Beiträge von Cait

    Und hier endlich


    meine Meinung


    „Die zwölfte Nacht“ erzählt die wunderbare und ergreifende Lebensgeschichte einer faszinierenden Frau, der letzten Ehefrau Heinrich VIII. von England - Catherine Parr. „Die zwölfte Nacht“ ist geprägt vom Kampf um die Gründung der Anglikanischen Kirche, einer melodramatischen Liebesgeschichte, die tief ans Herz geht und einem eindrucksvollen Einblick in das Hofleben Heinrichs und dessen Persönlichkeit.


    Die Handlung ist in zwölf Teile gegliedert, die zwölf Nächte, was ich persönlich wunderschön fand, da diese zwölf Nächte eng mit dem Brauch der zwölften Nacht verwoben sind, die in der Handlung einen ganz besonderen Platz einnimmt. Allein dadurch ergibt sich ein einprägsamer roter Faden. Charlotte Lyne erzählt berauschend tief gehend, lässt ihre Figuren Zwisprache mit sich und Gott aber auch Freunden halten, lässt den Leser an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben und ist dabei äußerst anspruchsvoll. Das Buch hat mich äußerst emotional berührt und mich so manche Träne vergießen lassen. Der Schreibstil und die Sprache fordern Zeit, Zeit ,die man diesem wunderschönen Roman schenken sollte, er muss wirken können, sich entfalten und den Leser berühren. „Die zwölfte Nacht“ hallt lange nach, noch Tage danach musste ich an Catherine Parr denken, noch ein wenig mehr über sie lesen, in Erfahrung bringen, wo sie bestattet ist, mir Bilder ansehen. Der Roman macht Lust auf mehr, setzt ein gigantisches Interesse an dieser Epoche frei. Ich habe mich auch vorher schon für Heinrich VIII. interessiert, aber dieses Buch hat mich süchtig nach ihm und seinen Ehefrauen, seinen Nachkommen gemacht.


    Die Figuren sind eindrucksvoll und mit viel Liebe und Sinn fürs Detail ausgearbeitet. Oberflächlichkeit und schwarz/weiß-Malerei sind für Charlotte Lyne Fremdwörter. Sie sind facettenreich, unglaublich lebendig und überzeugend. Jeder einzelner Charakter konnte mich restlos überzeugen. Und die Hauptfiguren Catherine und Thomas, aber auch der König, kamen mir unglaublich nah, Catherine vielleicht ein wenig zu nah. Besonders gelungen ist die Entwicklung der einzelnen Figuren. Wie sie wachsen oder verkümmern, wie sie brechen oder an Selbstbewusstsein gewinnen, wie sie versuchen sich selbst zu zerstören oder lieber mit der Masse mitlaufen, um ihr Leben zu retten. Je nachdem was das Leben für sie bereit hielt, entwickeln sich die Charaktere bis ins letzte absolut überzeugend.


    Auch wenn Charlotte Lyne das Leben Catherine Parrs erzählt, vergisst sie dabei nicht auf innen- und außenpolitische Ereignisse einzugehen und widmet gerade den religiösen Entwicklungen viel Zeit, nicht zuletzt, da Catherine Parr selbst eine recht treibende Kraft war und sich für die Anglikanische Kirche stark machte. Dabei trifft man auf bedeutende und eindrucksvolle Persönlichkeiten dieser Zeit. Auch die Entwicklungen am Hofe betrachtet die Autorin immer wieder, so dass man über Heinrich und seine Persönlichkeitsentwicklung sehr gut ins Bild gesetzt wird. Und dabei wirkt nichts aufgesetzt oder konstruiert, sondern man bekommt den Eindruck, es könne sich ganz genauso zugetragen haben.


    Charlotte Lyne ist es gelungen, eine ausgewogene, äußerst ansprechende, packende und faszinierende Geschichte zu erzählen, wobei sie sich eng an die historischen Fakten gehalten hat. Dort, wo sie sich Freiheiten heraus genommen hat, wird in ihrem sehr persönlichen Nachwort extra eingegangen. Ein ganz besonderes Bonbon ist das wunderbare Personenverzeichnis, das unheimlich viel Aufschluss über Verwandtschaftsbeziehungen gibt und mich in nur einem Satz endlich hat begreifen lassen, warum Lady Jane Grey glaubte, einen Anspruch auf den Thron zu haben. Aber Vorsicht, wer sich in der Geschichte dieser Epoche noch nicht so auskennt, sollte lieber erst zum Schluss einen Blick hinein werfen, da auch Todestage verzeichnet sind.


    Fazit: Charlotte Lyne hat uns eine wirklich spannende und erzählenswerte Geschichte mit einer sehr tragischen Hauptfigur, die man einfach nur ins Herz schließen kann, geschenkt. Ich habe das Buch wirklich genossen und freue mich schon sehr auf mehr von dieser äußerst viel versprechenden und sympathischen Autorin.


    Bewertung


    9/10 Punkten

    Ich lese zwar keine Gegenwartskrimis, hab aber gehört, dass die Tempe Brennan-Reihe von Kathy Reichs lesenswert ist.


    Tempe Brennan-Reihe


    Tote lügen nicht
    Knochenarbeit
    Lasst Knochen sprechen
    Durch Mark und Bein
    Knochenlese
    Mit Haut und Haar
    Totenmontag
    Totgeglaubte leben länger
    Hals über Kopf
    Knochen zu Asche
    Der Tod kommt wie gerufen

    Zitat

    Original von Melmarsmile
    @Seestern..ist das das selbe Buch wie Hestias Empfehlung? Weil der Titel etwas anders klingt?


    Ja, es ist das gleiche Buch! Der Verlag hat sich bei der Neuauflage nur einen anderen Titel einfallen lassen, warum auch immer. :gruebel

    Gelesen hab ich bisher zwei, die mir beide gut bis sehr gut gefallen haben


    Die zwölfte Nacht
    Charlotte Lyne


    Hier geht es in erster Linie um das Leben Catherine Parrs, wobei sich das Buch sehr eng an die historischen Fakten hält. Hat mir ausgezeichnet gefallen.


    und


    Die Schwester der Königin
    Philippa Gregory


    Hier geht es vor allem um die Boleyn-Schwestern, Anne und Mary. Ist allerdings ein wenig mit Vorsicht zu genießen, da hier historisch wohl einiges im Argen liegt. Aber ein toller Roman.


    Dann subt bei mir noch


    Ich, Heinrich VIII.
    Margaret George


    Gelesen hab ich es noch nicht, aber ich denke, es ist das ausführlichste Buch über Henry und Margaret George recherchiert sehr gewissenhaft.

    Zitat

    Original von oemchenli


    So hab ich auch mal gedacht :wow. Es verwächst sich wieder. :lache
    Heute muß ich nicht alles besitzen, reicht wenn ichs gelesen habe. :wave


    Achja, vielleicht komme ich ja auch mal dahin. ;-) Ich hatte mich Anfang des Jahres in der Bib angemeldet, aber bisher keines geliehen.

    Ich leihe mir grundsätzlich keine Bücher, weil ich das, was ich gelesen habe, auch besitzen muss. Keine Ahnung warum. Ist mir aber auch eigentlich egal. :grin Ich liebe mein Bücherregal. Auch wenn ich viele Bücher wahrscheinlich nicht nochmal lesen werde, gebe ich sie ungern weg. Allerdings habe ich mir angewöhnt, die Bücher wegzutauschen, die mir gar nicht bis mäßig gefallen haben, außer, sie gehören zu einer Serie. Alle anderen horte und pflege ich leidenschaftlich. Bisher war es eine gute Entscheidung, alle guten Bücher zu behalten, nicht nur, dass sie toll aussehen, ich kram auch oft ein Buch hervor, um nochmal was nachzuschauen. Und einige hab ich tatsächlich schon mehrmals gelesen und andere warten nur darauf.

    Buchdaten


    Verlag: Goldmann
    ISBN: 3-442-46592-3
    Seiten: 378
    Ausgabe:Taschenbuch
    Preis: € 7,95
    ET: 06.2008


    Kurzbeschreibung


    Als Sukie Ambrose einen nackten Mann in ihrem Bett vorfindet, ist sie ein wenig irritiert. Wurden ihre heimlichen Wünsche endlich erhört? Leider stellt sich heraus, dass Derry ein Mitbringsel ihrer attraktiven Mitbewohnerin ist und eigentlich für sie tabu. Aber seit Sukie Duftöle mischt und verkauft, geschehen merkwürdige Dinge in ihrem kleinen englischen Dorf. Liebe liegt in der lauen Sommerluft - und mit einem kleinen Zauber lässt sich vielleicht auch Derry diskret erobern ...


    Meine Meinung


    Als ich der Buchhandlung zum Stöbern vorbeischaute, sprang mich das Cover des Buches sofort an und auch der Klappentext klang, als wäre das Buch lesenswert. Normalerweise lese ich solche Lektüre eher selten, aber ab und zu kann ich so etwas durchaus haben, und so nahm ich "Sommernachtszauber" kurzentschlossen mit nach Hause. Obwohl ich eigentlich gerade ein anderes Buch am Wickel hatte, konnte ich es mir nicht verkneifen, sofort in das Buch reinzulesen. Das Ende vom Lied war, dass ich die 378 Seiten an zwei Abenden inhaliert hatte, was eindeutig für den schönen, flüssigen und leichten Scheibstil der Autorin spricht. Leicht wie ein lauer Frühlingswind, wärmend wie die ersten zögerlichen Sonnenstrahlen. Das hat mir wirklich äußerst gut gefallen, allerdings hat das Buch auch einige Schwächen.


    Die Geschichte betrachtet Figuren wie du und ich, ganz normale Menschen, junge und alte, schöne und hässliche, schlanke und dicke, glückliche und unglückliche, mit ihren alltäglichen Sorgen, wobei Liebe und Liebeskummer deutlich im Vordergrund stehen. Aber auch Unterdrückung in der Ehe und Selbstwertverlust nehmen viel Raum ein. Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt und ist daher abwechslungsreich und stellenweise sehr berührend. "Sommernachtszauber" erinnert ein wenig an "Chocolat" von Joanne Harris. Während dort Schokolade eine betörende und glücklichmachende Wirkung hat, lösen hier Sukies selbstgemachte ätherische Öle für ihre Aromatherapie-Massagen sichtbare und spürbare Veränderungen bei ihren Kunden aus. Ein wenig Magie ist hierbei im Spiel und so entzückend umgesetzt, dass es nicht störend, sondern erfrischend ist. Allerdings ist die Handlung selbst gelegentlich nicht optimal umgesetzt, da ich Sukies Handeln oftmals nicht als glaubwürdig und nachvollziehbar empfand. Mir waren einige Situationen einfach zu konstruiert und wirkten an die Handlung angepasst und stellten Sukie recht naiv dar, wobei ich in der übrigen Handlung nie den Eindruck hatte, dass sie sich durch Naivität auszeichnet. Im Gegenteil, sie scheint eigentlich eine sehr patente Frau zu sein. Die Handlung ist hier und da äußerst amüsant, manchmal zum Schmunzeln, aber lauthals gelacht habe ich leider nicht einmal.


    Die Figuren konnten mich leider nicht alle richtig überzeugen. Die meisten wirken einfach zu eindimensional, teilweise farblos, auch wenn es doch recht interessante Figuren gab. Von einigen konnte ich mir ein Bild machen, von anderen nicht. Richtig nah kam mir leider nicht eine einzige Figur, auch wenn ich mit den meisten durchaus sympathisierte. Vielleicht erwarte ich aber auch zu viel von leichter Unterhaltungsliteratur. Groß Vergleiche ziehen kann ich nicht, da dieses Genre doch eher selten in meine Finger gelangt.


    Fazit: Die Geschichte läßt sich wunderbar weglesen und hat mir äußerst kurzweilige Lesestunden geschenkt. Eine leichte, betörende Geschichte für den Sommer auf dem Balkon und die den Wunsch nach Massagen übermächtig werden läßt.


    Bewertung


    7/10 Punkte


    EDIT: Titel editiert.

    Ich glaube zwar, das wird als Jugenbuch einsortiert, aber was für die Jugend gut ist, muss für uns ja nicht schlecht sein, oder? :grin


    Eine für vier-Reihe von Ann Brashares. Vier Bücher sind erschienen und die ersten drei gibt es jetzt in einem Band


    Reihenfolge


    Eine für vier
    Eine für vier - Der zweite Sommer
    Eine für vier - Aller guten Dinge sind Drei
    Eine für vier - Vier gewinnt

    Hallo Sarah,


    das sind ja super Neuigkeiten, auch wenn das Buch ruhig früher erscheinen darf. ;-) Ich lese das Buch auch gerade zufällig, allerdings bin ich derzeit ein wenig LR-müde und bin daher eher nur ein Zaungast. :-)
    Wenn der dritte Teil schon fertig ist, arbeitest Du dann schon an etwas Neuem? Und wenn ja, darfst und möchtest Du uns was darüber erzählen?


    LG
    Cait

    Nicole


    Schön, dass ich Dich glücklich machen konnte. Damit sind wir dann ja irgendwie quitt :lache, denn Du hast mir sehr schöne Lesestunden geschenkt. Danke nochmal dafür. Nun überleg ich, welches Buch ich mir von Dir als nächstes anschaffen soll. :-)
    Übrigens, Dein Buch hat mich dazu angeregt, mir einen Darjeeling-Tee zu kaufen. ;-)


    LG
    Cait