Zitat
Original von Suzann
Überhaupt finde ich es respekteinflößend mit wie vielen Figuren hier jongliert wird. Das da bei manchen die Tiefe und Charakterentwicklung leidet ist verständlich. Warum Herbert gar so garstig gegenüber Christine ist, kann ich nicht nachvollziehen, warum die patente Bäckerin Magdalena den Groll mit ihrer Tochter so lange aufrecht erhält auch nicht. Trotzdem macht es sehr viel Spaß die Ereignisse in der Casa Christine zu verfolgen und ich bin gespannt, ob der Kochwettbewerb für die Singles in einem Fiasko endet.
In welcher Figur leidet denn die Entwicklung deiner Ansicht nach?
Über den Herbert habe ich mit meiner Lektorin lange gerungen. Auch ihr war er zu garstig. Aber leider kenne ich mindestens drei Herberts in meinem Bekannenkreis. Männer, denen es nicht reicht, die Frau zu verlassen. Nein, sie müssen sie auch noch zerstören, klein machen, fertigmachen. Warum? Das ist die Frage, die auch ich nicht beantworten kann, ich kann nicht ins Hirn von einem solchen Typen gucken. Aber ich wollte unbedingt auch mal so einen darstellen, denn leider gibt es sie zuhauf.
Und Familienstreite, die sich über Jahrzehnte hinziehen, ohne dass eine Partei nachgibt, gibt es leider auch zuhauf. Bei meiner Lesung lese ich die Szene, wo Magdalena zum ersten Mal mit Apostoles über den Streit mit ihrer Tochter spricht, da habe ich regelmäßig fünf Leute im Publikum, die zu weinen anfangen.
Du siehst, es ist sehr viel erlebtes in jeder meiner Geschichten. Nur, wer die Menschen kennt, kann über sie schreiben, ist meine Devise. Deshalb sind mir die Begegnungen mit dem Leben so unglaublich wichtig.
Liebe Grüße von Petra