Ich bin der gleichen Meinung, dass man bei dem Bericht auch getrost 4 Männer hätte präsentieren können, und das Ergebnis wäre das gleiche gewesen!
Ich habe von Januar - März 2002 meine Grundausbildung gemacht, also auch im Winter! Sicher war es schweinekalt, aber die, die sich gedrückt haben, waren überwiegend unsere männlichen Kameraden! Wir waren dreizehn Weiber in der AGA, von denen auch fast alle durchgehalten haben. Diejenigen, die gemerkt haben, dass es nichts für sie ist, haben das ehrlich eingesehen und haben den Dienst bei der Bundeswehr noch in der Grundausbildung beendet!
Das Bild, das in dieser Doku vermittelt wird ist absolut nicht generell bei allen Frauen bei der Bundeswehr zu finden. Es gint solche Damen und solche, genau wie bei den Männern!
Beim Hochwasser 2002 habe ich genauso zugepackt wie die Männer, habe geschuftet bis zum Umfallen und dabei länger durchgehalten, als so manch einer meiner männlichen Kameraden! Ich denke, es kommt auf die Motivation an, warum man sich als Frau für den Dienst an der Waffe entscheidet! Wenn man sich allein wegen des Geldes dafür entscheidet, ist das der falsche Weg und das wird SIE auch recht schnell merken. Erstens verdient man gar nicht mehr soooo gut und zweitens kann das Geld einen nicht durch die Grundausbildung und den Rest der Dienstzeit bringen.
Meine Motivation war nicht die des Geldes. Ich komme aus einer Soldatenfamilie, jeder Mann vor mir war beim Bund. Schon als Kind sagte ich meinem Vater, ich geh auch zur Bundeswehr und das hat sich bis zu meinem Diensteintritt auch gehalten. Ich bin damit groß geworden. Es war ein Beruf wie jeder andere für mich. Vielleicht aufregender, faszinierender als andere. Und da ich keinen Bruder habe, wollte ICh die Tradition fortleben lassen!
Nach dem Abitur bin ich erstmal studieren gegangen. Allein aus dem Grund, dass Frauen noch nicht "alles" beim Bund machen konnten! Als dann 2001 die Bundeswehr für Frauen "freigegeben" wurde, habe ich mir das lange Zeit überlegt, ob ich meinen Traum, in die Fußstapfen meines Vaters zu treten, erfüllen soll. Tja, und ich hab es getan. Bin allerdings zum Heer, zur Artillerie gegangen, und nicht wie mein Vater zur Luftwaffe, und habe dort wirklich gute aber auch negative Erfahrungen gemacht! Da ich schon zu "alt" war für die höheren Laufbahnen, bin ich als Mannschaftssoldat (mit Mitte Zwanzig) für 4 Jahre zur Bundeswehr und habe es nicht bereut. Es gab Höhen und viele Tiefen, aber insgesamt war es die richtige Entscheidung. Ich wollte Soldat sein und mehr nicht! Und das bin ich... mittlerweile Stabsgefreiter im Erziehungsurlaub...