Beiträge von Cait

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    Original von Cait


    Also, ich kann Dir nur sagen, dass bekannte Nebenfiguren aus dem ersten Teil im zweiten wohl die Hauptrolle spielen. Und Eloise Kelly, die die Geschichte der Spione recherchiert hat auch im ersten Teil die Recherchen gemacht. Aber ich kenne jemanden, der schon beide Bücher gelesen hat und werd mal nachfragen, ob man den ersten gelesen haben MUSS.


    So, ich hab jetzt eine kurze Info:


    Zitat

    ich persönlich finde es schon besser, wenn man vorher den 1. Band gelesen hat. Im 2. Band sind die Figuren, die in der Vergangenheit spielen, zwar andere, aber es gibt ja noch die Gegenwartsgeschichte, die baut auf den 1. Band weiter auf.


    Also, ich kann Dir nur sagen, dass bekannte Nebenfiguren aus dem ersten Teil im zweiten wohl die Hauptrolle spielen. Und Eloise Kelly, die die Geschichte der Spione recherchiert hat auch im ersten Teil die Recherchen gemacht. Aber ich kenne jemanden, der schon beide Bücher gelesen hat und werd mal nachfragen, ob man den ersten gelesen haben MUSS.

    Zitat

    Original von JASS
    Mir sagen Buch und Autor gar nichts, kennt es vielleicht jemand?


    Lauren Willig -Das Geheimnis der schwarzen Tulpe
    (Bei 5 Gewinnern koennen wir glatt unsere eigene Leserunde machen *g*)


    Vielen Dank, Wolke und den Verlagen :-)


    Ich habe den ersten Teil gelesen und war begeistert. Eine Rezi hab ich dazu schon geschrieben: klick
    Was dieses Buch angeht bin ich sehr gespannt...
    Wenn es zeitlich bei mir passt, würd ich auch eine LR mitmachen. :-)

    Zitat

    5 x Das Geheimnis der schwarzen Tulpe – Lauren Willig = hestia2312, Tinchen, BloodyMary, Cait, JASS


    Super! Ich freue mich riesig über das Buch! :freude
    Vor kurzem hab ich erst den ersten Teil gelesen und die Fortsetzung steht ganz fett auf meinem Wunschzettel. Danke für das so glückliche Händchen, Büchereule! :knuddel1

    Herzlichen dank für das tolle Gewinnspiel. :anbet
    Sehr lustig finde ich, dass ich ganz andere Autoren gefunden hatte und es dennoch mit nur einem fehlenden Autor lösen konnte. Leider bekomme ich die nicht mehr zusammen, die ich hatte... :gruebel

    Ich hab schon befürchtet, dass es an mir lag. ;-)
    Aber im Ernst, ich finde es immer wieder aufregend zu sehen, wie viele unterschiedliche Meinungen es zu einem Buch gibt. Ich hatte vorher einen Judith Lennox-Roman gelesen und ich glaube, mir liegt die Autorin mit ihrem Schreibstil einfach mehr. Wenn Du einen Sara MacDonald empfehlen kannst, der von Stil anders ist, dann würde ich mich sehr freuen, wenn Du mir einen Tipp gibst. Denn so ohne Empfehlung würde ich von der Autorin nichts mehr anrühren. :schnellweg

    Verlag: Lübbe
    ISBN: 3-404-15211-5
    Seiten: 493
    Ausgabe: Taschenbuch
    Preis: € 7,95
    ET: 10.2004


    Inhaltsangabe


    Manchmal ist es besser, die Vergangenheit hinter sich zu lassen, Angst und Schmerz zu vergessen und an die Zukunft zu glauben ... In dem Haus der Tremains an der Küste von Cornwall haben drei Generationen gelebt: Fred mit seiner Frau Martha, ihre Kinder Anna und Barney und ihre Enkelin Lucy, die ihre Großeltern über alles liebt. Und sie ist es, die eines Tages auf dem Dachboden ein Geheimnis entdeckt: alte Papiere und das Tagebuch ihrer Großmutter. Plötzlich führen alle Fragen zurück in die Vergangenheit. Welchen Preis muss man für die Liebe zahlen, um den Schrecken zu vergessen? Ein wunderschöner und berührender Roman um Liebe und Krieg, Vertrauen und Enttäuschung, gestern wie heute...


    Meine Meinung


    „Was längst vergessen schien“ ist mein erster und bedauerlicherweise auch mein letzter Roman von Sara MacDonald. Die Kurzbeschreibung klingt unheimlich vielversprechend und spannend, nur leider konnte die Autorin meine Erwartungen nicht im Geringsten erfüllen.


    Sara MacDonalds Schreibstil ist äußerst gewöhnungsbedürftig. Sie schreibt im Präsens, ihre Sätze wirken abgehackt und es fehlt ihnen oft an Verben oder Subjektiven. Die Regel Subjekt-Prädikat-Objekt gilt für die Autorin nur selten. Ich musste weit über hundert Seiten lesen, um mich mit dem Stil abzufinden und mich nicht mehr daran zu stören. Die vielen Erzählperspektiven, ich habe sieben gezählt, die sehr schnell wechseln, haben mir das Eintauchen in die Geschichte bedeutend erschwert.
    Auch die Erinnerungen sind leider ungünstig und unübersichtlich eingeflochten, verwirrten mich oft und wirkten wie Blitzlichter, ein kurzes Aufflammen, aber eine Berührung des Lesers unmöglich machend.


    Die Figuren konnten mir leider gar nicht nah kommen, sie waren immer nur Schemen, die zwar etwas Tragisches erlebt hatten, konnten mich aber nie berühren. Keinen der Charaktere hatte ich deutlich vor Augen, keiner wirkte auf mich besonders facettenreich oder lebendig. Sie bildeten mit ihren Erlebnissen einfach nur eine Geschichte unter vielen, stachen durch nichts hervor, denn selbst das Geheimnis, war nichts Außergewöhnliches.


    Die Handlung wirkt durch die vielen Perspektivenwechsel und die kurzen Einschübe von Erinnerungen sehr unruhig und bildete erst am Ende ein Gesamtbild. Die ersten 180 Seiten waren recht ereignislos, die Autorin druckste um den heißen Brei herum und meinte vermutlich, den Roman damit besonders spannend zu gestalten. Für mich wurde es einfach nur zäh und ich habe mehrmals überlegt, ob ich das Buch nicht wieder weg legen sollte. Aber mich interessierte natürlich dann doch das ominöse Geheimnis, das Stück für Stück durch Erinnerungsfetzen gelöst wurde. Sicherlich ist das Geheimnis schrecklich und bedrückend und es gibt dafür nicht die richtigen Worte, allerdings habe ich mich mit dem Thema Drittes Reich lange auseinander gesetzt und da wirkt dieser Roman einfach nur wie einer unter vielen, der dieses Thema verarbeiten möchte.


    Allerdings hat Sara MacDonald sehr überzeugend dargestellt, dass jeder Hitlers Propaganda hätte verfallen können und sie hat auch versucht relativ wertungs- und urteilsfrei mit dem Thema umzugehen. Weiterhin sehr positiv an dem Roman ist, dass die Autorin versucht, die Figur Anna anhand ihrer Kindheit, der Verschwiegenheit der Eltern etc. zu erklären und anhand ihrer Erlebnisse aufzubauen. Dies ist Sara MacDonald wirklich gelungen, aber alle anderen Charaktere sind eher wie Figuren auf einem Schachbrett, die meisten austauschbar und verzichtbar.


    Sehr gestört hat mich die Angewohnheit der Autorin, alles zu pauschalisieren. Alle Deutschen müssten in den Urlaub fliegen, um effektiv ihrer Arbeit nachgehen zu können, war nur eine Pauschalaussage. Auch wenn ich etwa ab der Hälfte recht gut in der Geschichte drin war, hat mich der Roman nie richtig gepackt, ich habe immer wieder Kleinigkeiten gefunden, die mich störten, diese aber alle aufzuführen, würde den Rahmen der Rezension sprengen.


    Das Ende war enttäuschend. Einige Handlungsstränge wurden gar nicht beendet, andere wurden definitiv zu kurz und problemlos zu einem Ende gebracht. Das Geheimnis bietet unheimlich viel Konfliktpotential, das überhaupt nicht aufgegriffen wird. Ich hatte mir ausgemalt, welche Konsequenzen es haben würde, die Vergangenheit wiederzubeleben und hatte mit etwas ganz anderem gerechnet, als das, was die Autorin letztendlich daraus gemacht hat. Über 400 Seiten wird der Leser zur Auflösung des Rätsels getrieben, um am Ende doch enttäuscht zurück zu bleiben. Ein Zeitsprung von vielleicht fünf Jahren hätte dem Roman sicherlich für das Ende sehr gut getan, allein um so manche Handlung und Gedankengang zu beenden.


    Meine Bewertung


    4 von 10 Punkten

    Verlag: Piper
    ISBN: 978-3-492-23593-8
    Seiten: 656
    Ausgabe: Taschenbuch
    ET: 07.2002
    Preis: € 9,95


    Inhaltsangabe


    Als die behütete Poppy 1920 dem Vagabunden Ralph begegnet, ist sie von seinem Charme überwältigt. Sie schlägt alle Warnungen in den Wind und heiratet ihn. Mit ihren drei Kindern führen sie ein unstetes Leben zwischen französischen Weingütern und italienischen Palazzi. Doch 1940, als die Deutschen in Frankreich einmarschieren, muß sich die Familie in England eine Existenz aufbauen. Die Tochter Faith, die sich immer nach einem Zuhause gesehnt hat, bewährt sich in den Kriegsjahren als Ambulanzfahrerin in London. Und dann trifft sie Guy wieder; den sie seit ihrer Kindheit liebt. Guy ist Arzt und unglücklich verheiratet...


    Meine Meinung


    „Am Strand von Deauville“ ist das zweite Buch, das ich von Judith Lennox gelesen habe und bin davon genauso hingerissen wie von "Alle meine Schwestern".
    Ich liebe den Schreibstil von Judith Lennox. Sie schreibt leicht und flüssig, ohne dass es dabei oberflächlich wirkt. Vielmehr ermöglicht sie dem Leser einen Blick in die Seelen ihrer Charaktere. Die Geschichte der Familie wird aus mehreren Perspektiven erzählt und diese sind so miteinander verknüpft, dass keine Fragen unbeantwortet bleiben. Ich bin kein großer Freund von verschiedenen Erzählperspektiven, aber die Autorin schafft es, alle Sichtweisen derart packend zu gestalten, dass ich keine bevorzugen konnte und so war jeder Sprung für mich ein spannendes und interessantes Erlebnis.


    Die Figuren sind großartig gezeichnet und verändern sich stetig. Sie bleiben nicht starr, sondern entwickeln sich im Laufe ihres Lebens weiter und das für mich absolut nachvollziehbar. Es gibt eine Figur, die ich als besonders gelungen empfinde. Zu Beginn war sie mir unheimlich sympathisch und im Laufe der Geschichte wurde sie für mich ein richtiges Hassobjekt. Großartig! Aber alle Charaktere sind sehr facettenreich und lebendig und wurden mir im Laufe des Romans zu guten Freunden, von denen ich mich am Ende nur ungern verabschiedete. Sie berührten mich, ich litt mit ihnen, freute mich mit ihnen.


    Die Geschichte selbst wird über mehrere Jahre erzählt. Sie beginnt in den 20er Jahren und endet um 1960. Dabei sind größere Zeitsprünge unvermeidlich. Aber sie störten nicht im Geringsten, da jeder Erzählabschnitt stimmig, in sich schlüssig und abgeschlossen ist. „Am Strand von Deauville“ erzählt die Geschichte einer Familie über drei Generationen. In erster Linie ist es die Geschichte der mittleren Generation, die Geschichte zweier Schwestern und deren Bruders.
    Judith Lennox legt viel Wert auf zwischenmenschliche Beziehungen und auch in diesem Roman stehen die Beziehungen der Geschwister zueinander im Mittelpunkt. Aber es wird auch hinterfragt, warum sie in ihrem Wesen so geworden sind, sie suchen Erklärungen in ihrer Kindheit, in ihrem gegenwärtigem Leben, in den Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges.
    Gerade die Beschreibung Londons während der Luftangriffe verursachte bei mir eine Gänsehaut und ein bedrückendes Gefühl. Es wurde so realistisch beschrieben, dass ein Film vor meinem inneren Auge ablief. Jede der Figuren ging mit den Bombardements anders um, und das lässt die Autorin nicht außer Acht und es hat mich teilweise erschüttert.
    Was mir besonders an den Romanen der Autorin gefällt, ist, dass sie nie den leichten Weg für ihre Figuren wählt. Jede macht ihre Erfahrungen, nie fällt jemanden das Glück einfach so in den Schoß, jeder muss für seine Träume und Ziele kämpfen, sie machen Fehler und lernen daraus, wenn sie klug sind, oder machen die gleichen Fehler ihr Leben lang. Dadurch wird dieser Roman so unglaublich realistisch und berührend. Denn nichts wirkt konstruiert oder für eine gute Geschichte zurecht gebogen.


    Ich bin beeindruckt von der Tiefe dieses Buches, davon wie es Bedrohung, Tod, aber auch Liebe und Glück zum Leser transportiert. Es hat mich unheimlich berührt und ließ mich nur schwer wieder los. Es gab Nächte, da habe ich von der Geschichte geträumt, so sehr gefangen war ich in dieser wunderbaren, teilweise doch sehr tragischen Handlung.
    Ich kann es kaum erwarten einen weiteren Roman von Judith Lennox zu lesen.


    Meine Bewertung


    10 von 10 Punkten

    Meine Meinung


    Gleich zu Beginn möchte ich darauf hinweisen, dass „Die Braut des Magiers“ kein historischer Roman ist, sondern vielmehr eine Mischung aus Märchen und Fantasy vor einem historischen Hintergrund. Da ich „Die Reliquie“ schon kannte, war ich dahingehend vorgewarnt und so es hat mich nicht weiter gestört, dass ich etwas anderes bekam, als die Genre-Zuweisung erwarten ließ.


    Sprachlich und stilistisch hat mir der Roman sehr gut gefallen. Mara Volkers kommt sehr schnell zur Sache und schreibt dabei schön flüssig. Zu Beginn hatte ich mit der Einführung der Hauptfiguren ein wenig Probleme, ich brauchte eine wenig um sie richtig zuzuordnen und mir die Namen zu merken. Sobald ich die Charaktere auseinanderhalten konnte stand dem Lesevergnügen kaum mehr etwas im Wege.


    Die Figuren sind wunderbar gezeichnet, phantasievoll ausgedacht und überwiegend facettenreich. Ich konnte sie mir alle sehr gut vorstellen und auch ihre Entwicklungen waren weites gehend nachvollziehbar. Besonders gefallen hat mir, dass die Autorin auch Wert auf die Ausgestaltung ihrer Nebenfiguren legt. So ist mir der Pfarrer, der doch eine sehr kleine, wenn auch wichtige Rolle einnimmt, vom ersten Moment an unheimlich sympathisch gewesen und ans Herz gewachsen.
    Bei einigen Figuren dauerte es eine Weile, um sie zu begreifen, sie einordnen zu können, aber im Laufe der Handlung wurden sie durchschaubarer und die Geheimnisse um sie lösten sich auf. Ich empfand diese Entwicklung als aufregend und gelungen. Wie langweilig, wenn man jede Figur nach einigen Sätzen kennen würde…


    Die Handlung selbst hat viel Phantastisches, aber auch Märchenhaftes. Magie, Hexer, Teufel sind zentrale Themen der Geschichte und letztendlich geht es um den Kampf zwischen Gut und Böse. Dabei wird es nie langweilig, da Mara Volkers nur Stück für Stück mit den Geheimnissen herausrückt, so dass ich als Leser viel Raum zum Spekulieren und für meine eigene Phantasie hatte.
    Auch wenn eine sehr stark ausgeprägte und ausgelebte Sexualität ein Zeichen für das Böse, für einen Pakt mit dem Teufel galt, war mir dieses Thema bei einer Figur etwas zu stark hervorgehoben. Sicherlich gehört es mit in die Geschichte, das kann und will ich auch nicht abstreiten, nur war diese Figur in ihren Wesenszügen doch sehr schnell zu durchschauen und zu begreifen, so dass ich die Erwähnung des überdimensionalen Sexualtriebes nicht immerzu gebraucht hätte. Aber, das ist einfach Geschmackssache. Ich habe das Buch in einer kleinen Leserunde gelesen, und ich gehörte zu der Unterzahl derjenigen, denen das negativ aufgefallen ist.
    Spannend und aufregend war die Geschichte aber allemal. Vor allem das erste und letzte Drittel des Buches waren für mich vor Spannung kaum noch auszuhalten. Im Mittelteil wurde es zwar etwas ruhiger, aber dabei nie langweilig. Es scheint, als wäre hier die Ruhe vor dem Sturm eingetreten und das passt wunderbar in den gesamten Aufbau des Romans.
    Mit dem Ende war ich leider nicht so glücklich. Es gab mir hier einfach zu viel Friede, Freude, Eierkuchen und auch eine Eheschließung liegt mir quer im Magen, ist für mich absolut nicht nachvollziehbar und verständlich. Mehr will ich dazu nicht sagen, um nicht zu viel zu verraten.


    Bis auf meine kleinen Kritikpunkte, habe ich das Buch sehr genossen und kann es jedem empfehlen, der gerne phantastische Romane liest. Wer hier einen richtigen historischen Roman sucht, wird enttäuscht sein. Wer aber gerne erste Erfahrungen mit Fantasy sammeln möchte, ist mit diesem Buch gut beraten, da es auch viel von einem Märchen hat. Ein schönes Buch, das mir kurzweilige Lesestunden geschenkt hat.


    Meine Bewertung


    8 von 10 Punkten

    Hallo €nigma,


    dass das Wort so oft auftaucht ist mir gar nicht aufgefallen, ich hoffe, es wird vielleicht irgendwann weniger. ;-)
    Ich hab eine Biographie bei amazon gefunden, ob sie etwas taugt, weiß ich allerdings nicht:


    Madame de Pompadour. Eine Biographie
    von Evelyne Lever


    Hier gibt es noch mehr Suchergebnisse.

    Meine Meinung


    „Das Herz des Königs“ ist in diesem Jahr der dritte Roman, den ich von Viola Alvarez gelesen habe und der erste, den die Autorin geschrieben hat, ein herausragendes Debüt. Jeden Roman durfte ich in einer Leserunde mit der Autorin lesen und es ist jedes Mal ein einzigartiges Erlebnis.


    Marke, der betrogene Ehemann Isoldes, aus der Legende um Tristan und Isolde, betrachtet in diesem Roman rückblickend und sich selbst gegenüber schonungslos sein vergangenes Leben. Marke steht an der Schwelle des Todes und erinnert sich, an seine Kindheit, seine Jugend, seine Jahre als König und an seine einzig wahre Liebe. Dabei belügt er sich nicht selbst, ganz gleich wie schmerzhaft die Erkenntnis seiner Fehler und Fehltritte ist, er begreift sie, steht zu ihnen, nimmt sie an und beginnt seinen Frieden mit ihnen zu machen.


    Dabei zeichnet Viola Alvarez ein unglaublich faszinierendes und vor allem emotionales Bild von Markes Seele. Von der ersten bis zur letzten Seite habe ich mit diesem König, der so viel Leid und Einsamkeit ertragen musste, gelebt und gelitten. Er ist eine beeindruckende, tragische Figur, der man sich nicht entziehen kann und die mir noch lange eine Gänsehaut und einen Kloß im Hals bescheren wird, sobald ich an sie denke. Aber nicht nur Marke ist eine einzigartig gelungene Figur. Die Autorin gibt sich mit allen ihren Charakteren unheimliche Mühe, versucht den Leser einen Blick in ihre Seele und Psyche werfen zu lassen. Dabei werden all diese Figuren, die man zum Teil aus der Legende kennt, absolut lebendig und in ihrem Handeln nachvollziehbar.


    Wie ich den Schreibstil von Viola Alvarez schon kannte, ist er auch hier recht poetisch und zaubert wundervolle Bilder vors geistige Auge und vermittelt sehr intensiv die Gefühle ihrer Figuren. Auch hier lockert sie ihre Geschichte mit besonderen Einschüben auf. Hier sind es besondere Briefe und Auszüge aus der Chronik Cornwalls, die die fiktive Geschichte authentischer machen. Ich bewundere und liebe die Art, wie Viola Alvarez schreibt und zähle sie zu den ganz besonderen Autoren.


    Die Handlung selbst wird aus Markes Perspektive erzählt, andere Perspektiven gibt es nur in den gelegentlich eingefügten Briefen. Mir hat diese Sicht unheimlich gut gefallen, vielleicht ist sie etwas einseitig, aber es geht um Marke, um sein Leben, sein Vermächtnis, seine Erinnerungen, sein Herz und seine Seele und mir hat Markes Sicht vollkommen ausgereicht. Nie hatte ich das Gefühl, mir würde etwas fehlen oder ich bräuchte einen Perspektivenwechsel. Markes leben ist spannend genug, dass die Autorin zu Recht auf mehrere Sichten verzichtet hat. So wird man nie aus Markes Leid und Seele herausgerissen, jedes Wort kann zu einem bis ins eigene Herz durchdringen, einen berühren, bewegen. Wunderbar!
    Beeindruckt hat mich, dass sich der Roman auf minimale wörtliche Rede beschränkt und mir dieses nicht einmal richtig aufgefallen ist. Normalerweise stört es mich, wenn ich nicht durch Dialoge in einer Handlung gefesselt werde, hier war das überhaupt nicht der Fall, im Gegenteil, mir wäre es nicht einmal aufgefallen, hätte mich nicht eine Leserundenteilnehmerin darauf aufmerksam gemacht.


    „Das Herz des Königs“ ist ein großartiger Roman, der mich mit jeder Faser meines Körpers an Marke und sein Leben gefesselt hat. Die Geschichte ging mir unheimlich nahe und ich bin sehr gespannt, was wir noch von dieser wunderbaren Autorin zu erwarten haben!


    Bewertung


    10 von 10 Punkten