Zum ganzen Abschnitt
Also, das Buch hab ich schon halb durch, aber mir rennt irgendwie die Zeit davon, so dass ich bisher nicht zum Posten gekommen bin.
Ich habe mir angewöhnt, Klappentexte nie unmittelbar vorm Lesen nochmal zu lesen und war daher freudig überrascht, als ich feststellte, dass das Buch zur Zeit Elizabeth I. handelt. Hoffentlich bekommen wir auch ein paar Infos über den historischen Hintergrund. Das würde mich sehr freuen. Bisher bleibt der Hintergrund ja leider etwas unbeachtet. Aber vielleicht ändert sich das ja noch.
Was mir als nächstes aufgefallen ist, es gibt dieses Mal keine Karte, schade. Eine Karte hätte wirklich geholfen, vor allem weil die Wege immer sehr detailliert beschrieben sind.
Da ich die ersten sieben Kapitel in einem Rutsch gelesen habe, muss ich wohl sagen, dass sich das Buch wirklich flott und angenehm lesen lässt. Zwar ist die Spannung nicht unerträglich, aber sie reicht mir aus, um am ball zu bleiben. Ich finde es auch nicht tragisch, dann man von einer schlimmen, extremen Szene in die nächste gehetzt wird. Passt so schon, zumindest für mich.
Auch gibt es kein langes Gerede über unwichtige Dinge, die Geschichte geht sofort los, man ist Mitten in der Handlung.
Marianna gefällt mir als Figur gut. Sie ist mutig, aber nicht verwegen und als Mutter absolut glaubwürdig. Wie weit geht eine Mutter, wenn sie ihr Kind wiederhaben will? Wie weit würde ich gehen, wenn ich mein Kind zu mir holen möchte? Ich glaube, es gibt da keine Grenze, wenn das Verhältnis zwischen Mutter und Kind stimmt und genauso kommt es auch rüber. Marianna würde über Leichen gehen, wenn auch schweren Herzens, aber sie würde es tun, da bin ich mir sicher.
Tom, Mariannas Cousin, und seine Freunde fand ich interessant. Auch wenn sie ihr geholfen habe, bin ich mir unschlüssig, ob ich ihnen trauen kann. Dass sich marianna schon so früh Jimmy offenbart hat mich ein wenig gestört. Ich verstehe zwar, dass sie jemanden zum Reden brauchte, aber es war doch sehr leichtsinnig. Also, ich weiß nicht, ob er wirklich derjenige ist, der er zu sein scheint. Im hause ihres Onkels kommen mir irgendwie alle verdächtig vor.
Roger scheint ein sehr großherziger Mann gewesen zu sein und es tat mir schon um ihn Leid. Da sein Herzleiden gleich zu Beginn deutlich wurde, hat es mich aber nicht überrascht, dass er bei der Folter einen Herzinfarkt erleidet.
Sehr gut gefallen hat mir, dass Marianna zwar herausfindet, dass sich Roger nicht erhängt hat, sondern anders gestorben sein muss, aber nicht geklärt wird wie. Alles andere wäre mir unrealistisch vorgekommen.
Judith tut mir schrecklich Leid, das arme Ding. Sie kann sich glücklich schätzen, dass Marianna eine so liebe Herrin ist. Eine strengere hätte sie sicherlich schon gemaßregelt und ihr befohlen, sich zusammen zu reißen.
Mariannas Aufgabe ist keine leichte und ich bin gespannt, ob sie den Greif aufspüren kann, oder nicht. Dafür, dass Frauen immer als dumm und einfältig gelten, ist der Auftrag Walsinghams gigantisch. Ich frag mich, was er sich dabei gedacht hat...
Was mir besonders gut gefällt sind die Beschreibungen von Kleidung, Sitten und Gepflogenheiten. Das macht das Bild deutlicher und lebendiger. Dass beim Essen ein Tuch auf der Schulter liegt, wusste ich noch nicht und auch dieses Reitkissen war mir bisher unbekannt. Allerdings hätten die Figuren ein wenig genauer beschrieben werden können, aber vielleicht kommt das ja noch mit der Zeit.
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Dieses "Herr und Beschützer", besonders Herr fand ich merkwürdig. "Gemahl" hätte ich passender gefunden.
Hmm, das ist mir gar nicht negativ aufgefallen. Haben sich die Ehemänner nicht zu der Zeit auch als Herren über ihre Frauen verstanden?
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Was mich etwas erstaunt hat, war die Tatsache, daß mit dem Degen gekämpft wurde. In fast allen historischen Romanen dieser Zeit habe ich bis jetzt nur von Kämpfen mit dem Schwert gelesen.
Würde mich doch mal stark interessieren, wie es dazu kam, daß der Degen benutzt wird.
Ich kenne mich mit den Unterschieden zwar nicht so gut aus, aber aus dem Schwert entwickelten sich im Laufe der Zeit immer leichtere Waffen. Der Degen wurde aus dem Rapier entwickelt, das wiederum eine Weiterentwicklung des Schwertes war. Bitte nicht steinigen, wenn ich jetzt total daneben liege.
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Das mit den Degen ist mir auch aufgefallen und mir kamen auch Zweifel, ob die in dieser Zeit schon genutzt wurden.
Laut Wikipedia entwickelte sich der Degen erst im 17. Jahrhundert.
Aber vielleicht kann Sandra uns da mehr Aufschluss drüber geben. Ehrlich gesagt, bin ich nur ganz kurz drüber gestolpert, hab mir darüber aber keine weiteren Gedanken gemacht.
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Nathaniel tut mir schon leid. Wie alt ist er eigentlich? Hab ich das überlesen?
Ich hab es auch nicht gelesen und frag mich auch die ganze Zeit, wie alt er wohl sein mag. Bei Marianna konnte ich mir das ungefähr ausrechnen.
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P.S. Der Name Marianna irritiert mich etwas, irgendwie lese ich immer Marihuana
Und bei mir ist es Marianne...
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Schräg fand ich ja die Ärztekammer in der Knightrider Street. Da hab ich eher ein schwarzes Auto im Hinterkopf
Nicht nur Du, im ernst, ich hab den Straßennamen mehrmals gelesen, bevor ich es glauben konnte.