Beiträge von Cait

    Guten Morgen, Nicole!


    Ich finde es schön, wie sehr Du Deine Bücher lebst und wie sehr Du an Deinen Figuren hängst. Das merkt man nämlich auch den Büchern an. Das wollte ich noch loswerden und ich freue mich auf Dein neues Buch. Hoffentlich kommt es bald an. :-)


    Liebe Grüße
    Melli

    @ Nicole


    Den Film kenne ich leider nicht, aber ich werd ja bald das Buch haben. Bin schon gespannt. Eben war ich in der Bücherei und habe mir "Letzte Reise" geholt. Ich denke, das wird nach "Die Pflanzenmalerin" dann dran sein.
    Du hast ein Buddelschiff? Wie cool! Eine schöne Idee, das Recherchematerial als "Deko" auszulegen und es so jederzeit vor Augen zu haben. Nur, kein Wunder, dass Du nicht davon loskommst, wenn Du es jeden Tag siehst. ;-)


    Ich drücke Dir auf jeden Fall die Daumen für "Südwinde", aber auch wenn es ein Geheimtipp bleibt, ist es ein wirklich wunderbares Buch und ich werde es jedem ans Herz legen!

    @ €nigma


    Danke für die Tipps. "Letzte Reise" steht schon lange auf meinem Wunschzettel, da ich aufs TB warten wollte, das ja im Oktober erscheint. Nun hab ich die Nerven verloren und werd mir das Buch aus der Bücherei holen. "Wind und Sterne" habe ich mir gerade ertauscht. Danke! :-)


    @ Nicole


    Zitat

    Original von Nicole
    Ich hatte eigentlich mit "Südwinde" schon abgeschlossen, weil - da machen wir uns nix vor und drücken es mal vorsichtig aus :chen - es kein Verkaufsschlager war. Ich war wirklich überzeugt, das liest kein Mensch und keinen kümmert's, dass ich es geschrieben habe. Bitter, aber so kann's gehen, war halt "nur" meine Eintrittskarte in den Beruf, und auf zu neuen Ufern.
    Aber jetzt, durch das Forum, kümmert's nun doch ein paar Leser - und schon nach der Leserunde dachte ich überglücklich: hey, wenn ich es nur geschrieben habe für die, die hier in der Leserunde dabei waren und so mitgefiebert und mitgelitten haben - dann war's das wert.
    Und nu waren's in der Folge doch einige mehr - inklusive Dir! :hop


    Schon schade, dass das Buch ungerechtfertigter Weise so wenig Beachtung findet. Ich gebe gerne zu, das Cover hat mich auch nicht so angesprochen und der Klappentext hat mich zwar nicht abgeschreckt, aber doch erst nur dazu animiert, das Buch mal zu notieren und nicht gleich zu kaufen. Hätte ich gewusst, dass das Buch nicht in erster Linie ein Liebesroman ist, dann hätte ich es vielleicht schon eher gelesen. Erst nach "DHüD" und nach vielen Schwärmereien auf der Buchcouch, hab ich es mir dann geholt. Ich glaube, die Vermarktung ist einfach etwas unglücklich, denn es ist sicherlich ein absolut lesenswertes Buch, erreicht aber leider nicht richtig die Zielgruppe! Aber vielleicht wird "Südwinde" ja noch erfolgreicher, je mehr andere Bücher Du veröffentlichst. Ich bin zumindest schon voll und ganz von Deinen schriftstellerischen Fähigkeiten überzeugt. :knuddel1


    Zitat

    Original von Nicole



    Seit ein paar Wochen spüre ich schon wieder eine Sehnsucht nach jener Welt bzw. den Jahren "danach". Nur: was von dem, was ich schreibe, veröffentlicht wird, entscheide ich ja nicht alleine. :zwinker
    Ausschließen will ich für die Zukunft nix, aber auch nix in Aussicht stellen. In Ordnung? :schuechtern


    Du, das ist viel mehr als ich zu hoffen gewagt hätte. :-)

    Nicole,


    ich genieße es gerade sehr, mit Dir noch ein wenig über "Südwinde" zu reden. Und wieder bekam ich eine Gänsehaut, als Du über Clerkes Brief und Perry gesprochen hast. Die Figuren sind einfach auch zu faszinierend, als dass sie einen sofort loslassen könnten. Gleich fange ich zu betteln an: Bitte, bitte, lass sie alle nochmal lebendig werden. ;-)


    Hach, wann kommt den bloß mein Safranmond, damit ich mich in die Karten versenken kann. *hibbel* Nun freue ich mich noch mehr auf das Buch.


    Ich soll mich jetzt noch drei Wochen gedulden bis ich all das Zusatzmaterial zu sehen bekomme? :wow :grin ich bin nach Deinen Ausführungen jetzt sowas von gespannt. Das ist echt fies. Ich hab mich heut durchs Netz gegoogled, um noch mehr über Cook, Hicks & Co. herauszufinden. Ich hab Clerkes Testament gefunden und war sehr berührt, ausserdem hab ich den Reiseweg als Karte von Cooks erster Expedition gefunden und auch die namentliche Aufstellung seiner Besatzung. Auch wenn Dir das vermutlich alles bekannt sein wird, möchte ich das natürlich niemandem vorenthalten:


    Clerkes Testament
    Karte
    Cooks Mannschaft


    Ich bin grad echt besessen und freue mich riesig, dass Du uns so viel Material zugänglich machen willst! Toll!


    LG
    Cait

    Hallo Nicole!


    Zitat

    Original von Nicole


    @ nicole21423 und Cait


    Ja, die fehlende Karte... *soifz*
    Mir tut's auch sehr leid, dass ich euch Leser sowohl bei "Südwinde" als auch beim TB zu "Himmel über Darjeeling" ohne lassen muss. Beide Male hatte es technische Gründe, auf die ich leider keinen Einfluss hatte. Ich hoffe, ihr seht's mir (und dem betreffenden Verlag) nach! :wave


    Natürlich sehe ich Dir das nach und bei diesem Buch konnte ich mich auch gut mit einem Atlas behelfen und letztendlich hat es meiner Bewertung ja auch keinen Abbruch getan. ;-) Aber, ich LIEBE Karten, auch wenn sie nicht unbedingt nötig wären. :grin
    Wenn Du mal einen Zeichner brauchst, versuch ich es gerne mal. Wäre eine schöne Herausforderung und ich würde endlich mal zu meinem alten Hobby zurück kehren....
    Der neueste Roman ist übrigens schon bestellt. Ich konnte nicht anders, als ich "Südwinde" aus hatte.



    Leider konnte ich nicht einmal richtig ausdrücken, was mich so berührt und bewegt hat. Aber schön, dass sie doch etwas davon transportieren konnte. Ehrlich, Du hast es geschafft mich mit einem Thema nicht nur anzufreunden, sondern sogar verliebt zu machen, das mich nicht unbedingt vorher gereizt hat. Seefahrt war nun nicht gerade ein Thema, auf das ich mich gestürzt hätte, aber nun kann ich gar nicht genug bekommen und lese gerade einen Roman über Joseph Banks (Die Pflanzenmalerin) und würde gerne danach zu Cook zurück kehren, finde aber bis auf "Letzte Reise" keinen Cook-Roman, der mich anspricht. :-(
    Deine Figuren liebe ich und sie begleiten mich noch immer, wenn ich nur an sie denke (so wie jetzt) bekomme ich eine Gänsehaut. Und mir fällt es immer noch schwer, sie ziehen zu lassen. Gestern sagte ich zu meinem Mann: "Mann, am liebsten würde ich das Buch noch einmal von vorne beginnen!"
    Und ich kann verstehen, dass auch Du noch immer an ihnen hängst, sie sind für mich als Leser schon so lebendig, das muss bei Dir ja noch eine weitere Steigerung haben.



    Ganz ehrlich? Ich kenne mich mit Cook nicht wirklich gut aus, dank Dir nun ein bisschen besser, aber es würde mich reizen auch seine weiteren Reisen zu betrachten. Aber ich kann verstehen, wenn Du sagst, die anderen beiden Reisen geben nicht so viel her, also lasse ich es lieber. Allerdings würde ich mich (wie gesagt) tierisch darüber freuen und sie wären sofort gekauft. Du hast gefragt, ob uns das weitere Schicksal Brittanys interessieren würde und ich kann sagen, dass ich das Ende wunderbar rund fand und mir auch nichts fehlte, aber, ich würde nicht nein sagen zu einem Abriss ihres weiteren Lebens, keine Frage!


    Meine Lieblingsfiguren sind schwer fest zu machen, aber ganz klar entwickelte sich Hicks zu einer meiner Lieblingsfiguren. Perry und Clerke liebe ich ebenso. Banks ist zwar eine tolle Figur, aber da haben sich andere mehr in mein Herz gespielt. Selbst Randfiguren konnten mich unglaublich berühren. Über ein Wiedersehen mit Clerke, Gibson, Pickersgill und Gore in einem möglicherweise irgendwann möglichen Roman über Cooks zweite und dritte Reise würde ich mich gigantisch freuen. Sie alle haben einfach Eindruck bei mir hinterlassen und beim Epilog musste ich wirklich mit meinen Tränen kämpfen, als ich las, was z.B. aus Clerke wurde.


    Auf Deine HP bin ich sehr, sehr, sehr gespannt und kann es kaum noch abwarten. :-)

    Hier nun meine Meinung


    „Südwinde“ ist nach „Der Himmel über Darjeeling“ der zweite Roman, den ich von Nicole C. Vosseler gelesen habe und ich bin restlos begeistert von diesem wunderbaren, bewegenden Roman.


    Nicole C. Vosseler erzählt in einem flüssigen, leichten, aber nicht oberflächlichen oder anspruchslosen Stil. Der Roman liest sich ungemein flüssig und es ist schwer, nahezu unmöglich, das Buch zur Seite zu legen. Die Autorin schreibt unheimlich farbenprächtig und lebendig, verschafft ihren Handlungsorten dabei unsagbar viel Flair und Atmosphäre, so dass man sich gar nicht dem Zauber entziehen kann, den das Buch auf den Leser ausübt.


    Der Klappentext ist etwas ungünstig gewählt, vermittelt er doch den Eindruck, dass in diesem Roman eine Liebesgeschichte im Vordergrund steht und die Entdeckungsreise James Cooks nur den Hintergrund bildet. Aber weit gefehlt. In meinen Augen ist die erste Expedition Cooks auf der „Endeavour“ keineswegs die Basis, sondern der Schwerpunkt des Romans, was mir ausnehmend gut gefallen hat. Brittanys (fiktive) Geschichte wird darin eingewoben und die Autorin ist dabei äußerst bemüht, den Reiz und die Gefahr dieser Forschungsreise nicht aus den Augen zu verlieren und dabei auf historischen Spuren zu wandeln. Ich bin zwar kein Experte auf diesem Gebiet, hatte aber den Eindruck, dass sich die Autorin äußerst nah an die historischen Fakten gehalten hat. Spannend, bewegend und zutiefst berührend erzählt Nicole C. Vosseler die aufregende und gefahrvolle Reise der „Endeavour“ und ihrer Mannschaft. Leider hat es der Verlag versäumt, eine Karte in das Buch einzubinden, aber wozu gibt es Atlanten. Über lange Teile des Romans lag ein Atlas neben mir, damit ich auch genau die Reiseroute begleiten und nachvollziehen konnte und hatte dabei das Gefühl, selbst mit an Bord zu sein und mich haben das Fernweh und die Abenteuerlust gepackt, die so viele Seeleute an Bord eines Schiffes getrieben haben müssen. Sehr gelungen finde ich die eingebundenen Auszüge aus den verschiedenen Tagebüchern und dem Logbuch Cooks. Dadurch wurde man immer wieder daran erinnert, dass diese Menschen tatsächlich gelebt und diese Reise unternommen haben.


    Die Autorin nimmt sich viel Zeit für ihre Figuren, beschreibt ihr Äußeres wie ihr Innerstes, ihre Ängste und Sorgen, aber ich auch ihre Hoffnungen und Sehnsüchte und erzählt zu fast jeder Figur, egal ob Protagonist oder Nebenfigur, auch eine Vorgeschichte. Dadurch wirken die Charaktere nicht nur facettenreich, sondern unglaublich lebendig. Man meint sie berühren, hören und auch riechen zu können, sie zu verstehen und man fühlt unglaublich mit ihnen, ganz gleich, ob die Figur von eher schlechtem Charakter oder voller Liebenswürdigkeit ist. Alle handelnden Figuren haben einen tiefen Eindruck bei mir hinterlassen und mich emotional zutiefst berührt und ich musste gerade zum Ende hin sehr gegen meine Tränen ankämpfen. Dank des Epilogs, in dem die Autorin kurz zusammenfasst, was aus ihren Charakteren nach der Reise geworden ist, bekommt der Roman nicht nur einen runden Abschluss, sondern auch ein herzergreifendes Ende, vor allem, wenn man bedenkt, dass bis auf Brittany alle Figuren historisch belegt sind. Ich werde noch eine ganze Weile auf diese wunderbaren Figuren zurück blicken und an sie denken.


    Fazit: Ein großartiges, perfektes Debüt der Autorin! Ein Roman, der nicht besser hätte sein können und mich nachhaltig bewegt hat. Ich würde mich freuen, wenn sich die Autorin vielleicht auch an die zweite und dritte Entdeckungsreise Cooks heran wagen würde, zumal ich mich dann auf ein Wiedersehen mit so mancher lieb gewonnen Figur freuen könnte.


    Meine Bewertung


    ganz klar 10 von 10 Punkten

    Verlag: blanvalet
    ISBN: 978-3-442-36903-4
    Seiten: 608
    Ausgabe: Taschenbuch
    Preis: € 8,95
    ET: 06.2008


    England im 12. Jahrhundert


    Für den jungen Adeligen William Marshal nimmt das Leben eine entscheidende Wende, als er der faszinierenden Eleonore von Aquitanien das Leben rettet. Fortan ist er Ritter in ihrem persönlichen Gefolge und Tutor des Thronfolgers. Doch in der Gunst der Königin zu stehen, ruft auch viele Neider auf den Plan. Und so muss einer der edelsten und loyalsten Ritter der englischen Geschichte im bewegten 12. Jahrhundert hässliche Intrigen erleiden, viele Kämpfe überstehen und mehreren Herren dienen – bis er endlich die Liebe seines Lebens finden kann ...


    Meine Meinung


    „Der Ritter der Königin“ ist nun der vierte Roman der Autorin, den ich gelesen habe und hat mir bisher am besten gefallen. Und ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung „Der scharlachrote Löwe“, die im März 2009 erscheinen wird und die Lebensjahre William Marshal wieder aufleben lassen wird, die in diesem Roman keinen Platz mehr gefunden hat.


    Dank des wunderbaren Stils und der schönen, flüssigen Sprache, war ich gleich von Beginn an in der Geschichte gefangen und habe die ersten 130 Seiten in einem Rutsch gelesen. Elizabeth Chadwick baut eine schöne, lebendige Atmosphäre auf, der ich mich einfach nicht entziehen konnte. Allerdings muss ich die Übersetzung ein wenig bemängeln, da einmal mehr Personennamen eingedeutscht werden und das fürchterlich inkonsequent. Die Mitglieder der königliche Familie bekommen die deutsche Variante des Namens, während der Protagonist und die meisten Nebenfiguren ihren englischen oder französischen Namen behalten durften. Das ist gar nicht nach meinem Geschmack.


    Elizabeth Chadwick erzählt das aufregende, ereignisreiche Leben William Marshals, der in seinem Leben vier Königen treu bis zu deren Tod an der Seite stand. Meiner Meinung nach ist es der Autorin gelungen, eine sehr ausgewogene, spannende und farbenprächtige Geschichte über diesen beeindruckenden Mann zu erzählen, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. William Marshal begegnete mir das erste Mal in „Das Kupferne Zeichen“ von Katia Fox, wo er schon einen bleibenden Eindruck auf mich hinterließ. Seither war ich auf der Suche nach einem guten Roman über sein Leben und diesen hat Elizabeth Chadwick zu meiner großen Freude nun geschaffen. Da William Marshal mit Anfang zwanzig in den Dienst von Eleonore von Aquitanien tritt, nimmt der historische Hintergrund sehr großen Raum ein, was mir ausnehmend gut gefallen hat. Auch wenn vor allem Marshals Lebensgeschichte erzählt wird, bekommt man wegen seiner sehr engen, treuen und langjährigen Beziehung zum Hof einen wunderbaren, eindrucksvollen und recht intensiven Einblick in die Machenschaften, Intrigen und Auseinandersetzungen der königlichen Familie. Ich bin ein großer Fan der Plantagenets und bin der Autorin dankbar, dass sie den Leser so anschaulich und tief an deren Leben teilnehmen lässt. Ich habe den Roman wirklich sehr genossen und meines Erachtens ist er eine wirklich schöne Bereicherung für den Markt historischer Romane.


    Die Figuren haben es mir neben der Handlung ganz besonders angetan. Während ich in den anderen Romanen, die ich von der Autorin gelesen habe, meistens Schwierigkeiten hatte, eine Beziehung zu den Figuren aufzubauen, gelang es mir in diesem Roman umgehend und das auch gleich bei mehreren. William Marshal ist eine faszinierende Figur und es muss eine Bereicherung gewesen sein, mit ihm befreundet gewesen zu sein. Seine Loyalität und ergebene Treue sind nahezu greifbar und einfach beeindruckend. Gerade in einer Zeit, wo königliche Söhne gegen den eigenen Vater und gegeneinander intrigierten, sich sogar mit Waffen bekämpften, ist es schon erstaunlich, dass William Marshal nicht nur stets seinem König treu blieb, sondern dabei auch sich selbst. Erstaunlich, dass er so alt wurde, für diese Zeit keine Selbstverständlichkeit. Elizabeth Chadwick hat es wunderbar geschafft, einen der treuesten Ritter des Mittelalters wieder zum Leben zu erwecken und stellt ihn dabei äußerst facettenreich und realistisch dar. Und was soll ich sagen, mein Herz flog ihm nur so zu. Aber nicht nur William Marshal konnte mich beeindrucken. Die Autorin hat sehr vielschichtige, sich voneinander absetzende Figuren geschaffen, von denen ich mir ein äußerst deutliches Bild machen konnte. Henry II., seine Ehefrau Eleonore und seine Söhne haben ihren Platz in diesem Roman, sie alle hatten großen Einfluss auf das Leben William Marshals. Auch wenn die Autorin vor allem das Leben Marshals erzählt, wirken die königlichen Charaktere keineswegs wie Statisten. Elizabeth Chadwick hat jeder Figur, ihr eigenes, individuelles Leben eingehaucht und sie alle werden mir noch eine Weile in Erinnerung bleiben.


    Das ausführliche Nachwort klärt den Leser im Nachhinein auf, wo, wie und weshalb sich die Autorin an einigen Stellen ihrer künstlerischen Freiheit bedient hat und rundet das Buch wunderbar ab. Aber bitte das Nachwort wirklich erst zum Schluss lesen, da es doch einiges aus der Handlung vorweg nimmt. Ausserdem gibt es eine kleine Bibliographie zu William Marshal.


    Fazit: Ein wunderbarer historischer Roman, über faszinierende Persönlichkeiten der englischen Geschichte. Mich hat er tief beeindruckt und bewegt und ich kann es gar nicht erwartet, die Fortsetzung zu lesen.


    Meine Bewertung


    9 von 10 Punkten

    Endlich habe ich mich zu meiner Rezi aufgerafft. Das Buch habe ich bereits im Februar gelesen.


    „Bis(s) zum Abendrot“ ist der dritte Roman der Bella & Edward-Reihe und zum Glück werden noch weitere folgen. Auch wenn dieser Teil für mich der schwächste ist, hat er mir immer noch außerordentlich gut gefallen und ich habe das Buch völlig weggetreten verschlungen.
    Schreibstil und Sprache sind gewohnt flüssig und wunderschön und das Buch ist viel zu schnell zu Ende. Man kann ja gar nicht anders als nur zu lesen und zu lesen und zu lesen.


    Die Handlung ist spannend und fesselnd, mit einigen wirklich schönen Ideen gespickt. Allerdings nimmt mir in diesem Teil Jacob definitiv zu viel Raum ein. Ich gehöre ganz klar der Edward-Fraktion an und konnte mich mit den langen Jacob-Passagen nicht wirklich anfreunden. Zwar sind sie gut erzählt, aber für mich verkomplizieren sie die Geschichte unnötig. Aber das ist Geschmackssache und Jacob-Fans werden hier auf ihre Kosten kommen. Der Vampir-Faszination konnte ich mich auch dieses Mal nicht entziehen und ich finde, Stephenie Meyer hat wirklich wunderbare Vampire erschaffen. Und es gibt ganz wundervolle Episoden zum dahin Schmelzen, wenn auch nicht so viele wie in den ersten beiden Teilen. Aber eigentlich bin ich rundherum zufrieden.


    Die Figuren sind natürlich wieder wunderbar und entwickeln sich auch beständig weiter. Auch hier steht Jacob in meinen Augen im Vordergrund. Er zählt sicherlich zu den Protagonisten, die sich in diesem Buch am meisten entwickelt haben. Aber auch Bella und Edward sind an den Ereignissen gewachsen und Bella macht eine überraschende Entwicklung durch, auch wenn sie mir nicht gefallen hat. Die Figuren sind äußerst lebendig und gerade die Vampire wirken unglaublich greifbar.


    Das Ende hat mir nicht ganz so gut gefallen, in meinen Augen war es nicht ganz rund und hat mich mit einem Gefühl zurück gelassen, dass ich das Buch noch gar nicht beendet habe. Aber ich bin gespannt auf den vierten Teil, der ja bereits in ein paar Tagen im englischen Original erscheinen wird. Allerdings werde ich auf die deutsche Übersetzung warten und bis dahin mir alle drei Bücher noch einmal zu Gemüte führen.


    Meine Bewertung


    9 von 10 Punkten

    Meine Meinung


    „Die Spur der Hebamme“ ist der zweite Teil um die Heilerin und Hebamme Marthe. Weitere Romane werden folgen, der dritte erscheint bereits im Oktober 2008. Während ich den ersten Teil, „Das Geheimnis der Hebamme“ trotz einiger Mängel wirklich gut und unterhaltsam fand, konnte mich die Fortsetzung leider gar nicht mehr überzeugen und auch nicht so recht unterhalten. Vielleicht war es der falsche Zeitpunkt für derart leichte Kost, vielleicht ähnelte die Struktur auch einfach zu sehr dem ersten Teil.


    Die Handlung ist leider äußerst vorhersehbar und nur selten überraschend. Spannung kam daher bei mir nicht so richtig auf. Leider bedient sich Sabine Ebert jedem Klischee, das sie finden und unterbringen konnte, was auf Dauer doch ein wenig an meinen Nerven zehrte. Auch das Thema Hexenverfolgung hat mich eher frustriert, als interessiert. Ich glaube, das Thema ist generell nichts mehr für mich, ich habe mich daran wohl satt gelesen. In meinen Augen muss nicht jede Hebamme der Hexerei bezichtigt werden, um eine spannende Geschichte zu schaffen. Zwischendurch hatte ich kaum noch Muße, mich dem Roman zu widmen und musste mich ab und an wirklich zwingen, das Buch weiter zu lesen und brauchte eigentlich jedes Mal aufs Neue eine gewisse Zeit, um in die Geschichte eintauchen zu können. War das erst einmal geschehen, liest sich das Buch dank des einfachen und flüssigen Schreibstils recht zügig.


    Die historischen Hintergründe werden zwar von der Autorin beleuchtet, waren mir aber leider nicht deutlich genug dargestellt. Bei vielen Szenen hatte ich leider nur ein großes Fragezeichen im Kopf und war nicht wirklich schlauer als vor dem Roman.


    Unter den Figuren bekommen zumindest ein oder zwei ein wenig mehr Facetten als im ersten Roman, dafür haben sich andere in meinen Augen zurück entwickelt. Allen voran Christian, leider. Er ist hier einfach nur der Racheengel, kein gütiger Ritter mehr, kaum noch liebender Ehemann, als Vater tritt er gar nicht in den Vordergrund. Auch Marthe verblasst zusehends. Was mir an ihrer Figur wirklich noch gut gefallen hat, war ihre Entwicklung nach den Erlebnissen vorm Hexengericht. Hier war wenigstens sie zeitweise recht realistisch und glaubwürdig dargestellt. Leider haben viel versprechende Figuren aus dem ersten Teil hier kaum Raum eingenommen, z.B. Christians Freund Raimund, was ich sehr bedauerlich fand.


    Das ausführliche Nachwort, die Zeittafel, das Glossar und Personenverzeichnis entschädigen zwar für das ein oder andere, können den Roman aber nicht deutlich aufwerten. Ob ich den dritten Teil lesen werde, weiß ich noch nicht. Das lasse ich einfach auf mich zukommen. Sollte ich in der richtigen Stimmung für leichte und vorhersehbare Unterhaltung sein, kann es durchaus passieren, dass ich dem dritten Teil noch eine Chance gebe.


    Meine Bewertung


    5 von 10 Punkten

    Meine Meinung


    „Das brennende Gewand“ ist der fünfte und letzte Teil um die Begine Almut und auch der beste. Der Roman ist ein runder und krönender Abschluss der Reihe, den man kaum hätte besser schreiben können. Hier stimmt einfach alles.


    Wie gewohnt erwartet den Leser eine humorvolle, angenehme und flüssige Sprache. Die Seiten lesen sich fast von alleine, man merkt gar nicht, wie viel man in einem Stück verschlungen hat und ist am Ende überrascht, dass das Buch schon zu Ende ist. Vom ersten Moment an war ich der Begine Almut und ihren Freunden wieder eng verbunden und tauchte ein ins mittelalterliche Köln. Die wunderbaren Alltagsbeschreibungen, der spannende Kriminalfall und die zwischenmenschlichen Entwicklungen haben mich unheimlich gefesselt und erst mit der letzten Seite wieder los gelassen. In meinen Augen ist der Kriminalfall in „Das brennende Gewand“ der beste aller fünf Almut-Romane, nicht vorhersehbar und bis ins Kleinste ausgeklügelt. Die zwischenmenschlichen Beziehungen erreichen in diesem Roman ihren absoluten Höhepunkt und die gesamte Geschichte ist spannend erzählt. Ich habe von der ersten bis zur letzten Seite mit gefiebert und gelitten, war emotional unglaublich ergriffen.


    Die Figuren sind wunderbar ausgefeilt und bekommen noch mehr Facetten und Tiefe als sie ohnehin schon hatten. Es fällt mir schwer, von diesen großartigen Charakteren Abschied zu nehmen, sie sind im Laufe der fünf Romane zu wirklich wundervollen „Freunden“ geworden. Aber der Roman hat mich rundherum zufrieden und glücklich zurück gelassen, wenn auch ein wenig Wehmut mitschwingt. Ich danke Andrea Schacht für diese wunderbare Romanreihe.


    Anmerkung: Unbedingt die Romane in der richtigen Reihenfolge lesen, um in den vollen Genuss der tollen Figuren und Entwicklungen zu kommen.


    Meine Bewertung


    10 von 10 Punkten

    Hier ist


    Meine Meinung


    „Das Lied der Maori“ erzählt die Geschichte von „Im Land der weißen Wolke“ in der nächsten Generation weiter. An sich eine schöne Idee, nur konnte mich dieser Roman nicht ganz so begeistern wie der erste. Allerdings ist „Das Lied der Maori“ immer noch ein wirklich gutes Buch, das mir schöne Lesestunden beschert hat.


    Sprachlich und stilistisch habe ich rein gar nichts auszusetzen. Ich war umgehend in der Geschichte gefangen und das Buch liest sich sehr flüssig, die Seiten fliegen nur so dahin und das Buch ist schneller zu Ende als man möchte. Die wechselnden Perspektiven bringen Tempo in die Handlung und treiben den Leser an, immer weiter zu lesen.


    Die Handlung selbst ist wunderbar und in sich schlüssig erzählt, sie ist spannend und abwechslungsreich. Besonders gut hat mir die zweite Hälfte des Romans gefallen, auch wenn manche Ereignisse ein wenig voraussehbar waren. Aber ich wurde auch oft genug von der Handlung überrascht. In der ersten Hälfte tat ich mich vor allem mit dem Großteil der Protagonisten schwer, weswegen ich auch nicht ganz so begeistert von diesem Roman bin. Einzig Elaine war mir wirklich auf Anhieb sympathisch und nur zu ihr konnte ich eine tiefe und emotionale Beziehung aufbauen. Die übrigen Hauptfiguren, Kura und die Ehemänner der beiden Frauen, fand ich schrecklich unsympathisch, auch wenn sie zweifellos interessante Charaktere sind. Nur, ich konnte einfach nichts mit ihnen anfangen und so waren mir leider auch ihre Erlebnisse weites gehend gleichgültig. Aber dank der wunderbaren Entwicklung der Figuren im Laufe der Geschichte, störte ich mich in der zweiten Hälfte des Romans auch nicht mehr an diesen Figuren und konnte das Buch dann endlich in vollen Zügen genießen. Auch wenn ich nicht mit allen Protagonisten sympathisierte, muss ich sagen, dass sich Sarah Lark unheimlich viel Mühe gegeben hat. Sie alle sind äußerst facettenreich und lebendig, ihr Verhalten ist nachvollziehbar und sie wirken äußerst realistisch.


    Fazit: „Das Lied der Maori“ ist ein schöner, kurzweiliger Roman, mit interessanten Figuren in einem faszinierenden Land. Den dritten Teil werde ich mit Sicherheit lesen.


    Meine Bewertung


    8 von 10 Punkten

    Meine Meinung


    „Die Tore der Welt“ handelt wie schon „Die Säulen der Erde“ in der fiktiven englischen Stadt Kingsbridge, nur etwa 150 Jahre später. Begeistert von „Die Säulen der Erde“, musste ich natürlich die Geschichte der Nachkommen von Jack und Tom Builder und Aliena lesen. Gespannt und voller Vorfreude habe ich mich als auf „Die Tore der Welt“ gestürzt und wurde leider herb enttäuscht.


    Zwar liest sich der Roman wirklich zügig und angenehm, die Seiten fliegen nur so dahin, und man taucht schnell in die Geschichte ein, aber leider lässt die Handlung über weite Strecken zu wünschen übrig. Ich hatte häufig das Gefühl, einen billigen, zusammen gestückelten Abklatsch von „Die Säulen der Erde“ in der Hand zu halten, „Die Säulen der Erde“ in einem anderen Gewand. Statt einer Kathedrale wird eine Brücke gebaut, statt einem freundlichen und fähigen Prior gibt es dieses Mal einen unfähigen und intriganten, dafür ist der Bischof umgänglich. Die Hauptfiguren wirken wie aus „Die Säulen der Erde“ entsprungen, nur mit anderen Namen, anderer Haarfarbe oder anderem Beruf. Durch die Handlung zieht sich kein roter Faden und was die Protagonisten alles erdulden müssen oder erleben dürfen, hat mich doch sehr häufig an die Daily-Soaps im Fernsehen erinnert. „Die Lindenstraße“ ist dagegen nahezu realistisch.
    Während ich die erste Hälfte wirklich noch gerne gelesen habe und sie auch noch spannend und interessant fand, war ich von der zweiten über weite Strecken entnervt. Das Muster ist einfach immer das gleiche: Intrige wird geplant und wird letztendlich vereitelt und dann geht’s in die nächste Runde. Das Buch ist dadurch viel zu vorhersehbar und zum Schluss hin einfach langweilig und nervtötend. Leider konnte Ken Follett nicht einmal die größte Pestwelle der Geschichte optimal und ergreifend umsetzen. Auf ein paar Seiten versucht er zwar, Angst und Panik greifbar zu machen, kehrt dann aber recht zügig zu seiner eigentlich Handlung zurück und lässt die Pest nebenher laufen, als wäre sie nichts weiter als eine harmlose Grippe. Hier hätte man viel mehr heraus holen können, ergriffen war ich eigentlich nie. Und wenn ich schon dabei bin, architektonische Beschreibungen beherrscht Ken Follett immer noch nicht. Beim Brückenbau hatte ich große Schwierigkeiten, mir das Unternehmen vorzustellen. Auch Schlachten kann der Autor nicht beschreiben, zumindest nicht fesselnd. Ich liebe gute Schlachtszenen, bei Ken Follett war ich nur gelangweilt und überhaupt nicht ergriffen. Schade, denn gerade Schlachten bieten so viel spannendes Potential.


    Die Figuren sind recht eindimensional, entweder schwarz oder weiß, Grautöne sucht man vergeblich. Keine der Figuren konnte mich so richtig in ihren Bann ziehen, mit keiner habe ich wirklich mit gefiebert. Emotionen kamen bei mir keine auf. Allerdings sind die Protagonisten recht lebendig und es sind auch durchaus sympathische Figuren darunter.


    Bedauerlicherweise fehlt auch diesem Roman ein erklärendes Nachwort, da entschädigt die Karte von Kingsbridge im Einband nur wenig.


    Fazit: Wer diesen Roman unbedingt lesen möchte, sollte die Erwartungen etwas herunter schrauben und vor allem auf die Taschenbuchausgabe warten.


    Meine Bewertung


    5 von 10 Punkten

    Ich hab es nun auch gelesen...


    Meine Meinung


    Auch wenn das Jahr noch nicht vorbei ist, mit „Bittersüße Tode“ habe ich wohl gerade meinen Flop des Jahres 2008 gelesen. Ich bezweifle sehr, dass ich noch einen weiteren Roman aus der Anita Blake-Reihe lesen werde.


    Eigentlich bin ich recht optimistisch und voller Vorfreude an das Buch heran gegangen, musste aber schnell feststellen, dass mir Stil und Sprache überhaupt nicht zusagen. Zwar liest sich der Roman zügig weg, aber die Geschichte ist absolut holprig erzählt, die Dialoge sind hölzern und der Humor wirkt verkrampft und von der Autorin mit aller Gewalt untergebracht. Schmunzeln, geschweige denn Lachen, konnte ich über den flachen, überzogenen, zynischen Humor nicht ein einziges Mal, dabei mag ich Zynismus. Leider finden sich zahlreiche Dialoge und Szenen in der Handlung, die ich gar nicht verstanden habe. Mit Logik kam ich da nicht weiter. Überhaupt wirkt die gesamte Handlung leider äußerst konstruiert und unlogisch. Es treten einfach zu viele Ungereimtheiten auf, als dass die Handlung in sich schlüssig wäre. Wichtige Beschreibungen von Örtlichkeiten fehlen einfach, so dass ich mir zu oft kein Bild von den Szenen machen konnte.
    Als wirklich spannend kann ich die Handlung leider auch nicht bezeichnen und der Spannungsbogen ist eher eine Gerade. Erst in der zweiten Hälfte wird es besser, aber leider noch lange nicht gut.


    Die Figuren sind blass, eindimensional und in ihrem Verhalten meist unglaubwürdig. Allen voran Anita Blake, zu der ich nicht im geringsten eine Beziehung aufbauen konnte. Ich verstehe diese Frau einfach nicht und kann sie mir auch kaum vorstellen. Die Vampire empfand ich nicht als besonders gruselig oder bedrohlich, da waren die Ghule weitaus einschüchternder. Einer einzigen Figur konnte ich wenigstens im Ansatz Sympathien entgegen bringen, alle anderen sind mir deutlich zu überzogen und leidenschaftslos dargestellt.


    Schade, denn hier und da blitzt ein wenig Potential in der Story auf, nur konnte Laurell K. Hamilton dieses nicht ausschöpfen. In meinen Augen: am Thema vorbei...


    Meine Bewertung


    3 von 10 Punkten

    Verlag: BLT
    ISBN: 978-3-404-92293-2
    Seiten: 602
    Ausgabe: Taschenbuch
    Preis: € 9,95
    ET: 05.2008


    Über die Autorin


    Philippa Gregory hat Geschichte und englische Literatur des 18. Jahrhunderts studiert. Sie arbeitete als Journalistin und für BBC Radio, bevor sie freie Schriftstellerin wurde. Philippa Gregory lebt mit ihrer Familie in Sussex.


    Kurzbeschreibung


    Herbst 1558


    Elisabeth I. hat den Thron bestiegen. Die jungfräuliche Königin wird von allen Seiten bedrängt. Heiraten soll sie, einen starken Mann an ihrer Seite haben. Der einzige Mann, den Elisabeth begehrt, ist ihr Jugendfreund Robert Dudley. Doch Sir Robert ist bereits verheiratet...

    Meine Meinung


    Nachdem ich „Die Schwester der Königin“ wirklich genossen habe (sieht man einmal davon ab, dass vieles nicht den historischen Tatsachen entspricht), und ich ein großer Fan von Elizabeth I. bin, musste ich „Der Geliebte der Königin“ unbedingt lesen. Nur leider konnte mich der Roman nicht restlos überzeugen, dafür ist die Handlung und die Darstellung der Figuren einfach zu einseitig.


    Sprachlich birgt der Roman keine Herausforderungen, aber er liest sich von der ersten Seite an recht flüssig und angenehm, auch kam ich schnell in die Geschichte rein. Allerdings habe ich mich an der Übersetzung gestört, da einige Personennamen eingedeutscht wurden. Ich bin generell kein Freund davon, Namen ins Deutsche zu übertragen, wenn dies schon unbedingt sein muss, dann aber bitte auch konsequent und nicht wie hier, wo einige Namen eingedeutscht wurden und andere nicht. Nun gut, dafür kann die Autorin nun nichts...


    Die Handlung selbst ist zwar gut und auch interessant erzählt, war mir aber ab und an zu einseitig. Wer erwartet, in diesem Roman einiges über die ersten Regierungsjahre Elizabeth I., sowohl innen- als auch außenpolitisch, zu erfahren, wird enttäuscht werden. Zwar streift Philippa Gregory auch politische Bereiche und Ereignisse, allerdings nur im Zusammenhang mit der im Vordergrund stehenden Freundschaft zwischen Elizabeth I. und Robert Dudley. Während die gemeinsame Geschichte der beiden im Vordergrund steht, tritt die Politik deutlich in den Hintergrund und leider wird Elizabeth I. dadurch auf eine verängstigte, vor Liebe blinde und naive Monarchin reduziert, was mir überhaupt nicht zugesagt hat. Auch was die Autorin alles in das enge Verhältnis der beiden rein interpretiert, hat mir nicht immer gefallen, aber das ist eindeutig Geschmackssache. Robert Dudley kommt in meinen Augen recht unsympathisch daher, von seiner tiefen Liebe zur Königin habe ich leider nicht viel gespürt, egal wir oft die Autorin diese betonte.
    Neben Elizabeth I. und Robert Dudleys Geschichte, werden die ersten Regierungsjahre auch aus der Sicht Amy Dudleys, Roberts Ehefrau, erzählt. Dabei wechseln sich die Perspektiven stetig ab, was ich manchmal als störend empfunden habe. Amy ist eindeutig die tragischste Figur dieser Geschichte und es ist interessant, einen Blick in ihr Leben zu werfen. Allerdings konnten mich die Amy-Passagen nicht immer fesseln. Wahrscheinlich bin ich dafür zu sehr auf die Königin und ihren Vertrauten Robert Dudley fixiert, da ich seit „Die Königin“ von Susan Kay große Sympathien für beide hege. Da hat Amy natürlich einen schweren Stand bei mir, zugegeben.
    Insgesamt ist die Geschichte aber sehr lebendig und farbenfroh erzählt, die meiste Zeit lief der Roman bei mir als Kopfkino. Auch wenn ich einen tiefer gehenden Roman erwartet habe, wurde ich gut und spannend unterhalten.


    Die Darstellung der Protagonisten war mir teilweise zu oberflächlich und eindimensional. Hier hätte ich mir deutlich mehr Tiefe gewünscht. Gerade Elizabeth I. kommt in meinen Augen wirklich sehr schlecht weg, aber vielleicht bin ich da auch zu voreingenommen. Allerdings sind die Figuren äußerst lebendig, so dass ich mich ihnen nicht entziehen und trotz der Oberflächlichkeit ein loses Band zu ihnen knüpfen konnte.


    Das Nachwort der Autorin hat mir gut gefallen, da es historische Fakten und künstlerische Freiheiten noch einmal beleuchtet, was mich doch ein wenig besänftigt hat. Begeistert bin ich von der angehängten Bibliographie, zumal (Dank der Übersetzerin) auch extra noch die Werke erwähnt wurden, die in deutscher Übersetzung erschienen sind.


    Auch wenn mich „Der Geliebte der Königin“ nicht restlos überzeugen konnte, werde ich sicherlich wieder zu einem Roman von Philippa Gregory greifen, da es schöne und unterhaltsame Romane sind, wenn auch nicht unbedingt historisch korrekt. Nur werde ich beim nächsten Mal meine Erwartungen ein wenig herunter schrauben.

    Meine Bewertung


    gerade noch 7 von 10 Punkten

    Zitat

    Original von hollyhollunder
    Hallo, ich dachte ja eigentlich ein richtiger Nachfolge-Roman wäre einer, in dem die Personen des Vorgängers wieder eine wichtige Rolle spielen. Und das ist doch in keinem dieser zwei Bücher der Fall oder?
    Für mich hat also Nachfolger nur insofern bedeutet, dass es geschichtlich später ist und ganz am Rande Personen des ersten Romans getrifft. Also sind doch beides nur in sich abgeschlossene weitere Romane oder?
    Keine Bücher, die direkt an die Handlung des ersten anschließen?


    ???Holunder-Stirnrunzel???


    Ich würde schon sagen, dass die Romane, jeder für sich, in sich abgeschlossen sind. Was "Die Hofnärrin" angeht, kann ich nur sagen, dass sie einen ganz kurzen Auftritt ind "Der Geliebte der Königin" hat, allerdings spielt Robert Dudley eine wesentliche Rolle, der ja die Närrin erst an den Hof brachte.

    Zitat

    Original von Faraday


    :gruebel da hat mir hier aber jemand was anderes gesagt...Nähmlich, das "Der Geliebte der Königin" die Nachfolge von "Die Hofnärrin" sei... Weiss jemand wie es richtig ist?


    "Der Geliebte der Königin" habe ich gerade gelesen, allerdings "Die Hofnärrin" noch nicht. Ich kann Dir aber sagen, dass "Der Geliebte der Königin" nach "Die Hofnärrin" handelt, da die Närrin und ihre frühere Beziehung zu Dudley im Roman kurz erwähnt wird.

    Hier nun meine Meinung


    „Lycidas“ ist der Auftakt zu der Fantasy-Reihe um die Uralte Metropole. Es ist der erste Roman, den ich von Christoph Marzi gelesen habe und ich bin äußerst vorsichtig an das Buch heran gegangen, da ich mit Fantasy doch häufig so meine Probleme habe. Mit Marzis Fantasy habe ich scheinbar keinerlei Schwierigkeiten, denn mir hat das Buch wirklich ausnehmend gut gefallen, selbst an den unterschiedlichsten Fantasygestalten und -elementen habe ich mich kein einziges Mal gestört. Somit ist wohl klar, dass ich demnächst mit der Fortsetzung „Lilith“ wieder in die Uralte Metropole hinabsteigen werde.


    Sprachlich und stilistisch hat mir das Buch bis auf ein paar Kleinigkeiten äußerst gut gefallen. Der Autor schreibt erfrischend anders, oft in sehr kurzen, prägnanten Sätzen, die in meinen Augen unheimlich viel Tempo und Schwung in die Geschichte bringen. Auch sind viele Dialoge mit sehr sympathischem und greifbaren Humor gespickt, was mich wirklich oft zum Schmunzeln brachte. Zwar ist es zunächst verwirrend, dass der Ich-Erzähler nicht die vermeintliche Hauptfigur ist und die Perspektiven unglaublich schnell und überraschend gewechselt werden, aber hat man sich erst daran gewöhnt, dann ist diese Art des Erzählens ein wirklich großer Gewinn für den Roman. Auch hat Christoph Marzi ein wunderbares Talent, greifbare und dichte Atmosphären zu schaffen und lässt den Leser ganz und gar in seiner Welt eintauchen. Allerdings wiederholt der Autor gerne und ausführlich bereits eingehend behandelte Ereignisse des Romans, was mich gerade in der zweiten Hälfte doch öfters gestört hat. Wären Ereignisse und Begebenheiten aus „Lycidas“ in den Fortsetzungen „Lilith“ und „Lumen“ nochmal aufgerollt worden, hätte ich dies als sinnvoll und nachvollziehbar angesehen. Hier hat es mich gestört, da es in meinen Augen nicht einmal als Stilmittel wirklich gewirkt hat. Aber ansonsten kann ich an Sprache und Stil nicht das geringste aussetzen. Christoph Marzi konnte mich mit seinem Erzähltalent die meiste Zeit absolut verzaubern und in eine phantastische Welt entführen, der ich mich kaum entziehen konnte.


    Die Handlung selbst ist verwirrend aber absolut genial ausgeklügelt, und am Ende entwirren sich auch alle Fäden der Geschichte. Der Autor knüpft Verbindungen zu historischen Persönlichkeiten, verwebt diese mit seiner phantastischen Handlung und das derart plausibel, dass man versucht ist, dieses Fantasy-Gebilde für bare Münze zu nehmen. Auch finden sich für den aufmerksamen Leser in der Handlung immer wieder Querverweise zu Märchen, Mythen, Legenden und anderen Romanen wieder, so dass das Lesen das reinste Erlebnis ist, voller Überraschungen und Wendungen, die man nicht ein Mal voraussehen kann. Spannend, packend, nicht mehr los lassend erzählt der Autor seine Geschichte. Humorvoll ist sie, aber auch düster, geheimnisvoll und grausam, bedrückend, aber auch erheiternd und berührend und schlussendlich einfach nur genial mit unglaublichen Ideen gespickt.


    Die Figuren erfassen fast die ganze Bandbreite der Phantasie. Egal ob Mensch, Elf, Lykanthrop oder sonstige Phantasiegestalt, alle Figuren konnte ich mir nahezu perfekt bildlich vorstellen und alle wirken greifbar und ausgefeilt. Allerdings konnte ich keine eindeutige Bezugsperson für mich finden. Zwar waren mir viele Figuren äußerst sympathisch und einige habe ich wirklich ins Herz geschlossen, aber keine kam mir emotional so richtig nah. Das finde ich etwas bedauerlich, denn Marzis Figuren sind umwerfend und je nach charakterlicher Anlage auch durchaus vielschichtig. Aber ich habe Freunde unter ihnen gefunden und vielleicht baut sich ja in einer der Fortsetzungen eine emotionale Beziehung zu einem der Protagonisten auf. Warten wir es ab...


    Fazit: Ein umwerfendes Buch, mit wahrlich genialen Verwicklungen, sympathischen Helden und einem ausnehmend erfrischenden und Tempo reichen Stil. Ich freue mich schon auf ein Wiedersehen in der Uralten Metropole...


    Bewertung


    8 von 10 Punkten