Also ich hab's geschafft: letzte Nacht hab ich es zu Ende gelesen.
Ab Seite 400 bis 420 in etwa wurde das Buch so spannend, dass man es nicht mehr weglegen konnte und so bin ich am Ende froh, es gelesen zu haben. Ich habe bisher alle angefangenen Bücher ausgelesen. Die ersten 400 Seiten sind echt eine Qual. Um die Geschichte der Protagonisten zu erzählen hätte man auch 50-100 Seiten verwenden können und nicht 400. Es ist einfach zu ausführlich die Kindheit der Personen beschrieben worden, um zu erklären, warum sie so sind, wie sie sind. Ich nehme an, die Autorin wollte, dass man die Denkweise der einzelnen Personen versteht. Sie hätte es auch einfach sagen können und mit ein paar Einblicken in die Kindheit der Menschen untermalen. Aber so, war es echt einschläfernd!
Man hätte doch einfach sagen können, dass "Ma" eine Heilige ist und alle insbesondere ihre Kinder sie auf einen Tron stellen. Das hätte man denn untermalen können mit Beispielen. Und nicht ständig: Ma tut jenes, Ma tut dieses, Ma ist allgegenwärtig...
Geschickt gemacht fand ich allerdings, dass die Kindheit von den Protagonisten beschrieben wird und man denkt echt, dass es zeitgleich passiert. Bis dann die Guayanische Unabhängigkeit ins Spiel kommt (1966 glaub' ich) und zeitgleich Hitler erwähnt wird...Da weiß man, dass etwas nicht stimmt.
Ich denke Delphin hat den Nagel auf den Kopf getroffen: Der Schreibstil ist dem Alter der Protagonisten angepaßt, Obwohl ich finde, dass die Naivität irgendwie nie ganz aufhört. Ich würde es vom Schreibstil als Jugendbuch einstufen, allerdings ist es für diese Altergruppe zu Grausam?! Aber vielleicht geht ein Jugendlicher anders mit dem Verlußt eines Kindes um, als eine Mutter. Wobei auch eine Mutter die Grausamkeit nur erahnen kann, wenn sie selbst diesen Verlußt noch nie erleiden mußte.
Ab der 400.sten Seite etwa ist das Buch echt gut, obwohl man das Ende (auf das sooooo lange hingearbeitet wurde) schon vorausahnen kann. Aber dann kommt doch alles anders als man denkt.
Von der Schreibweise her fand ich es nicht besser, als Pfauentanz. Sie sind sich beide sehr ähnlich, wobei Pfauentanz nicht so lang ist.
Also für alle, die das Buch beiseite gelegt haben: Es lohnt sich doch! Ihr braucht nur Durchhaltevermögen!!!
Gruß Spreequell70