Beiträge von Nele Neuhaus

    @ beowulf


    Als ich das Buch geschrieben habe, war ich noch ziemlich ahnungslos, was die Details bei der Rechtsmedizin und die Arbeit der Kripo betraf. In der ersten Auflage der UF hatte ich die Rechtsmediziner auch noch als "Pathologen" bezeichnet, was mir dann aber der Chef der Frankfurter Rechtsmedizin als fehlerhaft erklärte.


    Nun ist es wohl tatsächlich nicht mehr zwingend vorgeschrieben, dass Kripobeamte und Staatsanwalt bei einer gerichtlichen Leichenöffnung anwesend sein müssen, aber jetzt nehme ich mir einfach die schriftstellerische Freiheit, das so zu lassen, denn es passt einfach zu meinen Geschichten. Bei Mordsfreunde und Tiefe Wunden gibt es einige Szenen, in denen es genau in dieser Konstellation - Rechtsmediziner-Kripobeamtin-Staatsanwältin - ordentlich knistert.


    Und was die Manolo Blahniks betrifft - mancher leidgeprüfte Mann musste doch schon seine Frau in Schuhgeschäfte begleiten oder wurde damals vielleicht sogar gezwungen, Sex and the City anzuschauen :-)))


    Meine Zielgruppe habe ich eigentlich nie genau definiert, ich denke aber, in meinen Büchern ist etwas für LeserInnen beider Geschlechter etwas dabei. Bei meinen Lesungen sitzen zumindest immer erstaunlich viele Männer mit im Publikum, was mich natürlich sehr freut!

    Vielleicht sollte ich die Beiträge des Threads erst lesen, dann antworten. Aber gut: zum dritten Mal!


    @ dyke: Du bist wirklich super-scharfsinnig! Auf diesen kleinen Hinweis ist wirklich kaum je einer gekommen!!!!!


    Und das Alter von Marie: peinlich, peinlich. Rechnen ist echt nicht meine Stärke. In Tiefe Wunden habe ich mich auch verhauen, glücklicherweise ließ sich das in der 2. Auflage dezent korrigieren. Aber ich hatte mich auf's Lektorat verlassen, sieht man mal wieder, dass man verlassen ist, wenn man sich verlässt! :-)


    An alle: Danke für Euer Lob bisher!

    @ Büchersally


    Oh ja, ich war richtig wütend auf diesen Kerl! So wütend, dass er mir nicht so mir nichts dir nichts als Leiche davonkam! Er musste LEIDEN! Und als ich das Wort ENDE unter das Manuskript getippt hatte, war mein Rachedurst gestillt. Er vegetiert jetzt übrigens irgendwo in einem kleinen Stall vor sich hin, das echte Gut Waldhof musste er verlassen, nachdem er den echten Herrn Jagoda so offensichtlich betrogen hat, dass der ihm in den Hintern getreten hat. Tja, die Mühlen der Gerechtigkeit mahlen langsam, aber sie mahlen ... :-)

    @ dyke


    Was den Atzelbergsturm betrifft: das muss ich dich schwer enttäuschen! Fiese Brandstifter haben ihn im vergangenen Sommer angezündet und er ist völlig niedergebrannt. So ist mein Buch eine quasi posthume Ehrung! Bisher konnte sich die Stadt Kelkheim auch noch nicht zu einem Wiederaufbau durchringen, so dass es dort zurzeit nur den Betonsockel zum angucken gibt. :-(

    So, da bin ich auch mal wieder! Hatte vergessen, mir diesen Thread unter Favoriten zu speichern.


    Tatsächlich hat michb eure Idee einer Schauplatzlesung gleich inspiriert und ich habe schon mal vorgetestet, was so etwas mit Bus etc kostet. Gas geben ist mein Lebensmotto :-))


    Ich freue mich, dass ihr mir den entmannten Friedhelm Döring nicht übel nehmt. Meine Probeleserinnen damals sagten, ach nee, das ist zu doll! Aber ich dachte mir, einen Kerl wie den bestraft man am Besten auf diese Art und Weise.


    Es freut mich auch, dass ihr alle noch gar nicht auf den/die Täter/in gekommen seid. Dazu muss ich sagen, dass ich beim Schreiben ja auch bis kurz vor Schluss nicht genau wusste, wie ich die Sache auflöse. Da es ja tatsächlich genügend Verdächtige gibt, fiel mir die Entscheidung nicht leicht.


    Übrigens: "Unter Haien" war und ist mein absolutes Lieblingsbuch. Dazu eine Leserunde wäre mein Traum!!!! Vielleicht kriegen wir das hin, ich wäre auf jeden Fall dabei. Und wenn wir dazu eine Schauplatzlesung hinkriegen ... ach nee ... wäre vielleicht ein bisschen übertrieben, oder? Hihi!!


    Also, noch viel Spaß - bin gespannt, wie ihr das Ende findet!


    Liebe grüße


    Eure


    Nele

    Ihr müsst mich nicht überzeugen - ich BIN überzeugt! Amn besten stellt jemand die Schauplätze zusammen, die interessant sind, ich schaue dann, wie man alles unter einen Hut bekommt.
    Vielleicht sollte man einen Lesungsevent daraus machen - Schauplatzlesungen im Taunus. Nur, ob ich es mit der Organisation hinkriege ist fraglich. Bin dann gerade in der heißen Korrekturphase. Mitmachen tue ich auf jeden Fall!
    Und Tipps, wo man einkehren kann, habe ich dann auch zur Hand.


    Die Idee ist auf jeden Fall spitze!

    Hey - das wäre wirklich mal was!!! Tolle Idee!!!


    Leider, leider ist der Atzelbergturm im vergangenen Sommer fiesen Brandstiftern zum Opfer gefallen und nun steht da nur noch ein Betonsockel... :-(
    Aber den Zauberberg gibt's und die Tierklinik auch, wenn auch in einem anderen Ort und mittlerweile nicht mehr als Pferdeklinik.


    Aber auch Gut Waldhof hat eine reale Vorlage.


    Und was meinst du, wenn du erst Mordsfreunde liest! Da wird dann schon locker eine Tagesveranstaltung draus! Hast du den TV-Beitrag aus der Hessenschau über mich gesehen? Wenn nicht, auf meiner Webseite ist ein Link. Da kann man sich schon mal Appetit auf einen Taunus-Spaziergang holen ...


    Bin nicht abgeneigt :-)

    Liebe Sabine,


    danke für deine Meinung zu UF und die 8,5 Punkte!!
    Die vielen Verdächtigen sind eine meiner Schwächen, das gebe ich zu. Es wird von Buch zu Buch besser und ganz sicher ist es wirklich förderlich für mich gewesen, dass ich nun eine Lektorin habe, die mich bremst, wenn mir zuviele Figuren einfallen. Nicht, dass ich irgendetwas unaufgelöst ließe, aber trotzdem verwirrt es sicherlich ein wenig. Auf der anderen Seite finde ich es spannend, denn nichts ist Ätzender, als wenn man nur 3 Verdächtige zur Auswahl hat.


    Außerdem mag es auch daran liegen, dass ich ja früher, als ich noch allein auf weiter Flur stand, einfach drauflos geschrieben habe und selbst nicht wusste, wohin mich der Weg führt. Der/die Leser/in muss also alle meine Irrungen und Wirrungen mitgehen. :-) Heute muss ich erst ein Expose machen und zwar ein sehr detailliertes. Das fiel mir erst schwer, aber jetzt ist es für mich eine großartige Hilfe, die viel mehr Struktur in meine Arbeit bringt, so dass ich auch, wenn ich mal drei Tage nicht zum Schreiben komme, schnell wieder in den Plot einsteigen kann. Man lernt halt nie aus!!!


    Pia bekommt in MF mehr Platz, in Tiefe Wunden hält sich das Verhältnis oder die Arbeitseinteilung recht gut die Waage. So auch bei dem neuen Manuskript, an dem ich derzeit arbeite. Es wird "Schneewittchen muss sterben" heißen und soll im Frühsommer 2010 erscheinen.


    Ich würde mich freuen, wenn du es auf eine meiner Lesungen schaffen würdest, liebe Sabine, und wenn, dann "oute" dich dort auch bitte! Fände ich klasse! Bis bald zu MF oder TW,


    Nele

    @ dyke


    Du musst bis Seite 254 lesen!


    Der Verlag verlangte damals krasse Kürzungen: 80 Seiten bei UF und 100 Seiten bei MF. Musste halt ins EUR 8,95-Preisraster passen.


    Ullstein hatte dann einen Lektor auf UF und MF angesetzt und was der gemacht hat, treibt mir heute noch einen Schauder über den Rücken! Dabei soll er ein ganz Toller sein, der Stephen King übersetzt. Ich habe aber heftig protestiert und das Ende von Lied war, dass ich die Kürzungen bei beiden Büchern machen durfte. Er bekam zwar die Kohle und ich nix, aber das war mir auch egal, schließlich steht mein Name drauf und ich muss für das Buch geradestehen, nicht dieser ... dieser ... Rasenmähermann!!! :-(


    Ich glaube, es ist mir aber recht gut gelungen. Niemand, der die Bücher vorher kannte, hat wirklich etwas vermisst!

    @ dyke


    Die Ähnlichkeit mit den Pias muss ein Zufall sein. Meine Pia heißt so, weil ich eine Bekannte dieses Namens habe und Kirchhoff hieß ein Klassenkamerad. :-)


    Der Reitlehrer ist kein Wink mit dem Zaunpfahl sondern mit einem ganzen Zaun! Er und der Börsenhai und Reitanlagenbesitzer Jagoda sind die einzigen Figuren in allen meinen Büchern, die reale Vorbilder haben - und diejenigen wissen das auch und haben es akzeptiert. Urspprünglich habe ich UF ja geschrieben, weil ich meinem Ärger über die miese Tour des Reitlehrers Luft machen wollte. Ich hatte nichts mit ihm zu tun, ihn aber durchschaut und er hatte permanent Angst, ich würde seinen Kunden die Wahrheit über ihn sagen, was aber sinnlos gewesen wäre, weil sie ihm blind und taub geglaubt haben (und heute noch glauben). Der echte Jagoda war sogar so souverän, mich zu einer Lesung auf seine Reitanlage einzuladen. Es war sehr witzig - den Reitlehrer gab es zu dem Zeitpunkt nicht mehr, aber noch genügend Leute, die sich an diese Zeit lebhaft erinnerten.


    Ja, den Raum im Zauberberg gibt es wirklich. Ich hatte ihn mit meinem Mann mal besichtigt, weil wir den wirklichen Besitzer des Zauberbergs recht gut kennen. Damals war es Rohbau, niemand hat sich getraut, das Ding zu kaufen, aber es war sensationell und hat mich zu Isabels Wohnung inspiriert. Heute haben sich Leute gefunden, die die Wohnung gekauft haben - eigentlich sollte ich mal anfragen, ob ich mal einen Blick reinwerfen darf! :-)


    Allmählich komme ich auch ins grübeln, wieso Pia und Bodenstein sich noch immer keine Sorgen wegen Marie machen. Hmmm, muss ich doch echt noch mal nachlesen, vielleicht habt IHR nur so schnell gelesen, dass ihr den Hinweis überlesen habt?!? Kerstner ist auf jeden Fall nicht ohne Grund so todtraurig und bricht nach der ersten Vernehmung in Tränen aus ...


    Sonst noch Fragen? Bin jetzt wieder in der Nähe eines Computers ...


    Liebe Grüße,


    Eure Nele

    Erstmal vielen Dank in die Runde für die Komplimente. Ich habe "Eine unbeliebte Frau" - meine Lektorin und ich nennen das Buch kurz einfach nur UF - ursprünglich gar nicht als Krimi angelegt, sondern in der Geschichte meinen Ärger über einen Reitlehrer verarbeitet. Erst später kam mir der Gedanke, dass ich aus dem Plot einen wunderbaren Krimi machen könnte. So entstand der 1. Band der Reihe, die es heute gibt.
    Wichtig für mich waren und sind sympathische und "normale" Ermittler, die Sorgen und Probleme wie Du und Ich haben. Ich wollte keine Superhelden, keine Alkoholiker, keine Psychos - das mag ich nicht sonderlich und immerhin muss ich ja beim Schreiben viel Zeit mit meinen Protagonisten verbringen. Ich muss sie also mögen! :-)


    Soll ich verraten, ob der/die Täter/in schon aufgetaucht ist? Hmmmm... Schon möglich!


    Ach: Kerstner und Döring würde ich nicht unbedingt als Freunde bezeichnen. Dr. Kerstner ist aber der Tierarzt, der Dörings Pferde behandelt.


    Und ja: dem verschwundenen Kind wird etwas wenig Aufmerksamkeit geschenkt, später aber umso mehr ...


    Also, noch viel Spaß beim lesen und rätseln!!!


    Eure


    Nele

    Liebe Leserunden-TeilnehmerInnen!


    ich stehe euch ab sofort für Fragen aller Art zum Buch, zu den Hintergründen etc zur Verfügung. Habe den thread als "Favorit" gespeichert und hoffe, dass mir auf diesem Wege keine Frage entgeht.


    Ich wünsche euch ganz viel Vergnügen und Spannung beim Lesen!


    Herzlichst,


    Eure Nele

    Ach ja: Meine drei Taunuskrimis "Eine unbeliebte Frau", "Mordsfreunde" und "Tiefe Wunden" - meine Lektorin und ich bezeichnen sie der Einfachheit halber als UF, MF und TW :-) haben jeweils eine in sich abgeschlossene Handlung, man kann also jeden für sich und unabhängig vom Vorgänger lesen.
    Wer allerdings auch Spaß an der Entwicklung des Privatlebens der Ermittler Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff hat, der sollte mit UF anfangen...


    Liebe Grüße,


    Nele