Beiträge von ElBe

    Völkerschlacht bei Leipzig war gestern. :-)


    Heute tobt der Bürgerkrieg in den USA.


    Neu erschienen ist mein E-Book-Kurzroman
    Cotton Reloaded - 14 Bürgerkrieg


    Klappentext: Perryville, Kentucky. Pulverdampf beißt in den Augen. Musketen krachen. Die Armeen der Nordstaaten und der Konföderierten stehen sich gegenüber und hüllen die Hügel in Rauch. Doch alles ist nur ein Spiel. Eine Wiederaufführung zum Jahrestag der Bürgerkriegs-Schlacht. Die Kugeln sind nicht echt, bis auf eine: Sie gilt Senator Kendall Whatley und verfehlt ihn um Haaresbreite. Wer steckt hinter dem Anschlag? Wird der Attentäter erneut zuschlagen? Jeremiah Cotton und Philippa Decker vom G-Team des FBI werden auf den Fall angesetzt. Im historischen Gewand beschließen sie dem Täter eine Falle zu stellen: Auf dem großen Ball zum Abschluss der Jahresfeier ...


    ISBN: 978-3-8387-4748-4
    Bastei Entertainment


    Eine Audiofassung steht dazu auch noch ins Haus. Bald.


    nicht zwangsläufig.
    Ein Pseudonym ist (heutzutage) häufig auch einfach ein Marketinginstrument, ein Markenname, unter dem ein Autor Bücher schreibt, die nicht zu seinem sonstigen Werk passen, ein neues Genre ausprobiert, oder einen neuen Verlag.
    Es gibt zudem offene Pseudonyme (siehe oben) oder geschlossene, die dann auch wirklich geheim bleiben sollten. Irgendwann werden allerdings die meisten aufgedeckt. Dann stellt sich nur die Frage, ob es jemanden genug interessiert, um das publik zu machen.


    Ein gutes Beispiel ist auch Stephen King, der als Richard Bachmann geschrieben hat, was inzwischen auch auf den Bachmann-Büchern werbewirksam steht.

    endlich wieder neu aufgelegt, aber auch die Lektüre des Originals ist ein Genuss:


    Ray Bradbury - Das Böse kommt auf leisen Sohlen


    Eines Nachts kommt heimlich und verstohlen ein Jahrmarkt in eine kleine Stadt in Illinois, die identisch ist mit Green Town in Bradburys autobiografischem Episodenroman Löwenzahnwein, und schlägt seine Zelte auf. William "Bill" Halloway und James "Jim" Nightshade, zwei Jungs aus der Stadt, spüren als erste, dass mit dem Jahrmarkt etwas nicht geheuer ist: Traumfiguren wandeln unerkannt unter den Bewohnern der Stadt, und nur die Jugendlichen können sie erkennen, während die Erwachsenen dem Phänomen kaum Beachtung schenken. Die heimlichen bösen Wünsche der Stadtbewohner gehen in Erfüllung, ein Karussell verwandelt Kinder in Greise und Greise in Kinder und der Jahrmarkt selbst stiehlt die Seelen der Menschen. Jim und Bill nehmen den Kampf gegen die Zirkusdirektoren G. M. Dark und J. C. Cooger auf. Hilfe finden sie in der Bibliothek, wo Charles Halloway arbeitet, Williams Vater.

    Zitat

    Original von Josefa
    Zum Thema »schlampiges Lektorat« eine Frage aus Buchhändler-Sicht: Kann die mangelnde Sorgfalt in der Aus- und Überarbeitung im Verlag, die ich ebenfalls festzustellen glaube, auch einfach mit der gesunkenen »Lebenserwartung« von Büchern zusammenhängen? So nach dem Motto: »Lohnt eh' nicht, ist in drei Jahren sowieso vergriffen, dann kräht kein Hahn mehr nach den Fehlern?« - Vor zwanzig Jahren konnte einem Buch noch ein langes Leben in der Backlist des Verlages beschert sein. Heute wird ein Titel, nach allem, was man hört, oft nach dem ersten halben Jahr schon für tot erklärt. Es landet, meinem Gefühl nach (ich arbeite nicht mehr im Ladengeschäft und sehe es also auch nur von außen), unheimlich viel Ware auf den Büchertischen, die nicht mal genug Zeit kriegt, um Staub anzusetzen.


    wie magali auch schon wunderbar darlegte, hat sich der Markt verändert.
    Viele Verlage leben von "Schnelldrehern" und finanzieren damit auch andere Bücher (selbst Lektoren haben Herzensprojekte), aber die Spirale dreht sich schneller und schneller.
    Ein Buch liegt heute kaum mehr 2 Monate im Laden (oder nur 6 Wochen). Hat es sich im stationären Handel nicht verkauft, ist es quasi tot und man kann nur noch auf Folgekäufe durch Fortsetzungen oder andere Titel des Autors hoffen (wenn er Glück hat und durch den "Flopp" nicht durchs wirtschaftliche Raster fällt). Oft kann man den Erfolg eines Buches schon durch die Vormerker, die Bestellungen des Handels, ermessen, also noch ehe es erhältlich ist. Denn was im Laden (vielleicht sogar als Stapelware) liegt, hat schon mal größere Chancen gekauft zu werden, als ein Titel von der Backlist.

    Zitat

    Original von Frettchen
    Wobei, die Frage, auch wenn vielleicht wer sich ärgert, muss ich stellen an die Autoren: seht Ihr Euch als Künstler oder ist schreiben für Euch ein Beruf wie jeder andere auch?


    Für mich persönlich ist es kein normaler Beruf, sondern Berufung. Darum nehme ich mir Zeit für meine Romane und bin nebenberuflich als Lektorin und Übersetzerin unterwegs, was ein berechenbareres Einkommen garantiert. Das ist halt mein persönlicher Weg.


    Man arbeitet als Künstler/Kreativer in einem sehr durchgeplanten Umfeld. Lektoren, Bearbeiter, Übersetzer und Korrektoren verlassen sich darauf, dass man seine Termine einhält, damit sie ihre einhalten können. Denn die sitzen ja auch nicht däumchendrehend rum (viele arbeiten inzwischen freiberuflich von Zuhause), sondern halten sich Zeit für den Auftrag frei. Wenn dann in dem avisierten Monat nichts kommt, muss man u.U. erst mal diese Finanzierungslücke schließen.
    Katalogtexte müssen passend geliefert werden, Lesungen organisiert. Letztlich muss auch die Druckerei pünktlich beliefert werden. Schließlich wollen auch die Leser ihre Fortsetzung oder den neuen Roman von xxx zeitnah haben und der soll nicht vom Reißbrett stammen, sondern ein Herzenserguss sein.
    Darum haben sich auch für schreibende Künstler viele eher 'beruflich' klingende Arbeitsweisen durchgesetzt, obwohl kreative Prozesse unabkömmlich sind.


    Und man sitzt auch zwischen den Stühlen. Einerseits soll man Künstler sein und originelle Ideen umsetzen und Neues schaffen. So ein bisschen Armer Poet.
    Andererseits werden an das Ergebnis dauernd harte Arbeitskriterien angelegt (Qualität, Vermarktbarkeit, Masse, Fachrezensionen, Leserkritik). Schöpferisches Schreiben ist aber nicht wie Brezelbacken oder Sockenstricken. Das Ergebnis ist oft sehr persönlich und ich finde, das sollte es auch sein. Man muss Kritik aber trotzdem sachlich auffassen. Wie verträgt sich das sensible Künstlerdasein damit, als Prellbock aller anderen zu dienen?
    Indem man es mehr als Beruf auffasst und organisiert, denn als selbstbeglückende, heile Künstlerexistenz aus dem Bilderbuch.


    Legendenbildung gehört übrigens zum Berufsbild dazu, denn über die unangenehmen und harten Seiten des Jobs redet man zwangsläufig weniger gerne.

    Zitat

    Original von Frettchen
    Hm, für mich zeigt dieser Thread eigentlich in der Hauptsache, dass ich einen Bogen machen sollte um eher unbekannte Autoren von Unterhaltungsliteratur. Allein schon deshalb, weil ich da sicher nicht in die Zielgruppe gehöre, wenn die Bücher so angepasst werden, dass sie der Masse gefallen.


    es gibt auch unter denen begabte und weniger begabte. Wie übrigens unter allen Autoren. Wobei unbekannte Autoren meist noch mehr Zeit für ihre Bücher bekommen und der Herzblut-Faktor prinzipiell höher ist.

    Zitat

    Original von Groupie


    Keksen kann ich ja grundsätzlich nicht widerstehen, aber versöhnen musst du mich gar nicht. Ich wollte nicht den Eindruck erwecken, irgendwie versöhnt werden zu müssen.


    dann ist ja alles in Butter :-)
    Ich war mir irgendwann nicht mehr sicher...


    Zitat

    edit: Nicht falsch verstehen, ich habe mich nie beschwert, sondern nur Hinweise gegeben. Und auch nicht, wenn ich im Buch ein oder zwei Fehler gefunden habe. Das kann immer mal passieren. Aber alles über 10 finde ich doch schon arg ärgerlich.


    Tippfehler aufzuzeigen finde ich ok. Es ist eine sachliche Kritik an einem rein sachlichen Mangel.
    Tippfehler muss man allerdings dem Korrektorat anlasten, damit hat der Lektor nur bedingt zu tun.
    Und was den Autor betrifft: der hat das Werk etwa 10 mal gelesen und ab einem bestimmten Punkt überliest man Fehler, weil man weiß, was da stehen müsste/soll.
    Und wenn man dann 400+ Seiten Druckfahnen bis übermorgen (meist sogar übers Wochenende, als hätte Autoren keine sozialen Kontakte/Familie) abnicken soll, ist klar, dass man die nicht mehr so sehr gründlich prüfen kann! Meistens zerreißt man sich als Autor ohnehin schon.


    Edit: ich bin gut vernetzte Autorin und kenne eine ganze Menge Schreiber und andere Buchmenschen, also spreche ich hier grundsätzlich nicht (nur) verallgemeinert über persönliche Erfahrungen sondern oft auch die meines Umfeldes.
    Es freut mich, wenn solche Einblicke in den Berufsalltag dazu beitragen, das Verständnis für Abläufe der Branche zu vergrößern. Schreiben ist normalerweise ein sehr stiller Job, und obwohl es nicht das Rosa-Wolken-Paradies ist, sind im Literaturbereich eben auch sehr viele engagierte Leute zu finden, die allen (finanziellen und stressbedingten) Widrigkeiten zum Trotz ihr Bestes geben, um Leser zu erfreuen.

    Zitat

    Original von Groupie
    @ ElBe: Ich bin ja eben häufig nicht mit dem Produkt zufrieden. Das habe ich ja oben schon mal angedeutet. Ich habe schon länger das Gefühl, dass das Lektorat schlampt. Da rege ich mich jetzt schon eine Weile drüber auf. :yikes


    da sehe ich zwei Möglichkeiten. Du trittst in "Kaufstreik". Oder Du trittst in "Kaufstreik" und informierst die Verlage direkt (Rezensionen werden von Verlagen zwar grundsätzlich verfolgt, aber nicht einzeln analysiert) über die Gründe dafür (zB "ich möchte sorgfältig lektorierte und besser korrekturgelesene Bücher haben").
    Ohne ein Feedback von unzufriedenen Kunden kommt das nämlich gar nicht in der Chefetage an. Zurückgehende Verkäufe werden in der Regel dem Autor angelastet, der 'den Nerv des Publikums nicht getroffen hat', oder was es noch so für Gründe Ausreden gibt.


    Zitat

    Ich wollte auch nicht über Selfpublisher diskutieren. Ich wollte nur sagen, dass ich davon ausgehe, dass einige Manuskripte VOR dem Lektorat so aussehen, wie einige selbst veröffentlichte Bücher.


    davon kann man ausgehen. Da ich ja auch in Lektoraten und Gutachten involviert bin, habe ich schon so einiges erlebt und gesehen.

    Zitat

    Was das Beispiel mit dem Eintopf angeht, kann ich nur sagen, dass ich bei Oregano allein noch kein Problem hätte. Wenn aber noch Salz, Rosmarin und Pfeffer dazukommen, hätte ich nicht mehr das Gefühl, dass es dabei um MEINEN Eintopf geht. :gruebel


    ja, aber du hast ja auch die Kartoffeln nicht selbst angebaut und geerntet, das Hackfleisch keinem selbsterlegten Tier von den Rippen geschnitten und das Gemüse selbst gezogen. Und das Rezept müsste auch selbst ausklamüsert sein, um beim Beispiel Roman zu bleiben (zu dem der Autor unglaublich viel beisteuert - Wie viel, merkt man meist erst durchs Ausprobieren).
    Denn wenn du das, rein hypothetisch, alles getan hättest, wären die Gewürze (des Lektors) letztlich nur ein verschwindend kleiner Anteil am Gesamtwerk.


    Ich glaube, das mit dem Kochen ist ganz passend.
    Manche backen Kuchen komplett selbst aus regional und saisonal vorhandenen Bioprodukten, andere rühren eine Dr.Oetker-Backmischung zusammen und wieder andere verwenden nur geheime Familienrezepte. Es kommt aber am Ende ein Kuchen raus.


    Es gibt Autoren, die verwenden reale Menschen (Schauspieler, Passanten, Intimfeinde) als Vorbilder für ihre Figuren. Andere schöpfen komplett aus ihrer Innenwelt. Wo will man da die Grenze ziehen?
    Wichtig ist eben auch, was man als Autor draus macht.


    Und zum Abschluss noch einen versöhnlichen :keks (selbstgebacken)

    Zitat

    Original von Groupie
    Aber wie passt das alles zusammen? Wenn das Lektorat das Grundgerüst baut und viele Verlage am Lektorat sparen, dann frage ich mich jetzt, was das für mich als Leser für Konsequenzen hat.


    solange du als Leser mit dem Produkt zufrieden bist, sollte es doch keine weiteren Konsequenzen haben.
    Aber ganz deutlich: Der Lektor baut kein Gerüst. Er klopft höchstens den fertigen Vorschlag des Autors ggf ab, so wie der TÜV eine Achterbahn prüft, ehe sie auf der Kirmes in Betrieb geht. Denn manchmal erkennt man Probleme des Romankonzepts schon in der Planung (und sie dort zu beheben, ist vor allem für den Autor einfacher). So wie man Probleme einer Achterbahn durch die Anwendung einfacher physikalischer Gesetze und ihrer Auswirkungen auf den menschlichen Körper im Vorfeld erkennen kann.
    Das heißt nicht, dass alle Romane vom Verlag durchkonstruiert werden und Autoren nur reine Erfüllungsgehilfen wären.


    Nochmal zu den Basics: Man reicht als Autor in aller Regel eine knappe Romanzusammenfassung (Exposé) ein, mit einer Leseprobe von ca. 30 - 50 Seiten, einem Anschreiben und dem künstlerischen Lebenslauf. Auf dieser Grundlage entscheidet sich, ob der Autor direkt einen Vertrag bekommt, eine Absage, oder einen Recall erhält. :chen Letzteres bedeutet die Anforderung des Gesamtmanuskripts oder einer verlängerten Leseprobe.
    Und vor dem ok kann es auch heißen - "bauen Sie doch die Lovestory aus, und wechseln wir den Schauplatz, damit wir mehr weibliche Leserinnen zwischen 20 und 40 ansprechen können, die Mallorca lieben."


    Es bleibt deine Entscheidung, ob du die Geschichte von Grönland nach Mallorca verlegen willst. Aber dann wird es halt auch seltener was mit dem Vertrag. Oder du hast Glück und der nächste Verlag/Lektor ist Grönland-Fan und gibt dir ne Chance.


    Solche Kompromisse sind nicht ungewöhnlich. Graphiker und Illustratoren kennen das Problem ebenso wie alle anderen künstlerische Berufe. Kunst existiert nicht im luftleeren Raum und mancher muss davon leben und kann vielleicht nicht 15+ Jahre warten, bis er mit der Kunst etwas verdient. Kunst ist ein echt harter Job. Weil immer ein riesiger Glücksfaktor dazugehört und Können, Kontakte und Ausdauer allein eher seltener zum Erfolg führen.


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    ElBe, du sagst, dass Autoren das Handwerkszeug mitbringen sollten. Aber ist das auch so? Bringt der Großteil das Handwerkszeug mit? Wenn ich mir mal angucken, was Selfpublisher teilweise auf den Markt werfen, dann gruselt es mich so sehr, das kann ich gar nicht zum Ausdruck bringen. Ich stelle mir vor, dass einige von ihnen auch vorher versucht haben, einen Verlag zu finden.


    Selfpublisher sind ein eigenes Thema mit sehr sehr vielen Facetten, für das ich mich nicht qualifiziert sehe.


    Zitat

    Achten Verlage auf korrekte Sprache? Oder ist ihnen das völlig egal, wenn die Idee stimmt?


    Hier gilt mitunter (nicht immer!!!):
    Was nicht passt, wird passend gemacht. Wenn die Idee erfolgsträchtig genug ist, bringt der Verlag ein Werk auch schon mal auf ein veröffentlichungsfähiges Niveau.


    Zitat

    Betrachtet man sein Werk am Ende noch als sein Werk, wenn man viele Ideen der Lektoren umsetzt?


    Da sei ein etwas freieres Beispiel erlaubt.
    Du hast einen leckeren Eintopf gekocht. Dein Partner kommt vorbei, schnuppert. "Mh", sagt er, "könnte noch was Oregano vertragen."
    Du würzt nach.
    Allen schmeckt es.
    War das wirklich immer noch dein selbstgekochtes Essen?

    Zitat

    Original von Frettchen
    ElBe und magali: all das leuchtet mir zwar ein, aber wo bleibt denn da dann die Kunst? Und die Originalität?.


    das bleibt ja jedem unbenommen, so originell zu sein, wie er mag, und dafür dann auch einen Verleger zu finden (oder auch nicht).
    Ich schreibe grundsätzlich nur zu Themen, die mich interessieren, etwa über Schamanismus. Zwei Fantasy-Romane für die DSA-Reihe sind so entstanden. Aber mal als Gegenbeispiel: für meine fernöstlich inspirierte Schamanismus-Idee habe ich bislang keinen Verlag gefunden, auch nicht über die Agentur.
    Bei einer vergleichbaren älteren Asia-Story um eine Kriegerin, wo es im Hintergrund auch um Wiedergeburtsvorstellungen ging, hieß es mal in einer Begründung, diese Vorstellungen seien für den westlichen Leser zu fremd und ich sollte besser die Liebesgeschichte ausbauen. Und das war für mich ein No Go, weil es zu weit ab von meinem intendierten Pfad lief und die Wiedergeburtsschiene das Rückrat der Geschichte bildete!


    Oder ich suche mir im gesteckten Rahmen der Auftragsarbeit eine freie Nische bzw einen interessanten Schauplatz, ein Thema, das mich begeistert.


    Mein 1. Cotton Reloaded begann für mich mit dem persönlichen Ärger über unkaputtbare literarische Helden, die erst 3/4 tot, jedoch spätestens im nächsten Kapitel wieder einsatzfähig sind. Ergo landet Jerry nach der Heldentat in der Reha, die allerdings alles andere als erholsam aussieht. Das Schreiben hat Riesenspaß gemacht.


    Ich bringe mich künstlerisch ein über meine Plots, Schauplätze, Figuren, Themen. Meine persönliche Art, die Dinge und die Welt zu betrachten und davon zu erzählen. Und alles auch bei Auftragsarbeiten.


    Meine selbständigen Romane sind ganz mein Ding, aber auch hier geht es nicht ohne Kompromisse mit/für einen Verlag. Mein Dark Mystery-Roman musste längenmäßig in die entsprechende Reihe passen (ok, er war damit auch eine Art Auftragsarbeit), mein Fantasy-Roman bekam einen stärkeren Jugendbezug als ursprünglich gedacht. Trotzdem konnte ich meinen künstlerischen Schaffensdrang voll austoben und dem Affen Zucker geben.
    Es gibt Kompromisse und No go's und die Grenze muss jeder Künstler selbst ziehen.

    Groupie


    je größer der Verlag, je höher die monetären Erwartungen an einen Titel sind, desto genauer wird das Gerüst im Vorfeld in Abstimmung mit dem Lektor schon auf schwache Stellen abgeklopft und (bei Auftragsarbeiten) auf Linie gebracht. Das macht das Klima für originelle Ansätze nicht gerade besser, weil diese am Buchhändlertresen unberechenbarer sind.
    Schreiben darf der Autor dann allein, der Lektor will jedoch auch noch seine Wörtchen mitreden. Ein guter Lektor ist Gold wert. Ein schlechter klebt dir als Autor wie Blei bei jedem Arbeitsschritt unter den Füßen. Ein gutes Lektorat hebt die Stärken des Werkes hervor und behebt die Schwächen. Was nun was ist, darüber gibt es zwischen den Beteiligten allerdings nicht immer einen Konsens.
    Oft suchen Verlage bestimmte In-Themen oder einen Titel wie xxx. Das muss man mit sich als Autor selbst abmachen, ob man unter den Bedingungen kreativ arbeiten will.
    Es ist (gerade für Neulinge) aber viel schwieriger, einen bereits fertigen Roman (zu einem Wunschthema oder ein anderes Herzensprojekt) an den Verlag zu bringen, als einen maßgeschneiderten zu verfassen (was durchaus auch eine Menge Spaß/Arbeit macht). Aber auch im Fall von Aufträgen muss man sich als Schreiber nach der Decke strecken, denn erst mal muss man beweisen, dass man Termine und Längenangaben einhält, erzählen kann, stilsicher ist, lektorats/kritik/fähig ist, unter Druck arbeiten kann etc pp. Und Rechtschreibung, Zeichensetzung und den Rest des Handwerkszeugs sollte man selbstredend mitbringen.


    magali


    "Meist aber ist die Zeit, die für einzelne MSs angesetzt ist, viel zu knapp bemessen.Wenn man einen Text gründlich bearbeiten will, kann es passieren, daß man im Höchstfall 30 Seiten/Tag bearbeiten kann und das bei einer sehr guten Vorlage.Wie gesagt: das Ziel ist der bestmögliche Text.Der Alltag sieht leider eher so aus, daß man sechs Wochen hat für fünf MSs à 500 Seiten. Plus andere Arbeit, wie Werbung, sich um ältere Projekte kümmern, neue an Land ziehen, etwa.Daß dabei öfter mal schludrige MSs herauskommen, liegt auf der Hand. "


    Wie wahr!!!

    Zitat

    Original von magali


    Testlesen hat seinen Platz, aber es ist nicht unbedingt die ultima ratio. Ich kenne AutorInnen, die arbeiten völlig ohne Testleserinnen. Aber mit Lektorinnen. Sie wissen, warum.
    magali


    wobei man das nicht vergleichen kann. Ein Testlesedurchgang ist kein Lektorat und ein Lektor kein Testleser. Es sind einfach komplett unterschiedliche Arbeitsschritte, die auch so behandelt werden sollten.
    Ehe meine Romane ins Lektorat gehen, lasse ich sie von qualifizierten, schreibenden Bekannten und Nur-Lesern testlesen.
    Weil ich unverfälschte Lesermeinungen möchte von Leuten, die das Exposé nicht kennen (was Lektoren oft tun, wenn man nicht gerade an einen externen Bearbeiter gelangt).
    Leser bieten Eindrücke, wie der Text wirkt. Sie sind näher am Publikum als Lektoren. Ich schreibe schließlich und endlich für Leser und nicht für Verlangsangestellte.
    Wobei ich meine Texte zB nie willkürlich einem Forum zum Fraß vorwerfen würde. Meine handverlesenen (schreibenden) Freunde kenne ich seit Jahrzehnten und die kennen meinen Stil und meine Zielrichtung ebenfalls.


    Lektoren kommen erst später ins Spiel, die sollen den Finger in ggf noch offene Wunden legen und konkrete Verbesserungsvorschläge geben. Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, nur einen mehrfach gelesenen (am häufigsten von mir, Seufz!) Text ins Verlag zu geben. Weil auch Lektoren nur Menschen sind, weil man nicht zu jedem Lektor einen guten Draht hat (menschlich wie fachlich), weil die Arbeitsverdichtung in Verlagen extrem zugenommen hat, weil der zuständige Lektor mitunter mitten im Projekt wechselt ...

    Zitat

    Original von Rattentod
    Vielleicht ist es Sinn und Zweck des möglicherweise von cthuloiden Wesen entworfenen Spiels, die potentiellen Spieler bereits durch die Lektüre der Spielanleitung in den Wahnsinn zu treiben? ;-)


    ach, so wie bei "Arkham Horror" :-)
    Ne, ne, beim Hexer müssten die Spieler erst mal reihenweise in Ohnmacht fallen. :rolleyes


    Das "Arkham Horror" wiederum fand ich eine schöne Abwechslung vom 'richtigen' Rollenspiel und der laufenden "Berge des Wahnsinns-Kampagne".

    Hallo lazybear,


    hier kannst du die Exlibri (ist der Plural wohl richtig?) schon gleich personalisiert erwerben. Das hat aber seinen (stolzen) Preis, schaut aber auch recht edel aus.


    http://exlibris-arte.eu/ex-libris-tiere-farboffset/


    Ich persönlich würde mir vermutlich ein schönes und passendes Motiv (farbig oder schwarz weiß) selbst am Heimdrucker ausdrucken und mit einer Gummierung versehen. Bücher, Vorlagen, Clipart und Internet bieten eine reiche Auswahl und für den privaten Gebrauch kann man da sicherlich was finden.


    Man kann so eine Klebefläche (wie an Umschlägen und früher an Briefmarken) auch zuhause erzeugen. "Lick & Stick" - Remoistenable Envelope Glue heißt das Produkt dafür... Ich kenne das aus Bastelläden und verwende es für selbstgemachte Umschläge. Für ein einfaches Papier-Ex-Libris müsste das auch genügen. Man trägt es auf, dann trocknet der 'Leim' und klebt nicht mehr. Erst nach dem Wiederbefeuchten tritt die Klebewirkung ein.


    Es gibt (leider auf englisch, teilweise mit Zutaten, die man hierzulande nicht so einfach bekommt) sogar Rezepte zum Selbstbrauen eines solchen Klebers:


    http://www.friendship-by-mail.com/envelope-glue-recipes.html


    Viel Erfolg!

    Zitat

    Original von Gucci
    Ein Anfang ist gemacht - meine Bissbücher haben nun Stempeleindruck.


    Gratuliere zum gelungenen Einstieg!


    Gruß,
    ElBe

    Zitat

    Original von Gucci
    Ich habe mir im September 2011 in Mainz im Gutenberghaus einen ex libris Stempel gekauft, doch bis jetzt noch kein Buch damit gestempelt, trau mich wohl nicht. :anbet


    Trau dich ruhig. So schwierig ist das auch nicht.
    Aber vielleicht möchtest du erst mal vorsichtiger rangehen. Besorg dir doch einfach einen farbigen Notizwürfel deiner Wahl und packe den Stempel auf die Seiten. Die weniger gelungenen Abdrücke sortierst du aus. Schon hast du einen Stapel Ex Libris, die du mit Klebestift etc in die Bücher pappst.

    Oje, das tut mir leid. Ich hatte noch überlegt, den direkt zu verlinken, bin dann aber unterbrochen worden.


    Zu finden ist der Stempel hier


    Entweder im Menü unter neu Kaleidoskop Sommer


    oder ansonsten unter
    Katalog Kaleidoskop Rahmiges/Exlibris.
    Und hey, da gibt es sogar eine Büchereule. :-)

    Ich glaube, diese Adaptionen wurden bisher nicht genannt und sind auch eher unbekannt:


    Vera Chapman:
    Die drei Demoiselles-Trilogie: Drei Frauengestalten der Artussage


    Meine alten Heyne-Ausgaben heißen noch:


    Der grüne Ritter
    Die Rückkehr des Lichts
    ? (den dritten habe ich nie besessen)


    Es gibt aber inzwischen eine Neuausgabe:


    Die Braut des grünen Ritters
    Des Königs dunkle Botin
    König Artus' Tochter

    Kevin Crossley-Hollands Jugendbuch-Reihe um Artur, habe ich selbst noch nicht gelesen. Ich kenne aber ein lose damit verknüpftes Buch (Gatty - Das Vermächtnis der Pilgerin) das mir gut gefallen hat.


    "Britannien, 1199: Der junge Artus träumt davon, ein mächtiger und berühmter Ritter zu werden, doch sein Vater, der Graf de Caldicot, scheint andere Pläne mit dem verträumten Jungen zu haben. Hin- und hergerissen zwischen seiner Loyalität den Eltern gegenüber und seinem Wunsch, aufregende Abenteuer zu erleben, erhält Artus eines Tages von seinem väterlichen Freund Merlin einen magischen Stein, der ihm rätselhafte Bilder zeigt und ihm die Geschichte eines Jungen erzählt, der Artus heißt wie er selbst.


    Während Artus in seinem magischen Spiegelstein miterlebt, wie sein Namensvetter Kämpfe und Turniere bestreitet, ein Schwert aus einem Stein zieht und zum König gekrönt wird, bemerkt er gleichzeitig, dass ihrer beider Schicksal auf geheimnisvolle Weise miteinander verknüpft ist. Es scheint fast so, als würde Artus in zwei Welten leben …"