Beiträge von Petra Du-Be

    Hier im zweiten Abschnitt geht es ja hoch her.

    ...

    Der Höhepunkt war Geringer, mit seinen ach so salbungsvollen Worten, und dem lächerlichen Umschlag mit den 5 Mark.

    ...

    Und in der Szene davor fragt Mimi am Friedhof den Pfarrer um Hilfe. Und der meint nur lapidar, dass der liebe Gott schon nach der Witwe schauen würde. Dies hat meine Oma einst erlebt, als sie als Kriegerwitwe mit einem Kleinkind an der Hand und meiner fünf Tage alten Mutter auf dem Arm auf der Flucht bei einem Pfarrer um Hilfe bat ...

    Sehr spannende Überlegungen. In der Art stelle ich sie mir immer VOR dem Schreiben.
    Ich weiß jetzt nicht, ob ich eine gute oder eine schlechte Nachricht für euch habe, aber:
    Es ist eine fünfteilige Saga.

    Das heißt, es passiert noch ganz viel! Soweit, sogut.

    Aber: Vielleicht werden nicht gleich im nächsten Band alle offenen Fäden fein säuberlich vernäht, alle Fragen beantwortet etc.

    Doch eins verspreche ich: Am Ende geht die Rechnung auf.

    Nur wie - das bleibt vorerst mein Geheimnis ...

    Hihi, ich muss ein bisschen schmunzeln. Jetzt habe ich mich sooo bemüht, hier einen solchen Prachtkerl einzubauen, mit Locken, breiten Schultern und Grübchen beim Lachen, und dann ist's auch wieder nicht recht.
    Nimmt er nur den Flirt mit? Meint er es gar nicht ernst? Ist das einer, der nichts anbrennen lässt?
    Wo ist denn euer Glaube ans Gute im Mann?
    ;-)

    Viel Spaß beim weiterlesen, ihr Lieben! Ich habe gerade irre viel Spaß beim Weiterschreiben. Meine Finger können teilweise gar nicht so schnell tippen, wie mir die Sätze durch den Kopf schwirren.

    "Ich bin gespannt, ob das klappt. Die Art und Weise wie der Gehringer über seine Weber und deren Kinder verfügt, finde ich übel, aber das war damals wohl Usus. Ganz kurz hatte ich mal einen Funken Mitleid mit ihm, weil die sich verändernden Zeiten auch für ihn nicht einfach werden, aber nur ganz kurz. Letztlich bleibt er ein anmaßender Intrigant, der nur sein persönliches Wohl im Auge behält auf Kosten aller anderen."


    Auf meinen Lesungen lese ich eine Szene vor, in der Gehringer und seine Nöte im Mittelpunkt stehen. Mir ist es wichtig, dass meine Leser in meinen Romanen immer einen kleinen "Rundum-Blick" bekommen. Und der große Wandel, dem Mimi in ihrem Leben ständig begegnet, macht ja schließlich nicht vor den Menschen halt, denen sie begegnet - auch bspw. Gehringer ist davon betroffen.

    Jahrhundertelang war das Leinen konkurrenzlos! Und nun macht ihm die Baumwolle zu schaffen.
    Die Frage ist, ob er und seinesgleichen die Gefahr hoch genug eingeschätzt haben? Sehr spannend und wenn ich darüber erzähle, wird es auf meinen Lesungen auch immer mucksmäuschenstill ...

    Gibt es zu Teil 2 auch wieder eine Leserunde mit Dir? Das wäre schön!


    Und bis dahin muss ich mal schauen, wann Du eine Lesung in meiner Nähe machst... :-]

    Von mir aus können wir gerne wieder eine Leserunde machen. Aber schön wäre es auch bei Band 3 im Folgejahr - denn da betritt Mimi völlig neues Terrain. Und mit ihr etliche andere Mitspieler ...

    So ihr Lieben, es ist ruhig geworden in unserer Leserunde. Dafür war es zuvor umso lebhafter! Ich danke allen fürs Mitmachen, es hat wie immer Spaß gemacht mit euch!
    Nun wünsche ich euch einen wunderbaren Leseherbst und -Winter und wer weiß? Vielleicht sehen/lesen oder hören wir uns im Frühjahr irgendwo wieder, wenn Mimis Geschichte weitergeht!

    Ich werde jetzt noch drei Wochen Lesungen abhalten, Mitte November ist dann noch die Lit.Love in München bei Randomhouse. Und danach werde ich mit dem dritten Teil der Saga beginnen. In meinem Kopf (und in den Kapitelexposes) ist sie vollständig vorhanden, umso schöner, angenehmer und "runder" wird sich das Schreiben anfühlen! Darauf freue ich mich sehr.

    Liebe Grüße von eurer Petra


    Bei meinen Eltern war diese Tendenz auch erkennbar, allerdings hatte ich das Glück, einen (älteren) Onkel in der Familie zu haben, dessen Ansichten fast schon spektakulär modern waren. Dem habe ich es letztlich zu verdanken, das ich den Job lernen durfte, den ich heute (in erweiterter Form) mache. Er hat meine Eltern dermaßen "rund" gemacht, das die es nicht wagten, gegen einen anderen, aber trotzdem seriösen Beruf zu stinken.


    Danke, liebe Petra, für die Antwort

    ... dann erging es dir ja wie Mimi!!! Ist das nicht schön?

    Alexander tut mir immer noch etwas leid. Er scheint begabt zu sein, seine Mutter möchte, das er das auch "auslebt" aber sein Vater... ist betrunken, nüchtern, verhaftet in alten Ansichten und sperrt sich. Irgendwie verstehe ich das noch immer nicht so ganz. Okay, ich kenne tyrannische Elternteile, die der Ansicht sind, sie können und wissen alles besser, sehen den Lebensweg ihres Kindes in allen Einzelheiten/Zeitfenstern vor sich, weil... .sie sind ja die Erwachsenen und können das beurteilen. Das sich die Welt verändert und somit auch das Umfeld, erkennen sie nicht. Vielleicht sollte ich mich im Augenblick darauf zurückziehen, das Alexanders Vater in genau diese Kaste zu stecken ist.


    Jetzt bin ich neugierig, wie es weiter geht, besonders, nachdem die Leseprobe so ... mittendrin aufhört.

    Liebe Hke, ob du es glaubst oder nicht - bei uns im Schwäbischen gibt es immer noch ganz viele von solchen Vätern! Ob Rechtsanwälte, Flaschner, Lampengeschäft oder Gärtner - es kommt ihnen gar nicht in den Sinn, dass der Sohn vielleicht lieber was anderes machen würde als das, was der Opa aufgebaut und der Vater weitergeführt hat. Die Söhne fügen sich - auch heute noch - aber sie verbittern sehr oft dabei. Zumindest habe ich das schon öfter im weiteren Umfeld erlebt. Mir tun sie leid. Aber es muss jeder für sich selbst einstehen.

    Ich muss sagen mich macht das Buch aggressiv. Soviel Trostlosigkeit für die Jugendlichen und die verschrobenen Erwachsenen.


    Schade Petra ich würde gern mit dir über das Buch diskutieren :knuddel1du hast einen wunden Punkt getroffen bei mir:kiss:anbet

    Fürs Diskutieren treffen wir uns doch hier, oder?
    In Wahrheit war es wahrscheinlich noch viel schlimmer als ich es beschreibe. Auf meiner Lesung in Laichingen kam eine Frau zu mir und erzählte mir von der Mutter ihres Mannes:
    Die Frau war hochschwanger, musste aber jeden Tag noch auf den Acker zum Steine klauben und hacken. Eines Tages sagte sie zu ihrem Mann, der ebenfalls auf dem Acker war: "Ich glaube, es geht los."
    Er sagte zu ihr ganz kühl: "Dann geh halt heim!"
    Die Frau hat sich dann mitsamt ihrer Wehen nach Hause geschleppt und ihren Sohn alleine bekommen.

    oh, mensch ich hatte das auch so verstanden wie Buchdoktor. dabei nehme ich an der Leserunde gar nicht teil.

    Das tut mir leid das hatte ich dann wohl auch missverstanden

    Ihr könnt gerne mitmachen, wenn euch die Fragen ansprechen, freut mich das. Die Frage ist halt, was euch das bringt, ohne das Buch dazu gelesen zu haben. Denn die Fragen basieren ja auf dem Buch ;-)

    Jetzt muss ich doch mal nachfragen: Du hast das Buch nicht gelesen? Und trotzdem beantwortest du Fragen zum Buch?

    Hmm, jetzt habe ich wohl eher geschrieben, was sich nicht so wirklich geändert hat...

    Da ich gerade krank daheim bin, schaue ich mehr Fernsehen als sonst. Und mir ist was aufgefallen: In allen Werbespots, in denen es um Hausarbeit geht, werden ausschließlich Frauen gezeigt!!!! Nirgendwo wäscht oder putzt ein Mann oder preist ein Putzmittel an ...

    Ich denke, es hat schon viel geändert, zumindest in den meisten Ländern, Frauen dürfen arbeiten, wer kann sich heute noch vorstellen, dass es noch gar nicht so lange her ist, dass man seinen Ehemann fragen musste. Wir dürfen wählen, wir dürfen für uns selbst entscheiden, wir können ohne Mann existieren - und das alles, ohne komisch angeschaut zu werden.

    Und was ist, wenn eine Frau Kinder bekommt, nichts mehr verdient und plötzlich aufs Gehalt ihres Mannes angewiesen ist? Da kenne ich einige unschöne Fälle, die mich seeehr an Mimis Zeiten erinnern ...

    Die ersten beiden Fragen sind mir zu banal, da komm ich mir vor wie in der Schule :saint:.

    Aber die folgenden finde ich interessant, mache mir Gedanken dazu und werde gerne darauf antworten.

    Auch das ist ein tolles Feedback für mich. Dann muss ich mich wohl noch ein bissi mehr reinhängen mit meinen Fragen ;-)
    Wobei ich persönlich weder die eine noch die andere Frage banal finde. Im Gegenteil: Über die Frage, was sich von der Abhängigkeit der Frauen zu ihren Männern seit Mimis Zeit geändert hat, könnten wir wahrscheinlich stundenlang diskutieren ...

    Und der Vergleich mit anderen Industriezweigen ist zumindest für mich als Historikerin hochinteressant, wenn wahrscheinlich auch nicht für jeden Leser ;-)

    Book-Club-Question 5:

    „Eveline verliert sich oft in Tagträume, dabei denkt sie auch viel an Johann. Sollte sie nicht lieber versuchen, ihr Leben praktisch zu verbessern? Oder sind solche Träume manchmal die einzige Möglichkeit, die Realität zu ertragen – was meinst Du?“