„The Forest“ konnte ich am Ende nicht mehr aus der Hand legen! Die letzten 5 oder 6 Kapitel waren wirklich, wirklich spannend und ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Ich finde es toll, wenn ich so ein Leseerlebnis habe. Allerdings muss ich auch sagen, dass der Anfang und Mittelteil des Buches nicht ganz so fesselnd waren. Die Geschichte ist interessant und faszinierend, bloß hatte ich zunächst eher das Gefühl eine dahin ziehende Story zu lesen. Im Nachhinein war es aber ok, sonst wäre das Buch zu sehr wie ein schlechter Splatterfilm gewesen. Also mein Rat an alle Leser ist, auf jeden Fall dranzubleiben.
Inhalt:
Worum geht’s? Marys Leben spielt sich in einem kleinen Dorf ab. Sie scheint in einer apokalyptischen Welt zu leben. Mehrere Generationen nach unserer Gegenwart in den ehemaligen USA. Für Sie uns ihre kleine Gemeinschaft gibt es nur das Dorfleben. Man betet, ist sehr gläubig. Arbeitet für die Gemeinschaft und heiratet, um Kinder zu bekommen um die Zukunft des Dorfes zu sichern. Eine Gruppe von Nonnen bestimmt über das Leben aller. Das Dorf ist umzäunt von Zäunen, denn vor den Toren warten die Ungeweihten. Wir würden diese Kreaturen Zombies nennen. Wann immer ein Mensch von einem Zombie gebissen wird, stirbt er und kehrt nach dem Tod als seelenloser Zombie zurück. Zombies leben unendlich lange (wenn sie nicht durch Feuer oder Enthauptung zerstört werden) und lechzen instinktiv nach Menschenfleisch. Unsere jetzige Welt scheint durch diese Zombieepedemie vernichtet worden sein. Mary und ihre Dorfmitmenschen glauben, dass sie die einzigen sind auf der Erde und dass es sonst nichts anderes gibt außer ihrem Dorf und dem Wald.
Marys Vater ist in den Wald verschwunden und ihre Mutter ist am Anfang der Geschichte fast wahnsinnig deswegen. Als Marys Mutter nach einem Zombiebiss angesteckt wird und stirbt, beschließt Mary nicht wir die anderen Mädchen im Dorf zu heiraten, sondern sich den Schwestern als Nonne anzuschließen. Sie erfährt, dass die Nonnen Geheimnisse vor dem Dorf haben und sie verliebt sich in den Travis, der nach einem Beinbruch in die Krankenräume der Nonnen gebracht wird. Travis ist aber liiert mit Cass, Marys bester Freundin und in der konservativen Dorfgemeinschaft wäre ein Bruch seines Versprechens an Cass undenkbar. Man heiratet außerdem nicht aus Liebe sondern aus Verpflichtung. Dann wird eines Nachts eine weitere Patientin in den Krankenflügel gebracht. Sie ist aber eine Fremde. Wie kann das sein, wenn es doch auf der Welt nichts anderes gibt als Marys Dorf und die Ungeweihten draußen? Marys unstillbare Neugier nach der Wahrheit und der Welt hinter dem Wald werden ihr Leben verändern...
Hintergrundinfos:
Ich habe immer gerne Bücher, die in einem Zukunftsszenario spielen, gelesen. Bestimmt wird dieses Buch mit Suzanne Collins „The Hunger Games“- „Die Tribute von Panem“ verglichen werden. „The Hunger Games“ ist ähnlich bedrückend und man ist fasziniert, wie sich die Autorinnen jeweils in ihren Büchern die Zukunft ausmalen. Scott Westerfelds Ugly Serie kann man auch vergleichen. Scott Westerfeld hat außerdem eine sehr schöne Review zu „The Forest“ geschrieben, in der er sagt, dass gerade Jugendliche gerne Geschichten über Gleichaltrige lesen, die in einer Zukunftswelt sich mit anderen Problemen herumschlagen müssen, als Schule, Eltern und Alltag. Die Anziehungskraft von „The Forest“ besteht aber nicht nur aus dem Post-Apokalypse/Horror-Szenario mit den Zombies und dem abgeschotteten Dorf, sondern auch in Carrie Ryans Beschreibung der Religiosität und den sektenartigen Erwartungen in dem Dorf. Ein gutes Mädchen findet seinen Platz, gibt sich mit dem zufrieden, was es hat, hinterfragt nichts und ist am besten still. Mary stellt alles in Frage und für ihren Durst nach Wissen furchtbarstes erleben...