Beiträge von Petra Du-Be

    Liebe Büchersally,


    nee, den Thread kenne ich noch nicht, ehrlich gesagt blick ich's hier in diesem Forum immer noch nicht so ganz richtig. So viele Themen, so viel zu suchen und zu finden! Aber macht nix, irgendwie komme auch ich am Ende fast immer ans Ziel ;-)


    Übrigens: Die Wanderungen sind historisch verbrieft, Evelyn von Massenbach hat in ihrem Tagebuch geschrieben, dass sie sogar im Urlaub an der Ostsee beibehalten wurden. Da war allerdings nicht der Stuttgarter Unteroffizier dabei, stattdessen musste der Stallmeister Graf Beroldingen mit Wera wandern gehen ...
    Da ich selbst auch gern und viel wandere, hat es mir besonders viel Spaß gemacht, Wera dabei zu begleiten, das kannst du dir ja vorstellen ...


    Ganz liebe Grüße sendet Petra

    Liebe Ballerina,


    danke für deine lieben Worte. Es freut mich, wenn dir das Buch in den meisten Passagen gefallen hat. An manchen Stellen müssen meine Leser halt groß und stark sein, ich schreibe eben auch mit Ecken und Kanten, die nicht jedem gefallen. Aber das finde ich ganz ok so, und ihr sicher auch, oder?
    Noch ein Tipp: Falls du mal nach Stuttgart fährst, findest du auf der Homepage zum Buch etliche Infos. Ich würde aber auch mal beim Stuttgarter Stadtmarketing anfragen, ob die etwas haben wie "Auf den Spuren von Olga, Wera und Katharina wandern". Ehrlich gesagt weiß ich schon, dass es solche geführten Touren gibt (wir veranstalten eine solche für die Buchhandlung Greuter aus Singen Anfang November), aber für Einzelpersonen oder kleine private Gruppen weiß ich es eben nicht.
    Und Stuttgart ist eine Stadt, die sich nicht ganz leicht erschließt, es wäre also schon gut, wenn man ein bissle eine Richtschnur an der Hand hat.
    Ich würde ja sagen, ich komme und begleite dich, aber mit den vielen Lesungen wäre das eher ein leeres Versprechen ...


    Auch mir hat die Leserunde wieder enorm Spaß gemacht - danke, dass ihr dabei ward!


    Alles Liebe sendet Petra

    Liebe Ballerina,


    kein Problem, dass du der LR "hinterherschleichst" - ich gucke täglich in diesen Thread und freue mich, wenn ich noch was finde.


    Aaaaalso: Karl und Olga haben Wera tatsächlich adoptiert, allerdings erst viele Jahre nach ihrer Ankunft in Stuttgart. Die Entscheidungsfindung und das Procedere dauerten eine Weile, aber ja, Weras Eltern hatten tatsächlich das Interesse an ihrer Tochter verloren ...


    Der Begriff "Stuttgarter Verhältnisse" ist historisch verbrieft, aber er bezieht sich alleine auf die Situation damals und nicht grundsätzlich auf homo-erotische Beziehungen.


    Und was Weras Hofdame angeht, steht es so im Buch:


    ".... Zum wiederholten Male schaute er sich um und sah direkt hinter sich Evelyn von Massenbach und die Freifrau Klothilde von Röder, welche vor kurzem zu Weras Hofdame ernannt worden war. Unglaublich! Beiden Damen schien weder der steile Aufstieg noch das Wetter viel auszumachen, jedenfalls lachten und redeten sie unentwegt ..."


    Klothilde von Röder war also Weras Hofdame, ich glaube, dass sie und Wera im Laufe der Jahre auch dicke Freundinnen wurden, so wie Olly und Eve.


    Und was deine Zweifel angeht ... Da spricht deine Lebenserfahrung zu dir, mehr sag' ich jetzt noch nicht dazu ;-))


    Liebe Grüße und bis zum nächsten Mal, Petra

    Liebe Büchersally,


    Helene Trupow ist leider keine Erfindung von mir, sondern historisch belegt. Die Erziehungsmaßnahme mit den Kerzen entstammt meiner Fantasie, ich bin mir jedoch aufgrund meiner Recherchen ziemlich sicher, dass es damals noch wesentlich grausamere Maßnahmen gab, um so genannte Zappelphilippe ruhig zu stellen ...


    Einen schönen Sonntag mit und ohne Bücher wünscht Petra

    Liebe Büchereulen,


    ein Satz zur Zuckerbäckerin, weil dieser Titel hier nun schon öfter gefallen ist:


    Darin ist Königin Katharina von Württemberg eine meiner Hauptfiguren. Sie war auch eine Romanow, außerdem war sie die Tante von Olga und hat Pioniersarbeit im Bereich der Wohltätigkeit im Ländle getan.
    Königin Olga ist quasi später in die Fußsstapfen ihrer Tante getreten.
    Und Herzogin Wera hat es ihrer Tante Olga dann ebenfalls gleichgetan, wobei sie mit ihren Mutter-Kind-Heimen die revolutionärste von allen war.


    Drei russische Powerfrauen, die alle ihren eigenen steinigen Weg gingen, der sie mehr oder weniger "zufällig" nach Württemberg verschlagen hat.


    So gesehen kann man "Die Zuckerbäckerin", "Die Zarentochter" und "Die russische Herzogin" fast schon als Trilogie bezeichnen.


    Ach, wenn ich so darüber nachdenke - ich würde echt gerne mal wieder eine Lesung aus der Zuckerbäckerin halten! Schade eigentlich, dass die Veranstalter immer nur das aktuelle Buch haben wollen ...


    Ganz liebe Grüße sendet eure Petra

    Zitat

    Original von evalotta
    Was mir noch aufgefallen ist:
    Auf Seite 397 im vorletzten Absatz steht "Eugen wedelte so heftig mit seiner silbernen Rassel, dass sie ihm aus der Hand fiel." Es hat mich total irritiert, dass der Kleine an dieser Stelle "Eugen" genannt wird und nicht Klein- Egi oder Carl- Eugen wie sonst immer. Vor allem, weil mit "Eugen" im Absatz davor noch der Vater gemeint ist.


    Liebe Evalotta,


    auch das habe ich gleich gestern an meine Lektorin weitergeben. Du hast recht, das ist eine unnötige Verunsicherung des Lesers. Ist uns irgendwie durch die Lappen gegangen, aber dafür gibt es ja zweite und dritte Auflagen: Dass man die Fehler der ersten nicht mehr macht ;-)))


    Danke fürs genaue Lesen und gerne noch mehr davon, denn das Buch wird dadurch nur besser.


    Liebe Grüße sendet Petra

    Zitat

    Original von Rosenstolz
    Seite 429/430: Müsste das nicht genau umgekehrt heissen? :gruebel Wo kein Kläger, da kein Richter.


    Liebe Rosenstolz,


    jetzt hast du mich total verunsichert. Eigentlich hast du recht. Aber wenn man dann ein Weilchen darüber nachdenkt, könnte man es auch so sehen: Wenn es keinen Richter gibt, hat das Klagen auch keinen Sinn. Ich habe deine Anmerkung zur Sicherheit mal an meine Lektorin weitergeschickt, mal sehen, was die dazu sagt ;-))


    Danke fürs genaue Lesen - nur so können kleine Fehler für die zweite und dritte Auflage ausgemerzt werden.


    Es grüßt herzlichst, Petra

    Liebe Ballerina,


    Helene Trupow (ein Historiker benennt sie so, meine Schreibweise kommt aus Evelyns Original-Tagebuch) wurde in St. Petersburg wirklich so genannt. Das ist keine Erfindung meinerseits. Und du hast recht: Rangen ist eine abfällige Bezeichnung für wilde, schwierige Kinder ... Also hatte sie den Ruf, mit schwierigen Kindern gut umgehen zu können.
    Ich glaube, sehr viel mehr steckte dann aber auch nicht mehr dahinter.


    Herzliche Grüße sendet Petra

    Liebe Bibliocat, liebe Evalotta, liebe Ballerina und ihr andern auch,


    was soll ich dazu sagen? Ihr seid selbst so tief in die Geschichte, ihre Menschen und deren Seelen eingedrungen, dass Erklärungs- oder Interpretationsversuche meinerseits überflüssig sind ...
    Es macht mich richtig glücklich zu sehen, dass ich das, was ich bei meinen Recherchen erfühlte, auch rüberbringen konnte.


    Deshalb sind diese Leserunden mit euch Eulen für mich etwas ganz besonderes. Denn nirgendwo sonst steigen Leser so tief in die Materie ein und äußern sich dazu. Wenn ich auf Lesungen ins Gespräch mit Lesern oder Fanfreunden komme, dann heißt es öfter nur: "Hat mir gut gefallen" oder "Buch XY hat mir besser gefallen" oder "Gibt's ne Fortsetzung?". Mir ist schon klar, dass es tiefer gehende Analysen in einem solchen Rahmen auch gar nicht geben kann. Aber selbst im privaten Bereich äußert sich eigentlich fast nie jemand zu einer bestimmten Szene. Oder teilt mir seine Gefühle mit.


    Danke für eure Offenheit, eure Lust auf Bücher und eure wunderschönen Anmerkungen sagt Petra

    ... eigentlich kostet das gar keine Nerven. Den Stau in Luft auflösen kann ich nicht, also habe ich mir abgewöhnt, mich über solche Dinge, die ich ja eh nicht ändern kann, aufzuregen. Seitdem sitze ich viel entspannter im Auto, esse mein Klappbrot, trinke mitgebrachten Tee und höre Musik ... Gelingt mir nicht immer perfekt, aber ich habe ja genügend Gelegenheiten zum Üben :-)


    Sonnige Sonntagsgrüße sendete Petra

    Du hast zwei Mal richtig getippt, liebe Büchersally,


    es gibt wirklich Aufzeichnungen darüber, dass der König, der nie ein Blatt vor den Mund nahm, Wera als hässlich bezeichnet hat.
    Und auch bezüglich Weras Disposition gebe ich dir recht, ich bin mir nach meinen Recherchen nämlich ziemlich sicher, dass sie ein ADS-Kind war ...


    Liebe Sonntagsgrüße sendet Petra

    Über den grünen Klee loben brauchste gar nicht, lieber Beowulf! Aber schee isch es scho!


    Jetzt aber mal im Ernst: Eigentlich ist mit wenigen Worten gesagt, warum ich erst im Jahr 1863 einsteige, aber damit zwingst du mich dazu, Olgas Lebensweg ein wenig zu entzaubern ...


    In den Jahren von Olgas Heirat und Ankunft in Stuttgart 1846 bis zum Jahr 1863 ist so gut wie nichts passiert!!! Ok, von deinen Aufständischen 1846 mal abgesehen, aber da hat ja Olga nicht selbst die Fahne geschwungen. Karl hat bei einem Likörchen und einer Zigarre schon mal ein wenig mit den jungen Wilden sympathisiert, aber seinen A... hochgekriegt hat er deshalb noch lange nicht.
    Das Jahr 1863 war echt ein Wendejahr in Olgas Leben, danach ging's Schlag um Schlag: Mit 42 Jahren bekommt sie ein Kind (Wera), ein Jahr später wird sie endlich endlich Königin, dann kommt der Krieg, dann Karls Outing ...
    Du siehst, dort einzusteigen, wo ich es getan habe, war die EINZIGE Möglichkeit, die Story sinnvoll und stringent zu erzählen. Hinten hinaus hätte es noch zig Events gegeben, die ich hätte einbinden können, aber da stand mir tatsächlich die Vorgabe des Verlags nach 500 Seiten im Weg. Und meinen Personen Tiefe zu geben ist mir allemal lieber, als nur auf Action zu setzen.


    Sind wir jetzt wieder Freeeeeunde?????


    Grüßlis sendet Petra

    Sorry lieber Beowulf,


    aber eine Lücke mit 1848 gab es nicht, denn mein Buch fängt erst im Jahr 1863 an. Alles andere ist Geschmacksache. Es gibt tausend Möglichkeiten, eine Story zu erzählen.
    Ich wollte Olga und Karl am Ende ganz bewusst langsam ausblenden, ihre Geschichte war irgendwann zu Ende erzählt. Ein paar Eskapaden mehr von Karl oder weniger hätten daran auch nichts geändert.
    Konflikte sind gut, aber billige Effekthascherei wirst du bei mir nicht finden. Klar hätte ich Karls Schwulsein und seine Affären austreten können, aber wozu? Das hätte die Story nicht vorangebracht. Man soll immer dann auffhören, wenn es am schönsten ist, das gilt nicht nur im wahren Leben. Wera im Sterbebett - nee, ich weiß nich ...


    Also, ich finde, dass der Leser am Ende meines Buches ziemlich viel mehr weiß als zuvor, meinst du nicht? :-)


    Grüßlis sendet Petra

    Liebe Rosenstolz,


    frag lieber nicht! Ich habe am gestrigen Freitag für gerade mal 130 km 2 Stunden und 50 Minuten Fahrtzeit gebraucht. Rund um Stuttgart war ein Megastau, ich brauchte für einen Kilometer fünf Minuten. Da wäre ich schneller gelaufen!
    Dann eilig einen Parkplatz gesucht und zu Osiander gehastet, so dass ich fünf vor halb acht dort war. Um halb acht sollte es losgehen. Nur - die Tagespresse hat den Beginn mal rasch eigenhändig auf acht Uhr gelegt ... Hätte ich das mal gewusst, hätte ich doch noch Zeit gehabt, ein bissle durchs Städtle zu laufen ...


    Grüßle sendet Petra

    Liebe evalotta,


    es wurde tatsächlich ein Unteroffizier für Wera eingestellt, der mit ihr wandern gehen musste. Aber Lutz von Basten in seiner ganz persönlichen Art ist meine Erfindung.
    Übrigens: Diese Wanderungen taten dem Mädle so gut, dass sie sogar im Urlaub an der Ostsee beibehalten wurden. Da der Uffz da nicht mit von der Partie war, musste der Stallmeister Cäsar Graf von Beroldingen ran und mit Wera stundenlang über die Dünen wandern und Leuchttürme erklimmen. Beide kamen dann immer verschwitzt und todmüde heim ... So hat es Evelyn in ihrem Tagebuch jedenfalls beschrieben, da musste ich echt schmunzeln :-]
    Du siehst, so viel muss ich gar nicht dazu erfinden, der Stoff gab wieder mal wahnsinnig viel her!


    Liebe Grüße sendet Petra

    Liebe Rosenstolz,


    du hast die Frage selbst beantwortet: Ja, das schreiben gehört echt zu meinem Leben wie die Luft zum Atmen. Es gibt Tage, da habe ich keine Lust, weil ich zu müde bin oder Kopfweh habe, oder weil das Wetter zu schön ist, um drinnen zu sitzen. Dann zwinge ich mich auch nicht, ich gehöre schließlich nicht zu den Autoren, die pro Jahr fünf Bücher raushacken müssen. Und nach ein, zwei Tagen Pause bin ich dann wieder so heiß aufs Schreiben, dass es umso besser läuft. Aber so richtig die Luft raus, war eigentlich noch nie ...


    Kreative Grüße sendet Petra

    Liebe Büchersally,


    das ist schön. Grüß mal deinen Menne von mir! Sag ihm, er sei auch ein Geschenk :-] Bin nämlich ein großer Fan von Zwischenduchgeschenken. Dafür mag ich erzwungene Geschenke an Weihnachten und Geburtstagen nicht so sehr. Das wissen meine Leutchen aber auch alle, denn seit Jahren kann es vorkommen, dass ich an einem Geburtstag mal bloß mit Blumen dastehe, weil mir nix rechtes über den Weg gelaufen ist.
    Aber Zwischendurchgeschenke mache ich umso lieber! Und genau so gern kriege ich welche von meinem Herzblatt ... Das ist wahre Liebe ...


    Liebe Grüße sendet Petra

    Liebe Rosenstolz,


    diese HP ist auch mein ganzer Stolz, denn ich habe sie mir ganz alleine ausgedacht und zusammen mit einem Freund, der Fotograf ist, im letzten Sommer Unmengen von Fotos dafür geschossen. Meines Wissens nach gibt es sowas wie die "Verlobungsszene", die auf der Startseite zu finden ist und die ich auch gern "Bücherkino im Kopf" nenne, nirgendwo anders.
    Die Idee, Gegenstände des höfischen Lebens, also Schmuck, Sektgläser, Sekt, feine Lederhandschuhe und Seidenschals in einer verfremdeten Umgebung, sprich dem Wald, zu fotografieren, kam mir deshalb, weil Wera ja Zeit ihres Lebens immer lieber draußen in der Natur war als durch Tanzsäle zu tanzen.


    Beim Fotografieren war immer mein Hund Eric dabei und die Tochter von Thomas, meinem Fotografenfreund. Den beiden kleinen wurde es öfter mal langweilig, während wir aufs perfekte Licht warteten oder ewiglang die Utensilien hin und herrückten, bis sie auf einem Baumstamm oder im Moos richtig lagen ...


    Hast du die Buchszene gelesen, die nie im Buch erschien?


    Liebe Grüße ins Remstag sendet Petra