Beiträge von Cait

    Meine Meinung


    Kennst du einen, kennst du sie alle… Das trifft auf diesen Roman sicher nicht zu. Sicherlich erkennt man schon nach wenigen Seiten am Schreibstil und Ausdruck die Handschrift Iny Lorentz‘, allerdings sehe ich das nicht als negativ an, sondern vielmehr als Markenzeichen eines zu sich und seinem Schreibstil gefunden Autors.


    „Die Feuerbraut“ beginnt rasant und brutal. Iny Lorentz lässt den Leser recht detailliert und lebendig an den Grausamkeiten vergangener Zeiten teilhaben, ohne sie dabei allzu sehr auszuschlachten. Für äußerst zartbesaitete Gemüter mag es vielleicht manchmal zu viel des Guten sein, für mich persönlich ist es genau die richtige Mischung gewesen. Sicherlich musste ich ab und zu wirklich schlucken und war entsetzt, aber das war der Atmosphäre des Romans nur zuträglich.
    Nicht nur die Grausamkeiten des Dreißigjährigen Krieges werden in der Geschichte behandelt, sondern auch die historischen Hintergründe werden nicht als unwichtig oder zu vernachlässigen abgehandelt. Sie haben einen wichtigen Stellenwert und werden dem Leser verständlich und nachvollziehbar vermittelt. Dabei legt Iny Lorentz den größten Wert darauf, ausgiebig zu recherchieren und die Gegebenheiten der Zeit korrekt wiederzugeben.


    Die Handlung ist den Großteil des Romans über äußerst spannend und ich war schnell gepackt und ich musste einfach wissen, wie es mit den Protagonisten weitergeht. Von daher hatte ich „Die Feuerbraut“ zügig beendet. Allerdings hat das Buch hin und wieder kleinere Durststrecken, die in meinen Augen vor allem mit leicht ausschweifenden Wiederholungen gefüllt waren. Zum Glück waren diese Passagen eher selten und vor allem kurz, so dass ich nicht in die Verlegenheit kam, das Buch zur Seite legen zu wollen. Zwar ist die Handlung hier und da im Groben voraussehbar, aber Iny Lorentz hat mich mit überraschenden Wendungen doch oft verblüffen können. Erleichtert war ich, dass die Autorin dieses Mal darauf verzichtet hat, allzu oft auf die Triebe der Männer einzugehen. Sicherlich ist es Thema und muss es wohl auch sein, allerdings ist die Männliche Triebhaftigkeit auf ein gesundes und vor allem gut zu ertragenes Maß geschrumpft. Dafür gibt es in anderer sexueller Hinsicht eine Überraschung. Besonders gefreut hat mich, dass die Heldin, Irmela, einmal den Rock anlassen durfte und sich nicht als Mann verkleidet durchs Leben schlägt.


    Irmela ist eine ganz andere Art von Frau als wir sie bisher von Iny Lorentz gewohnt sind. Mich persönlich freut das sehr, vor allem weil es ein wenig frischen Wind in die Romane von Iny Lorentz gebracht hat. Zwar entwickelt sich Irmela erst während der Handlung zu einer ausgereiften Figur, allerdings geschah das derart subtil im Laufe ihrer Erlebnisse, dass ich es als interessantes stilistisches Mittel betrachte. Zu Beginn ist Irmela einfach ein kleines, graues Mäuschen und genau so farblos kommt sie rüber. Erst im Laufe der Zeit gewinnt sie an Selbstbewusstsein, Standesbewusstsein etc. und blüht zu einer jungen Frau auf. Das schlägt sich im gleichen Maße in ihrer Entwicklung als Figur nieder, je mehr Selbstbewusstsein ihr auf dem Leib geschrieben wurde, desto lebendiger und facettenreicher wurde Irmela. Mir hat das gut gefallen, auch wenn es schwierig war, einen Bezug zu ihr zu bekommen. Erst ab der zweiten Hälfte habe ich eine Verbindung zu ihr gespürt. Leider konnte die gleiche Entwicklung bei Irmelas Jugendfreund Fabian nicht so gut umgesetzt werden. Fabian blieb mir bis zum Schluss fern und konturlos. Aber dafür habe ich mein Herz sehr schnell an einen anderen Mann- Gibichen - verschenkt, den ich sowohl als Figur als auch als Mann großartig fand. Die Nebenfiguren fand ich zum Großteil sehr gelungen ausgearbeitet, allen voran Abdur und Fanny, die sich wunderbar entwickelten und nicht nur zu treuen Dienern Irmelas, sondern auch zu meinen Freunden wurden.


    Das Ende, wenn auch vielleicht ein wenig zu dick aufgetragen, hat mir in jenem Moment sehr gut gefallen, ich war einfach in der richtigen Stimmung dafür. Ich konnte das Buch zufrieden zuschlagen, mit dem Gefühl, dass Iny Lorentz einmal einen etwas anderen Roman geschrieben hat, der mir schöne kurzweilige Lesestunden geschenkt hat. Wer allerdings einen Roman von Handlung und Figuren her wie „Die Wanderhure“ erwartet, wird hier sicherlich sehr überrascht werden, ob positiv oder negativ, vermag ich nicht zu sagen, das liegt definitiv am persönlichen Geschmack…


    Meine Bewertung


    8 von 10 Punkten


    Habt Ihr gedacht sie sei älter oder jünger? :gruebel


    Übrigens, ich kannte sie als Jane Eyre... Da war Samantha Morton schon großartig! :wave

    Danke für die Rezi. Ich hab bisher "Das Lied der Highlands" und "Das Feuer der Highlands" gelesen und fand sie ok. Historisch sind auch diese sicherlich nicht wirklich, im Vordergrund steht eindeutig die Liebesgeschichte. Aber das wollte ich eigentlich nicht loswerden. :grin


    Ich wollte nur sagen, dass "Das Licht der Highlands" nicht zu den o.g. Romanen gehört. Der Roman handelt mehr als 400 Jahre früher. ;-)
    Dafür erscheint aber im Herbst 2008 die Fortsetzung dazu: "Das Herz der Highlands".


    Ich sehe eigentlich immer zu, dass ich Serien auch in der chronologischen Reihenfolge lesen. Ich ärgere mich immer, wenn ich später erfahre, dass ich mit einem späteren Teil begonnen habe, da ich nicht wusste, dass es sich um eine Serie handelt. Daher hab ich mir angewöhnt, bei neuen Büchern immer erst zu schauen, gehört es zu einer Serie?! :grin


    Ich sammel Serien selten komplett zusammen und lese sie erst, wenn sie vollständig ist. Ich kaufe meist nach und nach die Bücher zusammen und lese höchstens zwei Bücher einer Serie hintereinander weg.
    Ich hab vor kurzem den Fehler gemacht, vier Teile der Heilerin von Canterbury hintereinander weg zu lesen. Ab dem dritten Teil hat sich doch vom Aufbau sehr viel wiederholt und ich war dadurch ein wenig genervt. Ich bin mir sicher, das wäre mir nicht aufgefallen, hätte ich dazwischen eine größere Pause eingelegt. Also für mich gilt, nie mehr als zwei Bücher hintereinander. ;-)

    Ich möchte mich zu einem Termin derzeit nicht konkret äußern, da ich mit Leserunden bereits sehr voll bin und das bis Juni. Ich schau einfach mal, ob ich das Buch dann unterbekomme, oder nicht. Ursprünglich hatte ich auch für "Shirley" gestimmt. Sorry, aber die Planung hier hat deutlich länger gedauert als erwartet. :wave


    Zitat

    Original von Cait
    Ich kenne bisher nur "Jane Eyre" und war davon begeistert! Daher würd ich gern ein weiteres Buch von Charlotte Bronte lesen, nur welches? Hab mich jetzt erstmal für "Shirley" entschieden, wäre aber auch bei den anderen dabei, solange es mit dem Termin bei mir passt.

    Zitat

    Original von Johanna


    Hmm, war das nicht so, dass die Monarchie solange besteht, wie es Raben im Tower gibt? Sollten die einmal nicht mehr da sein, gehe es mit England & der Monarchie zu Ende.
    Beschwören würde ich das jetzt nicht, aber so spukt es mir noch im Hinterkopf herum.


    Ja, so ungefähr hab ich das auch im Kopf, allerdings hätte ich das nicht in Worte fassen können (Brett vorm Kopf :bonk). Ich hab mal danach gegoogled und Du hast damit vollkommen Recht.


    Tower Raben

    Meine Meinung


    „Das Jungfrauenspiel“ ist keine Fortsetzung von „Die Richter des Königs“ und „Die Sündentochter“, das möchte ich gleich vorweg sagen, damit es keine Enttäuschung gibt. Zwar handelt der Roman auch in London, aber hundert Jahre früher als die Krimi-Reihe, zu Zeit Elizabeth I. Auch ist „Das Jungfrauenspiel“ eher ein Spionagethriller mir einer ordentlichen Portion Romantik als ein historischer Kriminalroman. Mir hat es gut gefallen, dass Sandra Lessmann sich an einer anderen Zeit versucht hat und ihre Geschichte auch etwas anders erzählt, als man es bisher von ihr gewohnt war. Gerade die Liebesgeschichte hat mir besonders gut gefallen, wahrscheinlich brauchte mein Herz gerade eine romantische Geschichte. Die Liebesgeschichte ist sehr gut mit der Suche nach dem Greif verwoben, so dass sie nicht störend wirkt. Sie gehört einfach dazu und bildet mit den übrigen Ereignissen eine ausgewogene Einheit.


    Die Autorin beginnt ihre Geschichte wohltuend rasant, es gibt kein langes Vorgeplänkel, sondern nach nur wenigen Seiten steckt man mitten im Geschehen. Der schöne Schreibstil lässt das Buch sehr flüssig und angenehm lesen. Besonders schätze ich am Stil von Sandra Lessmann, dass sie immer kleine Details des täglichen Lebens ein flicht, so dass man ein wirklich schönes Bild von der damaligen Zeit erhält. Dabei berücksichtigt sie nicht nur Kleidungs- und Essgewohnheiten. Auch dieses Mal habe ich eine Menge dazu gelernt.


    Die Figuren empfand ich als überwiegend facettenreich, wenn sie auch bis zum Ende meist sehr undurchsichtig blieben, dafür hatte man aber einen unglaublich großen Spielraum für die eigenen Spekulationen wer der Greif sein mag. Die äußerlichen Beschreibungen der Charaktere ließ zu Beginn leider etwas zu wünschen übrig, aber im Laufe der Handlung ergab sich ein Gesamtbild und ich hatte eine deutliche Vorstellung vom Aussehen der Pro- und Antagonisten. Sandra Lessmann hat die Figuren sehr lebendig und glaubwürdig gestaltet, und einer Figur flog mein Herz ganz besonders zu.


    Die Handlung selbst gefiel mir gut, sie war bis zum Ende weites gehend in sich schlüssig und es blieben am Ende nur einige wenige Fragen offen. Da man lange Zeit im Dunkeln tappt, wer der Greif wohl sein mag - auf den vierhundert Seiten habe ich mehrmals meine Verdächtigungen in eine andere Richtung lenken müssen - bleibt der Roman die ganze Zeit über spannend. Der historische Hintergrund ist gekonnt mit den Ereignissen verwoben, allerdings hätte ich gerne noch etwas mehr über Elizabeth I. und ihre Zeit lesen können. Das Ende selbst war vielleicht ein wenig zu weit her geholt, aber ich war dafür in der richtigen Stimmung und damit eigentlich recht zufrieden. Hier und da ist das Verhalten mancher Figuren vielleicht nicht unbedingt nachvollziehbar, dennoch ist das „Das Jungfrauenspiel“ ein wunderbarer, kurzweiliger Schmöker, den ich sehr genossen habe.


    Meine Bewertung


    8 von 10 Punkten

    Meine Meinung


    „Die geheimen Schlüssel“ ist nun das dritte Buch, das ich von Corinna Kastner gelesen habe und für mich das beste. „Das Erbe von Ragusa“ war zwar auch wirklich unglaublich, aber von der Spannung her war „Die geheimen Schlüssel“ einfach einen Tick besser.


    Corinna Kastner zaudert nicht lange, sondern katapultiert den Leser sehr zügig in eine geheimnisvolle, spannungsgeladene, mysteriöse Atmosphäre, die bis zum Ende kontinuierlich anhält. An Spannung verliert der Roman nicht eine Seite lang, im Gegenteil, es wird immer mehr Spannung aufgebaut, bis zu einem Punkt, wo ich glaubte, es nicht mehr aushalten zu können. Das schafft die Autorin vor allem dadurch, dass sie statt im Laufe der Handlung Fragen zu beantworten immer weitere in den Raum wirft, an denen ich fast verzweifelt bin. Mir war es unmöglich mich dem Roman zu entziehen, solange ich noch mitten in der Geschichte war. Atemlos bin ich von Seite zu Seite geflogen. Dabei verwebt Corinna Kastner ihre realen Schauplätze wunderbar mit mysteriösen, paranormalen Ereignissen. Dabei ist sie derart überzeugend, dass ich ihr jedes Wort glauben würde. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und Dank des brutalen Spannungsaufbaus einfach nicht aus der Hand zu legen. Und was mich besonders gefreut hat, das Buch konnte mich emotional berühren. Nicht nur die eine oder andere Gänsehaut überfiel mich, auch Tränen sind geflossen…


    Die Figuren dieses Romans sind alle nicht leicht zu durchschauen, nur Juta ist für mich wirklich einzuordnen gewesen, allerdings hat auch das aufgrund ihres Gedächtnisverlustes eine Weile gedauert. Ihre männlichen „Begleiter“ hatten alle irgendetwas an sich, was mich an ihren Absichten zweifeln ließ. Bis zum Schluss konnte ich niemandem über den Weg trauen, da ging es mir ganz wie Juta. Die Charaktere sind nicht nur sehr facettenreich, sondern auch ungeheuer lebendig und interessant. Es war ein leichtes sie mir bildlich vorzustellen, genau wie die wunderbaren Handlungsorte. Egal wohin es Juta auch verschlug, jede Stadt, Sehenswürdigkeit oder Landschaft konnte ich mir glasklar vorstellen, so als wäre ich selbst schon dort gewesen. Dieses Beschreibungstalent ist eine der großen Stärken der Autorin, das fiel mir schon bei „Das Erbe von Ragusa“ auf. Ein weitere Gabe Corinna Kastners ist zweifellos der Aufbau von dichter Atmosphäre, der man sich nicht entziehen kann, man wird regelrecht in sie rein gesogen.


    Die Handlung ist packend aufgebaut und schickt den Leser quer durch Europa. Erst zum Ende bekommt man Antworten auf unzählige Fragen, die sich im Laufe der Geschichte gestellt haben. Sehr lange Zeit hatte ich nicht einmal eine Ahnung, wohin mich dieser Roman überhaupt bringen will, was äußerst spannend war. Die Auflösung ist nachvollziehbar und gelungen umgesetzt. Und ich habe mich mehrmals gefragt, wie man auf derart geniale Ideen kommen kann. Wirklich großartig! Selbst als meine (und Jutas )Fragen beantwortet wurden, war immer noch ausreichend Spannung übrig, da das Finale selbst zu diesem Zeitpunkt nicht absehbar war. Mit dem Ende bin ich rundherum zufrieden, es lässt keine Fragen offen und für die eigene Phantasie bleibt noch genug Raum, um sich auszumalen wie die Geschichte wohl weiter verlaufen könnte, ohne dabei auf eine Fortsetzung abzuzielen.


    Insgesamt ist „Die geheimen Schlüssel“ ein mehr als gelungener Mystery-Roman, der mich unsagbar begeistert hat - ein Roman der Superlative. Corinna, bitte mach weiter so!


    Bewertung


    10 von 10 Punkten

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    Original von Sisi
    Im Großen und Ganzen kann ich mich den Ausführungen von Cait anschließen, nur dass ich es so verstanden habe, dass Kempe und der Lieferant der Papiere sich gegenseitig gemeuchelt hatten...


    Für mich kam das halt irgendwie nicht so deutlich rüber, aber vielleicht habe ich das auch einfach nicht genau genug gelesen, denn die zweite Hälfte des Buch hab ich in einem Rutsch verschlungen. Da kann es schon sein, dass mir im Eifer des Gefechts etwas entgangen ist. :grin

    Tut mir Leid, dass ich erst jetzt zum Posten komme, aber ich lieg seit gestern flach. :-( Daher wird es mit der Rezi noch ein Weilchen dauern, aber zumindest möchte ich die LR für mich befriedigend abschließen.


    Ich hatte es irgendwie ja geahnt, dass Jimmy doch nicht der Gute ist, sondern tatsächlich der Greif! Nur wollte ich es nicht wahrhaben. Auch als alles gegen ihn sprach, hab ich immer noch gehofft, das es nicht stimmt. Ich finde, es löst sich im letzten Abschnitt fast alles recht plausibel auf, auch wenn einige Fragen, die ich mir gestellt habe nicht beantwortet wurden. Z.B. Was ist mit Dr. Fraser, wo hatter er so viel spanisches Geld her? Und wer ermordete nun Kempe?
    Dass Kate mit dem Greif zusammen arbeitet hat sich auch bestätigt und ihr Ermordung geschah aus Leidenschaft. Kate war ja wirklich ein Miststück, von daher hab ich nicht sehr um sie getrauert. Allerdings empfinde ich Jimmy als recht kaltblütig, nicht wegen des Mordes an Kate, sondern wegen seiner Selbstverletzung. Ich weiß nicht, ob ich ihm seine Erklärungen einfach so geglaubt hätte wie es Marianna tat. Dafür hat er sie eindeutig einmal zu oft belogen. Allerdings muss ich zugeben, dass mir das romantische Ende doch sehr gut gefallen hat. Manchmal brauche ich so etwas. Auch wenn es vielleicht ein wenig zu dick aufgetragen war, realistischer wäre es gewesen, hätte man Jimmy gehängt. ;-) Aber ich kann damit sehr gut leben, wobei mir die letzten Seiten allerdings viel zu hastig abgehandelt wurden.


    Leider erschließt sich mir immer noch nicht, wie der Titel zum Inhalt passt, aber vielleicht kann Sandra ja darüber Aufschluss geben. Ansonsten war das Buch unheimlich kurzweilig (in drei Tagen hatte ich es durch) und es hat mir wirklich gut gefallen, auch wenn hier doch eher eine Liebesgeschichte im Vordergrund stand, als die Spionagegeschichte. Zumindest empfand ich das so. Das ein oder andere verlief mir zum Ende hin ein wenig zu glatt, z.B. dass Mariannas Sohn dann doch bei ihr bleiben durfte, obwohl Walsingham etwas anderes befohlen hat. Ich finde, der Sekretär hat da doch sehr eigenmächtig gehandelt und ich kann mir nicht vorstellen, dass er so viel Handlungsspielraum hatte. Naja, wenigstens musste Marianna mit nach London... ;-)


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    Original von taciturus


    Überrascht hat mich bei Jimmy vor allem das Motiv. Ich fand es eine interessante Lösung, dass er praktisch aus Inhaltslosigkeit und Langeweile damit beginnt. Seine "Lebensversicherung" in Spanien zeigt auch die Durchdachtheit seines Planes.


    Das kann ich einfach nur :write


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    Original von geli73


    Klar ist noch nicht, wer den Tod Judiths zu verantworten hatte, ich gehe aber davon aus, dass es Kate war, die sie zu Tode geängstigt hat.


    Auch noch so eine Frage, die offen bleibt. An die hatte ich gerade gar nicht mehr gedacht.


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    Original von Linda


    Ich fand die Aufklärung für den Titel des Buches sehr schön, aber vielleicht hätte das in die Geschichte noch mit einfließen können, denn es klingt so ein bisschen nach: "Ach, übrigens, was mir gerade noch einfällt: ich erkläre noch mal schell den Titel..."


    Ähm, hab ich etwas verpasst oder überlesen? :gruebel


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    Original von Linda


    Guckt mal in das Nachwort der Autorin!


    Hmm, das soll sie Erklärung sein? Finde ich gerade nicht so überzeugend. :gruebel Wie schon gesagt wurde, dafür nimmt Elizabeth I: eine zu geringe Rolle ein...

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    Original von Sisi


    Schrecklich war die vampirmässige Verscharrung der Leiche von Judith. Da grauste es mir doch. Einen Pflock ins Herz. Ich hab gedacht, dass sind nur Hirngespinste von Vampirroman-Autoren....


    Ich hab gerade erst "Der Historiker" gelesen und da war das Pfählen von Selbstmördern schon Thema. Daher war ich jetzt hier nicht mehr überrascht. Aber bis zum Roman von Elizabeth Kostova war mir das auch nicht geläufig.
    Soweit ich weiß, gab es im Laufe der Zeit immer wieder Phasen, wo an Vampire oder wie sie hier bezeichnet werden, Wiedergänger, geglaubt wurde und das Pfählen von Selbstmördern Gang und Gebe war. :gruebel

    @ taciturus


    Zu Judith. Ich denke auch, es ist schwierig in ihr Herz zu schauen. Du sagst, ihre Beschreibung passt nicht zu ihrem Verhalten, das kann schon sein, aber heisst es nicht stille Wasser sind tief? ;-)


    Zu Deinen Spekulationen mag ich nichts mehr sagen, da ich schon mit dem Buch durch bin. Nicht dass ich mich aus Versehen noch verplappere. :grin


    Viel Spaß mit dem Ende. :wave

    Wow! Ich muss sagen, dieser Abschnitt hat es echt in sich. Da werd ich von einem Verdächtigen zum nächsten geschubst, um am Ende gar nichts mehr zu wissen (zu glauben). Jetzt ist Kate tot? Jimmy verletzt? Harry scheint Kate nur einen Liebesdienst erwiesen zu haben?! Momentan steht Dr. Fraser bei mir als Verdächtiger im Vordergrund. Gerade, weil er sich so heftig mit Kate gestritten hat. Aber ich bin kein Ermittlungsgenie. :grin


    Dass Jimmy Mariannas Schmuck hat, beunruhigt mich sehr. Auch wenn seine Erklärung plausibel klingt, kann ich ihm jetzt nicht mehr 100%ig über den Weg trauen. Auch wenn ich ihn jetzt als Greif erstmal ausschließen muss... :gruebel


    Buskells Tod, so schauderhaft er auch ist, hat mich wenig von den Socken gehauen. Judith traue ich es nicht zu, ihn getötet zu haben und Jimmys Erklärungen, dass mehr Blut hätte fliessen müssen, wenn Judith ihn erschlagen hätte, waren absolut nachvollziehbar. Ich hab mich nur gefragt, ob das Ende des 16. Jahrhundert in Medizinerkreisen wirklich schon so bekannt war...
    Im Verdacht habe ich irgendwie Christopher und ich finde es schon merkwürdig, dass das nicht einmal Marianna in den Kopf kommt. Er wollte Judith und seine Herrin beschützen und hatte somit durchaus ein Motiv. Auch Jimmy hat Marianna gegenüber gedroht, er würde es Buskell schon zeigen...


    Dass sich die Romanze zwischen Marianna und Jimmy weiterentwickelt find ich ungeheuer schön. Irgendwie bin ich für eine Romanze gerade in der richtigen Stimmung. :grin



    Linda, das ist wirklich eine sehr interessante Idee. Auf die wäre ich niemals gekommen, allerdings gehört Judith überhaupt nicht zu meinen Verdächtigen. Ich kann Deine Theorie zwar nachvollziehen, aber irgendwie kann ich nicht dran glauben... Vielleicht weil dann diese Greif-Geschichte wirklich unglaubliche Ausmaße annehmen würde.


    Zitat

    Original von taciturus


    In diesem Bereich hinkt das "Jungfrauenspiel" den beiden anderen Büchern von Sandra mMn deutlich hinterher. Der Kriminalfall hat diesmal ein paar Schwächen. Einerseits wirkt er auf mich oft ein wenig konstruiert und er hangelt sich immer von Indiz zu Indiz, welches dann auf den nächsten Seiten aufgeklärt wird und dann geht es zum nächsten Punkt über. Durch den größeren Bogen nach der Frage der Identität des Greifs und was eigentlich dahintersteckt bleibt es zwar spannend, aber es könnte mehr sein.


    Das kann ich für mich so nicht unterschreiben. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass ich generell kein großer Krimi-Fan bin und historische Krimis nur wegen des historischen Hintergrunds lese und damit eigentlich auch keine Ahnung von einem gelungenen Krimi-Aufbau habe. :lache
    ich mag das Buch sehr, vielleicht weil Sandra dieses Mal eine schöne Romanze eingebaut hat? ;-)


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    Original von taciturus


    Nach dem Mord an Buskell bin ich auch noch verwundert, wie auf einmal der Sekretär des Lords und der Friedensrichter praktisch nahtlos die Rolle Buskells übernehmen konnten. Einerseits Auftrag unter höchster Geheimhaltung und dann kennen die aufeinmal alle Berichte Buskells?


    Das hat mich allerdings auch verwundert. Über den Friedensrichter konnte ich noch ganz gut hinwegsehen, aber dass Marianna bei Harrys Vernehmung dabei war, ist mir auch negativ aufgefallen. Im Prinzip ist Marianna doch eh aufgeflogen. Es wissen defintiv zu viele Leute von ihrem Auftrag, wahrscheinlich sogar der Greif, da sie ja in der Schenke mit Buskell gesehen wurde. Das kommt mir ein wenig unrealistisch vor. Hätte man sie nicht schon damals von dem Fall abziehen sollen? Sie und Buskell?


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    Original von Deichgräfin


    Judith ist von der Vergewaltigung nur noch traumatisiert. Sie ist dach nur eine kleine Magd.


    Genau. Lasst doch die arme Judith in Ruhe. :grin Ich glaube, sie ist die einzige Person, die ich nie im Verdacht hatte. Sie ist einfach nur ein bemitleidenswertes Opfer.


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    Original von taciturus


    Gerade das erscheint mir spanisch. Wenn in Büchern den Menschen das Gesicht zertrümmert wird, dann hat das meistens zwei Gründe: entweder ein Verbrechen mit starken persönlichen Hintergrund oder es dient die wahre Identität des Opfers zu verheimlichen.


    Da Buskell sie brutal vergewaltigt hat, ist das Zertrümmern seines Gesichts für mich absolut nachvollziehbar. Er war ja schon tot und die einzige Art ihre Angst und Wut loszuwerden war in diesem Moment einfach, die Axt zu greifen und auf ihn einzuschlagen. Für mich hat das auch einen starken persönlichen Hintergrund. ;-)

    Zitat

    Original von taciturus


    Der historische Hintergrund ist auch gut in die Geschichte eingebaut. Das gefällt mir sehr gut, dass der wirklich Teil der Handlung ist und sehr subtil daherkommt und nicht zwanghaft mit der Brechstange eingebaut wird. Man gewinnt einen guten Eindruck rund um die innen- und außenpolitischen Verhältnisse der damaligen Zeit.


    Ja, da geb ich Dir Recht. Sandra hat beides wunderbar miteinander verknüpft. Einige Autoren neigen ja leider dazu, so viel von ihrem historischen Wissen in einen Roman einzubauen, dass es nevt und wirklich konstruiert wirkt. Sandra macht es in der richtigen Dosis und absolut glaubwürdig. Allerdings hätte ich ruhig gern noch mehr vom hist. Hintergrund gelesen. Und zwar genauso gut eingebaut wie bisher. :-)


    Zitat

    Original von taciturus


    Worüber ich mich etwas wundere. Aus der Geschichte von Buskell erfahren wir, dass der Diebstahl der fraglichen Briefe bereits vor einem Jahr erfolgt ist. Warum versuchen die Diebe dann erst jetzt diese Papiere an die entsprechenden Stellen zu übergeben?


    Ehrlich? Das hab ich total überlesen. Da sieht man mal, wie gefangen ich von dem Buch bin. :lache Wenn das wirklich so war, wunderst Du Dich aber zurecht. Ein Jahr bei so brisanten Briefen ist eine wirklich sehr lange Zeit. :gruebel


    Zitat

    Original von Linda


    Wer ist denn jetzt dieser Lord Treasurer, ich dachte, es ginge von Lord Burghley aus? Grübeln Hab ich das nicht richtig verstanden?


    Der Lord Treasurer ist die Amtsbezeichnung für Lord Burghley, der vielleicht als [URL=http://de.wikipedia.org/wiki/William_Cecil,_1._Baron_Burghley]William Cecil [/URL]bei einigen besser bekannt ist. Zumindest konnte ich damit mehr anfangen.

    Zitat

    Original von taciturus


    Mir erscheint es schon stimmig. Wirklich überzeugt von der Begleitschutzaktion scheint nur Jimmy (wenn ich mich richtig erinnere, war es er) gewesen zu sein und die beiden anderen haben schon vorher nur zögernd zugestimmt. Irgendwo auch verständlich, da sie die Geschichte von Marianna nur in Ansätzen kannten und damit rechnen mussten mit der Krone in Konflikt zu geraten. Da haben sie eine Ausstiegsmöglichkeit mit einer so eleganten sachlichen Rechtfertigung sicher gern angenommen.


    Ich stimme taciturus da zu. Schon als Marianna in den Schankraum der Herberge flieht, erfasst nur Jimmy die Situation richtig, Tom hat sich eher über die leichtbekleidete Frau gefreut, die da mehr oder weniger in seine Arme segelt.


    Zitat

    Original von taciturus


    Verständlich, dass sich Marianna dadurch in einer noch außergewöhnlicheren Situation sieht, als sie die wahren Umstände um Rogers Tod erahnen kann. Das sie sich Jimmy so offen anvertraut scheint mir aber ein Fehler zu sein, da ich diesen momentan gemeinsam mit Katherine als die Anwärter für den Greif sehe (ich glaub sie arbeiten zusammen).


    Wow, Du hast aber schon früh einen Verdacht. Hier hab ich wirklich im Dunkeln getappt.

    Hallo Sandra,


    schön, dass Du auch Dein drittes Buch in einer LR begleitest!
    Klar, Deine Webseite kenne ich und ich kann sie jedem empfehlen. Nur ist es nunmal wirklich einfacher, eine Karte im Buch zu haben. Denn ich stehe nachts beim Lesen nicht auf, um mich an den PC zu setzen und mir eine Karte anzusehen. ;-)
    Aber ich weiß wir Du es meinst, es ist eine gute Alternative und zum Glück habe ich ja die anderen Bücher auch und die kann man gut ans Bett legen, um mal da schnell die Karte aufzuschlagen. :-]
    Und, Danke für die Infos zum Degen...


    LG
    Cait