Beiträge von Ann O Nym

    Hallo, hencejoin,


    Mir gefält an diesem Krimi genau das, was du "eingleisig" nennst. Das Wort ist genau das, was mir auch auf der Zunge lag, nachdem ich das Buch gelesen hatte. Nikola will Julia für sich gewinnen und geht sehr zielstrebig vor. Die Aufklärung des Mordes ist nur Nebensache.


    Mir gefällt ausserdem die gelungene Beschreibung der linken Studentenszene in den 90er Jahren. Der Humor des Schriftsteller Duos liegt mir sehr. Allerdings frage ich mich, wer von den beiden was geschrieben hat, da gibt es immerhin auch einen Generationsunterschied.


    Einer der besseren Hamburg-Krimis.


    :wave

    Das Buch ist übrigens aus dem Englischen übersetzt und heisst im Original:
    Getting rid of Matthew.


    Wahrscheinlich wollte man den Namen nicht mit dem altmodischen deutschen Matthias übersetzen und hat sich für den moderneren Paul entschieden.

    Zunächst liest sich das Buch wie eine herkömmliche Chic Lit: junge Frau verliebt sich in ihren Chef. Der ist natürlich reich, charmant, zwanzig Jahre älter und - leider - verheiratet.
    Die junge Frau, Helen, bekniet ihren Liebhaber, Paul, schon seit Jahren, seine Frau zu verlassen und mit ihr zusammenzuziehen. Wo in den meisten derartigen Romanen der verheiratete Mann nicht will, kann oder darf, und die Geliebte in Tränen aufgelöst zurückbleibt, kommt es hier anders.
    Paul steht eines Tages mit seinen Koffern vor Helens Tür und erzählt freudestrahlend, dass er es getan hat, dass er seine Frau verlassen hat.
    Die Freude ist nicht wirklich gegenseitig. Eigentlich hatte Helen gerade beschlossen, einen Strich unter die Affäre zu ziehen. Wie soll sie jetzt Paul wieder loswerden?


    Jane Fallon gelingt es, die Geschichte schnell und spannend bis zum Ende zu halten. Ich habe das Buch in einem Rutsch ausgelesen und oft geschmunzelt, manchmal selbst laut aufgelacht.


    Zwar kein literarisches Meisterwerk, aber eine humorvolle Geschichte für graue Herbsttage.
    Meine Empfehlung: Wer Sophie Kinsella mag, wird auch Jane Fallon mögen.

    Ich glaube, Robert Enke hätte sich im Grab, bzw. Sarg umgedreht - insofern von seinen Gebeinen nach dem Unfall noch etwas funktioniert hat; wenn er den ganzen Zirkus, den man um seinen Tod veranstaltet hat, mitbekommen hätte.

    Hallo, Anton,


    Vielen Dan für die gutgeschriebene Rezi. Ich kann deine Meinung allerdings nicht teilen.
    Pupspulver hat mir schon sehr gut gefallen, aber in seinem neuesten Werk übertrifft sich Nesbø selbst. Was für ein Humor, ich habe viel gelacht. Das ganze ist so wunderschön spielerisch geschrieben, dass ich am liebsten selbst in die Wanne gesprungen wäre.
    Das Stück mit der Jungfrau von Orleans oder das mit Herrn Eiffel, herrlich!


    Allerdings habe ich das Gefühl, dass Nesbø seine Bücher eher für Erwachsene als für Kinder schreibt.


    :wave

    Beileid!


    In Zukunft halt vorsichtiger sein mit deinen Texten, am besten alles sofort ausdrucken. Kostet zwar viel Papier, aber vielleicht später mal weniger ärger.

    Und dieser von Rip Gerber:
    Spielt zwar nicht in einem Krankenhaus, ich würde ihn aber trotzdem unter Medizin-Thriller einordnen:



    Im tiefsten brasilianischen Urwald werden Menschen plötzlich von Pflanzen attackiert: Eine riesige Venusfliegenfalle verschlingt eine Touristin und die Wissenschaftlerin Susan wird von einer wild wuchernden Schlingpflanze fast erwürgt. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Ben untersucht sie die mutierten Pflanzen - und kommt einem fürchterlichen Geheimnis auf die Spur ... · Ein rasanter Wissenschaftsthriller von erschreckender Aktualität · Der Autor ist selbst Biochemiker und hat lange in der Pharmabranche gearbeitet

    Für einen Notkaiserschnitt wird die junge Heidelberger Anästhesistin Dr. Charlotte Arbro nachts in den Kreißsaal gerufen. Das Kind wird gerettet, doch die Mutter verblutet. Der Witwer verklagt die Ärztin, die Klinikleitung sieht ihren guten Ruf in Gefahr. Doch der Tod der jungen Mutter ist erst der Beginn einer unheimlichen Serie von Todesfällen – und mit allen hat Dr. Arbro etwas zu tun.

    Zitat

    Original von ricky_ho
    Was eine "psychische Krankheit" ist, ist eine kulturabhängige Definitionsfrage.


    VETO!
    Ob ich mich krank fühle oder nicht, entscheide ich immer noch selbst. Und bei einer Wochenbettdepression fühlt man sich wirklich krank, glaub mir, kulturabhängig oder nicht, das kann dir dann wirklich völlig egal sein. :wave

    “Kauf mich!” hat das Buch mir zugeflüstert, als ich es bei Weiland auf einem der Tische erblickte und in die Hand nahm. Das Cover sah nicht nur so aus wie eine eine altmodische Schallplatte, es fühlte sich auch so an.
    Ich konnte ihm nicht widerstehen.
    Ob da wohl Musik raus kommt, wenn ich den Umschlag abschneide und das Ding auf einen Plattenspieler lege? Mit dem Gedanken stand ich an der Kasse.
    Man sollte dem Flüstern von Büchern niemals vertrauen.


    So viel Schwachsinn und aneinandergereihte Klischees habe ich seit Ewigkeiten nicht mehr gelesen.


    Zur Handlung: Clap spielt Schlagzeug in einer Band, seit ca. 20 Jahren schon, und er erzählt uns seine Geschichte. Sex and drugs and rock and roll. Langweilig bis zum Gehtnichtmehr. Und das F-Wort kommt natürlich auch immer wieder vor.


    Ein kleiner Auszug aus dem Buch, der eigentlich alles sagt:


    Geht’s noch? <Gähn>


    Empfehlen kann ich das Buch nicht, abraten schon, sehr sogar.
    Mein Tipp: Lasst euch durch äussere Erscheinungsformen nicht verführen. Lohnt sich – in dem Fall - nicht!

    Zitat

    Original von Joan
    Was ich mich im Zusammenhang in Sachen Threadthema auch oftmals frage: wären denn so eindrückliche, herausragende literarische Werke überhaupt möglich gewesen, hätten diese Schriftsteller keine oder keine so ausgeprägten psychischen "Störungen" gehabt?


    Wahrscheinlich nicht!
    THERE'S A THIN LINE BETWEEN MADNESS AND GENIUS

    Zitat

    Original von Eny
    Ich habe zu Schulzeiten "Die Verwandlung" (s. unten) auseinandergenommen und habe mich verzweifelt gefragt, wie man so ein krankes Werk ersinnen kann.


    Ich gehe noch weiter, ich frage mich verzweifelt, wie man so ein krankes Werk lesen kann und wie so viele Literaturkritiker auch noch behaupten können, das sei literarisch hochwertig. :gruebel