Auch diesen Abschnitt habe ich voller Begeisterung beendet und nur schweren Herzens schaffe ich es, das Buch mal zur Seite zu legen!
Ich bin mittlerweile voll und ganz in dieser Geschichte gefangen!
Sprachlich begeistert mich das Buch immer noch. Vieles könnte ich rausschreiben, da es so schön formuliert ist!
Die Einschübe der Erinnerungen machen langsam Stück für Stück einen Sinn und finde sie mittlerweile auch fast so spannend wie die Geschichte Bryndts.
Bewegend finde ich Bryndts Emotionen, wenn sie mal aus ihm herausbrechen. Ich kann seinen Schmerz, seine Trauer regelrecht spüren und leide still mit ihm, auch wenn ich ja noch gar nicht weiß, was genau wie geschehen ist!
Den Aufbau der Geschichte weiß ich immer mehr zu schätzen. Es unheimlich spannend und packend geschrieben. Die kleinen Häppchen der bekanntesten Ereignisse der Sage, die man immer wieder zu lesen bekommt, lassen einen atemlos weiterlesen, denn wie war es "wirklich"? Ich hoffe, Ihr versteht, was ich mit dieser merkwürdigen Satzkonstruktion sagen will!
Siegfried bekommt seinen Auftritt in diesem Abschnitt und gerade die Schilderungen seiner Person haben mich als Siegfried-Fan natürlich außerordentlich interessiert.
So wie ich ihn mir vorgestellt habe ist er nicht (mehr), aber dennoch halte ich (noch) an meiner Zuneigung für ihn fest, auch wenn ich ihn nicht mehr mit meinen "kindlichen" Augen sehe.
Hagen mochte ich als Kind nie, mittlerweile schätze ich ihn sehr und ich weiß jetzt schon, dass ich an seinem Ende Rotz und Wasser heulen werde. Ich mag den alten Kerl mittlerweile sehr!
Bei Hagen interessiert mich derzeit am brennendsten, ob er mit Dankwart wirklich verwandt ist und was er aus seiner Vergangenheit, bezüglich seiner Familie verheimlicht.
Gunther scheint irgendwie immer noch ein Kind zu sein, Krimhild kommt kaum zur Sprache und das, was erzählt wird, läßt sie für mich nicht mehr schön sein! Gernoth ist absolut einfältig und weckt bei mir irgendwie nur Abscheu.
Giselher scheint noch der liebenswerteste der drei Brüder zu sein.
Siegfried und alle Nachkommen Gilbichs sehe ich als Opfer der falschen Erziehung ihrer Eltern, vor allem Siegfried und Krimhild. Ich habe Mitleid mit den beiden, denn wären sie nicht so verhätschelt bzw. so abgeschoben worden, hätten aus ihnen andere Menschen werden können. (Ihr seht, hier spricht die Mutter aus mir. ;-))
Zitat
Original von milla
Als die beiden riesigen Kämpfer der Sachsen als Boten eintreffen und voller kindlicher Begeisterung Hagen begegnen, musste ich laut lachen. Diese harten Kämpfer benehmen sich wie Fans bei der Begegnung ihres Idols, welch herrliche Szene!
Ja, da ging es mir genau wie Dir! Köstlich!
Aber auch die Szene am Sterbebett von Siegfrieds Mutter hätte ich lauthals lachen können, wäre es nicht so traurig gewesen, wie wenig sie scheinbar Wert war, ausgenommen für Siegfried selber.
Zitat
Original von Grisel
Schön gemacht, wie die sagenhaften Elemente größtenteils durch Siegfrieds blühende Fantasie selbst eingebracht werden. Da haben wir den "Schmied" Mime, wir haben einen namenlosen "Zwerg", der von schnell zu unsichtbar wird, also Alberichs Gegenstück, und Schatz und Drache haben wir auch. Schön gemacht. Vor allem die Überlegung seiner Umgebung, naja, Riesen, Zwerge, große und kleine Menschen gibt es, aber wie war das mit dem Drachen?
Ich finde, in vielen kleinen Momenten der Geschichte gibt es Hinweise auf die Sage, z.B. habe ich die Reaktion Uotes auf Krimhilds Traum, dass man ihren zukünftigen Mann besonders schützen müsse, mit der einzig verwundbaren Stelle Siegfrieds und der Markierung auf dessen Wams (vorgeblich ja zum Schutz, was letztendlich aber sein Verhängnis wurde) in Verbindung gebracht.
Viola, das hast Du wirklich ganz, ganz wunderbar gemacht!