich auch das Kind in der Figur kennen lernen darf. Dann geht es weiter über ihre Jugend zu ihrer Heirat mit Menelaos. Diese Ereignisse erfolgen zwar ohne großen Spannungsbogen, sind aber gut in Szene gesetzt und lassen sich angenehm und zügig lesen. Erst mit Paris‘ Auftritt kommt langsam etwas Fahrt und Spannung in die Geschichte. Nur leider kann Margaret George das Tempo nicht dauerhaft halten, was ich vor allem darauf zurück führe, dass die gesamte Geschichte nur aus Helenas Perspektive erzählt wird. Der Leser erfährt von Ereignissen und Kämpfen nur durch Helenas Augen und Ohren, wodurch gerade bei der Belagerung Trojas und den Kämpfen zwischen den Kriegern äußerst viel Atmosphäre verloren geht, bzw. gar nicht erst aufkommt. Eine zweite Erzählperspektive hätte dem Roman gut getan, da dadurch vielleicht ein differenziertes Bild vom Trojanischen Krieg entstanden wäre. In dieser Fassung ist die Handlung äußerst einseitig und leider manchmal auch recht eintönig. Da man als Leser die ganze Zeit an Helenas Seite bleibt und sie weder an Kämpfen teil nimmt, noch eine wichtige Funktion im Kriegsrat inne hat, begleitet man sie oft in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Gerade wenn es im Trojanischen Krieg spannend würde, empfand ich dies als lästig und hinderlich. Die berühmten Zweikämpfe erfährt man als Leser oftmals nur aus zweiter Hand, was schließlich als langweilige Nacherzählung bei mir ankam. Emotionen kamen dabei keine auf. Auch haben sich in der Handlung so manche Logik- und Sinnfehler eingeschlichen, die bei mir einen schalen Nachgeschmack hinterlassen haben. Erst zum Ende hin findet Margaret George zu ihrem wirklichen Erzähltalent und ihrer alten Form zurück. Der Untergang Trojas ist wunderbar beschrieben. Die Atmosphäre ist derart dicht, dass man sich ihr nicht entziehen kann. Man wird nach Troja hinein gesogen, riecht den Rauch, hört die Schreie, fühlt die Hitze, sieht die fliehenden, panischen Menschen. Trojas Zerstörung hat mich tief bewegt und erschüttert. Hier erzählt eine Margaret George, die ich kenne und schätze. Fazit: Der Anfang ist gut, der Mittelteil schwach, das Ende großartig.


    Natürlich fehlen die Götter in der Handlung nicht. Sie nehmen in der Mythologie großen Raum ein und das hat Margaret George respektiert. Zwar versucht sie, Zeus, Athene, Aphrodite & Co. dosiert einzusetzen, aber stellenweise ist es dann doch ein wenig zu viel geworden, vor allem weil die göttliche Magie ab und an etwas ausuferte und kaum noch nachzuvollziehen blieb. Leider hatten die Götter wenig Kontur, so dass sie für mich undeutliche Schemen blieben. Aber vielleicht war das auch durchaus beabsichtigt, Götter sind ja nicht unbedingt greifbar.
    Auch nimmt die Mythologie der einzelnen Figuren viel Raum ein, dabei setzt die Autorin aber bedauerlicherweise zu viel eigenes Hintergrundwissen über den Trojanischen Krieg und seine Teilnehmer voraus. Viele „Biographien“ werden nur angerissen oder angedeutet, so dass durchaus Fragen offen bleiben könnten, wenn man sich nicht so gut in diesem Thema auskennt.


    Da Margaret George mit Helenas Kindheit beginnt, hatte ich große Hoffnungen, eine enge Beziehung zur Protagonistin aufbauen zu können. Leider wurde spätestens nach ihrer Ankunft in Troja deutlich, dass ich mich geirrt hatte. Ich konnte Helenas Denken und Handeln nicht im Entferntesten nachvollziehen. Ihre Gedanken sind sprunghaft und widersprüchlich. Nur selten konnte ich eine vernünftige, erwachsene Frau erkennen, die auch Verantwortung übernehmen kann. Paris ist noch schlimmer. Über diesen Mann habe ich mich die meiste Zeit nur geärgert. Er ist naiv, oberflächlich, verwöhnt, selbstsüchtig und überheblich. Beide Figuren mag ich nicht als facettenreich bezeichnen (auch wenn Margaret George dies wohl mit ihren Charaktereigenschaften bezwecken wollte), wankelmütig würde einfach besser passen. Vielleicht urteile ich so hart, weil ich weder Paris noch Helena wirklich mochte. Und was ihre großartige Liebe ausmachte, habe ich bis zum Schluss nicht herausfinden können. Ihrer Beziehung fehlt es an Aufrichtigkeit und Vertrauen und sie wird in meinen Augen auf die körperliche Liebe reduziert. Am ehesten gefielen mir noch die Nebenfiguren wie z.B. die bewundernswerte, starke Andromache, Paris‘ Brüder oder der betrogene Menelaos, der mich mit am ehesten überzeugen konnte. Nur eine Figur konnte ich richtig ins Herz schließen: Helenas Berater Gelanor. Achille(u)s kommt in diesem Roman ganz schlecht weg und das ist noch untertrieben. Ich bin von dieser Figur der griechischen Mythologie schon immer fasziniert gewesen und war von seiner Darstellung in diesem Roman mehr als enttäuscht.


    Das Buch ist keineswegs so schlecht, wie die Rezension vermuten lässt. Nur lassen sich die negative Aspekte bedauerlicherweise oft besser ausführen als die positiven. Ich hatte durchaus angenehme, wenn auch manchmal etwas langatmige, Lesestunden. Das Buch lässt sich wunderbar lesen und ermöglicht einen etwas anderen Einblick in den Trojanischen Krieg. Ich hatte tiefe emotionale Momente und auch eine Lieblingsfigur, eine Karte und ein Nachwort runden das Buch schön ab.


    Meine Bewertung


    6/10 Punkte

    In der Abtei von Shrewsbury ist es unruhig in diesem strahlenden Mai Anno Domini 1137. Alles geht seinen gewohnten Gang, nur der ehrgeizige Prior Robert stört hin und wieder den Klosterfrieden mit seinem verbissenen Plan, die Abtei unter den Schutz eines Heiligen zu stellen. Aber natürlich müssten auch die dazugehörigen wundertätigen Gebeine beschafft werden, was nicht leicht ist. Dass just in dieser Zeit der Unentschiedenheit einem der Mönche die walisische Heilige Winifred im Traum erscheint, deutet man als wohlwollendes Zeichen von oben. Der Prior führt daraufhin eine Delegation nach Wales, um die Reliquien der Heiligen nach Shrewsbury zu bringen. Bruder Cadfael ist als eingeborener Waliser auf dieser Expedition mit von der Partie. Und bald stellt sich heraus, dass seine Anwesenheit dringend vonnöten ist: Unvorhersehbare Hindernisse stellen sich der frommen Abordnung in den Weg, und um der Heiligen willen geschieht sogar ein Mord...


    Meine Meinung


    Ich lese sehr gerne die Schwester Fidelma-Romane von Peter Tremayne und in diesem Zusammenhang hört man häufig von Ellis Peters‘ Bruder Cadfael-Reihe. So war es nur eine Frage der Zeit, bis der erste Teil, „Im Namen der Heiligen“, den Weg zu mir findet. Ich hatte zudem das Glück, das Buch in einer kleinen Leserunde zu lesen, wo wir uns wunderbar ausgetauscht haben. Nur leider reicht „Im Namen der Heiligen“ in meinen Augen (noch) nicht an die Schwester Fidelma-Romane heran. Aber vielleicht ändert sich dies im Laufe der Reihe, nur kann ich das derzeit nicht beurteilen. Allerdings wartet die Fortsetzung bereits auf mich und auch wenn mich der erste Bruder Cadfael-Roman nicht hundertprozentig überzeugen konnte, werde ich „Bruder Cadfael und ein Leichnam zuviel“ sicherlich noch lesen.


    Ich habe leider einige Zeit gebraucht, um mich in die Geschichte einzulesen und mich von ihr gefangen nehmen zu lassen. Zu Beginn empfand ich die Handlung als wenig spannend und interessant und auch viele Dialoge wirkten auf mich äußerst hölzern und gezwungen. Allerdings waren die Figuren schon anfangs interessant und schienen voller Potential zu sein, so dass ich mich tapfer durch die ersten fünfzig Seiten kämpfte.


    Nach den anfänglichen Startschwierigkeiten ging es dann auch recht gut voran, auch wenn ich fortwährend meine Probleme mit der doch sehr religiösen Handlung hatte. Heiligenverehrung ist wohl einfach nicht mein Thema. Aber das Buch las sich besser weg und die Figuren hatten Raum sich zu entfalten und nutzen diesen. Neben Bruder Cadfael gibt es mehrere facettenreiche und lebendige Figuren. In meinen Augen sind die Figuren eindeutig die Stärke der Autorin. Einige Namen sind recht gewöhnungsbedürftig, aber Dank der guten Charakterisierung konnte ich sie mir leicht merken und sie vor allem auseinander halten.


    Der Mordfall selbst war ganz spannend erzählt und die Auflösung war für mich äußerst überraschend, dabei aber durchaus schlüssig. Allerdings war er mir zu sehr mit dieser Heiligengeschichte verknüpft, um mich restlos packen zu können.


    Insgesamt ist „Im Namen der Heiligen“ also ein durchschnittlich gutes Buch, das recht kurzweilige Lesestunden garantiert, sich aber nicht ins Gedächtnis einbrennen wird, dabei aber interessant genug, um auf die Fortsetzung gespannt zu sein.


    Meine Bewertung


    6/10 Punkten

    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Ich habe heute mein Gewinnpaket Historischer Roman bekommen. Ein Hardcover, ein Taschenbuch.
    Eins kenne ich leider schon.
    Das andere ist aber eine schöne Überraschung!
    Vielen Dank, Lübbe!


    Mir ging es ganz genauso. Ein HC & ein TB. Das HC hab ich bereits. Das TB stand auf meinem Wunschzettel. :-]

    Über die Autorin


    Lauren Willig, Ende zwanzig, kommt aus New York City und lebt in Cambridge, Massachusetts. Nach einem Jurastudium in Yale schreibt sie zurzeit an ihrer Doktorarbeit in Geschichte an der Harvard University. Mit ihrem Debütroman „Verbotene Liebschaften“ erfüllte sich Lauren Willig ihren lang gehegten Traum, spannende historische Details in fantasievollen Liebesgeschichten lebendig werden zu lassen. Die Autorin schreibt derzeit an ihrem fünften Roman über die berühmten englischen Gentleman-Spione.


    Homepage der Autorin



    Über das Buch


    Auf der Suche nach dem französischen Meisterspion, der nur als die »Schwarze Tulpe« bekannt ist, werden Miles Dorrington und Lady Henrietta zu höchst unfreiwilligen Spionagegefährten. Bis sie sich ineinander verlieben … Zwei Jahrhunderte später entdeckt die junge Amerikanerin Eloise Kelly ebenfalls das Geheimnis der »Schwarzen Tulpe« …


    Meine Meinung


    „Das Geheimnis der schwarzen Tulpe“ ist der zweite Teil der Rosaroten Nelke-Reihe von Lauren Willig. Man sollte den ersten Teil schon gelesen haben, um diesen richtig genießen zu können. Lauren Willig hält sich nämlich nicht lange mit Wiederholungen und Erklärungen auf, sondern scheint davon auszugehen, dass man die vorangegangene Handlung kennt.


    Ich hatte mich sehr auf diesen Roman gefreut, war ich von „Verbotene Liebschaften“ doch restlos begeistert. Leider konnte mich die Fortsetzung nicht hundertprozentig überzeugen. Dennoch hatte ich wirklich kurzweilige und sehr unterhaltsame Lesestunden, so dass ich auch den dritten Teil lesen werde, sobald er ins Deutsche übersetzt ist. Ich hoffe, Blanvalet lässt sich nicht allzu viel Zeit damit.


    Dieser Roman ist wie „Verbotene Liebschaften“ eine Mischung aus seichtem Spionage- und Abenteuerroman, mit einem äußerst großen Schuss Liebesgeschichte. Auch wenn Lauren Willig bemüht war, diese drei Komponenten ausgewogen zu halten, steht in meinen Augen die Romanze deutlich im Vordergrund. Außerdem hat der Roman (wie gehabt) zwei Handlungsebenen, die durch Briefe miteinander verbunden sind. Der Gegenwartsteil nimmt dabei deutlich weniger Raum ein als die Handlung 1803, was mich als Freund von historischen Romanen natürlich glücklich gemacht hat. Allerdings muss ich klarstellen, dass „Das Geheimnis der schwarzen Tulpe“ nun wirklich kein historischer Roman ist, dafür bleibt der historische Hintergrund einfach zu verschwommen. Aber deswegen habe ich auch nicht zu dem Buch gegriffen. Ich wollte eine leichte und unterhaltsame Lektüre, die ich mit diesem Roman auch bekommen habe. Wer etwas Tiefsinniges oder Literarisches sucht, wird hier nicht fündig werden. Zum großen Nachdenken regt dieser Roman ebenfalls nicht an, dafür aber zum Träumen und vielleicht sogar zum Schmachten. Ich zumindest hatte das Buch Dank des luftigen und angenehmen Schreibstils im Nu beendet und konnte mich wunderbar in der Geschichte verlieren.


    Den Zauber der sehr sympathischen und lebendigen Figuren konnte Lauren Willig fortführen, was mich besonders gefreut hat. Die meisten Charaktere waren mir schon aus „Verbotene Liebschaften“ bekannt. So haben die Hauptfiguren Henrietta und Miles bereits kleinere Rollen im ersten Teil gespielt, und ich fand es wunderbar nun ihre Abenteuer erleben zu dürfen. Hier und da sind die Entwicklungen vielleicht voraussehbar und auch – gerade was die Liebesgeschichte angeht – oft klischeebehaftet, aber mich haben Miles und Hen so bezaubern können, dass es mich nicht gestört hat. Manchmal braucht Frau einfach eine total kitschige Liebesgeschichte. Und einen extra Pluspunkt gibt es dafür, dass man nicht nach fünfzig Seiten mit den Protagonisten ins Bett springen muss. Lauren Willig lässt sich dafür zum Glück Zeit. Von daher glaube ich, dass eingefleischte Nackenbeißer-Fans hier nicht auf ihre Kosten kommen werden, aber vielleicht ja Freunde der Regency-Liebesromane.


    Aber nicht nur Miles und Hen sind gelungene Figuren, auch wenn die übrigen eher wenig Raum einnehmen. Vor allem eine Figur (wer wird nicht verraten, sonst ist die Überraschung dahin) konnte mich am Ende so richtig überraschen. Ich hatte sie komplett anders eingeschätzt und zähle sie zu den facettenreichsten des ganzen Romans.


    Das Besondere und Erfrischende des ersten Teils habe ich hier leider ein wenig vermisst. Während ich bei „Verbotene Liebschaften“ die ganze Zeit über absolut hingerissen und entzückt war, fehlten mir diese Gefühle hier leider manchmal ein wenig. Auch die Gegenwartspassagen haben mich nicht so überzeugen können, was wahrscheinlich daran lag, dass diese irgendwie blass blieben und sich nicht richtig vom Fleck bewegten.


    Wer Großartiges von der Spionagegeschichte erwartet, wird enttäuscht sein. Sie spielt eine untergeordnete Rolle und ist doch eher als Mittel zum Zweck zu betrachten. Jedem, der sich das Buch wegen spannender Spionagefälle zulegen möchte, muss ich unbedingt abraten. Denn den Anspruch ein anspruchsvoller Spionageroman zu sein, stellt „Das Geheimnis der schwarzen Tulpe“ keineswegs. Das Buch will ein Liebesroman sein und das ist es: von der ersten bis zur letzten Seite.


    Bewertung


    8/10 Punkten