Beiträge von heikmon

    So ihr lieben Büchereulen, heute ist also offizieller Start meiner ersten Leserunde. Ich bin schon gespannt, auch ein wenig aufgeregt, klar. Ich weiß, dass ihr sehr kritisch seid, aber ich weiß auch, wie wichtig ein ordentliches Feedback ist. Insofern nur zu, ich kann damit umgehen (hoffe ich).
    Vor meinem Fenster liegt eine dicke Hucke Schnee (Südharz), bei euch sicher auch. Ist das nicht ein tolles Lesewetter?
    Na gut, den vorweihnachtlichen Stress müsst ihr mal kurz vergessen, der ist morgen auch noch da.
    Doch nun will ich euch nicht länger aufhalten, ihr wollt schließlich lesen.
    Bis bald und viel Spaß mit Judith und all den anderen...
    :wave
    Johanna Marie Jakob

    ich freue mich auf euer Feedback zum "Geheimnis der Äbtissin" und bin schon sehr gespannt auf eure Meinung.
    Einige von euch haben bereits meine ersten Romane "Adelheid von Lare" und "Radegunde von Thüringen" gelesen und rezensiert (wer sich jetzt wundert: sie wurden unter meinem "richtigen" Namen Simone Knodel verlegt), sie waren als Wanderbücher unterwegs.
    Nun erschien also unter dem Pseudonym Johanna Marie Jakob dieser dritte historische Roman, der ebenfalls wieder an realen Schauplätzen spielt, die ihr euch ansehen könnt, wenn ihr mal den Südharz besucht. Auch einige der Personen haben wirklich gelebt, wie ihr schnell feststellen werdet, denn es sind richtige Berühmtheiten darunter.
    Ich lebe mitten zwischen meinen Schauplätzen im wunderschönen Südharz und arbeite als Lehrerin für Mathematik und Physik an einem Gymnasium. Wenn ihr mehr wissen wollt - schreibt mir eure Fragen.


    Ansonsten: Viel Freude beim Lesen! :kiss


    Johanna Marie Jakob

    Unbedingt lesen, kann ich nur sagen. Es hat mich sehr berührt, stellenweise musste ich es beiseite legen und eine Pause machen. Wahrscheinlich, weil ich selbst einen Sohn in dem Alter von Jeannot habe, der heute wohlbehütet aufwächst und in aller Ruhe studieren kann. Dieses Buch eignet sich als Pflichtlektüre für den Deutschunterricht, es sollte in keiner Buchvorstellung fehlen, zumindest in den oberen Klassen.
    Am Anfang hat mich der häufige Wechsel der Zeitformen irritiert, doch ich glaube inzwischen, dass gerade er das unvorhersehbare und unstetige Leben der Jugendlichen unterstreicht.

    [quote]Original von B.Linzel
    Ein guter Hill. Aber selbst ein durchschnittlicher Hill ist immer noch geschätzte 20000 Mal besser als die Durchschnittskost, die einem sonst so in die Hände fällt.


    Das ist mir wirklich wie aus dem Herzen geschrieben! Obwohl ich Dalziel und Pascoe zunächst schmerzhaft vermisst habe, bin ich durch die außergewöhnliche Geschichte schnell entschädigt worden. Der Romika- Effekt (s.o.: Hineinschlüpfen und Wohlfühlen) funktioniert auch hier. Hill steht für mich als Krimiautor noch immer an erster Stelle.

    Ich bin seit kurzem ein wahrer Fan von Reginald Hill geworden. Wenn man die Charaktere seiner Ermittler kennt, fühlt man sich seinen Romanen schon fast wie zu Hause. Den dicken Dalziel möchte man zu gern kennen lernen, ohne ihm dabei - um Himmels Willen - ins Gehege zu kommen. Dieser Roman hat mir mit am besten gefallen, er ist bis zum Schluss spannend und hat ein wahrlich überraschendes Ende. Das allerbeste ist jedoch - bei keinem anderen Krimiautor kann ich so herzhaft lachen. :chen Vorsicht, Suchtgefahr!

    Ich bin gerade durch mit dem Buch und bin ein wenig unschlüssig, wie ich es einordnen soll. Einerseits war es spannend, ich habe immer wieder gern danach gegriffen und weiter gelesen. Auch lernt man wirklich viel über das damalige Chile, die Zeit und die Auswandererproblematik. Sicher ist alles sehr gut recherchiert.
    Auch die Charaktere waren überzeugend, ein buntes Gemisch verschiedener Menschen, die das Schicksal willkürlich zusammen würfelt. Andererseits kam zu oft der "Ich will euch jetzt was erklären"- Zeigefinger der Autorin durch. Nicht, dass ich nichts erklärt haben will - dann würde ich nicht solche Bücher lesen - aber ich will nicht mit der Nase drauf gestoßen werden. Es geht bestimmt auch subtiler.
    Bei einigen Szenen wäre ich gern als Leser dabei gewesen, zum Beispiel als Greta ihren Bruder in den Tod treibt (was für eine Möglichkeit für eine außergewöhnliche Szene!!) oder als Manuel seine Emilia aus den Fängen der Mädchenhändler befreit. Hier vergibt sich die Autorin die Chance für mehr Spannung, indem sie rüde vorspult und dann einen lapidaren Rückblick einschiebt. Das kam öfter vor und ich war jedes Mal ein wenig enttäuscht.
    Stilistisch gab es auch ein paar kleine Patzer, die ein Lektor m. E. hätte sehen müssen (z.B. fließt ziemlich häufig "sämiger Speichel" irgendwo heraus).
    Trotz aller Kritik - das Buch ist unterhaltsam und lehrreich, ich bewerte es mit 7 Punkten.

    Danke, BabyJane, für die offenen Worte, ich hatte schon geglaubt, ich hätte als einzige so empfunden beim Lesen des Traktes. Ich gebe allen Recht, die sagen, der Stil ist super und spannend war es auch. Und trotzdem hatte ich mehr erwartet, kamen mir die Figuren oft hölzern vor und unglaubwürdig. Allein der ständige Wechsel der Sicht auf Sybilles Begleiter, der erst als charaktervoller Polizist und schließlich als skrupelloses Professorensöhnchen dargestellt wird, erschien mir zu flach. Ich weiß, dass Arno Strobel die Theorie des Bücherschreibens beherrscht, schließlich hat er mal ein einschlägiges Internetforum geleitet. Vielleicht ist er zu nah an der Theorie? Muss ich als Leser wirklich wissen, welche Knöpfe der Polizist in welcher Reihenfolge drückt, wenn er sich einen Kaffee aus der Maschine holt? Manchmal bremsen die vielen unwichtigen Details den eigentlich rasanten Ablauf und nerven einfach nur. Aber bitte nicht falsch verstehen: Wer einfach nur unterhalten werden will: Man kann das Buch in einem Rutsch durchlesen, aber leider wird man es auch genau so schnell vergessen.

    Dieser Thriller hat mir besser gefallen als der Trakt, weil die Figuren hier wirklich Tiefe haben. Ja, Menkhoff ist ein komischer Mensch. Aber genau solche findet man auch im wirklichen Leben. Seifert ist einem sofort sympathisch und die Schwierigkeiten mit der Autorität seines Vorgesetzten in den Rückblenden kann ich gut nachvollziehen. Das Rückblenden stört mich nicht, das ist Gewöhnungssache. Die Idee der Story ist gut, die Spannung hält bis zum Schluss und dort wartet sogar noch eine Überraschung. Ich wäre gern direkter Zeuge der Schlussszene in der Hütte gewesen, es im Nachhinein erzählt zu bekommen, fand ich etwas öde. :gruebel
    Alles in allem aber ein unterhaltsamer Thriller!

    :lesend Ich bin gerade dabei es zu lesen und eure Meinungen spiegeln ziemlich genau die Stimmungen wieder, die ich durchlebe: Vom begeisterten Aufnehmen der originellen Metaphern über staunendes Registrieren der Intelligenz unserer Jugendlichen bis zum gelegentlichen aus dem Fenster werfen wollen. Ich werde es auf alle Fälle zu Ende lesen, denn ich will es jetzt wissen. Aber als Gymnasiallehrerin muss ich auch unbedingt Zefira zustimmen: Solche Schüler wie Ada und Alev gibt es nicht wirklich an Deutschlands Schulen. Somit ist auch der Bezug zu Erfurt hinfällig. Alles in allem bleibt es also ein Roman, den man genießen sollte, wenn man es kann.
    Ergänzung: Jetzt, nachdem ich fertig bin, muss ich das Buch doch aufwerten. Es wurde gegen Ende wirklich spannend und es hebt sich trotz allen berechtigten Einwänden wohltuend aus dem grauen Einheitsbrei des heutigen Buchladenangebots hervor.

    Ich verleihe meist nur an Familienmitglieder und an gute Bekannte (Kollegen). Bisher hatte ich fast immer Glück. Nur ein Buch ist leider nicht wieder aufgetaucht, ausgerechnet von Zafón. Ich habe schon überlegt, es noch einmal zu kaufen, weil es mir wirklich fehlt. Dummerweise schreibe ich nie auf, wem ich was leihe. :nono
    Zum Thema Wanderbücher bei den Eulen: Ich habe ein Softcoverbuch auf die Reise geschickt, das von acht Eulen gelesen wurde. Als ich es wiederbekam, sah es aus wie neu! Nicht mal der Buchrücken war gebrochen, und das hätte ich verstanden, denn Softcover lassen sich schlecht lesen. Jederzeit würde ich wieder ein Buch auf die Wanderschaft schicken.

    Ich bin ebenfalls verwundert, dass dieses vielgepriesene Buch hier so wenig Beiträge findet. Wobei ich finde, dass es zu Recht gepriesen wird. Es gelingt der Autorin sehr gut, das bedrückende Leben der Helene zu beschreiben, ohne direkte Bilder zu zeichnen. Sie beschreibt subtil und indirekt, ohne zu erklären. Jeder kann sich selbst ein Bld machen. Das gefällt mir sehr gut. Ich finde auch, wenn m,an dieses Unterschwellige begreift, kann man ihr Verhalten nachvollziehen. Vielleicht nicht unbedingt verstehen...
    Die nicht gekennzeichnete wörtliche Rede hat mich auch zunächst gestört. Irgendwann hatte ich mich dran gewöhnt. Aber angenehm finde ich es nicht.
    Trotzdem gehört dieses Buch zu der Sorte Literatur, die man zweimal oder öfter lesen muss und sollte.

    Zitat

    Original von Loeckchen
    Ich kann mich einfach nicht entscheiden ob ich dieses Buch nun lesen soll oder nicht. :-(


    Tu es einfach, du wirst es nicht bereuen! Es ist und bleibt einer der besten historischen Romane, die es in den letzten Jahren gegeben hat.


    Zum Thema "zweiter Band": Für mich war das keine Fortsetzung, nur weil Tom Builder ein Vorfahre des Titelhelden war. Das wirkte doch sehr an den Haaren herbeigezogen. Hat Follet das nötig? Den Roman hätten die Leute sicher auch so gekauft. Obwohl er nicht an den ersten heranreicht. Ich habe sogar einen groben Schnitzer gefunden: Es gibt einen Kutscher auf einem Ochsenfuhrwerk. Ochsen lassen sich aber nicht wie Pferde von hinten antreiben, sie müssen immer geführt werden, das heißt, es muss jemand vorangehen.

    Klappentext:
    Es ist kein leichter Fall, den der junge Kommissar Ferber lösen soll. Im Stadtmuseum liegt der Direktor im eigenen Blut und vieles deutete darauf hin, dass ein Riese die grauenvolle Tat verübte. Im Laufe der Ermittlungen verdichten sich aber Hinweise auf zwei mysteriöse Zwerge als Täter. Ferber lernt eine Menge Leute kennen, die ihm suspekt sind. Einige davon sind gar keine richtigen Leute, jedenfalls nicht im herkömmlichen Sinn. "Walkürentritt" vereint die Weltuntergangssorgen der nordischen Götter mit den etwas profaneren Problemen mitteldeutscher Sterblicher in einer turbulenten Komödie. In seinem zweiten Roman gelingt es Olaf Schulze erneut, den germanischen Götterhimmel ganz nah und humorvoll an die Realität heranzuführen.


    Autor:
    Olaf Schulze, geboren 1961 in Leipzig, gelernter Buchdrucker, studierte Theaterwissenschaften. Seit 1993 arbeitete er als Zeitschriftenverleger, Redakteur, Booker, Künstleragent und als Sendeleiter einer lokalen Radiostation.


    Meine Meinung:
    Wieder eine bitterböse Satire auf Leute wie du und ich, gepaart mit detailierten Informationen über die Götterwelt unsere Vorfahren, fantastisch und skurril. Spannend, erfrischend und einfach zum Lachen!


    Bemerkung: Seltsamerweise erscheint die Walküre unten im Automatismus von Amazon mit doppeltem L, der Titel schreibt sich aber nur mit einem L, so wie die richtige Walküre eben.

    Klappentext:
    Durchgeknallte Götter, internationale Geheimdienstagenten, machtsüchtige Neonazis, arbeitslose Hobbyfilmer, schauspielernde Journalistinnen, Kaiser Barbarossa und ein debiler Hund stehen im Mittelpunkt einer temporeichen Treibjagd durch die Harzstadt Nordhausen. Und weil sich alles um einen uralten mystischen Hammer dreht, drängt sich die Frage auf: Sind die alle behämmert? "Götterhämmerung" räumt mit dem Vorurteil auf, die germanischen Götter wären langweilig oder gar tot. Ein witziger Fantasy-Klamauk, der mit allen Genres spielt und dabei keines ernst nimmt.


    Autor:
    Olaf Schulze, geboren 1961 in Leipzig, gelernter Buchdrucker, studierte Theaterwissenschaften. Seit 1993 arbeitete er als Zeitschriftenverleger, Redakteur, Booker, Künstleragent und als Sendeleiter einer lokalen Radiostation.


    Meine Meinung:
    Wer Spitzfindigkeiten und hintergründigen Humor mag, kommt voll auf seine Kosten. Bitterböse Gags und intelligente Wortspiele machen das lesen zur Kurzweil, ganz nebenbei lernt man die germanische Götterwelt kennen und lieben. Und man fragt sich, ob Thor und seine Kollegen vielleicht doch noch unter uns weilen...

    Ich kann Cait voll und ganz zustimmen, das Buch ist nicht empfehlenswert, es sei denn als Nackenbeißer. Ich musste es weglegen, weil mich die vielen logischen und historischen Fehler irgendwann nur noch nervten. Die Figuren sind sehr widersprüchlich, ebenso die Handlung. Schade um den den guten Stoff, der eine bessere Verwertung verdient hätte. :-(