Beiträge von Cait

    Hab das Buch letzte Nacht beendet und hier ist


    Meine Meinung


    Edward Rutherfurd ist mit seinem ersten Teil seiner Dublin-Saga ein unheimlich spannender, historisch sehr informativer und von der ersten Seite an packender Roman gelungen, der mich nachhaltig beschäftigt hat.


    „Die Prinzen von Irland“ ist nicht nur die Geschichte Dublins, sondern auch die Geschichte einer Hand voll fiktiver Familien und deren Nachkommen, die uns erzählen, wie sie den Wandel der Zeit erlebt haben. So beginnt der Roman mit Fergus, dem Stammesoberhaupt der Ui Fergusa, und endet mir Maurice Fitzgerald „Smith“, einem Nachfahren Fergus’, im 16. Jahrhundert.
    Diese Art des Erzählens hat mich unheimlich beeindruckt und gefesselt. Gerade wie Edward Rutherfurd immer wieder den Bogen zu den Ahnen spannt ist unheimlich gelungen und so haben mich die Figuren der ersten Stunde bis zum Ende begleitet, obwohl sie seit Jahrhunderten tot und begraben waren.


    Die Figuren aller Jahrhunderte haben ihre Reize, ihre ganz persönlichen Charakterzüge und trotz der Kürze ihrer erzählten Lebensabschnitte eine unheimliche Tiefe. Edwrad Rutherfurd verzichtet bei der Zeichnung seiner Charaktere gänzlich auf schwarz-weiß Malerei und hat damit sehr facettenreiche, farbenfrohe Figuren geschaffen, die mich äußerst emotional an ihrem Leben haben teilhaben lassen.


    Oftmals dachte ich, den Verlauf der weiteren Handlung erraten zu können, aber wirklich jedes Mal, entwickelte sich die Geschichte vollkommen anders und war nie voraussehbar. Der Autor liefert dem Leser viele überraschende Wendungen, die teilweise zutiefst tragisch, traurig und bedrückend sind. Mehr als einmal hatte ich doch mit meinen Tränen zu kämpfen.


    Ab und an hätte ich mir vielleicht gewünscht, noch mehr über das Leben einzelner Personen zu erfahren, aber da es nicht die Absicht des Romans war, einzelne Familien oder Geschichtsabschnitte hervorzuheben, sondern Dublins Geschichte zu erzählen, darf ich das nicht weiter bemängeln.


    Die etwas komplizierteren historischen Ereignisse hat Edward Rutherfurd wunderbar erklärt, so dass keine Fragen offen blieben, und dabei hat er diese immer noch so spannend geschildert, dass es nie Längen gab. Ein schöner Nebeneffekt war, dass mich das Buch zum recherchieren angeregt hat. Das schafft nicht jeder Roman und zeichnet „Die Prinzen von Irland“ damit besonders aus.


    Ich habe die gebundene Ausgabe des Romans gelesen und bin begeistert von der Ausstattung, das muss einfach deutlich gesagt werden. Es gibt mehrere Karten und Stadtpläne und einen Stammbaum, der im Laufe der Jahrhunderte wirklich hilfreich ist, sowie ein Nachwort des Autors. Ein Glossar ist nicht notwendig, da der Autor alles Notwendige innerhalb seiner Geschichte erklärt und fehlt daher berechtigterweise.


    Insgesamt kann ich nur noch betonen, dass ich schlichtweg restlos begeistert bin und die Fortsetzung, „Die Rebellen von Irland“, schon auf mich wartet...


    Meine Bewertung


    volle 10 von 10 Punkten

    Meine Meinung


    „Das Perlenmedaillon“ ist der erste Roman von Sabine Weigand, den ich gelesen habe und wird keinesfalls der letzte gewesen sein. Zwar hatte ich ein wenig andere Vorstellung davon, was mich erwarten würde, nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, bekam aber dennoch einen sehr stimmigen, spannenden und vor allem sehr gut recherchierten Roman.


    Sabine Weigand erzählt ihre Geschichte in drei großen Handlungssträngen, die uns durch Nürnberg und Venedig des ausgehenden 15. und beginnenden 16. Jahrhunderts führen.
    Anschaulich beschreibt die Autorin das alltägliche Leben dieser Zeit, die Sorgen, Nöte und Rechte der Männer und Frauen. Durch ihren Schreibstil zaubert Sabine Weigand detaillierte und klare Bilder vor das innere Auge und so konnte ich ganz in die Geschichte um Niklas, Helena und Anna eintauchen.
    Besonders gelungen finde ich die eingefügten Briefe der Figuren, die durch alten Sprachgebrauch und Schreibweise das Buch authentischer gemacht haben, auch wenn das Lesen vielleicht ein wenig mehr Konzentration gefordert hat.


    Leider hatte ich zwischenzeitlich das Gefühl, dass Helenas Leben ein wenig zu sehr in den Hintergrund geraten ist und dadurch zu kurz kam. Niklas’ Werdegang und Annas Leben als Hübschlerin mögen vielleicht aufregender und spannender gewesen sein und haben deshalb mehr Beachtung erhalten, aber ich persönlich hätte sehr gerne intensiver über Helenas Hausfrauendasein und ihre unglückliche Ehe gelesen.


    Die Figuren sind überwiegend sehr facettenreich und sehr genau gezeichnet, dennoch konnte ich mir nicht jede „glasklar“ vorstellen. Die Hauptfiguren sind mir alle sehr ans Herz gewachsen, von daher viel es mir äußerst schwer, mich am Ende von ihnen zu verabschieden.


    Gefehlt hat mir vor allem ein Glossar, da es doch den ein oder anderen Begriff gab, den ich nicht kannte, obwohl ich überwiegend historische Romane lese. Für Genre-Einsteiger könnten sich daher unzählige Verständnisfragen ergeben.


    Insgesamt ist „Das Perlenmedaillon“ ein wunderbarer historischer Roman, der mir viele schöne Stunden geschenkt und mich nachhaltig beschäftigt hat.


    Meine Bewertung


    9 von 10

    Zitat

    Original von chiclana



    Meinst Du vielleicht Pater Ivos verschmitztes Grinsen und seine Lachfältchen? :gruebel


    Ne, ich erinnere mich dunkel an einen kleinen Schlagabtausch zwischen den beiden, aber konkreter kann ich es nicht mehr fassen. :-(

    Hallo LittleWhisper,


    immer kann ich so etwas auch nicht lesen, denn ich liebe dicke Wälzer sehr. Das Buch hab ich gerade in einer Leserunde mit der Autorin zusammen gelesen und scheinbar hält der Verlag auf die Länge des Buches seinen Daumen drauf.
    Und, hab ich auch grad von Brigitte Melzer erfahren, es ist eine Trilogie geplant und der zweite Teil kommt im September, der dritte wohl nächstes Jahr. :grin


    LG
    Cait

    Ich hab das Buch gestern Nacht beendet und vielleicht war ich in der absolut richtigen Stimmung für das Buch, denn ich bin begeistert.


    Meine Meinung


    Ich muss zugeben, dass ich ohne große Erwartungen an dieses Buch herangegangen bin, vor allem weil ich erst vor Kurzem „Bis(s) zum Morgengrauen“ von Stephenie Meyer gelesen habe und davon einfach unendlich begeistert war. Aber ich war neugierig auf einen weiteren Vampir-Roman und gespannt, was Brigitte Melzer aus diesem Thema gemacht hat und ich wurde sehr positiv überrascht!


    „Vampyr“ hat nichts gemeinsam mit „Bella und Edward“, außer dass es in beiden Romanen um Vampire geht. Brigitte Melzer erzählt ihre Geschichte in Schottland des 18. Jahrhunderts, was mir sehr gut gefallen hat. Bekam ich so nicht nur einen Vampir- , sondern auch ansatzweise einen historischen Roman in wunderbarer geographischer Lage.


    Schon zu Beginn legt der Roman richtig los. Der Prolog hat mir sehr gut gefallen und ließ mich schon ein wenig erschauern und mich gespannt weiterlesen. Und mich erwartete ein richtiger Pageturner. Erst einmal begonnen, konnte ich einfach nicht mehr aufhören und hätte das Buch in einem Zug verschlungen, hätte mein Körper nicht ein wenig Schlaf eingefordert.


    Die Stärken des Romans liegen eindeutig in den ersten 100 Seiten und in dem wirklich überraschenden Ende. Gerade im ersten Drittel bekommt man wunderbar die Möglichkeit, den eigenen Spekulationen freien Lauf zu lassen. Brigitte Melzer deutet einige Ereignisse einfach nur an und lässt den Leser so mit seinen eigenen Gedanken dazu zurück. Zum Glück muss man aber nicht bis zum Ende des Buches warten, um alle Fragen beantwortet zu bekommen, sondern Stück für Stück gibt die Autorin mehr preis. Auch kann man sich an der ein oder anderen Stelle ein wenig gruseln, lässt der Erzählstil doch genug Raum für die eigene Phantasie, was das Ganze noch schauriger gemacht hat.
    Im Mittelteil legt der Roman ein wenig an Tempo zu, so dass man nur noch wenig zum Spekulieren hat, da die meisten Fragen in kürzester Zeit beantwortet werden. Das fand ich ein wenig schade, schiebe das aber auf die Kürze des Romans. Schließlich musste ja alles darin untergebracht werden.
    Brigitte Melzer überrascht mit einem nicht voraussehbaren Ende. Das hat mir außerordentlich gut gefallen, mich mit dem etwas schwächeren Mittelteil versöhnt und mich sehr zufrieden zurück gelassen. Und ein wenig riecht der Epilog doch nach einer möglichen Fortsetzung...


    Natürlich geht es auch nie ganz ohne eine kleine Liebesgeschichte. Diese fand ich sehr einfühlsam und anrührend beschrieben. Ich konnte mich absolut darin verlieren und mich selbst verlieben, für das romantische Herz einfach richtig schön.


    Die Figuren waren farbig, glaubhaft und mysteriös. Einige sympathisch und die, die es nicht sein sollten, eindeutig unsympathisch. Ein wenig fehlten allen die Tiefe, aber auf nur 270 Seiten kann man die verschiedensten Charaktereigenschaften nicht wirklich glaubhaft vermitteln und so kann ich darüber gut hinwegsehen.


    Auch wenn ein paar Vampirklischees den Weg in das Buch gefunden haben, hat Brigitte Melzer aber auch eigene Ideen mit einfließen lassen, so dass es ein rundes Bild ergibt und mir äußerst kurzweilige, sehr unterhaltende Stunden geschenkt hat.


    Meine Bewertung


    8 von 10 Punkten

    Es ist bestimmt 15 Jahre her, dass ich "Rebecca" gelesen habe, daher fällt mir eine richtige Rezi sehr schwer. Aber ich weiß, dass es mich unheimlich begeistert hat und damals eins der besten Bücher des Jahres war. :wave

    Über die Autorin


    Alev Lytle Croutier, geboren in Izmir (Türkei), lebt in San Francisco und Paris. 1998 erschien ihr hochgelobtes und in 22 Sprachen übersetztes Buch Harem. Die Welt hinter dem Schleier. Palast der Tränen ist ihr erster Roman. Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit leitete sie viele Jahre den Verlag Mercury House und arbeitet außerdem als international renommierte Journalistin, Drebuchautorin und Regisseurin.


    Homepage der Autorin


    Kurzbeschreibung

    Frankreich, 1868


    Casimir de Châteauneuf, Sproß aus altem französischem Weinadel, ist 35 Jahre alt, verheiratet und Vater dreier Kinder, als er, wieder einmal auf Geschäftsreise in Paris, eine Entdeckung macht, die ihn für immer verändert. Auf dem Weg zu seiner Mätresse zieht ihn in einem kleinen Laden das Miniaturporträt einer hinreißenden Odaliske in seinen Bann und läßt ihn fortan nicht mehr los. Nachts träumt er von ihr, ohne zu wissen, daß zur selben Zeit sie auch von ihm träumt. Wer ist sie, und welcher Zauber liegt in ihren Augen, das eine blau, das andere bernsteinfarben? Casimir verläßt Familie, Mätresse, Besitz und sein Land und macht sich auf in den Orient, sie zu suchen: Doch erst viel später - während der Eröffnung des Suezkanals und als Begleiter der Kaiserin Eugénie - wird er ihr schließlich begegnen. »La Poupée« ist ihr Name, die lebende Puppe der Sultanin Aimée de Rivery, die aus der französischen Karibik kam, von Sklavenhändlern an den Sultan verkauft und schließlich in den Palast der Tränen, den Harem der Unerwünschten, verbannt wurde. Casimir und »La Poupée« finden einander, doch schon bald darauf wird im Westen eine Welt untergehen und im Osten das Donnern von Kanonen zu hören sein ...


    Meine Meinung


    „Palast der Tränen“ ist ein sehr kurzweiliger Kurzroman, eine Mischung aus Märchen, Liebesgeschichte und historischem Roman.
    Mit 197 Seiten gehört dieser Roman zu den kürzesten, die ich gelesen habe und bietet wunderbare, märchenhafte Stunden.


    Ein wenig skeptisch bin ich schon an „Palast der Tränen“ heran gegangen, vor allem, weil das Buch so dünn ist. Anders als bei umfangreichen Büchern, beginnt hier die Autorin aber zum Glück sehr rasant mit ihrer Geschichte und hält das Tempo auch bis zum Ende durch.


    Schön, farbenprächtig, aber auch schlicht, dabei ein wenig märchenhaft erzählt Alev L. Croutier die Geschichte von Casimir, der sich auf der Suche nach seinem Schicksal, seinem Kismet befindet und meint, es in der Liebe zu einer ihm unbekannten Frau gefunden zu haben.


    Sehr gut gefallen haben mir die schwarz-weißen Illustrationen innerhalb des Buches, geben sie dem Roman noch ein wenig mehr märchenhaftes Flair und haben für mich persönlich das Buch abgerundet.


    Leider bleibt nicht viel Zeit, um eine Beziehung zu den Figuren aufzubauen, vor allem, weil nicht nur Casimirs Geschichte erzählt wird, sondern u.a. auch die des Sultans und der französischen Kaiserin Eugénie. Alev L. Croutier verbindet alle Handlungsstränge gekonnt miteinander und es ergibt sich ein sehr schönes, stimmiges und glaubwürdiges Gesamtbild, auch wenn vieles frei erfunden ist.
    Stoff für einen richtig dicken Wälzer bietet der Roman reichlich, von daher finde ich es doch schade, dass sich die Autorin auf einen so kurzen Roman beschränkt hat. Trotz der Kürze bleiben keine Fragen offen und man schließt das Buch wehmütig, aber auch zufrieden.


    Meine Bewertung


    8 von 10 Punkten

    Hallo beowulf,


    hab gestern noch gesehen, dass er ja erst in deutsch erscheint. :bonk
    Hab mir grad mal die englische Ausgabe angesehen (The Beloved/ The Uncrowned Queen) und es scheint als wäre der dritte Teil auch nicht viel besser als der zweite, zumindest was die (umstrittenen) Bewertungen angeht. Da bleibt uns wohl nur, abzuwarten und zu hoffen. Werde demnächst auch den zweiten Teil lesen und werd berichten, ob ich davon auch so wenig begeistert bin wie Du es warst.


    LG
    Cait


    P.S.: Warum übernehmen deutsche Verlage eigentlich so selten die englischen Titel? Ich finde die Originaltitel viel schöner und auch passender.

    Na denn, habe gestern den ersten Teil beendet und kann mich Beowulfs Bewertung anschließen. Hast Du eigentlich jetzt schon den dritten teil gelesen?


    Meine Meinung


    „Der Eid der Heilerin“ ist der gelungene Auftakt zu einer Trilogie um ein junge Frau mit heilerischen Fähigkeiten und einem damenhaften Auftreten, das zu ihrer Abstammung nicht passen will.


    Schon der Prolog hat es mir mit seiner Dramatik angetan und so war ich sehr neugierig auf die kommende Geschichte. Zum Glück hat sie mich nicht enttäuscht. Spannend und fesselnd war der Roman bis zu letzten Seite. Manche Ereignisse waren vielleicht vorauszusehen, andere wiederum waren für mich absolut überraschend, wenn auch manchmal ein wenig zu konstruiert.


    Die historischen Hintergründe hätten gerne etwas mehr hervorgehoben werden können, da gerade Edward IV. eine Menge Stoff dafür mit sich bringt.
    Das Alltags- und höfische Leben hat Posie Graeme-Evans schön und farbenprächtig dargestellt, so dass ich wunderbar in Annes Welt eintauchen konnte.


    Die Figuren sind allesamt facettenreich und lebensnah gezeichnet. Nicht nur die Hauptfiguren, sondern auch die kleinsten Nebencharaktere konnte ich mir sehr gut vorstellen.
    Annes Entwicklung während der recht kurzen Zeitspanne von knapp zwei Jahren empfand ich weites gehend als glaubwürdig und überzeugend.


    Leider hat mir ein erklärendes Nachwort gefehlt, was historisch belegt und was fiktiv ist.
    Eine Zeittafel über die wichtigsten historischen Ereignisse wäre außerdem interessant gewesen.


    Insgesamt habe ich mich wunderbar unterhalten und werde sicherlich auch noch „Die Heilerin von Brügge“ lesen...


    Meine Bewertung


    8 von 10 Punkten

    Puh, da fragst Du mich jetzt aber was. Da ich das Buch letzten Sommer gelesen habe, erinnere ich mich leider grad auch nicht mehr genau daran und leider führe ich kein Lesetagebuch. :-(
    Sollte es mir wieder einfallen, dann meld ich mich nochmal...


    Ich weiß nur noch, dass es etwas zwischen den beiden im Gespräch war, aber konkret komm ich einfach nicht drauf. :gruebel

    Letzte Nacht hab ich mich durch den Rest des Buches gekämpft und hier ist meine (recht ausführliche :wow)


    Meinung


    Voller Vorfreude habe ich mich auf „Das Haus der Zeichen“ gestürzt, da mich die Kurzbeschreibung wirklich neugierig gemacht hatte. Allerdings wurden meine hohen Erwartungen überhaupt nicht erfüllt. Hatte ich einen spannenden Mystery-Roman mit historischem Touch erwartet, bekam ich eine langatmig aufgebaute Familiengeschichte mit überhaupt nicht überzeugenden übersinnlichen und magischen Aspekten.


    „Das Haus der Zeichen“ erzählt die Familiengeschichte der von Hohenbergs in Eichleben über mehrere Generation, wobei Lucie von Hohenberg, geboren 1864, den Mittelpunkt bildet. Alle Erzählstränge führen früher oder später wieder zu Lucie, was vom Aufbau her eigentlich eine sehr gute Idee ist, nur hat die Autorin es nicht spannend genug umsetzen können.
    Jedes Mal, wenn sich langsam Spannung aufbaute und ich neugierig auf die kommenden Ereignisse wurde, schickte Esther von Krosigk mich einige Jahre weiter, teilweise bis zu 20 Jahren. Was in der Zwischenzeit geschah, erfuhr ich nur noch durch überkurze Rückblicke und Erinnerungen, die mich gar nicht zufrieden stellten und die Spannung einfach verpuffen ließen. Von einem guten Spannungsbogen habe ich in diesem Roman kein bisschen entdecken können.


    Vielleicht hätte die Autorin die vielen Zeitsprünge reduzieren und dafür den erzählten Zeitspannen mehr Raum als nur wenige Jahre, manchmal sogar nur Monate, geben sollen.
    Durch Esther von Krosigks Erzählweise musste ich mich ständig zwingen, das Buch in die Hand zu nehmen und konnte keinerlei Beziehung zu einer der Figuren aufbauen. Auch betrachtete ich die Geschichte von Anfang bis Ende mit einer großen Portion Abstand und konnte nicht in die Welt der von Hohenbergs eintauchen und mit ihr verschmelzen.


    Die Figuren sind im Prinzip gut gezeichnet, zumindest was ihr Wesen angeht, allerdings hatte ich bei keiner ein gestochen scharfes Bild vor meinem inneren Augen, sondern vielmehr Schemen oder verschwommene Bilder. Bedauerlicherweise lässt der Erzählstil es nicht zu, dass sich die Figuren entfalten und „leben“ können. Vereinzelte Charaktere verschwinden einfach plötzlich aus der Geschichte, ohne dass der Leser den Grund dafür erfährt.
    Mit dem Tod einzelner Personen geht mir Esther von Krosigk zu schnell und unpersönlich um, so dass nicht mal an solchen Punkten Emotionen in mir wach wurden.


    Wie gesagt, ich hatte einen Mystery-Roman erwartet, der mich vielleicht sogar mal gruseln lässt, mir aber zumindest eine Gänsehaut einbringt, aber davon ist dieses Buch sehr weit entfernt. Mystery trifft auf „Das Haus der Zeichen“ gar nicht zu, obwohl zu Beginn des Romans das Potential dafür gegeben war. Aber das hat die Autorin nicht genutzt, sondern sich dafür entschieden, Okkultismus, Magie und Übersinnliches in ihre Geschichte einzubringen und das leider unglaubwürdig und nicht richtig ausgereift, so dass ich mich oftmals fragen musste, was das eigentlich solle.


    Obwohl Esther von Krosigk bemüht war, durch Einbinden historischer Ereignisse und Persönlichkeiten, dem Roman mehr Flair und Authentizität zu geben, konnte mich das Buch nicht einmal historisch gesehen packen. Dafür waren diese Einschübe eindeutig zu kurz und ohne viel Liebe zum Detail erzählt. Da ein erklärendes Nachwort fehlt, ist es dem Leser nicht möglich, nachzulesen, wo sich die Autorin ihrer schriftstellerischen Freiheit bedient hat.


    Der angehängte Stammbaum, über den ich mich zunächst gefreut habe, war letztendlich eine kleine Enttäuschung, da die angegebenen Lebensdaten einzelner Personen einfach nicht mit der erzählten Geschichte übereinstimmen.


    Die Familiengeschichte der von Hohenbergs ist eine sehr tragische Geschichte, aus der man so viel mehr hätte heraus holen können. Wirklich sehr schade um die wunderbare Idee, die dahinter steckt.


    Bewertung


    4 von 10 Punkten

    Hab gerade das Buch beendet und hier ist


    meine Meinung


    Auch der vierte Teil der Schwester Fidelma-Reihe von Peter Tremayne hat mir wieder gut gefallen. Die Seiten fliegen nur so dahin und man ist viel zu schnell am Ende angelangt.
    Wie immer habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt.


    Der Kriminalfall, den Fidelma zu lösen hat, ist mehr als nur verworren und ich persönlich tappte bis zum Ende im Dunkeln, wer der Mörder ist. Zwar hatte ich einen Verdacht, verwarf diesen aber immer wieder und so war ich mit der Auflösung mehr als zufrieden. Fidelmas berühmt-berüchtigten Ausführungen vor dem Richter waren wieder brillant und absolut schlüssig, und wieder habe ich gestaunt, wie intelligent sie alle Indizien und Beweise zusammenfügt.


    Die Charaktere sind wie gehabt wunderbar gezeichnet, mit vielen Facetten und so realistisch, dass ich eigentlich einen Film gesehen und kein Buch gelesen habe.
    Fidelmas charakterliche aber auch emotionale Entwicklung beobachte ich seit dem ersten Teil mit sehr großem Vergnügen und finde es äußert gelungen, wie Peter Tremayne seine Fidelma beschreibt, handeln und auftreten lässt.


    Leider fehlte mir ein wenig der ermittelnde Eadulf, da ich gerade den Schlagabtausch zwischen ihm und Fidelma absolut grandios finde und liebe. Daher hoffe ich sehr, dass ich im fünften Teil endlich wieder ein Ermittler-Duo vorfinden werde.


    Sehr gestört haben mich Peter Tremaynes zu gut gemeinten Erläuterungen, da er nicht nur Informationen an den Leser weitergibt, sondern diese teilweise mehrere Male wiederholt.
    So durfte man drei Mal lesen, wie die ‚Zeitansage’ durch Glocke und Gong der Abtei funktioniert und mindestens vier Mal wurde erwähnt, dass die Verwalterin das zweithöchste Amt in der Abtei bekleidet, um nur zwei Beispiele zu nennen. Das hat mir wirklich den Nerv geraubt und mir ein wenig die Freude an dem Roman genommen.


    Alles in allem ist es aber ein durchaus lesenswerter Tremayne, den ich gerne weiterempfehle, vorausgesetzt, man mag Fidelma.


    Meine Bewertung


    8 von 10 Punkten

    Ich kenne bisher nur "Jane Eyre" und war davon begeistert! Daher würd ich gern ein weiteres Buch von Charlotte Bronte lesen, nur welches? Hab mich jetzt erstmal für "Shirley" entschieden, wäre aber auch bei den anderen dabei, solange es mit dem Termin bei mir passt.


    LG
    Cait

    Aeria, ich bin 31 und liebe das Buch. ;-)
    Daher glaube ich nicht, dass man das am Alter festmachen kann. Ich kenne viele, die über oder um die 30 sind und diese Bücher lieben.
    Ich denke, es ist eines dieser Bücher, die man entweder heiß und innig liebt oder einfach nicht mag, ein Buch das polarisiert. Und zum Glück hat jeder einen anderen Geschmack.

    Hab gestern das Buch beendet und hier ist


    meine Meinung


    "Die Sündentochter" ist der zweite Fall von Jeremy Blackshaw und Sir Orlando Trelawney und gefällt mir persönlich deutlich besser als der Vorgänger "Die Richter des Königs".
    Vielleicht liegt es daran, dass der Kriminalfall hier einen nicht ganz so großen Stellenwert hat und die Figuren viel lebendiger handeln und man sehr viel über das Leben in London im Jahre 1666 und die Bräuche dieser Zeit erfährt.


    Gleich mit den ersten Seiten ist man mitten im Geschehen, so dass ich wirklich keinerlei Schwierigkeiten hatte mich in das Buch einzufinden und darin abzutauchen.
    Die Spannung hält sich konstant von den ersten bis zur letzten Seiten, ohne je abzuflachen, aber einen überragenden Spannungshöhepunkt konnte ich auch nicht entdecken.
    Der Kriminalfall ist gelungen und interessant, lässt Raum zum Spekulieren, ohne dass der Leser sofort auf den Täter kommt und er löst sich sehr schlüssig und logisch auf.
    Fragen blieben keine offen.
    Sehr eindrucksvoll hat Sandra Lessmann den großen Brand von London beschrieben. Beim Gedanken dran überläuft mich jetzt noch ein Schaudern.


    Gut gefallen hat mir, dass Sandra Lessmann sich nicht mit langen Rückenblicken aus dem ersten Teil aufhält, sondern wirklich nur das Notwendigste einstreut, um Lesern, die "Die Richter des Königs" nicht kennen, den Einstieg so leicht wie möglich zu machen.


    Wunderschön fand ich das Wiedersehen mit so manchem sehr liebenswerten Charakter.
    Die Figuren sind am tragischen Pestjahr 1665 gewachsen und versuchen wieder in die Normalität zurückzufinden und das macht Sandra Lessmann sehr subtil und verliert ihre eigentliche Handlung nie aus den Augen.
    Nicht nur die altbekannten, sondern auch die neu auftretenden Figuren sind sehr vielschichtig und so detailgetreu gezeichnet, dass man ein klares Bild von ihnen vor Augen hat. Bei "Die Richter des Königs" hatte ich bemängelt, dass die Autorin zu genau beschreibt und damit kein Spielraum für die Phantasie bleibt; den Fehler hat sie in der Fortsetzung nicht gemacht und ich konnte endlich meiner Phantasie freien lauf lassen.


    Auch "Die Sündentochter" ist historisch gesehen großartig recherchiert und Sandra Lessmann zeigt ein so detailliertes Bild des damaligen Lebens, der Sitten und Gebräuche, dass es schon als etwas Besonderes zu bezeichnen ist. Einzelnen Szenen haben dadurch ein sehr schönes Flair erhalten. Allerdings habe ich gerade hier eine winzige Kleinigkeit zu bemängeln, denn manchmal wurden mir die Sitten und Gebräuche ein bisschen zu lehrbuchhaft erzählt.


    Alles in allem ist "Die Sündentochter" ein sehr schönes Buch, das ich jedem ans Herz legen kann. Das sehr ergiebige Nachwort der Autorin hat mit sehr gut gefallen und ich hätte dort noch ewig verweilen können, so interessant fasst Sandra Lessmann auch historische Tatsachen zusammen. Ein ausführliches Glossar, ein Literaturverzeichnis und ein Stadtplan Londons runden das Gesamtwerk wunderbar ab.


    Empfehlen möchte ich hier auch noch die Homepage der Autorin, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Nicht nur historische Hintergrundinformationen sind dort zu finden, sondern auch wunderbare Zeichnungen von Kleidung und Gebäuden. Schade, dass diese Zeichnungen keinen Platz im Roman gefunden haben...


    meine Bewertung


    9 von 10 Punkten

    Hab heut Nacht den letzten Tteil beendet und hier ist


    meine Meinung


    Der dritte und letzte Teil der Trilogie um Erik und Alienor reicht leider nicht an seine Vorgänger heran, hat mir insgesamt aber immer noch gut gefallen.


    Die ersten 176 Seiten waren eindeutig die schwächsten des ganzen Romans. Vieles wirkte einfach viel zu konstruiert, für die Geschichte zurecht gebogen, damit es für die weitere Handlung eines Ausgangspunkt und die richtigen Figuren gibt. Einige Ereignisse hätte ich noch als gewagten Zufall durchlassen können, andere waren einfach viel zu dick aufgetragen und absolut unrealistisch und für mich nicht nachvollziehbar.
    Des weiteren störten mich die vielen Vergleiche mit König William I. Einige Szenen bestanden hauptsächlich aus Alienors Abneigung gegen den normannischen Eroberer und dabei sah sie in allem und jedem den König, seine Ritter, seine Schlachten. Leider war mir das stellenweise derart zu viel, dass ich sogar einen Moment versucht war, das Buch wegzulegen.


    Zum Glück gewann der Roman in genau diesem Moment unheimlich an realistischer Dynamik. Die Geschichte wurde von Seite zu Seite glaubwürdiger und realistischer und gerade das Kapitel 6 – mein persönlicher Qualitätswendepunkt – hat mich durch seine Einfühlsamkeit und Botschaft sehr bewegt. Nun konnte ich das Buch in vollen Zügen genießen und mitfiebern, Alienor und Erik auf ihrem weiteren, doch sehr tragischen Weg begleiten. Sehr mystisch, düster, stellenweise grausam, religiös und spannend kommt der Roman wieder daher und es war eine Freude „Die Tage des Raben“ zu lesen.


    Besonders gut hat mir gefallen, wie Dagmar Trodler Alienors Erinnerungen an die Vergangenheit einflicht. Sie wirkten nie störend oder als Zusammenfassung der ersten beiden Teile, sondern waren sehr geschickt in die Handlung eingebunden und haben mir als Leser sehr geholfen auch mich zu erinnern.


    Auch die fremdsprachigen Zitate wirken viel weniger störend als zum Beispiel in „Die Waldgräfin“, was wohl hauptsächlich daran liegen mag, dass Dagmar Trodler damit ein wenig sparsamer ungegangen ist. Störten sie mich teilweise in den ersten beiden Teilen sehr, unterstreichen sie hier unheimlich gelungen Stimmungen und Handlungen.


    Die Figuren haben mich wieder einmal bezaubert, nicht nur die altbekannten, sondern auch die neuen Charaktere sind sehr detailgetreu und facettenreich und standen mir glasklar vor meinem inneren Auge.
    Gerade bei Erik finde ich großartig, dass er nicht nur der attraktiver Mann, sondern auch der grausame Krieger, der egoistische Familienvater, der liebevolle Ehemann und stolze Königssohn ist. Er kommt dadurch vielleicht nicht immer symapthisch rüber, aber dafür absolut glaubwürdig.
    An Alienors Figur gefällt mir, dass sie immer stärker wird, an Schicksalsschlägen wächst, dabei aber immer noch Schwäche zeigen kann. Auch ihr religiöser Wandel im Laufe der drei Teile ist sehr gelungen und glaubwürdig.


    Ich bin sehr froh, dass ich auch den letzten Teil um Erik und Alinor gelesen habe, mich nicht dazu hinreißen ließ, das Buch vorzeitig zur Seite zu legen. Es lohnt sich wirklich weiterzulesen, denn der Roman entwickelt sich prächtig und verschlingt einen dann doch noch.
    Das Ende gefiel mir zwar gut, ließ mich aber nicht ganz zufrieden zurück. Ungern lasse ich Erik und Alienor nun ziehen, möchte sie eigentlich noch weiter begleiten und sie vielleicht endlich einmal so richtig glücklich sehen...


    Meine Bewertung


    8 von 10 Punkten