Beiträge von Taschenbuch

    Eine Utopie, die so lebensnah wirkt, dass sie Gänsehaut erzeugt.
    Mich hat in erster Linie traurig gemacht, wie ergeben alle betroffenen Personen in ihr Schicksal waren. Das und der kindliche Stil der Erzählerin stehen in scharfem Kontrast zur eigentlichen Geschichte.
    Dieses Buch hat mich eingesaugt, gefesselt und verstört. Ich werde sicher noch länger immer wieder daran denken.

    Als must have, allerdings ohne den Zwang, dass es gleich sein muss, fallen mir ein:
    Walter Satterthwait
    Andreas Altmann
    Arto Paasilinna
    Fred Vargas


    Da fehlt jetzt sicher jemand, aber von diesen kann ich mir nicht vorstellen, dass sie mich enttäuschen bzw. möchte ich alles einmal gelesen haben.

    Meine Dezemberausbeute:


    Andrej Kurkow, Petrowitsch +
    Petra Morsbach, Gottesdiener ++
    Fred Vargas, Es geht noch ein Zug von der Gare du Nord ++
    Tine Wittler, Parallelwelt +
    Anton Tschechow, Weiberwirtschaft +
    Claudia Nehm, Die wundersame Wandlung des Dr. Felix Tabeks +
    Daniel Kehlmann, Die Vermessung der Welt ++


    Das Highlight war eindeutig der Kehlmann, knapp gefolgt von Morsbach und Vargas, wobei man die eigentlich nicht vergleichen kann.

    Mein SUB hat sich am 24. abends kurzfristig zu 195 Mitgliedern aufgeschwungen, steht aber jetzt "nur noch" bei 193.
    Ich seh das ein wenig wie mit meinem latenten Übergewicht: 200 ist meine persönliche Grenze, da wird aus dem guten Leben dann schon ein Zuviel, alles was darunter liegt, gewährt ein entspanntes Hin- und Herfliessen zwischen Lesen und Kaufen.


    (fürs Übergewicht gelten natürlich andere Zahlen )

    Wenn es in diesem Jahr über 12000 belletristische Neuerscheinungen allein am deutschen Buchmarkt gab, ist weder die dumme Kundschaft noch die verkaufsgeile Buchhändlerzunft Schuld an Erfolg oder Mißerfolg einzelner Titel - es ist ganz einfach zuviel!


    Ich bin sicher, auf jedes gute Buch, dass ich hier z.B. aufstöbere und dann kaufe, kommt weit mehr als eines, welches ich somit übersehe bzw. wofür ich dann keine Aufmerksamkeit mehr habe.


    Eine Zeit lang hat mich das echt gestresst, besonders nach den eher lesefreien Kleinkinderjahren, nach denen ich den Anschluß verpasst zu haben glaubte.


    Mittlerweile seh ich das anders. Im Buch- wie im wirklichen Leben umgibt mich die Fülle, und ich muss auswählen, also lasse ich in gewisser Weise Leute mit einem dem meinen ähnlichen Geschmack vorsortieren. Das gestehe ich natürlich auch jenen zu, die z.B. die eher vielbeworbenen Verschwörungsbestseller kaufen.


    Eine Worstsellerliste würde mich somit möglicherweise zu neuen "Interessensgemeinschaften" führen. Die sich aber auch nicht sehr von meinen Bücherforen unterschieden.

    Das ist ein wirklich gutes Buch, von mir auf der unbedingt-nochmal-lesen-Liste bereits vorgemerkt.


    Batcats Ausführungen ist ja eigentlich wenig hinzuzufügen, aber mich hat sehr das geschwisterliche Gespinst aus Rivalität und doch gemeinsamen Interessen beeindruckt, außerdem die Frage, wieweit sich eigentlich Kinder in das Leben ihrer Eltern einmischen dürfen, wo die Grenze zwischen Verantwortung und Bevormundung verläuft.


    Und der Rosaroten hätte ich teilweise gerne einen Tritt verpasst, finde es aber besonders charmant, dass mir das Buch das wieder ausgeredet hat.


    Also: unbedingt lesen! :-)

    Danke für diesen Tipp - ohne dieses Forum wäre das Buch wohl nie in mein Bewusstsein getreten. Beim Lesen der Rezension ist mir nämlich aufgefallen, dass ich das schon x mal in der Buchhandlung gesehen und vor allem übersehen habe.


    Für mich katholisch - traumatisch Erzogene war die Lektüre zwischen anstrengend und genußvoll und immer sehr intensiv. Was ja eigentlich nicht am Sprachlichen liegt, denn die Sätze sind einfach, die direkten Reden im Dialekt gehalten... das eigentlich so Erfüllende war die Vielzahl an Gedanken und möglichen Neuinterptretationen von Dingen, die ich ganz anders abgespeichert hatte.


    Ein empfehlenswertes Buch, für Gläubige und Skeptiker gleichermaßen.

    bevor ich vergesse, was ich gelesen habe...


    Fred Vargas - Die schöne Diva von Saint - Jacques ++
    Fred Vargas - Bei Einbruch der Nacht ++
    Hakan Nesser - In Liebe, Agnes +
    Nicole Krauss - Die Geschichte der Liebe ++
    Gabrielle Alioth - Die Erfindung von Liebe und Tod +
    Alona Kimhi - Lilly die Tigerin +/++
    Shulamit Lapid - Der Hühnerdieb ++
    Shulamit Lapid - Goldstück ++
    Marina Lewycka - Kurze Geschichte des Traktors auf ukrainisch ++


    Ich bin sehr zufrieden mit dieser Auswahl. :-)

    Zitat

    Original von Sabine_D


    Solang niemand in meiner Familie deswegen hungern muss brauch ich kein schlechtes Gewissen zu haben. So sehe ich das. Ich arbeite, ich verdiene mein eigenes Geld, also kann ich mir auch kaufen was ich möchte. Solang es gewisse Rahmen nicht übersteigt.


    So versuche ich das zu sehen...
    Aber eigentlich habe ich mich mit meinem SUB abgefunden wie andere Leute sich mit ihrem Übergewicht, ich versuche, ihn immer kleiner als 200 zu halten, und ich würde ihn auch nur gegen 0 wünschen, um ihn sofort wieder aufzubauen, diesmal mit den wirklich guten Büchern... (ein Teil des SUBs stammt ja aus Wühlkisten, und da war ich nicht immer wählerisch)


    Also von mir doch eher: Neid! ;-)

    ...und (extra, weil ich es unbedingt verlinken möchte):
    Charles Lewinski, Melnitz
    Die Geschichte der Schweizer Juden in 5 zeitlichen Fixpunkten seit 1870. Selten habe ich Figuren so lebendig gefunden und so mit ihnen mitgelebt und -gelitten.

    Zitat

    Original von Jürgen
    Öhm... das kann doch nicht sein, daß sich lediglich 4 Mitglieder dazu hinreissen lassen, ein Buchempfehlung auszusprechen.

    Vielleicht schreckt auch noch andere die Beschränkung auf 2 oder 3 Bücher? ;-)
    Bei mir ist die Liste der Jahreshighlights heuer besonders groß...


    Zwei absolute Muss - Bücher:


    Dimitré Dinev, Engelszungen: die jüngere Geschichte Bulgariens, erzählt anhand zweier Familien und ihrer sich immer wieder kreuzenden Geschichte. Wunderschön geschrieben und voller Humor, ohne den so manches Detail bedrückend wäre.

    Wie jetzt schon öfter zu lesen war: auch ich destilliere aus Lobeshymnen und Verrissen "unabhängiger" Büchereulen bzw. Mitglieder eines anderen Forums heraus, was mir persönlich an einem Buch gefallen könnten - und finde so Schätze, die ich mangels Zeit und Energie in der Buchhandlung nie entdeckt hätte.


    Das treibt zwar meinen SUB enorm in die Höhe, aber liegen bleiben im Moment eher die Spontankäufe, Empfehlungen sind fast zu 100% ein Genuß, der auch schnell konsumiert wird.


    Einzelmeinungen von Anverwandten misstraue ich übrigens eher, ich brauche ein gewisses Beurteilungsspektrum, und das ist hier ujnd in anderen Bücherforen gegeben.

    Ich habs fertig gelesen und bin tief berührt. Diese Mischung aus Traurigkeit, Verzweiflung, Träumerei und Zuversicht hat mich eingesaugt, auch wenn ich wieder mal lange gebraucht habe, um die Handlungszusammenhänge so richtig zu begreifen. Aber das war eher nebensächlich, für mich ist die Stimmung des Buches wirklich magisch.
    Und auf vielen Seiten habe ich mich gefragt, wie eine doch relativ so junge Autorin über soviel Weisheit und Lebenserfahrung verfügen kann. Für mich liest es sich nicht nur wie gut gemachte Recherche.


    Jersey, eine Frage hätte ich:

    Michel Faber - Die Weltenwanderin +
    Arto Paasilinna - Nördlich des Weltunterganges ++
    John Fowles - Die Geliebte des französischen Leutnants + /++
    T.C. Boyle - World´s End ++
    Charles Lewinski - Melnitz (noch nicht ganz fertig, aber bisher ist es ++) Wahrscheinlich ist das mein Monatshighlight, obwohl, der Paasilinna war auch speziell, allerdings auf ganz andere Art.


    Viel habe ich nicht gelesen, dafür aber ausschließlich mit Genuß. :-)

    Ganz wunderschön gelesen hat sich dieses hier:


    Susannah, 33, lebt seit dem Tod ihres Vaters mit der alles beherrschenden Mutter in einem bescheidenen Vorort von Tel Aviv. Sie gilt als hypersensibel und alltagsuntauglich. Als ihr Vetter Naor, 28, schön wie ein junger Gott, aus Amerika einfällt, ist sie zunächst nur schockiert. Naor treibt dubiosen Handel mit Ikonen und hat Spielschulden. Doch irgendwann nähern sich Susannah und Naor einander an, er verrät ihr Geheimnisse, befreit sie von Ekelgefühlen und verführt sie nach allen Regeln der Kunst. Aber eines Tages ist er fort. Was wird nun aus ihr? Alona Kimhis Roman ist ein packender Entwicklungsroman, der gleichzeitig ein Bild des israelischen Alltags heraufbeschwört, das sich ins Gedächtnis einprägt.


    Elbereth : die Aprilhexe ist auch ein gutes Beispiel. :-)

    Irgendwo hab ich sicher schon Begeisterung über dieses Buch (und das mir bekannte weitere Werk der Frau Zeh) geäußert, aber ich tus gern nochmal in einem eigenen Rezensionsthread.
    Selten war ein Buch so ein Aha - Erlebnis. Der Stil, die in kein Genre wirklich einordenbare Geschichte, die vielen Bilder, die sie mit jeder kleinsten Beschreibung entwirft - ich bin hingerissen. Das Buch habe ich auch mehrmals verschenkt und vielmals empfohlen, und einige Male konnte ich auch bei anderen die Flamme entfachen.


    Trixi : zur Zeit hat mein Exemplar die Lehrerin eines meiner Söhne, die ich mit guter Literatur versorge, daher kann ich nicht nachschauen, aber mich hat die Wiener Atmosphäre schon an extrem heiße, in Wien arbeitenderweise verbrachte Tage erinnert. Mir ist da nichts Ungewöhnliches aufgefallen - aber ich werde es bei Gelegenheit sowieso nochmal lesen.